DE19538644C2 - Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine mit numerischer Steuerung zum Bearbeiten der Schaufeln eines Läufers, mit einer Lagerung für den Läufer - Google Patents
Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine mit numerischer Steuerung zum Bearbeiten der Schaufeln eines Läufers, mit einer Lagerung für den LäuferInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine mit numeri
scher Steuerung zum Bearbeiten der Schaufeln eines Läufers eines Strahltriebwerks
oder dergleichen, und richtet sich insbesondere auf eine Anordnung für die Lagerung
der Maschine sowie auf eine Anordnung für die Lagerung und den Antrieb des Läufers
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Bei den Läufern der Verdichter und Turbinen von modernen Strahltriebwerken und der
gleichen handelt es sich um äußerst teure Aggregate, bei denen die Schaufeln in axial
aufeinanderfolgenden Schaufelkränzen abgestuften Durchmessers schwimmend gela
gert sind. Im Stillstand des Läufers nimmt wenigstens ein Teil der Schaufeln eine radial
einwärts versetzte Stellung ein; erst bei Drehung des Läufers mit Drehzahlen von z. B.
2 500 bis 3 000 U/min nehmen die Schaufeln ihre ausgestreckte Betriebsstellung ein.
Bei den Abmessungen und der Form des Umfangsprofils der Schaufeln sind äußerst
enge Toleranzen einzuhalten, um eine größtmögliche Leistung des Triebwerks bei ge
ringstmöglicher Geräuschentwicklung zu gewährleisten.
Zur Erzielung enger Toleranzen werden Läufer einer höchste Sorgfalt erfordernden Ab
richtbearbeitung unterworfen, wobei sich der Läufer im normalen Betriebszustand befin
den muß, d. h. mit der vorstehend genannten hohen Drehzahl rotiert, so daß die Schau
feln unter Einfluß der Fliehkraft aufgerichtet bzw. ausgestreckt sind.
Moderne Abrichtmaschinen der genannten Art, wie in der US 4 512 115 oder der
EP 128 110 B1 beschrieben, sind derart konstruiert und ausgeführt, daß sie eine solche
Bearbeitung, für sich allein betrachtet, mit einer Genauigkeit von 5 µm auszuführen ver
mögen.
Um zu gewährleisten, daß die Genauigkeit der Bearbeitung nicht durch äußere, z. B. sich
aus der schnellen Drehung des Läufers ergebende Einflüsse beeinträchtigt wird, ist da
bei vorgesehen, daß der Läufer jeweils vor und nach der Bearbeitung dynamisch aus
gewuchtet wird. Zu diesem Zweck wird er auf eine Drehzahl von ca 900 U/min gebracht,
wobei er auf bzw. in der Abrichtmaschine selbst gelagert ist.
Bei bekannten Abrichtmaschinen ist der Läufer in einer mehrteiligen Lageranordnung
gelagert, welche zwischen ihren den Läufer tragenden Lagerteilen und einem die Anord
nung tragenden Tisch elastisch bewegliche Verbindungen aufweist, welche dem Läufer
eine elastische Beweglichkeit in der Größenordnung von 25 µm verleihen, um die beim
dynamischen Auswuchten des Läufers auftretenden Schwingungen aufzunehmen.
In dem Sonderdruck aus "antriebstechnik", September 1967, Nr. 9, 6. Jahrgang, Krauss
kopf-Verlag, Mainz, ist eine für Kurbelwellen geeignete Auswuchtmaschine mit automati
schen Bohreinheiten beschrieben, bei der die Schwinglagerböcke arretiert werden müs
sen und der von der Bohrmaschine beim Ausgleich entstehenden Bohrdruck durch Ge
gendruckhalter abgefangen werden muß.
Die elatische Beweglichkeit ist war für das dynamische Auswuchten des Läufers nützlich
und notwendig, wirkt sich jedoch im Hinblick auf die Genauigkeit der Abrichtbearbeitung
nachteilig aus. Beim Angriff der für das Abrichten verwendeten Schleifscheibe unter dem
für die Bearbeitung notwendigen Druck vermag der Läufer so nämlich um das Fünffache
des Betrages nachzugeben oder auszuweichen, welcher als Bearbeitungstoleranz beim
Abrichtvorgang für sich allein erzielbar wäre.
Ein weiterer bekannten Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschinen gemeinsamer Nachteil
besteht darin, daß der die Lageranordnung für den Läufer sowie dessen Antrieb tragen
de Tisch allein durch die Schwerkraft auf dem Unterbau der Maschine gehalten und nicht
gegen Verschiebung gesichert ist.
Diese Anordnung ist für die Abrichtbearbeitung zweckmäßig, da hierbei das aus dem
Läufer, seiner Lagerung, seinem Antrieb und dem Tisch gebildet System gegenüber der
Umgebung isoliert ist, so daß bei der Abrichtbearbeitung die höchste Genauigkeit erziel
bar ist.
Im Hinblick auf das Auswuchten des Läufers ist die Beweg
lichkeit des Tisches relativ zum Unterbau jedoch von Nach
teil, da hierdurch die Größe und sogar die Richtung einer
vorhandenen Unwucht verfälscht werden können. Dadurch ist
das Ergebnis des Auswuchtvorgangs selbst verfälscht, was
äußerst nachteilige Auswirkungen auf die Genauigkeit der
Abrichtbearbeitung und damit auf die Betriebseigenschaften
des Läufers haben kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer mit nume
rischer Steuerung (CNC) arbeitenden Hochgeschwindigkeits-
Abrichtmaschine für die Bearbeitung der Schaufeln des Läu
fers eines Triebwerks od. dergl., mit einem Unterbau und
einem schwimmend darauf angeordneten Tisch, welcher eine
Anordnung für die Lagerung des Läufers oder abzurichtenden
Werkstücks zwischen entsprechenden Lagerböcken sowie eine
Anordnung für den Antrieb des Läufers mit hoher Drehzahl
trägt.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Anordnung für die Lagerung des Läufers oder
Werkstücks eine Brückenkonstruktion mit zwei über ein Brüc
kenglied miteinander verbundenen, den Läufer bzw. das abzu
richtende Werkstück tragenden Lagerstützen ist, und daß
jede Lagerstütze eine elastische Lagerung aufweist, jeweils
mit einer dieser zugeordneten Blockiereinrichtung, welche im
Zusammenwirken mit einer Steuerung für das Auswuchten des
Läufers derart betätigbar ist, daß die elastische Lagerung
während des vor und nach dem Abrichten stattfindenden Aus
wuchtens freigegeben und während der Abrichtbearbeitung
zur Versteifung der jeweiligen Lagerstütze blockiert ist.
Auf diese Weise ist erzielt, was bei keiner bisher bekannten
Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine möglich ist, nämlich
die selektive Herstellung der beiden an sich einander aus
schließenden Zustände für das Auswuchten und das Abrichten
des Läufers durch Freigeben und Blockieren der elastischen
Lagerung der Lagerstützen. Anders ausgedrückt bietet die
Maschine den Vorteil, daß sich die Lagerstützen wahlweise
wie ein einziges starres Teil oder wie zwei elastisch beweg
lich miteinander verbundene Teile verhalten.
Gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung ist
vorgesehen, daß zwischen dem Tisch und dem Unterbau der
Maschine vorhandenen Gleitlagerungen jeweils eine Blockier
einrichtung zugeordnet ist, welche im Zusammenwirken mit der
Steuerung für das Auswuchten des Läufers derart betätigbar
ist, daß die jeweilige Gleitlagerung während des vor und
nach dem Abrichten stattfindenden Auswuchtens blockiert und
während der Abrichtbearbeitung freigegeben ist.
Diese vorteilhafte Möglichkeit, den Tisch wahlweise gleit
beweglich auf dem Unterbau zu lagern oder ihn relativ zu
diesem und damit zur Standfläche festzusetzen, wird eben
falls von keiner der bekannten Hochgeschwindigkeits-Abricht
maschinen geboten. Die Freigabe und das Blockieren des
Tischs erfolgen dabei in der gleichen Weise wie das Blockie
ren und die Freigabe der elastischen Lagerung der Lager
stützen, so daß die Abrichtbearbeitung sowie auch das Aus
wuchten jeweils unter den günstigsten Bedingungen statt
finden und damit eine größtmögliche Präzision erzielbar ist.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Draufsicht auf eine Hochgeschwin
digkeits-Abrichtmaschine in einer Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2 eine aufgeschnittene Schrägansicht eines Flugtrieb
werksläufers im Betriebszustand mit ausgestreckten
Schaufeln,
Fig. 3 eine schematisierte Seitenansicht des in Fig. 1 mit
einer gestrichelten Linie eingekreisten Aggregats,
Fig. 3A und 3B schematisierte Darstellungen zweier in Fig. 3
eingekreister Einzelheiten in vergrößertem Maßstab,
und
Fig. 3C schematisierte Darstellungen zweier im unteren Teil
von Fig. 3 eingekreister Einzelheiten in vergrößer
tem Maßstab.
Eine in der Zeichnung dargestellte Hochgeschwindigkeits-
Abrichtmaschine 1 dient der hochpräzisen Bearbeitung des
Umfangsprofils der Schaufeln 4a des Verdichter- und/oder
Turbinenteils eines Läufers 4 für ein Strahltriebwerk. Die
Maschine ist jedoch auch für andere Zwecke einsetzbar, bei
denen es auf eine hochpräzise Abrichtbearbeitung von mit
hohen Drehzahlen rotierenden Werkstücken ankommt. Zu der
Abrichtmaschine 1 gehört ein Mehrfach-Werkzeugsupport 2,
welcher mit zwei Profil-Schleifscheiben 3 bestückt ist.
Der zu bearbeitende Läufer 4 ist in einer als Brückenkon
struktion ausgebildeten Lageranordnung gelagert, mit zwei
über ein Brückenglied 5 miteinander verbundenen Lagerstützen
6, 7, auf denen der Läufer 4 mit seinen Enden drehbar gela
gert ist.
Die den Läufer 4 tragende Lageranordnung 5, 6, 7 ist zusammen
mit einem Antrieb 13 für den Läufer 4 auf einem Tisch 10
montiert, welcher seinerseits gleitbeweglich auf einem
Unterbau 11 gelagert ist.
Die Lagerstützen 6, 7 sind nicht einstückig ausgeführt,
sondern weisen jeweils ein den Läufer 4 tragendes und ein
sich auf dem Tisch 10 abstützendes Teil auf. Die beiden
Teile miteinander verbindende elastische Lagerungen 8 bzw. 9
weisen jeweils eine zugeordnete Blockiereinrichtung auf,
deren Wirkungsweise in Fig. 3A, 3B durch Pfeile 8a bzw. 9a
angedeutet ist. Die Blockiereinrichtungen für die elasti
schen Lagerungen 8, 9 sind im Zusammenwirken mit einer
Steuerung für das Auswuchten des Läufers 4 derart betätig
bar, daß die beiden Teile der jeweiligen Lagerstütze während
der Abrichtbearbeitung starr miteinander verbunden und wäh
rend des Auswuchtens relativ zueinander elastisch beweglich
sind.
Die Abstützung des Tischs 10 auf dem Unterbau 11 erfolgt in
ähnlicher Weise mittels Gleitlagerungen 12, denen jeweils
eine Blockiereinrichtung zugeordnet ist, deren Wirkungsweise
in Fig. 3C durch Pfeile 12a angedeutet ist. Die Betätigung
dieser Blockiereinrichtungen erfolgt wiederum im Zusammen
wirken mit der Steuerung für das Auswuchten des Läufers 4
derart, daß die Gleitlagerungen während der Abrichtbearbei
tung freigegeben und während des Auswuchtens blockiert sind,
um dabei den Tisch 10 starr mit dem Unterbau 11 zu verbinden.
Claims (2)
1. Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine mit numerischer Steuerung (CNC) zum
Bearbeiten der Schaufeln (4a) eines Läufers (4) eines Strahltriebwerks oder dergleichen,
mit einem Unterbau (11) und einem gleitbeweglich darauf angeordneten Tisch (10), welcher
eine Anordnung für die Lagerung des Läufers (4) oder abzurichtenden Werkstücks
zwischen entsprechenden Lagerstützen (6, 7) sowie eine Anordnung für den Antrieb (13)
des Läufers (4) mit hoher Drehzahl trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung für die Lagerung des Läufers (4) oder Werkstücks eine
Brückenkonstruktion mit zwei über ein Brückenglied (5) miteinander verbundenen, den
Läufer (4) bzw. das abzurichtende Werkstück an seinen Enden tragenden Lagerstützen (6,
7) ist, und daß zwischen zwei Teilen jeder Lagerstütze (6, 7) eine elastisch gelenkige
Lagerung (8 bzw. 9) vorhanden ist, jeweils mit einer zugeordneten Blockiereinrichtung (8a,
9a), welche im Zusammenwirken mit der numerischen Steuerung (CNC) für das
dynamische Auswuchten des Läufers (4) derart betätigbar ist, daß die elastische Lagerung
(8, 9) während des vor und nach dem Abrichten stattfindenden Auswuchtens freigegeben
und während der Abrichtbearbeitung zur Versteifung der jeweiligen Lagerstütze (6, 7)
blockiert ist.
2. Hochgeschwindigkeits-Abrichtmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Tisch (10) und dem Unterbau (11) der Maschine (1) vorhandenen
Gleitlagerungen (12) jeweils eine Blockiereinrichtung (12a) zugeordnet ist, welche im
Zusammenwirken mit der numerischen Steuerung (CNC) für das dynamische Auswuchten
des Läufers (4) derart betätigbar ist, daß die jeweilige Gleitlagerung (12) während des vor
und nach dem Abrichten stattfindenden Auswuchtens blockiert und während der
Abrichtbearbeitung freigegeben ist.
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