DE19543893C1 - Verfahren zum Ausrichten von in einem Substrat zu erzeugenden Strukturen - Google Patents
Verfahren zum Ausrichten von in einem Substrat zu erzeugenden StrukturenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aus
richten von in unterschiedlichen Hauptoberflächen eines Sub
strats zu erzeugenden Strukturen, beispielsweise bei der
Herstellung eines monolithisch integrierten Sensorsystems.
Sensorsysteme, die mikromechanische Komponenten enthalten,
werden derzeit üblicherweise nach der folgenden Verfahrens
weise gefertigt. Zuerst werden die elektronischen Komponen
ten, beispielsweise piezoresistive Meßwandler, Leiterbahnen
und Auswerteschaltungen, mittels eines CMOS-Fertigungsprozesses
hergestellt. Nachfolgend werden die Wirkgeometrien
für den Sensor mittels eines Strukturierungsverfahrens, bei
spielsweise eines naßchemischen KOH-Ätzens, hergestellt.
Dieses herkömmliche Verfahren weist jedoch für den Sensor
hersteller erhebliche Nachteile auf. So ist es bei der Fer
tigung eines derartigen Sensors unumgänglich, getrennte Pro
zesse zur Herstellung des Sensors und der elektronischen
Schaltung einzusetzen, da die bekannten CMOS-Fertigungsverfahren
allein nicht ausreichen, um die mikromechanischen
Komponenten eines Sensors zu realisieren.
Durch diese getrennten Sonderprozesse für die Fertigung des
Sensors ist der Sensorhersteller jedoch gezwungen, bei der
Strukturierung der mikromechanischen Komponenten der Senso
ren sowohl spezielle Verfahrensschritte als auch spezielle
zusätzliche Einzelgeräte zum Durchführen dieser Verfahrens
schritte vorzusehen, was schließlich erhöhte Fertigungsko
sten zur Folge hat. Ein weiterer Nachteil dieses bekannten
Herstellungsverfahrens besteht darin, daß für das Standard
strukturierungsverfahren für die mikromechanischen Komponen
ten des Sensors ein naßchemischer Ätzprozeß, beispielsweise
eine KOH-Ätzung, verwendet wird. Dieser Ätzvorgang führt zu
einer Kontamination des Substratmaterials, wodurch die nach
folgenden Halbleiterprozesse eingeschränkt, erschwert oder
unmöglich gemacht werden. Folglich sind entweder nach der
Strukturierung komplexe Reinigungsverfahren erforderlich,
oder die Strukturierung der mikromechanischen Komponenten
wird am Ende des Fertigungsprozesses durchgeführt. Die zwei
te Alternative erfordert jedoch aufwendige Vorkehrungen zum
Schutz der Elektronik. Ferner senkt ein derart kritischer
Schritt am Ende des Herstellungsprozesses die Ausbeute, wo
durch sich die Kosten deutlich erhöhen.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß
durch die ätztechnische Strukturierung der mikromechanischen
Komponenten von der Rückseite eines Substrats her Radien
bzw. an die Kristallorientierung gebundene Schrägen erzeugt
werden, die einen hohen, funktional unwirksamen Flächenver
brauch hervorrufen, der letztendlich eine Kostensteigerung
zur Folge hat.
Alternativ zu der ätztechnischen Strukturierung von der
Rückseite eines Substrats her existiert auch eine Struktu
rierung von der Vorderseite, das sogenannte Surface Micro
machining. Auch dieses Verfahren weist jedoch eine Vielzahl
von Nachteilen auf, da bei demselben aufwendige Sonderpro
zesse notwendig sind. Ferner sind bei diesem Verfahren die
realisierbaren Sensorstrukturen bezüglich ihrer Dicke stark
eingeschränkt, da sie erst durch Schichtabscheidungen her
gestellt werden können. Aufgrund der Tatsache, daß sich bei
dieser Abscheidung nur polykristallines Material, beispiels
weise Polysilizium, und kein monokristallines Material er
zeugen läßt, wird die Integration von Halbleiterbauelementen
in diesen Schichten aufgrund von Korngrenzen und den damit
verbundenen hohen Leckströmen und geringen Ladungsträgerbe
weglichkeiten nachteilig beeinflußt.
Ein Verfahren zur Sensorherstellung, das diesen Problempunk
ten begegnet, ist aus der DE 37 43 080 A1 bekannt. Bei diesem
Verfahren werden in einem Substrat Ausnehmungen in einer der
Hauptflächen desselben hergestellt, während auf einem zwei
ten Substrat die die spätere Membran bildenden Schichten ab
geschieden werden. Anschließend werden diese beiden Substra
te miteinander verbunden und das zweite Substrat oberhalb
der Membran gedünnt oder teilweise entfernt. Danach wird ei
ne piezoresistive Schicht derart gebildet, daß sie mit der
Membran in Berührung steht und wenigstens teilweise oberhalb
der Ausnehmung angeordnet ist. Dabei liefert der Widerstand
dieser Schicht ein Maß für den an der Membran anliegenden
Druck.
Diese Vorgehensweise weist einen wesentlichen Nachteil da
hingehend auf, daß die beiden Substrate zueinander justiert
werden müssen, damit die Meßwertaufnehmer oberhalb der Aus
nehmungen zu liegen kommen. Dabei spielt die erreichbare Ju
stagegenauigkeit eine entscheidende Rolle, da die Empfind
lichkeit dieses Systems mit zunehmender Justageungenauigkeit
stark abnimmt. Die für das bekannte Verfahren verwendeten
Substrate bestehen üblicherweise aus einem Halbleitermateri
al, beispielsweise Silizium oder Galliumarsenid, so daß eine
Justage mit sichtbarem Licht nicht möglich ist, da diese Ma
terialien im Wellenlängenbereich desselben undurchsichtig
sind. Somit muß zur Justage infrarotes Licht verwendet wer
den, siehe die DE 37 43 080 A1. Dadurch ergeben sich jedoch
spezielle erhöhte Anforderungen an die verwendeten Substra
te. So ist es unerläßlich, daß beide Substrate beidseitig
polierte Oberflächen aufweisen, um eine ausreichende Abbil
dungsqualität zu erreichen. Derartige Halbleitersubstrate
sind jedoch nur auf spezielle Anforderung, in einer einge
schränkten Vielfalt und zu einem erhöhten Preis erhältlich.
Ferner besteht ein prinzipieller Nachteil dieser Methode da
rin, daß durch die größere Wellenlänge des Infrarotlichts
Beugungseffekte stark zunehmen. Dies hat zur Folge, daß die
Justagegenauigkeit deutlich abnimmt, wobei dieselbe in der
Praxis nur bei etwa 10 µm liegt. Außerdem ist eine Infra
rot-Justageeinrichtung in der Sensor- und Elektronik-Ferti
gung standardmäßig nicht erforderlich, so daß für diesen ei
nen Prozeßschritt eine spezielle Ausrüstung benötigt wird,
was die Fertigungskosten erhöht. Ferner müssen bei dieser
Vorgehensweise in der Fertigung zwei unterschiedliche Justa
geverfahren angewendet werden, so daß eine Anpassung dieser
Systeme erforderlich ist. Dies kann aber auch Prozeßänderun
gen notwendig machen, so daß ein Eingriff in bestehende
Standardprozesse nicht vermieden werden kann.
Die DE 37 43 080 A1 beschreibt ausschließlich die Realisierung
des Sensorelements, erwähnt jedoch auch die Möglichkeit der
Integration von Halbleiterbauelementen. Dieser Hinweis ent
hält jedoch keinen Realitätsbezug, da ein Sensor in der an
gedeuteten Weise nicht oder nur mit extrem geringen Ausbeu
ten zu fertigen wäre. Gemäß der DE 37 43 080 A1 erfolgt die
Herstellung der Membran nämlich nach der Fertigung der MOS-Bauelemente.
Dies bewirkt jedoch, daß aufgrund der unver
meidbaren Oberflächentopographie ein Aufbringen der Membran
durch den Verbindungsprozeß nur unzuverlässig und mit sehr
geringen Ausbeuten möglich ist. Weiterhin erfordert der Ver
bindungsprozeß eine längere Temperaturbehandlung bei etwa
1000°C, um eine zuverlässige und stabile Verbindung zu er
reichen. Da die elektronischen Bauelemente zu diesem Zeit
punkt jedoch bereits fertiggestellt sind, werden auch sie
dieser Temperaturbehandlung ausgesetzt, wodurch sich das
Temperaturbudget erhöht.
Infolge des oben Gesagten verschlechtern sich entweder die
elektrischen Eigenschaften der Bauelemente aufgrund von Dif
fusionsprozessen oder ein Eingriff in den Herstellungsprozeß
der Bauelemente wird erforderlich. Damit ist diese Vorge
hensweise letztendlich für eine wirtschaftliche Fertigung
nicht geeignet. Auch ein alternativ denkbares Aufkleben der
Membran stellt keine optimale Lösung dar, da derartige Kle
ber nur Temperaturen von unter 400°C zulassen und eine deut
lich geringere Haftung und Resistenz gegenüber Umweltein
flüssen aufweisen.
Aus "Novel extra-accurate method for two-sided alignment on
silicon wafers", Sensors and Actuators A, 41-42 (1984), Sei
ten 573 bis 577, sind Verfahren zum Ausrichten von Struktu
ren auf der Vorder- und Rück-Seite einer dünnen Membran und
eines Wafers bekannt. Bei dem bekannten Verfahren zum Aus
richten von Strukturen durch einen Wafer werden Ausrich
tungsmarken auf einer Oberfläche des Wafers gebildet. Zusam
men mit den Ausrichtungsmarken werden Kanäle für eine Aus
richtung von der einen Oberfläche zu der anderen gebildet.
Alternativ werden statt des Bildens der Kanäle Ätzfenster in
der den Ausrichtungsmarken gegenüberliegenden Oberfläche des
Wafers gebildet. Die beschriebenen Verfahren sind aufwendig
und eignen sich nicht für eine Automatisierung.
Das US-Patent 7,732,646 beschreibt ein Verfahren des Bildens
von Ausrichtungsmarken, die auf zwei gegenüberliegenden
Oberflächen eines Substrats identisch positioniert sind. Ein
mit auf beiden Hauptoberflächen mit Isolationsschichten ver
sehenes Substrat wird dazu mit schweren Ionen hoher Energie
beschossen. Die Ionen durchdringen die erste Isolations
schicht, das Substrat und die zweite Isolationsschicht. Da
durch werden in den Isolationsschicht Gitterstörungen er
zeugt, während das Substrat unbeeinflußt bleibt. Bei einem
nachfolgenden Ätzschritt können die Gitterstörungen geätzt
werden, so daß sich auf beiden Seiten des Substrats gleich
positionierte Markierungen ergeben.
Aus dem US-Patent 4,939,568 ist es bekannt, Strukturen, die
sich in ein Substrat hinein erstrecken, aufzufüllen und von
der gegenüberliegenden Seite her durch Dünnen des Substrats
freizulegen. Die Strukturen dienen zur Herstellung von Kon
takten und sind zum automatisierten Ausrichten von Struktu
ren auf den beiden Hauptoberflächen des Substrats nicht vorgesehen bzw. ge
eignet. Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Justieren von
Strukturen auf einem Substrat ist aus der JP 63-213943 A2
bekannt.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vor
liegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Ausrichten einer in einer zweiten Hauptoberfläche eines Substrats zu
erzeugenden Struktur bezüglich einer in einer ersten Haupt
oberfläche des Substrats angeordneten mikromechanischen
Struktur mit einer hohen Justage-Genauigkeit und einem ge
ringen Fertigungsaufwand zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Ausrich
ten einer in einem Substrat zu erzeugenden zweiten Struktur
gegenüber einer in dem Substrat angeordneten, mikromechani
schen ersten Struktur, das folgende Schritte aufweist:
Erzeugen einer Justagestruktur und der mikromechanischen er
sten Struktur in einer ersten Hauptoberfläche des Substrats,
derart, daß die Justagestruktur und die erste Struktur eine
vorgegebene Beziehung aufweisen und die Justagestruktur sich
ausgehend von der ersten Hauptoberfläche um einen vorbe
stimmten Abstand in das Substrat erstreckt, wobei die Ju
stagestruktur aus einem Material gebildet wird, das bezüg
lich des Materials des Substrats unterscheidbare Eigenschaf
ten aufweist;
Dünnen des gesamten Substrats von der Seite einer zweiten Hauptoberfläche her, derart, daß die sich in das Substrat erstreckende Justagestruktur das gedünnte Substrat voll ständig durchdringt; und
Erzeugen der zweiten Struktur in einer vorgegebenen Bezie hung zu der Justagestruktur in der zweiten Hauptoberfläche des Substrats.
Dünnen des gesamten Substrats von der Seite einer zweiten Hauptoberfläche her, derart, daß die sich in das Substrat erstreckende Justagestruktur das gedünnte Substrat voll ständig durchdringt; und
Erzeugen der zweiten Struktur in einer vorgegebenen Bezie hung zu der Justagestruktur in der zweiten Hauptoberfläche des Substrats.
Gemäß einen vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung,
kann das Verfahren zur Herstellung eines monolithisch inte
grierten Sensorsystems mit einer üblichen, industriellen
Standardausrüstung verwendet werden, wobei eine hohe Justa
gegenauigkeit von Membran und Meßwertaufnehmer zur Fertigung
präziser und empfindlicher Sensoren erzielt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Aufbau eines monolithisch integrierten Sensorsystems
wird ein Halbleitersubstrat verwendet, das sowohl die mikro
mechanischen, als auch die elektronischen Komponenten ent
hält. In einer ersten Hauptoberfläche dieses Substrats wer
den zuerst Justagestrukturen und Ausnehmungen für die mikro
mechanischen Komponenten erzeugt, wobei dies gleichzeitig
oder nacheinander erfolgen kann. Die Justagestruktur wird
dabei so ausgelegt, daß sich dieselbe ausgehend von der er
sten Hauptoberfläche in das Substrat erstreckt. Anschließend
kann bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Träger
substrat auf der Seite der ersten Hauptoberfläche mit dem
ersten Halbleitersubstrat verbunden werden, wobei hier eine
Justage nicht erforderlich ist. Vielmehr genügt eine grobe
Ausrichtung der beiden Substrate.
Im Anschluß wird das erste Halbleitersubstrat von der Rück
seite her, d. h. von der zweiten Hauptoberfläche her, soweit
gedünnt, daß die Justagestruktur, d. h. die Elemente der Ju
stierungsmarke, an der zweiten Hauptoberfläche erscheinen.
Bei einem Ausführungsbeispiel können anschließend in einem
selektiven Prozeß die Justagestrukturen auf der durch die
Dünnung erzeugten neuen zweiten Hauptoberfläche des Sub
strats selbstjustierend ausgebildet werden, derart, daß die
selben für die weitere Prozeßführung verwendet werden kön
nen. Nachfolgend werden auf der zweiten Hauptoberfläche Meß
wertaufnehmer und elektrische Schaltungselemente mit Stan
dardprozessen hergestellt, wobei die erzeugten Justagestruk
turen verwendet werden. Folglich wird zwischen den mikrome
chanischen Strukturen und den Meßwertaufnehmern eine hohe
Justagegenauigkeit erzielt.
Dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung ermöglicht es einem Sensorhersteller somit, die Her
stellung von Sensoren ausschließlich mit Standard-CMOS-Prozessen
und Standard-Verbindungstechniken durchzuführen, so
daß für die mikromechanischen Prozeßschritte keine spezielle
Ausrüstung erforderlich ist. Dies ermöglicht eine kostengün
stige Fertigung von integrierten mikromechanischen Systemen
mittels eines Stapelverarbeitungsverfahrens. Ferner treten
während der Herstellung des Sensors keine Kontaminationspro
bleme auf, da auf den Einsatz derzeit üblicher, spezieller
Ätzprozesse verzichtet werden kann.
Bevorzugte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausgangssubstrat, das als Grundlage für die
Herstellung eines monolithisch integrierten Druck
sensors dient;
Fig. 2a bis 2d verschiedene Ausführungsbeispiele zur Her
stellung einer sich in ein Substrat erstreckenden
Justagestruktur;
Fig. 3a und 3b Ausführungsbeispiele für ein Substrat mit
einer Justagestruktur und einer Ausnehmung für eine
mikromechanische Sensorstruktur;
Fig. 4a das Substrat gemäß Fig. 3a nach dem Aufbringen und
Bonden eines Trägersubstrats;
Fig. 4b ein SOI-Substrat mit einer Justagestruktur und ei
ner Ausnehmung für eine mikromechanische Sensor
struktur nach dem Aufbringen und Bonden eines Trä
gersubstrats;
Fig. 5 die Anordnung von Fig. 4a oder 4b nach dem Dünnen
des Substrats, wobei die Anordnung bezüglich der
Fig. 4a und 4b um 180° gewendet ist;
Fig. 6 die Anordnung von Fig. 5 nach einer selbstjustie
renden Erzeugung der Justagestruktur auf der ge
dünnten zweiten Hauptoberfläche des Substrats; und
Fig. 7 die Anordnung gemäß Fig. 6 nach der Fertigung von
elektronischen Schaltungen und Meßwertaufnehmern in
der zweiten Hauptoberfläche des Substrats.
Anhand der Figuren wird nachfolgend ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung, das die Herstellung eines mono
lithisch integrierten Drucksensors betrifft, ausführlich be
schrieben. Es sei daraufhingewiesen, daß in der nachfolgen
den Beschreibung der einzelnen Ausführungsbeispiele der vor
liegenden Erfindung anhand der Figuren für gleiche Elemente
gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird, wie in Fig. 1
gezeigt ist, ein Ausgangssubstrat 1, das beispielsweise aus
monokristallinem Silizium besteht, auf einer ersten Haupt
oberfläche desselben mit einer Maskierungsschicht 2, die
beispielsweise aus Oxid oder Nitrid besteht, versehen. Diese
Maskierungsschicht 2 wird mittels eines Photolithographie
verfahrens und eines Ätzprozesses strukturiert, um eine
freiliegende Stelle des Substrats 4, an der die Justage
struktur, die gesamt mit dem Bezugszeichen 3 bezeichnet ist,
ausgebildet werden soll, zu definieren. Derartige freilie
gende Stellen werden dabei in der Regel mehrfach auf dem
Substrat erzeugt und können sowohl global als auch chipweise
angeordnet sein, um die Erzeugung einer Mehrzahl von Justa
gestrukturen zu ermöglichen.
Wie in Fig. 2a gezeigt ist, wird das Substrat 1 bei diesem
Ausführungsbeispiel an den freiliegenden Stellen 4 geätzt,
um einen Graben 5 in dem Substrat 1 auszubilden. Dabei dient
die Maskierungsschicht als Maskierung für den Ätzvorgang.
Mittels dieses Ätzvorgangs wird die Justagestruktur derart
erweitert, daß sich dieselbe ausgehend von der ersten Haupt
oberfläche des Substrats in die Substrattiefe erstreckt. Da
durch werden die freiliegenden Stellen des Substrats 4, die
den Ort der Justagestruktur 3 definieren, in das Substrat
übertragen.
Für den oben genannten Ätzvorgang wird vorzugsweise ein an
isotroper Ätzprozeß mit steilen Flanken verwendet, so daß
die Justagestruktur in verschiedenen Substrattiefen nur ge
ringe Maßabweichungen aufweist. Es sind jedoch auch andere
Ätzprozesse, beispielsweise isotrope Ätzungen zulässig, so
lange die Maßabweichungen reproduzierbar sind und scharfe
Kanten erzeugt werden. Insbesondere bei Justageverfahren,
die nicht eine einzelne Kante, sondern beispielsweise ein
periodisches Linienmuster zur Justage verwenden, spielen
derartige Maßabweichungen keine Rolle. Die Tiefe des Grabens
5 entspricht dabei der Dicke des späteren Bauelementesub
strats.
Da der Graben 5 typischerweise eine Tiefe von mehreren Mi
krometern aufweist, ist er für nachfolgende Prozeßschritte,
insbesondere Photolithographieschritte, störend und führt
nicht nur zu einem erhöhten Fertigungsaufwand, sondern auch
zu einer reduzierten Ausbeute, da beispielsweise eine homo
gene Belackung mit Standardprozessen nicht mehr möglich ist.
Es ist deshalb notwendig, die Topographie, die durch den
oder die Gräben 5 gebildet wird, zu vermeiden oder gering zu
halten.
Zu diesem Zweck kann der Graben 5 mit einem Material aufge
füllt werden, das teilweise von dem Substrat unterschiedli
che physikalische Eigenschaften aufweist, die später zur Er
kennung der Justagestruktur, bzw. der Justagestrukturen,
ausgenutzt werden können. Da das Substrat anschließend einen
kompletten CMOS-Prozeß durchläuft, ist die Materialauswahl
aus Kompatibilitätsgründen sehr eingeschränkt, so daß nur
Oxide, bzw. mono- oder polykristallines Substratmaterial,
beispielsweise Polysilizium, in Frage kommen. Wird Silizium
als Substratmaterial verwendet, können jedoch durch die
stark unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von Silizium und Oxid mechanische Spannungen bei mit Oxid
gefüllten Gräben bewirkt werden, was besonders bei den un
vermeidbaren Hochtemperaturprozessen problematisch ist und
zu Kristallfehlern führt, wobei die Eigenschaften der Bau
elemente negativ beeinflußt werden.
Um die oben genannten Probleme zu umgehen, wird deshalb bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung der Graben 5 mit einem polykristallinen Substratma
terial 6a, beispielsweise Polysilizium im Falle eines Sili
ziumsubstrates, aufgefüllt, wie in Fig. 2b gezeigt ist. Dies
kann mittels einer konformen LPCVD-Abscheidung (LPCVD = Low
Pressure Chemical Vapour Deposition) erfolgen, die ein lun
kerfreies Auffüllen des Grabens 5 ermöglicht. Danach kann
das polykristalline Material, das zum Auffüllen dient, mit
tels eines Planarisierungs- und/oder Rückätzschritts auf der
Oberfläche des Substrats 1, bzw. auf der Maskierungsschicht
2, wieder entfernt werden.
Der Vorteil der oben genannten Vorgehensweise besteht darin,
daß die mechanischen Eigenschaften des polykristallinen Ma
terials ähnlich denen des monokristallinen sind, so daß ins
besondere das Problem der unterschiedlichen thermischen Aus
dehnungskoeffizienten und die damit verbundene Generierung
von mechanischen Spannungen unkritisch wird.
Um die Justagestruktur 3 nach einer Dünnung des Bauelemente
substrats, welche nachfolgend näher erläutert wird, nun aber
mit einem selbstjustierenden Prozeß, d. h. mit einer sehr ho
hen Genauigkeit, auf eine zweite Hauptoberfläche transferie
ren zu können, wird das Material 6a, mit dem der Graben 5
aufgefüllt ist, beispielsweise Polysilizium, in einer Eigen
schaft gezielt verändert. Möglichkeiten zur Änderung einer
Eigenschaft sind beispielsweise eine Änderung der Dotierung
oder der Kristallordnung in Verbindung mit bestimmten Pro
zeßschritten, die gegenüber diesen Modifikationen empfind
lich sind. Im Falle der Änderung des Dotierungsniveaus kann
eine hohe Dotierung des Materials 6a entweder während der
Abscheidung desselben oder im Anschluß daran erfolgen, wobei
ausgenutzt wird, daß die Diffusionsprozesse in polykristal
linem Material aufgrund der hohen Korngrenzendichte stark
beschleunigt ablaufen.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann an
schließend auf dem den Graben ausfüllenden Material 6a eine
Schutz- oder Deck-Schicht 7, beispielsweise aus Oxid, er
zeugt werden, wie in Fig. 2b gezeigt ist, welche als Ätz
bzw. Diffusions-Barriere wirkt. Im Falle der epitaktischen
Auffüllung des Grabens 5 mit Substratmaterial, beispielswei
se Silizium, muß die Dotierung bereits während des Aufwach
sens erfolgen.
Die Grabenfüllung und die Dicke der Schutzschicht 7 werden
derart ausgelegt, daß zusammen mit der Maskierungsschicht 2
eine ebene Oberfläche gebildet wird, oder daß zumindest der
Bereich der Justagestruktur 3 kein höheres Niveau als die
Maskierungsschicht 2 bildet. Da die Justagestruktur 3 nur
einen sehr geringen Anteil der Substratoberfläche belegt,
liegt damit eine ebene Oberfläche des Substrats 1 mit der
Maskierungsschicht 2 vor, so daß der spätere Verbindungspro
zeß durch eventuelle Unebenheiten nicht nachteilig beein
flußt wird.
Alternativ zu dem oben erläuterten Verfahren kann der Graben
5 bei einem alternativen Ausführungsbeispiel mit einem
Schichtsystem aus Materialien wie Oxid, Polysilizium oder
Nitrid aufgefüllt werden. Durch die Erzeugung einer Oxid
schicht an den Grabenrändern, die als Diffusionsbarriere
wirkt, kann außerdem eine laterale Diffusion von Dotierato
men der Grabenfüllung verhindert werden. Dadurch wird letzt
endlich eine Verbreiterung des dotierten Gebiets und eine
Verringerung der Konzentrationsgradienten vermieden, so daß
eine hohe Maßhaltigkeit der in das Substrat übertragenen Ju
stagestruktur erreicht wird.
Ferner ist es gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel mög
lich, den Graben 5 mit einem Dielektrikum, beispielsweise
einem Oxid oder dotierten Gläsern, aufzufüllen. Dotierte
Gläser, beispielsweise Borphosphorsilikatglas (BPSG), Bor
silikatglas (BSG) oder Phosphorsilikatglas (PSG), sind vis
kos und können den Aufbau von mechanischen Spannungen redu
zieren. Dabei entspricht der Verfahrensablauf im wesentli
chen der bereits beschriebenen Vorgehensweise.
Die Maskierungsschicht 2 ist nicht unbedingt notwendig, um
den Graben 5 zu erzeugen, da der bei der Photolithographie
verwendete Lack als Maskierung ausreichen kann. In einem
derartigen Fall würde die Schutzschicht 7 auf dem gesamten
Substrat erzeugt werden, 7a, und könnte im weiteren Prozeß
ablauf die Markierungsschicht 2 ersetzen (siehe Fig. 2d).
Alternativ zu den oben genannten Verfahren kann die in das
Substrat reichende Justagestruktur mittels einer Ionenim
plantation und einer Eintreibtemperung bei hohen Temperatu
ren von typischerweise 1100°C bis 1200°C erzeugt werden. Ei
ne derartige Justagestruktur ist bei 6b in Fig. 2c gezeigt.
Die mittels der Ionenimplantation und der Eintreibtemperung
erreichbare Tiefe ist jedoch auf einige Mikrometer be
schränkt, wobei das Eintreiben wegen der isotropen Diffusion
gleichzeitig zu einer Verbreiterung der Strukturen führt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Schutzschicht 7 op
tional vor der Implantation, während des Eintreibens oder
danach erzeugt werden. Auch hier ist die Maskierungsschicht
2 nicht unbedingt notwendig, da hier der Photolack als Mas
kierung für die Ionenimplantation ausreichen kann.
Die optional nach der Implantation erzeugte Schutzschicht 7
kann hierbei ein Oxid sein. Wie in Fig. 2d gezeigt ist, kann
die Schutzschicht 7a über der gesamten ersten Hauptoberflä
che des Substrats aufgebracht werden. Wird zum Aufbringen
der Schutz- oder Deck-Schicht 7a ein Oxidationsprozeß ver
wendet, dessen Oxidationsrate abhängig von der Substratdo
tierung ist, wird in der Schutzschicht 7a selbstjustierend
eine Stufe erzeugt, die sich am Ort der Justagestruktur 3
befindet (siehe Fig. 2d). Die nun als Erhebung ausgebildete
Justagestruktur 3 kann durch einen weiteren Oxidations
schritt nach Entfernen des Oxids 7a in eine Vertiefung um
gewandelt werden, derart, daß der folgende Verbindungsprozeß
nicht mehr nachteilig beeinflußt wird.
Nach dem Ausbilden der Justagestruktur 3, deren Füllstoffin
Fig. 3a allgemein mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet ist,
wird eine Ausnehmung für die mikromechanische Sensorstruktur
auf der Seite der ersten Hauptoberfläche des Substrats in
einer vorbestimmten Beziehung zu der Justagestruktur 3 er
zeugt. Bei einem Ausführungsbeispiel wird die Struktur für
die Ausnehmung mit einem Photolithographieschritt festgelegt
und dann mit einem Ätzschritt in die Maskierungsschicht 2
übertragen, wie in Fig. 3a gezeigt ist. Wenn die Tiefe die
ser Ausnehmung 8a nicht ausreicht, kann bei einem alternati
ven Ausführungsbeispiel das Substrat mit einem weiteren Ätz
schritt lokal gedünnt werden, wobei die Schichten 2 und/oder
7a optional als Maskierung dienen können. Eine solche Aus
nehmung ist bei 8b in Fig. 3b gezeigt.
Somit ist es nicht nur möglich, die jeweiligen Substrat
dicken für die elektronischen und für die mikromechanischen
Komponenten zu optimieren, sondern auch durch die Anwendung
unterschiedlicher Masken auf einem Substrat, bzw. auf einem
Chip, Ausnehmungen mit verschiedenen Tiefen zu erzeugen. An
schließend kann gegebenenfalls noch eine Schutzschicht, bei
spielsweise aus Siliziumdioxid, auf der Ausnehmung 8a, 8b
erzeugt werden (nicht gezeigt).
Wie in Fig. 4a gezeigt ist, kann bei einem Ausführungsbei
spiel nach dem Bilden der Ausnehmung 8a, 8b ein Trägersub
strat 10, das eventuell mit einer Abdeckschicht 11, die bei
spielsweise aus Siliziumdioxid besteht, versehen ist, auf
das Substrat 1 aufgebracht und mit einem Temperschritt bei
Temperaturen von etwa 900°C bis 1200°C auf dasselbe gebondet
werden, derart, daß die beiden Substrate über Molekülbindun
gen miteinander verbunden sind und damit üblichen Herstel
lungsprozessen für Halbleiterbauelemente ausgesetzt werden
können, wobei keine Einschränkungen bezüglich des maximalen
Temperaturbudgets bestehen. Eine Justage des Trägersubstrats
10 bezüglich des Substrats 1 ist nicht notwendig, da das
Substrat 10 keine Strukturen enthält. Dadurch kann der sonst
erforderliche Einsatz von aufwendiger Spezialausrüstung zur
Justage, beispielsweise Infrarot-Justageeinrichtungen, ver
mieden werden.
Anschließend wird das erste Substrat von der zweiten Haupt
oberfläche desselben her soweit gedünnt, daß das Substrat 1
die geforderte Restdicke erhält. Das Dünnen kann dabei auf
eine bekannte Art und Weise mechanisch, chemisch, chemome
chanisch oder in einer Kombination dieser Varianten erfol
gen. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird durch die Dünnung
die Dicke der mikromechanischen Membran zwischen der ge
dünnten zweiten Hauptoberfläche des Substrats und der paral
lel zur ersten Hauptoberfläche des Substrats verlaufenden
Oberfläche der Ausnehmung 8a, 8b bestimmt. Ferner werden die
Parameter der Dünnung derart gewählt, daß das den Graben
ausfüllende Material 6, das bei einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel hochdotiert ist, auf der zweiten Hauptoberflä
che des Substrats freigelegt wird und bis zur durch die Dün
nung erzeugten, neuen Oberfläche des Substrats 1 reicht, wie
in Fig. 5 gezeigt ist.
Sind vor dem Dünnungsprozeß mehrere Ausnehmungen mit unter
schiedlichen Tiefen auf dem Substrat, bzw. auf dem Chip, an
geordnet, so entstehen durch den Dünnungsprozeß unterschied
liche Restdicken des Substrats. Es ist somit möglich, auf
einem Substrat, bzw. auf einem Chip, Sensoren mit verschie
denen Membrandicken und damit unterschiedlichen Kenndaten,
beispielsweise der Empfindlichkeit, herzustellen.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Dün
nungsprozeß dadurch vereinfacht werden, daß als Ausgangsma
terial für das Substrat 1 ein SOI-Material (SOI = Silicon On
Insulator) verwendet wird, welches eine vergrabene Oxid
schicht 9 enthält. Ein solches Substrat ist zusammen mit
einem Trägersubstrat in Fig. 4b gezeigt. Der Vorteil liegt
darin, daß der Dünnungsprozeß so ausgelegt wird, daß diese
vergrabene Oxidschicht 9 als Ätzstopp dient. Aufgrund der
großen Selektivität der Ätzprozesse wird damit eine hohe
Homogenität der Dicke des gedünnten Substrats 1 erreicht.
Die Enddicke des Substrats 1 wird dabei durch die Dicke der
Substratschicht, die in Fig. 4b oberhalb des vergrabenen
Oxids 9 liegt, welches danach entfernt wird, bestimmt. Bei
diesem Ausführungsbeispiel wird die Bildung der in das Sub
strat reichenden Justagestruktur, d. h. die Ätzung des Gra
bens 5, bzw. die Erzeugung des hochdotierten Gebietes 6,
derart durchgeführt, daß deren Ausdehnung die vergrabene
Oxidschicht 9 erreicht, siehe Fig. 4b. Dies führt ferner zu
einer erhöhten Prozeßsicherheit, da die vergrabene Oxid
schicht 9 als Ätzstopp bei der Ätzung des Grabens 5 dient,
bzw. eine Diffusionsbarriere für den Eintreibschritt dar
stellt.
Alternativ könnte statt der Isolatorschicht 9 eine hochdo
tierte Schicht als Ätzbarriere verwendet werden. In diesem
Fall wäre statt der vergrabenen Oxidschicht 9 ein hochdo
tiertes Gebiet, das in der Regel p-dotiert ist, im Substrat
1 angeordnet. Durch den Einsatz von Ätzverfahren, deren Ätz
raten stark dotierungsabhängig sind, wie z. B. KOH oder Ethy
lendiamin, könnte erreicht werden, daß die Dünnung des Sub
strats 1 selbständig an dieser hochdotierten Schicht
stoppt.
Bei der nach der Dünnung erhaltenen Anordnung, die in Fig. 5
gezeigt ist, sollen nun in dem Substrat 1 die elektronischen
und mikromechanischen Schaltungskomponenten auf der zweiten
Hauptoberfläche desselben hergestellt werden. Durch die De
finition der Ausnehmung 8a ist die Lage der mikromechani
schen Membran festgelegt, in die noch Meßwertaufnehmer, die
aus piezoresistiven Widerständen oder Kondensatorstrukturen
bestehen, implementiert werden müssen.
Um eine hohe Empfindlichkeit dieser Sensoren zu erreichen,
ist es notwendig, daß die Meßwertaufnehmer bezüglich der
Ausnehmung möglichst exakt positioniert werden können. Dies
ist durch die Justagestruktur 3 (das dotierte Gebiet 6), die
sich durch das gedünnte Substrat 1 erstreckt, möglich.
Es kann nun erforderlich sein, die Justagestruktur 3, die
als eine Substratmodifikation vorliegt, selbstjustierend für
Justagesysteme nutzbar zu machen, die üblicherweise eine
Stufe im Material benötigen. Bei einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun ein Abscheide-,
Oxidations- oder Ätzprozeß durchgeführt, der selektiv bezüg
lich derjenigen physikalischen Eigenschaften des Substrats
ist, die im Gebiet des Grabens 5 gezielt modifiziert wurde.
Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel ist dies die Sub
stratdotierung, die nun mit einem selektiven Prozeß selbst
justierend in eine Stufe umgesetzt wird. Wird ein Oxida
tionsprozeß verwendet, dessen Oxidationsrate empfindlich be
züglich der Substratdotierung ist, wird durch den Oxida
tionsprozeß eine Oxidschicht 20 erzeugt, wie in Fig. 6 ge
zeigt ist, die im Bereich des bei dem Ausführungsbeispiel
hochdotierten Gebietes 6 dicker ist als im restlichen Be
reich des Substrats, wobei eine Stufe in der Oxidschicht 20
und im Substrat 1 erzeugt wird. Bei dem Ausführungsbeispiel,
bei dem die Grabenauffüllung mit polykristallinem Material
erfolgt ist, führt dies aufgrund der zusätzlich erhöhten
Oxidationsrate zu einer Verstärkung des Effekts. Durch eine
geeignete Wahl der Prozeßparameter dieses Oxidationsschrit
tes können dabei die Oxiddicken auf dem schwach- und dem
hochdotierten Substratmaterial eingestellt werden.
Durch diesen Oxidationsschritt wird die Justagestruktur 3
über den sich durch das Substrat erstreckenden Abschnitt 6
derselben mit einer sehr hohen Genauigkeit selbstjustierend
auf die gedünnte zweite Hauptoberfläche des Substrats über
tragen, wobei dort eine übertragene Justagestruktur oder
Justierungsmarke 21 gebildet wird. Auf der Grundlage dieser
übertragenen Justagestruktur 21 können nun Meßwertaufnehmer
23 sowie elektronische Schaltungen 22 exakt auf der gedünn
ten zweiten Substratoberfläche plaziert werden, siehe Fig. 7.
Die übertragene Justagestruktur 21 kann sowohl als eine
Erhebung, als auch als eine Vertiefung (durch eine Entfer
nung des Oxids 20), ausgebildet und somit unterschiedlichen
Bedürfnissen angepaßt werden.
Bei stärker dotierten Substraten kann der Graben 5 mit undo
tiertem Silizium aufgefüllt werden, so daß das Gebiet 6 dann
niedriger dotiert wäre als das Substrat 1. Bei diesem Aus
führungsbeispiel würde die übertragene Justagestruktur 21
durch den Oxidationsschritt als eine Vertiefung ausgebildet
werden. Durch eine geeignete Dünnung des Oxids 20 ist es
ferner möglich, das Grabengebiet freizulegen und die Graben
füllung 6 selektiv zu dünnen, um die Stufenhöhe der übertra
genen Justagestruktur 21 einzustellen.
Falls der Graben mit einem Dielektrikum aufgefüllt ist, wird
die übertragene Justagestruktur 21 mit einem Ätzschritt, der
das Dielektrikum selektiv zum Substrat ätzt, einem Oxida
tionsschritt oder einem selektiven Abscheideprozeß selbst
justierend erzeugt. Die Grabenfüllung kann dabei selektiv
abgetragen werden, derart, daß das Maß der Vertiefung einge
stellt werden kann.
Das nun vorliegende Substrat 1 mit der übertragenen Justage
struktur 21 stellt damit das Ausgangssubstrat für die Her
stellung der elektronischen Schaltungen 22 und der Meßwert
aufnehmer 23 dar, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Die elektroni
schen Schaltungen 22 und die Meßwertaufnehmer 23 können un
ter Verwendung bekannter Fertigungs-Prozesse und -Anlagen
hergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Verfahren zum
Ausrichten einer in einer Hauptoberfläche eines Substrats zu
erzeugenden Struktur bezüglich einer in einer anderen Haupt
oberfläche des Substrats angeordneten, mikromechanischen
Struktur mittels einer das Substrat durchdringenden Justage
struktur, die selbstjustierend von einer Hauptoberfläche des
Substrats auf die zweite Hauptoberfläche des Substrats über
tragbar ist. Aufgrund der exakten Justierung, sowie der Be
seitigung des Bedarfs nach einer zusätzlichen Fertigungsaus
rüstung, ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines monolithisch integrierten Sensorsystems besonders ge
eignet.
Claims (20)
1. Verfahren zum Ausrichten einer in einem Substrat (1) zu
erzeugenden zweiten Struktur (22, 23) gegenüber einer
in dem Substrat (1) angeordneten, mikromechanischen er
sten Struktur (8a, 8b), gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- 1.1 Erzeugen einer Justagestruktur (3) und der mikro mechanischen ersten Struktur (8a, 8b) in einer ersten Hauptoberfläche des Substrats (1), derart, daß die Justagestruktur (3) und die erste Struk tur (8a, 8b) eine vorgegebene Beziehung aufweisen und die Justagestruktur (3) sich ausgehend von der ersten Hauptoberfläche um einen vorbestimmten Abstand in das Substrat (1) erstreckt, wobei die Justagestruktur aus einem Material (6) gebildet wird, das bezüglich des Materials des Substrats (1) unterscheidbare Eigenschaften aufweist;
- 1.2 Dünnen des gesamten Substrats von der Seite einer zweiten Hauptoberfläche her, derart, daß die sich in das Substrat (1) erstreckende Justagestruktur (3) das gedünnte Substrat vollständig durch dringt; und
- 1.3 Erzeugen der zweiten Struktur (22, 23) in einer vorgegebenen Beziehung zu der Justagestruktur (3) in der zweiten Hauptoberfläche des Substrats (1).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Hauptoberfläche des Substrats (1) vor dem
Schritt 1.2 mit einem Trägersubstrat (10) verbunden
wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß vor dem Schritt 1.1 eine Maskierungsschicht
(2) auf die erste Hauptoberfläche des Substrats (1)
aufgebracht wird, die dann strukturiert wird, um den
Ort (4) der Justagestruktur (3) festzulegen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich in das Substrat erstreckende Justagestruk
tur (3) durch Ätzen eines Grabens (5) an dem festgeleg
ten Ort (4) bis zu dem vorbestimmten Abstand, sowie
durch Auffüllen des Grabens (5) mit einem Material (6),
das eine bezüglich des Materials des Substrats (1) un
terscheidbare Eigenschaft aufweist, gebildet wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat (1) aus einem monokristallinen Halbleiter
material besteht, und daß für das Auffüllmaterial (6)
eine polykristalline Form des gleichen Halbleitermate
rials verwendet wird, das gezielt verändert wird, um
eine Eigenschaft desselben bezüglich des Substratmate
rials unterscheidbar zu machen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die unterscheidbare Eigenschaft die Dotierung ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Graben (5) mit einem Schichtsystem aus Materialien,
die aus Oxid, Polysilizium und Nitrid ausgewählt sind,
aufgefüllt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der geätzte Graben (5) mit einem Dielektrikum aufge
füllt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als das Dielektrikum dotierte Gläser verwendet werden.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche I bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die sich in das Substrat er
streckende Justagestruktur (6b) mittels einer Ionenim
plantation und/oder einer Eintreibtemperung erzeugt
wird.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Erzeugen der Justagestruk
tur (3) eine Deckschicht (7) auf die in der ersten
Hauptoberfläche freiliegende Justagestruktur (3) aufge
bracht wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Erzeugen der Justagestruk
tur (3) eine Deckschicht (7a) auf die gesamte erste
Hauptoberfläche des Substrats (1) aufgebracht wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deckschicht (7, 7a) aus Oxid besteht.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet,
daß die mikromechanische erste Struktur (8a, 8b) durch
das Bilden einer Ausnehmung auf der Seite der ersten
Hauptoberfläche des Substrats (1) erzeugt wird, derart,
daß die parallel zu der ersten Hauptoberfläche des Sub
strats (1) angeordnete Oberfläche der Ausnehmung (8a,
8b) sowie die zweite Hauptoberfläche nach der Dünnung
im Schritt 1.2 die Dicke einer Membran, die die mikro
mechanische Struktur darstellt, definieren.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Struktur, die in einer vorgegebenen Be
ziehung zu der Justagestruktur in der zweiten Haupt
oberfläche des Substrats (1) erzeugt wird, Meßwertauf
nehmer (23) und elektronische Schaltungen (22) in einer
vorbestimmten Anordnung bezüglich der mikromechanischen
Struktur sind.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Trägersubstrat (10) eine Abdeckschicht (11) auf
einer ersten Hauptoberfläche desselben aufweist, wobei
die erste Hauptoberfläche des Trägersubstrats (10) mit
der ersten Hauptoberfläche des Substrats (1) verbunden
wird.
17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet,
daß als Substrat ein SOI-Substrat verwendet wird, das
eine vergrabene Oxidschicht (9) enthält, wobei das Aus
maß der Dünnung des Substrats (1) durch diese Oxid
schicht (9) bestimmt ist, wobei der vorbestimmte Ab
stand, um den die Justagestruktur (3) in das Substrat
(1) reicht, durch den Abstand der Oxidschicht (9) von
der ersten Hauptoberfläche des Substrats (1) gegeben
ist.
18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Schritt 1.3 auf der zwei
ten Hauptoberfläche des Substrats (1) auf der Basis der
das Substrat durchdringenden Justagestruktur (3)
selbstjustierend eine Justierungsmarke (21) ausgebildet
wird, die durch Justagesysteme verwertbar ist.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Verfahrens, das selektiv bezüglich
unterschiedlicher Eigenschaften des Substratmaterials
und des Materials der Justagestruktur ist, eine Schicht
(20) auf die zweite Hauptoberfläche des Substrats auf
gebracht wird, derart, daß die Dicke der Schicht über
der Justagestruktur (3) und die Dicke der Schicht über
dem restlichen Substrat (1) unterschiedlich sind.
20. Verfahren gemäß Anspruch 18 in Rückbezug auf Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren, das selektiv bezüglich der unter
schiedlichen Eigenschaften des Substratmaterials und
des Materials (6) der Justagestruktur ist, ein Oxida
tionsverfahren ist, das auf schwach und stark dotierten
Gebieten unterschiedliche Oxiddicken erzeugt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995143893 DE19543893C1 (de) | 1995-11-24 | 1995-11-24 | Verfahren zum Ausrichten von in einem Substrat zu erzeugenden Strukturen |
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DE1995143893 DE19543893C1 (de) | 1995-11-24 | 1995-11-24 | Verfahren zum Ausrichten von in einem Substrat zu erzeugenden Strukturen |
Publications (1)
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---|---|
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