DE1954006C - Verfahren zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften von Blechen am xmberahigtem StaYn - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften von Blechen am xmberahigtem StaYnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften von
Blechen aus unberuhigtem Stahl mit jeweils weniger als 0,25°/,, C, 0,5% Si, 1,65u/u Mn, 0,')5°/0 I», 0,05% S,
1)Λ% Cu und 0,10Z0 anderer Elemei te, bei dem das
Blech dreistufig sclilußgeglüht wird, und die Verwendung
der schlußgegliihten Bleche.
Bekanntlich müssen die magnetischen Materialien zur Verwendung in Transformatoren eine hochge->
ättigte magnetische Flußdichte, eine hohe Permeabilität,
einen hohen elektrischen Willerstand und einen niedrigen Kernverlust besitzen.
Allgemein wurden nach dem Stand der Technik viele Typen \on Elektrostählen als magnetische Materialien
verwendet, doch aus Wirtschafllichkeitsgriiiulen sind Kohlenstoffstahl allgemein billiger
als E.leklrostähle und würden daher vor/ii'iehen sein,
wenn die magnetischen Eigen .(.haften herkömmlichen
kohlensloffarmen, unbcruhigteii Stahls nicht zu unerwünscht
niedrig lügen.
Aus tier USA.-Patentschrifl 3(W8 776 ist ein Verfahren
zur Verbesserung der magnetischen Eigenschäften von Blechen aus kohlenstoffarmen Stählen
mit dreistuliger Schlußgliihung bekannt, wobei die Bleche in der ersten Stufe auf eine Temperatur zwischen
788 und 871 C erhitzt werden, um eine Eintkohlung herbeizuführen, von dort in der zweiten
Stufe mit etwa 38 bis 120JOh in den Bereich von
•1X2 bis 676 C und anschüttend in der dritten Stufe
mi! etwa 205 bis 315'C/h in den Bereich von 933C
oder darunter abgekühlt werden. Während die Bleche nach Erreichen der ersten Glühtemperatur einer
Atmosphäre aus feuchtem I ormiergas, d. h. einer Mischung aus Wasserstoff, Stickstoff und Wasser,
ausgesetzt werden, erfolgt ihre Aufheizung und Abkühlung in reduzierender, aus Wasserstoff und Stickstoff
bestehender Atmosphäre.
Aus dem Buch -I errouuigneiism« von R. M.
Bo ζ ort h, 1')5f), S (>2 und 63 ist es bekannt, aus
technischem Eisen Verunreinigungen, insbesondere Kohlenstoff, durch iilühen bis zu 14K0 C in feucl.tem
Wasserstoff a us/ tit reihen.
Aus »Stale, Januar I'"''. S. 6/ bis (V) ist eine Emkoh'ungsbehandhini:
entweder bei 850 bzw. 800 C, d.h. unterhalb des λ ,1 imuandliinuspunkies, oder
im Vakuum bei 1140 bis K)SO C bekannt, wobei sieh
im zweiten Fall eine Abkühlung ab 6(M) C in einer CO - CO,- ]\2 - N..-Atmosphäre anscUlielk.
Schließlich" sind aus der I ISA.-Patentschrift
3 451 6% Elektrobleche aus kohlenstolTaniien Stählen
bekannt, die Korngrößen von unter 10 Teilchen pro mm2 aufweisen. Zu ihrer Herstellung sind die Bleche
auf etwas über Enddicke kalt/uw.d/en, anschließend einer zu einem bestimmten Koriigroßenbereieh führenden
Entkohl·.ngshehandlung zu iin'erwerfen, mit
besonders gcg.itteten Walzen auf Enddicke zu walzen und etwa 2 Stunden bei etwa 870 C schlußzuglüheii.
Der hochstzulässige Kohlenstoff gehalt dieser Bleche
ist jedoch nur 0,06"/,,, so daß eine relativ weitgehende
Entkohlung erforderlich iit
Der Erlindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so weilerzuentwickeln,
daß sich d.·.' magnetischen Eigenschaften solcher Bleche in vorteilhaftem Ausmaß verbessern lassen,
die zwar weniger als 0,25% Kohlenstoff enthalten, jedoch nicht eine /11 maximal O1Oi)"/,, Kohlenstoff
führende Entkohlungsbcli.iiii'hing .-fordern.
Diese Aufgabe wird eilindiingsgenüß dadurch gelöst,
daß das Glühverfahren 111 der ersten Stufe bei
Temperaturen über dem A,-Punkt in oxydierender Atmosphäre mit einem Iaupuiki zwischen 5 und
5li C durchgefühlt, danach d.is Blech so schnell wie
möglich in den Temperaturbereich von 600 bis 723 C abgekühlt, doit in der /weilen Stufe \ bis IO Stunden
lang unter einer Atnu^phäie, bestehend aus 2 bis
10 Volumprozent CO, 6 bis 12 Volumprozent COj1
I bis 15 Volumprozent IL und liest N., geglüht und schließlich unter Beibehaltung dieser Atmosphäre in
der dritten Stufe 1 bis 2 Sinn leii bei .H)O bis 4(M)1C
wärmebehandelt wird.
Eine solche dreistuliyi: Schlußi'liihung führt /u
einem Blechgefüge mit einer I crrilinaliit einer Teilchengröße
von weniger als 10 Teilchen je nmr und entsprechend vetbessciljii inaguUi >chcn Eigenschaften,
die auch bei Kolilin .lull'i'.eiialieii über 0,06",,,
gesichert sind, da der nicht in der 1 ei ril matrix aufgelöste
Kohlenstoff al. Aninilil prnMisch nur an ilen
Eerritkorngrenzen ausgeschieden vorliegt.
Die Atmosphäre in der ersten Cdühstufe besieht vorzugsweise aus bis zu IO Volumprozent CO, 6 bis
13 Volumprozent CO.,, bis zu 5 Volumprozent U,
und Rest N2.
Die ertindungsgeinäß schlußgcglühlcn Bleche, dienen
vorteilhaft zur Herstellung von rransforinatorbauteilen
oder anderen elektromagnetischen Übertragerund Steuereinrichtungen.
In der ersten Stufe der Schlußglühung wird der Wasserdampfdruck zweckmäßig zwischen 6,9 und
I 954006
92,5 Torr gehallen, so dall er hoch genug ist, um die
Dekarburierung, die Desulfiirierung und die Dephosphorierung
zu fördern, tier Taupunkt der Atmosphäre
muli aus diesem Cirund /wischen 5 und 500C
gehalten werden. Dies ist so, da C, S und P nachteilig für die magnetischen Eigenschaften von Kohlenstoffstählen
sind. Während dieses ersten Verfahrensschrittes werden die Kohlenstoffstahl gereinigt, und
die ursprüngliche Walzstruktur svird zerstört, bis keine Kristallanisotropie übrigbleibt.
Durch das schnelle Absenken der Temperatur nach der ersten Glühstufe wird Spannungsenergie, die durch
die Umwandlung eingeführt wird, in den Kohlenstoffstählen gespeichert, und diese Energie fördert
das Wachstum von Ferritkörnern. Während dieser Verfahren.NSchritt abläuft, soll der Taupunkt der
Atmosphäre niedriger als 5 'C sein. In der /weiten Stufe scheidet sich der Zementit in der Matrix längs
Korngrenzen aus, die Korngröße wird grob, und die magnetischen Eigenschaften der KwhleiiMofTstähle
werden verbessert.
Nach der zweiten Stufe wird die Temperatur der !!loche langsam gesenkt, um das Auftreten von Wärmespannung
/.U vermeiden, und die dritte Wärmebehaiidlungsstufc
angeschlossen, wonach die Bleche dem Ofen entnommen werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die eine graphische Darstellung des Vergleichs
von erlindungsgemäll behandeltem Kohlenstoffstahl und herkömmlichem kohleustüffarmen, imberuhigten
Stahl sowie Elektrostahl gibt.
Man erkennt die magnetischen Eigenschaften der Kohlenstoffstahlbleche, die nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren behandelt wurden, sowie /um Vergleich solche von herkömmlichem kohlenstoffarmen,
uiiheruhigten Stahl vor dem Anlassen und die eines herkömmlichen Elektrostahl.
Ein kohlenstoffarmes, unberuhigtes Stahlblech mit der chemischen Zusammensetzung 0,08 Gewichtsprozent
C, 0,28 Gewichtsprozent Mn, 0,015 Gewichtsprozent 1', 0,02 Gewichtsprozent S und 0,1 Gewichtsprozent
anderen Elementen winde wie folgt wärmebehainlelt:
[)ie Temperatur des Materials wurde auf 920 C gesteigert und dort für I Stunde gehalten. Die Prozentbestandteile
der gesteuerten Atmosphäre waren folgende:
13 Volumprozent CO., Rest N,; der Taupunkt
war 25 C.
Nach rapidem Senken der Temperatur des Kohlenstoffstahl
auf 710C wurde der Stahl bei dieser Temperatur 6 Stunden gehalten, um groüc I crrilkorngr
zu erhalten. Während dieses zweiten Veifahrens-SLhrtlts
waren die l'rozeiitanteile der gesteuerten
Atmosphäre folgende:
8,7 Volun,prozent CO, 6,5 Volumprozent CO..,
9,5 Volumprozent H2, Rest N2; der Taupunkt
war 40C.
Nach dem zweiten Verfahrensschritt wurde die Temperatur des Kohlenstoffstahls auf 350 C g.^er.kl
und dort für 1 Stunde gehalten. Die Prozentanteiie der gesteuerten Atmosphäre waren die gleichen wie
die im zweiten Verfahrensschritt. Nach dieser Behandlung wurde der Kohlenstoffstahl dem Ofen entnommen,
und der Kerinerlusi des so behandelten Stahls war 5,5 Watt/kg bei 14 k-GauB und 60 H/.
Ein kühlenstoffarmes, unberuiiigles Stahlblech mit
der chemischen Zusammensetzung 0,15 Gewichtsprozent C, 0,4 Gewichtsprozent Mn, 0,017 Gewichtsprozent
P, 0,03 Gewichtspiozent S und weniger als
0,01 Gewichtsprozent anderen Elementen wurJe folgendermaßen
behandelt:
Die Temperatur des Materials wurd*: zunächst auf
9100C gebracht und dort für 1,5 Stunden gehallen.
Die Prozentanteile der gesteuerten Atmosphäre waren
folgende:
13 Volumprozent CO2. Rest N2; der Taupunkt
war 35J C.
Nach rapidem Absenken der Temperatur des Kohlenstoffstahl auf 7000C wurde der Stahl bei
dieser Temperatur 7 Stunden gehalten, um so das Wachstum von Ferritkörnern zu fördern. Während
dieses zweiten Verfahrensschrittes waren die Prozentanteile der gesteuerten Atmosphäre folgende:
8,0 Volumprozent CO, 7,0 Volumprozent CO1,
8,0 Volumprozent ll„ Rest N,; der Taupunkt war 4,0J C.
Nach Beenden des zweiten Verfahrensschrilts wurde die Temperatur des Kohlenstofftahls auf 350 C gesenkt
und dort 1,5 Stunden gehalten. Die I'ro/entanteile
der gesteuerten Atmosphäre waren die gleichen wie die im zweiten Verfahrensschritt. Die Temperatur
des Stahls wurde dann in der Gasatmosphäre mit der gleichen Zusammensetzung wie vorher gleichmäßig
auf 200 C gesenkt und dort für 1 Stunde gehalten. Nach dieser Behandlung wurde der Stahl dem Ofen
».MitnoüMuen.
Der Kcrnverlust des so erhaltenen Stahls war 5u 5,7 Watt/kg bei 14 k-Gault und 60 Hz.
Der kohlenstoffarme, iinberuhigte Stahl, der erlindungsgemäß
hergestellt wird, hat übeilegciic magnetische
Eigenschaften und eine Ferritmatrix in I orm \<<n ausreichend grollen Körnern, so daß weniger als
Γ, 10 Teilchen je mir vorliegen. Diese Körner enthalten
auch weniger als 0,01 Gewichtsprozent in der Ferritmalrix
aufgelösten Kohlenstoff, während der restliche Kohlenstoff nicht in der Ferritmatm, sondern statt
dessen an den Ferriikorngrenzen vorliegt.
Claims (3)
1. Verfahren /ur Verbesserung der magnetischen
Eigenschaften von Blechen aus unberuhigtem Stahl mit jeweils weniger als 0,25" „ C, 0,5% Si,
1,65".,, Mn, 0,05"',, P, 0,05" „ S. 0,5'V0 Cu und
0,1 % anderer Elemente, hei dem das Blech dreistufig
schlußgeglüht wird, d a d u r c h gekennz e i c h net, dal! das (ilühverfahren in der ersten
Stufe bei Temperaturen über dem Aa-Punkl in oxydierender Atmosphäre mit einem Taupunkt
/-wischen S und 50 C durchgeführt, danach das Blech so schnell wie möglich in den Temperaturbereich
von (>00 bis 72.1 C abgekühlt, dort in der /weiten Stufe 3 bis K) Stunden lang unter einer
Atmosphäre, bestehend ;ms 2 bis IO Volumprozent
Ct), 6 bis !2 Volumprozent CO.,, 1 bis 15 Volumprozent
H, und !lest Nä, geglüht und schließlich unter Beibehaltung dieser Atmosphäre in der
dritten Sture 1 bis !Stunden bei 300 bis 4000C
wärmebehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dal! die Atmosphäre in der ersten (ilühsti'fe aus bis zu K) Volumprozent CO, 6 bis
13 Volumprozent CO.,, bis zu 5 Volumprozent H, und Rest N2 besteht.
3. Verwendung von nach Anspruch 1 oder 2
schlußgeglühten 'Siechen zur Herstellung von Transformatorbauteilen oder anderen elektromagnetischen
tlbei trager- und Steuereinrichtungen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US78440568A | 1968-12-17 | 1968-12-17 | |
US78440568 | 1968-12-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1954006A1 DE1954006A1 (de) | 1971-02-11 |
DE1954006B2 DE1954006B2 (de) | 1973-01-11 |
DE1954006C true DE1954006C (de) | 1973-08-02 |
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