DE19540319C1 - Vorrichtung und Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines Mastes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines MastesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen der Biege
festigkeit eines am Mastfuß im Boden verankerten, stehenden
Mastes, bestehend aus einer Krafteinheit, mit der eine anstei
gende Kraft in den Mast oberhalb des Bodens einleitbar und da
durch der Mast mit einem Biegemoment belastbar ist, aus einem
Kraftsensor zum Messen dieser Kraft, deren Höhe und Verlauf
zur Bestimmung der Festigkeit des Mastes mit Hilfe einer Aus
wertevorrichtung auswertbar sind, aus mindestens zwei dem
Mast zugeordneten Wegsensoren zum Messen der aufgrund des Bie
gemoments auftretenden seitlichen Auslenkung des Mastes, wobei
ein Wegsensor mit Abstand oberhalb des Bodens angeordnet ist,
und aus einem am Mastfuß befestigten Koppelmittel, durch das
die Krafteinheit unmittelbar am Boden gegen eine Bewegung re
lativ zum Mast gesichert ist. Sie betrifft ferner ein Verfah
ren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines am Mastfuß im Boden
verankerten, stehenden Mastes, bei dem mit einer Krafteinheit
eine ansteigende Kraft in den Mast oberhalb des Bodens einge
leitet und dadurch der Mast mit einem Biegemoment belastet
wird, bei dem diese Kraft gemessen wird, deren Höhe und Ver
lauf zur Bestimmung der Festigkeit des Mastes ausgewertet
wird, und bei dem die aufgrund des Biegemoments auftretende
seitliche Auslenkung des Mastes an mindestens zwei Stellen ge
messen wird, wobei eine der Stellen mit Abstand oberhalb des
Bodens liegt, und bei dem die Krafteinheit unmittelbar am Bo
den gegen eine Bewegung relativ zum Mast gesichert ist, zum
Betrieb der oben aufgeführten Vorrichtung.
Eine solche Vor
richtung und ein solches Verfahren sind aus der US 52 12 654
bekannt.
Ein angrenzend an den Boden stark korrodierter Mast kann bei
einer mit der obigen Einrichtung ausgeführten Prüfung unmit
telbar über dem Boden bzw. im Korrosionsbereich gebogen wer
den. Ein im Bereich dieser Biegung angebrachter Wegsensor kann
gegebenenfalls eine durch das Biegemoment hervorgerufene Aus
lenkung des Mastes nicht bzw. nicht ordnungsgemäß erfassen.
Ähnliches wie für einen Korrosionsbereich gilt auch eventuell
für andere Schwachstellen, z. B. für Revisionslöcher an elek
trifizierten Masten. "Mit erheblichem Abstand über dem Boden"
bedeutet also im Rahmen der Erfindung, daß der die durch das
Biegemoment hervorgerufene Mastauslenkung messende Wegsensor
dem Mast deutlich oberhalb einer möglichen oder vermuteten
Schwachstelle zuzuordnen ist. Der Abstand der entsprechenden
Meßstelle oberhalb der Schwachstelle soll so groß sein, daß
die Mastauslenkung abhängig vom Biegemoment trotz eventueller
Schwachstelle einwandfrei zu erfassen ist.
Es gibt ganz verschiedene Typen von Masten aus Metall der zu
prüfenden Art. Zu den Masten gehören Träger von Verkehrsschil
dern, Ampeln, Leuchten, Freileitungen und dergleichen, auch
Metallpfosten von Pollern, Papierkorbständern usw. In DE 44 04
532 A1 wird eine Vorrichtung zum Geraderichten eines eine
Knickstelle aufweisenden, aber noch im Boden stehenden Metall
mastes beschrieben. Die Vorrichtung erlaubt es, den Mast durch
eine einzige Person ohne schweres Gerät ausrichten zu lassen.
Dazu wird oberhalb der Knickstelle gegen den Mast eine Kraft
entgegen der Knickrichtung ausgeübt und zugleich wird der Mast
mit Hilfe eines flexiblen Bandes, Seils oder dergleichen am
Boden in seiner Position so gehalten, daß er durch die auf den
oberen Mastbereich gerichtete Kraft praktisch nicht relativ
zum Boden bewegt werden kann.
Aus Metall bestehende Masten korrodieren im allgemeinen nicht
innerhalb des Fundaments - das heißt unterhalb der Oberfläche
des umgebenden Bodens, der Straße bzw. des Bürgersteiges -
sondern im Bereich der Erdoberkante, also unmittelbar am Bo
den; besonders stark kann die Korrosion nahe der Grenze zwi
schen Luftraum und Boden sein.
In EP 638 794 A1 wird eine Vorrichtung zum Prüfen der Stand- und
Biegefestigkeit von Masten beschrieben. In dieser Vorrich
tung wird der Mast mit Abstand oberhalb seiner Bodenveranke
rung mit einem Biegemoment beaufschlagt, das mit einem Kraft
sensor zu erfassen ist. Zugleich wird dem Mast mit erheblichem
Abstand über dem Boden, also oberhalb der Mastverankerung, ein
Wegsensor zugeordnet, mit dessen Hilfe die durch das Biegemo
ment verursachte Mastauslenkung zu messen ist. Die von dem
Kraftsensor und dem Wegsensor gelieferten Meßwerte werden im
Bekannten einer Auswerteschaltung zugeführt. Wenn die Auslen
kung (innerhalb eines bestimmten Kraftbereichs) dem Kraftver
lauf linear folgt und/oder sich der Mast bei Entlastung wieder
elastisch in seine ursprüngliche Position bzw. Form zurückbe
wegt, kann gesagt werden, der Mast sei noch in Ordnung. Wenn
jedoch der Mast von einem bestimmten Biegemoment an stärker
als linear umgebogen wird und/oder wenn sich der Mast nach
Entlastung nicht elastisch in seine ursprüngliche Position zu
rückbewegt, muß der Mast entweder saniert oder ersetzt werden.
Der durch den Biegevorgang belastete Mast kann jedoch - spezi
ell bei schwachem Fundament - statt sich zu biegen, innerhalb
des Erdreichs um eine Schwenkachse kippen. Der Mastquer
schnitt, welcher an der Erdoberkante (Grenze Luft/Boden)
liegt, vollführt dann eine Bewegung parallel zur Erdoberkante,
also im allgemeinen eine Horizontalbewegung. Bei den hohen
Kräften - im allgemeinen die 2,5-fache Windlast - die auf einen
aus Metall bestehenden Mast für eine Biegeprüfung auszuüben
sind, wird das Mast-Fundament als Gegenlager entsprechend
stark beansprucht. Die vorgenannten Bewegungen des Mastfunda
ments bzw. des im Boden steckenden Mastteils relativ zum Boden
folgen dem ausgeübten Biegemoment in der Regel nichtlinear und
meist auch unelastisch. Das Meßergebnis kann dann selbst bei
einem an sich vollkommen intakten Mast auf einen defekten Mast
hindeutenden.
In US 52 12 654 A wird eine Vorrichtung zum Prüfen von aus
Holz bestehenden Elektrizitäts- oder Telefonmasten, Zaunpfäh
len und dergleichen beschrieben. In einem Ausführungsbeispiel
wird im Bekannten eine Meßvorrichtung mit mehreren in ver
schiedenen Höhen angeordneten Wegsensoren beschrieben. Die
Meßvorrichtung wird dem fest im Boden verankerten Mast zuge
ordnet, zugleich wird dieser mit einem Biegemoment - ebenfalls
an einer Stelle mit Abstand vom Boden - beaufschlagt. Mit Hil
fe der verschiedenen Wegmeßgeräte wird überprüft, in welcher
Weise sich der aus Holz bestehende Mast infolge des Biegemo
ments verformt. Für den Fall, daß der Mast in relativ weichem
Boden steht, wird vorgesehen, zusätzlich zu dem in der Höhe
ausgeübten Biegemoment unmittelbar am Boden eine der Biege
kraft entgegengerichtete Zugkraft mit Hilfe einer Kette in der
entgegengesetzten Richtung zu dem Biegemoment auf den Mast
auszuüben. Dadurch soll das Reißen von Telefonleitungen etc.
vermieden werden, in dem der Mast zwar insgesamt - gegebenen
falls auch innerhalb des Bodens - gebogen, seine Spitze aber
annähernd an Ort und Stelle gehalten wird (siehe dort Fig. 14
und Spalte 7, Zeilen 4 bis 10). Die dafür in Kauf genommene
Bewegung des Mastes im Boden führt zu einer Lockerung und da
mit zu einer inakzeptablen Instabilisierung.
Ein weiteres Verfahren, bei dem eine Horizontalbewegung des
Mastfußes beim Prüfen eines stehenden Mastes verhindert werden
soll, ist aus DE 15 73 752 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren
findet ein Rahmengestell Verwendung, das über eine Stange an
einer um den Mastfuß herumgelegten, ebenfalls unflexiblen
Schelle angreift und mit einem oberen Eckpunkt gegen den Mast
abgestützt wird. Die bekannte Einrichtung betrifft also eine
an dem Mast im Bodenbereich und zugleich in einem erheblichen
Abstand darüber völlig unflexible angreifende Vorrichtung,
durch deren Betätigung der Mast am Übergang von seinem einge
grabenen Mastteil zu seinem Luftteil auf Biegung beansprucht
werden soll. Der theoretisch erwartete Erfolg hat sich aller
dings nicht eingestellt: Weil eine nicht zu vernachlässigende
Komponente der auf den Mast im Bekannten ausgeübten Zugkraft
parallel zum Mast verläuft, wird der Mast bei dem Biegeversuch
oft aus seinem Fundament bzw. zusammen mit dem Fundament rela
tiv zum umgebenden Boden angehoben. Nach einer der Erfindung
zugrundeliegenden Erkenntnis ist dieser Mißerfolg darauf zu
rückzuführen, daß die am Boden an dem Mast angreifenden Zug
elemente unflexibel waren.
Ausgehend von der Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 und dem Verfahren gemäß dem Obergriff des Anspruchs
4 ist es die Aufgabe der Erfindung, Mittel zu schaffen, mit
deren Hilfe bei einer Biegeprüfung allein das Maß der reinen
Biegung des Mastes zu messen ist; bei der Biegeprüfung soll
eine Mitbewegung des unterirdischen Mastteils zu vermeiden,
auszuschließen und/oder im Meßergebnis zu kompensieren
sein.
Für die eingangs genannte Vorrichtung zum Prüfen der Biegefe
stigkeit eines am Mastfuß im Boden verankerten stehenden Ma
stes besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, daß der Mast
aus Metall ist, daß der zweite Wegsensor dem Mastfuß unmittel
bar am Boden zugeordnet ist und zum Erfassen der Position die
ses an den Boden angrenzenden Mastteils dient und daß das Kop
pelmittel flexibel ist.
"Unmittelbar am Boden" hier und im folgenden wörtlich zu neh
men, gegebenenfalls soll das flexible Koppelmittel auf dem Bo
den liegen. Unter dem Begriff "flexible Koppelmittel" werden
Seile, z. B. auch aus Stahlseile, Ketten, Bänder und derglei
chen in der Länge weitgehend unelastische Verbinder verstan
den, die quer zur Längsrichtung - wie ein Band oder eine Kette
- beweglich, das heißt flexibel, sind.
Wenn der jeweilige Mast bei einer erfindungsgemäßen Biegeprü
fung die Tendenz hat, im Erdreich um einen Drehpunkt zu kip
pen, wird eine damit verbundene Horizontalbewegung an der Erd
oberkante (entsprechend "unmittelbar am Boden"), die durch das
flexible Kuppelmittel nicht vollständig zu verhindern ist, mit
Hilfe des zusätzlichen Wegsensors, der im folgenden auch als
Boden-Wegsensor bezeichnet wird, erfaßt. Das entsprechende
Meßergebnis kann dann dazu dienen, die Horizontalbewegung des
Mastfußes in der Messung des Wegsensors, der dem oberirdischen
Mastteil zugeordnet ist und der im folgenden als auch Gesamt-Wegsensor
bezeichnet wird, zu kompensieren.
Der erfindungsgemäße zusätzliche Wegsensor kann als gesonder
tes Gerät auf dem Boden am Mast positioniert werden. Der zuge
hörige Fühler soll dann vorzugsweise die Seite des Mastes be
rühren, zu der die Mastbiegung hin erfolgt. Bei dem Boden-Weg
sensor kann es sich um ein rein mechanisches Gerät, aber auch
um ein elektrisches oder elektronisches Gerät handeln. Der Bo
den-Wegsensor kann auch - z. B. mechanisch und/oder elektrisch
- unmittelbar mit dem Gesamt-Wegsensor gekoppelt werden. Die
Kompensation kann dann selbsttätig, z. B. in einer entsprechen
den mechanischen oder elektrischen Schaltung mit zugehörigem
Rechner, erfolgen.
Gemäß weiterer Erfindung besteht die Lösung für das eingangs
genannte Verfahren zum Betrieb der eingangs genannten Vorrich
tung darin, daß der Mast aus Metall ist, daß die zweite Stel
le, an der die Auslenkung des Mastes gemessen wird, dem Mast
fuß unmittelbar am Boden zugeordnet ist und damit die Position
dieses an den Boden angrenzenden Mastteils erfaßt wird und daß
eine durch die Krafteinheit verursachte Bewegung des Mastes
längs der Bodenoberfläche nach Messung der Auslenkung an der
zweiten Stelle im Meßergebnis der Gesamt-Mastauslenkung kom
pensiert wird.
Im Rahmen der Erfindung läßt sich eine solche Bewegung des
Mastfußes längs der Boden/Luft-Grenze auf ein Minimum be
schränken. Hierzu wird das Widerlager der das Biegemoment auf
den Mast ausübenden Krafteinheit entweder so auf dem Boden ge
lagert, daß es einer durch die hohen Kräfte verursachten Ver
formung oder Dehnung nachgeben und den Mastfuß auch bei star
ker Biegung des oberirdischen Mastteils an der Erdoberkante
räumlich festhalten kann oder das Widerlager wird möglichst
fest auf dem Boden so verankert, daß es den hohen Kräften
nicht nachgeben kann. Im ersteren Fall verbindet das flexible
Kuppelmittel den Mastfuß und das Widerlager unveränderlich,
das heißt in fester Beziehung bzw. Verbindung. Im anderen Fall
wird zwischen das am Mastfuß verankerte, flexible Kuppelmittel
und das Widerlager ein Zugmittel geschaltet, das einen unab
hängig von der Krafteinheit steuerbaren Antrieb, z. B. hydrau
lisch oder pneumatischer Art, besitzt.
Wenn in dem ersteren Fall eine feste Verbindung zwischen fle
xiblem Kuppelmittel und Widerlager vorgesehen ist, wird vor
teilhaft die Krafteinheit relativ zum Boden verfahrbar
und/oder - bevorzugt auf einer gesonderten glatten Platte,
z. B. aus Stahl - verschiebbar gemacht. Die das Biegemoment
auszuübende Kraft stützt sich dann außer am Erdboden auch an
dem um den Mastfuß gelegten, flexiblen Kuppelmittel ab. In be
stimmter Beziehung abhängig vom Biegemoment ändert sich folg
lich die in der Gegenrichtung zum Biegemoment über das Koppel
mittel ausgeübte Zugkraft.
Wenn dagegen in dem anderen Fall eine Zugkupplung mit unabhän
gigen Eigenantrieb zwischen das flexible Kuppelmittel - also
den Mastfuß - und das verankerte Widerlager gesetzt wird, läßt
sich das Verhältnis der Kräfte im Widerlager zwischen Boden
pressung und Kuppelmittelzug justieren. Der Druck der Kraft
einheit, der das Biegemoment erzeugt, und die auf den Mastfuß
wirkende Zugkraft können im Einzelfall unabhängig zueinander
oder auch in bestimmter Beziehung zueinander gesteuert werden.
Das zwischen Mastfuß bzw. flexibles Kuppelmittel und Widerla
ger gesetzte Zugmittel ermöglicht es, die über das flexible
Kuppelmittel übertragene Kraft den jeweiligen Gegebenheiten,
z. B. der Bodenbeschaffenheit, entsprechend einzustellen. Bei
spielsweise kann hiernach die Zugkraft längs des Bodens im
Sinne der Minimierung einer Horizontalbewegung des Mastfußes
längs der Erdoberkante geregelt werden. Durch die Kombination
von kontrollierbarer Zugkraft (längs des Bodens) und fester
Verankerung des Widerlagers der Krafteinheit wird es möglich,
die bei der erfindungsgemäßen Biegeprüfung entstehende hohe
Belastung des Bereiches hinter der Prüfdruckeinrichtung zu
verhindern.
Gemäß noch weiterer Erfindung kann es auch bei der letztge
nannten Ausgestaltung der Krafteinheit - gewissermaßen als
verfahrbares Element - günstig sein, die tatsächliche Position
des unmittelbar an den Boden angrenzenden Mastteils, des Mast
fußes, mit dem Boden-Wegsensor zu erfassen. Es können auf die
se Weise sich vom oberirdischen Mastteil in den Boden hinein
fortsetzende Mastbiegungen oder auf andere Weise durch das
Biegemoment erzeugte räumliche Verschiebungen bzw. Biegungen
des unterirdischen Mastteils erfaßt und im Gesamt-Meßergebnis
kompensiert werden.
Anhand der schematischen Zeichnung von Ausführungsbeispielen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prüfvorrichtung mit fester Verbindung
zwischen Mastfuß und Widerlager der Kraftein
heit; und
Fig. 2 eine Prüfvorrichtung mit unveränderlicher Ver
bindung zwischen Mastfuß und Widerlager der
Krafteinheit.
In Fig. 1 wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Prüfen
der Biegefestigkeit eines im Boden 1 verankerten Mastes 2
schematisch dargestellt. Die insgesamt mit 3 bezeichnete Bie
geeinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Schwenkschen
kel 4, aus einem Widerlagerschenkel bzw. Basisteil 5 und aus
einem Spreiz- bzw. Kraftschenkel 6. Die drei Schenkel 4, 5 und
6 werden im Prinzip zum Bilden der in der Zeichnung darge
stellten Dreiecksform montiert. Der Begriff "Widerlager" be
zeichnet im Rahmen der Erfindung den Teil der Vorrichtung, ge
gen den sich die Krafteinheit, also der Kraftschenkel 6, am
Boden 1 abstützt.
Der Schwenkschenkel 4, der als Flacheisen ausgebildet sein
kann, besitzt vorzugsweise diverse Bohrungen 7 zum wahlweisen
Befestigen des Kraftschenkels 6 mit Hilfe von Bolzen 8. Die
Bohrungen 7 können aber auch dazu verwendet werden, eine (in
der Regel oberhalb einer Revisionsklappe 9 zu positionierende)
Klaue 10, die an den Mast 2 anzulegen ist, mit Hilfe eines
Bolzens 11 zu befestigen. Die dem Mast 2 zugewendete Innenflä
che der Klaue 10 kann der Form der jeweiligen Umfangsfläche
des Mastes 2 angepaßt und bevorzugt mit einer Schutzschicht,
z. B. aus weichem Kunststoff, belegt werden. Der Schwenkschen
kel 4 wird an seinem unteren Ende 12 mit dem vorderen (dem
Mast zugewendeten) Längsende 13 des Basisteils 5 verbunden.
Die Verbindung der Teile 4 und 5 kann um eine Achse 14
schwenkbar gemacht werden. Auf der Achse 14 oder in der Nähe
der Achse 14 kann die Welle eines Rades bzw. Radpaares 15 an
geschlagen sein, so daß die Biegeeinrichtung 3 nach Anheben
des anderen, hinteren Längsendes 16 des Basisteils 5 an den
Mast 2 heranzufahren ist.
Das Basisteil 5 kann nach Fig. 1 einen oder mehrere Haken 17
besitzen, um die ein am Mast 2 gesichertes, flexibles Kuppel
mittel 18, z. B. ein Seil, eine Kette oder dergleichen, zu le
gen ist. In der Nähe des hinteren Längsendes 16 kann das Ba
sisteil 5 eine Halteschiene 19 mit Bohrungen 20 zum wahlweisen
Befestigen des Kraftschenkels 6 mit Hilfe von Bolzen 21 besit
zen. Außerdem kann am hinteren Längsende 16 des Basisteils 5
ein Handgriff 22 angebracht werden, der den Transport der Bie
geeinrichtung 3 erleichtert.
Gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 kann es günstig sein,
wenn das Basisteil 5 nicht nur an seinem vorderen Längsende
13, z. B. durch die Räder 15, sondern auch an seinem hinteren
Längsende 16 beweglich auf dem Boden 1 gelagert wird. Wie oben
erläutert kann nämlich die Meßgenauigkeit des Geräts noch ver
bessert werden, wenn das hintere Längsende 16 des Basisteils 5
zumindest leicht verschiebbar auf dem Boden 1 gelagert wird.
Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn unter das hintere
Längsende 16 eine glatte Platte 23, z. B. aus Stahl, gelegt
wird, auf der das Längsende 16 leicht gleiten kann. Die Gleit
fähigkeit wird noch verbessert, wenn die Auflagefläche des
hinteren Längsendes 16 durch eine eingeformte Kugel oder Rolle
24 verkleinert wird.
Der Kraftschenkel 4, der sich gemäß Zeichnung zwischen den
Bolzen 8 und 21 erstreckt, kann mit Hilfe eines schematisch
dargestellten Pneumatikzylinders 25 gestreckt werden. Zu die
sem Zweck wird dem Pneumatikzylinder 25 eine Hydraulikpumpe 26
mit Manometer 27 zugeordnet. Das Manometer 27 stellt bei ent
sprechender Eichung den erfindungsgemäßen Kraftsensor zum Mes
sen des durch die Biegeeinrichtung 3 bei Betrieb auf den Mast
2 ausgeübten Biegemoments dar.
Als Gesamt-Wegsensor 28 wird im gezeichneten Ausführungsbei
spiel eine einen gebündelten Lichtstrahl 29, z. B. Laserstrahl,
auf eine Skala 30 sendende Lampe 31 auf einem Stativ 32 vorge
sehen. Die Skala 30 soll, wenn eine Schwachstelle, z. B. eine
Revisionsklappe 9, vorhanden ist, oberhalb der Schwachstelle
positioniert werden.
Durch Beobachtung des von der Lampe 31 erzeugten Lichtpunktes
33 auf der Skala 30 kann man sehen, in welcher Weise die Bewe
gung des Mastes 2 dem mit dem Manometer 27 gemessenen Biegemo
ment (entsprechend der steigenden Kraft des Kraftschenkels 6)
folgt. Der Biegeverlauf in Abhängigkeit vom Biegemoment kann
hiernach mit bloßem Auge geprüft werden. Selbstverständlich
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die Messung des Biege
verlaufs in Abhängigkeit vom Biegemoment mit automatisch ar
beitenden Mitteln vorzunehmen und zu vergleichen sowie anzu
zeigen und/oder zu registrieren.
Erfindungsgemäß wird dem Mastfuß 34 unmittelbar über den Boden
1, ein zusätzlicher Wegsensor, der Boden-Wegsensor 35, so zu
geordnet, daß er die Position des an den Boden 1 angrenzenden
Mastteils, des Mastfußes 34, vorzugsweise permanent, erfassen
kann. Im Ausführungsbeispiel umfaßt der Boden-Wegsensor 35 ei
nen gegen den Mastfuß 34 zu legenden Fühlerzeiger 36, der auf
einer Achse 37 fest mit einem Skalenzeiger 38 verbunden ist.
Letzterer zeigt auf eine Skala 39, auf der demgemäß eine Bewe
gung des Mastfußes 34 bzw. des unterirdischen Mastteils 40 re
lativ zum Boden 1 angezeigt wird. Das Meßergebnis der Boden-Skala
39 wird erfindungsgemäß im Meßergebnis der Gesamt-Skala
30 kompensiert. Die Kompensation kann ebenso wie die Messung -
auch am Boden-Wegsensor 35 - selbsttätig und automatisch er
folgen sowie kompensiert werden.
Fig. 2 stellt eine ähnliche Vorrichtung wie Fig. 1 dar, glei
che Teile werden daher ebenso wie dort bezeichnet. Ein wesent
licher Unterschied besteht darin, daß das flexible Kuppelmit
tel 18 in Fig. 2 nicht fest, sondern über ein steuer- oder re
gelbares Zugmittel 41 mit dem Basisteil 5, also mit dem der
Krafteinheit 6 zugeordneten Widerlager verbunden wird. Das
Zugmittel 41 kann (ähnlich wie die Krafteinheit 6) beispiels
weise einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder 42 enthalten.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Fig. 1 und Fig.
2 besteht darin, daß das genannte Widerlager, und damit das
Basisteil 5, bei Fig. 2 möglichst fest im oder auf dem Boden 1
verankert werden soll. Zu diesem Zweck wird im Ausführungsbei
spiel anstelle der glatten, reibungsmindernden Platte 23 von
Fig. 1 eine weiche, reibungserhöhende Unterlage 43, z. B. aus
Moosgummi, unter den Bereich des hinteren Längsendes 16 des
Basisteils 5 gelegt.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 hängen die beiden Pneuma
tikzylinder 25, 42 an derselben Hydraulikpumpe 26. Allerdings
wird zu dem Zylinder 42 ein gesondertes Ventil 44 vorgesehen.
Das flexible Kuppelmittel 18 wird bei Fig. 2, z. B. über einen
Haken 45 des Kolbens des Zylinders 42, gehängt.
Es wird eine Vorrichtung zum Prüfen der Biegefestigkeit eines
stehend im Boden verankerten Metall-Mastes beschrieben. Auf
den Mast wird mit Abstand oberhalb des Bodens ein Biegemoment
ausgeübt, die zugehörige Kraft wird gemessen und mit der da
durch bewirkten Auslenkung des Mastes verglichen. Um das Er
gebnis der durch das Biegemoment verursachten Gesamt-Auslen
kung des Mastes nicht durch eine Bewegung des unterirdischen
Mastteils im Boden zu verfälschen, wird dem Mastfuß unmittel
bar am Boden ein zusätzlicher Wegsensor zum Erfassen der Posi
tion dieses Mastteils zugeordnet. Das Meßergebnis des zusätz
lichen Wegsensors wird zur Kompensation der Gesamt-Mastauslen
kung verwendet. Um die bei der Biegeprüfung entstehende hohe
Belastung des Bereichs hinter der Prüfdruckeinrichtung zu ver
mindern, wird das Kuppelmittel bevorzugt in seiner Zugkraft
steuerbar oder regelbar gemacht.
Bezugszeichenliste
1 Boden
2 Mast
3 Biegeeinrichtung
4 Schwenkschenkel
5 Basisteil
6 Krafteinheit
7 Bohrung
8 Bolzen
9 Revisionsklappe
10 Klaue
11 Bolzen
12 unteres Ende (4)
13 vorderes Längsende (5)
14 Achse
15 Rad
16 hinteres Längsende (5)
17 Haken
18 flexibles Kuppelmittel
19 Halteschiene
20 Bohrung
21 Bolzen
22 Handgriff
23 glatte Platte
24 Rolle
25 Pneumatikzylinder
26 Hydraulikpumpe
27 Manometer
28 Gesamt-Wegsensor
29 Lichtstrahl
30 Skala
31 Lampe
32 Stativ
33 Lichtpunkt
34 Mastfuß
35 Boden-Wegsensor
36 Fühlerzeiger
37 Achse
38 Skalenzeiger
39 Skala
40 unterirdischer Mastteil
41 Zugmittel
42 Pneumatikzylinder
43 weiche Unterlage
44 Ventil
45 Haken
2 Mast
3 Biegeeinrichtung
4 Schwenkschenkel
5 Basisteil
6 Krafteinheit
7 Bohrung
8 Bolzen
9 Revisionsklappe
10 Klaue
11 Bolzen
12 unteres Ende (4)
13 vorderes Längsende (5)
14 Achse
15 Rad
16 hinteres Längsende (5)
17 Haken
18 flexibles Kuppelmittel
19 Halteschiene
20 Bohrung
21 Bolzen
22 Handgriff
23 glatte Platte
24 Rolle
25 Pneumatikzylinder
26 Hydraulikpumpe
27 Manometer
28 Gesamt-Wegsensor
29 Lichtstrahl
30 Skala
31 Lampe
32 Stativ
33 Lichtpunkt
34 Mastfuß
35 Boden-Wegsensor
36 Fühlerzeiger
37 Achse
38 Skalenzeiger
39 Skala
40 unterirdischer Mastteil
41 Zugmittel
42 Pneumatikzylinder
43 weiche Unterlage
44 Ventil
45 Haken
Claims (4)
1. Vorrichtung (3) zum Prüfen der Biegefestigkeit eines am
Mastfuß (34) im Boden (1) verankerten, stehenden Mastes (2),
bestehend aus einer Krafteinheit (6), mit der eine ansteigende
Kraft in den Mast (2) oberhalb des Bodens (1) einleitbar und
dadurch der Mast (2) mit einem Biegemoment belastbar ist, aus
einem Kraftsensor (27) zum Messen dieser Kraft, deren Höhe und
Verlauf zur Bestimmung der Festigkeit des Mastes (2) mit Hilfe
einer Auswertevorrichtung auswertbar sind, aus mindestens zwei
dem Mast zugeordneten Wegsensoren zum Messen der aufgrund des
Biegemoments auftretenden seitlichen Auslenkung des Mastes
(2), wobei ein Wegsensor (28) mit Abstand oberhalb des Bodens
angeordnet ist, und aus einem am Mastfuß (34) befestigten Kop
pelmittel (18), durch das die Krafteinheit (6) unmittelbar am
Boden (1) gegen eine Bewegung relativ zum Mast (2) gesichert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mast (2) aus Metall ist, daß der zweite Wegsensor (35)
dem Mastfuß (34) unmittelbar am Boden (1) zugeordnet ist und
zum Erfassen der Position dieses an den Boden (1) angrenzenden
Mastteils dient und daß das Koppelmittel (18) flexibel ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Krafteinheit (6) leicht verschiebbar auf dem Boden (1)
positioniert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Krafteinheit (6) und dem Koppelmittel (18)
ein unabhängig von der Krafteinheit (6) antreibbares Zugmittel
(41) eingeschaltet ist und daß die Krafteinheit (6) auf dem
Boden (1) fest zu verankern ist.
4. Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines am Mastfuß
(34) im Boden (1) verankerten, stehenden Mastes (2), bei dem
mit einer Krafteinheit (6) eine ansteigende Kraft in den Mast
(2) oberhalb des Bodens (1) eingeleitet und dadurch der Mast
mit einem Biegemoment belastet wird, bei dem diese Kraft ge
messen wird, deren Höhe und Verlauf zur Bestimmung der Festig
keit des Mastes (2) ausgewertet wird, und bei dem die aufgrund
des Biegemoments auftretende seitliche Auslenkung des Mastes
(2) an mindestens zwei Stellen gemessen wird, wobei eine der
Stellen mit Abstand oberhalb des Bodens liegt, und bei dem die
Krafteinheit (6) unmittelbar am Boden gegen eine Bewegung re
lativ zum Mast (2) gesichert ist, zum Betrieb der Vorrichtung
nach dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mast aus Metall ist, daß die zweite Stelle, an der die
Auslenkung des Mastes (2) gemessen wird, dem Mastfuß unmittel
bar am Boden (1) zugeordnet ist und damit die Position dieses
an den Boden (1) angrenzenden Mastteils erfaßt wird und daß
eine durch die Krafteinheit (6) verursachte Bewegung des Ma
stes (2) längs der Bodenoberfläche nach Messung der Auslenkung
an der zweiten Stelle im Meßergebnis der Gesamt-Mastauslenkung
kompensiert wird.
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