DE102020006416A1 - Bremssattel - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Bremssattel (1) für eine Radbremse eines Fahrzeugs, umfassend mindestens eine Radbremszylindereinheit (2) mit einem in einem Bremssattelgehäuse (3) ausgebildeten Radbremszylinder (4) und einem darin linear beweglich angeordneten Bremskolben (5), der mittels einer Bremsflüssigkeit (F) mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar ist.Erfindungsgemäß weist der Bremskolben (5) mehrere in Kolbenaxialrichtung hintereinander ausgebildete Kolbenabschnitte (5.1, 5.2) auf, die jeweils eine zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit (F) vorgesehene Kolbenfläche (KF1, KF2) aufweisen.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Bremssattel nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
  • Aus dem Stand der Technik sind Bremssättel für Radbremsen von Fahrzeugen allgemein bekannt.
  • In der DE 44 40 986 C2 wird eine Druckverstärkungsvorrichtung beschrieben. Die Druckverstärkungsvorrichtung ist in einer hydraulisch betätigten Anlage vorgesehen und mit einer mechanisch betätigten Druckregelvorrichtung, einer elektrisch gesteuerten Druckregelvorrichtung sowie einem hydraulisch betätigten Stellantrieb verbunden. Die mechanisch betätigte Druckregelvorrichtung erzeugt einen manuell gesteuerten Hydraulikdruck, dessen Niveau in Abhängigkeit von einer auf die mechanisch betätigte Druckregelvorrichtung einwirkenden Kraft geregelt wird. Die elektrisch gesteuerte Druckregelvorrichtung erzeugt einen elektrisch gesteuerten Hydraulikdruck, dessen Niveau elektrisch geregelt wird. Die Druckverstärkungsvorrichtung umfasst einen Druckverstärker-Stufenkolben, um den elektrisch gesteuerten, von der elektrisch gesteuerten Druckregelvorrichtung erzeugten Hydraulikdruck so zu verstärken, dass der verstärkte elektrisch gesteuerte Hydraulikdruck an den hydraulisch betätigten Stellantrieb gelegt wird, und einen Ventilmechanismus, der gemäß der Bewegung des Druckverstärkerkolbens betätigt wird. Dieser Ventilmechanismus hat eine Offenstellung, in der der Stellantrieb mit der mechanisch betätigten Druckregelvorrichtung verbunden ist, sowie eine Schließstellung, in welcher der Stellantrieb von der mechanisch betätigten Druckregelvorrichtung getrennt ist und in welcher der Druckverstärkerkolben imstande ist, den elektrisch gesteuerten Hydraulikdruck zu verstärken. Dieser Ventilmechanismus wird in die Offenstellung versetzt, wenn sich der Druckverstärkerkolben in seiner Ausgangslage befindet, und in die Schließstellung gebracht, wenn der Druckverstärkerkolben aus seiner Ausgangslage herausbewegt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Bremssattel für eine Radbremse eines Fahrzeugs anzugeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Bremssattel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Ein Bremssattel für eine Radbremse eines Fahrzeugs umfasst mindestens eine Radbremszylindereinheit mit einem in einem Bremssattelgehäuse ausgebildeten Radbremszylinder und einem darin linear beweglich angeordneten Bremskolben, der mittels einer Bremsflüssigkeit mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar ist.
  • Erfindungsgemäß weist der Bremskolben mehrere in Kolbenaxialrichtung hintereinander ausgebildete Kolbenabschnitte auf, die jeweils eine zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit vorgesehene Kolbenfläche aufweisen.
  • Durch diese erfindungsgemäße Lösung wird somit eine Wirkfläche des Bremskolbens vergrößert, die den hydraulischen Druck in eine Kraft, d. h. in eine Bremskraft, wandelt, ohne dass für diese Vergrößerung der Wirkfläche eine Vergrößerung eines Durchmessers des Bremskolbens erforderlich ist. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit diese Vergrößerung der Wirkfläche auf kleinem Bauraum.
  • Eine Vergrößerung des Durchmessers des Bremskolbens wäre insbesondere aufgrund eines in Radialrichtung des Bremskolbens und des Radbremszylinders nicht vorhandenen Bauraums nicht möglich, da dieser Bauraum durch einen Innendurchmesser einer Felge eines durch die Radbremse zu bremsenden Rades begrenzt ist. Im Gegensatz dazu steht hinter dem Rad, insbesondere hinter einem Radträger, an welchem das Rad und die Radbremse angeordnet sind, in Kolbenaxialrichtung und somit in Axialrichtung des Radbremszylinders noch Bauraum zur Verfügung, so dass der Bremskolben und der Radbremszylinder in diese Richtung entsprechend länger ausgebildet werden können und dadurch am Bremskolben mehrere Kolbenabschnitte und somit mehrere zur Druckbeaufschlagung vorgesehene Kolbenflächen in Kolbenaxialrichtung hintereinander ausgebildet werden können, um dadurch die Vergrößerung der gesamten mittels der Bremsflüssigkeit mit dem hydraulischen Druck beaufschlagten Wirkfläche des Bremskolbens zu erreichen.
  • Der Bremskolben wird bei der erfindungsgemäßen Lösung somit mehrstufig ausgebildet. Er verfügt dadurch beispielsweise über zwei oder mehr in Reihe geschaltete und zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit vorgesehene Kolbenflächen, wodurch sich die aus dieser hydraulischen Druckbeaufschlagung resultierenden Kräfte an diesen Kolbenflächen entsprechend addieren. Durch diese Vergrößerung der gesamten mittels der Bremsflüssigkeit mit dem hydraulischen Druck beaufschlagten Wirkfläche des Bremskolbens wird somit im Vergleich zu einem herkömmlichen Bremskolben bei gleichem hydraulischen Druck eine höhere Bremskraft erzeugt.
  • Zudem ermöglicht die erfindungsgemäße Lösung eine Optimierung einer Funktionsweise des Bremssattels. Insbesondere wird eine Trennung einer Kolbenrückführfunktion als Roll-Back und Knock-Back ermöglicht, wodurch eine größere Freiheit in einer konstruktiven Auslegung dieser beiden Funktionen erreicht wird. Insbesondere ermöglicht es die erfindungsgemäße Lösung, eine, insbesondere hydraulische, Dichtungsfunktion von den beiden Funktionen Roll-Back und Knock-Back zu trennen, während dies in bisherigen Lösungen nicht möglich ist, da diese Funktionen Roll-Back und Knock-Back dort stets mittels zur hydraulischen Abdichtung vorgesehenen Dichtungen durchgeführt werden, so dass eine solche Trennung in eine Realisierung einer reinen hydraulischen Dichtungsfunktion und eine davon unabhängige Realisierung der Funktion Roll-Back und/oder Knock-Back nicht möglich wäre. Im Gegensatz zu diesen bisherigen Lösungen kann bei der erfindungsgemäßen Lösung spezifisch unterschieden werden, welche Funktion hydraulisch unterstützt werden soll und welche nicht. Dies wird durch eine entsprechende Anordnung einer Funktionsdichtung festgelegt. Somit kann hier gezielt die Funktion auf die jeweilige Anforderung optimiert werden. Der Zielkonflikt der beiden Funktionen kann somit minimiert werden.
  • Zusammengefasst wird somit durch die erfindungsgemäße Lösung eine Vergrößerung der gesamten mittels der Bremsflüssigkeit mit dem hydraulischen Druck beaufschlagten Wirkfläche des Bremskolbens und dadurch eine höhere Bremskraft des Bremssattels bei gleichem hydraulischen Druck erreicht. Zudem werden eine Trennung der Dichtungsfunktion zu Roll-Back und eine Trennung der Dichtungsfunktion zu Knock-Back ermöglicht. Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Lösung eine Umsetzung einer hydraulischen Parkbremse durch eine ansteuerbare Kolbenfläche, d. h. es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei abgestelltem Fahrzeug eine oder mindestens eine der Kolbenflächen mit hydraulischem Druck beaufschlagt wird, um eine hydraulische Parkbremsfunktion zu realisieren. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht zudem eine stufenweise Ansteuerung der Kolbenflächen, d. h. es wird ermöglicht, nicht alle Kolbenflächen gleichzeitig, sondern, zum Beispiel je nach Bremskraftbedarf, nacheinander mittels der Bremsflüssigkeit mit hydraulischem Druck zu beaufschlagen. Dadurch wird eine unterschiedliche Auslegungscharakteristik eines den Bremssattel, vorteilhafterweise mehrere solche Bremssättel, umfassenden Bremssystems des Fahrzeugs ermöglicht.
  • Der Radbremszylinder des Bremssattels weist zweckmäßigerweise für jeden Kolbenabschnitt eine eigene Zylinderkammer auf, wobei eine erste Zylinderkammer eine Kolbenaustrittsöffnung für den Bremskolben aus dem Bremssattelgehäuse aufweist, und wobei die Zylinderkammern gegeneinander abgedichtet sind und ein Bremsflüssigkeitsraum der jeweiligen Zylinderkammer gegenüber einem bremsflüssigkeitsfreien Raum der jeweiligen Zylinderkammer und gegenüber einer äußeren Umgebung abgedichtet ist. Dadurch wird die Druckbeaufschlagung der einzelnen Kolbenflächen mittels der Bremsflüssigkeit ermöglicht.
  • Der bremsflüssigkeitsfreie Raum jeder nach der ersten Zylinderkammer im Bremssattelgehäuse ausgebildeten weiteren Zylinderkammer des Radbremszylinders weist vorteilhafterweise einen Verschleißausgleichsabschnitt auf, in welchen hinein sich der in der jeweiligen Zylinderkammer angeordnete Kolbenabschnitt bei einem zunehmenden Bremsbelagverschleiß verschieben kann. Durch den zunehmenden Bremsbelagverschleiß eines mittels des Bremskolbens insbesondere gegen eine Bremsscheibe der Radbremse gepressten Bremsbelags muss sich der Bremskolben entsprechend weiter in Richtung der Bremsscheibe bewegen können. Dies wird durch den jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitt sichergestellt.
  • Um diese Bewegung des Bremskolbens in Richtung der Bremsscheibe nicht durch ein verschlossenes und daher zu komprimierendes Luftvolumen im jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitt zu behindern, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der jeweilige Verschleißausgleichsabschnitt gegenüber der äußeren Umgebung geöffnet ausgebildet ist, so dass ein entsprechender Luftdruckausgleich zur äußeren Umgebung ermöglicht wird. Alternativ kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der jeweilige Verschleißausgleichsabschnitt gegenüber der äußeren Umgebung abgedichtet ist und fluidisch mit einer, insbesondere pneumatischen, Überdruck- und/oder Unterdruckversorgung gekoppelt ist. Dadurch wird beispielsweise durch eine Unterdruckbeaufschlagung des jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitts während eines Bremsvorgangs eine zusätzliche Kraftwirkung auf den Bremskolben und somit eine zusätzliche Erhöhung der Bremskraft ermöglicht, da der Bremskolben durch den Unterdruck im jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitt zusätzlich in Richtung der Bremsscheibe gezogen wird, und/oder es wird beispielsweise eine Überdruckbeaufschlagung des jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitts zum Zurückstellen des Bremskolbens nach Beendigung des Bremsvorgangs ermöglicht, da der Bremskolben durch den Überdruck im jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitt nach Aufheben des hydraulischen Drucks von der Bremsscheibe wegbewegt wird. Es wird somit eine Unterstützung für ein Zurücksetzen des Bremskolbens ermöglicht, wodurch eine Rückstellcharakteristik des Bremssattels verändert werden kann, insbesondere optimiert werden kann.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt:
    • 1 schematisch eine Schnittdarstellung eines Bremssattels für eine Radbremse eines Fahrzeugs.
  • 1 zeigt eine schematisch stark vereinfachte Schnittdarstellung eines Bremssattels 1 für eine Radbremse eines Fahrzeugs. Der Bremssattel 1 umfasst mindestens eine Radbremszylindereinheit 2 mit einem in einem Bremssattelgehäuse 3 ausgebildeten Radbremszylinder 4 und einem darin linear beweglich angeordneten Bremskolben 5, der mittels einer Bremsflüssigkeit F mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar ist.
  • Da der Bremskolben 5 und der Radbremszylinder 4 rotationssymmetrisch ausgebildet sind, ist in 1 eine Unterseite des Bremssattelgehäuses 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Aufgrund der Rotationssymmetrie ist diese nicht dargestellte Unterseite des Bremssattelgehäuses 3 entsprechend symmetrisch zur dargestellten Oberseite des Bremssattelgehäuses 3 ausgebildet.
  • Mittels des Bremskolbens 5 ist ein Bremsbelag 6 an eine hier nicht dargestellte Bremsscheibe der Radbremse anpressbar, um dadurch ein, insbesondere über einen Radträger, mit der Bremsscheibe gekoppeltes Rad des Fahrzeugs und somit das Fahrzeug abzubremsen.
  • Der Bremskolben 5 weist mehrere, im dargestellten Beispiel zwei, in Kolbenaxialrichtung hintereinander ausgebildete Kolbenabschnitte 5.1, 5.2 auf, die jeweils eine zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit F vorgesehene Kolbenfläche KF1, KF2 aufweisen. Die beiden im dargestellten Beispiel vorgesehenen Kolbenabschnitte 5.1, 5.2 oder bei mehr als zwei Kolbenabschnitten 5.1, 5.2 die jeweils beiden in Kolbenaxialrichtung benachbarten Kolbenabschnitte 5.1, 5.2 sind über einen Verbindungsabschnitt 5.3 des Bremskolbens 5 miteinander verbunden.
  • Der Bremskolben 5 ist somit mehrstufig, im dargestellten Beispiel zweistufig, ausgebildet. Er verfügt dadurch über mehrere, im dargestellten Beispiel über zwei, in Reihe geschaltete und zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit F vorgesehene Kolbenflächen KF1, KF2, wodurch sich aus dieser hydraulischen Druckbeaufschlagung resultierende Kräfte an diesen Kolbenflächen KF1, KF2 entsprechend addieren. Durch diese Vergrößerung einer gesamten mittels der Bremsflüssigkeit F mit dem hydraulischen Druck beaufschlagten Wirkfläche des Bremskolbens 5 wird somit im Vergleich zu einem herkömmlichen Bremskolben 5 bei gleichem hydraulischen Druck eine höhere Bremskraft erzeugt.
  • Um die Druckbeaufschlagung der einzelnen Kolbenflächen KF1, KF2 mittels der Bremsflüssigkeit F zu ermöglichen, weist der Radbremszylinder 4 für jeden Kolbenabschnitt 5.1, 5.2 eine eigene Zylinderkammer 4.1, 4.2 auf, im dargestellten Beispiel somit zwei Zylinderkammern 4.1, 4.2. Diese Zylinderkammern 4.1, 4.2 oder bei mehr als zwei Zylinderkammern 4.1, 4.2 jeweils zwei in Kolbenaxialrichtung benachbarte Zylinderkammern 4.1, 4.2 sind durch einen Trennabschnitt 4.3 des Radbremszylinders 4 mit einem im Vergleich zu den Zylinderkammern 4.1, 4.2 verkleinerten Innendurchmesser voneinander getrennt. Durch diesen Trennabschnitt 4.3 ist der Verbindungsabschnitt 5.3 des Bremskolbens 5 hindurchgeführt.
  • Die erste Zylinderkammer 4.1 weist eine Kolbenaustrittsöffnung 7 für den Bremskolben 5 aus dem Bremssattelgehäuse 3 auf, um das Einwirken des Bremskolbens 5 auf den Bremsbelag 6 für dessen Bewegung in Richtung der Bremsscheibe zu ermöglichen.
  • Die Zylinderkammern 4.1, 4.2 sind gegeneinander abgedichtet und ein Bremsflüssigkeitsraum FR1, FR2 der jeweiligen Zylinderkammer 4.1, 4.2 ist gegenüber einem bremsflüssigkeitsfreien Raum R1, R2 der jeweiligen Zylinderkammer 4.1, 4.2 und gegenüber einer äußeren Umgebung abgedichtet. Hierzu ist an jedem Kolbenabschnitt 5.1, 5.2 eine hydraulische Dichtung 8, insbesondere ein Dichtungsring, angeordnet, dichtend anliegend an einer Innenwand des Radbremszylinders 4, insbesondere der jeweiligen Zylinderkammer 4.1, 4.2, und an einer Außenseite des jeweiligen Kolbenabschnitts 5.1, 5.2, im hier dargestellten Beispiel in einer Aufnahmenut 9 zur Aufnahme der jeweiligen hydraulischen Dichtung 8 im jeweiligen Kolbenabschnitt 5.1, 5.2.
  • Des Weiteren ist zwischen einer Innenwand des Trennabschnitts 4.3 des Radbremszylinders 4, dichtend an dieser Innenwand anliegend, und einer Außenwand des Verbindungsabschnitts 5.3 des Bremskolbens 5, dichtend an dieser Außenwand anliegend, eine weitere hydraulische Dichtung 10, insbesondere ein Dichtungsring, angeordnet, um dadurch einen Austritt der Bremsflüssigkeit F aus der ersten Zylinderkammer 4.1 in Richtung der zweiten Zylinderkammer 4.2 zu verhindern und dadurch einen Aufbau des hydraulischen Drucks im Bremsflüssigkeitsraum FR1 der ersten Zylinderkammer 4.1 zu ermöglichen. In anderen Ausführungsbeispielen mit mehreren Trennabschnitten 4.3 des Radbremszylinders 4 und Verbindungsabschnitten 5.3 des Bremskolbens 5 ist somit vorteilhafterweise entsprechend im Bereich einer jeweiligen Trennabschnitt- und Verbindungsabschnittpaarung eine solche weitere hydraulische Dichtung 10 vorgesehen.
  • Der bremsflüssigkeitsfreie Raum R2 jeder nach der ersten Zylinderkammer 4.1 im Bremssattelgehäuse 3 ausgebildeten weiteren Zylinderkammer 4.2 des Radbremszylinders 4, im hier dargestellten Beispiel somit der zweiten Zylinderkammer 4.2, weist einen Verschleißausgleichsabschnitt 11 auf, in welchen hinein sich der in der jeweiligen weiteren Zylinderkammer 4.2 angeordnete Kolbenabschnitt 5.2 bei einem zunehmenden Bremsbelagverschleiß verschieben kann. Durch den zunehmenden Bremsbelagverschleiß des mittels des Bremskolbens 5 gegen die Bremsscheibe der Radbremse gepressten Bremsbelags 6 muss sich der Bremskolben 5 entsprechend weiter in Richtung der Bremsscheibe bewegen können. Dies wird durch den jeweiligen Verschleißausgleichsabschnitt 11 sichergestellt.
  • Um diese Bewegung des Bremskolbens 5 in Richtung der Bremsscheibe nicht durch ein verschlossenes und daher zu komprimierendes Luftvolumen im Verschleißausgleichsabschnitt 11 zu behindern, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Verschleißausgleichsabschnitt 11 gegenüber der äußeren Umgebung geöffnet ausgebildet ist, so dass ein entsprechender Luftdruckausgleich zur äußeren Umgebung ermöglicht wird. Alternativ kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Verschleißausgleichsabschnitt 11 gegenüber der äußeren Umgebung abgedichtet ist und fluidisch mit einer hier nicht dargestellten, insbesondere pneumatischen, Überdruck- und/oder Unterdruckversorgung gekoppelt ist. Dadurch wird beispielsweise durch eine Unterdruckbeaufschlagung des Verschleißausgleichsabschnitts 11 während eines Bremsvorgangs eine zusätzliche Kraftwirkung auf den Bremskolben 5 und somit eine zusätzliche Erhöhung der Bremskraft ermöglicht, da der Bremskolben 5 durch den Unterdruck im Verschleißausgleichsabschnitt 11 zusätzlich in Richtung der Bremsscheibe gezogen wird, und/oder es wird beispielsweise eine Überdruckbeaufschlagung des Verschleißausgleichsabschnitts 11 zum Zurückstellen des Bremskolbens 5 nach Beendigung des Bremsvorgangs ermöglicht, da der Bremskolben 5 durch den Überdruck im Verschleißausgleichsabschnitt 11 nach Aufheben des hydraulischen Drucks von der Bremsscheibe wegbewegt wird. Es wird somit eine Unterstützung für ein Zurücksetzen des Bremskolbens 5 ermöglicht, wodurch eine Rückstellcharakteristik des Bremssattels 1 verändert werden kann, insbesondere optimiert werden kann. Bei mehr als zwei Zylinderkammern 4.1, 4.2 und somit mehreren Verschleißausgleichsabschnitten 11 können die beiden oben beschriebenen Varianten, d. h. Luftdruckausgleich mit der äußeren Umgebung oder die Möglichkeit der Überdruck- und/oder Unterdruckbeaufschlagung, bei allen Verschleißausgleichsabschnitten 11 auf gleiche Weise vorgesehen sein oder es kann beispielsweise eine Kombination beider Varianten vorgesehen sein, d. h. bei einem oder mehreren der Verschleißausgleichsabschnitte 11 Luftdruckausgleich mit der äußeren Umgebung und bei einem oder mehreren weiteren der Verschleißausgleichsabschnitte 11 die Möglichkeit der Überdruck- und/der Unterdruckbeaufschlagung.
  • Im dargestellten Beispiel ist zwischen der Innenwand des Trennabschnitts 4.3 des Radbremszylinders 4, insbesondere in einer Aufnahmenut 12 dieser Innenwand des Trennabschnitts 4.3 und dichtend daran anliegend, und der Außenwand des Verbindungsabschnitts 5.3 des Bremskolbens 5, dichtend auch daran anliegend, eine zusätzliche Dichtung 13, insbesondere ein Dichtungsring, angeordnet. Diese zusätzliche Dichtung 13 dient beispielsweise der Abdichtung des Verschleißausgleichsabschnitts 11 in Richtung der in Kolbenaxialrichtung davor, d. h. in Richtung des Bremsbelags 6, angeordneten Zylinderkammer 4.1 und/oder weiteren hydraulischen Dichtung 10, um beispielsweise diese weitere hydraulische Dichtung 10 bei der oben beschriebenen Überdruck- und/oder Unterdruckbeaufschlagung des Verschleißausgleichsabschnitts 11 nicht mit diesem Überdruck oder Unterdruck aus der Gegenrichtung zum auf diese weitere hydraulische Dichtung 10 einwirkenden hydraulischen Druck durch die Bremsflüssigkeit F zu belasten, wodurch die Funktion dieser weiteren hydraulischen Dichtung 10 beeinträchtigt werden könnte.
  • Der jeweilige Dichtungsring kann beispielsweise zusätzlich als Führungsring zur Führung des Bremskolbens 5 im Radbremszylinder 4 dienen. Dies kann für alle vorgesehenen Dichtungsringe oder nur für einen oder mehrere der vorgesehenen Dichtungsringe gelten.
  • Des Weiteren können einer oder mehrere der hier dargestellten und beschriebenen Dichtungsringe beispielsweise keine Dichtungsfunktion aufweisen, sondern lediglich als Führungsring dienen.
  • Die beschriebene Lösung ermöglicht es, Dichtungsringe und Führungsringe jeweils in einem Bereich anzuordnen, in welchem eine hydraulische Unterstützung stattfindet, oder in einem Bereich anzuordnen, in welchem diese hydraulische Unterstützung nicht vorhanden ist, falls sie nicht gewünscht ist. Ob auf den jeweiligen Dichtungsring und/oder Führungsring eine hydraulische Unterstützung einwirkt, d. h. ob er von der Bremsflüssigkeit F mit Hydraulikdruck beaufschlagt wird oder nicht, beeinflusst beispielsweise sein Verformungsverhalten bei Bewegungen des Bremskolbens 5 und somit beispielsweise auch seine Rückstellwirkung auf den Bremskolben 5 bei nachlassendem hydraulischen Druck, d. h. bei nachlassender oder beendeter Bremsbetätigung. Dadurch können beispielsweise die Funktionen Roll-Back und Knock-Back beeinflusst werden oder beispielsweise entweder die Funktion Roll-Back oder die Funktion Knock-Back in den Bremssattel 1 implementiert werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 4440986 C2 [0003]

Claims (4)

  1. Bremssattel (1) für eine Radbremse eines Fahrzeugs, umfassend mindestens eine Radbremszylindereinheit (2) mit einem in einem Bremssattelgehäuse (3) ausgebildeten Radbremszylinder (4) und einem darin linear beweglich angeordneten Bremskolben (5), der mittels einer Bremsflüssigkeit (F) mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskolben (5) mehrere in Kolbenaxialrichtung hintereinander ausgebildete Kolbenabschnitte (5.1, 5.2) aufweist, die jeweils eine zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mittels der Bremsflüssigkeit (F) vorgesehene Kolbenfläche (KF1, KF2) aufweisen.
  2. Bremssattel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Radbremszylinder (4) für jeden Kolbenabschnitt (5.1, 5.2) eine eigene Zylinderkammer (4.1, 4.2) aufweist, wobei eine erste Zylinderkammer (4.1) eine Kolbenaustrittsöffnung (7) für den Bremskolben (5) aus dem Bremssattelgehäuse (3) aufweist, und wobei die Zylinderkammern (4.1, 4.2) gegeneinander abgedichtet sind und ein Bremsflüssigkeitsraum (FR1, FR2) der jeweiligen Zylinderkammer (4.1, 4.2) gegenüber einem bremsflüssigkeitsfreien Raum (R1, R2) der jeweiligen Zylinderkammer (4.1, 4.2) und gegenüber einer äußeren Umgebung abgedichtet ist.
  3. Bremssattel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bremsflüssigkeitsfreie Raum (R1, R2) jeder nach der ersten Zylinderkammer (4.1) im Bremssattelgehäuse (3) ausgebildeten weiteren Zylinderkammer (4.2) des Radbremszylinders (4) einen Verschleißausgleichsabschnitt (11) aufweist, in welchen hinein sich der in der jeweiligen Zylinderkammer (4.2) angeordnete Kolbenabschnitt (5.2) bei einem zunehmenden Bremsbelagverschleiß verschieben kann.
  4. Bremssattel (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Verschleißausgleichsabschnitt (11) - gegenüber der äußeren Umgebung geöffnet ausgebildet ist oder - gegenüber der äußeren Umgebung abgedichtet ist und fluidisch mit einer, insbesondere pneumatischen, Überdruck- und/oder Unterdruckversorgung gekoppelt ist.
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