DE19536296A1 - Signalmarken und Verfahren zu deren Identifizierung - Google Patents
Signalmarken und Verfahren zu deren IdentifizierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Signalmarken und ein Verfahren zu
deren Identifizierung nach den Oberbegriffen der Pa
tentansprüche 1, 6, 8 und 12.
Die Erfindung findet Verwendung in der optischen 3D-Koor
dinatenmeßtechnik, bei der Inspektion und Positionskon
trolle von Objekten, insbesondere von Kraftfahrzeugen.
Es sind optische Meßverfahren mit einer oder mehreren Ka
meras bekannt, bei denen die dreidimensionalen Koordinaten
eindeutig bestimmbarer Punkte im Raum aus mehreren Ansich
ten numerisch bestimmt werden. Es werden
dazu künstliche Merkmale wie aufgeklebte oder aufproji
zierte Marken bzw. reguläre oder stochastische
Grauwert- oder Farbverteilungen genutzt. Diese bekannten
Objektmarkierungen sind nur aus einem begrenzten Raumwin
kel detektierbar. Sie benötigen zusätzlich Fläche bzw.
Raum und erfordern zusätzlich Zeit bei z. B. der Objektver
messung, da Bilder bei separater Beleuchtung der Markie
rungen aufgenommen werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur
Identifizierung von Signalmarken und geeignete Signalmar
ken anzugeben, die mit hoher Zuverlässigkeit und während
eines Meßverfahrens ohne zusätzlichen Zeitaufwand detek
tierbar sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die in den Patentansprü
chen 1, 6, 8 und 12 beanspruchten Merkmale. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den Unteran
sprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Lichtabstrahlung
der Signalmarken zeitlich codiert wird und diese Codierung
synchron mit der Bildaufnahme eines optischen Detektors
aufgenommen wird. Dadurch ist es möglich Codierungsverfah
ren z. B. für die 3D-Meßtechnik und das Codierungsverfahren
zur Identifikation der Signalmarken derart aufeinander ab
zustimmen, daß der Decoder alle zeitlich codierten Signale
decodiert und anhand eines nachfolgenden Klassifikations
verfahrens entschieden wird, ob der Codeindex einer co
dierten Lichtabstrahlung der Signalmarke oder einer Codie
rung zur z. B. 3D-Vermessung eines Objektes zuzuordnen ist.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß kein zusätzlicher
Zeitaufwand für die Identifizierung der Signalmarken not
wendig ist, da z. B. zur 3D-Vermessung oder zum Zwecke der
Rauschminderung mehrere Bilder der gleichen Ansicht vom
optischen Detektor aufgenommen werden, die gleichzeitig
für die Codierung der Signalmarken verwendet werden.
Desweiteren ist von Vorteil, daß auf spezielle Beleuch
tungseinrichtungen im optischen Detektor verzichtet werden
kann, da die Signalmarken je nach Ausgestaltung direkt mit
einer Lichtquelle verbunden sind oder über geeignet Pro
jektoren die Signalmarken projizierbar sind.
Die Codierung und die Auswertung der Codierung erfolgt
nach einem Verfahren das in der deutschen Patentschrift
DE 41 15 445 beschrieben ist und dort zum Aufnehmen eines
dreidimensionalen Bildes eines Objektes durchgeführt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen nä
her erläutert.
Fig. 1 zeigt den Aufbau einer Signalmarke, die über elek
trische Zuleitungen und über Lichtleiter versorgt
wird.
Fig. 2 zeigt eine Lichtquellenanordnung für codierte Si
gnalmarken über ein Display.
Fig. 3 zeigt eine Lichtquellenanordnung für projizierte
Signalmarken.
Zur Erzeugung einer codierten Lichtabstrahlung der Signal
marken sind mehrere Lichtquellenanordnungen möglich. In
Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Signal
marke dargestellt. Eine modulierbare elektrische oder
elektrooptische Lichtquelle 1, z. B. eine Leuchtdiode, wird
über eine Versorgungsleitung 2, z. B. elektrische Leitung
oder Lichtleitfaser, mit zentral erzeugten, zeitlich un
terschiedlich codierte Lichtsignalen versorgt. Mindestens
eine Lichtquelle 1 ist vor oder auf einem z. B. transparen
ten Träger 3 angeordnet, der eine verspiegelte Grundfläche
und Mantelflächen aufweist. Auf dem Träger 3 befindet sich
ein Diffusor 4 zur gleichmäßigen Verteilung des Lichtes.
Auf dem Diffusor 4 ist ein Polarisationsfilter 5 zur Ent
spiegelung aufgebracht. Um eine definierte Lichtaustritts
fläche 7 zu erhalten, ist auf der Oberfläche der Signal
marke eine schwarze Maske 6 mit mindestens einem z. B.
kreisförmigen Loch aufgebracht. Die Materialien für die
Signalmarke werden vorteilhafterweise so gewählt, daß die
Lichtaustrittsfläche 7 eine matte, dunkle Oberfläche auf
weist, so daß durch das Umgebungslicht nahezu keine Remis
sion hervorgerufen wird.
Es können mehrere derartig ausgestaltete Signalmarken von
einer zentralen Steuereinheit mit Energie und Triggersi
gnal versorgt werden. Es werden z. B. Einleiter- oder Zwei
leiter-Ringversorgungen oder eine sternförmige Leitungs
führung verwendet.
Desweiteren ist es möglich, die Signalmarke zusätzlich mit
einem Energiespeicher z. B. Akku oder Kondensator, und ei
nem integrierten Schaltkreis auszustatten. Der integrierte
Schaltkreis enthält einen Signalempfänger, einen Codespei
cher und eine Steuerung, die den gespeicherten Code abruft
und in elektrische Lichtsignale analog einem Leuchtfeuer
umsetzt. Der Codespeicher ist vorteilhafterweise so aus
geführt, daß der individuelle Code programmiert werden
kann und beispielsweise über einen externen Sender der
Code veränderbar ist. Der weitere Aufbau der Signalmarke
entspricht dem Ausführungsbeispiel 1. Es entfallen jedoch
die Versorgungsleitungen 2, da der Code bereits in der Si
gnalmarke gespeichert ist und eine autonome Energieversor
gung existiert.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die elektrische
oder elektrooptische Lichtquelle durch einen Lichtmodula
tor, z. B. CCD, mit Lichtdiffusor ersetzt worden, der das
von einer externen Lichtquelle entfallende Licht im Takt
des gespeicherten Codes entweder absorbiert oder durchläßt
und dadurch eine zeitlich codierte Lichtremission bewirkt.
Als weiteres Ausführungsbeispiel für codierte Signalmarken
wird ein Display 8 vorgeschlagen z. B. eine LED- oder LCD-
oder Plasma-Matrix oder ein Monitor mit Kathodenstrahl
röhre (Fig. 2). Auf dem Display werden unterschiedliche
Helligkeits- bzw. Farbmuster, die den Code der Signalmarke
darstellen, erzeugt und synchron mit der Bildaufnahme ei
ner Kamera 9 aufgenommen. Vor dem Display 8 ist eine Maske
6 aufgebracht, die z. B. Öffnungen an den Stellen aufweist,
an denen die Signalmarken angeordnet sein sollen.
Auch über z. B. LCD- oder Laser-TV-Projektoren können co
dierte Signalmarken erzeugt werden. Gemäß Fig. 3 werden
auf einer Fläche 10 unterschiedliche Helligkeits- bzw.
Farbmuster, die den Code der Signalmarken darstellen, über
einen Projektor 12 erzeugt und synchron mit der Bildauf
nahme einer Kamera 13 aufgenommen. Kamera 13 und Projektor
12 sind über eine Steuerleitung 14 zur Synchronisation von
Lichtmodulation und Bildaufnahme verbunden. Der Ort der
Signalmarken ist durch eine z. B. schwarze Maske 11 auf der
beleuchteten Fläche 10 festgelegt, die an den Stellen der
Signalmarken durchbrochen oder diffus weiß ist, beispiels
weise eine schwarze Fläche mit weißen Kreisflächen. Durch
die Projektion unterschiedlicher Helligkeits- bzw. Farbmu
ster werden die einzelnen Signalmarken zeitlich verschie
den ein- und ausgeschaltet und sind somit zeitlich co
diert.
Der mit den in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Si
gnalmarken erzeugte zeitliche Intensitäts- oder Farb- oder
Intensitäts-Farb-Code wird mit einem optischen Detektor
aufgenommen. Der optische Detektor besteht z. B. aus einer
Videokamera, einem Bilddigitalisierer, einer Bildsequenz
speichereinrichtung, einem Decoder, einem Klassifizierer,
einem Bildkoordinatenauswertesystem und einer Einrichtung
zur Übertragung und Speicherung und der identifizierten
Bildkoordinaten. Mit der Kamera wird eine Bildfolge mit M
Bildern und dem Bildindex i = 0 . . . M-1 gespeichert. Aus der
gespeicherten Bildfolge werden für eine bestimmte Bildko
ordinate x₁, y₁ die Intensitätswerte (g (x₁, y₁, i) ausge
lesen und als Vektor in einem Array g₁(1) gespeichert. Der
Vektor wird dem Decoder zugeführt und dort einem Codeindex
ζ (x₁, y₁) zugeordnet.
Dieser Codeindex ζ wird dem Klassifizierer zugeführt, der
dem Codeindex ζ eine bestimmte Signalmarke zuordnet, deren
Koordinaten bekannt sind.
Wird nun mit dem optischen Detektor z. B. ein zeitlich co
diertes 3D-Vermessungsverfahren eines Objektes durchge
führt, so wird die zeitlich codierte Lichtabstrahlung der
Signalmarken und das Codierungsverfahren zur 3D-Vermessung
mit der gleichen Bildfolge M aufgenommen. Im Decoder wer
den alle zeitlich codierten Signale decodiert und dem
Klassifizierer zugeführt. Der Klassifizierer entscheidet
anhand des Codeindexes, ob es sich um eine Codierung der
Signalmarke handelt oder um eine Codierung zur 3D-Vermes
sung. Wird z. B. zur 3D-Vermessung eines Objektes ein
Streifencode verwendet (R.W. Malz: Codierte Lichtstruktu
ren für 3D-Meßtechnik und Inspektion, Universität Stutt
gart 1992, Reihe: Berichte aus dem Institut für Technische
Optik der Universität Stuttgart), bei dem jedem projizier
ten Streifen ein Codeindex ζ zugeordnet wird, so wird ein
Teil des Wertevorrates der Codeindizes ζ für eine Codie
rung der Lichtabstrahlung der Signalmarken verwendet. Eine
zeitliche Folge unterschiedlicher Intensitäten und/oder
Farben wird nicht im Streifenprojektor zur 3D-Vermessung
verwendet, sondern zur Modulation der Lichtabstrahlung der
Signalmarken. Der Klassifizierer erkennt dann, z. B. für
einen Codeindex ζ < ζmax, daß es sich um einen Codeindex
für eine Signalmarke handelt. ζmax stellt den maximalen
Codeindex für den Streifencode dar.
Claims (12)
1. Verfahren zur Identifizierung von Signalmarken, da
durch gekennzeichnet,
- - daß die Lichtabstrahlung der Signalmarken zeitlich codiert wird, und
- - daß die codierte Lichtabstrahlung der Signalmarken synchron mit der Bildaufnahme eines optischen De tektors aufgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signalmarken Licht nach einem zeitlichen Intensitäts-
Code oder Farb-Code oder Intensitäts-Farb-Code abstrahlen,
der durch Unterschiedliche Lichtquellenanordnungen oder
durch projizierte, unterschiedliche Helligkeits- und Farb
muster erzeugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß im optischen Detektor eine Bildfolge mit M Bildern und dem Bildindex i = 0 . . . M-1 gespeichert wird,
- - daß aus der gespeicherten Bildfolge für eine be stimmte Bildkoordinate x₁, y₁ die Intensitätswerte g (x₁, y₁, i) ausgelesen und als Vektor in einem Ar ray g₁(i) gespeichert werden, und
- - daß der Vektor einem Decoder zugeführt wird und dort einem Codeindex ζ (x₁, y₁) zugeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
- - daß mit dem optischen Detektor ein zeitlich co diertes 3D-Vermessungsverfahren eines Objektes durchgeführt wird,
- - daß das Codierungsverfahren zur 3D-Vermessung und das Codierungsverfahren zur Identifizierung der Signalmarken derart aufeinander abgestimmt werden, daß der Decoder alle zeitlich codierten Signale decodiert und der Klassifizierer anhand des Code indexes ζ entscheidet, ob der Codeindex ζ einer codierten Lichtabstrahlung der Signalmarke oder einer Codierung zur 3D-Vermessung zuzuordnen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- - daß als Codierungsverfahren ein Streifencode ver wendet wird, bei dem projizierte Streifen zur 3D- Vermessung eines Objektes verwendet werden,
- - daß einem projizierten Streifen ein Codeindex ζ zugeordnet wird, und
- - daß ein Teil des Wertevorrats der Codeindizes ζ für die Codierung der Lichtabstrahlung der Signal marken verwendet wird, derart, daß eine zeitliche Folge unterschiedlicher Intensitäten und/oder Far ben nicht im Streifenprojektor verwendet werden, sondern zur Modulation der Lichtabstrahlung der Signalmarken.
6. Signalmarke, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem
Träger (3), der eine verspiegelte Grund- und Man
telfläche besitzt, ein Diffusor (4) zur gleich
mäßigen Verteilung des Lichtes und ein Polarisator
(5) zur Entspiegelung aufgebracht sind, und
daß auf dem Polarisator (5) eine Maske (6) zur
Festlegung der Geometrie der Lichtaustrittsfläche
(7) der Signalmarke angeordnet ist.
7. Signalmarke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maske (6) Öffnungen für die Lichtaustrittsfläche
(7) enthält, und die Lichtaustrittsfläche eine matte, dun
kle Oberfläche aufweist.
8. Lichtquellenanordnung für eine Signalmarke nach den
Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Lichtquelle (1) an der Unterseite der Signalmarke an
geordnet ist, und daß über einen elektrischen Leiter oder
einen Lichtleiter, die zentral erzeugten, unterschiedlich
codierten Lichtsignale an die Lichtquellen (1) mehrerer
Signalmarken übermittelt werden.
9. Lichtquellenanordnung nach Anspruch 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine LED- oder LCD- oder Plasma-Matrix
oder ein Monitor einer Kathodenstrahlröhre als Lichtquelle
verwendet werden.
10. Lichtquellenanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalmarke einen Energiespeicher
und einen integrierten Schaltkreis enthält, der mit einem
Signalempfänger, einem Codespeicher und einer Steuerung,
die den gespeicherten Code abruft und in elektrische
Lichtsignale umsetzt ausgestattet ist, und daß das zeit
lich codierte Lichtsignal über eine Lichtquelle abge
strahlt wird.
11. Lichtquellenanordnung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle der Lichtquelle (1) ein Licht
modulator mit Diffusor auf der Oberfläche der Signalmarke
aufgebracht ist, der das von einer externen Lichtquelle
einfallende Licht im Takt des Codes absorbiert oder durch
läßt und eine zeitlich codierte Lichtremission bewirkt.
12. Lichtquellenanordnung, dadurch gekennzeichnet, daß
über einen LCD-Projektor oder Laser-TV-Projektor eine Flä
che mit codierten Lichtsignalen beleuchtet wird und der
Ort der Signalmarke auf der Fläche über eine auf der Flä
che aufgebrachten Maske, die an den Orten der Signalmarke
durchbrochen oder diffus ist, festgelegt ist.
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