DE19601434A1

DE19601434A1 - Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE19601434A1
Application number: DE1996101434
Authority: DE
Inventors: Andreas Doell
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1996-01-17
Filing date: 1996-01-17
Publication date: 1997-07-24

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für Kraftfahr zeuge, mit einem eine Bremsscheibe übergreifenden Bremsge häuse, wobei auf beiden Seiten der Bremsscheibe jeweils ein Bremsbelag angeordnet ist und mit zumindest einer eine Kolben- Zylinder-Anordnung aufweisenden Betätigungseinrich tung zur Bewegung der Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe, wobei zwischen Kolben und Zylinder ein Dichtring angeordnet ist, der neben seiner Dichtfunktion eine Rückbewegung des Kolbens nach der Bremsbetätigung bewirkt (Roll-back-Dich tung).

Um einen möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch bei Kraft fahrzeugen zu erreichen, ist es erforderlich, die Restmo mentverluste (Reibung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe bei ungebremster Fahrt) zu minimieren. Es ist somit nötig, die beiden Bremsbeläge nach einer Begrenzung um eine repro duzierbare definierte Strecke von der Bremsscheibe abzuhe ben. Um dieses Ziel zu realisieren, sind Scheibenbremsen der eingangs bekannten Art in zahlreichen Ausführungsformen be kannt. Während bei diesen Scheibenbremsen der Kolben von der Roll-back-Dichtung in einer speziellen Dichtringnut zurück gezogen wird, lüftet der Belag vor allem durch den Scheiben schlag bzw. Spreizfedern und Vibrationen im Fahrbetrieb. Das Lüftverhalten des Kolbens wird überwiegend von der Form des Dichtringes mit definiert. Allerdings ist das Roll-back-Ver mögen des Dichtringes kräftemäßig beschränkt. Es kann nicht sichergestellt werden, daß mit den heute üblichen Dichtrin gen genug Kraft aufgebracht werden kann, um den Kolben mit Belag gegen die Reibung (Kolben, Belag in Belagführung) de finiert zu bewegen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schei benbremse für Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art da hingehend zu verbessern, daß die Rückbewegungskräfte ver größert werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwi schen dem Kolben und dem Zylinder zumindest ein weiterer Dichtring (Roll-back-Dichtung) angeordnet ist.

Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann auf einfache Weise die Zugkraft verdoppelt werden, ohne den definierbaren Roll back-Bereich zu verlassen, so daß sich eine Restmomentopti mierung erreichen läßt.

Dieser Einsatz eines zweiten oder auch weiterer Dichtringe muß nicht zwangsläufig zu einer vergrößerten Baulänge füh ren. In der Auslegung kann z. B. vorgesehen werden, daß ab einer bestimmten minimalen Belagdicke die Restmomentminimie rung nicht mehr in Funktion ist (Überfahren des hinteren Dichtringes).

Ein genau definiertes Lüftverhalten ist erforderlich, um eine Konstanz im Pedalweg (Volumenhaushalt) zu erreichen.

Der Kolben muß immer nur soweit zurückgehen, um den Belag definiert von der Scheibe abzuheben. Ist der Weg zu groß, ist ein größeres Volumen im THZ erforderlich, um die Beläge wieder an die Scheibe anzulegen (Pedalwegvergrößerung).

Der Einsatz eines weiteren oder mehrerer Dichtringe wirkt sich besonders vorteilhaft bei Festsätteln aus, da bei die sen auf jeder Scheibenseite der Belag von einem zugeordneten Kolben beaufschlagt wird. Die Erfindung kann jedoch mit Vor teil auch bei Faustsätteln und Schwimmsätteln allgemein Ver wendung finden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausfüh rungsbeispielen.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Festsattelscheiben bremse, und

Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Faustsattelscheiben bremse.

Die in Fig. 1 gezeigte Festsattelscheibenbremse weist ein aus zwei Gehäusehälften 2, 4 bestehendes Bremsgehäuse auf, wobei die Gehäusehälfte 2 über Bohrungen 6 (von denen nur eine sichtbar ist) mit dem Achsschenkel eines Fahrzeugs ver bindbar ist. Das Bremsgehäuse umgreift U-förmig eine (nicht dargestellte) Bremsscheibe und zwei Bremsbeläge 8, 10, von denen jeweils einer auf einer Seite der Bremsscheibe ange ordnet ist. Die Bremsbeläge 8, 10 werden von Stiften 12 ge halten (von denen nur einer zu sehen ist) und mittels in den Gehäusehälften 2, 4 vorgesehenen Betätigungseinrichtungen ge gen die Bremsscheibe bewegt. Die Betätigungseinrichtungen weisen jeweils einen in den Gehäusehälften vorgesehenen Zy linder 14 auf, in denen ein Bremskolben 16 axial verschieb bar angeordnet ist. Der Bremskolben 16 liegt mit seiner of fenen Seite an der Rückenplatte 18 des Bremsbelages 8 an. Der Bremsbelag 8 ist mittels einer an der Rückenplatte 18 befestigten Feder 20, die in das Innere des Kolbens greift und mittels einer im Kolben vorgesehenen Nut einrastet, am Kolben gefesselt. Zwischen der Wandung des Zylinders 14 und der Außenfläche des Bremskolbens 16 ist eine Dichtmanschette 22 angeordnet, die die Außenfläche des Bremskolbens 16 vor Verschmutzung schützt, wenn dieser bei der Bremsbetätigung aus dem Zylinder herausbewegt wird.

In der Zylinderfläche sind zwei Nuten 24, 26 angeordnet, die jeweils einen Dichtring (Roll-back-Dichtung) 28, 30 aufneh men. Wird der Kolben bei der Betätigung der Bremse aus dem Zylinder herausbewegt, um den Bremsbelag gegen die Brems scheibe zu drücken, so werden die Dichtringe durch die Rei bung etwas in Betätigungsrichtung verformt. Nach Abbau des Bremsdruckes wird diese Verformung zurückgebildet, wodurch der Bremskolben 16 um eine definierte Strecke entgegen der Betätigungsrichtung wieder zurückgezogen wird.

In Fig. 2 ist eine Faustsattelscheibenbremse dargestellt, mit einem Bremsgehäuse 32, welches eine Bremsscheibe 34 und zwei jeweils auf einer Seite der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge 36, 38 U-förmig umgreift. Ein Bremskolben 40 ist in einem Zylinder 42 angeordnet. Am Bremsbelag 38 ist eine Feder 44 angebracht, die in das Innere des Bremskolbens 40 greift, um den Bremsbelag am Kolben zu fesseln. Zwei Dicht ringe (Roll-back-Dichtungen) 46, 48 sitzen in im Zylinder 42 angebrachten Nuten 50, 52. Bei einer Bremsbetätigung wird der Bremskolben 40 aus dem Zylinder 42 gegen den Bremsbelag 38 bewegt und drückt diesen gegen die Bremsscheibe 34. Durch die entstehende Reaktionskraft wird das auf Führungsbolzen, deren einer mit 45 bezeichnet ist, verschiebbar gelagerte Bremsgehäuse 32 in entgegengesetzter Richtung verschoben und drückt mit der äußeren Pratze den äußeren Bremsbelag eben falls gegen die Bremsscheibe. Beim Bewegen des Bremskolbens 40 in Betätigungsrichtung werden die Dichtringe 46, 48 gleichfalls in Betätigungsrichtung verformt und ziehen den Kolben und den Belag nach dem Abbau des Bremsdruckes im Bremszylinder um ein definiertes Stück wieder zurück.

Bezugszeichenliste

2 Gehäusehälfte
4 Gehäusehälfte
6 Bohrung
8 Bremsbelag
10 Bremsbelag
12 Stifte
14 Zylinder
16 Bremskolben
18 Rückenplatte
20 Feder
22 Dichtmanschette
24 Nut
26 Nut
28 Dichtung (Roll-back-Dichtung)
30 Dichtung
32 Bremsgehäuse
34 Bremsscheibe
36 Bremsbelag
38 Bremsbelag
40 Bremskolben
42 Zylinder
44 Feder
45 Führungsbolzen
46 Dichtring
48 Dichtring
50 Nut
52 Nut

Claims

1. Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge, mit einem eine Brems scheibe übergreifenden Bremsgehäuse, wobei auf beiden Seiten der Bremsscheibe jeweils ein Bremsbelag angeord net ist und mit zumindest einer eine Kolben-Zylinder- Anordnung aufweisenden Betätigungseinrichtung, zur Bewe gung der Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe und mit ei nem zwischen Bremskolben und Zylinder angeordneten Dichtring, der neben seiner Dichtfunktion eine Rückbewe gung des Kolbens nach der Bremsbetätigung bewirkt (Roll back-Dichtung), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bremskolben (16, 40) und dem Zylinder (14, 42) zumindest ein weiterer Dichtring (30, 48) (Roll-back-Dichtung) an geordnet ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenbremse eine Festsattelbremse ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenbremse eine Faustsattelbremse ist.

4. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (28, 30, 46, 48) in einer Nut (24, 26, 50, 52) des Zylinders (14, 42) ange ordnet sind, und daß die Nuten die gleiche Geometrie aufweisen.

5. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Dichtring (30, 48) soweit im Zylinderinneren angeordnet ist, daß er bei einer bestimmten Bewegung des Kolbens (16, 40) über fahren wird und somit nicht mehr wirksam ist.