DE19537503A1 - Wellenlager - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wellenlager gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Die Einstellung des axialen Spiels einer Wellenlagerung ist
zur Verringerung des Verschleißes und zur Geräuschminimie
rung notwendig. Hierzu ist es bekannt, die einzelnen Teile
der Wellenlagerung zu vermessen und ein vorhandenes Axial
spiel durch Spielausgleichselemente wie Distanzplättchen
oder Paßscheiben mit entsprechenden Abmessungen auszuglei
chen bzw. zu vermindern.
Ein wesentlicher Nachteil diese Art eines axialen Spielaus
gleichs besteht darin, daß die Spielausgleichselemente nur
in bestimmten genormten Abmessungen angeboten werden und
sich somit nicht jedes vorhandene Axialspiel vollständig
ausgleichen läßt. Dadurch weist eine solche Wellenlagerung
ein nicht konstantes Grundspiel auf, das eine unerwünschte
axiale Bewegung der Welle zuläßt und zu einem erhöhten
Axialspiel im Betrieb führt, da zu dem bereits vorhandenen
nicht konstanten Grundspiel ein erhöhter Verschleiß hinzu
kommt. Im Betrieb äußert sich ein nicht konstantes Grund
spiel z. B. durch verstärkte Geräuschbildung. Weiterhin ist
es nachteilig, daß durch die notwendigen Messungen und die
Auswahl sowie Bereitstellung der Spielausgleichselemente
der Fertigungsaufwand erhöht wird.
Insbesondere bei Schneckenradgetrieben hat es sich herausge
stellt, daß selbst bei einer weitestgehenden Beseitigung
des Axialspieles knackende Umschaltgeräusche an den Bewe
gungs-Umkehrstellen auftreten können. Im Falle eines Schneckenradgetriebes
für eine Sitzverstellung oder für einen
Fensterheber ist das Schneckenrad mit einem in eine Zahn
stange eingreifenden Ritzel drehfest verbunden. Bei der
Sitzverstellbewegung in die vordere bzw. hintere Sitzpositi
on bzw. beim Öffnen und Schließen eines Fensters ergibt
sich jeweils ein Bewegungsanschlag dadurch, daß das jeweili
ge Zahnsegment mit einem Anschlag versehen ist, an dem
Teile des Verstellsystems anschlagen. Der die Sitzverstel
lung oder den Fensterheber antreibende Motor wird jedoch
entsprechend der jeweiligen Schaltungsanordnung geringfügig
später ausgeschaltet, da beispielsweise bei einer motor
stromabhängigen Abschaltsteuerung der beim Anschlag stark
anwachsende Motorstrom überprüft und bei Überschreiten
eines vorgegebenen Maximalwertes abgeschaltet wird. Auf
grund dieses unvermeidlichen Nachlauf s des Motors ergibt
sich eine Verspannung des Getriebes mit der Folge, daß die
Schneckenwelle in einer ihrer beiden Axialrichtungen gegen
das Gehäuse verspannt wird. Wird später die Sitzverstellung
oder der Fensterheber in der entgegengesetzten Richtung
betätigt, so entsteht ein knackendes Umschaltgeräusch
aufgrund des plötzlichen Lösens der Getriebeverspannung.
Ein anderes Verfahren zur Axialspieleinstellung besteht
darin, die Welle durch Stellschrauben im Wellenlager spiel
frei zu positionieren. Nach der Positionierung der Welle
werden die Stellschrauben z. B. durch Vergießen im Lagerge
häuse fixiert. Bei diesem Verfahren müssen Gewinde für die
Stellschrauben in das Lagergehäuse geschnitten werden, was
einen erhöhten Fertigungsaufwand bedeutet. Auch das Vergie
ßen verteuert die Fertigung, da ein zusätzlicher Werkstoff
notwendig ist und eine gewisse Zeit gewartet werden muß,
bis das vergossene Teil ausgehärtet ist.
Andere bekannte Verfahren zur Axialspieleinstellung verwen
den elastische Elemente, wie Spiralfedern, Tellerfedern,
Gummifedern oder Keilsysteme zur Minimierung des
Axialspiels. Nach der Axialspieleinstellung werden die
elastischen Elemente dann bei der Montage vergossen. Auch
hier wird der Fertigungsaufwand durch das Vergießen und die
zusätzlichen Elemente erhöht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Wellenla
ger zu schaffen, bei dem das Axialspiel einer vom Wellenla
ger aufgenommenen Welle mit einfachen Mitteln ohne vorheri
ge Vermessung eingestellt werden kann, das keine zusätzli
chen Spielausgleichselemente erfordert, und bei dem die
Axialspieleinstellung während der Montage bzw. während des
Herstellungsprozesses einer die Welle enthaltenden Antriebs
einheit durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung zur Einstellung des axialen Ab
standes zwischen den lagern einer Welle, d. h. zur Beseiti
gung bzw. Reduzierung des axialen Lagerspiels einer Welle
auf ein technisch tolerierbares Maß mittels einer oder
mehrerer Sollumformstellen im Lagergehäuse ermöglicht eine
schnelle und sichere Axialspieleinstellung ohne aufwendige
Vermessung der Getriebeteile zur Bestimmung des Axialspiels
und ohne Anwendung zusätzlicher Spielausgleichselemente, da
die Axialspieleinstellung bei der Montage in einem Arbeits
gang durchgeführt wird.
Dies ermöglicht eine schnelle und wirtschaftliche Ferti
gung. Da die Montage im Zusammenbau erfolgt, d. h. die Ge
triebeteile sich bei der Montage bereits im wesentlichen in
ihrer endgültigen Betriebsposition befinden, wird das
Axialspiel bei jedem Getriebe jeweils optimal eingestellt,
was zu eine Qualitätsverbesserung bedeutet. Durch ein nicht
konstantes Grundspiel hervorgerufene Betriebsgeräusche
werden ebenfalls vermieden.
Durch die Sollumformstellen wird gewährleistet, daß die
dort angreifenden Umformkräfte klein bleiben können, so daß
keine unerwünschte Deformation der Welle oder anderer Teile
eintritt. Die Umformkräfte werden in vorteilhafter Weise
durch mechanische und/oder thermische Fertigungsverfahren
hervorgerufen.
Die Sollumformstelle, die aus einer Sicke, einem Absatz,
einem Vorsprung, einer Vertiefung oder einer Auswölbung am
Lagergehäuse bestehen kann, legt die Lage der die Welle auf
nehmenden Lagerbuchse, des das stirnseitige Ende der Welle
abstützenden Abstützelementes oder unmittelbar das stirnsei
tige Ende der Welle zur Beseitigung des axialen Spieles der
Welle fest. Dabei muß die einprägende Kraft zur Herstellung
der Sollumformstelle nicht notwendigerweise in axialer
Richtung aufgebracht werden, sondern kann durch eine ent
sprechend ausgebildete Teilgeometrie auch eine Umlenkung in
Axialrichtung erfahren.
So kann die Sollumformstelle am Lagergehäuse radial zur
Welle bzw. Lagerbuchse angeordnet werden und aus einer an
einer Schulter der Lagerbuchse anliegenden, durch eine
einprägende Verformungskraft erzeugten Sicke oder Fase des
Lagergehäuses erzeugt werden.
Alternativ hierzu kann die Sollumformstelle axial zur Welle
angeordnet werden und am stirnseitigen Ende der Welle oder
am Abstützelement anliegen. Bei einer unmittelbaren Anlage
der Sollumformstelle am stirnseitigen, vorzugsweise kugel
förmigen Ende der Welle ist die Sollumformstelle als Vertie
fung ausgebildet, die das kugelförmige Ende der Welle
punktförmig berührt.
Bei Anordnung eines kugelförmigen Abstützelementes zwischen
dem stirnseitigen Ende der Welle und dem Lagergehäuse kann
die Sollumformstelle radial versetzt zur Wellenachse am
Abstützelement angebracht werden, so daß die Sollumformstel
le das Abstützelement in axialer Verlängerung der Welle
einfaßt.
In einer alternativen Ausführungsform ist das Abstützele
ment als Verformungselement ausgebildet, das durch Anbrin
gen einer Sollumformstelle am Lagergehäuse in seiner Stel
lung gegenüber dem Lagergehäuse fixiert wird und damit die
Lage des stirnseitigen Endes der Welle gegenüber dem Lager
gehäuse bzw. dem Abstützelement sichert.
Die Sollumformstelle wird vorzugsweise in einem Bereich des
Lagergehäuses angeordnet, der für ein Verformungswerkzeug
leicht zugänglich ist, so daß die Beseitigung bzw. Reduzie
rung des axialen Spiels der Welle während der Fertigung
problemlos herstellbar ist.
Das Lagergehäuse kann Teil des Motor- oder Getriebegehäuses
einer Antriebseinheit sein und aus einem metallischem
Werkstoff, insbesondere Stahl, Aluminium, Druckguß, Spritz
guß, oder aus einem Kunststoff bestehen. Im Bereich der
Sollumformstelle weist das Lagergehäuse vorzugsweise eine
verminderte Materialstärke auf, so daß die einprägende
Kraft zur Herstellung der Sollumformstelle sehr klein
gehalten werden kann, so daß die resultierende Axialkraft
keine Deformation der Welle verursacht.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spielen soll der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Antriebsein
heit mit einer Schneckenwellenlagerung;
Fig. 2 und 3 Längsschnitte durch ein Wellenlager mit
radial angeordneten Sollumformstellen am
Lagergehäuse;
Fig. 4 und 5 Längsschnitte durch ein Wellenlager mit
axialen Sollumformstellen am Lagergehäuse
und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein Wellenlager
mit einer Axialspieleinstellung durch ein
Verformungselement und einer am Lagerge
häuse angebrachten Sollumformstelle.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die schematische
Darstellung einer Antriebseinheit mit einem Schneckengetrie
be dargestellt, wie es insbesondere in Verstellantrieben
für Fensterheber und Sitzverstellungen in Kraftfahrzeugen
zum Einsatz kommt.
Die Antriebseinheit für Verstellantriebe in Kraftfahrzeugen
besteht aus einem Elektromotor 8 mit einem Motorgehäuse
bzw. Poltopf 21 und einem Schneckengetriebe 4 mit einer
Schnecke 40, die auf eine Motor- oder Schneckenwelle 3 bei
spielsweise aufgeschrumpft wird, und einem mit der Schnecke
40 kämmenden Schneckenrad 41, die in einem Getriebegehäuse
20 angeordnet sind. Die Welle 3 ist an ihren stirnseitigen
Enden 30, 30′ sowohl im Motor- als auch im Getriebegehäuse
20, 21 in einem Zylinder- oder Kalottenlager 5, 5′ gela
gert. Selbstverständlich können weitere Lagerstellen der
Welle 3 zwischen den stirnseitigen Endlagern 5, 5′ vorgese
hen werden, beispielsweise als Radiallager 5′′ im Bereich
der Kommutierungseinheit des Elektromotors 8 oder neben der
Schnecke 40, um verringerte Durchbiegungen und Biegeschwin
gungen der Welle 3 zu erreichen.
Der Abstand zwischen den Schnittpunkten der Wellenachse 12
mit den Lagern 5, 5, ist als axialer Lagerabstand A defi
niert. Findet in beiden Schnittpunkten eine Materialberüh
rung statt, so ist die Welle 3 spielfrei gelagert. Weist
die Lagerung der Welle 3 ein Axialspiel auf, so muß dieses
eliminiert oder zumindest minimiert werden.
Die Einstellung des Axialspiels kann grundsätzlich an einem
der beiden an den stirnseitigen Enden 30, 30′ der Welle 3
angeordneten Lagern 5, 5, erfolgen. Im Bedarfsfalle kann
auch eine Einstellung an beiden Lagern 5, 5′ erfolgen,
beispielsweise wenn eine Justierung der Welle 3 in Bezug
auf den Kommutator des Motors 8, elektronische Sensorein
richtungen oder in Bezug auf den Eingriff der Schnecke 40
in das Schneckenrad 41 gewünscht wird.
Die Axialspieleinstellung erfolgt erfindungsgemäß durch
Anbringen einer Sollumformstelle nach dem Einsetzen der
Welle 3 in die Motor-Getriebe-Antriebseinheit. Durch das
Anbringen der Sollumformstelle wird eine axiale Vorspann
kraft erzeugt, die das axiale Lagerspiel der Welle 3 auf
hebt bzw. auf ein zulässiges Maß minimiert. Eine nach dem
Aufbringen der Umformkraft zur Erzeugung der Sollumformstel
le verbleibende Restspannung wird im Betrieb der Antriebs
einheit durch Einarbeiten der Welle in die Lagerbuchse bzw.
das Abstützelement oder das Lagergehäuse beseitigt.
Verschiedene Beispiele einer Sollumformstelle sowie deren
Lage in Bezug auf die Lager 5 bzw. 5, werden nachstehend
anhand verschiedener Ausführungsbeispiele beschrieben,
wobei die Darstellung und Beschreibung dieser Sollumform
stellen aber nicht erschöpfend ist.
Fig. 2 zeigt eine zylinderförmige Lagerbuchse 5, in der
eine Welle 3 radial gelagert ist und sich über ein kugelför
miges Abstützelement 6 an der stirnseitigen Innenfläche der
Lagerbuchse 5 axial abstützt. Die Lagerbuchse 5 ist mit
einem Lagergehäuse 2 z. B. durch eine Preßpassung verbunden
und weist einen Absatz 50 sowie eine umlaufende Fase 51
auf, wobei dem Absatz 50 eine Schulter 25 am Lagergehäuse 2
als Endanschlag beim Einführen der Lagerbuchse 5 in das La
gergehäuse 2 gegenübersteht. In alternativen Ausführungen
kann die Lagerbuchse 5 auch kalottenförmige ausgebildet
sein.
Die Axialspieleinstellung wird zusammen mit der Montage der
Motor- oder Getriebewelle 3 in einem Arbeitsgang vorgenom
men. Dabei wird die Welle 3 zuerst mit einem stirnseitigen
Ende in das andere axiale Endlager bzw. die Lagerbuchse 5′
gemäß Fig. 1 und anschließend in die in Fig. 2 dargestell
te Lagerbuchse 5 eingesetzt bzw. gleichzeitig in beide
axiale Endlager 5, 5′ eingelegt. Zur Axialspieleinstellung
werden dann am Lagergehäuse 2 Sollumformstellen 1 durch
Einwirken einer Umformkraft F angebracht, die mittels eines
geeigneten Umformwerkzeuges erzeugt wird. Diese Sollumform
stellen 1 legen sich form- und/oder kraftschlüssig an die
Fase 51 der Lagerbuchse 5 an, so daß eine spielfreie Festle
gung der Lagerbuchse 5 mit der darin über das Abstützele
ment 6 axial fixierten Welle 3 in axialer Richtung erfolgt.
Aufwendige und kostspielige Messungen oder zusätzliche Spie
lausgleichselemente sind bei dieser axialen Festlegung der
Welle 3 nicht notwendig.
Die Sollumformstellen 1 können ringförmig am Lagergehäuse 2
oder punktuell bzw. über partielle Bereiche, beispielsweise
als linienförmige Sicken am Umfang des Lagergehäuses 2
angebracht werden. Aufgrund der Durchmesserverringerung der
Lagerbuchse 5 im Bereich des Absatzes 51 ist ein exaktes
Ansetzen des Umformwerkzeuges zum Anbringen der Sollumform
stelle nicht erforderlich, da die Materialverformung des La
gergehäuses 2 im Bereich der Sollumformstellen so gestaltet
wird, daß auch bei nur angenähertem Ansetzen des Umformwerk
zeuges eine kraft- und/oder formschlüssige Anlage der
Sollumformstelle 1 an dem Absatz 51 der Lagerbuchse 5
gewährleistet ist.
Die Sollumformstellen 1 bestehen aus einem Bereich des La
gergehäuses 2, in dem die Materialstärke verringert ist, so
daß kleine Umformkräfte F für eine plastische Umformung des
Lagergehäuses 2 ausreichen und keine Gefahr besteht, daß
die Welle 3 oder andere Getriebeteile während der Montage
deformiert werden. Die Umformkräfte F wirken durch mecha
nische und/oder thermische Verfahren auf das Lagergehäuse 2
ein. In alternativen Ausführungsformen kann die Sollumform
stelle 1 auch durch eine Vorformung (z. B. Einprägung von
einer Sicke) des Lagergehäuses gebildet werden.
Die Umformkräfte F müssen zur Axialspieleinstellung nicht
in axialer Richtung aufgebracht werden, da die Sollumform
stellen 1 über die Fase 51 die Lagerbuchse 5 in axialer
Richtung gegen die Kugel 6 und damit gegen die Welle 3
drücken. In der in Fig. 2 beschriebenen Ausführung werden
die Umformungskräfte F in radialer Richtung eingebracht.
Die angegebenen Kraftpfeile geben in allen Figuren nur die
generelle Richtung der Umformkräfte F an.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Lösung dargestellt. Hierbei ist die Sollumformstel
le 1 vor der Montage als ein umlaufender Absatz 11 (gestri
chelte Linie) am Lagergehäuse 2 ausgebildet. Die in das La
gergehäuse 2 eingesetzte Lagerbuchse 5 weist im Bereich des
Absatzes 11 eine Fase 52 auf, so daß sich vor der Montage
zwischen der Lagerbuchse 5 und dem Lagergehäuse 2 ein Zwi
schenraum befindet.
Die Einstellung des Axialspiels erfolgt bei der Wellenmonta
ge in ähnlicher Weise, wie in der zuvor beschriebenen Aus
führungsform. Die Resultierende der Umformkräfte F wirkt
hier aber schräg auf den Absatz 11 und führt eine plasti
sche Umformung aus, was zu einer spielfreien Position der
Welle 3 führt. Durch die plastische Verformung des Lagerge
häuses 2 wird der axiale Lagerabstand A gemäß Fig. 1 so
eingestellt, daß ein vorhandenes Axialspiels aufgehoben
bzw. auf ein zulässiges Maß reduziert wird.
Fig. 4 zeigt eine Wellenlagerung, bei der die Sollumform
stelle 1 in der Verlängerung der Wellenachse 31 am Lagerge
häuse 2 angeordnet und als auf die Wellenachse 31 gerichte
te mittige Einprägung im Lagergehäuse 2 ausgebildet ist,
die an das teilkugelförmige bzw. ballige stirnseitige Ende
32 der Welle 3 anstößt.
Bei der Montage drückt die Umformkraft F das Lagergehäuse
2 an der Sollumformstelle 1 ein bis die Innenwandung des
Lagergehäuses 2 das stirnseitige Ende 32 der Welle 3 punkt
förmig berührt. Durch die plastische Verformung des Lagerge
häuses 2 wird der axiale Lagerabstand A gemäß Fig. 1 so
eingestellt, daß ein vorhandenes Axialspiels aufgehoben
bzw. auf ein zulässiges Maß reduziert wird.
Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine Wellenlagerung,
bei der eine Sollumformstelle 1 konzentrisch um die verlän
gerte Wellenachse 31 am Lagergehäuse 2 angeordnet ist. Eine
weitere Sollumformstelle 1′ ist radial zur Wellenachse 31
angeordnet und dient ausschließlich der radialen Festlegung
der Lagerbuchse 5.
Bei der Montage drücken die axialen Umformkräfte F die
stirnseitige Wandung des Lagergehäuses 2 um das Abstützele
ment Kugel 6 herum ein, wodurch eine Mulde in der Stirnwand
des Lagergehäuses 2 gebildet wird, in die das Abstützele
ment 6 eingefaßt ist. Die radialen Umformkräfte F′ formen
die radiale Sollumformstelle 1′ zu einer umlaufenden Sicke
um.
Bei einer solchen Ausführung wird das Axialspiel ebenfalls
bei der Montage in einem Arbeitsgang minimiert, ohne daß
kostspielige Messungen oder Spielausgleichselemente notwen
dig sind.
In Fig. 6 ist eine fliegende Lagerung der Welle 3 darge
stellt. Hierbei berührt das stirnseitige, ballig oder
teilkugelförmig ausgebildete Ende 32 der Welle 3 ein in das
Lagergehäuse 2 eingesetztes Verformungselement 7, das aus
einem starren Element 71 aus Metall oder Kunststoff, an dem
das Ende 32 der Welle 3 anliegt, und einem Deformationsele
ment 72 zusammengesetzt ist, das durch eine Verformungs
kraft F deformierbar ist. An das Verformungselement 7
werden keine hohen Anforderungen hinsichtlich der Fertigung
stoleranzen oder des Werkstoffes gestellt. Bei der Montage
wird das Lagergehäuse 2 an den Sollumformstellen 1 durch
Anbringen der Verformungskraft F an das unverformte Lagerge
häuse 2 (gestrichelte Linien) plastisch verformt. Durch die
plastische Verformung (durchgezogene Linien) des Lagergehä
uses 2 und des Deformationselementes 72 des Verformungsele
ments 7 wird eine kraft- und/oder formschlüssige Festlegung
der Welle 3 bewirkt.
Die Verformung des Lagergehäuses 2 im Bereich der Sollum
formstelle 1 kann beispielsweise durch Heißverstemmung an
einem Lagergehäuse aus Kunststoff beim Einschieben des
keilförmigen Verformungselementes 7 in das Lagergehäuse 2
erfolgen. Selbstverständlich ist diese Art der Verformung
des Lagergehäuses 2 auch bei metallischen Getriebegehäusen
möglich, wobei das Verformungselement 7 sowohl als Kunst
stoffteil als auch als Sinterteil ausgeführt sein kann.
Claims (12)
1. Wellenlager mit einer ein Wellenende aufnehmenden und
dieses umfassenden Lagerbuchse oder einer das Wellenende
abstützenden Abstützelement sowie einem die Lagerbuchse
oder das Abstützelement aufnehmenden Lagergehäuse, insbe
sondere für Verstellantriebe in Kraftfahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagergehäuse (2) mindestens eine plastisch
verformbare Sollumformstelle (1) zur Festlegung der
axialen Lage der Welle (3) aufweist.
2. Wellenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sollumformstelle (1) die Lage der Lagerbuchse (5),
des Abstützelements (6, 7) oder des stirnseitigen Endes
(3) der Welle (3) festlegt.
3. Wellenlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Sollumformstelle (1) in einem Bereich des
Lagergehäuses (2) angeordnet ist, der für ein Verfor
mungswerkzeug leicht zugänglich ist.
4. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse
(2) Teil eines die Welle (3) aufnehmenden Getriebe- oder
Motorgehäuses ist.
5. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollumform
stelle (1) am Lagergehäuse (2) radial zur Welle (3) bzw.
Lagerbuchse (5) angeordnet ist (Fig. 2 und 3).
6. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollumform
stelle (1) axial zur Welle (3) angeordnet ist und am
stirnseitigen Ende (30) der Welle (3) oder am Abstützele
ment (6, 7) anliegt (Fig. 4 bis 6).
7. Wellenlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sollumformstelle (1) als auf das stirnseitige,
kugelförmige Ende (31) der Welle (3) gerichtete und
diese punktförmig berührende Vertiefung ausgebildet ist
(Fig. 4).
8. Wellenlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sollumformstelle (1) das Abstützelement (6, 7) in
axialer Verlängerung der Welle (3) einfaßt (Fig. 5
und 6).
9. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstützele
ment (7) als Verformungselement ausgebildet ist.
10. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse
(2) im Bereich mindestens einer Sollumformstelle (1)
eine verminderte Materialstärke aufweist.
11. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollumform
stelle (1) aus einer Sicke, einem Absatz (11), einem
Vorsprung, einer Vertiefung oder einer Auswölbung am
Lagergehäuse (2) besteht.
12. Wellenlager nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse
(2) aus einem metallischem Werkstoff, insbesondere
Stahl, Aluminium, Druckgußelementen, Spritzgußelementen
oder aus Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995137503 DE19537503A1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Wellenlager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995137503 DE19537503A1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Wellenlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19537503A1 true DE19537503A1 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=7774355
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995137503 Ceased DE19537503A1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Wellenlager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19537503A1 (de) |
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