DE19533175A1 - Belüftete Mehrkammer-Kleinkläranlage zur biologischen Behandlung von Abwasser - Google Patents
Belüftete Mehrkammer-Kleinkläranlage zur biologischen Behandlung von AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine belüftete Mehrkammer-Kleinklär
anlage zur biologischen Behandlung von in einer mechanischen
Kleinkläranlage vorgereinigtem Abwasser.
Bei Haushalten, die nicht über eine Kanalisation an eine
Groß- oder Sammelkläranlage angeschlossen sind, dienen Klein
kläranlagen zur Reinigung des häuslichen Abwassers. Derartige
Haushalte sind insbesondere in Gegenden anzutreffen, in denen
die einzelnen Häuser oft weit von der nächsten Sammelkläranlage
entfernt sind. Zur Reinigung des häuslichen Abwassers wird eine
mechanische Kleinkläranlage, üblicherweise eine Mehrkammeran
lage, verwendet, in der das einlaufende Abwasser von Sink- und
Schwimmstoffen befreit wird.
Diese mechanische Reinigung genügt den heutigen Umweltnormen
nicht mehr. Bei der Ableitung des häuslichen Abwassers ins Ober
flächenwasser gelten für viele Schadstoffe im Abwasser Grenz
werte ihrer Höchstkonzentrationen. Die Reinigung des Abwassers
erfolgt in den mechanischen Kleinkläranlagen nicht in dem Maße,
daß die Konzentrationen der in dem Wasser vorhandenen Schad
stoffe unterhalb dieser Grenzwerte liegen. In Betrieb befind
liche, mechanische Kleinkläranlagen müssen daher stillgelegt
werden und die Haushalte an eine Groß- oder Sammelkläranlage an
geschlossen werden. Dieser Anschluß ist jedoch aufgrund der
oftmals weiten Entfernungen zwischen den Haushalten und der
Groß- oder Sammelkläranlage mit großen finanziellen Belastungen
für die Haushalte verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine belüftete
Mehrkammer-Kleinkläranlage der eingangs genannten Gattung
aufzuzeigen, die mit einer vorhandenen mechanischen Kleinkläran
lage ein Kleinklärsystem ausbildet, mit dem Abwasser den Umwelt
normen entsprechend reinigbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der
Eintrittskammer eine schräg durch den Wasserspiegel verlaufende
Welle angeordnet ist, daß auf der Welle ein teilweise in das
Abwasser eintauchender Tauchkörper befestigt ist und daß vom un
teren zum oberen Ende der Welle verlaufend wenigstens ein rohr
förmiger Körper mit einer unteren Eintrittsöffnung und mit einer
oberen Austrittsöffnung vorgesehen ist, der an der Welle koaxial
und schraubenförmig angeordnet ist, wobei die obere Austritts
öffnung über den oberen Rand der Eintrittskammer geführt ist.
Die erfindungsgemäße Mehrkammer-Kleinkläranlage weist mit
der Eintrittskammer eine Kammer auf, in der eine biologische
Behandlung des aus der mechanischen Kleinkläranlage austretendem
Abwasser erfolgen kann. In der Eintrittskammer ist ein Tauchkör
per angeordnet, auf dem sich Bakterien festsetzen können. Die
Bakterien bilden einen sogenannten biologischen Rasen, der
Schmutz- und Schwebstoffe adsorbieren kann und somit diese
Stoffe aus dem Abwasser wirkungsvoll entfernt. Durch die Anord
nung des Tauchkörpers auf einer sich drehenden Welle und durch
das ledigliche Teileintauchen des Tauchkörpers in das zu reini
gende Abwasser werden die auf den einzelnen Abschnitten des
Tauchkörpers befindlichen Bakterien abwechselnd sowohl mit dem
Abwasser als auch mit in der Mehrkammer-Kleinkläranlage vorhan
dener Luft kontaktiert. Auf vorteilhaft einfache Weise ist somit
eine Belüftung, das heißt, eine ausreichende Sauerstoffzufuhr
für die Bakterien gewährleistet. Der Zustand der Sauerstoffzu
fuhr oberhalb des Wasserspiegels und der Zustand der Kontaktie
rung mit dem zu reinigenden Abwasser folgen für jeden Abschnitt
des Tauchkörpers kontinuierlich aufeinander durch die fortlau
fende Drehung der Welle. Damit ist einerseits ein wirkungsvoller
Abbau der in dem Abwasser vorhandenen Schmutz- und Schwebstoffe
möglich, und andererseits ist das Wachstum der den Tauchkörper
besiedelnden Kleinstlebewesen gesichert. Insgesamt wird ein
Kleinklärsystem ausgebildet, mit dem eine Behandlung des
Abwassers, die den Umweltnormen entspricht, gewährleistet ist.
Der an der Welle koaxial und schraubenförmig angeordnete
rohrförmige Körper bildet eine archimedische Schraube. Diese
archimedische Schraube wird vorteilhaft zugleich durch die den
Tauchkörper durch das Abwasser drehende Welle mitgedreht. Auf
einfache Weise wird durch die archimedische Schraube entlang der
Längserstreckung der Welle eine Pumpe geschaffen, mit der Abwas
ser aus der Eintrittskammer von der unteren Eintrittsöffnung des
rohrförmigen Körpers bis zur oberen Austrittsöffnung gefördert
werden kann. Das Abwasser kann auf diese Weise aus der Ein
trittskammer beispielsweise in weitere Kammern der Mehrkammer-
Kleinkläranlage gefördert werden. Die Weiterleitung des
geförderte Abwassers ist dadurch gewährleistet, daß die obere
Austrittsöffnung des rohrförmigen Körpers über den oberen Rand
der Eintrittskammer geführt ist.
Zur Lagerung der Welle ist nach einer Weiterbildung der
Erfindung an ihrem unteren Ende ein Kugelkopf vorgesehen, der in
koaxialer Richtung vorsteht und in einer an einer Kammerwand be
festigten Kugelpfanne aufgenommen ist. Die untere Lagerung der
Welle ist somit relativ frei ausgebildet, so daß die Welle mit
ihrem Kugelkopf kippbeweglich in der Kugelpfanne gelagert ist.
Verschiedene Kippositionen der Welle können sich beispielsweise
durch verschieden große Auftriebskräfte auf den Tauchkörper in
Abhängigkeit von der Höhe des in der Eintrittskammer der Mehr
kammer-Kleinkläranlage vorhandenen Wasserspiegels einstellen.
Die Kugelpfanne ist mit einer umlaufenden Nut sowie einem Ab
flußloch versehen, damit schmirgelnde Partikel des Abwassers
nicht das Lager beschädigen.
Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß über dem oberen Bereich der Welle ein Antriebsmotor an
geordnet ist und daß die Welle zu ihrer Lagerung in wenigstens
einem über die Antriebswelle des Antriebsmotors laufenden An
triebsriemen frei abgehängt ist. Auch die obere Lagerung der
Welle ist relativ frei ausgebildet, wenn ein elastischer An
triebsriemen verwendet wird, der sich je nach Größe der Auf
triebskräfte mehr oder weniger dehnt. Die Welle und der Tauch
körper weisen ein relativ großes Gewicht auf, so daß zwischen
der Welle und dem Antriebsriemen eine Haftreibung entsteht und
die Antriebskraft von dem Antriebsmotor auf die Welle übertrag
bar ist. Die Achsneigung des Antriebsmotors verläuft dabei
vorzugsweise parallel zur Achsneigung der Antriebswelle. Es
können mehrere, parallel zueinander angeordnete Antriebsriemen
verwendet werden, um einen größeren Kraftschluß zur Übertragung
der Antriebskraft zu erzeugen und um die Betriebssicherheit
dieses Wellenantriebes zu gewährleisten.
Der Antriebsmotor ist vorzugsweise ein Elektro-Getriebemotor
mit einem Ventilator. Damit sich der biologische Rasen während
der Bewegung des Tauchkörpers durch das Abwasser nicht aufgrund
einer zu hohen Drehgeschwindigkeit des Tauchkörpers ablöst, ist
die Drehzahl der Welle relativ gering, beispielsweise zwei
Umdrehungen pro Minute. Mit einem mit dem Elektromotor in kom
pakter Weise verbundenen Getriebe wird die Drehzahl des Motors
auf diese geringe Wellendrehzahl umgesetzt. Ein Elektromotor mit
einer vorteilhaft niedrigen Leistungsaufnahme, beispielsweise 60
Watt, ist zur Erzeugung der Drehbewegung der Welle ausreichend.
Der Ventilator dient neben der Kühlung des Elektromotors in vor
teilhafter Weise auch zur Luftumwälzung im Bereich des Tauch
körpers, wodurch dem biologischen Rasen auf dem Tauchkörper
Sauerstoff zugeführt wird.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die
Welle als Rohr ausgebildet ist und daß der rohrförmige Körper
als Schlauch ausgebildet ist und im Inneren des Rohres, vorzugs
weise an der Innenwand des Rohres verlaufend, angeordnet ist.
Durch die Anordnung des Schlauches im Inneren des Rohres ist die
aus dem Rohr und aus dem Tauchkörper bestehenden Einheit kompakt
ausgebildet. Das Rohr weist einen relativ großen Durchmesser
auf, damit auch der Durchmesser des vorzugsweise an der Innen
wand des Rohres schraubenförmig angeordneten Schlauches so groß
ist, daß mit dem Schlauch ein ausreichendes Volumen an Abwasser
gefördert werden kann. Durch einen relativ großen Durchmesser
des Rohres wird auch die Haftreibung zwischen dem Rohr und dem
bzw. den Antriebsriemen erhöht, da sich die Kontaktfläche
zwischen diesen Bauteilen erhöht. Zur Führung des Schlauches
kann im Inneren des Rohres ein weiteres Rohr mit geringerem
Durchmesser vorgesehen sein, so daß der Schlauch zwischen beiden
Rohren angeordnet ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß im Inneren
des Rohres zwei Schläuche angeordnet sind, deren untere Ein
trittsöffnungen sich auf verschiedenen Höhen befinden. Die bei
den Schläuche sind als Doppelschraube an der Innenwand des Roh
res angeordnet. Mit der Erhöhung der Schlauchanzahl ist auf ein
fache Weise eine Erhöhung des pro Zeiteinheit geförderten Volu
mens an Abwasser erreichbar. Die Anordnung der unteren Ein
trittsöffnungen auf verschiedenen Höhen ermöglicht dabei zu
gleich eine Veränderbarkeit des geförderten Volumens in Abhän
gigkeit von der Höhe des Wasserspiegels in der Eintrittskammer.
Bei niedrigem Wasserspiegel wird nur durch die untengelegene der
unteren Eintrittsöffnungen Wasser in einen Schlauch eingeleitet.
Die obengelegene untere Eintrittsöffnung dreht sich bei diesem
Wasserspiegel noch in der Luft oberhalb des Wasserspiegels. Erst
bei steigendem Wasserspiegel, beispielsweise bei der Einleitung
einer größeren Abwassermenge in kürzester Zeit, taucht auch die
obengelegene untere Eintrittsöffnung zumindest in ihrem unteren
Drehpunkt in das Abwasser ein und kann Abwasser in den anderen
Schlauch einleiten. Je nach Ausmaß des Anstieges des Wasserspie
gels erhöht sich somit das Volumen des in die Schläuche einge
leiteten Abwassers.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Tauchkörper
zylindrisch ausgebildet, sind an äußeren radialen Bereichen des
Tauchkörpers Schöpfbehälter angeordnet und ist unterhalb der
höchsten Dreh-Position jedes Schöpfbehälters die Eintrittsöffnung
eines in die mechanische Kleinkläranlage führenden Rücklaufka
nals angeordnet. Die äußeren radialen Bereiche des Tauchkörpers
tauchen am tiefsten in das Abwasser ein. Die an diesen Bereichen
angeordneten Schöpfbehälter können daher während der Umdrehung
des Tauchkörpers sich im unteren Bereich der Eintrittskammer an
sammelnde Schlammbestandteile über den Wasserspiegel heben. Die
Becher sind so an dem Tauchkörper ausgerichtet, daß ihr ge
schöpfter Inhalt im Bereich ihrer höchsten Dreh-Position wieder
aus den Schöpfbehältern herausfällt. Durch die Anordnung der
nach oben gerichteten Eintrittsöffnung des Rücklaufkanals unter
halb dieser Dreh-Position fallen die geschöpften Schlammbestand
teile in den Rücklaufkanal und werden zur mechanischen Klein
kläranlage zurückgeleitet. Die Drehung der als Rohr ausgebil
deten Welle bewirkt somit auch eine Möglichkeit zur Begrenzung
des in der Eintrittskammer anfallenden Schlammes. Da die Rota
tionsachse des zylindrischen Tauchkörpers vorzugsweise auf der
Drehachse des Rohres liegt, ist bei gleichem radialen Abstand
aller Schöpfbehälter zur Drehachse des Rohres die höchste Dreh-
Position der auf einer Höhe an Tauchkörper angeordneten Schöpf
behälter identisch, so daß der hochbeförderte Schlamm in insge
samt einen Rücklaufkanal fällt.
Durch das Eintauchen der Schöpfbehälter in das Abwasser und
durch ihre Bewegung in Richtung der am Boden der Eintrittskammer
angesammelten Schlammbestandteile wird Luft unterhalb des Tauch
körpers verbracht. Bei entsprechender Drehstellung tritt die
Luft aus den Schöpfbehältern aus und steigt an die Oberfläche
auf, jedoch vorzugsweise in der Weise, daß sie durch den Tauch
körper geführt wird und somit zusätzlich zur Sauerstoffversor
gung der auf dem Tauchkörper siedelnden Kleinstlebewesen bei
trägt. Der ständige Rücklauf des Schlamms durch den Rücklauf
kanal in die mechanische Reinigungsanlage bewirkt zudem, daß aus
der mechanischen Reinigungsanlage ständig Abwasser in die Mehr
kammer-Kleinkläranlage einläuft, also ein Kreislauf ausgebildet
wird. Das gewährleistet vorteilhaft auch in einer Zeit der Abwe
senheit der Betreiber, in der kein "frisches Abwasser" in das
gebildete Kleinklärsystem eintritt, eine Zuführung von Abwasser
in die Eintrittskammer der Mehrkammer-Kleinkläranlage. Die auf
dem Tauchkörper siedelnden Kleinstlebewesen finden dadurch in
dem Abwasser in der Eintrittskammer auch in dieser Zeit genügend
Nährstoffe und sterben nicht aufgrund von Nahrungsmangel ab.
Zur Stabilisierung des Tauchkörpers ist nach einer Weiter
bildung der Erfindung vorgesehen, daß der Tauchkörper durch ein
käfigartiges Gestell aus Metallprofilen eingefaßt ist. An diesem
Gestell sind auch die Schöpfbehälter auf einfache Weise sicher
befestigbar. Zudem bewirkt ein derartiges Gestell eine
Übertragung des Drehmomentes von dem Rohr auf den Tauchkörper.
Gemäß einer nächsten Weiterbildung der Erfindung umfaßt die
Mehrkammer-Kleinkläranlage zwei durch einen Baukörper gebildete
Kammern, die durch eine vorzugsweise außermittig angeordnete
Trennwand voneinander getrennt sind. Die größere Kammer dient
als Arbeitsbecken mit Welle und Tauchkörper und die kleinere
Kammer dient als Nachklärbecken. Der Baukörper ist vorfertigbar,
und seine Ausrüstung mit den Bauteilen der Mehrkammer-Kleinklär
anlage kann in einer Werkhalle in Serie erfolgen, so daß die
komplette Anlage fertig auslieferbar ist. Die Installation am
Aufbauort umfaßt lediglich das Absetzen neben der bereits vor
handenen, mechanischen Kleinkläranlage und das Anschließen an
diese. Die in dem Baukörper angeordnete Trennwand bildet die
beiden Kammern aus. Die außermittige Anordnung der Trennwand er
möglicht eine relativ große Ausbildung der als Arbeitsbecken
dienenden Eintrittskammer, in der auf der Welle dann ein ent
sprechend großer Tauchkörper angeordnet werden kann. Die vorge
schriebene Nachklärung des biologisch behandelten Wassers er
folgt in dem kleineren Nachklärbecken.
Die Bauhöhe der Trennwand ist so bemessen, daß der Wasser
spiegel im Nachklärbecken ca. 1 cm unterhalb des oberen Randes
der Trennwand steht. Dadurch ist gleichzeitig gewährleistet, daß
im Nachklärbecken auftretender Schwimmschlamm über den oberen
Rand der Trennwand zurück in das Arbeitsbecken gefördert werden
kann.
Damit das mit den Schläuchen im Inneren des Rohres geförder
te Abwasser aus dem Arbeitsbecken zur Nachklärung in das Nach
klärbecken eintreten kann, sind ihre oberen Austrittsöffnungen
über den oberen Rand der Trennwand geführt. Unterhalb der Aus
trittsöffnungen kann auf dem oberen Rand der Trennwand ein Leit
profil für das austretende Abwasser angeordnet sein. Das Leit
profil bewirkt vorteilhaft die vollständige Ableitung des aus
den Austrittsöffnungen fließenden Abwassers in das Nachklär
becken.
Zur weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Mehrkammer-
Kleinkläranlage ist schließlich vorgesehen, daß der Baukörper
aus einem kugelhalbschalenförmigen Unterteil und einem darauf
aufgelegten, konusförmigen Oberteil zusammengesetzt ist. Die
kugelhalbschalenförmige Ausbildung des Unterteils hat den Vor
teil, daß sowohl im Arbeitsbecken als auch im Nachklärbecken die
Schlammbestandteile an den jeweiligen Kammerwänden zu der
tiefsten Stelle in jeder Kammer herabsinken können. An diesen
tiefsten Stellen verdichten sich die Schlammbestandteile und
können durch gezielten Zugriff auf diese Stellen aus beiden
Kammern abgeführt werden. Im Arbeitsbecken sind dazu die
Schöpfbehälter vorgesehen, im Nachklärbecken kann eine konven
tionelle Schlammpumpe angeordnet werden. Die Wände des Unter
teils sind ohne Montagefugen im Bereich der inneren Wasserstände
vorzugsweise relativ weit hochgezogen und das aufgesetzte
konusförmige Oberteil ist deckelförmig mit einer geringen Höhe
ausgebildet. Ein in das Oberteil integrierter Einstiegsdeckel
ist auf der Höhe des Erdbodens angeordnet, und durch die geringe
Höhe des Oberteils ist der obere Rand des Unterteils relativ
flach unter dem Erdboden angeordnet. Die erfindungsgemäße
Mehrkammer-Kleinkläranlage kann somit vorteilhaft in Gegenden
mit einem hohen Grundwasserspiegel eingesetzt werden, ohne daß
die Gefahr besteht, daß das hohe Grundwasser in das Unterteil
einläuft. Durch ihre Anordnung flach unter dem Erdboden sind
außerdem die an der Mehrkammer-Kleinkläranlage angreifenden
Auftriebskräfte des Grundwassers gering.
Das Unterteil und das Oberteil des Baukörpers sind vorzugs
weise aus Stahl-Beton gefertigt. Betonteile weisen eine hohe Fe
stigkeit auf und sind mit geringem Aufwand in großer Serie
herzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere
erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung darge
stellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Schnittansicht einer belüfteten Mehr
kammer-Kleinkläranlage zur biologischen Behandlung
von Abwasser mit einem Unterteil und einem Oberteil
und
Fig. 2 eine Draufsicht der Mehrkammer-Kleinkläranlage gemäß
Fig. 1, bei der das Oberteil entfernt ist.
Die Mehrkammer-Kleinkläranlage in Fig. 1 hat einen Bau
körper, der aus dem kugelhalbschalenförmigen Unterteil 1 und dem
konusförmigen, auf das Unterteil 1 gelegten Oberteil 2 besteht.
Im Bereich des Scheitels des Unterteils 1 ist durch eine ebene
Fläche ein Fuß 3 ausgebildet. Das Oberteil 2 weist in einer
obenliegenden, ebenen Fläche eine Öffnung 4 auf, welche mit
einem horizontal angeordneten Einstiegsdeckel 5 bedeckt ist. Zur
Luftzuführung in das Innere der Mehrkammer-Kleinkläranlage ist
durch das Oberteil 2 ein Luftrohr 6 geführt, das oberhalb des
Erdbodens 7 endet.
Der Innenraum des Unterteils 1 ist durch eine vertikal aus
gerichtete Trennwand 8 in zwei Kammern aufgeteilt. Die in Fig. 1
vor der Trennwand 8 liegende Kammer ist als Arbeitsbecken 21 zur
biologischen Behandlung von Abwasser ausgebildet. Zugleich ist
sie die Eintrittskammer für das aus einer mechanischen Klein
kläranlage zugeführte, zu behandelnde Abwasser.
In der Eintrittskammer ist ein schräg durch den Wasserspie
gel 9 verlaufendes Rohr 10 angeordnet. An seinem unteren Ende
weist das Rohr 10 einen in koaxialer Richtung vorstehenden Ku
gelkopf 11 auf, der in einer an der Wand des Unterteils 1 befe
stigten Kugelpfanne 12 gelagert ist. Das obenliegende Ende des
Rohres 10 ist in zwei Antriebsriemen 13 frei abgehängt. Die An
triebsriemen 13 sind über die Antriebswelle eines oberhalb des
Rohres 10 angeordneten Elektro-Getriebemotors 14 geführt. Der
Elektro-Getriebemotors 14 ist mit einem justierbaren Galgen 15
an der Trennwand 8 befestigt, seine Achsrichtung ist der Achs
richtung des Rohres 10 parallel.
Auf dem Rohr 10 ist ein teilweise in das Wasser eintauchen
der Tauchkörper 16 befestigt. Der Tauchkörper 16 ist zylindrisch
ausgebildet, seine Rotationsachse liegt auf der Drehachse des
Rohres 10. Der Tauchkörper 16 besteht aus einem Kunststoff
gitter, in nicht dargestellter Weise ist er durch ein käfigarti
ges Gestell aus Metallprofilen eingefaßt. In äußeren radialen
Bereichen des Tauchkörpers 16 sind in seinem dem unteren Bereich
des Rohres 10 zugekehrten Endbereich Schöpfbehälter 17, 17′ ange
ordnet. Der Schöpfbehälter 17′ in Fig. 1 befindet sich in einer
oberen Position. Im Bereich unterhalb dieser Position ist die
nach oben gerichtete Eintrittsöffnung 18 eines Rücklaufkanals 19
angeordnet, der zurück in die mechanische Kleinkläranlage ver
läuft.
Im Innern des Rohres 10 sind zwei Schläuche 20, 20′ an der
Innenwand verlaufend angeordnet. Die Schläuche 20, 20′ weisen un
tenliegende Eintrittsöffnungen 26 und oberhalb der Trennwand 8
liegende Austrittsöffnungen 27 auf. Sie sind koaxial und schrau
benförmig angeordnet und bilden jeweils eine archimedische
Schraube aus. Die Eintrittsöffnung 26 des Schlauches 20 ist un
terhalb der Eintrittsöffnung 26 des Schlauches 20′ angeordnet.
Fig. 2 zeigt, daß die Trennwand 8 außermittig angeordnet
ist. Das Arbeitsbecken 21 , in dem das Rohr 10 und der Tauchkör
per 16 angeordnet sind, ist dadurch größer als ein Nachklärbecken
22. In das Arbeitsbecken 21 führen Zuläufe 23, durch die
das Abwasser aus der mechanischen Kleinkläranlage zugeführt
wird. Fig. 2 zeigt gleichfalls, daß die obenliegenden Austritts
öffnungen 27 der Schläuche 20, 20′ bis über den oberen Rand der
Trennwand 8 geführt sind. Das Nachklärbecken 22 ist mit einem
Auslauf 24 ausgerüstet. Im Nachklärbecken 22 ist unmittelbar an
der Trennwand 8 eine Schlammpumpe 25 angeordnet, mit der im
Nachklärbecken 22 zu Boden sinkender Schlamm in die mechanische
Kleinkläranlage zurückgepumpt werden kann. Fig. 1 zeigt, daß die
Schlammpumpe 25 am tiefsten Punkt des Nachklärbeckens 22 ange
ordnet ist, an dem sich die Schlammbestandteile ansammeln.
Durch den Elektro-Getriebemotor 14 wird eine Drehung des
Rohres 10 bewirkt, wobei die Kraftübertragung über die Antriebs
riemen 13 erfolgt. Während der Drehung des Rohres 10 wird der
Tauchkörper 16 durch das Wasser bewegt. Ein Teil des Tauch
körpers 16 ist somit immer unterhalb des Wasserspiegels 9 be
findlich und ein anderer Teil oberhalb des Wasserspiegels 9. Da
durch werden die auf dem Tauchkörper 16 abgesetzten Kleinstlebe
wesen abwechselnd mit der abbaubaren Schmutzfracht des Abwassers
und mit dem Sauerstoff der Luft zu deren Belüftung in Berührung
gebracht. Die Drehung des Rohres 10 bewirkt gleichzeitig, daß
über die Schläuche 20, 20′ Wasser aus dem Arbeitsbecken 21 in das
Nachklärbecken 22 gefördert wird. Den Auslauf 24 verläßt im Ar
beitsbecken 21 biologisch behandeltes und im Nachklärbecken 22
geklärtes Wasser.
Sich im unteren Bereich des Arbeitsbeckens 21 ansammelnde
Schlammbestandteile werden durch die am Tauchkörper 16 befindli
chen Schöpfbecher 17, 17′ aufwärts gefördert und fallen aus der
höchsten Dreh-Position in die Eintrittsöffnung 18 des Rücklauf
kanals 19.
Claims (12)
1. Belüftete Mehrkammer-Kleinkläranlage zur biologischen
Behandlung von in einer mechanischen Kleinkläranlage vorgerei
nigtem Abwasser,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Eintrittskammer eine schräg durch den Wasserspiegel
verlaufende Welle angeordnet ist, daß auf der Welle ein teilwei
se in das Abwasser eintauchender Tauchkörper (16) befestigt ist
und daß vom unteren zum oberen Ende der Welle verlaufend wenig
stens ein rohrförmiger Körper mit einer unteren Eintrittsöffnung
(26) und mit einer oberen Austrittsöffnung (27) vorgesehen ist,
der an der Welle koaxial und schraubenförmig angeordnet ist,
wobei die obere Austrittsöffnung (27) über den oberen Rand der
Eintrittskammer geführt ist.
2. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Lagerung der Welle an ihrem unteren Ende
ein Kugelkopf (11) vorgesehen ist, der in koaxialer Richtung
vorsteht und in einer an einer Kammerwand befestigten Ku
gelpfanne (12) aufgenommen ist.
3. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß über dem oberen Bereich der Welle ein
Antriebsmotor angeordnet ist und daß die Welle zu ihrer Lagerung
in wenigstens einem über die Antriebswelle des Antriebsmotors
laufenden Antriebsriemen (13) frei abgehängt ist.
4. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antriebsmotor ein Elektro-Getriebemotor
(14) mit einem Ventilator ist.
5. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle als Rohr (10)
ausgebildet ist und daß der rohrförmige Körper als Schlauch
ausgebildet ist und im Inneren des Rohres (10), vorzugsweise an
der Innenwand des Rohres (10) verlaufend, angeordnet ist.
6. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Inneren des Rohres (10) zwei Schläuche
(20, 20′) angeordnet sind, deren untere Eintrittsöffnungen (26)
sich auf verschiedenen Höhen befinden.
7. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper (16)
zylindrisch ausgebildet ist, daß an äußeren radialen Bereichen
des Tauchkörpers (16) Schöpfbehälter (17, 17′) angeordnet sind
und daß unterhalb der höchsten Dreh-Position jedes Schöpfbe
hälters (17, 17′) die Eintrittsöffnung (18) eines in die mecha
nische Kleinkläranlage führenden Rücklaufkanals (19) angeordnet
ist.
8. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper (16)
durch ein käfigartiges Gestell aus Metallprofilen eingefaßt ist.
9. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei durch einen Bau
körper gebildete Kammern umfaßt, die durch eine vorzugsweise
außermittig angeordnete Trennwand (8) voneinander getrennt sind
und daß die größere Kammer als Arbeitsbecken (21) mit Welle und
Tauchkörper (16) und die kleinere Kammer als Nachklärbecken (22)
dient.
10. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die oberen Austrittsöffnungen (27) der im
Inneren des Rohres (10) angeordneten Schläuche (20, 20′) über den
oberen Rand der Trennwand (8) geführt sind.
11. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 9 oder 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Baukörper aus einem kugelhalb
schalenförmigen Unterteil (1) und einem daraufaufgelegten, ko
nusförmigen Oberteil (2) zusammengesetzt ist.
12. Mehrkammer-Kleinkläranlage nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Unterteil (1) und das Oberteil (2) des
Baukörpers aus Stahl-Beton gefertigt sind.
Priority Applications (3)
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