DE19538257C2 - Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Objektes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen ObjektesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines dreidimensionalen Objektes nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 bzw. 24.
Ein Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Objek
tes ist unter dem Begriff "Stereolithographie" bekannt.
Hierbei wird auf einen Träger bzw. eine bereits verfestigte
Schicht eine Schicht eines flüssigen oder pulverförmigen
Materials aufgetragen und durch Bestrahlen mit einem ge
richteten Lichtstrahl, beispielsweise einem Laserstrahl, an
dem Objekt entsprechenden Stellen verfestigt. Durch suk
zessives Verfestigen einer Vielzahl von aufeinanderfolgen
den Schichten wird das Objekt schichtweise hergestellt.
Ein derartiges Verfahren, bei dem zusammen mit dem Objekt
Stützkonstruktionen zum Stützen von Teilen des Objektes
bzw. des gesamtes Objektes verfestigt werden, ist aus der
EP 0 338 751 A2 bekannt.
Beim Aufbau von Stützkonstruktionen entstehen jedoch
Schwierigkeiten der folgenden Art.
Bei filigranen Strukturen sowie bei der Verschneidung von
Flächen werden wegen der im CAD-Modell getrennten Flächen
verbunde mehrere Einzelstützen erzeugt. Diese können dicht
nebeneinander liegen und/oder sich überschneiden bzw.
durchdringen. Bei der Belichtung der Stützkonstruktion wer
den die Konturlinien der Einzelstützen in geringstem Ab
stand zueinander belichtet. Dabei verschmelzen sie mitein
ander. Die entstandene Stützkonstruktion läßt sich ohne
Zerstörung des Bauteiles nicht oder nur sehr schwer entfer
nen.
Um das Verschmelzen dicht nebeneinanderliegender Konturli
nien von Einzelstützen zu verhindern, ist es möglich, die
Stützen ohne Kontur zu belichten. Die Stützen müssen dann
jedoch sehr hart belichtet werden, d. h. es muß ein hoher
Grad an Verfestigung erzeugt werden, um ein Ausfransen der
Stützen an den Rändern zu verhindern. Die so erzeugte
Stützkonstruktion ist wiederum nur sehr mühsam vom Bauteil
zu entfernen oder kann ohne Zerstörung desselben nicht ent
fernt werden.
Aus dem Benutzerhandbuch Magics 3.0., Materialise N.V.
1995, sind bestimmte Ausbildungen von stereolithographi
schen Stützen bekannt. Die Fig. 6a bis 6c zeigen eine
schematische Darstellung solcher bekannten Stützen. Bei
dieser Art von Stützen, die an ihren Enden die Form eines
Zahnprofiles aufweisen, soll eine leichte Entfernbarkeit
der Stützen nach der Herstellung des Objektes an den An
knüpfstellen zwischen der Stützkonstruktion und dem eigent
lichen Bauteil ermöglicht werden. Durch die kleinen Flä
chen, über die die Stützkonstruktion mit dem Bauteil in
Verbindung steht, wird eine Art Sollbruchstelle geschaffen.
Dennoch treten bei der Entfernung der Stützkonstruktion vom
Bauteil noch die folgenden Probleme auf. Bei ausreichender
Eigenstabilität der Gesamtstruktur verbindet sich die
Stütze an den Anknüpfstellen in der Regel so fest mit dem
Bauteil, daß die Stütze bei der Entfernung nicht an der
geometrisch dünnsten Stelle, d. h. unmittelbar unter dem
Bauteil, bricht. Häufig bleiben bei der Entfernung der
Stützen unsauber abgebrochene Stütz-Enden am Bauteil zurück
oder es bricht ein Stück des Bauteils mit Entfernung der
Stütze heraus. Dies ist besonders an gestützten Kanten des
Bauteils der Fall. Folglich ist hier ein hoher Zeit- und
Kraftaufwand bei der Nachbearbeitung des Bauteils erforder
lich, um die Oberfläche des Bauteils von den verbleibenden
Resten zu befreien. Ein weiteres Problem tritt auf, wenn
Bauteile gestützt werden sollen, deren Stützkonstruktion
bereits auf einer Bauteiloberfläche beginnt. Die Härtung
der Stützkonstruktion reicht so tief in die Bauteiloberflä
che hinein, daß die meist hochglänzende gleichmäßige Bau
teiloberseite irreversibel in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die ehemaligen Stütz-Verbindungszonen sind dann rauh und
matt.
Aus der DE 43 09 524 C1 ist ein Verfahren zum Herstellen
eines dreidimensionalen Objektes bekannt, bei dem das ge
samte Objekt bzw. jede Schicht des zu bildenden Objektes in
einen inneren Kernbereich und einen äußeren Hüllbereich
zerlegt wird und die Strahlungseinwirkung im Kernbereich
und im Hüllbereich zur Erzeugung unterschiedlicher Eigen
schaften beider Bereiche verschieden gesteuert wird. Die
Zerlegung des zu bildenden Objektes in einen Hüllbereich
und einen Kernbereich erfolgt in einem Rechner. Der Zerle
gung des zu bildenden Objektes in Hüllbereich und Kernbe
reich entsprechende Objektdaten werden einem weiteren Rech
ner zur Verfügung gestellt, der eine Bestrahlungseinrich
tung zum Verfestigen der Schichten des zu bildenden Objek
tes steuert. Durch die Zerlegung ist es möglich, ein Objekt
mit unterschiedlichen und den jeweiligen Erfordernissen
entsprechenden vorteilhaften Baustilen aufzubauen.
Aus der WO 94/07 681 ist ein Verfahren zum Herstellen eines
dreidimensionalen Objekts durch aufeinanderfolgendes Verfestigen
von übereinanderliegenden Schichten des Objekts bekannt, bei dem
jeweils zunächst Teilbereiche einer Schicht verfestigt und dabei
mit darunterliegenden Teilbereichen der vorher verfestigten
Schicht zu mehrschichtigen Zellen verbunden werden, und danach
benachbarte Teilbereiche derselben Schicht durch Verfestigen
von schmalen Verbindungsbereichen miteinander verbunden werden.
Dadurch soll eine Verformung des Objekts verringert werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen
eines dreidimensionalen Objektes bereitzustellen, bei dem
eine zusammen mit dem Objekt erzeugte Stützkonstruktion in
einer kurzen Zeit hergestellt werden kann, nach der Fertig
stellung des Objektes leicht von diesem entfernt werden
kann, ohne daß Beschädigungen am Objekt zurückbleiben und
bei dem die Nachbearbeitungszeit für das Objekt reduziert
wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Pa
tentanspruch 1 bzw. 24. Weiterbildungen sind in den Un
teransprüchen gegeben.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß die Stützkonstruktion
als Ganzes stabil genug gebaut werden kann, während die
dünnen Verbindungsstellen zum Bauteil weich und leicht
trennbar gestaltet sind. Gleichzeitig ist gewährleistet,
daß sich die Stützkonstruktion sauber, mit geringstem
Kraft- und werkzeugaufwand, d. h. in der Regel in einem
Stück und ohne verbleibende Reste vom Bauteil trennen läßt.
Hierdurch wird der Zeitaufwand für die Entfernung der
Stützkonstruktion als auch für die Nachbearbeitung des ei
nes nachgehärteten Bauteils deutlich verringert. Das Bau
teil behält durch die schonende, aber gründliche Stützen
entfernung seine charakteristische Oberflächenstruktur.
Durch die Zerlegung der Stützkonstruktion in dreidimensio
naler Weise in den Kernbereich und den Hüllbereich wird die
erzeugte Stützkonstruktion sehr homogen. Durch Steuerung
der Strahlungseinwirkung im Hüllbereich verschieden von der
im Kernbereich kann der Hüllbereich so aufgebaut werden,
daß eine leicht lösbare Anbindung an das Objekt erzeugt
wird, und der Kernbereich kann so aufgebaut werden, daß
eine ausreichend stabile Stützkonstruktion mit geringer
Bauzeit erzeugt wird und Verzugskräfte bei der Bildung des
Objektes bei geringer Deformation der Stützkonstruktion
aufgenommen werden können.
Die Erfindung wird anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und
der Figuren näher erläutert.
Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Querschnittansicht eines
Teiles eines zu bildenden Objektes zusammen
mit einer Stützkonstruktion gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie A-A von
Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Querschnittansicht eines
zu bildenden Objektes mit einer Stützkon
struktion gemäß einer weiteren Ausführungs
form der Erfindung.
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Teil eines Ob
jektes mit einer weiteren erfindungsgemäßen
Stützkonstruktion;
Fig. 6a - Fig. 6c schematische Querschnittansichten von be
kannten Formen für stereolithographische
Stützen.
Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist eine Vor
richtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
einen auf seiner Oberseite offenen Behälter 1 auf, der bis
einem Niveau bzw. einer Oberfläche 2 mit einem unter Ein
wirkung elektromagnetischer Strahlung verfestigbaren Mate
rial 3 gefüllt ist. In dem Behälter 1 befindet sich ein
Träger 4 mit einer im wesentlichen ebenen und horizontalen
Trägerplatte 5, die parallel zur Oberfläche 2 angeordnet
ist und mittels einer nicht gezeigten Höheneinstellvorrich
tung senkrecht zur Oberfläche 2 bzw. zur Trägerplatte 5 auf
und ab verschoben und positioniert werden kann.
Auf der Trägerplatte 5 ist ein zu bildendes Objekt 6 zusam
men mit einer Stützkonstruktion 20 angeordnet, wobei das
Objekt 6 und die Stützkonstruktion 20 jeweils aus einer
Mehrzahl von Schichten 6a, 6b, 6c, 6d und 6e bzw. 20a, 20b
und 20c, die sich jeweils parallel zur Oberfläche 2 und zur
Trägerplatte 5 erstrecken, aufgebaut sind.
Über dem Behälter 1 ist eine nicht gezeigte Vorrichtung zum
Glätten der Oberfläche 2 des verfestigbaren Materiales 3
angeordnet.
Oberhalb des Behälters 1 ist eine Bestrahlungseinrichtung
7, beispielsweise ein Laser, angeordnet, die einen gerich
teten Lichtstrahl 8 abgibt. Der gerichtete Lichtstrahl 8
wird über eine Ablenkeinrichtung 9, beispielsweise einen
Drehspiegel, als abgelenkter Strahl 10 auf die Oberfläche 2
des verfestigbaren Materiales 3 in dem Behälter 1 abge
lenkt. Eine Steuerung 11 steuert die Ablenkeinrichtung 9
derart, daß der abgelenkte Strahl 10 auf jede gewünschte
Stelle der Oberfläche 2 des verfestigbaren Materials in dem
Behälter 1 auftrifft. Die Steuerung 11 ist mit einer Compu
tereinheit 50 verbunden, die der Steuerung 11 die entspre
chenden Daten zur Verfestigung der Schichten des Objektes 6
und der Stützkonstruktion 20 liefert.
Bei dem Verfahren zum Herstellen des dreidimensionalen Ob
jektes wird die Trägerplatte 5 in einem ersten Schritt in
dem Behälter so positioniert, daß zwischen der Oberseite
der Trägerplatte 5 und der Oberfläche 2 des verfestigbaren
Materiales 3 in dem Behälter 1 ein gerade der vorgesehen
Schichtdicke entsprechender Abstand vorliegt. Die sich über
der Trägerplatte 5 befindliche Schicht des verfestigbaren
Materiales 3 wird mittels des von der Bestrahlungseinrich
tung 7 erzeugten und über die Ablenkeinrichtung 9 und die
Steuereinrichtung 11 gesteuerten Lichtstrahles 8, 10 an
vorgegebenen, dem Objekt 6 und der zugehörigen Stützkon
struktion 20 entsprechenden Stellen bestrahlt, wodurch das
Material 3 verfestigt wird und so eine der Form eines Ob
jektes und der Stützkonstruktion entsprechende feste
Schicht 6a bzw. 20a bildet. Das Bilden von weiteren Schich
ten 6b, 6c und 6d bzw. 20b und 20c erfolgt sukzessive durch
Absenken der Trägerplatte 5 um einen der jeweiligen
Schichtdicke entsprechenden Betrag und erneutes Bestrahlen
an den dem Objekt 6 bzw. der Stützkonstruktion 20 entspre
chenden Stellen.
In der Computereinheit 50 erfolgt eine Berechnung der Ob
jekt- und der Stützkonstruktionsdaten für die Steuerung der
Verfestigung jeder Schicht durch Zerlegung eines dreidimen
sionalen Modelles des Objektes 6 und der Stützkonstruktion
20 in einzelne Schichten. Dabei wird die gesamte dreidimen
sionale Stützkonstruktion 20 in der Computereinheit 50 in
einen Hüllbereich und einen Kernbereich zerlegt. Der Hüll
bereich und der Kernbereich bilden zwei eigenständige Teile
bzw. Einzelobjekte der Stützkonstruktion. Die Zerlegung des
dreidimensionalen Modells der Stützkonstruktion kann auch
in einem separaten Computer erfolgen, und die erzeugten Da
ten können an die Computereinheit 50 übergeben werden. Die
Strahlungseinswirkung bei der Verfestigung in jeder Schicht
erfolgt nun in unterschiedlicher Art und Weise, je nachdem,
ob es sich um den Kernbereich oder den Hüllbereich der
Stützkonstruktion handelt. Durch die Zerlegung tritt eine
Doppelbelichtung von sich überschneidenden Teilen der
Stützkonstruktion nicht mehr auf.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Stützkonstruktion 21
zusammen mit dem Objekt 6 im Bereich der Anbindung der
Stützkonstruktion 21 an das Objekt 6. Die Stützkonstruktion
21 ist in einen Kernbereich 22 und einen Hüllbereich 23
zerlegt, die unterschiedliche Strukturen und damit unter
schiedliche Eigenschaften aufweisen. Fig. 3, die einen
Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 2 darstellt, veran
schaulicht die Anbindung der Stützkonstruktion 21 über de
ren Hüllbereich 23 an das Objekt 6 in einer Schicht.
Im Kernbereich 22 erfolgt die Strahlungseinwirkung bevor
zugt so, daß die Verformung der Stützkonstruktion 21 bei
der Erzeugung des Objektes 6 minimal ist. Dazu muß der
Kernbereich 22 hart und damit unelastisch belichtet werden,
d. h. es muß eine starke Verfestigung erzeugt werden.
Zur Verringerung der erforderlichen Bauzeit und zur Materi
alersparnis wird der Kernbereich 22 der Stützkonstruktion
21 nur in einzelnen beabstandeten Teilbereichen verfestigt,
die entweder gar nicht oder durch Verbindungsstege mitein
ander verbunden sind. Es ist bei ausreichend stabiler Ver
festigung des Hüllbereiches 23 auch möglich, den Kernbe
reich 22 überhaupt nicht zu verfestigen. Nichtverfestigtes
Material kann nach der Fertigstellung durch im Hüllbereich
und/oder im Kernbereich vorgesehene Öffnungen abgelassen
werden.
Die Verfestigung der Stützkonstruktion 21 im Hüllbereich 23
kann bevorzugt zur Erzeugung einer ausreichend stabilen,
aber leicht lösbaren Anbindung der Stützkonstruktion an das
Objekt erfolgen. Dazu erfolgt die Belichtung im Hüllbereich
weich, d. h. eine geringere Verfestigung als im Kernbereich
wird erzeugt, so daß der Hüllbereich der Stützkonstruktion
im Bereich der Anbindung an das Objekt nicht unlösbar an
dem Objekt anhaftet.
Im Hüllbereich 23 der Stützkonstruktion können ebenfalls
einzelne beabstandete Teilbereiche verfestigt werden, die
entweder gar nicht oder durch Verbindungsstege miteinander
verbunden sind. Der Abstand der Teilbereiche im Hüllbereich
ist bevorzugt kleiner als der Abstand der Teilbereiche im
Kernbereich, damit das Objekt ausreichend gestützt wird. In
Bereichen des Hüllbereiches 23 der Stützkonstruktion 21,
die an das Objekt angrenzen, ist es möglich, nur einzelne
zusammenhängende Blöcke bzw. Klötzchen des Hüllbereiches zu
verfestigen, wodurch eine perforierte Anbindung an das Ob
jekt erzeugt wird, die die Ablösung der Stützkonstruktion
nach der Fertigstellung des Objektes erleichtert.
Die Wandstärke des Hüllbereiches ist innerhalb der gesamten
Stützkonstruktion und/oder von Schicht zu Schicht einstell
bar. Damit kann der Abstand der Stützkonstruktion zu Wänden
des zu bildenden Objektes eingestellt werden.
Durch geeignete Wahl der Strahlungseinwirkung bzw. der
Belichtungstechnik können gegenüber dem herkömmlichen Ver
fahren Bauzeiteinsparungen von bis zu 80% erreicht werden.
Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich ist, besteht eine wei
tere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
darin, eine Stützkonstruktion 30 in mehrere Schalen bil
dende Hüllbereiche 31, 32, 33 und einen Kernbereich 26 zu
zerlegen, wobei diese Bereiche 31, 32, 33, 26 jeweils ei
genständige Teile bzw. Einzelobjekte der Stützkonstruktion
sind. Verschiedene Schalendicken sind möglich. Ein Hüllbe
reich kann beispielsweise den Kernbereich vollständig oder
nur teilweise einschließen. So besitzt gemäß Fig. 4 die
Hülle 31 keine Z-Dicke, hingegen jedoch XY-Wandstärke. Der
Hüllbereich 32 besitzt lediglich Z-Dicke, während der Hüll
bereich 33 eine gleichmäßige Wandstärke in XY- und Z-Rich
tung aufweist. Der Kern 26 kann bei dieser Stützkonstruk
tion mit sehr groß beabstandeten Teilbereichen gebaut wer
den. Mit einer solchen schalenförmigen Zerlegung ist es
möglich, den Kraftfluß durch die Stützkonstruktion bei mi
nimaler Bauzeit optimal zu leiten.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch ein zu bildendes Ob
jekt 6, bei dem der Fall dargestellt ist, daß eine Stütze
40, die auch Teil einer größeren hier nicht dargestellten
Stützkonstruktion sein kann, zwischen der Oberseite 61 ei
nes Teiles des Objektes 6 und der Unterseite 62 eines dar
überliegenden Teiles des Objektes gebildet ist. In einem
solchen Fall ist eine Entfernung der Stütze nach dem Bilden
des Objektes besonders schwierig. Die Stütze 40 ist wie
derum in einem Kernbereich 41 und einen Hüllbereich 42 zer
legt. Beim Bilden der Stütze 40 muß, in Übereinstimmung mit
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, nicht notwendigerweise
der Hüllbereich 42 den Kernbereich 41 von allen Seiten um
schließen. Es genügt auch, wenn der Hüllbereich 42 den
Kernbereich 41 nur von den unmittelbar in Kontakt mit dem
Objekt stehenden Enden her eingrenzt.
Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die
Belichtung von beabstandeten Teilbereichen im Hüllbereich
42 derart, daß der Querschnitt der Teilbereiche zu den an
grenzenden zu stützenden Oberflächen 61 und 62 des Objektes
6 hin abnimmt. Dadurch weist die Stütze 40 an ihren mit dem
Objekt 6 in Verbindung stehenden Enden die Form eines Zahn
profiles auf, wobei im dargestellten Fall die Zähne des
Zahnprofiles zum Objekt hin spitz zulaufen, so daß eine ge
ringe aber doch zur Stützung ausreichende Kontaktfläche
zwischen der Stütze und dem Objekt 6 erzeugt wird. Die
Dicke des Hüllbereiches 42 bei der in Fig. 5 gezeigten Aus
führungsform mit einer Oberfläche in Form eines Zahnprofi
les beträgt nur wenige Schichtdicken. Der Hüllbereich 42
wird erfindungsgemäß weniger stark belichtet als der Kern
bereich 41, so daß aufgrund der etwas geringeren Verfesti
gung im Hüllbereich 42 und der geringen Kontaktfläche zwi
schen der Stütze 40 und dem Bauteil 6 eine leichte Ablösung
der Stütze ohne Beschädigung des Objektes möglich ist.
Durch die dreidimensionale Ausgestaltung des Hüllbereiches
ergibt sich, daß die Zähne 42a, 42b, usw. eine durch die
geringere Verfestigung bedingte "weiche Zone" mit der Dicke
D haben.
Ein weicher Hüllbereich kann auf zwei Arten erzeugt werden.
Einmal kann der Grad an Verfestigung über die unmittelbare
Steuerung der Strahlparameter wie z. B. Strahlintensität
während der einmaligen Belichtung einer Schicht erfolgen.
Hier tritt dann keine Doppelbelichtung auf.
Bevorzugt kann jedoch ein Unterschied im Verfestigungsgrad
von Hülle und Kern dadurch erzeugt werden, daß eine einfa
che weiche Belichtung des Gesamtbereiches der Stütze beste
hend aus Hülle und Kern stattfindet und der Kernbereich zu
sätzlich noch ein weiteres Mal belichtet wird. Der Kernbe
reich erhält seine starke Verfestigung also durch Doppelbe
lichtung, während der Hüllbereich seinen geringeren Verfe
stigungsgrad relativ zum Kernbereich aufgrund nur einmali
ger Belichtung erhält. Da die Stütze schichtweise aufgebaut
wird, erfolgt die genannte Doppelbelichtung pro Schicht.
Anstelle der in Fig. 5 dargestellten Ausbildung der Enden
der Stütze 40 als Zahnprofile mit zum Objekt hin spitz zu
laufenden Zähnen sind auch die beispielsweise in Fig. 6a
und 6b gezeigten Profilformen möglich, bei denen die Zähne
eine abgeplattete Oberfläche aufweisen. Dadurch wird die
Kontaktfläche zwischen Stütze und Objekt erhöht, was insbe
sondere bei dünnen Auskragungen des Objektes vorteilhaft
sein kann. Durch eine entsprechend schwächere Belichtung im
Hüllbereich ist jedoch auch bei solchen Ausbildungen der
Stützenden eine leichte Ablösung der Stütze vom Objekt mög
lich.
Claims (28)
1. Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Ob
jektes, bei dem das Objekt (6) durch aufeinanderfolgendes
Verfestigen einzelner Schichten (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) aus
verfestigbarem flüssigen oder pulverförmigen Material (3)
durch Einwirkung einer elektromagnetischen Strahlung (8,
10) erzeugt wird und bei dem zusammen mit dem Objekt (6)
eine Stützkonstruktion (20, 21) zum Stützen des Objektes
(6) verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützkonstruktion (20, 21) in dreidimensionaler Weise
in einen inneren Kernbereich (22) und einen äußeren Hüllbe
reich (23) zerlegt wird und die Strahlungseinwirkung zur
Erzeugung unterschiedlicher Eigenschaften beider Bereiche
verschieden gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützkonstruktion (20, 21) schichtweise zusammen mit
der Verfestigung der Schichten (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Ob
jektes (6) verfestigt wird und die Zerlegung in den Hüllbe
reich (23) und den Kernbereich (22) in jeder Schicht (20a,
20b, 20c) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß
die Strahlungseinwirkung im Kernbereich (22) so erfolgt,
daß die Verformung der Stützkonstruktion (20, 21) bei der
Erzeugung des Objektes (6) minimal ist und daß die Strah
lungseinwirkung im Hüllbereich (23) zur Erzeugung der An
bindung der Stützkonstruktion an das Objekt erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strahlungseinwirkung im Kernbereich (22) so erfolgt,
daß eine starke Verfestigung erzeugt wird und daß die
Strahlungseinwirkung im Hüllbereich (23) so erfolgt, daß
eine geringe Verfestigung erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
im Kernbereich (22) einzelne beabstandete Teilbereiche
verfestigt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilbereiche durch Verbindungsstege miteinander verbun
den werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß
im Hüllbereich (23) einzelne beabstandete Teilbereiche
verfestigt werden .
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilbereiche durch Verbindungsstege miteinander verbun
den werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß
der Abstand der Teilbereiche im Hüllbereich (23) kleiner
als der Abstand der Teilbereiche im Kernbereich (22) ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß
in Bereichen des Hüllbereiches (23), die an das Objekt (6)
angrenzen, nur einzelne Schichten oder eine Anzahl von
übereinanderliegenden Schichten oder einzelne Teilbereiche
einer Schicht zur Erzeugung einer perforierten Anbindung an
das Objekt (6) verfestigt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlungseinwirkung so gesteuert
wird, daß die Wandstärke des Hüllbereiches (23) für die
gesamte Stützkonstruktion gleich ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Hüllbereiches (23)
über die Stützkonstruktion einstellbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß
das Objekt (6) in dreidimensionaler Weise in einen Kernbe
reich und einen Hüllbereich zerlegt wird und daß die
Strahlungseinwirkung im Kernbereich so erfolgt, daß die
Verformung des Objektes bei und nach der Verfestigung mini
mal ist und daß die Strahlungseinwirkung im Hüllbereich zur
Erzeugung einer glatten und genauen Oberfläche erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Kernbereich in mindestens einen zweiten Hüllbereich
(32, 33) und einen zweiten Kernbereich (26) zerlegt wird
und die Strahlungseinwirkung zur Erzeugung unterschiedli
cher Eigenschaften jedes Bereiches verschieden gesteuert
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Wandstärken der Hüllbereiche (31, 32, 33) einstellbar
sind.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
im Hüllbereich (23, 31, 32, 33) Öffnungen gebildet werden,
durch die unverfestigtes Material aus dem Kernbereich (22,
26) ausfließen kann.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kernbereich (22, 26) Öffnungen gebildet werden,
durch die unverfestigtes Material aus dem Kernbereich (22,
26) ausfließen kann.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß
in Bereichen des Hüllbereiches (23) der Stützkonstruktion,
die an das Objekt (6) angrenzen, in jeder Schicht nur ein
zelne Teilbereiche der Schicht zur Erzeugung einer perfo
rierten Anbindung an das Objekt (6) verfestigt werden, wo
bei die Teilbereiche aufeinanderfolgender Schichten über
einander liegen.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der zu verfestigenden Teilbereiche zum
Objekt (6) hin abnimmt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Querschnitte der zu verfestigenden Teilbereiche so ge
wählt werden, daß der an den zu stützenden Teil des Objek
tes (6) angrenzende Teil der Stützkonstruktion die Form ei
nes Zahnprofiles (42) aufweist.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Zähne des Zahnprofiles in Richtung des zu stützenden
Teil des Objektes (6) hin spitz zulaufen.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Zähne des Zahnprofiles zu dem zu stützenden Teil des
Objektes (6) hin abgeplattet sind.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Wandstärke des Hüllbereiches 10 bis 100 Schichtdicken
beträgt.
24. Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Ob
jektes durch Verfestigen von aufeinanderfolgenden Schichten
(6a, 6b, 6c, 6d, 6e) aus mittels elektromagnetischer oder
Teilchenstrahlung verfestigbarem flüssigen oder pulverför
migen Material an dem jeweiligen Querschnitt des Objekts
(6) entsprechenden Stellen, wobei zusammen mit dem Objekt
(6) eine Stützkonstruktion (20, 21) mit mindestens einer
Stütze (40) zum Stützen des Objektes (6) oder Teilen des
Objektes verfestigt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Strahlungseinwirkung zum Bilden der Stütze (40) so ge
steuert wird, daß in einem den zu stützenden Teil des Ob
jektes (6) zugewandten Ende der Stütze ein äußerer Bereich
(42) der Stütze einen geringeren Verfestigungsgrad aufweist
als ein innerer Bereich (41) der Stütze (40) und daß in dem
äußeren Bereich (42) die Verfestigung der Stütze (40) nur
in Teilbereichen des Stützenquerschnittes derart erfolgt,
daß eine perforierte Anbindung der Stütze (40) an das Ob
jekt (6) erzeugt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Stütze (40) schichtweise zusammen mit der Verfestigung
der Schichten des Objektes (6) verfestigt wird, und daß die
zu verfestigenden Teilbereiche des äußeren Bereiches (42)
der Stütze (40) in aufeinanderfolgenden Schichten überein
ander liegen, so daß der äußere Bereich (42) die Form eines
Zahnprofiles aufweist.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Querschnitte der Teilbereiche zu dem zu stützenden Teil
des Objektes hin abnehmen.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß
der geringere Verfestigungsgrad des äußeren Bereiches (42)
der Stütze relativ zu deren inneren Bereich (41) durch ein
maliges Bestrahlen des gesamten Bereiches, bestehend aus
äußerem und innerem Bereich, und anschließend nochmaliges
Bestrahlen nur des inneren Bereiches (41) erzeugt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß
der geringere Verfestigungsgrad des äußeren Bereiches (42)
der Stütze relativ zu dem inneren Bereich (41) durch Varia
tion der Strahleigenschaften während eines einmaligen Be
strahlens des Gesamtbereiches erzeugt wird.
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