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Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung zum Entriegeln einer Verriegelungseinrichtung einer klappbaren, mit einer Neigungsverstellvorrichtung versehenen Lehnenrahmens eines Fahrzeugsitzes.
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Eine derartige Entriegelungsvorrichtung ist z. B. aus der
EP 0 832 007 B1 bekannt. Hierbei ist die Rückenlehne bzw. ein Lehnenrahmen der Rückenlehne zunächst innerhalb eines Schwenkbereichs neigungsverstellbar, wozu er z. B. durch ein geeignetes Getriebe um seine Lehnenschwenkachse schwenkbar ist. Die Lehnenschwenkachse ist zwischen der Rückenlehne und einem Adapter ausgebildet, der mittels einer Verriegelungsklinke an dem Fahrzeugsitz arretiert ist. Nach Entriegelung der Verriegelungsklinke kann die Rückenlehne mitsamt Adapter um eine am vorderen Ende des Adapters ausgebildete Klappachse nach vorne für einen erleichterten Zugang (Easy-Entry) geklappt werden, um einen Zugang zu einer hinteren Sitzreihe zu ermöglichen.
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Die Verriegelungseinrichtung kann über die Entriegelungsvorrichtung entriegelt werden, indem der Benutzer ein am oberen Endbereich der Rückenlehne vorgesehenen Betätigungshebel nach oben zieht und hierdurch ein Zugseil betätigt, das zunächst um einen im Bereich der Rückenlehne vorgesehenes oberes Führungselement gelegt und nachfolgend um eine untere Umlenkstelle geführt ist, die insbesondere ein Übertragungsrohr sein kann, dessen Mittelpunkt im Wesentlich mit der Schwenkachse der Rückenlehne zusammenfällt. Hierbei ist weiterhin eine zusätzliche untere Umlenkstelle vorgesehen, die z. B. eine kreisförmige Oberfläche aufweist und im unteren Bereich der Rückenlehne unterhalb der unteren Umlenkstelle vorgesehen ist. Das Zugseil ist somit zunächst um die untere Umlenkstelle bzw. das Übertragungsrohr herumgelegt und nachfolgend über die Oberseite der zusätzlichen Umlenkstelle geführt. Hierdurch wird ein gewisser Längenausgleich des Zugseils in den verschiedenen Lehnenneigungs-Schwenkpositionen der Rückenlehne ermöglicht, so dass in diesen verschiedenen Schwenkpositionen kein allzu relevanter toter Schwenkbereich für die Benutzer auftritt. Nachteilhaft ist allgemein, dass der ohnehin begrenzte, zur Verfügung stehende Schwenkbereich des Betätigungshebels, der den Betätigungsweg der Sperrklinke bestimmt, nicht voll ausgenutzt werden kann, da sich in den unterschiedlichen Schwenkpositionen der Rückenlehne im Allgemeinen unterschiedliche Gesamtseillängen zwischen dem Betätigungshebel und der Verriegelungsklinke ergeben.
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Auch bei einer derartigen Entriegelungsvorrichtung kann jedoch keine vollständige Kompensation der Seillänge für die verschiedenen Schwenkpositionen der Rückenlehne erreicht werden. Somit bleibt grundsätzlich der Nachteil bestehen, dass in den unterschiedlichen Schwenkpositionen unterschiedliche Gesamtseillängen zwischen der Anbindung an der Verriegelungseinrichtung und der am oberen Endbereich der Rückenlehne vorgesehenen Betätigungseinrichtung verbleiben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entriegelungsvorrichtung zu schaffen, die einen weitgehenden Ausgleich der Gesamtlänge der Zugmitteleinrichtung ermöglicht, und somit den Stellweg der Betätigungseinrichtung über den Schwenkbereich der Rückenlehne weitgehend gleich hält.
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Diese Aufgabe wird durch eine Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäß wird somit zum einen ein erster Seilabschnitt an der Unterseite der Umlenkeinrichtung geführt, wie es z. B. auch in der
EP 0 832 007 B1 vorgesehen ist, wobei die Umlenkeinrichtung insbesondere ein sich in Querrichtung erstreckendes Übertragungsrohr (Übertragungsstange) sein kann, dessen Mittelpunkt im Wesentlichen mit der Schwenkachse der Rückenlehne übereinstimmt. Erfindungsgemäß wird weiterhin ein zweiter Seilabschnitt an der Oberseite des Umlenkmittels geführt. Somit werden erfindungsgemäß zwei Seilabschnitte ausgebildet, die jeweils von der Betätigungseinrichtung ausgeübte Zugkräfte zu der Verriegelungsvorrichtung übertragen, von denen ein Seilabschnitt an der Unterseite und der andere Seilabschnitt an der Oberseite des Umlenkmittels geführt wird.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass durch eine derartige Ausbildung mit zwei Seilabschnitten eine weitgehende Kompensation der sich in Abhängigkeit der Schwenkposition der Rückenlehne ändernden Gesamtseillänge erreicht werden kann. Relevant für die Gesamtseillänge ist insbesondere ein Umschlingungswinkel, mit dem das Zugseil das Umlenkmittel umschlingt. Bei der Neigungsverstellung der Rückenlehne ändert sich somit der Umschlingungswinkel jedes an dem Umlenkmittel geführten Seilabschnitts, wobei bei Neigungsverstellung der Rückenlehne nach vorne der Umschlingungswinkel des unter dem Umlenkmittel geführten ersten Seilabschnitts vergrößert und der Umschlingungswinkel des oberhalb geführten zweiten Seilabschnitts verkleinert wird. Die beiden erfindungsgemäßen Seilabschnitte und ihre Anlagebereiche an dem Umlenkmittel ändern sich somit in entgegensetztem Maße, so dass eine weitgehende Kompensation erreicht werden kann. Vorteilhaft ist hierbei die zusätzliche Anordnung einer z. B. kreisförmigen bzw. zylindrischen Umlenkeinrichtung oberhalb des Umlenkmittels, so dass der obere Seilabschnitt von oben kommend zunächst um die Unterseite der zusätzlichen Umlenkeinrichtung und nachfolgend über die Oberseite des Umlenkmittels bzw. Übertragungsrohrs geführt wird. Eine weitere Umlenkeinrichtung kann in einem oberen Lehnenbereich angeordnet sein, um das Seil zu straffen.
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Erfindungsgemäß sind hierbei unterschiedliche Ausbildungen der Seilabschnitte möglich, wobei die Seilführung zu den beiden seitlichen Verriegelungseinrichtungen – d. h. links und rechts – gleich oder unterschiedlich gestaltet werden kann.
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Zum einen können an jeder Seite beide Seilabschnitte angeordnet werden, so dass an jeder Seite eine gemeinsame Schlaufe gebildet wird, die jeweils das Umlenkmittel bzw. Übertragungsrohr umschlingt und zu der jeweiligen Verriegelungsklinke geführt wird. Diese Schlaufe ist somit oberhalb und unterhalb des Umlenkmittels geschlossen, wobei das untere Schlaufenende z. B. direkt an der Verriegelungsvorrichtung angebunden sein kann. Der Längenausgleich zwischen den beiden Seilabschnitten kann durch eine Rolle oder eine gleitende Aufnahme erfolgen. Diese gleitende Aufnahme kann zum einen am unteren Ende, d. h. insbesondere direkt an der Verriegelungsvorrichtung erfolgen, so dass dann die Schlaufe geschlossen werden kann, indem das Seil unten an der Verriegelungseinrichtung gleitend umgelegt und das Seilende oberhalb des Umlenkmittels am Seil angebunden wird. Alternativ hierzu kann die Rolle jedoch auch oberhalb des Umlenkmittels ausgebildet sein, so dass dann z. B. von der Betätigungseinrichtung über einen ersten, oberen Seilbereich eine obere Rolle oder ein Gleitstück gezogen wird, um das die Schlaufe gelegt ist.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform umfasst eine unsymmetrische, d. h. links und rechts unterschiedliche Seilführung. Der erste und zweite Seilabschnitt verlaufen hierbei an den beiden unterschiedlichen Seiten des Lehnenrahmens. Somit kann z. B. an der linken Seite der erste Seilabschnitt ausgebildet sein, d. h. der Seilzug an der Unterseite des Umlenkmittels zu der linken Verriegelungsklinke geführt sein, und an der rechten Seite der zweite Seilabschnitt ausgebildet sein, d. h. der Seilzug dort an der Oberseite des Umlenkmittels zu der Verriegelungsklinke geführt sein, oder umgekehrt. Ein Längenausgleich ist dann zwischen dem linken und rechten Seilabschnitt durch eine geeignete Aufnahme im oberen Bereich der Rückenlehnen möglich, z. B. eine Rolle oder auch ein Gleitstück bzw. eine durch einen Clip ausgebildete Gleiteinrichtung. Hierbei kann dieses den Längenausgleich ermöglichende Aufnahmemittel insbesondere auch direkt an der Betätigungseinrichtung vorgesehen sein, z. B. als auf den Betätigungshebel gesetztes Gleitstück oder in den Betätigungshebel eingeclipster Kunststoffclip.
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Die Erfindung ermöglicht hierbei einige Vorteile. So ist ein sehr guter Längenausgleich in den unterschiedlichen Schwenkstellungen der Rückenlehne möglich, so dass allenfalls ein geringer Totweg des Betätigungshebels und somit weitgehend ein voller Stellweg bzw. wirksamer Stellbereich des Betätigungshebels vorliegt. Somit kann der Betätigungshebel auch derartig ausgelegt werden, dass sein Schwenkbereich der erforderlichen Betätigung, d. h. dem Lösen z. B. von Verriegelungsklinken gegen deren Federwirkung, genau angepasst ist.
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Die erfindungsgemäße Entriegelungsvorrichtung kann mit relativ geringem apparativen Aufwand ausgebildet werden; bei Ausbildung von Schlaufen zur Anbindung an die seitlichen Entriegelungsklinken ist allenfalls eine etwas größere Seillänge erforderlich als bei einer direkten Anbindung. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung mit gesplitteter bzw. asymmetrischer Seilzugführung links und rechts ist noch nicht einmal eine größere Seillänge erforderlich als bei herkömmlichen, symmetrischen Seilführungen an beiden Seiten. Die in einem oberen Seilbereich vorgesehene Seilaufnahme für den Längenausgleich kann z. B. direkt am Betätigungshebel angebracht sein, z. B. als von oben auf den Betätigungshebel aufgesetztes Gleitstück oder als Kunststoff-Clip, der direkt um den Seilzug gelegt und in eine geeignete Aufnahme des Betätigungshebels eingeclipst wird und nachfolgend eine sichere Seilzugaufnahme und einen sicheren Längenausgleich ermöglicht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Die Figuren zeigen jeweils Strukturteile eines Fahrzeugsitzes in Seitenansicht bzw. leicht perspektivischer Ansicht. Es zeigen:
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1 eine Rückenlehne mit Adapter einer ersten Ausführungsform mit steiler bzw. aufrechter Position der Lehne;
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1a eine Ausschnittsvergrößerung aus 1;
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2 eine flache bzw. nach hinten geneigte Position der Lehne aus 1;
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2a die Ausschnittsvergrößerung aus 2;
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3 eine zweite Ausführungsform mit oben liegender Rolle;
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4 eine dritte Ausführungsform mit Aufteilung der Entriegelungseinrichtung und Seilführung auf beide Seiten;
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5 eine Darstellung der oberen Seilanbindung der Ausführungsform aus 3 mittels eines Gleitstücks;
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6 den Bereich der oberen Seilanbringung bei einer zu 5 alternativen Ausbildung mittels Seilclip.
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Von einem Fahrzeugsitz sind ein Lehnenrahmen 1 und ein Adapter 2 gezeigt, wobei der Adapter 2 an einem nicht gezeigten Sitzteil bzw. Sitzstrukturteil des Fahrzeugsitzes befestigbar ist. Der Lehnenrahmen 1 ist um eine Schwenkachse 3 an dem Adapter 2 innerhalb eines Neigungsverstellbereichs schwenkbar zur Komforteinstellung des Benutzers. Bei dieser Komforteinstellung ist somit der Adapter 2 an dem Sitzteil befestigt.
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Der Lehnenrahmen 1 ist gemäß 1 an einem Zwischenflansch 4 gelenkig aufgenommen, der in zwei Anbindungen 5, 6, z. B. mittels Schrauben, an dem Adapter 2 befestigt ist. Grundsätzlich ist jedoch auch die Ausbildung des Adapters 2 mit Zwischenflansch 4 als einteiliges Adapterstück möglich.
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Der Adapter 2 ist in einer Klappachse 8 an dem Sitzteil angelenkt und mittels einer schwenkbaren Verriegelungsklinke 10 an einem geeigneten Gegenstück, z. B. einem Bolzen des hier gezeigten Sitzteils, verriegelbar. Die Entriegelung der Verriegelungsklinke 10 erfolgt über einen Seilzug 12, der an seinem oberen Ende an z. B. am oberen Ende der Lehnenstruktur 1 angebrachten Betätigungseinrichtung 14 angebunden ist. Die Betätigungseinrichtung 14 kann insbesondere ein vom Benutzer zu schwenkender Betätigungshebel 14, oder ein Betätigungsknopf oder Betätigungsstift sein. Bei der Entriegelung wird somit der Seilzug 12 gezogen, um hierdurch die Verriegelungsklinke 10 gegen die Wirkung einer zwischen der Verriegelungsklinke 10 und dem Adapter 2 vorgesehenen Federeinrichtung, insbesondere Zugfeder 15, zu betätigen. Die Zugfeder 15 zieht somit die Verriegelungsklinke 10 in deren Verriegelungsstellung. Der Betätigungshebel 14 wird von einer Zugfelder 17 in einer definierten, oberen Position gehalten; die Wirkung der Zugfeder 17 ist jedoch schwächer als die Federwirkung der Zugfeder 15 und beeinflusst die Rückstellung der Verriegelungsklinke 10 somit nicht.
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Der Seilzug 12 erstreckt sich gemäß der Ausführungsform der 1, 1a zunächst in seinem oberen Bereich als einteiliger Seilbereich 12a, der von der Betätigungseinrichtung 14 her kommend nach unten zunächst über eine erste, obere Umlenkeinrichtung 13 geführt ist, durch die er gegenüber einem direkten Verlauf weiter nach vorne geführt und straffer gespannt wird. In einem Anbindungspunkt 12c geht der einteilige Seilbereich 12a in eine Schlaufe 12b über. Dieser Übergang des oberen einteiligen Seilbereichs 12a in die untere Schlaufe 12b kann z. B. erreicht werden, in dem ein einziger Seilzug durchgeführt und sein Ende in dem Anbindungspunkt 12c wiederum an seinem mittleren Bereich befestigt wird.
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Die Schlaufe 12b ist somit geschlossen und an ihrem unteren Ende gleitend bzw. verstellbar in eine z. B. als runder bzw. zylindrischer Bereich ausgebildete Seilaufnahme 20 der Verriegelungsklinke 10 eingehängt Die Schlaufe 12b bildet somit von dem Anbindungspunkt 12c nach unten verlaufend einen ersten, unteren Seilabschnitt 12b-2 (oder unteren Seil-Trum) und einen zweiten, oberen Seilabschnitt 12b-1 (oder oberen Seil-Trum) aus.
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Die Schwenkachse 3 fällt etwa in den Mittelpunkt eines Übertragungsrohres 16, das die linke und rechte Seite des Lehnenrahmens 1 miteinander koppelt. Erfindungsgemäß dient das Übertragungsrohr 16 weiterhin als Anlage für die beiden Seilabschnitte 12b-1 und 12b-2 der Schlaufe 12b, wobei der untere Seilabschnitt 12b-2 von dem Anbindungspunkt 12c her kommend nach unten und um die Unterseite des Übertragungsrohrs 16 herum gelegt und zu der Seilaufnahme 20 geführt ist, und der obere Seilabschnitt 12b-1 von dem Anbindungspunkt 12c her zunächst um die Unterseite einer zweiten Umlenkeinrichtung 18 gelegt und dann auf der Oberseite des Übertragungsrohrs 16 aufliegend und weiter zu der Seilaufnahme 20 geführt ist. Die zweite Umlenkeinrichtung 18 kann z. B. als Rolle oder Bolzen bzw. zylindrischer Bereich des Zwischenflansches 4 oder auch der Lehnenstruktur 1 ausgebildet sein.
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Somit erfolgen die relevanten Umlenkungen des Seilzugs 12 zwischen der Betätigungseinrichtung 14 und der Seilanbindung 20 an der oberen Umlenkeinrichtung 13, der unteren Umlenkeinrichtung 18 und dem als Umlenkmittel dienenden Übertragungsrohr 16.
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Da die Schlaufe um das als Umlenkmittel dienende Übertragungsrohr 16 gelegt ist, ist der gesamte Umschlingungswinkel der Schlaufe 12b um das Übertragungsrohr 16 somit Null Grad bzw. 360 Grad. Dies gilt unabhängig von dem Lehnenneigungswinkel, d. h. der Schwenkstellung des Lehnenrahmens 1 um die Schwenkachse 3.
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1 zeigt eine steile bzw. aufrechte Lehnenneigung der Lehnenstruktur 1; 2 eine flachere bzw. nach hinten gestellte Lehnenneigung. Bei dieser Neigungsverstellung des Lehnenrahmens 1 um seine Schwenkachse 3 ändert sich die Gesamtseillänge zwischen der Anbindung an der Seilaufnahme 20 und der Anbindung an der Betätigungseinrichtung 14 erfindungsgemäß nicht. Somit wird bei der Lehnenneigungsverstellung um die Schwenkachse 3 die Stellung der Betätigungseinrichtung 14 nicht verändert bzw. es liegt in keiner Lehnenneigungsstellung ein Totweg der Betätigungseinrichtung 14 vor, der vom Benutzer zunächst zu überwinden ist, um nachfolgend die Verriegelungsklinke 10 zu entriegeln. Je nach Lehnenneigungsstellung kann zwar die Länge des oberen Seilabschnitts 12b-1 und des unteren Seilabschnitts 12b-2 größer oder kleiner werden. Diese Änderungen kompensieren sich jedoch aufgrund der gleitenden Aufnahme an der Seilaufnahme 20, so dass die Gesamtseillänge des Seilzugs 12 hiervon nicht betroffen ist.
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Gemäß der Ausführungsform der 3 wird der gesamte Seilzug 112 gebildet durch ein oberes Seil 112a und eine geschlossene Schlaufe 112b. Am unterem Ende des oberen Seils 112a ist eine Rolle 113 drehbar angebunden, z. B. durch einen am unteren Ende des oberen Seils 112a befestigten Haken 114 oder Ring. Die Schlaufe 112b ist an ihrem oberen Ende um die Rolle 113 gelegt und an ihrem unteren Ende an die Verriegelungsklinke 110 angebunden; in ihrem mittleren Bereich ist sie wiederum um das als Umlenkmittel dienende Übertragungsrohr 16 gelegt, so dass – entsprechend 1 und 2 – ein unterer Seilabschnitt 112b-2 und ein oberer Seilabschnitt 112b-1 gebildet werden, wobei der untere Seilabschnitt 112b-2 an der Unterseite des Übertragungsrohrs 16 anliegt und der obere Seilabschnitt 112b-1 von der Rolle 113 kommend zunächst wiederum um die Unterseite der Umlenkeinrichtung 18 herum und auf der Oberseite des Übertragungsrohrs 16 geführt ist.
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Da ein Längenausgleich bereits über die Rolle 113 möglich ist, kann bei dieser Ausführungsform die Schlaufe 112b direkt in die Verriegelungsklinke 110 eingehängt werden, d. h. ohne gleitende Aufnahme in einer Seilaufnahme 20 wie in 1, 2.
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Auch bei der zweiten Ausführungsform der 3 ist somit der gesamte Umschlingungswinkel um das Übertragungsrohr 16 Null Grad bzw. 360 Grad, so dass die Gesamtseillänge des Seilzugs 112 von der Lehnenneigungsstellung unabhängig und konstant ist.
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4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform, die funktionell im Wesentlichen der zweiten Ausführungsform der 3 entspricht, wobei jedoch der Seilzug 212 auf die linke und rechte Seite des Fahrzeugsitzes bzw. des Lehnenrahmens 1 gesplittet bzw. verteilt ist. In 4 ist hierbei der zweischalige Aufbau des Lehnenrahmens 1 und des Adapters 2 ersichtlich, der entsprechend auch in den anderen Ausführungsformen vorliegt; das Übertragungsrohr 16 erstreckt sich hierbei über beide Schalen. Gemäß 4 wird ein linker Seilzug 212-1 zu einer linken Verriegelungsklinke 210-1, und ein rechter Seilzug 212-2 zu einer rechten Verriegelungsklinke 210-2 geführt, wobei ansonsten der Aufbau der linken und rechten Seite gleich bzw. identisch ist. Hierbei ist die Funktion der Schlaufe auf beide Seiten verteilt, so dass einer der beiden Seilzüge unterhalb des Übertragungsrohrs 16 und der andere oberhalb, d. h. zwischen dem Übertragungsrohr 16 und der Umlenkeinrichtung 18 verläuft. Bei der gezeigten Ausführungsform verläuft somit der linke Seilzug 212-1 als erster Seilabschnitt an der Unterseite des Übertragungsrohrs 16 zu der Anbindung an der Verriegelungsklinke 210-1 und der rechte Seilzug 212-2 als erfindungsgemäßer zweiter Seilabschnitt zwischen der Umlenkeinrichtung 18 und dem Übertragungsrohr 16, d. h. wiederum zunächst an der Unterseite der Umlenkeinrichtung 18 und nachfolgend an der Oberseite des Übertragungsrohrs 16 und von dort zur Anbindung an der rechten Verriegelungsklinke 210-2. Die beiden Seilzüge 212-1 und 212-2 sind hierbei wiederum mit Längenausgleich miteinander verbunden, z. B. gleitend und/oder über eine Rolle. Dies kann insbesondere auch direkt im Bereich der als Betätigungshebel ausgebildeten Betätigungseinrichtung 214 erfolgen. Gemäß 5 ist an der Betätigungseinrichtung 14 ein Gleitstück 216 mit einer Gleitfläche 217 befestigt, um die die beiden Seilzüge 212-1 und 212-2 als gemeinsame Seilschlaufe 218 gelegt sind. Von dem Gleitstück 216 verlaufen die beiden Seilzüge 212-1 und 212-2 nachfolgend zu der Umlenkeinrichtung (obere Umlenkeinrichtung) 13 und von dort zu den beiden Seiten. Die Gleitfläche 217 kann z. B. zylindrisch und glatt sein. Stall dieses Gleitstücks 216 kann entsprechend auch eine Rolle drehbar an dem Betätigungshebel 114 aufgenommen sein, um den Längenausgleich der Seilschlaufe 218 zu ermöglichen.
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6 zeigt eine zu 5 alternative Ausbildung des oberen Bereichs der Ausführungsform von 4, mit einer Gleiteinrichtung 220, die als Clipsystem bzw. Seilclip zur gelenkigen Anbindung an dem Betätigungshebel 114 ausgebildet ist. Gemäß 6 ist die Gleiteinrichtung 220 als Kunststoffteil mit einem mittleren Gelenk 221 ausgebildet, das z. B. durch Materialverdünnung ausgebildet sein kann; in c) ist der offene und in d) der geschlossene Zustand der Gleiteinrichtung gezeigt. Oberhalb und unterhalb des Gelenks 221 sind Cliphälften 222 und 223 ausgebildet, die mittels eines Rastmechanismus 224, 225 miteinander verbunden sind. Der Rastmechanismus kann z. B. durch einen Rastvorsprung 224 an der Cliphälfte 222 und einer entsprechenden, z. B. als Loch ausgebildeten Rastaufnahme 225 an der anderen Cliphälfte 223 ausgebildet sein. Somit werden die Cliphälften 222 und 223 durch Verstellung um das Gelenk 221 zusammengeführt und durch den Rastmechanismus 224, 225 miteinander fest verrastet. Hierbei bilden Gleitbereiche 226 und 227 an den Cliphälften 221, 223 im zusammengesetzten Zustand gemäß 6d) gemeinsam eine Gleitfläche 230, die z. B. zylindrisch sein oder eine Umlaufrille ausbilden kann. Die Gleitbereiche 226, 227 können vorteilhafterweise jeweils die andere Gleithälfte 223, 222 in entsprechenden Ausnehmungen durchdringen, so dass eine stabile Aufnahme in jeweils der anderen Gleithälfte erreicht wird.
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Der Rastvorsprung 224 kann z. B. durch ein Loch 240 des Betätigungshebels 214 gesetzt sein. Somit kann eine Montage einfach erfolgen, indem die Gleiteinrichtung 220 als Clip zunächst im offenen Zustand der 6c) durch die Seilschlaufe 218 geführt, der Rastvorsprung 224 durch das Loch 240 des Betätigungshebels 14 gesetzt wird und nachfolgend durch Umlegen der anderen Cliphälfte 223 mittels Verstellung im Gelenk 221 und Verrastung die Gleiteinrichtung 220 vollständig in den Zustand der 6d) geschlossen wird, so dass die Seilschlaufe 218 zwischen dem Rastvorsprung 224 und der ausgebildeten Gleitfläche 230 aufgenommen ist. Somit ist eine schnelle, einfach und sichere Montage direkt am Betätigungshebel 214 ermöglicht. Wenn der Betätigungshebel 214 betätigt wird, wird der Rastvorsprung 224 nach oben gezogen und somit eine Zugwirkung auf den Seilzug 212 ausgeübt, wird diese Zugwirkung somit auf beide Seilzüge 212-1 und 212-2 ausgeübt, unabhängig von der Lehnenneigungsstellung des Lehnenrahmens 1.
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In 4 und entweder 5 oder 6 entriegeln die Seilzüge 212-1 und 212-2 somit die linke bzw. rechte Verriegelungsklinke 210-1 und 210-2. Bei Verstellung des Lehnenrahmens 1 durch Schwenken um die Schwenkachse 3 erfolgt ein Längenausgleich um die Gleiteinrichtung 220 der 6 bzw. das Gleitstück 216 der 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0832007 B1 [0002, 0007]