DE19602211C1 - Betätigungsvorrichtung für das Entriegeln der Sperrklinke einer klappbaren Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für das Entriegeln der Sperrklinke einer klappbaren, mit Neigungs­ verstellvorrichtung versehenen Rückenlehne eines Kraftfahr­ zeugsitzes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei derartigen Betätigungsvorrichtungen besteht das Pro­ blem, daß für den Schwenkweg des Betätigungshebels ein nur begrenzter Schwenkwinkel zur Verfügung steht. Dieser Schwenkwinkel kann ohne nachteilige Folgen für die Bedie­ nungsqualität nicht vergrößert werden. Dabei erweist es sich als nachteilig, daß der ohnehin begrenzt zur Verfü­ gung stehende Schwenkbereich, der den Betätigungsweg der Sperrklinke bestimmt, ohnehin nicht voll ausgenutzt werden kann. Die Ausnutzbarkeit des Schwenkwinkels wird dadurch verringert, daß die Rückenlehne nicht aus einer vorgegebe­ nen festen Position in die vordere Stellung umgeklappt wer­ den kann, sondern daß der Klappvorgang mit jeder der für die Benutzung denkbaren Neigungseinstellungen möglich sein muß. Tatsächlich wird ein beispielhafter Schwenkweg von 40° in seiner Wirkung um beispielsweise 10° verringert, weil die mit einer Neigungsverstellvorrichtung einstellbare Rüc­ kenlehnenneigung im Gebrauchszustand ohne weiteres um 60 oder mehr Grad variieren kann.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß der Stell­ weg des Betätigungshebels unabhängig von der eingestellten Grundneigung der Rückenlehne stets in vollem Umfang für die Betätigung der Sperrklinke ausnutzbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen beschrieben.

Das Vorsehen einer zusätzlichen Umlenkeinrichtung zwischen der unteren Umlenkstelle und der Sperrklinke hat zur Folge, daß der Umschlingungswinkel des Zugseils um die untere Um­ lenkstelle in jeder der Benutzungslagen, die durch den Ver­ stellbereich der Neigungsverstellvorrichtung bestimmt wer­ den, praktisch gleich ist. Es ändert sich also im Gegensatz zu der bekannten Lösung ohne zusätzliche Umlenkeinrichtung nicht der Umschlingungswinkel der unteren Umlenkstelle in Abhängigkeit von der für die Benutzung eingestellten Nei­ gungsposition. Damit steht für das Entriegeln der Sperr­ klinke der gesamte vom Betätigungshebel erzeugte Verstell­ weg zur Verfügung.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Rücken­ lehne mit einem Adapter in einer extrem weit nach vorne geneigten Position,

Fig. 2 die Darstellung gemäß Fig. 1 in Gebrauchslage der Rückenlehne,

Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 1 und 2 bei weitestmöglich nach hinten geneigter Rücken­ lehne.

Eine schematisch mit 2 bezeichnete Rückenlehne trägt an ih­ rem oberen seitlichen Endbereich einen Betätigungshebel 4, der als einarmiger Hebel ausgebildet und um eine am seitli­ chen oberen Endbereich der Rückenlehne angeordnete Lager­ stelle 5 verschwenkbar ist. An dem Betätigungshebel 4 ist ein Zugseil 3 befestigt, das etwa im Bereich der Rückenleh­ nenmitte durch ein Führungselement 8, beispielsweise eine Rolle, gegenüber seinem gestreckten Zustand nach vorn ge­ führt ist. Das Zugseil 3 überläuft eine untere Umlenkstelle 6, die kreisförmig bzw. kreiszylindrisch ausgebildet ist und deren Mittelachse mit 7 bezeichnet ist. Die Mittelachse 7 fällt zumindest annähernd zusammen mit der Schwenkachse der Neigungsverstellvorrichtung bzw. der Schwenkachse, um die die Rückenlehne schwenkbar an einem Adapter 11 befe­ stigt ist. Zwischen Adapter 11 und Rückenlehne 2 ist im Be­ reich der Schwenkachse 7 zumindest annähernd gleichachsig die nicht dargestellte Neigungsverstellvorrichtung vorgese­ hen, die beispielsweise ein bekanntes, weit verbreitetes Taumelgetriebe sein kann. Mit dieser Neigungsverstellvor­ richtung wird die Grundneigung der Rückenlehne 2 gegenüber dem Adapter 11 eingestellt.

Der Adapter 11 wiederum ist um einen Bolzen 12 klappbar, der den Adapter schwenkbar mit dem Sitz verbindet. Der Mit­ telpunkt des Bolzens 12 bildet die Klappachse, um die der Adapter zusammen mit der Rückenlehne 2 verschwenkbar ist, wenn die Sperrklinke 1 gelöst ist. Die Sperrklinke 1 ist um einen Bolzen 15 schwenkbar gelagert und hintergreift im verriegelten Zustand einen Sperrbolzen 10, der ebenfalls am nicht dargestellten Sitz fest ist. Eine Rückholfeder 13 zieht die Sperrklinke 1 stets in die in Fig. 1 dargestell­ te Verriegelungsposition. Zum Entriegeln der Sperrklinke 1 wird der Betätigungshebel 4 aus einer durchgehend gezeich­ neten Grundstellung über die gestrichelte mittlere Stellung in die obere gestrichelte Endstellung in Richtung des Pfeils 14 gezogen. In der oberen gestrichelten Position hat die Sperrklinke 1 den Verriegelungsbolzen 10 freigegeben und es kann die Lehne 2 mittels des Adapters 11 um den Bol­ zen 12 nach vorn verschwenkt werden.

Die in Fig. 1 dargestellte Neigungsposition ist eine ex­ trem weit nach vorne verschwenkte Neigungsposition, die für den Transport sperriger Gegenstände hinter dem Beifahrer­ sitz eingestellt werden kann. Erst in dieser außerhalb des eigentlichen Benutzungsbereichs liegenden extremen vorderen Neigungsstellung gemäß Fig. 1 ist das Zugseil 3 im Bereich zwischen der unteren Umlenkstelle 6 und der Sperrklinke 1 gestreckt. In dieser Position liegt die zusätzliche untere Umlenkeinrichtung 9 nur noch gerade an dem gestreckten Zug­ seilbereich an.

In allen anderen tatsächlichen Neigungszuständen der Rüc­ kenlehne, welche praktischen Benutzungsfällen entsprechen, drückt die als Umlenkrolle ausgebildete untere Umlenkein­ richtung 9 den horizontalen Zugseilbereich stets nach oben mit der Folge, daß sie den Umschlingungswinkel α₃ in Fig. 3 und α₂ in Fig. 2 gegenüber der gestreckten Lage vergrö­ ßert.

Erst bei der in Fig. 1 dargestellten Extremposition, die die Grenze des Benutzungsbereichs markiert, hat die untere Umlenkeinrichtung 9 keine Wirkung mehr auf den dann ge­ streckten Verlauf des waagerechten Zugseilstücks. Der Um­ schlingungswinkel α₁ in dieser Extremposition ist gleich groß wie die Umschlingungswinkel α₂ und α₃.

Claims (3)

1. Betätigungsvorrichtung für das Entriegeln der Sperrklin­ ke (1) einer klappbaren, mit Neigungsverstellvorrichtung versehenen Rückenlehne (2) eines Kraftfahrzeugsitzes, welche ein Zugseil (3) aufweist, das einerseits an einem Betätigungshebel (4) befestigt ist, der um eine am seit­ lichen oberen Endbereich angeordnete Lagerstelle (5) schwenkbar ist und das andererseits an der Sperrklinke (1) angreift und auf seinem Weg vom Betätigungshebel (4) zur Sperrklinke (1) eine untere, zumindest teilweise kreisförmig ausgebildete Umlenkstelle (6) überläuft, de­ ren Mittelachse (7) zumindest annähernd mit der Schwenk­ achse der Neigungsverstellvorrichtung bzw. der Rücken­ lehne (2) zusammenfällt, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Umlenkeinrichtung (9) zwischen der unteren Umlenkstelle (6) und der Sperrklinke (1) vorge­ sehen ist, die den Umschlingungswinkel der unteren Um­ lenkstelle im Benutzungszustand vergrößert gegenüber ei­ nem gestreckten Zustand des Zugseils (3) zwischen unte­ rer Umlenkstelle (6) und Sperrklinke (1) im Benutzungs­ zustand der Rückenlehne.

2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Umlenkeinrichtung (9) eine Um­ lenkrolle ist.

3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Umlenkstelle (6) ein zwischen den auf beiden Seiten der Rückenlehne angeordneten Neigungsver­ stellvorrichtungen verlaufendes Übertragungsrohr ist.