DE19544672B4 - Sortenreiner Bodenbeutel aus Polypropylen-Folien - Google Patents

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines sortenreinen Bodenbeutels aus Polypropylen mit Hilfe einer Bodenbeutelmaschine durch Schlauchformung, Längsnahtsiegelung, Quertrennung, Bodenfaltung und Bodenklebung, bei dem als Bodenblattmaterial ein vorkonfektionierter, vollflächig mit einer permanentklebrigen Masse beschichteter Polypropylenfolienabschnitt verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die permanentklebrige Masse dem Bodenblattmaterial bei einer Raumtemperatur von 15 °C bis 50 °C eine Haftkraft auf BOPP-Folie von 2 N/15 mm bis 10 N/15 mm verleiht und dass kein Klebstoffauftrag während der Herstellung des Bodenbeutels erfolgt.

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines sortenreinen Bodenbeutels, bei dem als Material für den Beutel und auch für das Bodenblatt Polypropylen-Folien verwendet werden, wobei die Herstellung gemäß Anspruch 1 erfolgt.
• Bodenbeutel aus Polypropylen (s. 1) werden seit langem auf Bodenbeutel-Maschinen in den Fertigungsschritten Schlauchformung, Längsnahtsiegelung, Abschnitt, Bodenfaltung und Bodenklebung hergestellt. Um die Bodenfaltung zu fixieren, wird dabei im letztgenannten Fertigungsschritt ein Bodenblatt aufgeklebt. Das Bodenblattmaterial wird endlos von einer Rolle abgezogen, in Längen entsprechend der Beutelbodengröße geschnitten und dann aufgeklebt. Üblicherweise werden der vorgeformte Bodenbeutel und das Bodenblatt mit einem wasserlöslichen Dispersionskleber verklebt, der mit einer Auftragswalze auf den vorgeformten Beutelboden aufgetragen wird. Damit sich die erforderliche hohe Anfangshaftung des Blattes am Beutelmaterial einstellt, wird als Material für das Bodenblatt eine Folie aus Zellglas oder einseitig lackiertem Zellglas verwendet, die durch Aufnahme des Wassers aus dem Kleberauftrag diese Anforderung erfüllt.
• Um die Schwierigkeit beim Auftrag von solchen flüssigen Klebstoffsystemen bei der Herstellung vom Bodenbeutel mit Kreuzbodenfaltung zu vermeiden, wurde in DE 700339-U der Auftrag eines annähernd lösungsmittelfreien Klebstoffes endlang des Öffnungsrandes ringsum auf der Außenseite eines den Sack bildenden Schlauchstückes während der Bodenbeutelherstellung vorgeschlagen. Über das Material aus dem das Bodenblatt ist, werden keine Angaben gemacht.
• Die Zusammenführung zweier Materialien für den Bodenbeutel steht einer sortenreinen Wiederverwertung des Beutelmaterials entgegen. Es stellte sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zum Aufbau eines Bodenbeutels mit einem Bodenblatt aus Polypropylen zu entwickeln.
• Erfindungsgemäß gelang dies gemäß Anspruch 1.
• Für den Bodenbeutel aus bedrucktem oder unbedrucktem Polypropylen mit einer vorkonfektionierten, vollflächig mit einer permanent klebrigen Masse beschichteten Polypropylen-Folie als Material für das Bodenblatt wird als Material für den Bodenbeutel Polypropylenfolie mit einer Dicke von 25 bis 70 μm eingesetzt. Die Längsreißfestigkeit des Bodenblattmaterials beträgt 160 N/mm² bis 280 N/mm² und die Querreißfestigkeit des Bodenblattmaterials 12 N/mm² bis 25 N/mm², wobei die Holt-Melt-Beschichtung dem Bodenblattmaterial bei Raumtemperaturen von 15 C bis 50°C eine Haftkraft auf BOPP-Folien von 2 N/15mm bis 10 N/15mm verleiht, und die Rückseitenhaftkraft der Folie beträgt für das Bodenblatt auf der vorgelegten Rolle 1 cN/15mm bis 8cN/15mm.
• Das Material für den Bodenbeutel ist Polypropylen unterschiedlicher Dicke und Herkunft.
• Die Trägerfolie für das Bodenblatt besteht aus längs- und quergerecktem Polypropylen mit einer Dicke von vorzugsweise 30 bis 65 μm, mit einer Längsreißfestigkeit vorzugsweise von 200 N/mm² bis 250 N/mm², einer Querreißfestigkeit vorzugsweise von 18 N/mm² bis 25 N/mm².
• Die „pressure sensitive adhesives" als für die Klebeband-Industrie handelsübliche Selbstklebemedien aus Styrol-Block-Copolymer- oder Acrylat-Mischung erreichen bei einer Raumtemperatur von 20 bis 30 C eine Haftkraft auf BOPP-Folien von 2 N/mm² bis 10 N/mm² und eine Rückseitenhaftkraft vorzugsweise von 1 cN/15 mm bis 5 cN/15 mm.
• Dies führt zu einer lagestabilen Anfangshaftung beim ersten Kontakt von vorgeformtem Beutel und Bodenblatt. Es wurde festgestellt, daß mit dem üblichen Anlegevorgang der Beutelmaschine eine vollflächige Verbindung von Beutel und Bodenblatt erreicht wird und die Klebkraft den Anforderungen an den Bodenbeutel genügt. Der Betrieb der Beutelmaschine zeigt mit der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Folienkombination eine höhere Zuverlässigkeit, da die sonst erforderliche Überwachung und Reinigung der Einrichtungen zum Klebstoffauftrag entfällt.
• Bei dem Fertigungsverfahren wird das Bodenblatt von der Folienrolle gleichmäßig ohne Beeinflussung des Fertigungsablaufes abgezogen, mit einem Messer geschnitten und das geschnittene Bodenblatt auf eine Ansaugwalze bis zum Kontakt mit dem Beutel in glatter Lage transportiert.
• Der maßgerecht geformte Bodenbeutel wird nach Haftkraft des Bodenblattes und mit einem Aufplatzversuch bewertet.
• Kreuzbodenbeutel mit den Abmessungen Breite = 110 mm, Länge = 200 mm und einem Bodenblatt 37·60 mm (nach 1). Es wird in der Beutelmaschine für diese Beutel mit der erfindungsgemäßen Fertigungsweise eine Ausbeutesteigerung von 11 % erreicht.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung eines sortenreinen Bodenbeutels aus Polypropylen mit Hilfe einer Bodenbeutelmaschine durch Schlauchformung, Längsnahtsiegelung, Quertrennung, Bodenfaltung und Bodenklebung, bei dem als Bodenblattmaterial ein vorkonfektionierter, vollflächig mit einer permanentklebrigen Masse beschichteter Polypropylenfolienabschnitt verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die permanentklebrige Masse dem Bodenblattmaterial bei einer Raumtemperatur von 15 °C bis 50 °C eine Haftkraft auf BOPP-Folie von 2 N/15 mm bis 10 N/15 mm verleiht und dass kein Klebstoffauftrag während der Herstellung des Bodenbeutels erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Polypropylen-Folie eine Folie mit einer Dicke von 25 bis 70 μm eingesetzt wird.