Die vorliegende Erfindung betrifft ein Chip-Modul mit einem
Substrat und mindestens einem auf dem Substrat angeordneten
Chip, wobei der Chip auf seinen Anschlußflächen mit erhöhten
Kontaktmetallisierungen versehen ist, die elektrisch leitend
mit auf einer Isolationsschicht des Substrats angeordneten An
schlußleitern verbunden sind. Darüber hinaus betrifft die vor
liegende Erfindung ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Chip-Moduls gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 4 bzw. 15.
Chip-Module mit einem auf einem Substrat angeordneten Chip
werden grundsätzlich überall dort eingesetzt, wo es darauf an
kommt, durch die gegenüber den Chipanschlußflächen wesentlich
vergrößerten Anschlußleiter des Substrats eine erleichterte
elektrische Kontaktierung des Chips zu ermöglichen. So werden
derartige Chip-Module beispielsweise in Chipkarten eingesetzt
und ermöglichen über die freiliegend auf der Kartenoberfläche
angeordneten Anschlußleiter des Substrats eine äußere Kontak
tierung des durch die Anordnung auf der Rückseite des Sub
strats im Innern der Chipkarte aufgenommenen Chips.
Chip-Module sind in unterschiedlichen Ausführungsformen be
kannt. Ein übliches Verfahren zur Herstellung eines Chip-Mo
duls besteht darin, den Chip mit seinen erhöhten Kontaktmetal
lisierungen auf der Rückseite eines durchkontaktierten Sub
strats anzuordnen, wobei die Kontaktmetallisierungen auf der
Substratrückseite mit ersten Anschlußleitern verbunden sind,
die über die Durchkontaktierungen mit weiteren, auf der Zu
griffsseite des Substrats angeordneten Anschlußleitern elek
trisch leitend verbunden sind. Hieraus resultiert eine auf den
Anschlußleitern der Substratrückseite erhabene Anordnung der
erhöhten Kontaktmetallisierungen mit entsprechender Ausbildung
eines Spaltes zwischen der Oberfläche des Substrats und der
Oberfläche des Chips. Um diese aufgrund der Spaltausbildung
für eine Scherbeanspruchung ungünstige Verbindung zwischen dem
Chip und dem Substrat zu sichern und gegebenenfalls darüber
hinaus die Kontaktmetallisierungen bzw. die hierdurch kontak
tierenden Anschlußleiter des Substrats zu versiegeln, ist es
bekannt, den Spalt mit einem sogenannten "Underfiller" zu ver
füllen. Dieses Verfahren ist auch unter dem Begriff
"Underfilling-Technologie" bekannt.
Aufgrund der auf den Anschlußleitern des Substrats erhabenen
Anordnung der erhöhten Kontaktmetallisierungen des Chips er
gibt sich darüber hinaus eine relativ dicke Ausbildung eines
derart hergestellten Chip-Moduls. Zudem erfordert die bekannte
"Underfilling-Technologie" nach Herstellung der Verbindung der
erhöhten Kontaktmetallisierungen des Chips mit den zugeordne
ten Anschlußleitern des Substrats noch einen weiteren Arbeits
schritt zur Applikation des Underfillers.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Chip-Modul vorzuschlagen, das sich durch eine insgesamt flache
Ausbildung auszeichnet und mittels eines vereinfachten Her
stellungsverfahrens herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Chip-Modul mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Chip-Modul sind die Anschlußleiter
auf der Rückseite der dem Chip zugewandten Isolationsschicht
angeordnet, die zum Eingriff der Kontaktmetallisierungen bis
zu den Anschlußleitern reichende Ausnehmungen aufweist. Diese
Ausnehmungen sind auf den Anschlußleitern mit einem elektrisch
leitenden Verbindungsmaterial versehen, in das die erhöhten
Kontaktmetallisierungen zumindest teilweise eingebettet sind.
Das erfindungsgemäße Chip-Modul ermöglicht aufgrund der in die
Ausnehmungen des Substrats eingreifenden Anordnung der erhöh
ten Kontaktmetallisierungen eine besonders abscherfeste Ver
bindung zwischen dem Chip und dem Substrat. Darüber hinaus er
gibt sich aufgrund dieser "Versenkung" der Kontaktmetallisie
rungen in das Substrat eine besonders flache Ausbildung des
Chip-Moduls. Überhaupt wird die Höhe des Chip-Moduls nicht
durch die Verbindung beeinflußt, da die Kontaktmetallisierun
gen zumindest teilweise in das Verbindungsmaterial eingebettet
sind. Durch dieses Einbetten der Kontaktmetallisierungen in
das Verbindungsmaterial ist es auch leicht möglich, gegebenen
falls vorhandene Toleranzen in der Differenz zwischen der Höhe
der erhöhten Kontaktmetallisierungen und der Tiefe der Ausneh
mungen durch das Verbindungsmaterial auszugleichen und unter
Aufrechterhaltung einer sicheren, elektrisch leitfähigen Ver
bindung zwischen den Kontaktmetallisierungen des Chips und den
Anschlußleitern des Substrats eine flachestmögliche Gesamtan
ordnung aus Chip und Substrat zu schaffen, bei der die Ober
fläche des Chips und die Oberfläche des Substrats unmittelbar
benachbart, also ohne Spaltausbildung, aneinanderliegen kön
nen. Somit kann bei der Herstellung des erfindungsgemäßen
Chip-Moduls auch auf die von der "Underfiller-Technologie" her
bekannte Applikation eines Underfillers verzichtet werden.
Auch auf die die Abscherfestigkeit des Chip-Moduls erhöhende,
mechanisch stabilisierende Wirkung des Underfillers kann ver
zichtet werden, da durch die "Einbettung" der erhöhten Kon
taktmetallisierungen und die damit verbundene, zumindest in
Teilbereichen der Kontaktmetallisierungen allseitige Umhüllung
der Kontaktmetallisierungen durch das Verbindungsmaterial eine
besonders feste, mechanisch belastbare Verbindung geschaffen
wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Chip-Moduls sind
die Isolationsschicht und die Anschlußleiter in ihrer
Flächenausdehnung durch Außenränder des Chips begrenzt. Hier
durch ist, ausgehend von der Chipgröße, die kleinstmögliche
Ausbildung eines Chip-Moduls gegeben, so daß die Dimensionen
des Chip-Moduls im wesentlichen mit den Dimensionen des Chips
übereinstimmen und die wesentliche Änderung gegenüber dem Chip
als solchem in der Ausbildung vergrößerter Anschlußflächen be
steht. Ein derartig ausgebildetes Chip-Modul ist besonders ge
eignet zur Verwendung bei einem Transponder, etwa einem Injek
tionstransponder zur Kennung von Schlachtvieh, wo es insbeson
dere auf eine besonders miniaturisierte Ausbildung des Trans
ponders und somit auch des Chip-Moduls ankommt.
Zur weiteren Erhöhung der mechanischen Stabilität der bei dem
Chip-Modul zwischen dem Chip und dem Substrat geschaffenen
Verbindung kann auf der Chip-Oberfläche zusätzlich zu den
elektrisch leitend mit der Chipstruktur verbundenen, erhöhten
Kontaktmetallisierungen mindestens ein weiterer von der Chip
struktur elektrisch unabhängiger Metallisierungsvorsprung vor
gesehen sein, der in eine Befestigungsausnehmung der Isolati
onsschicht eingreift. Durch diesen Metallisierungsvorsprung,
der identisch mit den elektrische Anschlüsse bildenden, erhöh
ten Kontaktmetallisierungen ausgebildet und hergestellt sein
kann, wird ein "Kontaktmetallisierungsdummy" geschaffen, der
lediglich eine mechanisch stabilisierende Funktion hat.
Erfindungsgemäß weist das Verfahren zur Herstellung des vor
stehend in verschiedenen Ausführungsformen erörterten Chip-Mo
duls folgende Verfahrensschritte auf:
Einsetzen der erhöhten Kontaktmetallisierungen des Chips in
die Ausnehmungen der Isolationsschicht, und
Herstellung einer mechanisch belastbaren Verbindung zwischen
den Kontaktmetallisierungen und den Anschlußleitern über das
Verbindungsmaterial, wobei die Kontaktmetallisierungen zumin
dest teilweise in das Verbindungsmaterial eingebettet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung ei
nes besonders flachen und ohne die Notwendigkeit der Applika
tion eines Underfillers mechanisch stabilen Chip-Moduls.
Das zur Herstellung der Verbindung benötigte Verbindungsmate
rial kann nach Art und Darreichungsform unterschiedlich be
schaffen sein. So kann das Verbindungsmaterial vor dem Einset
zen der erhöhten Kontaktmetallisierungen in die Ausnehmungen
durch flächigen Auftrag auf die Oberfläche der Isolations
schicht und anschließendes Abziehen der Oberfläche in die Aus
nehmungen eingebracht werden.
Auch besteht die Möglichkeit, das Verbindungsmaterial vor oder
nach dem Einsetzen der erhöhten Kontaktmetallisierungen in die
Ausnehmungen in einem Dosierverfahren in flüssigem Zustand in
die Ausnehmungen einzubringen.
Eine weitere Möglichkeit der Applikation des Verbindungsmate
rials besteht darin, vor dem Einsetzen der erhöhten Kontaktme
tallisierungen das Verbindungsmaterial in stückiger Form, etwa
als Blei/Zinn-Lotkugeln, in die Ausnehmungen einzubringen.
Auch kann das zur Herstellung des Chip-Moduls verwendete Sub
strat bereits soweit vorbereitet sein, daß die Kontaktmetalli
sierungen in Ausnehmungen eingesetzt werden, die im Bereich
der Anschlußleiter bereits mit einem Verbindungsmaterialauf
trag versehen sind. Hierdurch ist es möglich, das erfindungs
gemäße Verfahren zur Herstellung eines Chip-Moduls auch ausge
hend von bereits vom Substrathersteller entsprechend präpa
rierten Substraten durchzuführen, wodurch eine besonders ko
stengünstige Durchführung des Verfahrens möglich wird.
Als besonders vorteilhaft hinsichtlich der Relativpositionie
rung des Chips und des Substrats als Voraussetzung für die
nachfolgende Verbindung der erhöhten Kontaktmetallisierungen
des Chips mit den Anschlußleitern des Substrats erweist es
sich, daß beim Einsetzen der Kontaktmetallisierungen die
Ausnehmungen als Zentrierhilfe verwendet werden können. Nach
Einsenken der Kontaktmetallisierungen in die Ausnehmungen ist
automatisch die richtige Relativpositionierung für die nach
folgende Verbindung sichergestellt. Auf aufwendige
Bildüberwachungsverfahren, wie sie häufig zur Überwachung der
korrekten Relativpositionierung bei der Applikation von Chips
verwendet werden, kann demnach verzichtet werden.
Wenn die Verbindung zwischen dem Verbindungsmaterial und den
Kontaktmetallisierungen bzw. dem Verbindungsmaterial und den
Anschlußleitern unter Einwirkung von Druck und Temperatur er
folgt, ist sichergestellt, daß eine Verbindung zwischen dem
Chip und dem Substrat geschaffen wird, bei dem die benachbar
ten Oberflächen von Chip und Substrat aneinander anliegen, wo
durch sich bei entsprechender Bemessung der Verbindungsmateri
almenge eine zumindest teilweise Einbettung der erhöhten Kon
taktmetallisierungen in das Verbindungsmaterial auch bei einem
Verbindungsmaterial mit hoher Grenzflächenspannung ergibt.
Die Verbindung zwischen dem Verbindungsmaterial und den Kon
taktmetallisierungen kann entsprechend dem an sich bekannten
"Flip-Chip"-Verfahren erfolgen, bei dem der Chip mit seinen
Kontaktmetallisierungen unter Temperatureinwirkung gegen das
Verbindungsmaterial gedrückt wird. Hierbei erfolgt demnach die
zur Herstellung der Verbindung notwendige Erwärmung des Ver
bindungsmaterials während des Plazierens.
Die Verbindung kann aber auch so erfolgen, daß erst nach er
folgter Plazierung eine Erwärmung des Verbindungsmaterials und
eine Herstellung der Verbindung im sogenannten "Reflow-Verfah
ren" erfolgt.
Unabhängig vom Zeitpunkt der Wärmeeinbringung in das Verbin
dungsmaterial erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn
die Einbringung der Wärme in das Verbindungsmaterial über die
Anschlußleiter des Substrats erfolgt. Auf diese Art und Weise
bleibt bei Herstellung der Verbindung der Chip im wesentlichen
frei von thermischen Belastungen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn während der Herstellung der
Verbindung, also im erweichten oder aufgeschmolzenen Zustand
des Verbindungsmaterials, eine Funktionsprüfung des Chips er
folgt. Hierbei bilden die Anschlußleiter des Substrats die
Prüfkontakte. Die Durchführung dieser elektrischen Prüfung, in
der Regel eine Durchgangsprüfung, während des erweichten bzw.
aufgeschmolzenen Zustand des Verbindungsmaterials bietet den
Vorteil, daß bei Detektierung eines defekten Chips dieser
leicht gegen einen neuen Chip ausgetauscht werden kann, bevor
die Verbindung aushärtet.
Eine ökonomisch besonders vorteilhafte Variante des Verfahrens
besteht darin, das Substrat in einem bandförmigen Substrat
träger angeordnet, einer Plaziereinrichtung zur Applikation
des Chips zuzuführen und nach Applikation des Chips und Ver
binden der Kontaktmetallisierungen des Chips mit den Anschluß
leitern des Substrats das fertiggestellte Chip-Modul aus dem
Substratträger zu separieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung des eingangs
anhand verschiedener Ausführungsformen erörterten Chip-Moduls
weist eine Chipplaziereinrichtung und eine Heizeinrichtung
auf, die Komponenten einer stationären Einrichtung bilden, an
denen das mit dem Chip zu bestückende Substrat vorbeibewegt
wird. Hierdurch wird eine besonders wirtschaftliche Fertigung
des Chip-Moduls ermöglicht.
Wenn darüber hinaus der Chipplaziereinrichtung eine Verbin
dungsmaterialapplikationseinrichtung vorgeordnet ist, die eine
weitere Komponente der stationären Einrichtung bildet, sind in
einer kompakten Einheit sämtliche zur Herstellung des Chip-Mo
duls notwendigen Einrichtungen vereint.
Eine besonders sichere Relativpositionierung von Chip und Sub
strat als Voraussetzung zur Durchführung der nachfolgenden
Verbindung zwischen den Kontaktmetallisierungen des Chips und
den Anschlußleitern des Substrats läßt sich erzielen, wenn die
Chipplaziereinrichtung einen Wegaufnehmer zur Messung der ver
tikalen Relativlage des Chips bezogen auf das Substrat auf
weist. Ein derartiger Wegaufnehmer kann nicht nur zur Bestim
mung der Relativlage verwendet werden, sondern ermöglicht dar
über hinaus im Zusammenwirken mit einer in der Horizontalebene
bewegbaren Ausbildung der Chipplaziereinrichtung oder einer
entsprechend bewegbar ausgebildeten Substratzuführeinrichtung
ein adaptives Plazieren. Die Bewegung in der Horizontalebene
kann auch ungeordnet, etwa durch eine Vibrationseinrichtung
bewirkt, ausgeführt werden.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Chip-Modul anhand eines
Ausführungsbeispiels sowie eines Verfahrens und einer Vorrich
tung zu dessen Herstellung unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Chip-Modul in perspektivischer Darstellung mit ei
nem Chip und einem darauf angeordneten Substrat;
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Chip-Modul in einer Teil
schnittansicht gemäß Schnittlinienverlauf II-II in Fig. 1;
Fig. 3 den Chip und das Substrat unmittelbar vor deren Verbin
dung zur Ausbildung des Chip-Moduls;
Fig. 4 eine Vorrichtung zur Herstellung des in Fig. 1 darge
stellten Substrats in einer Schemadarstellung;
Fig. 5 einen bandförmig ausgebildeten Substratträger mit ein
zelnen Substraten in einer Abschnittsdarstellung.
Fig. 1 zeigt ein Chip-Modul 10 mit einem Chip 11 und einem
darauf kontaktierten Substrat 12. Das Substrat 12 weist auf
der dem Chip 11 abgewandten Oberseite einer hier als Träger
schicht 13 ausgebildeten Isolationsschicht Anschlußleiter 14,
15 auf, die bei dem hier dargestellten Beispiel in zweifacher
Anzahl und sich im wesentlichen längs über die Trägerschicht
13 erstreckend auf dieser angeordnet sind.
Der Chip 11 weist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungs
beispiel zwei in der Fachliteratur unter dem Begriff "Bump"
bekannte erhöhte Kontaktmetallisierungen 16, 17 auf, die eine
in Fig. 1 nicht näher dargestellte Passivierungsschicht 18
(Fig. 2) des Chips 11 durchdringen und aus dieser hervorragen.
Obwohl Fig. 1 einen lediglich mit zwei Kontaktmetallisierungen
16, 17 versehenen Chip 11 zeigt, wie er beispielsweise in eine
hier nicht näher dargestellte Chipkarte eingesetzt wird, wird
betont, daß die nachfolgenden Ausführungen ebenso Chips mit
einer hiervon abweichenden Anzahl von Kontaktmetallisierungen,
insbesondere solche mit einer Vielzahl von Kontaktmetallisie
rungen, betreffen, wobei in solchen Fällen auch das mit einem
derartigen Chip zu verbindende Substrat in entsprechender
Weise mit einer größeren Anzahl von Anschlußleitern ausgeführt
ist. Die in Fig. 1 dargestellte Ausführung wurde aufgrund der
damit verbundenen besonders übersichtlichen Darstellungsmög
lichkeit gewählt.
Fig. 2 verdeutlicht in einer umgekehrten Teilschnittdarstel
lung des in Fig. 1 gezeigten Chip-Moduls 10 die Art und Weise
der Ausführung der Verbindung der Kontaktmetallisierung 17 mit
dem Anschlußleiter 15 des Substrats 12. Deutlich zu erkennen
ist, wie die Kontaktmetallisierung 17 in eine in der Träger
schicht 13 im Bereich der Kontaktmetallisierung 17 ausgebil
dete Ausnehmung 19 eingreift. Die Ausnehmung 19 in der Träger
schicht 13 reicht bis zu dem auf der Rückseite der dem Chip 11
zugewandten Trägerschicht 13 angeordneten Anschlußleiter 15
und gibt diesen im Bereich eines gegenüberliegend einer Außen
kontaktseite 20 angeordneten rückwärtigen Chipkontaktbereichs
21 frei.
In der Ausnehmung 19 befindet sich ein Verbindungsmaterial 22,
das sowohl zur Herstellung einer elektrisch leitfähigen Ver
bindung zwischen der Kontaktmetallisierung 17 und dem Chipkon
taktbereich 21 des Anschlußleiters 17 als auch zur Herstellung
einer mechanisch sicheren Verbindung zwischen dem Chip 11 und
dem Substrat 12 dient.
Eine Zusammenschau der Fig. 2 und 3 erläutert die Herstellung
der in Fig. 2 dargestellten Verbindung zwischen der Kontaktme
tallisierung 17 und dem Anschlußleiter 15 über das Verbin
dungsmaterial 22. Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Verbindungsmaterial 22 handelt es sich um einen auf den Chip
kontaktbereich 21 des Anschlußleiters 15 aufgebrachten Lotauf
trag in fester Form. Die für den Lotauftrag gewählte Lotzusam
mensetzung ist dabei auf die für die Kontaktmetallisierung 17
verwendete Legierung bzw. Materialzusammensetzung abgestimmt.
Im Falle der Verwendung von Gold für die Kontaktmetallisierung
17 bietet sich als Verbindungsmaterial ein Blei/Zinn-Lot an.
Statt des Lotauftrags kann beispielsweise auch ein elektrisch
leitender Kleber auf Epoxidharzbasis oder auch ein thermopla
stischer Kleber Verwendung finden.
In jedem Fall wird unabhängig von der Beschaffenheit des Ver
bindungsmaterials die in Fig. 2 dargestellte Verbindung zwi
schen der Kontaktmetallisierung 17 und dem Chip-Kontaktbereich
21 des Anschlußleiters 15 durch Einführen (Pfeil 38 in Fig. 3)
der Kontaktmetallisierung 17 ausgehend von einer Anordnung des
Chips 11 oberhalb des Substrats 12 (Fig. 3) in die Ausnehmung 19
unter Verdrängung des Verbindungsmaterials 22 ausgeführt.
Um bei einer derart hergestellten Verbindung eine wiederhol
genaue, gleichbleibende Gesamthöhe H des aus dem Chip 11 und
dem Substrat 12 gebildeten Chip-Moduls 10 sicherzustellen, ist
es ausreichend, die Kontaktmetallisierung 17 bis zur Anlage
der Passivierungsschicht 18 des Chips 11 an der dem Chip 11
zugewandten Oberfläche der Trägerschicht 13 in die Ausnehmung
19 einzuführen.
Wie aus Fig. 2 deutlich hervorgeht, bildet sich auch bei nur
teilweiser Versenkung der Kontaktmetallisierung 17 in das Ver
bindungsmaterial 22 eine alle freiliegenden Seiten der hier
vereinfacht als Quader dargestellten Kontaktmetallisierung 17
betreffende Benetzung aus. Hieraus resultieren entsprechend
geringe elektrische Widerstände im Kontaktbereich der Kontakt
metallisierung 17 und des Verbindungsmaterials 22 sowie eine
gute mechanische Haftung.
Um insbesondere bei starker Füllung der Ausnehmung 19 mit Ver
bindungsmaterial 22 die Ausbildung von Druckpolstern infolge
von Kompressionseffekten in der Ausnehmung 19 zu verhindern,
kann die Trägerschicht 13 des Substrats 12 auf ihrer dem Chip
zugewandten Oberseite mit einem von der Ausnehmung 19 nach au
ßen führenden rillenförmigen Entlüftungskanal 23 oder anderen
geeigneten Einrichtungen versehen sein.
Neben der in Fig. 1 dargestellten, als Trägerschicht 13 ausge
bildeten Isolationsschicht kann auf den Anschlußleitern noch
eine diese zumindest bis auf Kontaktausnehmungen abdeckende,
weitere Isolationsschicht angeordnet sein. Darüber hinaus kann
das Chip-Modul auch mit einer etwa auf dem Substrat angeordne
ten integrierten Spule zur Ausbildung eines Transponders ver
sehen sein.
Die zum Versenken der Kontaktmetallisierung 17 in das Verbin
dungsmaterial 22 notwendige Erweichung des Verbindungsmateri
als bzw. das Aufschmelzen des Verbindungsmaterials kann
gleichzeitig mit Aufbringen des zum Verdrängen des Verbin
dungsmaterials notwendigen Drucks erfolgen, wie beispielsweise
in Fig. 4 dargestellt. Fig. 4 zeigt eine Chip-Modulherstel
lungseinrichtung 24 mit zwei in einer stationären Einrichtung
zusammengefaßten Komponenten, nämlich einer
Chipplaziereinrichtung 25 und einer Heizeinrichtung 26. Wie
Fig. 4 zeigt, wird der Chip 11 von oben mit seinen nach unten
gerichteten Kontaktmetallisierungen 16, 17 gegen das hier in
einem Substratträger 27 angeordnete Substrat 12 verfahren. Da
bei werden die Kontaktmetallisierungen 16, 17 zur Anlage an
das in den Ausnehmungen 19 auf dem Chipkontaktbereich 21 (Fig.
2) der Anschlußleiter 14, 15 angeordnete Verbindungsmaterial
22 gebracht. Während der Kontaktierung der Kontaktme
tallisierungen 16, 17 mit dem Verbindungsmaterial 22 kann über
die von unterhalb des Substratträgers 27 gegen das betreffende
Substrat 12 bewegte Heizeinrichtung 26 eine Kontaktbeheizung
der Anschlußleiter 14, 15 erfolgen. Unter dem Druck der
Chipplaziereinrichtung 25 dringen dann die Kontaktmetallisie
rungen 16, 17 in das unter der Temperatureinwirkung erwei
chende Verbindungsmaterial 22 ein.
Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Erwärmung des Ver
bindungsmaterials 22 während der Plazierung des Chips 11, ist
es auch möglich, das Verbindungsmaterial 22 nachfolgend der
Plazierung der Chips 11 in einem Reflow-Verfahren aufzuschmel
zen und hierdurch die für die Verbindung des Verbindungsmate
rials 22 mit den Kontaktmetallisierungen 16, 17 notwendige
Benetzung der Kontaktmetallisierungen zu bewirken. Je nach
Beschaffenheit des Verbindungsmaterials kann es dabei notwen
dig sein, durch eine zusätzliche, der Chipplaziereinrichtung
25 nachgeordnete Druckeinrichtung durch Druck auf die
Kontaktmetallisierungen 16, 17 den Grenzflächenwiderstand des
Verbindungsmaterials 22 zu überwinden, um ein Versenken der
Kontaktmetallisierungen 16, 17 im Verbindungsmaterial 22 zur
Erzielung der beschriebenen Einbettung der Kontaktmetallisie
rungen 16, 17 im Verbindungsmaterial 22 zu ermöglichen.
Fig. 5 zeigt den im Zusammenhang mit der in Fig. 4 dargestell
ten Chip-Modul-Herstellungseinrichtung 24 bereits erwähnten
Substratträger 27 in einer Draufsicht. Wie die Draufsicht ver
deutlicht, weist der Substratträger 27 eine Vielzahl kontinu
ierlich aufeinanderfolgend ausgebildeter Substrate 12 auf, die
über ihre substratübergreifend ausgebildeten Anschlußleiter
14, 15 miteinander verbunden sind. Zur Separierung eines ein
zelnen Substrats 11, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, aus dem
Substratträger 27 ist lediglich ein Stanzvorgang längs der
strichpunktiert in Fig. 5 eingezeichneten Stanzlinien 37 not
wendig. Durch den Stanzvorgang werden Verbindungsbereiche 29,
30 der Anschlußleiter 14, 15 sowie mit einer Perforation 31
versehene, als Traktionsränder ausgebildete Außenränder 32, 33
des Substratträgers 27 abgetrennt. Eine derartige Ausbildung
des Substratträgers 27 ermöglicht eine kontinuierliche Ferti
gung von Chip-Modulen 10, wobei, wie in Fig. 4 dargestellt,
der Substratträger 27 mit den darin vorgesehenen Substraten 12
in Vorschubrichtung 34 an der Chipplaziereinrichtung 25 getak
tet vorbeigeführt wird.
Um die über das Verbindungsmaterial 22 erfolgende, in Fig. 2
am Beispiel der Kontaktmetallisierung 17 dargestellte mechani
sche Verbindung zwischen dem Chip 11 und dem Substrat 12 noch
weiter zu verbessern ist es möglich, wie in Fig. 1 angedeutet,
neben den Kontaktmetallisierungen 16, 17, die zur elektrischen
Kontaktierung des Substrats 12 dienen, weitere
Metallisierungsvorsprünge 35, 36 vorzusehen, die entsprechend
den Kontaktmetallisierungen 16, 17 ausgebildet sind und in
hier nicht näher dargestellte, in der Ausbildung den Ausneh
mungen 19 entsprechende Befestigungsausnehmungen eingesetzt
sind. Auch hier findet in identischer Weise, wie bei den
Kontaktmetallisierungen 16, 17, eine Verbindung der Metalli
sierungsvorsprünge 35, 36 mit den Anschlußleitern 14, 15
statt, wobei diese Verbindung jedoch lediglich der mechani
schen Sicherung des Chips auf dem Substrat dient und keine
elektrische Kontaktfunktion hat.