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Die
Erfindung betrifft einen Kugelfang, wie er im Oberbegriff des Anspruches
1 beschrieben ist.
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Es
sind bereits die verschiedensten Kugelfänge für Projektile von Feuerwaffen,
insbesondere für
Kleinkaliber-Feuerwaffen, bekannt.
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Üblicherweise
bestehen sie aus einem Auffangbehälter, aus einer Front- und
einer Rückwand, zwei
Seitenwänden
und einem Boden für
die Projektile, wobei die Rückwand
den Auffangbehälter
in die vom Boden entgegengesetzte Richtung überragt und in Richtung einer
Frontwand geneigt ist, sodaß diese in
Richtung der Frontwand vorragt und einen sich verjüngenden
Winkel einschließt,
der zwischen 30° und
60° beträgt. Nachteilig
ist dabei, daß eine
größere Menge
von im Auffangbehälter
aufgefangenen Projektilen beim Auftreffen eines weiteren Projektils auf
der Aufprallplatte bewirkt, daß ein
Teil der bereits im Auffangbehälter
abgelagerten Projektile ins Freie hinausgeschleudert werden.
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Die
US 2,815,955 A beschreibt
eine Vorrichtung zum Abfangen von Projektilen, mit einer im wesentlichen
horizontalen Oberfläche,
umfaßend
eine geneigte Rückwand,
einen oben und unten offenen Behälter
in der Nähe
der Prallwand zur Aufnahme der Projektile, wobei der Behälter ein
Netz aufweist, das derart beschaffen ist, daß Sand durch hindurchgeht, die
Projektile aber zurückgehalten
werden, wobei der Behälter
mit Sand gefüllt
ist bis oberhalb des Netzes. Der Behälter ist horizontal von der
Prallwand weg verschiebbar ausgebildet, wobei durch diese Bewegung
der Sand durch das Netz rieselt und dabei die Projektile im Netz
ausgesiebt werden.
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Die
US 5,259,291 A beschreibt
eine Falle für Projektile.
Diese umfaßt
Seitenwände
und primäre, sekundäre und tertiäre Prallplatten.
Die primäre
Platte kreuzt die Achse der Bewegungsrichtung des Projektils, sodaß das Projektil
nach unten abgelenkt wird. Ebenso wirken die weiteren Prallplatten.
Unterhalb der Platten ist ein Boden angeordnet, wobei über eine
rechteckige Öffnung
die Projektile in einer Kammer im hinteren Teil der Falle gesammelt
werden.
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Aus
der
US 3,701,532 A ist
eine Kugelfalle bekannt, die eine nach oben geneigte Hauptablenkplatte
aufweist. Eine obere Prallplatte ist vertikal und oberhalb der Hauptprallplatte
angeordnet und ist ebenfalls nach unten geneigt und führt zur Öffnung einer
Kugelkammer. Letztere weist eine Platte auf die nach unten und nach
rückwärts geneigt
ist von einem rückwärtigen Ende
der Prallplatte. Diese Kugelkammer weist zylindrische Oberflächen auf,
die aufeinander zugerichtet sind und welche die Kugeln umlenken,
wodurch kinetische Energie verbraucht wird.
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Die
FR 2 613 473 A1 beschreibt
eine Projektilfalle, die das Zurückschlagen
der Projektile und deren Splitter verhindert, indem eine erste und
zweite Aufprallplatte entsprechend zueinander angeordnet sind. Im
unteren Bereich weist die Falle als Rückprallschutz zwei gekrümmte Bleche
auf, die annähernd
in Art eines Hohlzylinders angeordnet sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kugelfang
für Projektile
zu schaffen, der ein sicheres Auffangen der auf der Aufprallplatte auftreffenden
Projektile und deren dauerhafte Ablagerung auch bei einem länger andauernden
Schießbetrieb
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhaft
ist hierbei, daß durch
die Versetzung des die Aufprallplatte bildenden Teils der Rückwand oder
der Aufprallplatte gegenüber
der Rückwand
des Auffangbehälters,
daß die
Projektile, die auf der Aufprallplatte auftreffen und durch deren
schräg
nach unten verlaufende Richtung in Richtung des Auffangbehälters abgelenkt
werden und entlang rutschen, auf diesen Vorsprung bzw. Absatz auftreffen,
bevor sie in den Auffangbehälter
hinein fallen und dadurch die noch verbliebene Restenergie beim
Aufprall soweit abbauen, sodaß sie
praktisch energielos in den Auffangbehälter hinein kollern bzw. fallen.
Dadurch wird verhindert, daß durch
die neu eintretenden Projektile bereits im Auffangbehälter befindliche
Projektile wieder aus diesem hinausgeschleudert werden, wie dies
beim Eintreten von neu aufgetroffen Projektilen mit höheren Geschwindigkeiten
oder höherer
Restenergie bisher der Fall war.
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Durch
die Weiterbildung nach Anspruch 2 wird in vorteilhafter Weise erreicht,
daß in
dem an die Aufprallplatte anschließenden Übergangsbereich keine Projektile
liegenbleiben können,
sondern bedingt durch die Schwerkraft in den Auffangbehälter hinunterrutschen
bzw. hinunterkollern können,
wobei durch die konvexe Krümmung
des Übergangsbereiches
die Restenergie der Projektile abgebaut wird.
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Eine
gesicherte Ablenkung, auch dann wenn die Projektile nicht unmittelbar
an der Aufprallplatte entlang rutschen, kann auch durch die Weiterbildung nach
Anspruch 3 erzielt werden.
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Um
ein gesichertes Auffangen und einen gesicherten Energieabbau der
Projektile zu erzielen, ist auch die Ausbildung bzw. die Tiefe der Übergangsfläche zwischen
Rückwand
des Auffangbehälters
und des Aufprallbehälters
nach Anspruch 4 von Vorteil.
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Die
Ausführungsvariante
nach Anspruch 5 hat den Vorteil, daß dann, wenn eine eigene Aufprallplatte
vorgesehen ist, auch wenn diese nicht vollständig eingeschoben ist, ein
versehentliches Austreten oder Durchtreten von Projektilen wirkungsvoll
verhindert wird.
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Eine
kostengünstige
und einfache Herstellung des Kugelfangs ist durch die Weiterbildungen durch
die Ansprüche
6 bis 9 erzielbar.
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Eine
Verringerung des Lärms,
während
des Schießbetriebes,
kann mit Vorteil durch die Ausführungsformen
nach den Ansprüchen
1 oder 11 erreicht werden.
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Schließlich wird
das Entleeren der Projektile aus dem Auffangbehälter durch die Ausführungsform nach
Anspruch 12 erleichtert Zum besseren Verständnis der Erfindung wird dies
im nachfolgenden anhand des in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäß ausgebildeten
Kugelfang in vereinfachter schaubildlicher Darstellung;
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2 den
Kugelfang nach 1 in Stirnansicht, geschnitten,
gemäß den Linien
II-II in 1;
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3 eine
andere Ausbildung des Kugelfangs in Stirnansicht, geschnitten.
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In
den 1 und 2 ist ein Kugelfang 1 gezeigt,
der zum Auffangen von Projektilen 2 von Feuerwaffen, insbesondere
Kleinkaliber-Feuerwaffen ausgebildet ist. Dazu weist er einen Auffangbehälter 3 auf,
der eine Frontwand 4, eine Rückwand 5, zwei Seitenwände 6,
einen Boden 7 und eine Deckplatte 8 aufweist.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Rückwand 5 einen
an diesen anschließenden
in Richtung einer Aufprallplatte 9 vorragenden Rückwandteil 10 auf.
Der Rückwandteil 10, die
Rückwand 5,
der Boden 7, die Frontwand 4, die Seitenwände 6 und
die Deckplatte 8 sind aus einem einzigen Materialzuschnitt
aus Flachmaterial, beispielsweise Blech, gebildet und durch Abkanten
hergestellt, wobei zwischen dem Rückwandteil 10 und der
Rückwand 5 eine Übergangsfläche 11 vorgesehen
ist, sodaß der
Rückwandteil 10 bzw.
ein diesem Rückwandteil 10 bzw.
der Rückwand 5 zugewandtes Stirnende 12 der
Aufprallplatte 9 gegenüber
der Rückwand 5 in
die von der Frontwand 4 entgegengesetzte Richtung um eine Distanz 13 versetzt
ist, wobei diese Übergangsfläche 11 in
Richtung des Auffangbehälters 3 geneigt
ausgebildet ist und in dem beispielsweise auch eine verschiebbare
Aufnahmeschale 14 für
die Projektile 2 angeordnet sein kann. Die Distanz 13 kann
je nach Stärke
der verwendeten Aufprallplatte 9 zwischen 2 mm und 20 mm,
bevorzugt 10 mm, betragen. Dadurch ergibt sich eine Versetzung des
Stirnendes 12 der Aufprallplatte 9 gegenüber der
Rückwand 5 zwischen
2 mm und 15 mm, jedoch zumindest um 3 mm, in der von der Frontwand 4 abgewendeten
Richtung.
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Die Übergangsfläche 11 ist
im Bereich der Rückwand 5 durch
eine Durchsetzung des Blechmaterials gebildet. Die Seitenwände 6 ragen
jedenfalls über
die Deckplatte 8 in die vom Boden 7 gegenüberliegende
Seite vor und weisen Aufnahmeschlitze 15 auf, in die die
Aufprallplatte 9 zur Halterung eingeschoben ist. Dieser
Aufnahmeschlitz 15 ist ausgehend vom Rückwandteil 10 in Richtung
der Deckplatte 8 ansteigend geneigt ausgebildet. Um den
aus einem einteiligen Blechzuschnitt gebildeten Kugelfang, insbesondere
die Seitenwände 6 zu
fixieren, können Stirnkanten 16 der
Deckplatte 8 in Richtung die Seitenwände 6 überrangende
Vorsprünge 17 aufweisen, welche Öffnungen 18 in
den Seitenwänden 6 durchsetzen
und durch Umbiegen oder Umbördeln
somit die Lage der Seitenwände 6 in
ihrer an der Deckplatte 8 anliegenden Stellung fixiert
halten. Dies ist auch selbstverständlich für die Fixierung der Frontwand 4, des
Bodens 7, der Rückwand 5 bzw.
des Rückwandteils 10 möglich.
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Wesentlich
ist dabei, daß eine
Oberkante 19 der geneigten Übergangsfläche 11 eine größte Distanz 20 vom
Boden 7 aufweist, sodaß sich
im Übergangsbereich
zwischen der Aufprallplatte 9 bzw. dem Rückwandteil 10 keine
Projektile 2 ablagern können sondern,
auch wenn diese ohne jegliche Energie im Bereich der Oberkante 19 auftreffen,
einfach durch Schwerkraft wie auf einer Rutsche in den Auffangbehälter 3 fallen.
Trifft nun ein Projektil 2, wie beispielsweise durch einen
Pfeil 21 dargestellt, auf einer Oberfläche 22 der Aufprallplatte 9 auf,
die aus Kunststoff, wie z.B. aus Polyamid oder Polyurethan oder durch
eine Blechplatte aus metallischen oder nichtmetallischen Werkstoff
bestehen kann, so gleitet das Projektil 2 aufgrund der
Auftreffenergie und durch die Neigung der Oberfläche 22 der Aufprallplatte 9 unter einem
Winkel 23 zwischen 30° und
60° in Bezug
zum Rückwandteil 10 bzw.
der Rückwand 5,
wie durch einen leicht gewellten Pfeil 24 angedeutet, entlang
der Aufprallplatte 9 in Richtung der Übergangsfläche 11 und trifft
dort auf die Übergangsfläche 11 auf,
wie dies ein Pfeil 25 zeigt.
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Durch
dieses Aufprallen auf die fast senkrecht oder im wesentlichen senkrecht
zur Aufprallplatte 9 verlaufende Übergangsfläche 11 wird die dem
Projektil 2 noch innewohnende Restenergie abgebaut und
das Projektil 2 kollert, wie schematisch durch die Projektile 2 angedeutet,
an der Übergangsfläche 11 entlang
hinunter und fällt
in den Auffangbehälter 3 bzw.
die Aufnahme schale 14. Bevorzugt ist die Aufprallplatte 9 durchgehend
weiß eingefärbt oder
zumindest mit einer weiß beschichteten
oder lackierten Oberfläche 22 versehen.
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Dadurch,
daß die
Energie des Projektils 2 abgebaut wird, ist die in den
Auffangbehälter 3 einfallende
Energie des Projektils 2 so gering und im Prinzip nur durch
die Fallhöhe
von der Übergangsfläche 11 in
den Auffangbehälter 3 gegeben
bzw. jedoch so stark verringert, daß durch die in den Auffangbehälter 3 einfallenden
Projektile 2 keinesfalls mehr dort bereits abgelagerte
Projektile 2 aus dem Auffangbehälter 3 hinausgeschleudert
werden können.
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Des
weiteren ist es auch möglich,
daß die Übergangsfläche 11 nicht
nur aus einer geneigten Teilfläche 26 besteht,
sondern aus mehreren winkelig zueinander angeordneten Teilflächen. Ebenso
ist es möglich,
diese Übergangsfläche 11 konvex
auszubilden, wobei jeweils der höchste
Punkt der Wölbung
im Bereich der Oberkante 19 die größte Distanz 20 vom Boden 7 aufweist,
um zu verhindern, daß sich
dort Projektile 2 ablagern können.
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Weiten
ist aus der 2 noch zu ersehen, daß eine der
Rückwand 5 zugewandte
Stirnkante 27 der Deckplatte 8 in einem Abstand 28 von
der Rückwand 5 distanziert
angeordnet ist. Dadurch bildet sich zwischen der Stirnkante 27 und
der Aufprallplatte 9 bzw. der Rückwand 5 ein Aufnahmeschlitz 29 aus, durch
den die auf der Aufprallplatte 9 bzw. der Rückwand 5 auftreffenden
Projektile 2 in den Auffangbehälter 3 hineinfallen
können.
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Weiters überragt
eine Oberkante 30 der Aufprallplatte 9 die Rückwand 5 bzw.
den Rückwandteil 10 um
eine Höhe 31 in
der vom Boden 7 abgewendeten Richtung, sodaß beispielsweise
auch dann, wenn, wie in 2 gezeigt, eine eigene unabhängige Aufprallplatte 9 verwendet
wird und diese nicht bis zum Anschlag in die Aufnahmeschlitze 15 eingeschoben
ist, ein unbeabsichtigtes Durchtreten von Projektilen 2 durch
den Kugelfang hindurch vermieden wird.
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In 3 ist
weiters gezeigt, daß bei
einem Kugelfang 1 die Aufprallplatte 9 einstückig mit
der Rückwand 5 verbunden
sein kann und durch die Rückwand 5 bzw.
einen über
die Übergangsfläche 11 in
Richtung der Deckplatte 8 und über diese hinaus vorragenden
Rückwandteil 32 gebildet
sein kann. Die Winkelstellung dieses Rückwandteils 32 in
Bezug auf die Rückwand 5 und
die übrige
Ausbildung des Kugelfanges 1 kann dabei entsprechend der
Ausführungsvariante,
wie sie in den 1 und 2 beschrieben
worden ist, erfolgen, sodaß für gleiche
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet werden und diesbezüglich auch
auf die Beschreibung des Ausführungsbeispieles
gemäß den 1 und 2 Bezug
genommen wird.
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In
diesem Fall kann der Kugelfang 1 nur aus einem einzigen,
einteiligen Bauteil bzw. Blechzuschnitt hergestellt sein.
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Sowohl
in diesem Fall, wenn der Rückwandteil 32 die
Aufprallplatte 9 bildet oder eine eigens eingesetzte Aufprallplatte 9 aus
metallischen Werkstoffen, beispielsweise Stahlblech oder Hartaluminium oder
dgl. vorhanden ist, kann die von der Oberfläche 22 abgewendete
Oberfläche
des Rückwandteils 32, wie
schematisch angedeutet, mit einer lärmdämmenden Beschichtung 33,
wie z.B. Kunststoff, Gummi, Vliese, Schäume etc., versehen sein, um
das Geräusch
beim Auftreffen der Projektile 2 zu verringern. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
daß die
Aufprallplatte 9, unabhängig
davon ob sie einstückig
mit der Rückwand 5 verbunden
ist oder zusätzlich
in den Kugelfang 1 eingesetzt ist, aus einem Verbundbauteil aus
mehreren Lagen aus dünnen
metallischen oder keramischen Werkstoffen oder aber auch aus verschiedenen
Lagen von Gewirken, Fasern, Geweben aus Fasern bzw. Fäden aus
Natur- oder Kunstmaterialien gebildet ist. Dadurch kann einerseits
eine höhere
Durchschlagsfestigkeit der Aufprallplatte 9 und gegebenenfalls
eine zusätzliche
Geräuschminderung
beim Auftreffen der Projektile 2 beim Schießbetrieb
erzielt werden.
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Des
weiteren ist bei dieser Ausführungsvariante
noch die Übergangsfläche 11 aus
mehreren winkelig zueinander angeordneten Teilflächen 34 zusammengesetzt,
wie dies als Variante bereits bei der Beschreibung zu 2 erwähnt wurde.
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Abschließend sei
der Ordnung halber darauf hingewiesen, daß in den Zeichnungen einzelne
Bauteile oder Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unproportional
und maßstäblich verzerrt dargestellt
sind.
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Es
können
auch einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele mit anderen
Einzelmerkmalen von anderen Ausführungsbeispielen
oder jeweils für
sich allein den Gegenstand von eigenständigen Erfindungen bilden.