DE19537202A1 - Katalysatoren für die Methanisierung von Kohlendioxid - Google Patents
Katalysatoren für die Methanisierung von KohlendioxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Metall-Trägerkatalysator für die Methanisierung
von Kohlendioxid.
Der Einsatz von Ruthenium als Aktivkomponente in Metall-Trägerkatalysato
ren für die Kohlendioxid-Methanisierung ist bekannt. Als Trägermaterialien
werden bevorzugt Oxide eingesetzt, die bedingt durch ihre poröse Beschaf
fenheit eine große spezifische Oberfläche besitzen. Für die in der heteroge
nen Katalyse eingesetzten Kontakte ermöglicht dies die erwünschte hohe Di
spersion der metallischen Aktivkomponente und deren Zugänglichkeit für gas
förmige Reaktanten. Als sogenannte strukturelle Promotoren verhindern sol
che oft auf Basis von SiO₂ oder Al₂O₃ hergestellten Katalysatorträger das
Sintern der Metallkomponente unter Reaktionsbedingungen und verbessern
somit das Standzeitverhalten des Katalysators. Ist Zirkondioxid in solchen Ka
talysatoren enthalten, so wird eine Steigerung der Aktivität für die CO₂-Metha
nisierung beobachtet. Dies ist der Fall, wenn Zirkondioxid als zusätzliche Ka
talysatorkomponente durch Imprägnierung aufgebracht wird (A.Boffa et al., J.
Catal. 149, 149/158 (1994)). Diese Wirkung als Promotor für die Methanisie
rung von CO₂ wird auch festgestellt, wenn Zirkondioxid selbst als Trägermate
rial für die Metallkomponente fungiert (T.Iizuka et al., J. Gatal. 76, 1/8 (1982)).
Es wird vermutet, daß diese im Vergleich zu SiO₂- oder Al₂O₃-basierten Kata
lysatoren höhere Aktivität auf spezifischen Wechselwirkungen zwischen der
Metallkomponente und dem Träger beruht, bei denen die Lewis-sauren Ei
genschaften des Zirkondioxids eine entscheidende Rolle spielen (Boffa et al.,
Catal. Lett. 27, 243/249 (1994)).
Aufgabe der Erfindung ist es, einen CO₂-Methanisierungskatalysator mit Zir
kondioxid als Trägermaterial zu schaffen, der eine gute Aktivität aufweist.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen sowie ein Verfahren zur Herstellung sind Gegenstände weiterer
Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird als Trägermaterial Zirkondioxid eingesetzt, wobei die
Herstellung des Zirkondioxids durch Hydrolyse von Tetraalkylorthozirkonaten
(Zr(OR)₄, R = Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl) erfolgt. Es wurde gefunden, daß ein
derartiger Katalysator für die Methanisierung von CO₂ sehr gut geeignet ist.
Die Herstellung des Zirkondioxids mittel Hydrolyse erfolgt in einer bevorzug
ten Ausführung durch Behandlung einer Lösung eines Tetraalkylorthozirkona
tes in Isopropanol mit einem Überschuß an bidestilliertem Wasser.
Als Aktivkomponente des Katalysators wird bevorzugt Ruthenium verwendet.
Die Aktivkomponente Ruthenium kann anschließend nach an sich bekannten
Imprägnierungsmethoden (z. B.: K.E. Karakitsou und X.E. Verykios, J. Catal.
134, 629/643 (1992); J.P.S. Badyal et al., J. Catal 129, 486/496 (1991) auf
den Träger aufgebracht werden (typische Beladungen mit Ru: 0,5 bis 5 Mas
sen-%). Das Aufbringen der Aktivkomponente erfolgt durch Imprägnieren des
Trägers mit einer wäßrigen Lösung von Rutheniumnitrosylnitrat oder Rutheni
umchlorid.
Eine weitere Möglichkeit zur Auftragung des Rutheniums besteht darin, zur
Hydrolyse des Zr(OR)₄ eine wäßrige Rutheniumsalzlösung zu verwenden. In
diesem Fall erfolgen Trägerfällung und Aufbringen der Metallkomponente in
einem Schritt.
Im folgenden wird anhand einiger Ausführungsbeispiele die Erfindung näher
erläutert werden, ohne sie jedoch auf die dort gewählten Versuchsbedingun
gen einschränken zu wollen.
Im folgenden Beispiel ist die Synthese von Zirkondioxid beschrieben:
Zu einer Lösung von 21,5 g Tetrapropylorthozirkonat in 80 cm³ Isopropanol werden bei 298 K unter Rühren 120 cm³ bidestilliertes Wasser langsam zuge tropft. Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert und bei 383 K für 12 h ge trocknet. Anschließend wird 12 h bei 773 K an Luft calciniert.
Zu einer Lösung von 21,5 g Tetrapropylorthozirkonat in 80 cm³ Isopropanol werden bei 298 K unter Rühren 120 cm³ bidestilliertes Wasser langsam zuge tropft. Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert und bei 383 K für 12 h ge trocknet. Anschließend wird 12 h bei 773 K an Luft calciniert.
Dieses Beispiel beschreibt die Imprägnierung eines nach Beispiel 1 syntheti
sierten Zirkondioxids mit Rutheniumnitrosylnitrat:
Zur Herstellung von 3,8% Ru/ZrO₂ werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell ten Trägermaterials in einer Lösung von 600 mg RuNO(NO₃)₃ in 200 cm³ bi destilliertem Wasser suspendiert. Die Suspension wird für 6 h bei 353 K ge rührt und danach bei 373 K zur Trockene eingedampft. Anschließend wird bei 383 K für 12 h im Vakuum (30 mbar) getrocknet.
Zur Herstellung von 3,8% Ru/ZrO₂ werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell ten Trägermaterials in einer Lösung von 600 mg RuNO(NO₃)₃ in 200 cm³ bi destilliertem Wasser suspendiert. Die Suspension wird für 6 h bei 353 K ge rührt und danach bei 373 K zur Trockene eingedampft. Anschließend wird bei 383 K für 12 h im Vakuum (30 mbar) getrocknet.
Dieses Beispiel beschreibt die Imprägnierung eines nach Beispiel 1 herge
stellten Zirkondioxids mit Rutheniumchlorid:
Zur Herstellung von 3,8% Ru/ZrO₂ werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell ten Trägermaterials in einer Lösung von 500 mg RuCl₃·3 H₂O in 0,1-molarer Salzsäure suspendiert. Danach wird mit 0,1-molarer Natronlauge auf pH = 4,5 eingestellt und unter Rühren bei 353 K bis zur Trockene eingedampft. An schließend wird für 24 h bei 393 K getrocknet und für 12 h bei 648 K unter N₂-Atmosphäre calciniert.
Zur Herstellung von 3,8% Ru/ZrO₂ werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell ten Trägermaterials in einer Lösung von 500 mg RuCl₃·3 H₂O in 0,1-molarer Salzsäure suspendiert. Danach wird mit 0,1-molarer Natronlauge auf pH = 4,5 eingestellt und unter Rühren bei 353 K bis zur Trockene eingedampft. An schließend wird für 24 h bei 393 K getrocknet und für 12 h bei 648 K unter N₂-Atmosphäre calciniert.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung eines Katalysators 3,8% Ru/ZrO₂
durch Einsatz einer wäßrigen Rutheniumnitrosylnitratlösung als Hydrolyse
agens.
Zu einer Lösung von 21,5 g Tetrapropylorthozirkonat in 80 cm³ Isopropanol
wird bei 298 K unter Rühren eine Lösung von 720 mg RuNO(NO₃)₃ in 120
cm³ bidestilliertem Wasser langsam zugetropft. Die entstandene Suspension
wird unter Rühren bis zur Trockene eingedampft und der entstandene Nieder
schlag bei 383 K für 12 h getrocknet. Anschließend wird 12 h bei 573 K an Luft
calciniert.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren wurden unter folgenden Bedingungen
in einer Normaldruckströmungsapparatur mit Festbettreaktor aus Glas gete
stet:
Katalysatormasse mKat.: 0,3 bis 1,5 g
Pelletdurchmesser dp: 0,2 bis 0,3 mm
Stoffmengenverhältnis der Reaktanten am Reaktoreingang (H₂)/ (CO₂): 4
Reaktortemperatur TR: 370 bis 670 K
Katalysatorbelastung (massenbezogene Verweilzeit) mKat./ (CO₂): 100 bis 200 kgs/mol
Formierbedingungen:
Formiergas: (Ar)/(H₂) = 1
Raumgeschwindigkeit SV: 500 h-1
Temperatur T: 493 K.
Pelletdurchmesser dp: 0,2 bis 0,3 mm
Stoffmengenverhältnis der Reaktanten am Reaktoreingang (H₂)/ (CO₂): 4
Reaktortemperatur TR: 370 bis 670 K
Katalysatorbelastung (massenbezogene Verweilzeit) mKat./ (CO₂): 100 bis 200 kgs/mol
Formierbedingungen:
Formiergas: (Ar)/(H₂) = 1
Raumgeschwindigkeit SV: 500 h-1
Temperatur T: 493 K.
Die Analyse des Produktgases erfolgt periodisch durch Kapillargaschromato
graphie von on-line entnommenen Proben und kontinuierlich durch Infrarot-
Gasanalyse für die Komponenten Kohlendioxid und Methan.
Anhand von Fig. werden die Ergebnisse der katalytischen Tests der erfin
dungsgemäßen CO₂-Methanisierungskatalysatoren dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das Laufzeitverhalten eines nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Kata
lysators von 3,8% Ru/ZrO₂ in der Methanisierung von Kohlendioxid;
Fig. 2 die Temperaturabhängigkeit der CO₂-Methanisierung an einem nach
Beispiel 1 und 2 hergestellten Katalysator von 3,8% Ru/ZrO₂;
Fig. 3 das Laufzeitverhalten eines nach Beispiel 4 hergestellten Katalysators
von 3,8% Ru/ZrO₂ in der Methanisierung von Kohlendioxid;
Fig. 4 die Temperaturabhängigkeit der CO₂-Methanisierung an einem nach
Beispiel 4 hergestellten Katalysator von 3,8% Ru/ZrO₂.
In Fig. 1 ist zu sehen, daß ein nach Beispiel 1 und Beispiel 2 hergestellter Ka
talysator bestehend aus 3,8% Ru auf Zirkondioxid nach einer ca. vierstündi
gen Einlaufphase ein stabiles Laufzeitverhalten zeigt. Eine Desaktivierung
kann nicht festgestellt werden.
In Fig. 2 ist für denselben Katalysator der CO₂-Umsatz für Temperaturen im
Bereich von 420 K bis 520 K angegeben.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Ergebnisse der katalytischen Tests eines entspre
chend Beispiel 4 hergestellten Katalysators bestehend aus 3,8% Ru auf Zir
kondioxid.
Aus den dargestellten Ergebnissen wird deutlich, daß die erfindungsgemäß
hergestellten Katalysatoren aktive CO₂-Methanisierungskatalysatoren darstel
len.
Claims (7)
1. CO₂-Methanisierungskatalysator, umfassend Trägermaterial und Aktiv
komponente, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein
durch Hydrolyse eines Tetraalkylorthozirkonates hergestelltes Zirkon
dioxid ist.
2. Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hy
drolyseagens Isopropanol und/oder eine wäßrige Rutheniumsalzlö
sung verwendet wird.
3. Katalysator nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aktivkomponente Ruthenium ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators nach einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkompo
nente durch Imprägnierung auf das Trägermaterial aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ak
tivkomponente direkt bei der Herstellung des Trägermaterials aufge
bracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Imprägnierung mit Rutheniumnitrosylnitrat als Aus
gangskomponente erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Imprägnierung mit Rutheniumchlorid als Ausgangs
komponente erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19537202A DE19537202C2 (de) | 1995-10-06 | 1995-10-06 | Katalysator für die Methanisierung von Kohlendioxid sowie seine Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19537202A DE19537202C2 (de) | 1995-10-06 | 1995-10-06 | Katalysator für die Methanisierung von Kohlendioxid sowie seine Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19537202A1 true DE19537202A1 (de) | 1997-04-10 |
DE19537202C2 DE19537202C2 (de) | 1997-12-11 |
Family
ID=7774156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19537202A Expired - Fee Related DE19537202C2 (de) | 1995-10-06 | 1995-10-06 | Katalysator für die Methanisierung von Kohlendioxid sowie seine Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19537202C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000047319A1 (en) * | 1999-02-09 | 2000-08-17 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | High surface area sol-gel route prepared hydrogenation catalysts |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2531030A1 (de) * | 1974-07-31 | 1976-02-19 | Exxon Research Engineering Co | Stabilisierter rutheniumkatalysator fuer selektive reduktion von stickstoffoxiden sowie verfahren zur herstellung desselben |
DE3726195A1 (de) * | 1986-08-20 | 1988-02-25 | Mitsubishi Chem Ind | Verfahren zur herstellung eines ruthenium-katalysators fuer die hydrierung eines aldehyds und/oder eines ketons |
EP0495534A2 (de) * | 1988-03-12 | 1992-07-22 | Igarashi, Akira c/o Kohgakuin University | Katalysator für die Dampfreformierung von Kohlenwasserstoffen |
-
1995
- 1995-10-06 DE DE19537202A patent/DE19537202C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2531030A1 (de) * | 1974-07-31 | 1976-02-19 | Exxon Research Engineering Co | Stabilisierter rutheniumkatalysator fuer selektive reduktion von stickstoffoxiden sowie verfahren zur herstellung desselben |
DE3726195A1 (de) * | 1986-08-20 | 1988-02-25 | Mitsubishi Chem Ind | Verfahren zur herstellung eines ruthenium-katalysators fuer die hydrierung eines aldehyds und/oder eines ketons |
EP0495534A2 (de) * | 1988-03-12 | 1992-07-22 | Igarashi, Akira c/o Kohgakuin University | Katalysator für die Dampfreformierung von Kohlenwasserstoffen |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
FALBE,Jürgen: Chemierohstoffe aus Kohle, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1977, S.180 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000047319A1 (en) * | 1999-02-09 | 2000-08-17 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | High surface area sol-gel route prepared hydrogenation catalysts |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19537202C2 (de) | 1997-12-11 |
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