DE19538138A1 - Fadenbremse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenbremse mit zwei durch Belastungsmittel nachgiebig
gegeneinander gedrückten scheiben- oder tellerförmigen Bremselementen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Fadenbremsen finden zum Aufzwingen einer Fadenspannung von laufenden
Fäden bei Textilmaschinen in großem Umfang Verwendung. In herkömmlicher Weise
sind die Fadenbremsen derart aufgebaut, daß auf einer zentralen zylindrischen Achse
zwei Bremsteller frei drehbar gelagert sind, die durch eine auf die Lagerachse aufge
schobene Schraubenfeder nachgiebig gegeneinander gepreßt sind. Zwischen den bei
den Bremstellern ist ein durchlaufender Faden geführt. Die auf diesen Faden ausgeüb
te Bremskraft kann durch eine Stellmutter einstellbar sein, die es erlaubt, die Querspan
nung der Druckfeder und somit die wirkende Axialkraft zwischen den beiden Bremstel
lern zu beeinflussen. Für eine besonders feinfühlige Einstellung ist teilweise eine koni
sche Druckfeder vorgesehen, bei der zuerst Windungen mit großem Durchmesser über
einen verhältnismäßig langen Weg der Stellmutter zusammengedrückt werden.
Bei derartigen Tellerfadenbremsen tritt das Problem auf, daß unter Schmutz- und Flu
seneinwirkung die Bremskraft mit zunehmender Betriebsdauer abnimmt. Dies beruht
zum einen darauf, daß sich zwischen den Bremstellern in dem Bereich, in dem die to
rusartigen Bremselemente aneinander an liegen, sich Schmutz ablagert, so daß im
Laufe der Zeit der Faden ohne Bremswirkung zwischen den Bremstellern hindurchge
führt werden kann. Zudem kann die Schmutz- und Fluseneinwirkung dazu führen, daß
die freie Drehbarkeit der Bremsteller unmöglich wird. Dadurch geht der funktionswichti
ge Selbstreinigungseffekt verloren, der durch die freie Drehbarkeit im Neuzustand der
Fadenbremse gegeben ist.
Es ist aus der DE-OS 38 28 762 eine selbstreinigende Fadenbremse bekannt, die we
nigstens ein eigenes, drehbar gelagertes und mit dem zugeordneten Bremselement zu
mindest zeitweilig reib- oder formschlüssig kuppelbares Antriebselement aufweist, das
durch den laufenden Faden antreibbar ist. Durch das zusätzliche Antriebselement soll
eine kontrollierte Rotation der Bremsteller ermöglicht sein, um die Selbstreinigung auf
rechtzuerhalten und ein hohes Maß an Betriebssicherheit zu ermöglichen.
Um die freie Drehbarkeit der Bremsteller und damit den Selbstreinigungseffekt aufrecht
zuerhalten, ist aus der DE-PS 41 04 663 eine auf die Lagerachse wirkende
Schwingungserzeugungs-Einrichtung bekannt, durch die die Bremselemente in Schwin
gungsbewegung versetzbar sind. Eine derartige technisch mit großem Aufwand vorge
sehene Fadenbremse weist jedoch den Nachteil auf, daß die auf die Lagerachse wir
kenden Vibrationen dazu führen, daß sich Schmutz und Flusen auf der Lagerachse
festsetzen können und somit die freie Drehbarkeit der Bremsteller mit zunehmender
Betriebsdauer verschlechtert wird.
Eine Verbesserung hierfür soll durch die Schwingungserzeugungs-Einrichtung aus der
DE-PS 41 20 328 gegeben sein. Diese wirkt mit einem mechanischen, stoßweise ange
triebenen elastischen Finger auf die Randbereiche der Bremsteller, wobei insbesonde
re die Schwingungserzeugungs-Einrichtung bei geringer Fadengeschwindigkeit eintritt.
Dies stellt eine kosten intensive Anordnung dar.
Darüber hinaus ist aus der EP-PS 0 499 218 als auch aus der DE-PS 43 01 507 eine
Fadenbremse bekannt, die von den technisch aufwendigen Lösungen abweicht. Diese
Druckschriften schlagen eine Fadenbremse vor, bei der an Stelle der zentralen Lager
achse ein relativ dünnes Lagermittel in eine zentrale Öffnung der Bremsteller ragt, wo
bei die Bremsteller mit gegenpoligen Magnetringen zur Fadenklemmung bzw.
-bremsung gebracht werden. Die Bremskraft kann über jeweils einen an dem Bremstel
ler angeordneten dauermagnetischen Ring erfolgen, der über ein Gewinde zu dem
Bremsteller festgelegt wird. Die Anziehungskräfte von gegenpoligen Dauermagneten
hängen von dem Abstand der beiden dauermagnetischen Ringe ab, wobei ein etwa
quadratischer Zusammenhang zwischen der Größe der Anziehungskraft und dem Ab
stand besteht. Dadurch kann die Bremskraft zweckentsprechend eingestellt werden.
Diese Anordnung und Ausgestaltung von Bremstellern mit gegenpoligen Magnetringen
weist jedoch den Nachteil auf, daß ein lageunabhängiger Betrieb der Fadenbremse
nicht möglich ist und daß eine feinfühlige Einstellbarkeit der Bremskraft vom Nullwert
bis zum vollständigen Blockieren der Bremse erschwert wird.
Die aus dem oben ausgeführten Stand der Technik bekannten Fadenbremsen haben
alle gemeinsam, daß verhältnismäßig aufwendige Lösungen vorgesehen sind, um eine
Selbstreinigung und gleichzeitig eine hinreichende Feineinstellung der Bremskraft zu
ermöglichen, um ein hohes Maß an Betriebssicherheit zu erzielen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fadenbremse der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, bei der die Drehbarkeit wenigstens eines oder beider Brems
teller zur Selbstreinigung auf einfache und kostengünstige Art und Weise erreicht und
beibehalten wird, sowie eine feinfühlige Einstellbarkeit der Bremskraft erhalten bleiben
soll, als auch eine universelle Anwendbarkeit in einer beliebigen Einbaulage und unter
schiedliche Textilfäden in Textilmaschinen ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst.
Durch diese Anordnung und Zuordnung von in der Eigenschaft unterschiedlichen Bela
stungsmitteln zu den Bremselementen wird ermöglicht, daß die Bremsteller hinsichtlich
ihrer Bremskraft fein einstellbar sind und gleichzeitig bezüglich ihrer freien Drehbarkeit
auf einer Lagerachse dosiert gebremst werden können.
Des weiteren weist diese Anordnung den Vorteil auf, daß bestehende Fadenbremsvor
richtungen einfach und schnell durch die erfindungsgemäße Anordnung ausgetauscht
werden können. Diese Fadenbremsvorrichtung kann auf einer bereits vorhandenen
Lagerachse montiert werden. Des weiteren weist die Fadenbremsvorrichtung den Vor
teil auf, daß durch das zumindest eine an dem Bremselement angeordnete Belastungs
mittel (Magnet + Eisen) mit dem gegenüberliegenden Bremselement eine definierte
Mindest-Axialkraft zur Bremsung des Fadens bewirkt, ohne daß das andere Bela
stungsmittel (Feder) im wesentlichen in Eingriff kommt. Dieses zweite Belastungsmittel
(Feder) kann der freien Drehbarkeit der Bremselemente entgegenwirken, das ein un
kontrolliertes Drehen der Bremselemente und mögliches Heraustreiben des Fadens
zwischen den Bremselementen verhindert und zusätzlich, sofern erforderlich, auch die
wirkende Axialkraft zwischen den Bremselementen erhöhen.
Durch die Merkmale des Anspruchs 2 kann erreicht werden, daß auf einfache Art und
Weise zwischen den Bremstellern eine Axialkraft wirken kann. Dabei kann vorgesehen
sein, daß an einem Bremselement ein magnetisches Belastungsmittel anordenbar ist.
Das gegenüberliegende Bremselement ist aus ferritischem Material ausgebildet, so daß
ein magnetischer Fluß zwischen dem Belastungsmittel und dem zweiten Bremselement
erfolgen kann und eine entsprechende Axialkraft bewirkt. Das Bremselement mit dem
magnetischen Belastungsmittel kann vorteilhafterweise aus nicht-magnetischem Mate
rial hergestellt sein.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß das eine Bremselement als magnetisches
Belastungsmittel ausgebildet ist und das gegenüberliegende Bremselement aus ferriti
schem Material ausgebildet sein kann.
Durch die Merkmale des Anspruchs 3 kann eine kostengünstige Anordnung und Ausge
staltung des weiteren Belastungsmittels, welches in seiner Eigenschaft von dem ersten
Belastungsmittel abweicht, gegeben sein. Darüber hinaus weist eine derartige Spiralfe
der den Vorteil auf, daß durch unterschiedliche Federvorspannungen entsprechende
Axialkräfte zwischen den Bremselementen wirken und eingestellt werden können. Da
rüber hinaus führen die Vorspannungskräfte zu einer Reibung zwischen dem Angriffs
punkt der Spiralfeder an dem der Spiralfeder unmittelbar zugeordneten Bremselement.
Dadurch kann die freie Drehbarkeit der Bremselemente beeinflußt und gesteuert
werden.
Durch die Merkmale des Anspruchs 4 ist eine einfache und kostengünstige alternative
Ausführungsform zu einem Belastungsmittel gemäß Anspruch 3 gegeben. Diese als
Meterware zu beziehenden Hülsen können entsprechend dem jeweiligen Anwendungs
fall auf eine bestimmte Länge abgelängt werden. Darüber hinaus weisen diese den
Vorteil auf, daß sie eine gute Bremseigenschaft im Zusammenspiel mit den Bremsele
menten aufweisen. Die aus Kunststoff ausgebildete Hülse kann aus einem Thermo
plast, Elastomer oder Duroplast herstellbar sein. Weitere alternative Materialien zur
Ausbildung einer Hülse können ebenso denkbar sein.
Durch die Merkmale des Anspruchs 5 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ei
nes Belastungsmittels zu den Ansprüchen 3 und 4 gegeben. Über ein derartiges Teller
federnpaket können ihre Axialkräfte auf die Bremselemente eingestellt werden.
Durch die Merkmale des Anspruchs 6 wird ermöglicht, daß das weitere Belastungsmit
tel hinsichtlich der auf die Bremselemente wirkende Axialkraft einstellbar sein kann.
Diese Einstelleinheit kann vorteilhafterweise stufenlos bezüglich einer die Bremsele
mente ausnehmenden Lagerachse einstellbar sein. Alternativ kann auch eine stufenför
mige oder rasterförmige Einstellung vorgesehen sein. Die Einstellung kann manuell als
auch automatisch über Antriebe erfolgen.
Durch die Merkmale des Anspruchs 7 ist ermöglicht, daß die Einstelleinheit einfach von
Hand betätigbar ist. Dadurch kann der Werker von Hand die Bremskraft der Bremsele
mente einstellen und nachjustieren. Vorteilhafterweise ist eine Rändelung der Stellmut
ter vorgesehen, so daß ohne zusätzliches Werkzeug eine Einstellung vorgenommen
werden kann. Die Stellmutter weist vorteilhafterweise ein selbsthemmendes Gewinde
auf, so daß die eingestellte Position der Einstelleinheit auf der Lagerachse erhalten
bleiben kann. Eine durch die textilverarbeitende Maschine hervorgerufene Vibration
kann die voreingestellte Position der Einstelleinheit nicht verändern.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Faden
bremse mit Belastungsmitteln,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform
der Fadenbremse zu Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausfüh
rungsform einer Fadenbremse.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Fadenbremse 11 dargestellt. Diese weist eine La
gerachse 12 auf, deren Einbaulage beispielsweise in horizontaler Ausrichtung darge
stellt ist, jedoch beliebig wählbar sein kann. Auf dieser Lagerachse 12 ist mit Spiel frei
drehbar ein erstes Bremselement 13 und ein zweites Bremselement 14, ebenfalls frei
drehbar, gelagert. Die Bremselemente 13, 14 sind scheiben- bzw. tellerförmig ausgebil
det und weisen eine zentrale Öffnung 17, 18 auf, die zur Lagerung der Bremselemente
13, 14 auf der Lagerachse 12 dienen. Die Bremselemente 13, 14 sind im Querschnitt
gesehen torusartig gewölbt und liegen im Bereich der Wölbung 16 aneinander an und
bewirken die Bremsung eines Fadens 23.
In den Lageröffnungen 17, 18 der Bremselemente 131 14 sind Lagerelemente 19, 21
zur reibungsmindernden und/oder verschleißmindernden Aufnahme der Bremselemen
te 13, 14 auf der Lagerachse 12 vorgesehen. Diese Lagerelemente 19, 21 können als
Lagerbuchsen oder Lagerringe ausgebildet sein. Vorteilhafterweise sind diese Lagere
lemente 19, 21 aus Kunststoff ausgebildet, der gute Gleiteigenschaft bei einer hohen
Verschleißfestigkeit aufweist.
In dem Lager bzw. Wirkbereich der Bremselemente 13, 14 weist die Lagerachse 12
vorteilhafterweise eine Lagerhülse 22 auf, die aus hartem und verschleißfestem Mate
rial, wie beispielsweise Keramik, ausgebildet ist. Dadurch ist eine hohe Standfestigkeit
der Lagerachse 12 bezüglich der darauf frei rotierenden Bremselemente 13, 14 und ei
nes Fadens 23 gegeben, der um die Lagerachse 12 zumindest teilweise umgelenkt
werden kann.
Die Lagerachse 12 wird von einer Halterung 26 aufgenommen, die beispielsweise an
einer Fadenliefervorrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein kann. Rechts von der
Halterung 26 ist unmittelbar an diese an liegend ein Anschlag 27 vorgesehen, der vor
teilhafterweise aus einem verschleißfesten Kunststoff mit geringer Reibung ausgebildet
ist. An diesem Anschlag 27 liegt das erste Bremselement 13 mit seinem Lagerelement
19 an und ist in seiner axialen Bewegungsrichtung nach links begrenzt und zumindest
teilweise gebremst.
An dem ersten Bremselement 13 ist ein Belastungsmittel 28 angebracht. Dies ist vor
teilhafterweise in der Wölbung 16 angeordnet. Das Belastungsmittel 28 ist als Dauer
magnetring ausgebildet. Das Belastungsmittel 28 kann durch eine Klebeverbindung an
dem Bremselement 13 angeordnet sein. Alternativ kann das Belastungsmittel 28 auch
kraft- und/oder formschlüssig an dem Bremselement 13 angeordnet sein. Des weiteren
kann vorgesehen sein, daß zur Vermeidung von Flusenablagerungen an dem ersten
Bremselement 28 vorteilhafterweise eine Abdeckung 38 angeordnet ist. Diese Ab
deckung 38 ist form- und/oder kraftschlüssig an dem Bremselement 13 angeordnet. Die
Abdeckung 38 kann auch das Belastungselement 28 zu dem Bremselement 13 festle
gen, ohne daß eine weitere Verbindung dafür erforderlich wäre. Die Abdeckung 38
kann durch eine Rast-, Schnapp- oder Klemmverbindung an dem Bremselement 13 be
festigbar sein. Alternativ kann auch eine Klebverbindung vorgesehen sein. Die Abdec
kung 38 ist bevorzugt als Spritzgußteil ausgebildet.
Dem ersten Bremselement 13 gegenüberliegend ist ein zweites Bremselement 14 vor
gesehen. Das zweite Bremselement 14 ist aus ferritischem Material ausgebildet, so daß
zwischen dem ersten und zweiten Bremselement 13, 14 eine Axialkraft entsprechend
dem magnetischen Fluß wirken kann. In Abhängigkeit der Größe des magnetischen
Belastungsmittels 28 kann eine bestimmte Grundeinstellung der zwischen den Bremse
lementen 13, 14 wirkenden Axialkraft gegeben sein.
Auf der die Bremselemente 13, 14 aufnehmenden Lagerachse 12 ist mit Abstand zu
den Bremselementen 13, 14 eine Einstelleinheit 31 vorgesehen. Diese Einstelleinheit
31 ist als Stellmutter ausgebildet. Zwischen dem zweiten Bremselement 14 und der
Einstelleinheit 31 ist ein weiteres Belastungsmittel 29 vorgesehen. Dieses beispielhaft
als Spiralfeder ausgebildete Belastungsmittel 29 ist in seiner Vorspannung durch die
auf einem Gewinde 32 der Lagerachse 12 angeordneten Stellmutter 31 stufenlos
einstellbar.
Das zweite Belastungsmittel 29 bewirkt eine Bremsung der freien Rotation zunächst
bezüglich des zweiten Bremselementes 14. Des weiteren bildet die durch die Ein
stelleinheit 31 aufgebrachte Vorspannung eine weitere Axialkraftkomponente, die die
zwischen den Bremselementen 13, 14 wirkende Axialkraft durch das magnetische Be
lastungsmittel überlagern kann.
Durch das magnetische Belastungsmittel 28 zusammen mit den Bremselementen 13,
14 kann bereits eine Axialkraft aufgebracht werden, die eine ausreichende Bremsung
des Fadens 23 ermöglicht. Um die frei drehbaren Bremselemente 13, 14 zumindest ge
ringfügig zu bremsen, kann bereits das Anliegen des weiteren Belastungsmittels 29 ge
nügen, ohne daß eine zusätzliche Axialkraft wirkt. Durch die dauernde Drehung der
Bremselemente 13, 14 kann es zu einem Verschleiß des an dem zweiten Belastungse
lements 14 anliegenden Endes des Belastungsmittels 29 kommen. Durch die
Einstelleinheit 31 kann eine Nachjustierung erfolgen, so daß eine Bremsung der
Bremselemente 13, 14 mit Sicherheit gegeben sein kann. Sofern die durch das magne
tische Belastungsmittel 28 hervorgerufene Axial- bzw. Bremskraft nicht ausreichen soll
te, kann die Einstelleinheit 31 in Richtung auf die Bremselemente 13, 14 zugestellt wer
den, so daß zumindest eine größere Bremsung hinsichtlich der freien Rotierbarkeit der
Bremselemente 13, 14 gegeben sein kann. Das Belastungsmittel 28 kann Verbindun
gen mit unterschiedlichem Durchmesser aufweisen, so daß beispielsweise zuerst Win
dungen mit großem Durchmesser über einen verhältnismäßig langen Weg zur
Einstelleinheit 31 zusammengedrückt werden. Damit die eingestellte Position der Ein
stelleinheit 31 während des Betriebes der fadenverarbeitenden Maschine erhalten
bleibt, ist vorteilhafterweise das Gewinde 32 als selbsthemmendes Gewinde ausgebil
det. Alternativ kann eine stufenweise verstellbare oder durch eng vorgegebene Abstän
de einrastbar einstellbare Einstelleinheit 31 gegeben sein.
Auf der Lagerachse 12 können des weiteren Markierungen 33 vorgesehen sein, die
beispielsweise durch eingearbeitete Nuten oder Streifen oder dergleichen vorgesehen
sein können, um eine Voreinstellung der Bremskraft der Bremselemente 13, 14 zu er
möglichen. Des weiteren kann ermöglicht sein, daß in Abhängigkeit der zu verarbeiten
den Fäden 23 eine unterschiedliche Bremskraft erforderlich ist, die aufgrund der
Markierungen 33 schnell eingestellt werden können, so daß die Umrüstzeiten erheblich
herabgesetzt werden können.
Die Lagerachse 12 ist vorteilhafterweise aus unmagnetischem Material hergestellt, so
daß zwischen dem Belastungsmittel 28 und der Lagerachse 12 ein magnetischer Fluß
ausgeschlossen ist. Dadurch kann die Kraftwirkung zwischen dem Belastungsmittel 28
und dem Bremselement 14 verbessert sein. Es ist jedoch durchaus möglich, daß die
Lagerachse 12 auch aus ferromagnetischem Material ausgebildet sein kann, wodurch
die Funktionsfähigkeit der Fadenbremsvorrichtung 11 immer noch gegeben ist.
Das das Belastungsmittel 28 aufnehmende Bremselement 13 ist vorteilhafterweise aus
Keramik oder Aluminium mit Hartschicht oder vorzugsweise aus nicht magnetischem
Stahl hergestellt. Es kann jedoch - wie bereits bei der Ausgestaltung der Lagerachse 12
erwähnt wurde - vorgesehen sein, daß die Bremsteller 13, 14 aus Stahl ausgebildet
werden.
Die erfindungsgemäße Fadenbremsvorrichtung 11 ermöglicht eine lageunabhängige
Anordnung und kann somit für unterschiedliche Garne und Textilien in unterschiedli
chen textilverarbeitenden Maschinen eingesetzt werden.
In Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenbremsvor
richtung 11 zu Fig. 1 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist das Belastungsmittel
28 durch zwei Magnetringe gebildet, die jeweils an einem Bremselement 13, 14 gegen
polig angeordnet sind, so daß sie eine anziehende Wirkung aufweisen. Bei diesem
Ausführungsbeispiel können die Bremselemente 13, 14 vorteilhafterweise aus nicht fer
romagnetischem Material hergestellt sein. Des weiteren ist bei dieser alternativen Aus
führungsform das weitere Belastungselement 29 als Hülse dargestellt. Die Hülse 29
kann beispielsweise aus einem Elastomer, Thermoplast oder Duroplast herstellbar sein.
Derartige Hülsen 29 weisen den Vorteil auf, daß die eine das Bremselement 14 angren
zende Stirnseite ebenso eine gute Bremsung bewirken kann. Darüber hinaus weisen
derartige Hülsen den Vorteil auf, daß eine Flusenablagerung in den Lageröffnungen 17,
18 um ein erhebliches Maß verringert werden kann.
Alternativ zu der Hülse 28 kann auch ein Tellerfederpaket oder dergleichen vorgesehen
sein.
In Fig. 3 ist eine weitere alternative Ausführungsform zu Fig. 1 dargestellt. In dieser
Ausführungsform ist das Bremselement 13 mit dem Belastungsmittel 28 und das
Bremselement 14 in ihrer Anordnung zu einem Anschlag 27 bzw. zu einer Einstellein
heit 31 spiegelbildlich angeordnet. Durch eine derartige Anordnung kann ebenso eine
Fadenbremsung erzielt werden.
Es versteht sich, daß die einzelnen Alternativen unterschiedlich miteinander kombinier
bar sind.
Es kann des weiteren vorgesehen sein, daß die Lagerachse 12 einen im wesentlichen
außenmittig verlaufenden Fadenführungsschlitz aufweist, der sich soweit erstreckt, daß
er über den Bereich der Fadendurchführung der Fadenbremse 11 reicht. Dadurch kann
gewährleistet werden, daß der Faden 23 auch ohne Umlenkung gebremst wird und
nicht aus der Fadenbremse 11 heraustritt.
Claims (7)
1. Fadenbremse mit zwei durch Belastungsmittel (28, 29) nachgiebig gegeneinander
gedrückten, vorzugsweise scheiben- oder tellerförmigen Bremselementen (13,
14), zwischen denen zumindest ein bremsender Faden (23) durchführbar ist, wo
bei die Bremselemente (13, 14) auf Lagermittel (19, 21, 22, 27) einer gemein
samen Lagerachse (12) gelagert und um die Lagerachse (12) frei drehbar an
geordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein an einem der Bremselemente (13, 14) anordenbares Bela
stungsmittel (28) und zumindest ein weiteres an einem der beiden Bremselemente
(13, 14) angreifendes und von dem ersten Belastungsmittel (28) in seiner Eigen
schaft abweichenden Belastungsmittel (29) vorgesehen ist.
2. Fadenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine an den
Bremselementen (13, 14) angeordnete Belastungsmittel (28) aus dauermagneti
schem Material ausgebildet ist.
3. Fadenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in seiner Ei
genschaft von dem ersten Belastungsmittel (28) abweichende zweite Belastungs
mittel (29) als Spiralfeder ausgebildet ist.
4. Fadenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in seiner Ei
genschaft von dem ersten Belastungsmittel (28) abweichende zweite Belastungs
mittel (29) als eine aus Kunststoff ausgebildete Hülse ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in seiner Eigen
schaft von dem ersten Belastungsmittel (28) abweichende zweite Belastungsmittel
(29) als Tellerfederpaket ausgebildet ist.
6. Fadenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß auf einer die Bremselemente (13, 14) aufnehmenden Lagerachse (12) ei
ne mit dem weiteren Belastungsmittel (29) in Verbindung stehende Einstelleinheit
(31) vorgesehen ist.
7. Fadenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinheit
(31) als Stellmutter vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29521428U DE29521428U1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Fadenbremse |
DE1995138138 DE19538138A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Fadenbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995138138 DE19538138A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Fadenbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538138A1 true DE19538138A1 (de) | 1997-07-03 |
Family
ID=7774757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995138138 Withdrawn DE19538138A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Fadenbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19538138A1 (de) |
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1995
- 1995-10-13 DE DE1995138138 patent/DE19538138A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |