DE19530528C2 - Verwendung eines Ru/TiO¶2¶-Metall-Trägerkatalysators für die Methanisierung von Kohlendioxid - Google Patents
Verwendung eines Ru/TiO¶2¶-Metall-Trägerkatalysators für die Methanisierung von KohlendioxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Ru/TiO2-Metall-Trägerkatalysa
tors für die Methanisierung von Kohlendioxid.
Der Einsatz von Ruthenium als Aktivkomponente in Metall-Trägerkatalysato
ren für die Kohlendioxid-Methanisierung ist bekannt. Als Trägermaterialien
werden bevorzugt Oxide eingesetzt, die bedingt durch ihre poröse Beschaf
fenheit eine große spezifische Oberfläche besitzen. Für die in der heteroge
nen Katalyse eingesetzten Kontakte ermöglicht dies die erwünschte hohe
Dispersion der metallischen Aktivkomponente und deren Zugänglichkeit für
gasförmige Reaktanten. Als sogenannte strukturelle Promotoren verhindern
solche oft auf Basis von SiO2 oder Al2O3 hergestellten Katalysatorträger das
Sintern der Metallkomponente unter Reaktionsbedingungen und verbessern
somit das Standzeitverhalten des Katalysators. Besonders aktive Katalysato
ren für die Methanisierung von Kohlendioxid werden bei Verwendung von
Titandioxid als Trägermaterial erhalten. Es wird vermutet, daß diese hohe Akti
vität auf spezifischen Wechselwirkungen zwischen der Metallkomponente und
dem Träger beruht (G. L. Haller und D. E. Renasco, Adv. Catal. 36, 173/235
(1989)). Um Titandioxid mit der gewünschten hohen Porosität zu erhalten,
sind besondere Herstellungsverfahren erforderlich. Ein häufig als Katalysator
träger verwendetes Titandioxid wird durch Flammenhydrolyse von Titantetra
chlorid gewonnen (TiO2, Typ P25, Degussa) (M. Dankmann et al., Catal.
Today 14, 225/242 (1992)). Ähnliche Träger werden in M. R. Prairie et al., J.
Catal. 129, 130/144 (1991) verwendet, wobei die Aktivkomponente Ruthenium
ist. Beim Einsatz in der CO2-Methanisierung zeigen diese Katalysatorsysteme
hohe Aktivität. Aus K. R. Krishna und A. R. Bell, J. Catal. 30, 597/610 (1991) ist
ein Katalysator bekannt, bei dem das Trägermaterial ein durch Hydrolyse ei
nes Tetraalkylorthotitanates hergestelltes Titandioxid ist. Katalysatoren auf der
Basis dieses TiO2-Trägers, imprägniert mit RuCl3, zeigen hohe Aktivität in der
Fischer-Tropsch-Synthese.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine CO2-Methanisierung mit guter Katalysator-
Aktivität zu erreichen.
Diese Aufgabe wird mit der Verwendung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen sind Gegenstände weiterer Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird der aus der Fischer-Tropsch-Synthese an sich be
kannte Katalysator mit Ruthenium als Aktivkomponente und einem durch Hy
drolyse eines Tetraalkylorthotitanates (Ti(OR)4, R = Methyl, Ethyl, Propyl, Bu
tyl) hergestellten Titandioxids als Trägermaterial verwendet. Es wurde gefun
den, daß ein derartiger Katalysator für die Methanisierung von CO2 sehr gut
geignet ist.
Die Hydrolyse des Tetraalkylorthotitanates erfolgt bevorzugt in Isopropanol mit
einem Überschuß an bidestilliertem Wasser.
Die Aktivkomponente Ruthenium wird nach bekannten Imprägnierungs
methoden (z. B.: K. E. Karakitsou und X. E. Verykios, J. Catal. 134, 629/643
(1992); J. P. S. Badyal et al, J. Catal. 129, 486/496 (1991)) auf den Träger auf
gebracht (typische Beladungen mit Ru: 0,5 bis 5 Massen-%). Das Aufbringen
der Aktivkomponente erfolgt durch Imprägnierung des Trägers mit einer wäßri
gen Lösung von Rutheniumnitrosylnitrat bzw. Rutheniumchlorid.
Eine weitere Möglichkeit zur Auftragung des Rutheniums besteht darin, zur
Hydrolyse des Ti(OR)4 eine wäßrige Rutheniumsalzlösung zu verwenden.
In diesem Falle erfolgen Trägerfällung und Aufbringen der Metallkomponente
in einem Schritt.
Im folgenden soll anhand einiger Ausführungsbeispiele die Erfindung näher
erläutert werden.
Im folgenden Beispiel ist die Synthese von Titandioxid beschrieben:
Zu einer Lösung von 35,6 g Tetrapropylorthotitanat in 80 ml Isopropanol
werden bei 298 K unter Rühren 120 ml bidestilliertes Wasser langsam zu
getropft. Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert und bei 383 K für 12 h
getrocknet. Anschließend wird 12 h bei 773 K an Luft calciniert.
Dieses Beispiel beschreibt die Imprägnierung eines nach Beispiel 1 syntheti
sierten Titandioxids mit Rutheniumnitrosylnitrat:
Zur Herstellung von 3,8% Ru/TiO2 werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell
ten Trägermaterials in einer Lösung von 600 mg RuNO(NO3)3 in 200 ml bi
destilliertem Wasser suspendiert. Die Suspension wird für 6 h bei 353 K ge
rührt und danach bei 373 K bis zur Trockene eingedampft. Anschließend wird
bei 383 K für 12 h im Vakuum (30 mbar) getrocknet.
Dieses Beispiel beschreibt die Imprägnierung eines nach Beispiel 1 herge
stellten Titandioxids mit Rutheniumchlorid:
Zur Herstellung von 3,8% Ru/TiO2 werden 5 g des nach Beispiel 1 hergestell
ten Trägermaterials in einer Lösung von 500 mg RuCl3 . 3H2O in 0,1 molarer
Salzsäure suspendiert. Danach wird mit 0,1-molarer Natronlauge auf pH = 4,5
eingestellt und unter Rühren bei 353 K bis zur Trockene eingedampft. An
schließend wird für 24 h bei 393 K getrocknet und für 12 h bei 648 K unter
N2-Atmosphäre calciniert.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung eines Katalysators 3,8% Ru/TiO2
durch Einsatz einer wäßrigen Rutheniumnitrosylnitratlösung als Hydrolysea
gens.
Zu einer Lösung von 35,6 g Tetrapropylorthotitanat in 80 ml Isoproanaol
wird bei 298 K unter Rühren eine Lösung von 720 mg RuNO(NO3)3 in 120
ml bidestilliertem Wasser langsam zugetropft. Die entstandene Suspension
wird unter Rühren bis zur Trockene eingedampft und der entstandene Nieder
schlag bei 383 K für 12 h getrocknet. Anschließend wird 12 h bei 573 K an
Luft calciniert.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren wurden unter folgenden Bedingungen
in einer Normaldruckströmungsapparatur mit Festbettreaktor aus Glas gete
stet:
Katalysatormasse mKat: 0,3 bis 1, 5 g
Pelletdurchmesser dp: 0,2 bis 0,3 mm
Stoffmengenverhältnis der Reaktanten:
am Reaktoreingang (H2)/(CO2): 4
Reaktortemperatur TR: 370 bis 670 K
Katalysatorbelastung (massenbezogene Verweilzeit mKat./(CO2): 100 bis 200 kgs/mol
Formierbedingungen:
Formiergas: n(Ar)/n(H2) = 1
Raumgeschwindigkeit SV: 500 h-1
Temperatur T: 493 K
Katalysatormasse mKat: 0,3 bis 1, 5 g
Pelletdurchmesser dp: 0,2 bis 0,3 mm
Stoffmengenverhältnis der Reaktanten:
am Reaktoreingang (H2)/(CO2): 4
Reaktortemperatur TR: 370 bis 670 K
Katalysatorbelastung (massenbezogene Verweilzeit mKat./(CO2): 100 bis 200 kgs/mol
Formierbedingungen:
Formiergas: n(Ar)/n(H2) = 1
Raumgeschwindigkeit SV: 500 h-1
Temperatur T: 493 K
Die Analyse des Produktgases erfolgt periodisch durch Kapillargaschromato
graphie von on-line entnommenen Proben und kontinuierlich durch Infrarot-
Gasanalyse für die Komponenten Kohlendioxid und Methan.
Anhand von Figur werden die Ergebnisse der katalytischen Tests der erfin
dungsgemäß verwendeten CO2-Methanisierungskatalysatoren dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: Laufzeitverhalten eines nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Kataly
sators 3,8% Ru/TiO2 in der Methanisierung von Kohlendioxid.
Fig. 2: Temperaturabhängigkeit der CO2-Methanisierung an einem nach
Beispiel 1 und 2 hergestellten Katalysator 3,8% Ru/TiO2.
Fig. 3: Laufzeitverhalten eines nach Beispiel 1 und 3 hergestellten Kataly
sators 3,8% Ru/TiO2 in der Methanisierung von Kohlendioxid.
Fig. 4: Temperaturabhängigkeit der CO2-Methanisierung an einem nach
Beispiel 1 und 3 hergestellten Katalysators 3,8% Ru/TiO2.
Fig. 5: Laufzeitverhalten des nach Beispiel 4 hergestellten Katalysators
3,8% Ru/TiO2 in der Methanisierung von Kohlendioxid
Fig. 6: Temperaturabhängigkeit der CO2-Methanisierung an einem nach
Beispiel 4 hergestellten Katalysator 3,8% Ru/TiO2.
In Fig. 1 ist zu sehen, daß ein nach Beispiel 1 und Beispiel 2 hergestellter
Katalysator bestehend aus 3,8% Ru auf Titandioxid nach einer ca. zweistün
digen Einlaufphase ein stabiles Laufzeitverhalten zeigt. Eine Desaktivierung
kann nicht festgestellt werden. In Fig. 2 ist der CO2-Umsatz für Temperaturen
im Bereich von 420 K bis 550 K angegeben.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Ergebnisse der katalytischen Tests eines entspre
chend der Beispiele 1 und 3 hergestellten Katalysators bestehend aus 3,8%
Ru auf Titandioxid. Die Bilder 5 und 6 zeigen die Ergebnisse des katalytischen
Tests eines nach Beispiel 4 hergestellten Katalysators 3,8% Ru auf Titanoxid.
Es wird deutlich, daß nach den beschriebenen Methoden zur Imprägnierung
des über Hydrolyse hergestellten Titandioxids aktive Katalysatoren für die
CO2-Methanisierung erhalten werden.
Claims (6)
1. Verwendung eines Katalysators mit einer Aktivkomponente aus Ruthe
nium und einem Trägermaterial aus Titandioxid, welches durch Hydro
lyse eines Tetraalkylorthotitanates hergestellt worden ist, zur CO2-Methanisie
rung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hydrolyseagens Isopropanol oder eine wäßrige Rutheniumsalzlösung
ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivkomponente Ruthenium durch Imprägnierung auf das Trä
germaterial aufgebracht worden ist.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkomponente Ruthenium direkt bei der Herstellung des Trägerma
terials aufgebracht worden ist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Imprägnierung mit Rutheniumnitrosylnitrat als
Ausgangskomponente erfolgt ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Imprägnierung mit Rutheniumchlorid als Ausgangs
komponente erfolgt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19530528A DE19530528C2 (de) | 1995-08-19 | 1995-08-19 | Verwendung eines Ru/TiO¶2¶-Metall-Trägerkatalysators für die Methanisierung von Kohlendioxid |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19530528A1 DE19530528A1 (de) | 1997-02-20 |
DE19530528C2 true DE19530528C2 (de) | 1998-12-10 |
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ID=7769879
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19530528A Expired - Fee Related DE19530528C2 (de) | 1995-08-19 | 1995-08-19 | Verwendung eines Ru/TiO¶2¶-Metall-Trägerkatalysators für die Methanisierung von Kohlendioxid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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US6096934A (en) * | 1998-12-09 | 2000-08-01 | Uop Llc | Oxidative coupling of methane with carbon conservation |
KR20010113679A (ko) * | 1999-02-09 | 2001-12-28 | 메리 이. 보울러 | 졸-겔 루트에 의해 제조된 고 표면적 수소화 촉매 |
DE10334489A1 (de) * | 2003-07-29 | 2005-02-24 | Basf Ag | Verfahren zur hydrierenden Zersetzung von Ammoniumformiaten in polyolhaltigen Reaktionsgemischen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1995
- 1995-08-19 DE DE19530528A patent/DE19530528C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2363137A1 (de) * | 1972-12-22 | 1974-06-27 | Johnson Matthey Co Ltd | Katalysator-material |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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J. Catalysis 130(1991) 597-610 * |
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DE19530528A1 (de) | 1997-02-20 |
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