DE19537122C2 - Feingießverfahren - Google Patents
FeingießverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Feingießverfahren, wie es z. B. aus
der EP 0 324 346 A2 bekannt ist, wobei ein Modell aus einem
Kunststoff besteht, der mit organischen Lösungsmitteln aus der
Gießform entfernt werden kann.
Bei üblichen Feingießverfahren wird das Wachsausschmelzverfahren
angewendet, wobei ein Wachsmodell mit temperaturbeständigem
Material zur Bildung einer Gießform (Formmaske) umhüllt bzw.
ummantelt wird, dann die Temperatur erhöht wird, um das Wachs
aus der Gießform auszuschmelzen und so einen Formhohlraum zu
erhalten. Dieser Formhohlraum bildet somit einen Negativ-Abdruck
des Wachsmodells. Dieses Wachsausschmelzverfahren bietet unter
den Gießverfahren mit verlorenen Modellen die beste
Duplizierfähigkeit von feingliedrigen Modellen. Jedoch besteht
auch bei diesem relativ genauen Wachsausschmelzverfahren eine
beschränkte Duplizierfähigkeit insbesondere bei dünnen,
stangenförmigen Elementen oder bei scharfen Kanten des Modells,
da diese vom Wachsmodell leicht ab- oder ausbrechen können.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Feingießverfahren mit verbesserter Duplizierfähigkeit und
Genauigkeit, selbst bei dünnen, stangenförmigen Teilen oder
scharfen Kanten des Modells zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Feingießverfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1.
Durch einen zweiten Gießform-Herstellungsschritt, wobei eine
Sekundärform um die Primärform herum gebildet wird, läßt sich
die Nachbildungsgenauigkeit wesentlich verbessern. Insbesondere
werden Deformierungen oder Ausbrüche des bisher üblichen Wachs-
Modells durch den Hartkunststoff vermieden. Damit wird
sichergestellt, daß selbst dünne Bereiche oder scharfe Eckkanten
auf die Gießform übernommen werden und somit ein hochgenaues
Gußprodukt hergestellt werden kann. Die Herauslösung des
Hartkunststoff-Modells aus der durch Tauchen bzw. Beschichten
gebildeten Keramik- oder Gips-Gießform erfolgt dabei unter
Verwendung eines organischen Lösungsmittels. Durch dieses
Herausspülen des Hartkunststoff-Modells aus der duplizierten
Gießform wird zudem sichergestellt, daß keine Reste des Modell-
Materials in der Gießform verbleiben, wie dies beim
Wachsausschmelzverfahren bei ungünstiger Formgebung oder
Hinterschnitten, komplizierten Abschrägungen und dgl. der Fall
sein konnte.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht des Aufbaus einer Gießform
zur Verwendung in dem Feingießverfahren gemäß der
Erfindung.
Das vorgeschlagene Feingießverfahren verwendet ein Modell (oder
Muster oder Prototyp), das aus Hartkunststoff hergestellt ist.
Geeignete Hartkunststoffe für das Modell sind dabei Hart-PVC
(Polyvinylchlorid oder ein Polyvinylchlorid-Vinylacetat-
Copolymer), Polyethylen, Polystyrol und ähnliche
thermoplastische Kunstharze mit relativ hoher Festigkeit von
etwa 30 N/mm2 (gegenüber Wachsmodellen mit nur einigen N/mm2 und
sehr geringem Elastizitätsmodul).
Als Material für die Elemente der Gießzuführung (Gießrinne,
Gießlauf und Gießtrichter usw.) zum Formhohlraum hin kann dabei
ebenfalls das vorstehend erwähnte Hartplastik-Material verwendet
werden, jedoch in einer abgewandelten Ausführung auch ein für
ein Wachsausschmelzverfahren üblicherweise verwendetes Wachs, da
diese Gießzuführungsteile nach dem Abguß ohnehin abgetrennt
werden und somit die Abgießgenauigkeit nicht so hoch sein
braucht wie im unmittelbaren Modellbereich des Formhohlraums.
Dabei können die Gießzuführungsteile auch durch ein Klebemittel,
z. B. einen Heißkleber auf einfache Weise mit dem Modell
verbunden werden. In dieser Ausführung wird das Hartkunststoff-
Modell zusammen mit den Gießzuführungsteilen (Gießlauf,
Eingußtrichter usw.) getaucht und beschichtet, um nach
Aushärtung der Gießform aus dieser in einem Arbeitsschritt
herausgelöst zu werden.
Zum Gießablauf selbst kann grundsätzlich die gleiche Technik
verwendet werden wie beim Wachsausschmelzverfahren, insbesondere
was das Tauchen des Modells und den Eingießvorgang der Schmelze
betrifft. Auch können grundsätzlich die gleichen Geräte wie
Gießofen, Form-Aushärteofen und dgl. verwendet werden. Es sei
jedoch darauf hingewiesen, daß die zum Tauchen oder Umhüllen des
Modells verwendete Formmasse (z. B. Gips oder eine
Keramikaufschlämmung) so gewählt sein muß, daß diese mit dem
Hartplastik-Modell selbst nicht reagiert. Ebenso ist es
wesentlich, daß der Hartkunststoff des Modells so gewählt wird,
daß die Auflösung durch ein organisches Lösungsmittel möglichst
einfach und schnell erfolgt. Zur Auflösung des Hartplastik-
Modells insbesondere aus Hart-PVC eignen sich insbesondere
Methylenchlorid, Methylethyl-Keton, Tetrahydrofuran, Amylacetat,
Toluol, Dimethylformamid und ähnliche Lösungsmittel. Von Vorteil
ist hierbei, daß sowohl die Umhüllung des Modells mit Formmasse
als auch das Herauslösen des Modells aus der Gießform durch
Spülen mit organischem Lösungsmittel bei Raumtemperatur rasch
erfolgen kann, so daß gegenüber dem oft zeitaufwendigen
Wachsausschmelzverfahren eine zusätzliche Zeit- und
Energieeinsparung erzielt wird.
Die auf das Herstellen der Gießform folgenden Schritte, nämlich
das Aushärten bzw. Brennen der Gießform, Eingießen und
Aufbrechen (Zerstören) der Form zur Freilegung des Gießproduktes
sind im wesentlichen die gleichen wie beim konventionellen
Wachsausschmelzverfahren. Als Gießmaterial können dabei jegliche
Metalle, insbesondere Kupfer, Aluminium, Zink oder Blei
verwendet werden, aber auch Edelmetalle wie Gold oder Silber und
Legierungen. Als Verfahren zum Eingießen des Metalls können
dabei auch Schleudergußverfahren, Vakuumgießen,
vakuumunterstütztes Gießen, Druckgießen usw. angewendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Feingießverfahrens wird
die Formbildung zweistufig durchgeführt. Hierbei wird zunächst
die Gießform, die das Modell unmittelbar umgibt, gebildet, dann
das Hartkunststoff-Modell durch Verwendung eines organischen
Lösungsmittels herausgelöst (herausgespült), und erst dann die
Gießzuführungsteile wie Gießrinne, Gießlauf und Eingußtrichter
an der ersten, zentralen Gießform (Primärform) angesetzt und
ausgebildet, indem die Gießzuführungsteile durch ein
Wachsausschmelzverfahren gebildet werden. Hierzu wird an der
ersten, zentralen Gießform ein Wachsmodell der
Gießzuführungsteile befestigt, dann diese Baueinheit in ein
Formmaterial, insbesondere Gips oder eine Keramikaufschlämmung
getaucht und das Wachsmodell für die Gießzuführungsteile
herausgeschmolzen. Hieran schließt sich, wie vorstehend
beschrieben, ein Brennschritt der Gesamt-Gießform an, wodurch
auch die äußere, die zentrale Gießform (Primärform) umgebende
Gießform (Sekundärform) aushärtet und damit zum Eingießen der
Metallschmelze vorbereitet ist. Bei diesem zweistufigen
Feingießverfahren wird somit nur der innere, zentrale Bereich
der Gießform (Primärform) durch Abdruck an dem Hartkunststoff-
Modell gebildet, während als Modell für die äußere Gießform
(Sekundärform) ein Wachsmodell genügt, da an die
Gießzuführungsteile keine hohen Genauigkeitsanforderungen
gestellt werden.
Sowohl bei dem erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel mit vor dem
Bilden der Gießform angesetzten Gießzuführungsteilen als auch
bei dem zweistufigen Ausführungsbeispiel des Feingießverfahrens
mit Primärform und Sekundärform ist es wesentlich, daß durch die
Verwendung des organischen Lösungsmittels das Hartplastik-Modell
vollständig aus der umgebenden Gießform herausgelöst werden
kann. Hierin liegt auch der Vorteil des vorgeschriebenen
zweistufigen Verfahrens, da hierbei das Hartplastik-Modell in
der inneren, zentralen Gießform (Primärform) besser zugänglich
ist. Zudem wird dadurch die erforderliche Ausspül- oder
Herauslösungszeit des Modells reduziert, insbesondere deshalb,
da bei dem zweistufigen Feingießverfahren in der inneren,
zentralen Gießform (Primärform) mehrere Auslaßöffnungen
vorgesehen sein können, durch die das Lösungsmittel beim
Herauslösen des Hartplastik-Modells ein- bzw. austreten kann.
Diese Auslaßöffnungen werden dabei bevorzugt so gewählt, daß sie
beim späteren Anschluß der Gießzuführungsteile zugleich die
Eingießkanäle bilden. Darüberhinaus können jedoch auch noch
zusätzliche Auslaß- oder Ausspülöffnungen vorgesehen sein, die
dann durch Blindstopfen oder die umgebende äußere Gießform
(Sekundärform) abgeschlossen werden können. Durch diesen
zweistufigen Aufbau der Gießform können zudem relativ groß
bemessene und komplizierte Modelle beim Ausspülvorgang mit dem
organischen Lösungsmittel aufgelöst werden und innerhalb relativ
kurzer Zeit aus der Gießform (Primärform) entfernt werden.
Nachfolgend wird das Feingießverfahren anhand des Abgusses eines
Schiffes näher erläutert, wobei das Modell (Muster) aus einem
PVC-Kunststoff geformt ist, der unter dem Handelsnamen
"PLAMODEL" vertrieben wird. Bei diesem Beispiel soll als
Gießmaterial Gold verwendet werden, während für die Gießform
Gips eingesetzt wird. Unter Bezugnahme auf Fig. 1 werden dabei
folgende Verfahrensschritte vorgenommen:
Als Modell wird ein handelsübliches Schiffsmodell aus PVC
verwendet. Dieses Modell kann dabei in herkömmlichen
Modellbaukästen zu dem Muster oder Prototypen zusammengesetzt
werden oder bereits komplett zugekauft werden.
An das Hartplastik-Modell wurde mittels eines Klebstoffes
wenigstens ein Gießkanal und ein Stopfen aus Hart-PVC zur
Bildung eines Auslasses angeklebt. Zur Auswahl der
Anbringungsposition des Gießkanals dienen dieselben Prinzipien
wie bei dem allgemein bekannten Wachsausschmelzverfahren.
Insbesondere ist hierbei wichtig, daß während der Anlösung des
Hartplastiks durch das organische Lösungsmittel dieses im
entstehenden Formhohlraum möglichst umgewälzt wird. Dies ist
insbesondere dadurch möglich, daß neben dem später als Gießkanal
dienenden Zulauf wenigstens eine weitere Auslauföffnung
vorgesehen ist, die später durch die äußere Gießform
(Sekundärform) verschlossen werden kann.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht des zweistufigen
Gießform-Aufbaus zur Verwendung in dem vorgeschlagenen
Feingießverfahren. Eine Gießform 1 ist hierbei durch eine in
einem ersten Schritt hergestellte Primärform 3 (punktiert
dargestellt) und eine in einem zweiten Schritt hergestellte
Sekundärform 5 gebildet. Nach der Einbettung eines
Hartkunststoff-Modells 7 (hier eines Schiffes) unter Ausbildung
der Primärform 3 wird das Hartplastik-Modell 7 unter Verwendung
eines organischen Lösungsmittels aufgelöst und aus der dadurch
entstandenen Primärform 3 entfernt bzw. ausgespült. Die
Primärform 3 wird anschließend von der Sekundärform 5
umschlossen, wobei durch das nur für die Sekundärform 5
angewendete herkömmliche Wachsausschmelzverfahren zugleich ein
Eingußtrichter 21 und ein Gießlauf 19 ausgebildet werden. Im
ersten Verfahrensschritt zur Ausbildung der Primärform 3 werden
zudem an dem Hartplastik-Modell 7 Auslaßöffnungen 13 angeordnet,
die sich von dem oberen Bereich des Modells 7 nach oben
erstrecken, während sich Anschnitte 15, die bei der Herstellung
der Primärform 3 ebenfalls als Auslaßöffnungen zum Ausspülen mit
dem organischen Lösungsmittel dienen, vom unteren Teil des
Modells 7 nach unten erstrecken. Die Anordnung der
Auslaßöffnungen 13 und der Anschnitte 15 wird dabei so gewählt,
daß sich die Oberfläche des letztendlich erhaltenen Gußproduktes
relativ leicht reparieren bzw. ausgleichen läßt.
Als Formmasse zur Herstellung der Primärform 3 und Sekundärform
5 dient vorzugsweise Gips. Dieses Material ist unter dem
Handelsnamen Ultrabest von der Firma R & R Co. erhältlich und
wird ebenfalls für das Wachsausschmelzverfahren verwendet. Der
mit Wasser angerührte Gips wurde dabei unter Druck entschäumt.
Das Modell 7 wird in ein größeres Gefäß gegeben, um von diesem
Modell oder Muster einen Formabdruck herzustellen, in dem die
aufbereitete Gips- oder Keramikaufschlämmung in das Gefäß
gefüllt wird. Hierbei wird das gesamte Material ebenfalls unter
Druck entschäumt.
Hierbei wird das Formmaterial über längere Zeit bei
Raumtemperatur gehalten, um die Gips- oder Keramikaufschlämmung
zu verfestigen, wodurch die gesamte Gießform 1 beim einstufigen
Verfahren einschließlich der Gießzuführteile 17, 19, 21 oder
vorerst nur die Primärform 3 beim in Fig. 1 dargestellten
zweistufigen Verfahren als Abdruck des Modells 7 hergestellt
wird.
Die Gesamt-Gießform 1 oder die Primärform 3 wird zusammen mit
dem umschlossenen Modell 7 in ein organisches Lösungsmittel
(z. B. Methylenchlorid) getaucht, wodurch das Hartplastik-Modell
7 durch chemische Reaktion an- und aufgelöst, sowie schließlich
entfernt (ausgespült) wird. Wie vorstehend erwähnt, werden dabei
die Auslaßöffnungen 13 und 15, die beim Gießvorgang dann auch
als Gießanschnitte dienen können, so gewählt, daß hierdurch ein
guter Zu- und Ablauf sowie Umwälzung des organischen
Lösungsmittels erreicht wird. Ohne zusätzliche Maßnahmen, wie
zusätzliche Erwärmung oder Druckspülung, erfolgt dabei die
vollständige Entfernung des Hartkunststoff-Modells 7 bei dem
hier dargestellten Schiffsmodell in einigen Stunden. Zur
Bestätigung, daß keine Rückstände des Modells 7 innerhalb der
Primärform 3 vorhanden sind, wird die Primärform 3 in frisches
Lösungsmittel getaucht und dann überprüft, ob an einer der
Auslaßöffnungen 13 bzw. 15 eine Trübung auftritt.
Es sei darauf hingewiesen, daß bei dem einstufigen Verfahren mit
direkt an das Hartkunststoff-Modell 7 angesetzten
Gießzuführungsteilen 17, 19, 21 auch diese bereits bei diesem
Schritt herausgelöst werden, so daß bei dieser Ausführung die
beiden nachfolgenden Schritte Nr. 7 und 8 übersprungen werden
können.
An die Gießanschnitte 15, die zugleich als Auslaßöffnung beim
Ausspülen des Hartplastik-Modells 7 dienen, werden
Sekundäranschnitte 17 mit gleichem Querschnitt und Ausrichtung
angebracht. Dies kann beispielsweise durch Einsetzen einer
Wachsstange (z. B. mit einem Durchmesser von 3 mm) in das
entstandene Loch in dem Gießanschnitt 15 in der Primärform 3
erfolgen. Dann wird ein Gießlauf 19 ebenfalls aus Wachsmaterial
an den Enden der Sekundäranschnitte 17 angesetzt, sowie an dem
linken Ende des Gießlaufes 19 ein Eingußtrichter 21 angebracht.
Zugleich werden die oberen Auslaßöffnungen 13, die nicht als
Gießanschnitt dienen, mit Wachs ausgefüllt, beispielsweise
wiederum durch Einstecken von passenden Wachsstiften. Hierdurch
wird sichergestellt, daß beim anschließenden Ausbilden der
Sekundärform 5 in den Hohlraum der Primärform 3 keine Rückstände
eindringen können, da der durch das bereits herausgelöste
Plastikmodell 7 gebildete Hohlraum in der Primärform 3
vollständig abgeschlossen ist.
Die in dem Verfahrensschritt 7 hergestellte abgedichtete
Primärform 3 mit den angesetzten Gießzuführungsteilen 17, 19 und
21 wird ähnlich wie im Verfahrensschritt 4 in einem Formkasten
in eine Aufschlämmung, vorzugsweise aus Gips eingetaucht. Die
Vorbereitung der Gips-Formmasse und die Entschäumung erfolgt
dabei wie vorstehend.
Bei etwa 220°C wird dann das Wachsmaterial für die
Gießzuführungsteile ausgeschmolzen, wobei auch eventuell in die
Auslaßöffnungen 13 eingefügte Wachsstifte nach unten über die
Gießanschnitte 15 und 17, den Gießlauf 19 und den Eingußtrichter
21 ablaufen können. Anschließend wurde die Temperatur
stufenweise erhöht, um die entstandene Gießform 1, bestehend aus
der Primärform 3 und Sekundärform 5, bei etwa 500°C bis 800°C
zu brennen und auszuhärten.
In die so vorbereitete Form wird Metall, beispielsweise reines
Gold unter Vakuumunterstützung bei einer Gießformtemperatur von
300°C bis 600°C und einer Schmelzentemperatur von 1250°C
eingegossen.
Nach dem Guß und Abkühlen der Schmelze wird die Form nach
Eintauchen in Wasser zerbrochen, insbesondere unter Einwirkung
eines Hochdruckwasserstrahls. Das entstandene Gußprodukt wird
dann noch einer Ultraschallreinigung unterzogen.
Die Gießanschnitte 15, 17 und gegebenenfalls die vorgesehenen
Speiser an den Auslaßöffnungen 13 werden abgetrennt und die
Oberfläche des Gußproduktes (hier eines Schiffes) an diesen
Trennflächen noch mit einer Feile oder dgl. nachbearbeitet.
Durch das vorbeschriebene Feingießverfahren mit einem
Hartkunststoff-Modell 7 können dabei auch sehr feine Strukturen
wie z. B. Bolzen oder Stangen mit nur 0,2 mm Durchmesser und
einer Länge von 3 mm hochgenau reproduziert werden. Insbesondere
gegenüber dem verwendeten Wachsmodell ergibt sich eine höhere
Formgüte, da das Hartkunststoff-Modell gegenüber den
Wachsmodellen eine bedeutend höhere Bruch- und
Deformationsfestigkeit während des Abdruck-Herstellungsschrittes
der Gießform 5 bzw. der Primärform 3 aufweist. Insbesondere
können dabei auch scharfe Kanten exakt nachgebildet werden.
Claims (9)
1. Feingießverfahren, wobei:
- a) ein Modell (7) zur Bildung einer Gießform mit temperaturbeständigem Material umhüllt wird;
- b) um das aus einem Hartkunststoff bestehende Modell (7) herum zunächst eine Primärform (3) gebildet wird, dann unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels das Hartkunststoff-Modell (7) aus der Primärform (3) herausgelöst wird und nach Ansetzen von Gießzuführungsteilen (17, 19, 21) an die Primärform (3) ein zweiter Gießform-Herstellungsschritt durchgeführt wird, wobei eine Sekundärform (7) um die Primärform (3) herum gebildet wird; und
- c) die Gießform anschließend gebrannt wird und nach dem Eingießen einer Metallschmelze zum Entfernen des Gießproduktes zerstört wird.
2. Feingießverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das organische Lösungsmittel beim Herauslösen des
Hartkunststoff-Modells (7) in dem zumindest teilweise
ausgebildeten Formhohlraum umgewälzt wird.
3. Feingießverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die angesetzten Gießzuführungsteile (17, 19, 21) aus Wachs
gebildet sind, die aus der Sekundärform (7) ausgeschmolzen
werden.
4. Feingießverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hartkunststoff-Modell (7) aus einem Polyvinylchlorid-
Kunstharz besteht.
5. Feingießverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießzuführungsteile (17) in Verlängerung von
Auslaßöffnungen (15) in der Primärform (3) befestigt
werden.
6. Feingießverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießzuführungsteile (17) durch Wachsstifte gebildet
sind, die in die Auslaßöffnungen (15) der Primärform (3)
eingeschraubt werden.
7. Feingießverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Primärform (3) mehrere Auslaßöffnungen (13, 15) zum
Abfließen des herausgelösten Hartkunststoff-Modells (7) und
des organischen Lösungsmittels vorgesehen sind.
8. Feingießverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslaßöffnungen (13, 15) in der Primärform (3) während
der Herstellung der Sekundärform (5) durch eingefügte
Wachselemente verschlossen werden.
9. Feingießverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an das Hartkunststoff-Modell (7) vor Bildung der Gießform
(1) Gießzuführungsteile (17, 19, 21) angebracht werden, die
zusammen mit dem Hartkunststoff-Modell (7) aus der Gießform
(1) herausgelöst werden.
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