DE19536281A1 - Verstärker mit gleichspannungsgekoppelten Kaskodestufen - Google Patents
Verstärker mit gleichspannungsgekoppelten KaskodestufenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verstärkereinrichtung zum Ver
stärken elektrischer Signale.
Es sind elektrische Verstärkereinrichtungen bekannt, die aus
einzelnen, in Kette geschalteten Verstärkerstufen aufgebaut
sind. Im allgemeinen sind die Verstärkerstufen eines mehr
stufigen Kleinsignalverstärkers zueinander gleichartig aufge
baut. Unter Kleinsignalverstärker sollen solche Verstärker
verstanden sein, bei denen die Signalamplituden am Ausgang
deutlich kleiner als die Versorgungsspannung sind. Die ein
zelnen Verstärkerstufen können mit bipolaren Transistoren
und/oder Feldeffekttransistoren (FET) realisiert werden.
FET-Schaltungen zeigen wegen der bei gleichem Drain- bzw. Kollek
torstrom wesentlich kleineren Steilheit von FETs im Vergleich
zu bipolaren Transistoren eine kleinere Spannungsverstärkung.
In Bipolartechnik werden neben den drei Grundschaltungen
Emitterschaltung, Emitterfolger und Basisschaltung vor allem
noch die Kaskodeschaltung und der Differenzverstärker verwen
det (Manfred Seifart: "Analoge Schaltungen", 4. Auflage, Ver
lag Technik, Berlin, Seiten 66 und 67 und Tietze, Schenk:
"Halbleiterschaltungstechnik", 9. Auflage, 1990, Springer
Verlag, Seiten 492 bis 494). Zur Kopplung der einzelnen Ver
stärkerstufen sind verschiedene Kopplungsarten bekannt. Bei
der Gleichspannungskopplung (direkte Kopplung, galvanische
Kopplung) werden die einzelnen Verstärkerstufen direkt über
eine elektrische Verbindung miteinander verbunden (kurzge
schlossen). Bei mehrstufigen Verstärkern in Bipolartechnik
ist bei dieser Kopplungsart die Arbeitspunkteinstellung
problematisch, weil das Basispotential der nachfolgenden
Stufe nicht unabhängig vom Kollektorpotential der vorher
gehenden Stufe gewählt werden kann. Aus diesem Grund muß im
allgemeinen jede Verstärkerstufe mit einer eigenen, angepaß
ten Versorgungsspannung versorgt werden. Eine andere Art der
Kopplung ist die RC-Kopplung, bei der die Verstärkerstufen
über einen Koppelkondensator miteinander verbunden sind. Ver
schiedene Potentiale am Ausgang der vorhergehenden und am
Eingang der nachfolgenden Stufe bereiten dann keine Schwie
rigkeiten mehr, weil kein Gleichstrom durch den Koppelkonden
sator fließt. Diese Kopplungsart ist für integrierte Schal
tungen problematisch, weil größere Kapazitäten nicht inte
grierbar sind (Manfred Seifart "Analoge Schaltungen", 4. Auf
lage, Verlag Technik Berlin, Seiten 123 bis 125).
Aus Siemens: ICs für die Unterhaltungselektronik, Datenbuch
86/87, Seite 39 ist eine Verstärkereinrichtung bekannt mit
sechs aus jeweils zwei bipolaren Transistoren aufgebauten
Differenzverstärkern, die durch eine Gleichspannungskopplung
in Kette geschaltet sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Verstär
kereinrichtung zum Verstärken elektrischer Signale anzugeben
mit einer Kettenschaltung aus bipolaren Kaskodeverstärker
stufen. Die einzelnen Kaskodestufen sollen gleichspannungs
gekoppelt sein und trotzdem von allen Stufen gemeinsamen
Versorgungsspannungen versorgt werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merk
malen des Anspruchs 1. Die Verstärkereinrichtung zum Verstär
ken elektrischer Signale weist wenigstens zwei durch eine
Gleichspannungskopplung elektrisch in Kette geschaltete und
vorzugsweise gleichartig aufgebaute Verstärkerstufen auf, die
jeweils eine Kaskodeschaltung mit jeweils einem bipolaren
Eingangstransistor und einem bipolaren Ausgangstransistor
enthalten. In jeder Kaskodeschaltung ist die Summe aus der
Kollektor-Emitter-Spannung des Eingangstransistors und der
Kollektor-Emitter-Spannung des Ausgangstransistors wenigstens
annähernd gleich der Durchflußspannung der Basis-Emitter-
Diodenstrecke des Eingangstransistors eingestellt. Es hat
sich gezeigt, daß bei einer solchen Arbeitspunkteinstellung
sich das Ruhepotential am Eingang jeder Stufe an ihrem Aus
gang gerade reproduziert. Die Basisspannung am Eingangstran
sistor jeder Kaskodeschaltung entspricht also bei nicht an
liegendem Signal gerade der Kollektorspannung am Ausgangs
transistor dieser Kaskodeschaltung. Da die Verstärkerstufen
gleichspannungsgekoppelt sind, entspricht im Ruhefall die
Ausgangsspannung am Ausgangstransistor einer Kaskodeschaltung
auch der Basisspannung am Eingangstransistor der darauffol
genden Kaskodeschaltung. Wegen der sich reproduzierenden
Ruhepotentiale können alle Verstärkerstufen mit wenigstens
einer gemeinsamen Versorgungsspannung versorgt werden. Außer
dem ist die Zahl der Verstärkerstufen prinzipiell nicht be
schränkt. Ein grundsätzlicher Vorteil einer Verstärkerein
richtung mit Kaskodestufen besteht darin, daß Kaskodestufen
eine doppelt so große Verstärkung wie unsymmetrische Diffe
renzverstärker aufweisen und ebenfalls den störenden Miller
effekt vermeiden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Verstär
kereinrichtung ergeben sich aus den vom Anspruch 1 abhängigen
Ansprüchen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren
Fig. 1 eine Ausführungsform einer Verstärkereinrichtung mit
drei Kaskodestufen und
Fig. 2 eine Ausführungsform einer Verstärkereinrichtung mit
drei Kaskodestufen mit steuerbarer Verstärkung
schematisch veranschaulicht sind. Einander entsprechende
Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 zeigt eine Verstärkereinrichtung zum Verstärken
elektrischer Signale, die an einem Eingang 10 der Verstärker
einrichtung angelegt werden können. An einem Ausgang 20 der
Verstärkereinrichtung können die verstärkten elektrischen
Signale abgegriffen werden. Zwischen den Eingang 10 und den
Ausgang 20 sind mehrere einzelne Verstärkerstufen in Kette
geschaltet. Es sind im dargestellten Ausführungsbeispiel drei
Verstärkerstufen 3, 3′ und 3′′ vorgesehen, die gleichartig
aufgebaut sind. Jede Verstärkerstufe 3, 3′ und 3′′ enthält
einen ersten bipolaren Transistor als Eingangstransistor T₁
bzw. T₁′ bzw. T₁′′ und einen zweiten bipolaren Transistor als
Ausgangstransistor T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′, einen mit dem Kol
lektor des Ausgangstransistors T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′ verbunde
nen Kollektorwiderstand 4 bzw. 4′ bzw. 4′′ und eine mit dem
Emitter des Eingangstransistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ verbun
dene Stromquelle 5 bzw. 5′ bzw. 5′′. Die beiden Transistoren
T₁ und T₂ bzw. T₁′ und T₂′ bzw. T₁′′ und T₂′′ sind in jeder
Verstärkerstufe 3 bzw. 3′ bzw. 3′′ in einer Kaskodeschaltung
miteinander verschaltet. Dazu sind der Emitter des Ausgangs
transistors T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′ mit dem Kollektor des Ein
gangstransistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ elektrisch verbunden,
und die Basis des Ausgangstransistors T₂ bzw. T₂′′ bzw. T₂′′
ist auf konstantes Potential, vorzugsweise Masse (Erdpoten
tial), gelegt. Die Basis des Eingangstransistors T₁ bzw. T₁′
bzw. T₁′′ bildet den Eingang der Verstärkerstufe 3 bzw. 3′
bzw. 3′′, und der Kollektor des Ausgangstransistors T₂ bzw.
T₂′ bzw. T₂′′ bildet den Ausgang der Verstärkerstufe 3 bzw. 3′
bzw. 3′′. In der Kaskodeschaltung arbeitet also der Eingangs
transistor T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ in Emitterschaltung und der
Ausgangstransistor T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′ in Basisschaltung mit
Stromansteuerung.
Zur Stromversorgung der Kaskodeschaltungen der Verstärker
stufen 3, 3′ und 3′′ sind zwei den Verstärkerstufen 3, 3′ und
3′′ gemeinsame Versorgungsspannungen UCC und UEE vorgesehen,
die von nicht dargestellten Spannungsquellen bereitgestellt
werden. Die Kollektoren der Ausgangstransistoren T₂, T₂′ und
T₂′′ sind dabei über die Kollektorwiderstände 4 bzw. 4′ bzw.
4′′ jeweils mit einem gemeinsamen Kollektorschaltpunkt CC
elektrisch verbunden, an dem die Versorgungsspannung UCC an
liegt. Ferner sind die Emitter der Eingangstransistoren T₁
bzw. T₁′ bzw. T₁′′ über die zugehörige Stromquelle 5 bzw. 5′
bzw. 5′′ auf einen gemeinsamen Emitterschaltpunkt EE geschal
tet, an dem die weitere Versorgungsspannung UEE anliegt. Die
Polarität der beiden Versorgungsspannungen UEE und UCC sowie
der Stromquellen 5 bzw. 5′ bzw. 5′′ wird in Abhängigkeit von
den Transistorentypen (npn oder pnp) gewählt.
Der Kollektor des Ausgangstransistors T₂ der ersten Verstär
kerstufe 3 ist über eine elektrische Verbindung 6 mit der
Basis des Eingangstransistors T₁′ der zweiten Verstärkerstufe
3′ gleichspannungsgekoppelt. Der Kollektor des Ausgangstran
sistors T₂′ der zweiten Verstärkerstufe 3′ ist mit der Basis
des Eingangstransistors T₁′′ der dritten Verstärkerstufe 3′′
über eine elektrische Verbindung 7 gleichspannungsgekoppelt.
Der Ausgang einer Verstärkerstufe ist somit mit dem Eingang
einer in der Kettenschaltung darauffolgenden Verstärkerstufe
jeweils gleichspannungsgekoppelt. Die Kaskodeschaltungen der
Verstärkerstufen 3, 3′ und 3′′ sind nun so ausgelegt, daß der
Spannungsabfall zwischen dem Kollektor des Ausgangstransi
stors T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′ und dem Emitter des Eingangstran
sistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ wenigstens annähernd der Durch
flußspannung UBE der Basis-Emitter-Diodenstrecke des Ein
gangstransistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ entspricht. Für Silicium
ist diese Durchflußspannung UBE im allgemeinen zwischen etwa
0,5 V und etwa 0,8 V, typischerweise etwa 0,7 V. Die Durch
flußspannung UBE ist für beide Transistoren T₁ und T₂ bzw.
T₁′ und T₂′′ bzw. T₁′′ und T₂′′ im allgemeinen bis auf technolo
gische Toleranzen weitgehend gleich, da die beiden Transisto
ren T₁ und T₂ bzw. T₁′ und T₂′′ bzw. T₁′′ und T₂′′ vorzugsweise
in allen Verstärkerstufen 3, 3′, 3′′ identisch aufgebaut sind.
Für die zwischen Kollektor und Emitter des Eingangstransi
stors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ abfallende Kollektor-Emitter-Span
nung UCE1 des Eingangstransistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ und
die zwischen Kollektor und Emitter des Ausgangstransistors T₂
bzw. T₂′ bzw. T₂′′ abfallende Kollektor-Emitter-Spannung UCE2
gilt also wenigstens annähernd die Beziehung:
UCE1 + UCE2 = UBE (1)
Dies entspricht den beiden Beziehungen
UCE2 = α·UBE (2)
UCE1 = (1-α)·UBE, (3)
wobei α ein reeller Faktor ist mit 0 < α < 1. Durch die Wahl
von α kann vorgegeben werden, wie die Durchflußspannung UBE
an den Kollektor-Emitter-Strecken der beiden Transistoren T₁
und T₂ bzw. T₁′ und T₂′ bzw. T₁′′ und T₂′′ aufgeteilt wird.
Vorzugsweise wird man UCE1 < UCE2 wählen, also α < 0,5, da am
Kollektor des Eingangstransistors T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ im Be
trieb der Verstärkereinrichtung eine kleinere Signalspannung
auftritt als am Kollektor des Ausgangstransistors T₂ bzw. T₂′
bzw. T₂′′. Durch die Wahl des Faktors α läßt sich somit die
Aussteuerbarkeit der Verstärkereinrichtung optimieren. Vor
zugsweise wird α so gewählt, daß die beiden Kollektor-Emit
ter-Spannungen UCE1 und UCE2 der beiden Transistoren T₁ und
T₂ bzw. T₁′ und T₂′ bzw. T₁′′ und T₂′′ auch bei überlagerter
Signalspannung nicht unter die jeweilige Sättigungsspannung
der Transistoren abfallen.
Wenn die Kollektoremitterspannungen UCE1 und UCE2 der beiden
Transistoren T₁ und T₂ bzw. T₁′ und T₂′ bzw. T₁′′ und T₂′′ ge
mäß der Beziehung (1) oder den Beziehungen (2) und (3) einge
stellt sind, ist die Basisspannung UB1 am Eingangstransistor
T₁ oder T₁′ oder T₁′′ jeder Verstärkerstufe 3 bzw. 3′ bzw. 3′′
im wesentlichen gleich der Kollektorspannung UC2 des Aus
gangstransistors T₂ bzw. T₂′ bzw. T₂′′ dieser Verstärkerstufe
3 bzw. 3′ bzw. 3′′. Somit liegen auch die Ausgänge von in der
Kettenschaltung vorausgehenden Verstärkerstufen auf dem an
den Eingängen der unmittelbar darauffolgenden Verstärkerstu
fen benötigten Ruhepotential. Es gilt somit, daß auch die im
Ruhefall, d. h. bei nicht anliegendem Signal am Eingang 10,
benötigte Basisspannung UB1 des Eingangstransistors T₁′ oder
T₁′′ der darauffolgenden Verstärkerstufe 3′ bzw. 3′′ und die
Kollektorspannung UC2 des Ausgangstransistors T₂ bzw. T₂′ der
vorhergehenden Verstärkerstufe 3 bzw. 3′ einander im wesent
lichen entsprechen, also allgemein:
UB1 = UC2 (4)
Die Arbeitspunkteinstellung der Verstärkereinrichtung ist so
mit optimiert.
Zum Einstellen der Basisspannung UB1 an der Basis des Ein
gangstransistors T₁ der in der Kettenschaltung ersten Ver
stärkerstufe 3 sind vorzugsweise entsprechende Mittel vorge
sehen. In der dargestellten Ausführungsform umfassen diese
Mittel einen Widerstand 8 mit dem Widerstandswert RB, der vom
Eingang 10 der Verstärkereinrichtung und damit von der Basis
des Eingangstransistors T₁ der ersten Verstärkerstufe 3 gegen
Masse geschaltet ist. Außer dem Widerstand 8 können auch an
dere Mittel zum Einstellen der Basisspannung UB1 verwendet
werden, beispielsweise ein Spannungsteiler zwischen den bei
den Versorgungsspannungen UCC und UEE oder auch eine Hilfs
spannungsquelle mit Vorwiderstand.
Außerdem ist vorzugsweise vom Emitter des Eingangstransistors
T₁ und T₁′ und T₁′′ jeder Verstärkerstufe 3 bzw. 3′ bzw. 3′′
jeweils ein externer Kondensator 9 mit der Kapazität Cext
gegen Masse geschaltet, damit diese Emitter für eine zu ver
stärkende Kleinsignalwechselspannung geerdet sind.
Die Stromquellen 5, 5′ und 5′′ sind so ausgebildet, daß der
Versorgungsstrom I, der durch die Reihenschaltung aus Kollek
torwiderstand 4 bzw. 4′ bzw. 4′′, Ausgangstransistor T₂ bzw.
T₂′ bzw. T₂′′ Eingangstransistor T₁ bzw. T₁′ bzw. T₁′′ fließt,
im wesentlichen konstant gehalten wird (konstanter Ruhe
strom). Schaltungen für derartige Stromquellen 5, 5′ oder 5′′
zeichnen sich durch einen hohen Innenwiderstand aus und sind
dem Fachmann in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt,
beispielsweise aus Tietze/Schenk a.a.O., Seiten 59 bis 61 und
94 bis 96. Im einfachsten Fall kann ein Widerstand als Strom
quelle eingesetzt werden.
Die genannten Bedingungen (2) und (3) für die Kollektor-Emit
ter-Spannungen UCE1 und UCE2 können in der dargestellten Aus
führungsform dadurch erreicht werden, daß man bei vorgegebe
nem Kollektorwiderstand Rc und vorgegebenem Ruhestrom I die
Kollektorversorgungsspannung UCC und die Basisspannung UB1
des Eingangstransistors T₁ der ersten Verstärkerstufe 3 wie
folgt dimensioniert:
UCC = I · Rc + UBE · (α-1) (5)
UB1 = UCC - I · Rc = UBE · (α-1) (6)
Wenn die Basisspannung UB1, wie in Fig. 1 gezeigt, mittels des
Widerstandes 8 mit dem Widerstandswert RB eingestellt wird,
kann man die Gleichung (6) erfüllen, indem man den Wider
standswert RB entsprechend
wählt. Hierbei ist B₁ = IC1/IB1 die statische Gleichstromver
stärkung des Eingangstransistors T₁ bzw. T₁′ der ersten Ver
stärkerstufe 3, die dem Verhältnis von Kollektorstrom IC1 zu
Basisstrom IB1 dieses Eingangstransistors T₁ entspricht.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn
man zusätzlich den Widerstandswert RC des Kollektorwider
stands 4 bzw. 4′ bzw. 4′′ gemäß der Bedingung
einstellt. Durch Einsetzen der Beziehung (8) in die Beziehung
(5) erkennt man sofort, daß in dieser Ausführungsform UCC
= 0 V ist. Die Kollektorversorgungsspannung UCC kann in
dieser Ausführungsform also entfallen und durch einen Masse
anschluß ersetzt werden.
Fig. 2 zeigt eine Verstärkereinrichtung mit einer steuerbaren
Verstärkung. Gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
sind die externen Kondensatoren 9, 9′ und 9′′ durch Kapazi
tätsdioden D₁ bzw. D₁′ bzw. D₁′′ ersetzt, die an eine gemein
same erste Steuerspannung US1 angeschlossen sind. Ferner sind
mit den Kollektoren der Ausgangstransistoren T₂ bzw. T₂′ bzw.
T₂′′ jeweils elektrisch verbundene weitere Kapazitätsdioden D₂
bzw. D₂′ bzw. D₂′′ vorgesehen, die auf einen gemeinsamen
Schaltpunkt geschaltet sind, an den eine gemeinsame zweite
Steuerspannung US2 angelegt werden kann. Durch die Steuer
spannungen US1 und US2 können die Verstärkungen der einzelnen
Verstärkerstufen 3, 3′ und 3′′ gesteuert werden. Diese Steue
rung erfolgt vorzugsweise gemäß einem in der älteren, nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem amtli
chen Aktenzeichen 195 05 697.3 offenbarten Prinzip. Dabei
weisen zwei in Reihe geschaltete Übertragungsglieder loga
rithmische Übertragungsfunktionen auf mit linearen Flanken in
Abhängigkeit von einer bÿektiven Funktion der Frequenz. Die
beiden Flanken haben betragsmäßig gleiche und im Vorzeichen
unterschiedliche Steigungen. Zum Steuern der Verstärkung
werden die beiden Flanken relativ zueinander innerhalb eines
vorgegebenen Frequenzbereichs verschoben. In der dargestell
ten Ausführungsform gemäß Fig. 2 bildet die Kapazität C₂ der
Kapazitätsdiode D₂ bzw. D₂′ bzw. D₂′′ zusammen mit dem Wider
stand RC des Kollektorwiderstands 4 bzw. 4′ bzw. 4′′ einen
Tiefpaß erster Ordnung als erstes Übertragungsglied mit der
Grenzfrequenz
Die Kapazität C₁ der Kapazitätsdiode D₁ bildet dagegen zusammen
mit der Steilheit S = des Eingangstransistors T₁ bzw.
T₁′ bzw. T₁′ einen Hochpaß erster Ordnung als zweites Über
tragungsglied mit der Grenzfrequenz
UT ist die sogenannte Temperaturspannung und beträgt für
Silicium ca. 26 mV bei Raumtemperatur. Durch Variation der
Steuerspannungen US2 und/oder US1 können die Grenzfrequenzen
fTP und/oder fHP gemäß den Beziehungen (9) und (10) verscho
ben werden, da die Kapazitäten C₁ und C₂ von den Steuerspan
nungen US1 bzw. US2 abhängen. Dadurch verschieben sich die
Flanken des Hochpasses und des Tiefpasses zueinander und die
Verstärkung der entsprechenden Verstärkerstufen 3, 3′ und 3′′
werden innerhalb des vorgegebenen Frequenzbereiches gemeinsam
angehoben oder gesenkt. Diese Ausführungsform erlaubt eine
einfache Steuerung der Verstärkung der Verstärkereinrichtung.
Die Aussteuerbarkeit am Eingang der Verstärkereinrichtung
kann dadurch erhöht werden.
Anstelle von zwei Kapazitätsdioden kann auch in jeder Ver
stärkerstufe 3, 3′ und 3′′ nur eine steuerbare Kapazitätsdiode
vorgesehen sein. Auch in dieser Ausführungsform kann die Ver
stärkung jeder Verstärkerstufe 3, 3′ und 3′′ und damit der ge
samten Verstärkereinrichtung gesteuert werden. Allerdings ist
der Variationsbereich dieser Verstärkungssteuerung dann nur
noch halb so groß.
Die Ausführungsformen der Verstärkereinrichtung mit steuer
barer Verstärkung sind insbesondere für eine Dynamikkompres
sion von Ultraschallempfangssignalen bei auf der Puls-Echo-
Methode basierenden Ultraschallabbildungssystemen geeignet
(sogenannte Time-Gain-Control-Amplifiers) und kann insbeson
dere zusammen mit dem Ultraschallwandlerarray im Applikator
(Wandlerkopf) integriert werden.
Claims (7)
1. Verstärkereinrichtung-zum Verstärken elektrischer Signale
mit wenigstens zwei elektrisch in Kette geschalteten Verstär
kerstufen (3, 3′, 3′′), die jeweils eine Kaskodeschaltung mit
jeweils einem bipolaren Eingangstransistor (T₁, T₁′, T₁′′) und
einem bipolaren Ausgangstransistor (T₂, T₂′ , T₂′′) enthalten,
wobei die Kaskodeschaltungen aufeinanderfolgender Verstärker
stufen (3, 3′, 3′′) gleichspannungsgekoppelt sind und in jeder
Kaskodeschaltung die Summe aus der Kollektor-Emitter-Spannung
(UCE1) des Eingangstransistors (T₁, T₁′, T₁′′) und der Kollek
tor-Emitter-Spannung (UCE2) des Ausgangstransistors (T₂, T₂′,
T₂′′) wenigstens annähernd gleich der Durchflußspannung der
von der Basis-Emitter-Strecke des Eingangstransistors (T₁,
T₁′, T₁′′) gebildeten Diode eingestellt ist.
2. Verstärkereinrichtung nach Anspruch 1, bei der
- a) die Kollektoren aller Ausgangstransistoren (T₂, T₂′, T₂′′) über jeweils einen Kollektorwiderstand (4, 4′, 4′′) auf einen gemeinsamen Kollektorschaltpunkt (CC) geschaltet sind, an dem eine Kollektorversorgungsspannung (UCC) an liegt,
- b) die Kollektorversorgungsspannung (UCC) der Summe aus dem Spannungsabfall (Rc·I) am Kollektorwiderstand (4, 4′, 4′′) und dem (α-1)-fachen der Durchflußspannung (UBE) der Basis-Emitter-Strecke des Eingangstransistors (T₁, T₁′, T₁′′) in jeder Verstärkerstufe (3, 3′, 3′′) entspricht mit einem reellen Faktor α zwischen 0 und 1 und
- c) die Basisspannung (UB1) an der Basis des Eingangstransi stors (T₁) der in der Kettenschaltung ersten Verstärker stufe (3, 3′, 3′′) dem (α-1)-fachen der Durchflußspannung (UBE) entspricht.
3. Verstärkereinrichtung nach Anspruch 2, bei der Mittel (8)
zum Einstellen der Basisspannung (UB1) des Eingangstransi
stors (T₁) der in der Kettenschaltung ersten Verstärkerstufe
(3) vorgesehen sind.
4. Verstärkereinrichtung nach Anspruch 3, bei der von der
Basis des Eingangstransistors (T₁) der ersten Verstärkerstufe
(3) ein Widerstand (8) gegen Masse geschaltet ist, dessen
Widerstandswert (RB) dem Quotienten aus Durchflußspannung
(UBE) und Ruhestrom (I) durch den Kollektorwiderstand (4, 4′,
4′′) in jeder Verstärkerstufe (3, 3′, 3′′) multipliziert mit
dem (1-α)-fachen der Gleichstromverstärkung des Eingangs
transistors (T₁) der ersten Verstärkerstufe (3) entspricht.
5. Verstärkereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
bei der der Widerstandswert (Rc) des Kollektorwiderstands
(4, 4′, 4′′) in jeder Verstärkerstufe (3, 3′, 3′′) dem (1-α)-
fachen des Quotienten aus der Durchflußspannung (UBE) und dem
Ruhestrom (I) durch den Kollektorwiderstand (4, 4′, 4′′) ent
spricht.
6. Verstärkereinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der die Emitter aller Eingangstransistoren (T₁,
T₁′, T₁′′) über jeweils eine Stromquelle (5, 5′, 5′′) auf einen
gemeinsamen Emitterschaltpunkt (EE) geschaltet sind, an dem
eine Emitterversorgungsspannung (UEE) anliegt.
7. Verstärkereinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der jede Verstärkerstufe (3, 3′, 3′′) ferner
jeweils wenigstens eine steuerbare Kapazitätsdiode (D₁, D₁′,
D₁′′, D₂, D₂′, D₂′′) zum Steuern der Verstärkung der zugehöri
gen Kaskodeschaltung enthält.
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Publication Number | Publication Date |
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DE19536281A1 true DE19536281A1 (de) | 1997-04-10 |
Family
ID=7773547
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995136281 Withdrawn DE19536281A1 (de) | 1995-09-28 | 1995-09-28 | Verstärker mit gleichspannungsgekoppelten Kaskodestufen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19536281A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3325489A1 (de) * | 1982-07-15 | 1984-02-09 | Tokyo Shibaura Denki K.K., Kawasaki | Kaskodeverstaerker |
DE3234240C2 (de) * | 1981-09-16 | 1991-01-10 | Sgs-Ates Componenti Elettronici S.P.A., Agrate Brianza, Mailand/Milano, It | |
DE4330549A1 (de) * | 1993-09-09 | 1995-03-16 | Thomson Brandt Gmbh | Schwundregelschaltung für einen Hochfrequenzempfänger |
-
1995
- 1995-09-28 DE DE1995136281 patent/DE19536281A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3234240C2 (de) * | 1981-09-16 | 1991-01-10 | Sgs-Ates Componenti Elettronici S.P.A., Agrate Brianza, Mailand/Milano, It | |
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