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Fadenführungseinrichtung für Ringspirin- und Ringzwirnmaschinen Zusatz
zu Patent (Anmeldung P 19 52 570.) -RF57-) Im Hauptpatent ist eine Fadenführungseinrichtung
für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen ohne Zusatzschmierung beschrieben, welche
sich durch die Verwendung eines Ringes mit ohrförmigen Ringläufer auszeichnet, wobei
Ring und Ringläufer derart bemessen sind, daß während des Laufes der Ringläufer
den Ring lediglich an dessen innerer und unterer Seite berührt. Dieser Erfindung
nach dem Hauptpatent lag die Aufgabe zugrunde, eine vorzugsweise für das Spinnen
und Feinzwirnen geeignete Fadenführungseinrichtung mit Ringen und Ringläufern ohne
Zusatzschmierung zu schaffen, welche eine beträchtliche Geschwindigkeitserhöhung
ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine vorteilhafte Weiterbildung
der im Hauptpatent beschriebenen Fadenführung einrichtung für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen,
bestehend aus einem Ring mit ohrförmigem Ringläuf er, wobei Ring und Ringläufer
derart bemessen sind, daß während des LauRea
der Ringläufer den
Ring lediglich an dessen innerer und unterer Seite berührt. Gemäß vorliegender Erfindung
ist die von dem Läufer berührte Fläche des Ringes in an sich bekannter Weise mit
einer Schmiermittelzuführungsvorrichtung verbunden. Während sich also die Erfindung
nach dem Hauptpatent auf eine Fadenführungseinrichtung für Ringspinn-und Ringzwirnmaschinen
ohne Zusatzschmierung bezog, wird die gefundene Lösungsform nunmehr auf alle Fadenführungs
einrichtungen ausgedehnt, unabhänig davon, ob sie mit oder ohne Zusatzschmierung
arbeiten. Während die Erfindung nach dem Hauptpatent im wesentlichen auf diejenigen
Anwendungsgebiete beschränkt war, die den bisherigen C-förmigen Läufern vorbehalten
waren, gibt die vorliegende Erfindung nunmehr die Möglichkeit, die Erfindung nach
dem Hauptpatent auch auf die klassischen Anwendungsgebiete der ohrförmigen Läufer
auszudehnen. Gegenüber den bekannten Ringen mit ohrförmigen Ringläufern, die den
Ring nicht nur an dessen innerer und unterer Seite, sondern auch an dessen oberer
Seite berühren und ebenfalls mit Zusatzschmierung versehen sind, weist die FadenfUhrungseinrichtung
nach vorliegender Erfindung den erheblichen Vorteil auf, daß der Läufer auf dem
Ring praktisch nicht mehr vereckt, seine Lebensdauer erheblich vergrößert ist und
anfallender Faserflug zwischen dem Ringläufer und der Ringoberseite nach außen abgeführt
werden kann. Auf diese Weise sind für del-i nerkdmmlichen Ring mit ohrförmigea Ringläufer
unter Anwendung vorliegender
Erfindung Vorteile erzielt worden,
die bisher mit den verschiedensten Spezialformen in ihrer Gesamtheit nur schwer
oder gar nicht erreicht werden konnten.
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Um die vom Läufer berührte Fläche des Ringes mit einer Schmiermittelzuführungsvorrichtung
zu verbinden, kann beispielsweise der Ring in bekannter Weise mit Schmiermittelzuführungsleitungen
und Nuten versehen sein. Auch ist es möglich, den Ring selbst aus einem porösen
Material herzustellen, welches sich besonders bei der Verwendung von Ringläufern
bewährt hat, die an der Lauffläche aus Kunststoff bestehen.
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Um zu vermeiden, daß der Ringläufer während des Laufes den Ring an
dessen Oberseite berührt, kann es gemäß vorliegender Erfindung wie bei der Erfindung
nach dem Hauptpatent vorteilhaft sein, wenn die Ringläuferinnenhöhe mindestens 15%
größer ist als die Ringhöhe. Auch kann es bei vorliegender Erfindung zur Herabsetzung
der Anpreßkraft an der Unterseite des Ringes vorteilhaft sein, wenn die vom Ringläufer
berührte Innenfläche des Ringes außer der üblichen Balligkeit eine Neigung im Sinne
einer Durchmesservergrößerung nach unten aufweist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
diese Neigung Je nach den gegebenen Reibungs- und Kräfteverhältnissen der Zentrifugalkraft
und der Fadenzugkraft eine Neigung von 40 bis 120, vorzugsweise 80 aufweist.
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Um sicherzustellen, daß ein in einer FadenfUhrungseinrichtung nach
der Erfindung verwendeter Ring für ohrförmige Ringläufer auch unter ungtinstigsten
Bedingungen eine sichere Führung des den Ring an seiner Oberseite nicht berührenden
ohrförmigen Ringläufers ermöglicht, ist es vorteilhaft, wenn auch bei vorliegender
Erfindung wie bei derjenigen nach dem Hauptpatent die Höhe der Ringhalterung kleiner
ist als ein Drittel der Ringhöhe. Dabei soll auch hier unter Ringhalterung jedes
Mittel verstanden sein, welches zwischen den beiden Läuferenden zur Halterung des
Ringes dient, also außer dem bekannten Ringsteg auch beispielsweise die Ringbank,
wenn der Ring unmittelbar in die Ringbank eingesetzt ist.
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Ein zur Verwendung in einer Fadenführungseinrichtung nach der Erfindung
geeigneter ohrförmiger Ringläufer mit einem oberen großen und einem unteren kleinen,
den Ring umgreifenden Haken kann sich gemäß vorliegender Erfindung wie gemäß dem
Hauptpatent dadurch auszeichnen, daß die Länge des großen Hakens etwa doppelt so
groß ist wie die Länge des kleinen Hakens. Darüber hinaus ist es auch hier wie beim
Hauptpatent vorteilhaft, wenn die innere Weite des großen Hakens mindestens das
1,2-Fache derjenigen des kleinen Hakens beträgt. Schließlich ist es auch hier wie
beim Hauptpatent vorteilhaft, wenn bei dem ohrförmigen Ringläufer der Abstand der
Läuferenden etwa der Hälfte der Läuferinnenhöhe entspricht.
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Wie bereits erwähnt, sammeln sich bei den bisher bekannt gewordenen
ohrförmigen Ringläufern Fasern und Staubteilchen im Bereich der Fadendurchlaufzone,
da die Berührung zwischen Ring und Ringläufer an der Oberseite des Ringes ein Entweichen
nach außen verhindert. Nachdem infolge fehlender Berührung zwischen Ringläufer und
Ring an der Oberseite des Ringes die Faser- und Staubteilchen nach außen entweichen
können, ist zur weiteren Erleichterung der Abfuhr auch bei vorliegender Erfindung
wie bei der Erfindung nach dem Hauptpatent mindestens das große Hakenende des ohrförmigen
Ringläufers nach außen gerichtet.
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Anhand des in der Figur dargestellten Ausfühnmgsbeispieles sei die
Erfindung näher erläutert.
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Der Ring 1 ist in an sich bekannter Weise in dem Ringhalter 2 bzw.
der Ringbank befestigt. Auf dem Ring 1 rotiert der ohrförmige Ringläufer 3, welcher
zur Führung des Fadens F zu dem nicht dargestellten Spinnkops dient. Ring 1 und
ohrförmiger Ringläufer 5 sind derart bemessen, daß während des Laufes der Ringläufer
5 den Ring 1 lediglich an dessen innerer Seite la und an dessen unterer Seite lb,
nicht aber, wie bisher üblich, an dessen oberer Seite lc berührt, so daß zwischen
der Oberseite 1c des Ringen und dem
ohrförmigen Ringläufer 3 hinreichend
Platz für den Fadendurchgang bleibt. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach dem
Hauptpatent unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nach vorliegender Erfindung
dadurch, daß der Ring 1 aus porösem Material, zum Beispiel Sinterstahl, besteht
und die Zuführung des Schmiermittels durch eine Schmiermittelzuführungsleitung 8
sowie den Schmiermittelspeicher 9 erfolgt. Außerdem besteht bei dem hier dargestellten
ohrförmigen Ringläufer die Anlagefläche am Ring aus Kunststoff 5c.
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Der Stahlteil ist lediglich im Bereich des unteren LäuSerbogens 3a
vollständig von dem Kunststoff umgeben. Dadurch kann der Stahlteil im langen Bereich
ausweichen und erhält so eine größere eIastische Verformbarkeit. Diese höhere elastische
Verformbarkeit ist aber gerade bei einem Ringläufer nach vorliegender Erfindung
von besonderer Bedeutung für ein leichtes Einsetzen des Ringläufers auf den Ring.
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In dem Ausführungsbeispiel ist deutlich zu erkennen, daß die Läuferinnenhöhe
)1 erheblich größer ist als die Ringhöhe 11. Da jedoch die Oberseite lc des Ringes
1 ohne Änderung der vorliegender Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis auch anders
ausgebildet sein kann, beispielsweise entsprechend der gestrichelten Linie, können
sich k :r?re Differenzen zwischen der LäuferSfi enhöhe 51 und der :jnghöhe lla ergeben.
In gleicher WtX s. ann dieses
Verhältnis dadurch verändert werden,
daß dem oberen großen Läuferhaken 3b eine andere Form, beispielsweise entsprechend
der gestrichelten Linie, gegeben wird, so daß sich die Läuferinnenhöhe 31a ergibt.
Wesentlich für das Verhältnis der Läuferinnenhöhe 31 zur Ringhöhe 11 ist die Erkenntnis,
daß die Läuferinnenhöhe im allgemeinen mindestens 15% größer als die Ringhöhe sein
soll, um anfallendem Faserflug und Staub auch noch bei der üblichen Läuferschräglage
einen freien Durchgang nach außen zu ermöglichen, so daß keine Verstopfungen auftreten
können.
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Durch die Neigung der vom Ringläufer berührten Innenfläche la des
Ringes um den Winkel a im Sinn einer Durchmesservergrößerung nach unten, kann wie
beim Hauptpatent ein Teil der den Läufer nach oben ziehenden Fadenzugkomponente
durch die den Läufer 3 an die Ringinnenfläche la anpressende Zentrifugalkraft kompensiert
werden. Wird ür den Neigungswinkel a eine Neigung von 40bis 120, vorzugsweise 80
gewählt, so ergeben sich besonders günstige Reibungsverhältnisse des Ringläufers
3 am Ring 1, da der kleinere untere Haken 3a des Ringläufers 7 nur noch leicht an
der Unterseite lb des Ringes anliegt. Infolgedessen wird auch der Verschleiß an
dieser Stelle ganz erheblich herabgesetzt.
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Ein Merkmal des neuen Ringes besteht wie bei dem Hauptpatent darin,
daß die Höhe 12 des als Ringhalterung dienenden Ringsteges 1d kleiner ist als ein
Drittel der Ringhöhe 11. Durch dieses Merkmal wird sichergestellt, daß auch bei
einem unvorteilhaften Zusammentreffen mehrerer Grenzbedingungen eine sichere Führung
des den Ring an seiner Oberseite nicht berührenden ohrförmigen Ringläufers 1 sowohl
während der Anlaufphase als auch während des Laufes gewährleistet ist. Handelt es
sich um einen Ring, der anstelle eines Steges ld mit einer anderen Halterung versehen
ist, beispielsweise unmittelbar in die Ringbank eingesetzt ist, so gelten auch hier
die angegebenen Verhältnisse, soweit es sich um den von den Enden des Ringläufers
3 bestrichenen Bereich handelt.
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Der im Ausführungsbeispiel dargestellte neuartige ohrförmige Ringläufer
zur Verwendung in einer FadenfUhrungseinrichtung nach der Erfindung besitzt in bekannter
Weise einen oberen großen Haken 3b und einen kleinen unteren Haken 3a. Die Länge
36 des großen Hakens 3b ist etwa doppelt so groß wie die Länge 32 des kleinen Hakens
3a.
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Das Verhältnis dieser beiden Hakenlängen kann naturgemäß je nach Ausgestaltung
von Ring und Ringläufer um etwa t 10% von dem gegebenen Wert abweichen.
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Um unter den unterschiedlichsten Bedingungen ein einwandfreies Arbeiten
des Ringläufers in einer Fadenführungseinrichtung nach der Erfindung zu erreichen,
ist es vonbesonderer Bedeutung, daß die innere Weite 55 des großen Hakens mindestens
das 1,2Fache der inneren Weite 34 des kleinen Hakens 3a beträgt. Außerdem ist es
vorteillast, wenn der Abstand 55 der Läuferenden etwa der Hälfte der Läuferinnenhöhe
31 entspricht. Schließlich ist an dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch noch
deutlich zu erkennen, daß sowohl das große Hakenende 5b als auch das kleine Hakenende
3a nach außen gerichtet sind, so daß anfallender Faserflug, Staub und dergleichen
leicht abgeschleudert wird.
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Durch die vorliegende Erfindung wird diejenige nach dem Hauptpatent
auf alle Fadenführungseinrichtungen für Ringspinn-und Ringzwirnmaschinen mit ohrförmigen
Ringläufern ausgedehnt, unabhängig davon, ob sie mit oder ohne Zusatzschmierung
betrieben werden. Dabei sind die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung nicht auf
besondere Materialien für den Ring oder den Ringläufer beschränkt. Es ist möglich,
sowohl den Ring als auch den Ringläufer aus Stahl oder aus Kunststoff oder aus Stahl
und Kunststoff herzustellen, beispielsweise die Laufflächen des Ringläufers auf
üem wird aus Kunststoff wi@ @ylon oder dergleichen und die Fadendurchgangszone aus
Stahl