DE19549432C2 - Schneideinrichtung für eine Flachmaterialbahn - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für eine Flachmaterialbahn, insbesondere zur Herstellung von Etiketten, mit einem Gehäuse und einer Befestigungsvorrichtung (8) zum Ankoppeln des Gehäuses an eine Druckeinheit (10), wobei die Befestigungsvorrichtung (8) einen in eine komplementär ausgebildete Aufnahme (44) einsetzbaren und dort ortsfest montierbaren Halteabschnitt (40) aufweist. Um die Lage bezüglich der Druckeinheit (10) definieren und einstellen zu können, wird vorgeschlagen, daß das Gehäuse (2) der Schneideinrichtung bezüglich dem Halteabschnitt (40) verstellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für eine Flach­ materialbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Schneideinrichtung gattungsgemäßer Art ist aus der WO 92/07693 bekannt geworden. Dort wird eine Halterung für ein Messer, mit dem Bahnen aus Papier und dergleichen in Längs­ streifen geschnitten werden können, beschrieben. Um besonders schmale Streifen schneiden zu können, wird vorgeschlagen, daß das Messer nur einseitig befestigt ist und die Halterung, an der es befestigt ist, gegen einen Anschlag gedrückt wird, der seinerseits an einer Halteeinrichtung anliegt, die wiederum an der Maschine angebracht ist. Die Halteeinrichtung ist über die Breite der Materialbahn verstellbar an einem Schlitten befes­ tigt.

Die DE 91 05 290 U1 offenbart einen Scherenschnitt-Messerhalter mit Scherwinkeleinstellungsmöglichkeit. Mittels der offenbar­ ten Rollenschneidmaschine wird eine nicht näher spezifizierte Materialbahn geschnitten. Die Haltevorrichtung des Messerhal­ ters ist bezüglich des Scherwinkels unter Verwendung einer (aus einer Vielzahl den Scherwinkel festlegenden Einstellplat­ ten) ausgewählten Einstellplatte stufenweise variierbar.

Bei einer bekannten Schneideinrichtung, wie sie beispielsweise in der DE 36 42 562 A1 beschrieben ist, wird die Schneidein­ richtung über ein Befestigungselement trennbar mit einer Druckeinheit verbunden.

Eine genaue Definition der Lage des Schneidabschnitts zum Druckkopf der Druckeinheit ist bei den bekannten Schneidein­ richtungen ebenso wenig möglich wie die Veränderung des Abstands des Schneidabschnitts zum Druck­ kopf der Druckeinheit.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Lage des Schneidabschnitts zur Druck­ einheit genauer zu definieren und veränderbar zu gestalten.

Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung wird zunächst der Halteabschnitt der Be­ festigungsvorrichtung, der etwa von einer Ankerplatte gebildet sein kann, in die Aufnahme an der Druckeinheit eingesetzt und festgelegt. Das die Schneideinheit beinhaltende oder tragende Gehäuse ist nach der Erfindung gegenüber dem Halteabschnitt verstellbar, so daß eine Einstellung des Abstands des Gehäuses und damit der Schneideinheit vom Halteabschnitt vorgenommen werden kann.

Die Befestigungsvorrichtung könnte im einfachsten Fall L- förmig ausgebildet sein, wobei das Gehäuse von einem etwa waa­ gerechten Schenkel der L-Form getragen und auf diesem ver­ schieblich ist. Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist der Halteabschnitt auf seiner dem Gehäuse zugewandten Seite wenigstens einen in Richtung auf das Gehäuse vorspringenden stab-, hülsen- oder stiftartigen Aufnahmebereich auf, der durch das Gehäuse hindurchgreift. Dabei kann das Gehäuse von dem vorspringenden Aufnahmebereich verschiebbar gehalten und/oder geführt sein.

In weiterer Ausbildung der Erfindung wirkt das durch das Ge­ häuse hindurchgreifende freie Ende des vorspringenden Aufnah­ mebereichs mit einer Verstelleinrichtung zusammen. Die Ver­ stelleinrichtung weist ein mit dem freien Ende des vorsprin­ genden Aufnahmebereichs verbundenes Referenzelement auf, wobei der Ab­ stand des Referenzelements vom Gehäuse und damit der Abstand des Gehäuses vom Halteabschnitt einstellbar ist.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Referenzelement eine Platte, die mit den freien Enden zweier vorspringender Aufnahmebereiche verbunden ist und eine Stellschraube auf­ weist. Es wäre denkbar, daß die Stellschraube in ein Gewinde in der Platte eingeschraubt ist und sich am Gehäuse abstützt. Bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform bei der die Stell­ schraube oder eine Gewindespindel in das Gehäuse verstellbar eingeschraubt und gegenüber dem Referenzelement umdrehbar je­ doch nicht axial verschiebbar ist. Durchs Verdrehung der Stell­ schraube oder der Gewindespindel wird dann das Gehäuse in Richtung auf das Referenzelement zu oder von diesem weg be­ wegt.

In der Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer er­ findungsgemäßen Schneideinrichtung; und

Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Schneideinrichtung nach Fig. 1.

Die Figuren zeigen eine Schneideinrichtung gemäß einer bevor­ zugten Ausführungsform der Erfindung. Die Schneideinrichtung umfaßt ein Gehäuse 2, auf dem eine mit einem schwenkbaren Ge­ häusedeckel 4 abdeckbare Schneideinheit 6 aufgesetzt ist. Im Gehäuse 2 ist die Elektronik und der Antrieb für die Schneid­ einheit 6 untergebracht. Die Schneideinrichtung ist mit ihrem Gehäuse 2 über eine Befestigungsvorrichtung 8 an einer nur teilweise dargestellten Druckeinheit 10 angeordnet.

Die Schneideinrichtung umfaßt einen Eingabeabschnitt 12 für eine in aufeinanderfolgende Abschnitte zu trennende Flachmate­ rialbahn, einen Schneidabschnitt 14 und einen Ausgabeabschnitt 16 für quer zur Transportrichtung abgetrennte Abschnitte der Bahn. Die Schneideinheit 6 umfaßt eine Schneid­ walze 18 die quer zur Transportrichtung der zu schneidenden Flachmaterialbahn umdrehbar ist und ebenfalls quer zur Trans­ portrichtung verlaufende Messerleisten 20 trägt. Die Schneid­ walze 18 wird beim Schneidvorgang solenoidgesteuert angetrie­ ben, so daß sich die Messerleisten an einem ortsfesten vorge­ spannten Schneidbalken 22 vorbeidrehen, der als Gegenlager für die Messerleisten 20 dient. Da die Messerleisten 20, wie dies aus der Fig. 1 ersichtlich ist, geringfügig spiralförmig ver­ laufen, wandert der Schnittpunkt, d. h. der Berührungspunkt von Messerleiste 20 und Schneidbalken 22, quer zur Transportrich­ tung von einer Längskante der Flachmaterialbahn zur anderen.

Beim Ausführen eines Schneidvorgangs entstehen Stoßwellen, die sich entgegen der Transportrichtung in Richtung auf den nicht dargestellten Druckkopf der Druckeinheit 10 fortpflanzen und zu Störungen führen. Um diesen Stoßwellen zu begegnen, ist ei­ ne insgesamt mit dem Bezugszeichen 24 dargestellte Dämpfungs­ vorrichtung vorgesehen. Die Dämpfungsvorrichtung 24 umfaßt ein gebogenes Dämpfungsblech 26, welches einer Führungsfläche 28 des Eingabeabschnitts 12 zugeordnet ist. Das Dämpfungsblech 26 und die Führungsfläche 28 begrenzen einen in Transportrichtung sich verjüngenden Einführschlitz 30 für die in Abschnitte zu schneidende Flachmaterialbahn. Das Dämpfungsblech 26 ist um eine quer zur Transportrichtung verlaufende Achse 31 schwenk­ bar an der Befestigungsvorrichtung 8 angelenkt und durch eine Spiralfeder 32 in Richtung auf die Führungsfläche 28 vorge­ spannt. Es sind verschiedene Haltepunkte 34 für den von dem Dämpfungsblech 26 abgewandten Schenkel 36 der Spiralfeder 32 vorgesehen, mittels derer die Vorspannkraft der Dämpfungsvor­ richtung 24 eingestellt werden kann. Das Dämpfungsblech 26 stützt sich gegen die Führungsfläche 28 ab, wobei das Füh­ rungsblech 26 nicht mit einem quer zur Transportrichtung ver­ laufenden Rand auf der Führungsfläche 28 aufliegt, sondern über seitliche Abstandshalter 38 die Führungsfläche 28 berührt, so daß eine schlitzförmige Beabstandung gegeben ist, durch welche auch dünne Führungsbahnen, etwa Thermodruckpapier mit einer Dicke von ca. 0,18 mm in Richtung auf die Schneid­ einheit 6 eingeführt werden können.

Treten nun im Betrieb der Schneideinrichtung Stoßwellen auf, so führen diese zur Auslenkung des nachgiebig vorgespannten Dämpfungsblechs 26, wodurch den Stoßwellen durch geeignete Wahl der Vorspannung so viel Energie entzogen wird, daß sie sich im Bereich des Druckkopfs der Druckeinheit 10 nicht stö­ rend auswirken können.

Es wird nun die verstellbare Befestigung des Gehäuses 2 der Schneideinrichtung an der Druckeinheit 10 beschrieben. Die Be­ festigungsvorrichtung 8 umfaßt einen insgesamt mit dem Bezugs­ zeichen 40 bezeichneten Halteabschnitt, der auf seiner von dem Gehäuse 2 abgewandten Seite eine Ankerplatte 42 aufweist, wel­ che in eine komplementär ausgebildete Aufnahme 44 der Druck­ einheit 10 einschiebbar ist. Die Ankerplatte 42 umfaßt zwei Gewindebolzen 46, die eine Öffnung 48 des Halteabschnitts 40 in Richtung auf das Gehäuse 2 durchgreifen und an ihrem freien Ende mit einer Mutter 50 verschraubt sind. Durch Festziehen der Mutter 50 kann der Halteabschnitt 40 ortsfest an der Druckeinheit 10 fixiert werden; erst hiernach wird das Gehäuse 2 mit der Schneideinheit 6 montiert.

Der Halteabschnitt 40 weist des weiteren zwei parallele, in Richtung auf das Gehäuse 2 vorspringende Bolzen 52 auf, die über stirnseitige Gewindebohrungen 54 und Schrauben 56 an dem Halteabschnitt 40 befestigt sind. Die Bolzen 52 halten und führen das Gehäuse 2. Hierzu sind in dem Gehäuse 2 Durchgangs­ öffnungen 60 vorgesehen, durch welche sich die Bolzen 52 hin­ durcherstrecken, wenn das Gehäuse 2 auf diese aufgeschoben wird. Die durch das Gehäuse hindurchgreifenden freien Enden 62 der Bolzen 52 sind über stirnseitige Gewindebohrungen 64 und Schrauben 66 mit einem plattenförmigen Referenzelement 68 verbunden. Das Gehäuse 2 ist auf den Bolzen 52 verschieblich gelagert, wobei einerseits das Referenzele­ ment 68 und andererseits eine einen axialen Anschlag 70 bil­ dende Hülse 72, die auf einen Bolzen 52 aufgeschoben und zwi­ schen dem Gehäuse 2 und dem Halteabschnitt 40 angeordnet ist, eine Begrenzung bilden. Zur Einstellung der Position des Ge­ häuses 2 gegenüber dem Halteabschnitt 40 ist eine Stellschrau­ be 74 vorgesehen, die sich von außen durch eine gewindelose Durchgangsöffnung 76 in dem Referenzelement 68 hindurcher­ streckt und in einen Gewindeabschnitt 78 innerhalb des Gehäu­ ses 2 eingeschraubt ist. Die Stellschraube 74 ist bezüglich der gewindelosen Durchgangsöffnung 76 in dem Referenzelement 68 drehbar, und sie ist mittels einer Ringscheibe und einer Zahnfederscheibe in axialer Richtung mit dem Referenzelement 68 derart gekoppelt, daß bei Einschrauben oder Ausschrauben der Stellschraube 74 in bzw. aus dem Gewindeabschnitt 78 das Ge­ häuse 2 in Richtung auf das Referenzelement 68 bzw. von diesem weg in Richtung auf den Anschlag 70 der Hülse 72 bewegt wird. Auf diese Weise läßt sich eine Feineinstellung der Entfernung des Schneidabschnitts 14 von dem Druckkopf der Druckeinheit 10 erreichen. Das Gehäuse 2 ist dabei im wesentlichen spielfrei auf den Bolzen 52 geführt und durch die von Referenzelement 68, Stellschraube 74 und Gewindeabschnitt 78 gebildete Verstelleinrichtung 80 einstellbar.

Claims (8)

1. Schneideinrichtung für eine Flachmaterialbahn, insbeson­ dere zur Herstellung von Etiketten, mit einem Gehäuse und einer Befestigungsvorrichtung (8) zum Ankoppeln des Gehäuses an ein vorgeschaltetes Gerät, wobei die Befestigungsvorrichtung (8) einen in eine komplementär ausgebildete Aufnahme (44) ein­ setzbaren und dort ortsfest montierbaren Halteabschnitt (40) aufweist, und das Gehäuse (2) der Schneideinrichtung bezüglich dem Halteabschnitt (40) verstellbar ist, dadurch gekennzeich­ net, daß das vorgeschaltete Gerät eine Druckeinheit (10) ist, und daß der Abstand des Gehäuses (2) von dem Halteabschnitt (40) in der Vorschubrichtung der Materialbahn einstellbar ist.

2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Halteabschnitt (40) auf seiner dem Gehäuse (2) zu­ gewandten Seite wenigstens einen vorspringenden stab-, hülsen- oder stiftartigen Aufnahmebereich (52) aufweist, der durch das Gehäuse (2) hindurchgreift.

3. Schneideinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse (2) von dem vorspringenden Aufnahmebereich (52) verschiebbar gehalten ist.

4. Schneideinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das durch das Gehäuse (2) hindurchgreifende freie En­ de (62) des vorspringenden Aufnahmebereichs (52) mit einer Ver­ stelleinrichtung (80) zusammenwirkt.

5. Schneideinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Verstelleinrichtung (80) ein mit dem freien Ende (62) des vorspringenden Aufnahmebereichs (52) verbundenes Re­ ferenzelement (68) aufweist, dessen Abstand von dem Gehäuse (2) und damit der Abstand des Gehäuses (2) von dem Halteabschnitt (40) einstellbar ist.

6. Schneideinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß der Abstand mittels einer Gewindespindel einstellbar ist.

7. Schneideinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Referenzelement (68) eine Platte ist, die mit, den freien Enden (62) zweier vorspringender Aufnahmebereiche (52) verbunden ist und eine Stellschraube (74) aufweist.

8. Schneideinrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Gewindespindel in das Gehäuse (2) ver­ stellbar eingeschraubt und gegenüber dem Referenzelement (68) umdrehbar ist.