DE19542580A1 - Aus mehreren Rohrabschnitten aufgebautes Rauchrohr eines Kamins - Google Patents
Aus mehreren Rohrabschnitten aufgebautes Rauchrohr eines KaminsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aus mehreren Rohrabschnitten
aufgebautes Rauchrohr eines Kamins mit den Merkmalen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einem bekannten Rauchrohr dieser Art (EP-A 424 617),
dessen Rohrabschnitte an einem Ende jeweils zu einer
erweiterten Muffe geformt sind, ist zwischen dem Spitzende
des einen Rohrabschnitts und der Muffeninnenwand des
anschließenden Rohrabschnitts eine Schicht aus
Keramikfasermaterial, z. B. Keramikgewebe oder -vlies, ange
ordnet, die zugleich als Befestigungs- und Abdichtmittel
dient. Die Schichtdicke des Keramikmaterials ist so
gewählt, daß diese das Spiel zwischen der Muffeninnenwand
und dem einzufügenden Spitzende übersteigt. Durch das
Eindrücken des Spitzendes in die Muffe wird das an der
Innenwand der Muffe anliegende und gegen ein Verrutschen
fixierte Keramikmaterial so weitgehend komprimiert, daß
hierdurch der anschließende Rohrabschnitt in der Muffe
festgeklemmt ist und zugleich eine hinreichende Abdichtung
gegen das Austreten von Rauchgas erzielt wird. Auf diese
Weise ist es möglich, das Rauchrohr aus einzelnen
Rohrabschnitten aufzubauen, ohne daß hierzu eine Verbindung
durch Mörtel oder Kitt Voraussetzung ist. Insbesondere wird
auch ein im Stand der Technik (EP-A 225 967)
vorgeschlagenes Imprägnieren des Keramikmaterials mit einem
Blähmittel unnötig, das erst bei Erhitzung auf eine relativ
hohe Temperatur aktiviert wird und dadurch den für eine
ausreichende Halterung notwendigen Preßsitz zwischen
Spitzende und Muffe erzeugt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den
geschilderten Aufbau eines aus Rohrabschnitten bestehenden
Rauchrohrs weiter zu verbessern, insbesondere zu
vereinfachen, indem eine Möglichkeit geschaffen wird, auf
eine Fixierung des Keramikmaterials an der Muffe oder an
dem Spitzende bei dem Fügevorgang zu verzichten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
gattungsgemäßen Rauchrohr gelöst durch die Merkmale gemäß
dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Infolge der konischen Gestalt des Halte- und Dichtrings aus
Keramikgewebe kann der Ring vor dem Fügevorgang einfach in
die Muffe eingelegt oder auf das Spitzende des
anschließenden Rohrabschnitts aufgezogen werden. Dabei ist
zumindest in dem letzteren Fall der kleinere Durchmesser
des Halte- und Dichtrings so auf das Spitzende des
einzufügenden Rohrabschnitts abgestimmt, daß der Dichtring
auf dem Spitzende hinreichend straff sitzt oder dessen
Stirnfläche teilweise umgreift, um bis zu einer bestimmten
Fügekraft davon mitgenommen zu werden. Diese Abstimmung
erfordert nicht notwendigerweise, daß der Durchmesser
weitgehend exakt auf das Spitzende des Rohrabschnitts
abgestimmt ist. Vielmehr genügt es auf Grund von der
Oberflächenrauhigkeit des Spitzendes, die insbesondere bei
Keramikmaterial verhältnismäßig stark ausgeprägt sein kann,
wenn das Keramikgewebe sich an der Oberflächenrauhigkeit
einhängen und dadurch mitgenommen werden kann.
Im Unterschied zu dem Vorschlag gemäß der eingangs
zitierten EP-A 424 617 braucht bei der Verwendung des
erfindungsgemäßen Halte- und Dichtrings die Schichtdicke
des Keramikmaterials nicht die Dicke des Zwischenraums
zwischen dem Spitzende und der Muffeninnenwand zu
übersteigen, um die für die Halterung und Abdichtung
erforderliche Kompression des Keramikmaterials nach dem
Fügevorgang herbeizuführen. Vielmehr geht die Erfindung von
der Überlegung aus, daß der Keramikgewebe-Ring im Zuge des
Fügevorgangs zunächst durch das Spitzende mit einer
bestimmten Kraft in die Muffe hineingezogen wird, so daß
sein zunächst mit dem oberen Muffenrand übereinstimmender
Umfang in das Muffeninnere wandert. In diesem Zustand staut
sich das Keramikgewebe in Umfangsrichtung und hebt sich
teilweise unter Faltenbildung von der Muffeninnenwand ab.
Dieser Vorgang vollzieht sich so lange, bis mit weiterer
Zunahme des umfangmäßig in dem Zwischenraum vorhandenen
Keramikgewebes dieses den Zwischenraum vollständig
ausfüllt, woraufhin durch weiteres Einschieben am Eintritt
in die Muffe eine örtliche, immer stärker werdende
Verdichtung des Keramikgewebes stattfindet. Zu diesem
Zeitpunkt wird das Keramikgewebe auch so stark zwischen dem
Spitzende und dem oberen Randbereich der Muffe
festgeklemmt, daß sich der Dichtring nicht weiter in die
Muffe hineinziehen läßt. Sofern zu dieser Zeit die
Stirnfläche des Spitzendes den Muffengrund noch nicht
erreicht hat, kann nunmehr entweder eine gewisse Streckung
des Keramikgewebes stattfinden, bis das Spitzende am
Muffengrund aufsitzt, oder das Spitzende rutscht durch das
untere Ende des Halte- und Dichtrings hindurch.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Ring mit
seinem kleineren Durchmesser so auf das Spitzende
abgestimmt, daß er mit seinem entsprechenden Endabschnitt
am Umfang des Spitzendes auch dichtend anliegt. In diesem
Fall findet eine Abdichtung sowohl am Spitzende in diesem
Anlagebereich als auch in der Nähe des oberen Muffenrandes
statt, wo das Keramikgewebe aufgrund des vorstehend
geschildeten Sachverhalts verdichtet und eingeklemmt ist.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform, die
ebenfalls zu einer zweifachen Abdichtung der
Verbindungsstelle zwischen den beiden Rohrabschnitten
führt, ist der Ring mit seinem Endabschnitt kleineren
Durchmessers auf das Spitzende so abgestimmt, daß der
Endabschnitt dessen Stirnfläche zumindest teilweise
umgreift und im zusammengebauten Zustand dichtend auf dem
Muffengrund aufliegt.
Das erfindungsgemäße Prinzip zur Fixierung und
gleichzeitigen Abdichtung zweier zusammengefügter
Rohrabschnitte aneinander erlaubt es, die Haltekraft und
die Abdichtung allein durch die Wahl des Konuswinkels des
Halte- und Dichtrings zu beeinflussen. Wenn der Konuswinkel
verhältnismäßig groß ist, hat das zur Folge, daß mit dem
Fügevorgang für eine bestimmte Weglänge mehr Keramikgewebe
in die Muffe gelangt als bei einem kleinen Konuswinkel. Das
ergibt schon nach einem kurzen Einschiebeweg eine
verhältnismäßig starke Verdichtung des Keramikgewebes.
Andererseits kann auch nach einem weiteren Erfindungs
gedanken die Muffeninnenwand sich zum Muffengrund hin
konisch verjüngend ausgebildet sein. Hierdurch wird dafür
gesorgt, daß die Komprimierung und Einklemmung des
Keramikgewebes in einem größeren Abstand von dem freien
Muffenrand, im Inneren der Muffe, stattfindet. Auf diese
Weise läßt sich durch die Konizität der Muffeninnenwand
auch das "Einspannmoment" steuern, durch welches der
Rohrabschnitt in der Muffe des anschließenden
Rohrabschnitts fixiert wird.
Bei verhältnismäßig glatten Oberflächen der Rohrabschnitte,
die auch schon bei im isostatischen Pressverfahren
hergestellten Keramikrohren erzielbar sind, kann es
zweckmäßig sein, durch gezielte Maßnahmen eine Fixierung
des Halte- und Dichtrings an der Muffeninnenwand eintreten
zu lassen unabhängig davon, ob das Keramikgewebe in dem
Zwischenraum bereits durch hinreichende Komprimierung und
den dadurch bewirkten Reibschluß festgehalten wird. Eine in
diesem Sinn gesteuerte Fixierung wird erreicht, wenn an der
Muffeninnenwand und/oder an der Außenwand des Spitzendes an
einer gewünschten Stelle eine oder mehrere Rillen
vorgesehen sind. In eine solche Rille tritt das Keramik
gewebe des Rings verhältnismäßig bald ein, nachdem der
Umfang des Rings in dem entsprechenden Bereich über
denjenigen der Muffeninnenwand gewachsen ist. Hierdurch
entsteht eine Art Formschluß zwischen der Rille und dem
Ring, durch den der Ring eher als durch reinen Reibschluß
festgehalten wird.
Von Vorteil ist weiterhin, wenn in das Keramikgewebe des
Halte- und Dichtrings Metallfäden, vorzugsweise axial
verlaufende Stahlfäden, eingearbeitet sind. Erfahrungsgemäß
hat sich gezeigt, daß hierdurch bei dem geschilderten
Verdichtungs- und Einklemmvorgang des Keramikgewebes der
noch über den oberen Muffenrand hinausstehende Teil des
Rings sich nach außen umlegt und auf diese Weise eine
zusätzliche Fixierung an der Stirnfläche der Muffe
herbei führt.
Grundsätzlich bedarf das Keramikgewebe keinerlei besonderer
Behandlung zur Erhöhung der Dichtwirkung. Denn aufgrund des
geschilderten Verdichtungs- und Klemmvorganges werden die
Keramikgarne und deren Fasern so intensiv aneinander
gedrückt, daß eine einwandfreie Abdichtung gegenüber einem
Austreten von Rauchgas gewährleistet ist. Entsprechendes
gilt umso mehr, wenn auch der im Durchmesser kleinere
Bereich des Rings straff auf dem Spitzende aufliegt, da
hierdurch in dem Abschnitt zwischen der Klemmstelle und dem
straff aufliegenden Bereich des Rings das Gewebe gestrafft
wird, wodurch sich die Garne und Fasern ebenfalls dichtend
aneinander anlegen. Jedoch kann durch eine Imprägnierung
des Gewebes z. B. mit Talkum eine noch weitergehende
Abdichtung erreicht werden, weil hierdurch alle
Gewebezwischenräume ausgefüllt werden. Talkum hat gute
Schmiereigenschaften und eignet sich daher als Gleitmittel
und folglich zur Beeinflussung der Fügekraft beim
Fügevorgang. Darüberhinaus verändert sich Talkum bis zu
Temperaturen von 700°C nicht. Zur Imprägnierung auf diese
Weise eignet sich, entweder in Kombination mit Talkum oder
für sich alleine, auch eine Graphitpaste. Auch hierdurch
werden die Gewebezwischenräume durch ein weitgehend inertes
Material ausgefüllt, das bis zu hohen Temperaturen
unverändert bleibt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Halte- und Dichtrings im Zustand vor der Befestigung an
einem Rohrabschnitt;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Rings gemäß Fig. 1;
Fig. 3 bis 5 aufeinanderfolgende Stadien des Fügevorgangs
bis zum gefügten Zustand (Fig. 5);
Fig. 6 eine zu Fig. 5 analoge Darstellung einer
modifizierten Ausführungsform und
Fig. 7 eine zu Fig. 5 analoge Darstellung einer weiter
modifizierten Ausführungsform mit konischer Muffen
innenwand.
Der in den Fig. 1 und 2 im unverformten Zustand darge
stellte Halte- und Dichtring 1 besteht aus einer einzigen
Schicht eines Keramikgewebes (z. B. Al₂O₃). In das
Keramikgewebe sind axial, d. h. in Richtung der
Rauchrohrachse, verlaufende Stahlfäden 2 eingearbeitet, die
dem Ring 1 eine gewisse Formhaltigkeit verleihen. Der Ring
1 verjüngt sich von einem im Durchmesser größeren (oberen)
Rand 3 zu einem im Durchmesser kleineren (unteren) Rand 4
mit einem Konuswinkel α, der je nach der Oberflächen
rauhigkeit und der Verwendung einer zylindrischen oder
konischen Innenwand in weiten Grenzen gewählt werden kann.
Vorzugsweise beträgt der Konuswinkel α zwischen 5 und 15°.
Der Ring 1 kann entweder als konisches Schlauchgewebe
gefertigt werden oder aus entsprechend ausgestanztem oder
geschnittenem bahnförmigem Keramikgewebe zu einem Ring an
den Enden verbunden werden. Die Verbindung kann durch
Klammern, Nähen oder Kleben erfolgen. Da es erwünscht ist,
die Friktionseigenschaften des Rings auf seinem Umfang
weitgehend gleichmäßig zu halten, kann bei der
zweitgenannten Lösung daran gedacht sein, die einander
gegebenenfalls überlappenden Streifenenden durch Walzen
oder dgl. auszudünnen, um eine örtliche Verdickung zu
vermeiden.
Fig. 5 zeigt den Zustand des Rings 1 nach dem Fügevorgang,
d. h. den miteinander verbundenen Zustand zweier
Rauchrohrabschnitte 5. Die Rauchrohrabschnitte 5 weisen in
diesem Ausführungsbeispiel an ihrem oberen Ende jeweils
eine erweiterte Muffe 6 auf, deren Weite so groß ist, daß
das Spitzende 7 des darüber anschließenden Rohrabschnitts 5
mit Spiel eingefügt werden kann. Die Innenwandungen der
übereinander angeordneten Rohrabschnitte 5 fluchten nach
der Fügung im wesentlichen miteinander. Die Innenwand 8 der
Muffe 6 hat eine Höhe von beispielsweise 4 cm und einen
Radialabstand von der Außenwand 9 des konzentrisch
eingesetzten Spitzendes 7 von beispielsweise 2 mm. Mit
dieser Größe liegt der Zwischenraum bevorzugt geringfügig
über der Dicke des Keramikgewebes, aus welchem der Halte-
und Dichtring 1 hergestellt ist.
Aus Fig. 5 ist erkennbar, daß der Ring 1 mit seinem unteren
Randabschnitt 4 eng an der Außenfläche des Spitzendes 7
anliegt und dabei einen deutlichen Abstand von der
Muffeninnenwand 8 einhält. Nach oben hin nimmt die Dicke
des Rings 1 jedoch rasch zu; in dem oberen Abschnitt der
Muffe 6 ist der Ring 1 zwischen der Muffeninnenwand 8 und
der Außenwand 9 eingeklemmt und kräftig komprimiert. Über
den oberen Rand der Muffe 6 hinweg steht der Ring 1 mit
seinem oberen Randabschnitt 3 in seiner ursprünglichen
Dicke hinaus.
Der eingangs geschilderte Fügevorgang der beiden
Rohrabschnitte 5 miteinander wird aus den Fig. 3 und 4
deutlich. Vor dem eigentlichen Fügevorgang ist der Ring 1
auf die Außenwand 9 des Spitzendes 7 aufgezogen worden,
so daß der untere Randabschnitt 4 unter Reibschluß auf dem
Spitzende 7 sitzt. Um dies zu erreichen, ist der untere
Randabschnitt 4 des Dichtrings 1 so auf den Außen
durchmesser dem Spitzendes 7 abgestimmt, daß der Dichtring
1 mit einer entsprechenden Umfangsdehnung des Keramik
gewebes auf das Spitzende bis zu dem in Fig. 3 gezeigten
Zustand aufgezogen werden kann. Gemäß Fig. 3 ist der
Fügevorgang nur soweit ausgeführt, daß der Dichtring 1 die
obere innere Kante der Muffe 6 soeben berührt. Bei dem in
Fig. 4 gezeigten Zustand ist das Spitzende 7 bereits ein
Stück weiter in die Muffe 6 eingeschoben, wodurch der Ring
1 von dem oberen Muffenrand teilweise abgehoben und nach
innen gedrückt und dabei an die Außenwand 9 des Spitzendes
7 angelegt wird. Hierbei erfährt das Keramikgewebe zugleich
eine Stauchung in Umfangsrichtung, durch die die einzelnen
Garne und Fasern einander angenähert und eventuell
vorhandene Gewebezwischenräume dadurch beseitigt werden.
Bei einer Fortsetzung der Fügebewegung erfährt die
geschilderte Verdichtung und Stauchung des Keramikgewebes
ein solches Maß, daß der Ring 1 zwischen den Wänden 8 und 9
eingeklemmt wird, so daß ein bis dahin stattfindendes
Einziehen des Rings 1 in das Muffeninnere unterbunden wird.
Da zu diesem Zeitpunkt die Stirnfläche 10 des Spitzendes 7
den Muffengrund 11 noch nicht erreicht hat, setzt zwischen
dem Spitzende 7 und dem Randbereich 4 des Rings 1 eine
Relativbewegung ein. Die Relativbewegung äußert sich
zunächst in einer Streckung des Keramikgewebes, die aus
Fig. 5 ersichtlich ist, und darauf folgend in einem
Rutschen des Randbereichs 4 auf der Außenwand 9 des
Spitzendes 7.
Gemäß Fig. 5 sitzt die Stirnfläche 10 des Spitzendes 7 auf
dem Muffengrund 11 auf; durch die Einklemmung nahe dem
oberen Muffenrand ist der obere Rohrabschnitt 5 fest mit
dem unteren Rohrabschnitt 5 verbunden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 6 unterscheidet sich von der
vorstehend geschilderten Ausführungsform gemäß den Fig. 3
bis 5 nur dadurch, daß der untere Randbereich 4′ des Rings
1 relativ zu dem Durchmesser des Spitzendes 7 enger
gehalten ist. Der Ring 1 wird daher bei dem Aufziehen auf
das Spitzende 7 mit seinem Randbereich 4′ nicht auf die
Außenwandung 9 vollständig aufgleiten, sondern die
Stirnfläche 10 zumindest teilweise übergreifen. Der
Fügevorgang läuft im übrigen ähnlich wie der vorstehend
anhand der Fig. 3 bis 5 geschilderte Fügevorgang ab. Jedoch
findet im letzten Stadium des Fügevorgangs kein Rutschen
des unteren Randabschnitts 4′ auf der Außenwand 9 des
Spitzendes 7 statt, sondern ausschließlich eine gewisse
Dehnung. Im gefügten Zustand, der aus Fig. 6 hervorgeht,
sitzt die Stirnfläche 10 des Spitzendes 7 auf dem unteren
Randabschnitt 4′ des Rings 1 auf und bewirkt dort eine
zusätzliche Abdichtung.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 wird durch eine sich
konisch nach innen verjüngende Muffeninnenwand 8′ eine
Verlagerung und/oder Ausdehnung der Klemmstelle, an der das
Keramikgewebe des Ringes 1 verdichtet und eingeklemmt wird,
weiter in das Innere der Muffe 6′ erreicht, wie dies
eingangs bereits beschrieben ist. Im übrigen ist auch bei
diesem Ausführungsbeispiel analog zu der Ausführungsform
gemäß Fig. 6 der untere Randbereich 4′ so auf das Spitzende
7 abgestimmt, daß er unter der Stirnfläche 10 im gefügten
Zustand zu liegen kommt. Es versteht sich jedoch, daß auch
bei der Wahl einer konischen Muffeninnenwand 8′ eine
Abstimmung des Rings 1 auf das Spitzende 7 entsprechend der
Ausführungsform gemäß den Fig. 3 bis 5 ausführbar ist.
Im Rahmen der Erfindung kann von den vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen abgewichen werden. Die
Ausführungsbeispiele sind durchgehend in Zusammenhang mit
einem Kreisring-Querschnitt der Rohrabschnitte 5, der Muffe
8, 8′ und entsprechend des Rings 1 erläutert. Die Erfindung
läßt sich jedoch auch in Verbindung mit im Querschnitt
eckigen Rohrabschnitten ausführen, z. B. an Rohrabschnitten
mit quadratischem Querschnitt. In diesem Fall ist der
Hinweis auf eine konische Gestalt des Rings 1 als eine
entsprechende Verjüngung eines Rings mit rechteckiger
Kontur zu verstehen.
Der Ring 1 kann auch abweichend von der Ausführungsform mit
nur einer Keramikgewebe-Schicht aus mehreren Schichten von
Keramikgewebe aufgebaut sein. In diesem Fall kann es sich
als vorteilhaft erweisen, die Schichten von Keramikgewebe
miteinander zu verbinden, gegebenenfalls flächig zu
verkleben, wenn das gleiche Verhalten wie bei einem
einschichtigen Keramikgewebe erzielt werden soll.
Abweichend davon kann aber auf eine Verbindung der
einzelnen Gewebeschichten miteinander verzichtet werden.
Hierdurch tritt ein Gleiten der Schichten aneinander ein,
so daß ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 eine
Ausdehnung des Klemmbereichs und eine Verlagerung der
Klemmstelle nach innen stattfindet.
Schließlich kann die Konizität der Muffeninnenwand 8′ gemäß
Fig. 7 auch durch eine entsprechende Konizität des
Spitzendes ersetzt oder ergänzt werden. Neben Talkum
und/oder Graphit können auch andere Dicht- oder
Gleitmittel, z. B. Vaseline oder Säurekitt, zur Verringerung
der Fügekraft eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Aus mehreren Rohrabschnitten (5) aufgebautes Rauchrohr
eines Kamins, dessen Rohrabschnitte an einem Ende
jeweils zu einer erweiterten Muffe (6, 6′) geformt
sind, in welche das jeweils andere Rohrende
(Spitzende (7)) des daran anschließenden
Rohrabschnitts eingefügt und mittels eines aus
Keramikgewebe bestehenden Ringes (1) darin befestigt
und abgedichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (1) eine konische Mantelfläche hat.
2. Rauchrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Rings (1) die Tiefe der Muffe (6,
6′) übersteigt.
3. Rauchrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kleinere Durchmesser des Rings auf den
Durchmesser des Spitzendes (7) des Rohrabschnitts (5)
derart abgestimmt ist, daß der Ring mit dem
Endabschnitt (4) kleineren Durchmessers an dem Umfang
(9) des Spitzendes dichtend anliegt.
4. Rauchrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kleinere Durchmesser des Rings auf den
Durchmesser des Spitzendes des Rohrabschnitts derart
abgestimmt ist, daß der Ring mit seinem Endabschnitt
(4′) kleineren Durchmessers die Stirnfläche (10) des
Spitzendes umgreift und im zusammengebauten Zustand
dichtend auf dem Muffengrund (11) aufliegt.
5. Rauchrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (1) aus einer Schicht des Keramikgewebes
gebildet ist.
6. Rauchrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Keramikgewebe des Rings (1) Metallfäden
(2) eingearbeitet sind.
7. Rauchrohr nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallfäden axial verlaufende Stahlfäden (2)
sind.
8. Rauchrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Keramikgewebe mit Talkum und/oder Graphit
imprägniert ist.
9. Rauchrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Muffeninnenwand (8′) und/oder das Spitzende
(7) sich zum Muffengrund (11) konisch verjüngt.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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