DE19541720C2 - Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und Wasser - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und WasserInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Baustoffe aus anorganischen, hydraulischen
Bindemitteln, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gemisches und der
Verwendung eines gebildenden Polymergemisches als Zusatzstoff für hydraulisch erhärtende
Gemische.
Neben den üblichen Bestandteilen und eventuellen Zuschlägen können anorganische
hydraulische Bindemittel zur gezielten Veränderung von Eigenschaften des Frischgemisches
und/oder des erhärteten Gemisches weitere Zusatzstoffe enthalten. Im Falle des Zement
betons, im folgenden als "Beton" bezeichnet, sind diese unter dem Begriff "Betonzusatzmittel"
bekannt. Betonzusatzmittel sind pulverförmige oder flüssige Stoffe, die dem Beton nur in
geringen Mengen bis etwa 5 Gew.-% zugegeben werden, daher als Volumenbestandteile kaum
eine Rolle spielen, aber die Eigenschaften des Betons durch chemische und/oder physikalische
Vorgänge verändern.
Zu den Betonzusatzmitteln zählt man beispielweise Betonverflüssiger, welche die
Oberflächenspannung des Wassers und/oder die Viskosität des Zementleims herabsetzen und
dadurch zur Verminderung des Wasserbedarfs einer Betonmischung und damit zur
Verbesserung der Verarbeitbarkeit des Frischbetons und der guten Ausnutzung des Zementes
beitragen sollen. Außerdem soll der Porenraum reduziert werden. Als Wirkstoffe für Beton
verflüssiger werden überwiegend Ligninsulfonate und andere organische Stoffe, wie
Melaminharze und Glykoläther, sowie anorganische Salze, vorwiegend Nitrate und Phosphate
verwendet.
Nicht nur als Betonverflüssiger, sondern auch zu anderen Zwecken werden Polymere als
Betonzusatzmittel eingesetzt. Insbesondere Polymere, die Acrylsäureeinheiten und/oder deren
Derivate enthalten, sind für unterschiedliche Verwendung bekannt.
So offenbart DE OS 41 35 956 ein Zusatzmittel für Zementmischungen, welches die
Fließfähigkeit besser erhält und ein Copolymer aus einem Halbester der Maleinsäure und einem
Monomer der Formel CH2=CH-CH2(OA)nOR (A = Alkylen, R = Alkyl) enthält. Besonders
wirksam ist das Zusatzmittel, wenn es darüber hinaus noch mindestens ein Polycarboxylatsalz
aus der Gruppe der Polymere bzw. Copolymere von u. a. Acrylsäure und Methacrylsäure in
einer Dosierung von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Zementgewicht, enthält. Die Zugabe des
Carboxylatsalzes erfolgt vorteilhaft zusammen mit dem Copolymer beim Mischen in der
Betonfabrik, kann aber auch später, beispielsweise in Form neutraler wäßriger Lösungen,
erfolgen.
Ein Hilfsmittel zur Abbindeverzögerung von hydraulischen Zementzusammensetzungen ist in
GB PS 2 031 397 beschrieben. Es besteht aus Polymeren eines Molekulargewichts zwischen
50.000 und 500.000, die anionische Strukturen (Acryl-, Methacrylsäuren) und nichtionische
Strukturen (Acrylamid, Methacrylamid) umfassen.
DE OS 35 36 326 ist auf eine Zementzusammensetzung mit Abbindeverzögerung zum
Abbinden bei hohen Temperaturen und hohem Druck gerichtet, die als Abbindever
zögerungshilfsmittel ein Copolymer aus einer ethylenischen Säure, einem Acrylamid und einem
ethylenischen Ester der Phosphorsäure enthält.
DE OS 42 12 325 ist auf einen durch hydraulische, anorganische Bindemittel gebundenen
Bauformkörper mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit gegen Säuren und saure Abwässer,
verbesserter Penetrationsdichte gegen anorganische und organische Flüssigkeiten und Gase
sowie verbesserter mechanischer Stabilität gerichtet, der feinverteilte Kunststoffbestandteile
aus anionischen Dispersionscopolymerisaten enthält. Das Dispersionspolymerisat enthält
Monomereinheiten aus der Gruppe ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, ethylenisch
ungesättigter Sulfonsäuren und ethylenisch ungesättigter Phosphorsäuren.
In EP PS 006 279 ist eine homogene ungehärtete Zementzusammensetzung, welche durch
Härten und Trocknen ein gehärtetes und getrocknetes Zementmaterial mit einem besonders
hohen Bruchmodul, und zwar von mehr als 15 MN/m2 ergibt, und welche neben den üblichen
Bestandteilen ein in Wasser dispergierbares Carboxylgruppen enthaltendes Polymer mit einem
pKa im Bereich von 3 bis 10 enthält. Das in Wasser dispergierbare Polymer ist so ausgewählt,
daß es die Homogenisation erleichtert und nach Homogenisation ein Produkt ergibt, welches
unter Druck geformt werden kann und formhaltig ist. Das carboxylgruppenhaltige Polymer
wird vorzugsweise in Wasser dispergiert, bevor es dem hydraulischen Zement zugegeben wird.
Die Dispersion des Polymers kann durch den Zusatz einer alkalischen oder oberflächenaktiven
Substanz unterstützt werden. Besonders geeignete carboxylgruppenhaltige Polymere sind
Additionspolymer und üblicherweise Copolymere, beispielweise Copolymere von
Methylmethacrylat mit (Meth)acrylsäure.
In DE 44 20 444.A1 werden Hochpolymere, unter anderem Alkylenglykol-Mono(meth)acryl
säureester beschrieben, die hier als Fließmittel eingesetzt werden. Der wesentliche Erfindungs
inhalt der dort beschriebenen Stoffe ist, daß sie durch Modifizierungen nicht mehr zum
Schäumen neigen, wenn sie als Fließmittel eingesetzt werden.
In dem Gebrauchsmuster DE 91 02 470 U1 (G 91 02 470.6) behandelt der Schutzgegenstand
ein Dispersionspulver auf der Basis von Vinyl-, Äthylen-, oder Acrylsäurederivaten. Diese
Pulver werden in diesem Falle als ein in Wasser zu dispergierendes Bindemittel eingesetzt und
liegen im erhärteten Gemisch später in fester Form vor. Die hier zum Einsatz kommenden
Produkte sind im allgemeinen mit denen der OS 42 12 325 identisch.
Eine wesentliche Anforderung an einen Beton ist eine ausreichende Dichtigkeit, welche die
Dauerhaftigkeit des ausgehärteten Betons entscheidend beeinflußt. Die Dichtigkeit des Betons
hängt in erster Linie von der Kornzusammensetzung ab, die in Form von Sieblinien angegeben
wird. Die Kornabstufungen sollen in ihren Fein- und Grobanteilen so ausgewogen sein, daß im
Beton ein möglichst dichtgepacktes Korngefüge erreicht wird.
Da die Dichtigkeit bedingt durch das Vorhandensein bestimmter Kornzusammensetzungen, die
aus wirtschaftlichen Gründen verwendet werden sollen, häufig nicht optimal ist, können
darüber hinaus Betondichtungsmittel zugesetzt werden. Sie sollen die Wasseraufnahme bzw.
das Eindringen von Wasser in den Beton vermindern. Als Wirkstoffe hierfür werden überwie
gend Fettsäuresalze, wie Stearate und Oleate, Eiweißabbauprodukte und Silikate, wie Wasser
glas, verwendet. Allerdings kann eine tatsächliche Wirksamkeit der Betondichtungsmitteln in
Langzeitversuchen häufig nicht nachgewiesen werden.
Im direkten Zusammenhang mit der Dichtigkeit des ausgehärteten Beton steht die Homo
genisierung des ungehärteten Gemisches. Beispielsweise wirken Cellulosederivate homoge
nisierend oder auch die Zugabe von Feinstteilchen, wie feinverteiltem Siliciumdioxid.
Zwar lassen sich mit diesen bekannten Maßnahmen qualitativ hochwertige Betone herstellen,
doch ist dies mit erheblichem technischen Aufwand und Kosten verbunden. Außerdem machen
alle diese Maßnahmen eine Nachbehandlung der Betonoberfläche bei zu trockener Witterung,
um einen zu raschen Wasserverlust des Betons zu vermeiden, nicht überflüssig. Auch ist eine
Vermeidung von Oberflächenlunkern nicht auszuschließen und die "innere Dichtigkeit" im
Übergangsbereich zwischen Zuschlag und Zement ist nicht immer optimal, weil das sogenannte
"innere Bluten" nicht sicher verhindert werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Gemisches aus einem anorganischen hydraulischen Bindemittel zur Verfügung zu stellen,
welches nach Erhärten ein künstliches Gestein mit verbesserter Dauerhaftigkeit ausbildet und
insbesondere die oben genannten Nachteile nicht aufweist.
Das Problem wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches, welches ein
anorganisches hydraulisches Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und Wasser enthält und nach
Erhärten ein künstliches Gestein ausbildet, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische
Bindemittel mit oder ohne Zuschlag mit einem Teil des Wassers vorgemischt wird und aus dem
anderen Teil des Wassers eine alkalische Lösung bereitet wird, die 1 bis 20 Gewichtsprozent
eines Polymergemisches enthält, welches ein im alkalischen Bereich beständiges Gel bildet und
aus einem oder mehreren anionischen Polyelektrolyten in mindestens zwei Fraktionen mit
unterschiedlichem mittleren Molekulargewicht im Gewichtsverhältnis x : y besteht, wobei
x : y 1 : 20 bis 20 : 1 beträgt und der Anteil des ungelösten Polymergemisches, bezogen auf
trockene Masse des anorganischen Bindemittels ohne Zuschlag, 0,01 bis 3 Gewichtsprozent
beträgt, und die alkalische Lösung des Polymergemisches dem vorgemischten hydraulischen
Bindemittel beim weiteren Mischvorgang zugegeben wird.
Erfindungsgemäß wird hierzu ein Polymergemisch verwendet, welches ein im alkalischen
Bereich beständiges Gel bildet und aus einem oder mehreren anionischen Polyelektrolyten in
mindestens zwei Fraktionen mit unterschiedlichem mittleren Molekulargewicht im Gewichts
verhältnis von 1 : 20 bis 20 : 1 besteht.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Das anorganische hydraulische Bindemittel ist vorzugsweise Zement, kann aber auch ein
anderes Bindemittel, wie Mischbinder, Putz- und Mauerbinder sowie hydraulisch erhärtender
Kalk sein. Dem Bindemittel kann ein Zuschlag zugemischt sein, etwa Sand (= Mörtel) oder
zusätzlich gröbere Zuschläge (= Beton). Im folgenden wird die Erfindung der Einfachheit
halber meistens anhand von Zementbeton näher beschrieben, ohne daß sie dabei auf dieses
Bindemittel mit Zuschlag eingeschränkt werden soll.
Das Polymergemisch liegt im erhärteten Beton in Form eines wäßrigen Gels vor. Dies
bedeutet, daß das übliche sich im Beton befindliche Porenwasser bei der vorliegenden
Erfindung durch ein Polymergel ausgetauscht wird, was die Gebrauchseigenschaften des
Betons entscheidend verbessert.
Der erfindungsgemäße Zusatz des Polymergels bewirkt, daß alle Feinpartikel in einer
homogenen Frischbetonsituation stabilisiert werden, d. h. daß auch das Absetzen/Bluten unter
den Zuschlägen unterbunden wird. Die Kontaktzone Bindemittel/Zuschlag oder auch Binde
mittel/Bewehrung wird daher optimal ausgebildet, und der Beton wird sehr dicht, die verblei
benden Porendurchmesser sind sehr gleichmäßig und klein.
Das Polymergel verleiht dem Frischbeton außerdem eine hohe innere Kohäsion (der Beton ist
"klebrig") bei der Verarbeitung, was zur Folge hat, daß beim Fallen in die Schalung praktisch
keine Entmischung mehr auftritt, d. h. z. B. auch die Fußzone- (Anschlußzone) ist sehr dicht
und homogen. Analoges gilt auch für die Kontaktzone Bewehrung/Beton. Es ergibt sich eine
farblich gleichmäßige und sehr konturenscharfe Oberflächenabbildung der Schalung ohne
Inhomogenitäten, wie z. B. Kiesnester. Dank der hohen inneren Kohäsion ist der erfindungs
gemäße Frischbeton gut pumpbar, läßt sich hervorragend als Unterwasserbeton und bei der
Schlitzwandbauweise verarbeiten.
Durch die Gleit-/Schmierwirkung des Polymergels wird bei der Vibrationsverdichtung des
Frischbetons eine optimale Lagerung des Korngerüsts erzielt. Die innere Reibung geht auf
einen technisch fast vernachlässigbaren Wert zurück, wodurch eine sehr gute Verdichtung und
Oberfläche erzielt wird.
Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß eine Nachbehandlung des Betons
bei warmer trockener Witterung nicht mehr notwendig ist, was vermutlich auf folgenden
Vorgängen beruht. Durch das Verdunsten kleiner Mengen an Wasser aus dem Gel in ober
flächennahen Poren des Frischbetons wird das Polymergel stark aufkonzentriert und ein
gedickt. Hierdurch reduziert sich zunächst die weitere Verdunstung des Anmachwassers im
Gel, welches für die Hydratationsvorgänge des Zements benötigt wird, da diese aufkon
zentrierte Gelschicht starke
Wasserrückhaltekräfte besitzt. Wird der Betonoberfläche bei
trockener Witterung noch weiteres Wasser entzogen, so bildet
sich nahe der Oberfläche eine angetrocknete Polymerschicht mit
so kleinen inneren Poren aus, daß diese aufgrund ihres kleinen
Kapillarporendurchmessers praktisch kaum noch Wasser abgeben.
Durch dieses Phänomen der Kapillardepression in kleinen Poren
durchmessern der Polyelektrolytschicht in den Porenenden kann
der Beton nicht austrocknen, und die Feuchte im Beton, d. h.
die für die Hydratation benötigte Wassermenge, wird fast kon
stant gehalten. Durch diesen "Abdeckelprozeß" wird der Festbe
ton außerdem so diffusionsdicht, daß auch Gase kaum noch in
den Beton eindringen können, d. h. der Beton kann praktisch
nicht mehr carbonatisieren und Betonstahl wird durch diesen
Angriff nicht mehr korrodiert. Die durch das Gel erzielte re
lativ konstante Feuchtigkeitssituation des Betons sowohl in
oberflächennahen Zonen als auch in der Tiefe hat zur Folge,
daß sich der Anteil der Formänderungen und Rißbildungen auf
grund von Feuchtewechseln drastisch verringert.
Der hohe Diffusionswiderstand des Polymergels im Festbeton
verhindert weitgehend Ionenwanderungen innerhalb des Betons.
Deshalb können auch keine im Wasser gelösten Schadstoffe, wie
beispielsweise Chloride, oder sonstige mit dem Beton in Berüh
rung gelangende Schadstoffe, wie etwa Ammoniumverbindungen,
die sich zu Mauersalpeter umsetzen, mehr tief in den Beton
eindringen. Ausblühungen werden so wirksam verhindert.
Ebenso ist eine vorteilhafte Auswirkung des hohen Diffusions
widerstands des Polymergels, daß Korrosionsvorgänge an von Be
ton umgebenem Stahl deutlich unterdrückt werden, da die in Lö
sung gehenden Eisenionen aus der Stahlgrenzfläche nicht durch
das Gel diffundieren können und sich an der Grenzfläche
Stahl/Gel aufkonzentrieren und somit keine weitere Eisenionen
mehr in Lösung gehen können.
Beim Erhärtungsvorgang der erfindungsgemäßen Mischung stellt
sich ein Gleichgewicht zwischen dem Wasserbedarf für die Hy
dratationsvorgänge des Bindemittels einerseits und dem Wasser
rückhaltevermögen des Polymergels andererseits ein. Ab einer
bestimmten "Gelsteife", d. h. einem bestimmten Diffusionswi
derstand, wird dann kein weiteres Wasser mehr aus dem Polymer
gel abgegeben, und wenn die Hydratation des Zements zu diesem
Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist, kommt sie zum Erlie
gen, d. h. die Festigkeitsentwicklung des Betons wird ge
stoppt. Man kann also die zugegebene Menge des Polymergemi
sches so einstellen, das bei der Erhärtung noch eine unhydra
tisierte, reaktionsfähige Zementmenge im Beton eingelagert
bleibt, die für eine Selbstheilung von Gefügestörungen, wie
Rissen aus Zwängungen des Betons, zur Verfügung steht und dann
erst beim Eintritt von Wasser in diese Gefügestörungen hinein
hydratisiert.
Durch die beginnende Hydratation im Frischbeton erhöht sich
der Diffusionswiderstand des Polymergels kontinuierlich, da
Gelwasser verbraucht wird und sich dadurch die Polymerkonzen
tration im Gel erhöht. Die resultierende geringere Ionenbeweg
lichkeit hat zur Folge, daß die Hydratation verlangsamt wird,
der Beton also langsamer fest wird. Dies hat jedoch ein stär
ker gerichtetes Kristallwachstum der Hydratationskristalle im
Zementgestein zur Folge, was wiederum eine bessere Elastizität
und erhöhte Grenzflächenbindung des Zementgesteins am Zuschlag
ergibt.
Weiterhin verfügt das erfindungsgemäß hergestellte künstliche
Gestein über eine erhöhte Stabilität gegenüber sauren Angrif
fen, da die anionischen Polyelektrolyte bei niedrigeren pH-
Werten ausfallen und dadurch eine "feste Porenfüllung" ausbil
den, die verhindert, daß das saure Medium nennenswert in das
Porensystem eindringt und über die große innere Oberfläche des
Betons das künstliche Gestein angreift. So kann beispielsweise
die Zerstörung der Calciumbindungen des Zementgesteins (Bin
dung der Zuschläge) vermieden werden.
Außerdem ist das erfindungsgemäß hergestellte künstliche Ge
stein froststabiler als übliche, da das Polymergel erst bei
relativ niedrigen Temperaturen gefriert.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das Polymergemisch
im alkalischen ein Gel bildet, welches im erhärteten Gemisch
hochviskos und diffusionshemmend ist und im verbleibenden Po
rensystem des künstlichen Gesteins eine gegen Austrocknung wi
derstandsfähige Porenfüllung ausbildet, die außerdem gegen
eindringende Gase oder Flüssigkeiten ausreichenden Diffusions
widerstand bietet und bei saurem Angriff an der Gelgrenzfläche
in fester Form ausfällt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jeder anionische Poly
elektrolyt geeignet, der im alkalischen Bereich ein stabiles
Gel bildet. Besonders geeignet sind Acrylpolymere, die in al
kalischer Lösung als Salze vorliegen, beispielsweise Poly
acrylsäure oder Polymethacrylsäure und Copolymere, die Acryl
säure- oder Methacrylsäure-Einheiten enthalten. Als Comonomere
kommen dabei u. a. in Frage: Methylacrylat (Acrylsäuremethyl
ester), Methylmethacrylat (Methylacrylsäuremethylester),
Acrylamid und Styrol. Ein besonders bevorzugter Polyelektrolyt
ist Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer. Es können auch
Polyacrylate, Polymethacrylate und Polyacrylamide verwendet
werden, deren funktionelle Gruppen im alkalischen Bereich
teilweise zu anionischen Carboxylatgruppen hydrolysieren. Auch
Homo- oder Copolymere von Crotonsäure, Isocrotonsäure, Malein
säure, Fumarsäure und Itaconsäure sind geeignet. Träger der
negativen Ladung des Polyelektrolyten können grundsätzlich
auch andere Gruppen als Carbonsäuregruppen sein, z. B. Sulfon
säuregruppen, etwa in Homo- oder Copolymeren von Styrolsulfon
säure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure oder Sulfoethyl
methacrylat.
Es sollte vor dem Einsatz in einem Vorversuch überprüft wer
den, daß das Gel aus dem gewählten Polyelektrolyt nicht von
dem Medium, dem das künstliche Gestein später ausgesetzt sein
wird, zu schnell zerstört wird.
Das Polymergemisch besteht aus einem anionischen Polyelektro
lyt in mindestens zwei unterschiedlichen Molekulargewichts
fraktionen oder aus mehreren, d. h. verschiedenen anionischen
Polyelektrolyten in mindestens zwei unterschiedlichen Moleku
largewichtsfraktionen. Vorzugsweise besteht das Gemisch aus
unterschiedlichen Molekulargewichtsfraktionen eines einzigen
Polyelektrolyten; besonders bevorzugt sind zwei Fraktionen, d.
h. ein kürzer- und ein längerkettiger Polyelektrolyt. Nur bei
Verwendung eines Gemisches von Fraktionen mit unterschiedli
chen Kettenlängen (d. h. unterschiedlichem durchschnittlichen
Molekulargewicht) entsteht ein genügend "dichtes" Gel, das die
zuvor genannten Eigenschaften und Vorteile aufweist. Dies ist
wohl darin begründet, daß nur eine Mischung von kurz- und
langkettigen Polyelektrolytmolekülen sich ausreichend dicht
ordnen kann. Sowohl die Begriffe "kurz- und langkettig" als
auch der notwendige Unterschied im mittleren Molekulargewicht
(entspricht der mittleren Kettenlänge) können nicht allgemein
definiert werden, da sie von der Art des verwendeten Polyelek
trolyt abhängig sind. Bei dem zuvor erwähnten bevorzugten Co
polymer aus Methacrylsäure und Methylmethacrylat hat sich bei
spielsweise eine Mischung zweier Fraktionen mit Viskositäten
von 35-150 mPa . s und 7.700-13.000 Pa . s. gemessen in einer
3%igen Lösung in 2 M Natronlauge, als besonderes geeignet er
wiesen.
Die beiden Fraktionen mit unterschiedlichem mittleren Moleku
largewicht liegen im Gemisch im Gewichtsverhältnis x : y vor,
wobei x : y von 1 : 20 bis 20 : 1 reicht. Wie das optimale Verhält
nis ausgewählt wird, richtet sich u. a. nach der Art des an
greifenden Mediums, dem das künstliche Gestein später haupt
sächlich ausgesetzt sein wird und ist vom Fachmann durch ent
sprechende Vorversuche leicht zu ermitteln. So kann beispiels
weise eine Reihe von unterschiedlichen Mischungen im angegebe
nen Verhältnisbereich in alkalischer Lösung in Reagenzgläsern
angesetzt werden, und die angreifende Lösung wird darüberge
schichtet. Dabei ist selbstverständlich darauf zu achten, daß
die Gesamtkonzentration des Polymers bei allen Proben konstant
ist. Man beobachtet nun, wie schnell das Gel durch das überge
schichtete Medium zerstört wird, was anhand von ausfallendem
Polymer, meist in Form einer weißen Zone, zu erkennen ist. Es
wird der Zuwachs der weißen Zone in Abhängigkeit der Zeit
festgehalten, und die Mischung mit der kleinsten Umsetzungsra
te zeigt den gegen den Angriff des überschichteten Lösungsmit
tels besten Widerstand. Für viele Zwecke geeignet ist ein Ge
wichtsverhältnis x : y von 1 : 1 bis 10 : 1, besonders bevorzugt ist
ein Gewichtsverhältnis von 7 : 3 bis 5 : 1, wobei y immer die hö
hermolekulare Polymerfraktion darstellt.
Die Menge des zugegebenem Polymergemisches, bezogen auf troc
kene Masse des Bindemittels ohne Zuschlag beträgt 0,01 bis 3
Gewichtsprozent und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da
zum einen jeder Zusatz von Polyelektrolyt die Hydratation ver
langsamt und somit das Ansteifen verzögert, kann durch Vorver
suche die maximale Polymerzugabemenge ermittelt werden, die zu
einer Verzögerung des Ansteifens um einen gerade noch tole
rierbaren Faktor führt. Hierzu ermittelt man mit einem automa
tischen Nadelgerät nach Vicat mit einem Normsandmörtel oder
Zementleim die Istzeit bis zum Ansteifen des Gemisches und te
stet dann entsprechend den Mörtel oder den Leim mit verschie
denen Mengen an Polymergemisch. Wenn man die Festigkeiten die
ser Proben nach 3, 7, 14 und 28 Tagen mißt, so stellt man zwar
eine mit der Polymermenge zunehmende Verzögerung der Festig
keit fest, jedoch tritt bis zur Überschreitung eines kriti
schen Grenzwertes keine Reduktion der Endfestigkeit auf. Der
kritische Grenzwert der Polymerkonzentration entspricht dann
der bereits erwähnten kritischen Gelsteife, bei welcher das
Polymergel kein Wasser mehr für die Hydratation des Bindemit
tels abgibt. Bei einem Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copo
lymer beispielsweise ist die kritische Gelsteife bei 20 bis 25
Gew.-% Polymer in Wasser erreicht. Wird die kritische Polymer
konzentration überschritten, so sind die reduzierten Festig
keiten ein Maß für die Menge des nicht umgesetzten Zements,
die der reaktionsfähigen Zementreserve für die Selbstheilung
von später entstehenden Rissen entspricht. Je nach Verwen
dungszweck kann das Betongemisch dann unter Berücksichtigung
der tolerierbaren Ansteifungsverzögerung auf normale Festig
keitsendwerte oder auf zusätzliche reaktionsfähige Zementre
serve eingestellt werden. Als grober Schätzwert kann gelten,
daß Zement Anmachwasser in einer Menge entsprechend etwa 40%
seines Eigengewichts für die Erhärtungsreaktion benötigt (etwa
15% werden physikalisch als Haftwasser auf den Kristallen des
Zementgesteins gebunden, und etwa 25% werden als Kristallwas
ser in die Kristalle des Zementgesteins eingebaut). Daraus
läßt sich dann, solange die Polyelektrolytkonzentration unter
halb des kritischen Grenzwerts bleibt, bei bekanntem Wasserze
mentwert die Wassermenge, die zur Gelbildung zur Verfügung
steht, errechnen und die Gelsteifigkeit abschätzen. Übliche
Gehalte des Polymergemisches im Porengel des erhärteten Ze
ments (ohne reaktionsfähige Zementreserve) reichen am Beispiel
eines Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymeren von etwa 2
Gew.-% Polymer in Wasser bis zu einem Gehalt von 20 bis 25
Gew.-%, entsprechend der kritischen Gelsteife.
Bei Beton ist ein Anteil der trockenen Masse des Polymergemi
sches, bezogen auf trockene Masse des Zements, von 0,05 bis 2
Gew.-% für übliche Anwendungen bevorzugt, besonders bevorzugt
sind 0,15 bis 0,35 Gew.-%. Bei Mörtel beträgt der bevorzugte
Bereich 0,01 bis 3 Gew.-%, bezogen auf trockene Masse des Ze
ments.
Möchte man einen Beton herstellen, der auch bei warmer und
trockener Witterung keine Nachbehandlung erfordert, so kann
auch der hierfür erforderliche Polymergehalt durch einfache
Vorversuche ermittelt werden. So kann etwa Beton mit Regelkon
sistenz und mit verschiedenen Polyelektrolytgehalten in Formen
von z. B. 300 × 300 × 100 mm auf eine Waage gelegt und mit ei
nem warmen Luftstrom angeblasen werden. Die Menge an zugegebe
nem Polymer ist dann ausreichend, wenn nach etwa 15-20 Min.
kein Wasserentzug und damit kein Gewichtsverlust mehr auf
tritt.
Man hat beobachtet, daß sich die Stabilität des Gels und damit
der Widerstand gegenüber angreifenden Medien weiter erhöhen
läßt, indem man der Betonmischung geringe Mengen eines polaren
organischen Lösungsmittels zusetzt, welches zusätzlich vernet
zend wirkt. Vermutlich liegt die Stabilitätserhöhung darin be
gründet, daß das Lösungsmittel durch Einbindung in das Polymer
eine bleibende vernetzende Strukturierung zur Folge hat und
somit der Umorganisation der Polymermoleküle entgegenwirkt.
Die Art des eingesetzten Lösungsmittels hängt in erster Linie
von der Art des Polyelektrolyten ab, aber auch vom angreifen
den Medium. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Etha
nol, Isopropanol und Aceton. Das geeignete Lösungsmittel und
die optimale Zugabemenge kann ähnlich wie das Gewichtsverhält
nis x : y in Vorversuchen im Reagenzglas ermittelt werden. Die
Lösungsmittelmenge, bezogen auf trockene Masse des Polymerge
misches, beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gewichtsprozent. Eine
geeignete Lösungsmittelkonzentration ist die, bei der der Be
ginn einer deutlich sichtbaren Widerstandserhöhung des Gels
gegenüber dem überschichteten Medium sichtbar ist. Ein höherer
Lösungsmittelgehalt ist in den meisten Fällen ungünstig, da er
die Erhärtung des Zements zu stark verlangsamt. Besonders be
vorzugt ist ein Lösungsmittelanteil von 1 bis 10 Gew.-%, bezo
gen auf trockene Masse des Polymergemisches.
Das erfindungsgemäße Gemisch kann neben den bisher genannten
weitere Bestandteile, etwa übliche Betonzusatzmittel, enthal
ten. Wird beispielsweise der Wasserzementwert des Betons trotz
guter Verarbeitungskonsistenz als zu hoch angesehen, so kann
mit handelsüblichen Betonverflüssigern ein niedrigerer Wasser
zementwert eingestellt werden. Ein Betonverflüssiger sollte
auch dann dem Anmachwasser zugegeben werden, wenn der Frisch
beton nicht so weichplastisch ist, daß er porenarm verdichtet
werden kann. Weiterhin kann es vorkommen, daß in Abhängigkeit
des verwendeten Mischertyps, der Mischgeschwindigkeit und der
Polyelektrolytart/-konzentration zuviel Luft in den Beton ein
gemischt wird. Hier kann der Luftgehalt durch handelsübliche
Entschäumer stark gesenkt werden.
Im Prinzip kann man das erfindungsgemäße Gemisch herstellen,
indem man die Komponenten hydraulisches Bindemittel, gegebe
nenfalls mit Zuschlag, und den Polyelektrolyt bzw. die Poly
elektrolyte unterschiedlicher Molekulargewichtsfraktionen
trocken als Feststoffe mischt. Das so hergestellte Gemisch
kann dann wie ein übliches hydraulisches abbindendes Gemisch
weiterverarbeitet werden, d. h. mit Anmachwasser versetzt, ge
mischt, eingebaut und verdichtet werden, um es dann erhärten
zu lassen. Da das wasserhaltige Gemisch alkalisch ist, geht
der Polyelektrolyt nach und nach in Lösung und bildet ein Gel
aus. Die wahlweise Zugabe eines organischen Lösungsmittels
kann zusammen mit dem Anmachwasser oder hinterher erfolgen.
Es wurde jedoch festgestellt, daß besonders vorteilhafte Ge
brauchseigenschaften des Gemisches bzw. des daraus gebildeten
künstlichen Gesteins erreicht werden, wenn das Polymergemisch
als alkalische Lösung eines Teils des Anmachwassers dem mit
dem anderen Teil des Anmachwassers vorgemischten hydraulischen
Bindemittel mit oder ohne Zuschlag zugegeben wird. Die alkali
sche Lösung des Polymergemisches bildet bereits vor der Zugabe
ein dünnflüssiges beständiges Gel, welches dann im Frischbeton
erst einmal durch das Anmachwasser verdünnt wird, sich dann
aber beim Erhärtungsvorgang durch die "wasserverbrauchende"
Hydratation des Bindemittels wieder aufkonzentriert.
Aus Gründen der Praktikabilität wird üblicherweise der größere
Teil des Anmachwassers für die Betonvormischung verwendet,
während in dem kleineren Teil das Polymergemisch unter Zugabe
einer Base gelöst und dann erst der Betonvormischung zugegeben
wird. Günstig ist beispielsweise eine Aufteilung des Anmach
wassers im Verhältnis 9 zu 1.
Die alkalische Lösung des Polymergemisches enthält 1 bis 20
Gewichtsprozent Polymer, bevorzugt sind 5 bis 10 Gewichtspro
zent und am meisten bevorzugt sind etwa 10 Gewichtsprozent.
Bei der Herstellung der alkalischen Lösung des Polymergemi
sches wird im allgemeinen so viel Base zugegeben, bis sich der
Polyelektrolyt bzw. die Polyelektrolyte vollständig gelöst hat
bzw. haben. Bevorzugt ist ein pH-Wert von 10-11. Geeignete
Basen sind etwa einfache anorganische Basen, wie NaOH, KOH,
Ca(OH)2 und NH3. Die Base wird so ausgewählt, daß Aussalzungs
reaktionen mit dem angereifenden Medium möglichst gering sind;
so wäre bei Salzsäure als angreifendem Medium NaOH weniger ge
eignet, da durch die erhöhte Na+-Ionenkonzentration zu schnell
NaCl ausfallen würde.
Bei der Herstellung der alkalischen Polymerlösung geht man
vorzugsweise so vor, daß man das Gemisch erst in warmen Wasser
bei etwa 50 bis 60°C anquellen läßt und dann mit der entspre
chenden Menge Lauge in Lösung bringt. Gegebenenfalls wird dann
ein organisches Lösungsmittel zur zusätzlichen Vernetzung zu
gegeben. Die Polymerlösung sollte vor der Zugabe zu der Beton
vormischung vorzugsweise 1 h alt, homogen und klumpenfrei
sein. Bis zur Verwendung sollte die alkalische Polymerlösung
temporär, aber nicht dauernd umgepumpt werden und damit nicht
zu hohen Scherkräften ausgesetzt werden.
In der Praxis geht man vorzugsweise so vor, daß man das Poly
mergemisch als Feststoffgemisch, die Base als Feststoff oder
Lösung und eventuell das organische Lösungsmittel jeweils ein
zeln abpackt und zu einem Set zusammenstellt. Das Polymerge
misch im Set ist für einen Beton mit ganz bestimmten Ge
brauchseigenschaften ausgewählt, und sowohl die Base als auch
das eventuell vorhandene Lösungsmittel sind darauf abgestimmt.
Auf der Baustelle wird dann aus der Betonmischung und den Be
standteilen des Set wie oben beschrieben das Gemisch mit den
gewünschten Gebrauchseigenschaften hergestellt.
Die vorliegende Erfindung soll nun anhand zweier Ausführungs
beispiele näher erläutert werden.
Die angegebenen Viskositäten sind in 3%iger Lösung in 2 M Na
tronlauge bei 20°C gemessen.
Polymergemisch aus:
665 g ROHAGIT S®*
665 g ROHAGIT S®*
env (extrem niedrigviskos, 35-150 mPa . s)
135 g ROHAGIT S® hv (hochviskos 7700-13000 mPa . s)
135 g ROHAGIT S® hv (hochviskos 7700-13000 mPa . s)
1970 kg Zuschlag der Körnung 0/31,5 mm Ø (Sieblinie an "B" an
gelehnt) mit einer Dichte von 2,65 kg/l und 280 kg Portlandze
ment 32,5 mit einer Dichte von 3,05 kg/l werden mit 132,1 l
Wasser vorgemischt. Aus Wasser einer Temperatur von 50 bis
60°C, 800 g Polymergemisch, 240 g Ca(OH)2 und 50 g Ethanol
werden unter Rühren 14,7 l einer homogenen Lösung hergestellt.
Diese wird unter temporärem Umpumpen 1 h altern lassen, wobei
die Viskosität der Lösung schnell zunimmt und sich ein fließ
fähiges Gel ausbildet. Die Polymerlösung wird dann der Beton
vormischung zugegeben, der Frischbeton weiter gemischt, einge
baut, verdichtet und erhärten gelassen.
Geht man davon aus, daß der Zement Wasser in einer Menge ent
sprechend 40% seines Eigengewichts bindet, so läßt sich ein
Polymergehalt im Porengel von etwa 2,25 Gew.-% errechnen.
Polymergemisch aus:
1000 g ROHAGIT S® env
200 g ROHAGIT S® hv
* ROHAGIT S ist ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer
1000 g ROHAGIT S® env
200 g ROHAGIT S® hv
* ROHAGIT S ist ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer
Die Herstellung der Mörtelzusammensetzung erfolgt analog zu
Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß 1605,0 kg Sand der Kör
nung 0/2 mm Ø mit einer Dichte von 2,65 kg/l und 450 kg Port
landzement 32,5 mit einer Dichte von 3,05 kg/l mit 202,5 l
Wasser vorgemischt werden und 22,5 l einer Lösung aus 1,2 kg
Polymergemisch, 360 g Ca(OH)2 und 80 g Ethanol hergestellt
werden.
Der Polymergehalt im Porengel errechnet sich zu etwa 5,10
Gew.-%.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder
ohne Zuschlag und Wasser, das nach dem Erhärten ein künstliches Gestein mit
verbesserter Dauerhaftigkeit ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch 0,1-3 Gew.-% (bezogen auf das Bindemittel) eines Polymergemisches aus einem oder mehreren anionischen Polyelektrolyten in mindestens zwei Fraktionen mit unterschiedlichem mittleren Molekulargewicht im Gewichts verhältnis x : y gleich 1 : 20 bis 20 : 1 zugesetzt wird,
wobei
das alkalische Anmachwasser mit dem Polyelektrolyten ein beständiges alkalisches Gel bildet, das nach dem Erhärten des Bindemittels in Form des wässrigen Gels vorliegt und abdichtende und porenfüllende Wirkung hat und sich bei saurem, äußeren Angriff in ein festes, unlösliches Produkt mit hohem Diffusionswiderstand umwandelt.
daß dem Gemisch 0,1-3 Gew.-% (bezogen auf das Bindemittel) eines Polymergemisches aus einem oder mehreren anionischen Polyelektrolyten in mindestens zwei Fraktionen mit unterschiedlichem mittleren Molekulargewicht im Gewichts verhältnis x : y gleich 1 : 20 bis 20 : 1 zugesetzt wird,
wobei
das alkalische Anmachwasser mit dem Polyelektrolyten ein beständiges alkalisches Gel bildet, das nach dem Erhärten des Bindemittels in Form des wässrigen Gels vorliegt und abdichtende und porenfüllende Wirkung hat und sich bei saurem, äußeren Angriff in ein festes, unlösliches Produkt mit hohem Diffusionswiderstand umwandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyelektrolyt dem Gemisch als vorbereitete alkalische Gellösung während
des Mischvorganges zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der alkalischen Gellösung ein polares organisches Lösungsmittel in der Menge von
1-15 Gewichtsprozent bezogen auf trockene Masse des Polymergemisches zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der anionische Polyelektrolyt ein Acrylpolymer ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Acrylpolymer (Meth)acrylsäure-Einheiten enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Acrylpolymer ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem trockenen Polymer ein polares Lösungsmittel zugesetzt wurde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141720 DE19541720C2 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995141720 DE19541720C2 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und Wasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19541720A1 DE19541720A1 (de) | 1997-07-17 |
DE19541720C2 true DE19541720C2 (de) | 1999-07-08 |
Family
ID=7776979
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995141720 Expired - Fee Related DE19541720C2 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus anorganischem Bindemittel mit oder ohne Zuschlag und Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19541720C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9102470U1 (de) * | 1991-03-01 | 1991-04-11 | Risetta Edelputze Gmbh, 8886 Wittislingen, De | |
DE4420444A1 (de) * | 1993-06-11 | 1995-03-30 | Sandoz Ag | Kontrolle des Fließverhaltens von zementartigen Zusammensetzungen |
-
1995
- 1995-11-09 DE DE1995141720 patent/DE19541720C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9102470U1 (de) * | 1991-03-01 | 1991-04-11 | Risetta Edelputze Gmbh, 8886 Wittislingen, De | |
DE4420444A1 (de) * | 1993-06-11 | 1995-03-30 | Sandoz Ag | Kontrolle des Fließverhaltens von zementartigen Zusammensetzungen |
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Publication number | Publication date |
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DE19541720A1 (de) | 1997-07-17 |
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