DE19545767A1 - Datenübertragungsverfahren - Google Patents

Datenübertragungsverfahren

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum schnurlosen An­ schließen eines Datenendgeräts an ein Datenübertragungsnetz mit Hilfe des DECT-Telekommunikationssystems.
Allgemein bekannt ist, ein Datenendgerät über Modem an ein öffentliches ortsfestes, d. h. drahtgebundenes Telefonnetz anzu­ schließen. Die Schnittstelle zwischen Endgerät und Modem ist dabei zu Beispiel gemäß CCITT-Standard V.24 ausgeführt. Es be­ ginnt sich nun allerdings ein zunehmender Bedarf an Datenüber­ tragung auch zwischen einem mobilen Endgerät und dem Telekom­ munikationsnetz abzuzeichnen, wobei dann die Schnittstelle schnurlos ausgeführt sein muß.
Hauptsächlich zur Sprachübertragung benutzt man nichtleitungs­ gebundene Mobiltelefonsysteme, wie zum Beispiel das NMT- und das GSM-System, die als weitreichende Telekommunikationsnetze konzipiert sind. Neben der Sprachübertragung wurden für diese Systeme auch Verfahren zur Übertragung digitaler Daten und zum drahtlosen Anschließen des Datenendgeräts an das Telekommunika­ tionsnetz entwickelt.
Die vorgenannten Systeme arbeiten in einem weiten Gebiet, und wegen der großen Reichweite ist die Anzahl der verfügbaren Funkkanäle sehr begrenzt. Da sich die Modemverbindung wiederum im allgemeinen über eine lange Zeit erstreckt, kommt die Bele­ gung eines Funkkanals für diesen Zweck unangemessen teuer zu stehen. Andrerseits wird zum Beispiel beim Verkehr innerhalb eines Gebäudes nur eine geringe Reichweite benötigt.
Für gebäudeinterne Datenübertragung wurden drahtlose Modems und schnurlose LANs entwickelt. Diese sind allerdings mit hohen Anlagenkosten verbunden; außerdem sind solche System nicht kom­ patibel mit anderen der drahtlosen Datenübertragung dienenden Systemen. Für die gebäudeinterne Datenübertragung gibt es auch schnurlose Telefon- und Personenrufsysteme, aber bei diesen besteht nicht die Möglichkeit des drahtlosen Anschlusses von Datenendgeräten.
Für die drahtlose Kommunikation im Nahbereich wurde das schnur­ lose DECT (Digital European Cordless Telecommunications)-System entwickelt, das günstige Datenübertragungsmittel für Telefonate oder Personenruf bietet. Allerdings hat dieses System den Nach­ teil, daß auch bei ihm keine Anschlußmöglichkeit für Datenend­ geräte/Modeme besteht.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren und ein System zum Anschließen eines Endgeräts an ein drahtgebundenes Telekom­ munikationsnetz mit Hilfe des schnurlosen DECT-Systems zu schaffen. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist charakteri­ stisch, was darüber im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 niedergelegt ist. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den unselbständigen Ansprüchen vorgestellt.
Im folgenden wird die Erfindung durch Erläuterung von Ausfüh­ rungsformen derselben unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das erfindungsgemäße Signalisierungsschema im allgemei­ nen;
Fig. 2 das erfindungsgemäße Signalisierungsschema bei Imband- Signalisierung nach Standard CCITT V110;
Fig. 3 das erfindungsgemäße Signalisierungsschema bei Signali­ sierung nach Standard GSM L2COP/L2BOP;
Fig. 4 das erfindungsgemäße Signalisierungsschema bei Signali­ sierung nach Standard SP-2812-A;
Fig. 5 das erfindungsgemäße Signalisierungsschema bei lokaler Steuerung;
Fig. 6 ein erfindungsgemäßes Signalisierungsschema bei V.25bis-Verbindungsaufbau und Duplexübertragung;
Fig. 7 ein erfindungsgemäßes Signalisierungsschema bei Sim­ plexübertragung.
In den Figuren und im Text werden die folgenden, aus dem Engli­ schen abgeleiteten Kürzel verwendet:
DTE
Datenendgerät
DCE Datenübertragungseinrichtung/Modem
PP portables Funkteil
FP ortsfestes Funkteil
PSTN allgemeines Datenübertragungsnetz/Telefonnetz
Die mit den Standards verbundenen Termini sind im folgenden zusammengestellt:
Im Verkehr zwischen Endgerät und Modem wird die allgemein be­ kannte Schnittstelle nach CCITT V.24 benutzt, die in folgender Publikation beschrieben ist: CCITT Recommendation V.24: List of definitions for interchange circuits between data terminal equipment (DTE) and data circuit terminating equipment (DCE) CCITT Blue Book, Vol. VIII.1,ITU, Geneva (1989), S. 104 . . . 121.
Gemäß diesem Standard werden zwischen Endgerät und Modem die folgenden Signale übertragen:
105
Aufforderung zum Senden (RTS)
106 Bereit zum Senden (CTS)
107 Modem betriebsbereit (DRS)
108 Endgerät betriebsbereit (DTR)
109 Signalerkennung (Carrier detect) CD
Außerdem ist bei asynchroner Übertragung zwischen Endgerät und Modem ein BREAK-Signal erforderlich. Zur Steuerung des Daten­ flusses können auch über den Datenkanal zu übertragende XON/- XOFF-Nachrichten (messages) benutzt werden.
Die Modeme benutzen oft auch automatischen Verbindungsaufbau nach Standard CCITT V.25bis. Diese Funktion ist in der folgen­ den Publikation beschrieben: CCITT Recommendation V.25 bis: Automatic calling and/or answering equipment parallel on the general switched telephone network (GSTN) using the 100-series interchange circuits, CCITT Blue Book, Vol. VIII.1, ITU, Geneva (1989), S. 121 . . . 153.
Mit diesem Standard sind die folgenden zwischen Datenendgerät und Modem zu übermittelnden Befehle verbunden:
(CRN)
Nummerwahl
(CRI) Kurznummerwahl
(VAL) akzeptierter Befehl
(INV) fehlerhafter/verworfener Befehl
(CFI) Ruf mißlungen
(INC) ankommender Ruf
(DIC) Nichtbeachtung des ankommenden Rufs
(CIC) Durchschalten des ankommenden Rufs
Das schnurlose Telekommunikationssystem DECT ist in folgender Publikation beschrieben: European Telecommunication Standard ETS 300 175-4: Radio Equipment and Systems (RES) Digital Euro­ pean Cordless Telecommunications (DECT) Common Interface, Euro­ pean Telecommunications Standards Institute, 1992.
In Verbindung mit dem DECT-System werden folgende Kürzel ver­ wendet:
MAC
Steuerschicht (Medium access control layer)
IWU Anpassungselement
LAPU Benutzer-Protokoll
C-Ebene Steuerebene des Datenübertragungsprotokolls
U Benutzerebene des Datenübertragungsprotokolls
A/B Datenprofil, das den LU2-Dienst der DLC-Schicht benutzt
C-Profil Datenprofil, das den LU3-Dienst der DLC-Schicht benutzt
Nachrichten des DECT-Systems:
(CC-SERVICE-CHANGE)
Dienstwechsel der Verbindung
(CC-SETUP) Verbindungsaufbau
(CC-CONNECT) Verbindungsherstellung
(CC-RELEASE) Verbindungsabbau
(CC-RELEASE-COM) Verbindung beendet
In Fig. 1 ist das typische erfindungsgemäße Signalisierungs­ schema im allgemeinen dargestellt. Die Schnittstelle zwischen Datenendgerät DCE und portablem Funkteil PP sowie die Schnitt­ stelle zwischen Datenübertragungseinrichtung/Modem DCE und ortsfestem Funkteil FP entsprechen den Standards V.24 und V.25bis. Im portablen und im ortsfesten Funkteil befindet sich diese Schnittstelle im Anpassungselement IWU. Für die schnurlo­ se Übertragung fügen das portable und das ortsfeste Funkteil die besagten Signalisierungsinformationen und die Verbindungs­ aufbaubefehle für das Senden in dem Protokoll des DECT-Systems entsprechende Rahmen, und beim Empfang lesen, d. h. entnehmen sie die genannten Daten aus den besagten Rahmen.
Die Übertragung der Signalisierungsinformationen kann entweder durch Imdatenkanal-Signalisierung oder durch Benutzung in er­ ster Linie externer/lokaler Signalisierung erfolgen. Bei Imda­ tenkanal-Signalisierung empfiehlt sich die Benutzung eines Hilfsprotokolls, und zwar speziell des CCITT V110-, des GSM L2COP/L2BOP- oder des SP-2812-A-Protokolls. Im folgenden wird in Beispielform die Signalisierung unter Verwendung jeweils eines der drei genannten Hilfsprotokolle sowie unter Verwendung externer/lokaler Signalisierung demonstriert. Außerdem wird die Übertragung der automatischen Verbindungsaufbaubefehle unter Benutzung von V.25bis-Befehlen aufgezeigt.
CCITT V.110
CCITT V.110 bedient sich spezieller Bit-Kombinationen innerhalb der V.110-Rahmen zur Meldung von Zustandsänderungen in den V.24-Schaltkreisen 105, 106, 107, 108 und 109 sowie zur Daten­ flußsteuerung und zur BREAK-Signalisierung. Bei der erfin­ dungsgemäßen Lösung können die V.110-Rahmen in die LAPU-Rahmen des C-Profils eingefügt und so über die Funkverbindung hinweg befördert werden. Dies setzt voraus, daß die Anpassungsfunktio­ nen für die V.110 RA0- und RA1-Übertragungsgeschwindigkeit ins portable und ins ortsfeste Funkteil (FP und PP) integriert wer­ den. Diese Funktionen lassen sich mit Hilfe des DECT LU6-Dien­ stes verwirklichen. Fig. 2 zeigt ein solches Protokollmuster.
Diese Anwendungsform gestaltet sich vorteilhaft beim Zusammen­ arbeiten mit GSM- und ISDN-Netzen, weil sowohl GSN als auch ISDN beim Anschließen an V-Standard-gemäße Datenendgeräte V.110-Rahmen benutzen.
Die CCITT V.110-Empfehlung ist in der folgenden Schrift enthal­ ten: CCITT Recommendation V.110: Support of Data Terminal Equipments (DTEs) with V-series Type Interfaces by an Integra­ ted Services Digital Network (ISDN), CCITT Blue Book Vol. VIII.1 Data Communication over the Telephone Network, IX:th Plenary Assembly, Melbourne 14-25 Nov. 1988, S. 406 . . . 452.
GSM L2BOP/L2COP
In den GSM NT-Trägerdiensten (bearer services) werden die V.24- Schaltungsinformation und das BREAK-Signal in der L2BOP/L2COP- Protokollschicht übertragen. Die Übertragung der Signalisie­ rungsinformation erfolgt als Imband-Übertragung. Diese Proto­ kollrahmen werden in die GSM RLP-Rahmen eingefügt und auf dem Funkweg übertragen. Beim Arbeiten mit DECT-System können diese in Verbindung mit dem C-Datenprofil benutzt werden. Dies läßt sich auf einfache Weide verwirklichen, da sowohl RLP als auch LAPU LAP-Protokolle sind. Ein solches Protokollmuster ist in Fig. 3 gezeigt.
Unter Benutzung der o.g. Lösung gestaltet sich ein Zusammenar­ beiten mit den GSM-Trägerdiensten natürlich einfach. Auch das Zusammenarbeiten mit ISDN ist einfach, weil ja die Codierung der L2-Signalisierungsinformation auf der V.110-Codierung ba­ siert.
SP-2812-A
Dieses Protokoll benutzt ESCAPE-Sequenzen im Benutzer-Datenfluß zur Anzeige von Zustandsänderungen während der Datenübertra­ gung. Der Vorteil der Benutzung des SP-2812-A-Protokolls liegt darin, daß es die Möglichkeit bietet, auch andere Zustandsdaten als nur die wesentlichsten Signale zu übertragen. Als Nachteil dieser Lösung ist anzuführen, daß sich das SP-2812-A-Protokoll in erster Linie für zeichenorientierte (character-oriented) Übertragungen eignet. Ein Protokollmuster ist in Fig. 4 ge­ zeigt.
Lokale Signalisierung
Die Steuerung des Datenflusses erfolgt getrennt zwischen DTE und PP, PP und FP sowie DCE und FP. Eine durchgehende, d. h. von einem Ende zum anderen erfolgende Steuerung des Datenflusses ist nicht erforderlich, da jede Schnittstelle selbständig ope­ riert, d. h. wenn die Puffer eines DTE voll sind, versetzt es das 133 (105)-Signale in ON-Zustand um eine Datenübertragung vom PP auf 104 zu verhindern.
Hat das PP den Datenfluß auf 104 unterbrochen, so füllen sich seine Empfangspuffer innerhalb einer gewissen Zeit, und es muß an das FP signalisieren um den Informationsfluß zu begrenzen. Nun muß das FP wiederum an das DCE melden, daß dieses die Da­ tensendung vorübergehend einstellt. In der gleichen Weise wird der Datenfluß auch in umgekehrter Richtung gesteuert, d. h. das DCE benutzt die Schaltung 106 usw.
Die XON/XOFF-Datenflußsteuerung kann von einem Ende zum anderen unter Benutzung von U-Ebene-Daten oder in gleicher Weise wie die 106/103-Datenflußsteuerung benutzt werden.
Die Datenflußsteuerung ist in Fig. 5 gezeigt.
Wird lokale Steuerung benutzt, so hängt das Signalisierungs- Arrangement davon ab, ob mit Duplex- oder mit Simplexübertra­ gung gearbeitet wird. Bei Simplexbetrieb dient ein und derselbe Kanal abwechselnd für den Verkehr in der einen und der anderen Richtung; diese Betriebsart wird auch als Halbduplex (half du­ plex) bezeichnet. Fig. 6 zeigt ein Signalisierungsschema für Duplexbetrieb, Fig. 7 ein Signalisierungsschema für Simplexbe­ trieb.
1. Duplexbetrieb
Bei Duplexbetrieb basiert die Lösung darauf, daß sich die Zu­ stände der Signalisierungsschaltungen während der normalen Da­ tenübertragung nicht verändern. Die Steuerung der Schaltungen 106 und 133 (105) erfolgt lokal an beiden Enden, und zwischen den Funkteilen wird die LAPU-Schicht des C-Profils benutzt. Die Zustände der Schaltungen 107, 108 und 109 werden gleichfalls lokal behandelt. Steuerung vom einen Ende zum anderen kann bei Bedarf benutzt werden. Die erforderlichen Informationen wie das BREAK-Signal und die Anfangszustände der Schaltungen werden von einem Ende zum anderen übertragen.
Die Signalisierungsinformationen der Schaltungen 105, 106, 107, 108 und 109 werden lediglich beim Verbindungsaufbau und -ab­ bruch sowie in Fehlersituationen mit Signalen der C-Ebene, zum Beispiel unter Benutzung von IWU-TO-IWU-Informationselementen und besonderer Codierung, übertragen. Es besteht auch die Mög­ lichkeit, während der Datenübertragung Signalisierungsinforma­ tionen unter Verwendung von Signalen der C-Ebene zu übertragen. Auf diese Weise können alle unerwarteten Situationsinformatio­ nen übertragen werden.
Die C-Kanäle der DECT MAC-Ebene können zum Übertragen der Zu­ standsinformation benutzt werden. Dies bedeutet, daß der V.24- Zustand in allen Nachrichten (messages) der Verbindungssteue­ rungs-C-Ebene übertragen werden kann. Bei Benutzung des Cs-Ka­ nals kann die Information bestenfalls in einer Zeit von 60 ms, bei Benutzung des Cf-Kanals beträchtlich schneller übertragen werden. Die Benutzung des Cf-Kanals hat allerdings eine Verrin­ gerung der Kapazität der U-Ebene zur Folge. Bei Benutzung des Cf-Kanals können unerwartete Situationsdaten fast unverzüglich übertragen werden, weil der Cf-Kanal die Datenübertragung der U-Ebene verdrängt und- den Datenkanal zur Übertragung von Signa­ lisierungsdaten benutzt.
Abweichend von den vorangehenden Ausführungsformen bietet diese Alternative die Möglichkeit, eine ständige Übertragung der V.24-Information im Datenkanal der U-Ebene zu vermeiden.
2. Simplexbetrieb
Bei Simplexbetrieb werden die Schaltungen 105, 106 und 109 zur Steuerung der Übertragungsrichtungsänderung benutzt. Die V.24- Aufforderung zum Wechseln der Übertragungsrichtung bewirkt eine CC-SERVICE-CHANGE-Nachricht, die die Mitteilung über den Rich­ tungswechsel enthält. Hier können folgende Regeln zur Anwendung gebracht werden:
  • - Empfängt das PP vom Datenendgerät DTE die Information über die Veränderung des Zustandes der Schaltung 105 von ON auf OFF, so sendet es die Nachricht (CC-SERVICE-CHANGE) an das FP und bringt die Schaltung 106 in OFF-Zustand.
  • - Empfängt das FP die Nachricht (CC-SERVICE-CHANGE), bringt es die Schaltung 105 in OFF-Zustand.
  • - Bringt die Datenübertragungseinrichtung/Modem DCE die Schal­ tung 109 in OFF-Zustand, sendet das FP die Nachricht (CC- SERVICE-CHANGE) an das PP.
  • - Empfängt das PP die Nachricht (CC-SERVICE-CHANGE), so bringt es die Schaltung 109 in Richtung zum DTE hin in OFF-Zustand.
  • - Stellt das PP das Eintreffen von Daten von der U-Ebene fest, so bringt es die Schaltung 109 in ON-Zustand und sendet die Daten zur Schaltung 104.
  • - Stellt das FP das Eintreffen von Daten von der U-Ebene fest, so bringt es die Schaltung 105 in ON-Zustand und wartet ab bis sich die Schaltung 106 auf ON-Zustand einstellt bevor es die Daten unter Benutzung der Schaltung 103 sendet.
Ein Beispiel der Simplexsignalisierung gemäß obigen Regeln ist in Fig. 7 dargestellt.
V.25bis automatischer Verbindungsaufbau
Das DTE kann die V.25bis-Information der Verbindungssteuerung eines seriellen Modems zum Starten des Verbindungsaufbaus einer DCE benutzen. Im DECT-System sind die V.25bis-Befehle über Funk zu übertragen. Gemäß der Erfindung kann dies z. B. unter Benut­ zung einer vorhandenen DECT-Verbindungssteuerungsinformation oder durch codeunabhängiges, d. h. transparentes Übertragen der V.25bis-Befehle unter Benutzung z. B. von IWU-TO-IWU-Paketen er­ folgen.
Die Signalisierung zwischen dem DTE und dem PP unter Benutzung der V.24-Schnittstelle im Falle automatischen Verbindungsauf­ baus entspricht der CCITT V.25-Empfehlung. Eine andere Möglich­ keit besteht darin, den Verbindungsaufbau unter Benutzung der PP-Tastatur auszulösen.
Im folgenden ist eine Lösung beschrieben, mit der die V.25bis- Steuerungsnachrichten in DECT-Verbindungssteuerungsnachrichten umgesetzt werden.
1. Vom PP ausgehende Verbindungen
Die Verbindungsherstellungsaufforderung vom DTE ans PP mit der Tastatur oder mit V.25bis (CRN)-, (CRI)- oder (CRS)-Befehl löst das Senden der (CC-SETUP)-Nachricht aus. Eine Zusammenstellung der den alternativen Verbindungsinitiatoren zugeordneten Infor­ mationselemente findet sich in Tabelle 1. In der Situation mit Serielles-Modem-Steuerverbindung (V.25bis) erfolgt Bestätigung vom PP IWU ans DTE in Form einer passenden Antwort, m.a.W. die Befehle werden lokal beantwortet. Zwischen dem DTE und dem PP werden lokal (VAL)- und (INV)-Meldungen benutzt, m.a.W. ist der V.25bis-Befehl falsch, so antwortet das PP mit (INV)-Meldung und bricht den Verbindungsaufbau auf. Die Akzeptierung des Be­ fehls wird durch (VAL)-Meldung bestätigt. Im Anschluß an diese Nachrichten wird die Schaltung 106 in OFF-Zustand versetzt.
Wird die Verbindung akzeptiert, so sendet das FP eine (CC-CON- NECT)-Nachricht an das PP. In diesem Falle versetzt das PP die Schaltung 107 in ON-Zustand um so die gelungene Verbindungsher­ stellung anzuzeigen. Danach kann die normale Datenübertragungs­ phase anlaufen.
Diese Verbindungsaufbauphase ist in dem Signalisierungsschema in Fig. 6 dargestellt.
Wird die Verbindungsaufnahme nicht akzeptiert, sendet das FP eine (CC-RELEASE-COM)-Antwort an die (CC-SETUP)-Nachricht, ver­ sehen mit einem Abbruchgrund-Code. Mit Empfang dieser Nachricht sendet das PP an das DTE eine mit Fehlercodeinformation verse­ hene V.25bis (CFI)-Nachricht. Die Anordnung der Informations­ elemente zwischen Tastatur und V.25bis findet sich in Tabelle Zum Verbindungsabbau versetzt das DTE die Schaltung 108/2 in OFF-Zustand, worauf das PP eine (CC-RELEASE)-Nachricht an das FP schickt.
Tabelle 1
Tabelle 2
2. Am PP endende Verbindungen
Die PP-endenden Verbindungen beginnen mit der eintreffenden (CC-SETUP)-Nachricht. Nach Empfang der Nachricht wird die V.25bis (INC)-Meldung gesendet, und/oder das PP versetzt die Schaltung 125 in ON-Zustand, oder die Information wird auf der PP-Anzeigevorrichtung angezeigt. Die Entsprechung zwischen Auf­ bau-Nachricht, V.25bis-Nachrichten und Anzeige ist aus der nachstehenden Tabelle 3 ersichtlich.
Tabelle 3
Bei Empfang der (INC)-Verbindungsmeldung des ankommenden Rufs kann das DTE entweder mit dem (DIC)- oder dem (CIC)-Befehl ant­ worten. Im ersteren Fall wird der Ruf nicht entgegengenommen, und als Antwort auf die (CC-SETUP)-Nachricht wird (CC-RELEASE- CON mit dem Code hex15"user rejection"«release reson» gesen­ det. Im Fall des (CIC)-Befehls wiederum erfolgt normale Fort­ setzung des Verbindungsaufbaus.
Die vom DTE initiierte Verbindungsabbruch-Phasen sind die glei­ chen wie im Fall der vom PP ausgehenden Verbindung. Wird die Verbindung vom entgegengesetzten Ende aus beendet, sendet das FP die V.25bis-Nachricht (CFI), in die der Fehlercode aus dem «release reason»-Informationselement eingefügt ist.
Vorangehend wurden einige Ausführungsformen des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens beschrieben. Natürlich kann das erfindungsgemäße Prinzip im Rahmen des Schutzbereichs der Patentansprüche zum Beispiel bezüglich funktioneller Details und der Einsatzberei­ che variiert werden.
Auf die Konstruktion der mit der Benutzung des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens verbundenen Geräte wurde in der Beschreibung nicht näher eingegangen, da diese Geräte als zum normalen Wis­ sen des Fachmanns gehörend betrachtet werden können, das er ge­ stützt auf diese Beschreibung zur Anwendung bringen kann.

Claims (22)

1. Verfahren zum schnurlosen Anschließen eines Datenendgerätes (DTE) an die Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) eines Telekommunikationsnetzes, wobei das Datenendgerät ein portables Funkteil (PP) und die Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) ein ortsfestes Funkteil (FP) umfaßt und zwischen dem Datenend­ gerät (DTE) und dem portablen Funkteil (PP) sowie zwischen der Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) und dem ortsfesten Funkteil (FP) u. a. Daten und Signalisierungsinformationen sowie eventuell Daten des automatischen Verbindungsaufbaus übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen portablem (PP) und ortsfestem (FP) Funkteil zu übertragende Information im die Information sendenden Funkteil (PP, FP) in ihrer Gesamtheit oder teilweise in DECT-Standard-gemäße Protokollrahmen einge­ fügt und im empfangenden Funkteil (FP, PP) dem besagten Rahmen entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Signalisierungsinformationen zwischen Datenend­ gerät (DTE) und portablem Funkteil (PP) sowie zwischen Daten­ übertragungseinrichtung/Modem (DCE) und ortsfestem Funkteil (FP) gänzlich oder teilweise nach Standard CCITT V.24 erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im sendenden Funkteil (PP, FP) die Signalisierungsinforma­ tionen in Hilfsprotokoll-Rahmen eingefügt werden, welche wie­ derum in Rahmen eines Protokolls nach DECT-Standard eingefügt werden, und im empfangenden Funkteil die Hilfsprotokoll-Rahmen aus den empfangenen DECT-gemäßen Rahmen und die Signalisie­ rungsinformationen wiederum aus den Hilfsprotokoll-Rahmen gele­ sen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der besagten Signalisierungsinformationen zwischen portablem Funkteil (PP) und ortsfestem Funkteil (FP) in DECT- Benutzerebene-Rahmen durch datenkanalinterne Signalisierung erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Signalisierungsinformationen zwischen portablem (PP) und ortsfestem (FP) Funkteil in LAPU-Rahmen des C-Profils der DECT-Benutzerebene erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 2 und irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsprotokoll ein Pro­ tokoll nach Standard CCITT V.110 dient.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im portablen Funkteil (PP) und im ortsfesten Funkteil (FP) eine RA0- und RA1-Datenübertragungsgeschwindigkeits-Anpassung nach Standard CCITT V.110 erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die RA0- und RA1-Anpassung mit dem DECT LU6-Dienst erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 2 und irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsprotokoll ein Pro­ tokoll nach Standard GSM L2BOP/L2COP dient.
10. Verfahren nach Anspruch 2 und irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsprotokoll ein Pro­ tokoll nach Standard SP-2812-A dient.
11. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste Funkteil (FP) an ein im we­ sentlichen dem GSM-Standard entsprechendes Kommunikationssystem angeschlossen ist und die Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) sich im GSM-Netz (MSC) befindet und das Hilfsprotokoll zur Signalisierung zwischen den Systemen benutzt wird.
12. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste Funkteil (FP) an ein im we­ sentlichen dem ISDN-Standard entsprechendes Kommunikationssy­ stem angeschlossen ist und die Datenübertragungseinrichtung/- Modem (DCE) sich im ISDN-Netz befindet und das Hilfsprotokoll zur Signalisierung zwischen den Systemen benutzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen Datenendgerät (DTE) und Datenübertragungsein­ richtung/Modem (DCE) von einem Ende zum anderen zu übertragen­ den Signalisierungsinformationen zwischen portablem Funkteil (PP) und ortsfestem Funkteil (FP) in DECT-Steuerungsebene-Rah­ men durch datenkanalexterne Signalisierung übertragen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübertragung im Duplexbetrieb erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 2 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die V.24-gemäße Datenflußsteuerung (106) und (133) (105) lokal zwischen Datenendgerät (DTE) und portablem Funkteil (PP) sowie zwischen Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) und ortsfe­ stem Funkteil (FP) erfolgt und zwischen den Funkteilen C-Pro­ fil-LAPU-Steuerung benutzt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 2 und Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die V.24-gemäßen Signalisierungsinformatio­ nen (105, 106, 107, 108, 109) beim Verbindungsaufbau und -abbau durch Funk übertragen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübertragung im Simplexbetrieb erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 2 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß im Verkehr eine oder mehrere der folgenden Regeln zur An­ wendung gebracht werden:
  • - Empfängt das portable Funkteil (PP) vom Datenendgerät (DTE) die Information über die Veränderung des Zustandes der Schaltung (105) von ON auf OFF, so sendet es die Nachricht (CC-SRVICE-CHANGE) an das ortsfeste Funkteil (FP) und bringt die Schaltung (106) in OFF-Zustand.
  • - Empfängt das ortsfeste Funkteil (FP) die Nachricht (CC-SER- VICE-CHANGE), bringt es die Schaltung (105) in OFF-Zustand.
  • - Bringt die Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) die Schaltung (109) in OFF-Zustand, sendet das ortsfeste Funkteil (FP) die Nachricht (CC-SERVICE-CHANGE) an das portable Funk­ teil (PP)
  • - Empfängt das PP die Nachricht (CC-SERVICE-CHANGE), so bringt es die Schaltung (109) in Richtung zum Datenendgerät hin in OFF-Zustand.
  • - Stellt das portable Funkteil (PP) das Eintreffen von Daten von der Benutzerebene fest, so bringt es die Schaltung (109) in ON-Zustand und sendet die Daten zur Schaltung (104).
  • - Stellt das ortsfeste Funkteil (FP) das Eintreffen von Daten von der Benutzerebene fest, so bringt es die Schaltung (105) in ON-Zustand und wartet ab bis sich die Schaltung (106) auf ON-Zustand einstellt bevor es die Daten unter Benutzung der Schaltung (103) sendet.
19. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befehle des automatischen Verbindungs­ aufbaus zwischen dem PP und dem FP in Form von DECT-Verbin­ dungssteuerungsinformationen übertragen werden.
20. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befehle des automatischen Verbindungs­ aufbaus zwischen dem PP und dem FP codeunabhängig (transparent) zum Beispiel unter Benutzung von IWU-TO-IWU-Paketen übertragen werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten dem automatischen Verbindungsaufbau dienenden Befehle zwischen dem Datenendgerät (DTE) und dem portablen Funkteil (PP) sowie der Datenübertragungseinrichtung/Modem (DCE) und dem ortsfesten Funkteil (FP) völlig oder teilweise dem Standard CCITT V.25bis entsprechen.
22. Verfahren nach Anspruch 19 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Befehle zwischen dem Datenendgerät (DTE) und dem portablen Funkteil (PP) sowie zwischen der Datenübertra­ gungseinrichtung/Modem (DCE) und dem ortsfesten Funkteil (FP) gänzlich oder teilweise dem AT HAYES-Standard entsprechen.
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