DE1955844A1

DE1955844A1 - Mittel zur Behandlung von Entzuendungen

Info

Publication number: DE1955844A1
Application number: DE19691955844
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Rau
Original assignee: Blendax Werke R Schneider and Co GmbH
Current assignee: Blendax GmbH
Priority date: 1969-11-06
Filing date: 1969-11-06
Publication date: 1971-05-19
Also published as: BE758629A; FR2073330B1; NL7015667A; FR2073330A1

Description

BLENDAX - WERKE
R. Schneider & Co.
Patentabteilung

65 M a 1 η ζ

Mittel zur Behandlung von Entzündungen

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur Behandlung von Entzündungen, das Enzyme zusammen mit Aminoacridin, dessen Derivaten oder Salzen und gegebenenfalls ein Anästhetikum enthält. Besonders vorteilhaft anwendbar ist dieses Mittel zur Behandlung von Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut,

Der Einsatz von Enzymen in Mitteln zur Behandlung von Entzündungen ist an sich bekannt. Weiterhin wurde auch bereits die antiseptische Wirksamkeit der Aminoacridine beschrieben. Es wurde nun gefunden, daß man ein besonders wirksames Mittel zur Behandlung und Bekämpfung von Entzündungen insbesondere im Mund- und Kieferbereich dann erhält, wenn man in diesen Mitteln Enzyme, insbesondere Proteasen, gemeinsam mit Aminoacridin oder dessen anorganischen und organischen Salzen oder Derivaten, insbesondere 9-Aminoacridin, einsetzt. Vorzugsweise enthalten diese Mittel auch noch eine anästhetisierend wirkende Substanz, beispielsweise Pantocain,

Das erfindungsgemäße Mittel zur Behandlung von Entzündungen kann in verschiedenen Applikationsformen angewandt werden, beispielsweise als Creme, Gel, Lotion, Lösung, Paste oder Puder. Besonders zweckmäßig ist die Anwendung als Salbe, wobei als Salbengrundlage pflanzliche und tierische Fette und öle, Wollfett (Lanolin), Vaseline, verschiedene natürliche und synthetische Wachse, Kakaobutter, langkettige Fettsäureester, Fettalkohole, Polyäthylenoxide und Silikone Verwendung finden können.

In den Mitteln zur Behandlung von Entzündungen einsetzbare Enzyme sind vorzugsweise Proteasen pflanzlichen, tierischen und mikrobiologischen Ursprungs, beispielsweise Trypsin,

109821/1994 original inspected

Chymotrypsin, Papain, Ficin, Bromelin, Proteasen aus verschiedenen Bakterienstämmen, beispielsweise Bacillus subtilis oder Streptomyces und aus Schimmelpilzen, beispielsweise Aspergillus niger, A.oryzae, A.flavus und A.aureus, Es, können jedoch auch andere Enzyme allein oder im Gemisch mit Proteasen verwendet werden, beispielsweise Amylasen wie ein Protease-Amylase-Komplex aus Bacillus subtilis oder Aspergillus oryzae, Pankreatin, Cellulase und weitere Carbohydrasen sowie Peptidasen, beispielsweise Aminopeptidasen. Die jeweils erforderliche Enzymmenge ist abhängig von der Aktivität des verwendeten Enzyms und liegt bei etwa 0,o5 bis 5,ο Gew.-% der Gesamts-asammensetzung,

Neben Aminoacridin selbst können auch dessen Derivate in den erfindungsgemäßen Mitteln zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt werden. Genannt seien hier beispielsweise die Alkylderivate wie 9-Amino-4-methylacridin und 9-Amino-2-äthylacridin, die Alkoxyderivate wie 2,7-Dimethoxy-10~methylacridin und 9-Amino-2-äthoxyacridin sowie 3,6-Diaminoacridin, 6,9-Diamino-2-äthoxyacridin, 3,6-Bis(dimethylamino)acridin und 2-Amino-7-dimethylamino-3,6,10-trimethylacridin. Aminoacridin und seine Derivate können selbstverständlich auch in Form ihrer anorganischen und organischen Salze eingesetzt werden, beispielsweise als Hydröchlorid, Acetat, Propionat, Caprylat, Ascorbat und ündecylenat. Als besonders wirksam hat sich die Verwendung von 9-Aminoacridin in Kombination mit Enzymen und gegebenenfalls anästhetisierenden Mitteln bei der lokalen Behandlung von Entzündungen erwiesen, wobei der Gehalt des Aminoacridine bei etwa Q,öl bis 2,ο Gew.-% der Gesamtzusammensetzung liegt.

Als Anästhetika können prinzipiell alle für diesen Zweck beschriebenen Substanzen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Pantocain, jedoch können beispielsweise auch Benzocain oder Procain in Mengen von etwa 0,o5 bis 2,5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung Einsatz finden.

109821 M.994

Die erfindungsgemäßen Mittel zur Behandlung von Entzündungen können neben Enzymen, Aminoacridin, dessen Salzen und Derivaten sowie gegebenenfalls anästhetisierenden Mitteln natürlich auch noch weitere Wirk- und Heilstoffe, beispielsweise durchblutungsfördernde und gewebekräftigende Substanzen oder weitere antimikrobielle Mittel enthalten.

Im folgenden wird ein Rezepturbeispiel für eine Salbe gegeben, die sich besonders gut zur Behandlung von Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut eignet:

9-Aminoacridin 0,75 Gew.-%

Bioprase (Protease aus Bacillus

subtilis, 1,5 Anson-E/g) 1,25 "

Pantocain O,3o "

Cetylalkohol 2,7o "

Polyäthylenglykol (Mol,-Gew. 600) 95,oo

109821/1994

Claims

BLENDAX - WERKE
R. Schneider & Co.
Patentabteilung

65 M al η ζ

Patentansprüche

1,); Mittel zur Behandlung von Entzündungen mit einem Gehalt ^y an Enzymen, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Aminoacridin oder dessen Derivate, gegebenenfalls in Form der organischen oder anorganischen Salze, und gegebenenfalls ein Anästhetikum enthält,
2.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es proteolytische Enzyme enthält,
3.) Mittel nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 9-Aminoacridin oder dessen Derivate, gegebenenfalls in Form der anorganischen oder organischen Salze, enthält.
4.) Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Anästhetikum Pantocain enthält,
5.) Mittel zur Behandlung von Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut, insbesondere in Form einer Salbe, dadurch gekennzeichnet, daß es proteolytische Enzyme, 9-Aminoacridin und Pantocain enthält.

109821/1994