DE19533033A1 - Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für Segelfahrzeuge - Google Patents
Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für SegelfahrzeugeInfo
- Publication number
- DE19533033A1 DE19533033A1 DE19533033A DE19533033A DE19533033A1 DE 19533033 A1 DE19533033 A1 DE 19533033A1 DE 19533033 A DE19533033 A DE 19533033A DE 19533033 A DE19533033 A DE 19533033A DE 19533033 A1 DE19533033 A1 DE 19533033A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sail
- sailing
- partial
- angle
- fuselage
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B1/00—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils
- B63B1/32—Other means for varying the inherent hydrodynamic characteristics of hulls
- B63B1/322—Other means for varying the inherent hydrodynamic characteristics of hulls using aerodynamic elements, e.g. aerofoils producing a lifting force
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H9/00—Marine propulsion provided directly by wind power
- B63H9/04—Marine propulsion provided directly by wind power using sails or like wind-catching surfaces
- B63H9/06—Types of sail; Constructional features of sails; Arrangements thereof on vessels
- B63H9/061—Rigid sails; Aerofoil sails
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02T—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO TRANSPORTATION
- Y02T70/00—Maritime or waterways transport
- Y02T70/10—Measures concerning design or construction of watercraft hulls
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Sustainable Development (AREA)
- Sustainable Energy (AREA)
- Wind Motors (AREA)
Description
Bei konventionellen Segelfahrzeugen wird der Vortrieb durch ein im Prinzip mehr oder
weniger senkrecht stehendes Hauptsegel, gegebenenfalls kombiniert mit einem oder
mehreren Nebensegeln in Verbindung mit einer geeigneten Unterwasser-Lateralfläche
bewirkt. Dabei tritt immer auch ein seitwärtsneigendes Moment auf, welches üblicherweise
durch Kiele, Schwerter, Ausleger, breite Bauweise (wie bei Mehrrumpfbooten), das
Körpergewicht des Seglers oder durch andere Maßnahmen zum Teil wieder ausgeglichen
werden kann. Alle diese Hilfen zum Wiederaufrichten des Segelfahrzeuges führen einerseits
zu einer Erhöhung des Gesamtgewichts des Fahrzeugs oder des Wasserwiderstands und
damit zu einer Geschwindigkeitseinbuße. Andererseits verbleibt bei Ein- und
Mehrrumpfbooten ein beträchtlicher Teil der seitwärtsneigenden Kraft wirksam, so daß sich
das Segel und damit auch der Bootskörper unter Windeinwirkung trotzdem noch mehr oder
weniger zur Seite neigt. Diese Seitwärtsneigung richtet einen Teil der am Segel auftretenden
Kräfte nach unten, so daß das Segelfahrzeug unter der Windlast tiefer in das Wasser
hineingedrückt wird.
Die erfindungsgemäße Besegelung ist geeignet, die seitwärtsneigende Kraft, die an einer
mehr oder weniger vertikal stehenden Segelfläche auftritt, durch eine mit ihr in Verbindung
stehende mehr oder weniger horizontal stehende zweite Segelfläche von etwa gleicher
Größe und Form ganz oder überwiegend zu kompensieren (Abb. 1).
Am besten wird dieser Effekt durch feste oder vorgeformte Profile erreicht, wobei die
Wölbung der beiden Teilflächen in etwa spiegelbildlich sein muß, etwa wie die Tragflächen
bei einem Flugzeug. Die Spiegelbildebene bildet jedoch in Normalstellung nicht wie bei
einem Flugzeug einen Winkel von etwa 0°, sondern von etwa 45° mit der Vertikalachse des
Rumpfes (Abb. 1).
Die beiden Teilflächen (die vertikale und die horizontale) sind gemeinsam um durch eine in -
oder parallel zu - der Längsachse des Rumpfes drehbare Vorrichtung so miteinander
verbunden, daß bei einer Drehung um diese Achse die vorher mehr oder weniger vertikal
stehende Teilfläche in eine mehr oder weniger horizontale Position gebracht wird. Durch
diesen Kippvorgang tauschen die beiden Flächen ihre Funktionen (Vor- und Auftrieb) aus.
Dabei wird normalerweise der Bug des Fahrzeugs durch den Wind gehen, und dann den
Wind von der anderen Seite bekommen. Dies entspricht dem klassischen Vorgang der
Wende auf konventionellen Fahrzeugen.
Da die im Zuge der Wende in die vertikale Position gebrachte, vorher horizontale Teilfläche
durch ihre Spiegelbildlichkeit bereits das richtige Profil für die neue Fahrtrichtung aufweist, ist
eine Profiländerung wie bei konventionellen Segeln, einschließlich Flügelmasten, weder bei
der Vor- noch bei der Auftriebsfläche erforderlich. Voraussetzung ist jedoch, daß die
horizontale Auftriebsfläche normalerweise in Lee gefahren wird. Durch eine solche
Anordnung der beiden Teilflächen des Hauptsegels kann außerdem erreicht werden, daß bei
einem Durchgang des Segelfahrzeugs mit dem Bug durch den Wind die beiden Teilflächen
ihre Position automatisch vertauschen. Durch besondere, weiter unten beschriebene
Hilfselemente oder steuerbare Hilfsflächen kann dieser Vorgang unterstützt und
feinabgestimmt werden.
Wie zu jedem Segelfahrzeug, so gehört auch zu dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ein
geeigneter Lateralwiderstand. Er kann bei Wasserfahrzeugen aus einem Schwert (Abb. 1c)
oder einem Kiel bestehen. Ein Ballast, wie bei konventionellen Kielbooten, ist weder
erforderlich noch sinnvoll, da das gesamte Fahrzeug so leicht wie möglich konstruiert sein
sollte.
Je nach Auslegung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs kann es jedoch notwendig sein, den
auf die Lateralfläche einwirkenden Wasserdruck durch besondere Maßnahmen wie
Verlagerung des Massenmittelpunkts (z. B. durch das Körpergewicht der Besatzung) oder
durch besondere Konstruktionsmerkmale zu kompensieren, um ein Drehen des Rumpfes um
seine Längsachse zu verhindern. Dies läßt sich u. a. dadurch erreichen, daß die Stellung der
Lateralfläche(n) von der Stellung der Auf- oder Vortriebsflächen in Abhängigkeit gebracht
wird. Eine besondere Auslegung sieht vor, daß zwei Schwerter in einem Winkel von etwa 90°
zueinander und zu den jeweils nächsten Teilsegelflächen stehen. Bei einer Wende wird dann
das vorher vertikal im Wasser stehende Schwert in eine horizontale Position oberhalb der
Wasserlinie gebracht. Das vorher oberhalb der Wasserlinie in horizontaler Ruheposition
liegende Schwert wird dabei in die vertikale, aktive Position unter Wasser gebracht. Da die
auf das Schwert wirkende Lateralkraft den an der Auftriebsfläche entstehenden Auftrieb, und
damit die Kompensation der Seitwärtsneigung der Vortriebsteilfläche vermindert, kann ein
geeignetes Profil oder ein geeigneter Anstellwinkel des Schwertes einen Ausgleich
bewirken. Die Abb. 2 geben hierfür Beispiele, jedoch sind auch andere Konstruktionen
denkbar.
Hilfsflächen oder Hilfsteilflächen und andere Zusatzeinrichtungen können wie folgt die Segel-
und Manövriereigenschaften beeinflussen:
1. Querruder
Querruder können in die beiden Teilflächen des Hauptsegels wie bei Flugzeugtragflächen integriert sein. Sie ermöglichen das gemeinsame Halten der beiden Teilflächen des Hauptsegels in der gewünschten Position (m.o.w. vertikal oder m.o.w. horizontal). Droht z. B. die (horizontale) Auftriebsfläche zu tief abzusinken, so kann durch Betätigung des Querruders der Auftrieb an der Auftriebsfläche erhöht und gleichzeitig die seitwärtsneigende Kraft an der vertikalen Vortriebsfläche erniedrigt werden. Beim Durchgang des Fahrzeugs durch den Wind bei einer Wende kann das Querruder auch dazu verwendet werden, ein zu hartes Umschlagen der beiden Teilflächen des Hauptsegels in die jeweils neue Position zu verhindern. Insbesondere bei erfindungsgemäßen Fahrzeugen mit festem Profil der beiden Teilflächen des Hauptsegels kann die Bedienung des Querruders über ein Gestänge oder über einen Seilzug direkt oder durch einen "Steuerknüppel" erfolgen, der , wie bei einem (Segel-)Flugzeug, auch noch andere Funktionen übernehmen kann.
2. Seitenruder
Die Steuerung des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs erfolgt normalerweise durch ein durch Wasserdruck beaufschlagtes Ruder am Heck. In bestimmten Situationen, z. B. bei Stillstand oder bei komplizierten Manövern kann ein zusätzliches durch Wind beaufschlagtes Seitenruder am Heck vorteilhaft sein. Beide Ruder, das durch Wasser und das durch Wind beaufschlagte, können entweder gleichzeitig oder unabhängig voneinander benutzt werden. Das Seitenruder kann über ein Gestänge oder über einen Seilzug direkt oder durch einen Hebel bedient werden.
3. Höhenruder
Die auftrieberzeugende waagerechte Teilfläche des Hauptsegels birgt die Gefahr des Abhebens des gesamten Segelfahrzeugs in sich. Das Höhenruder, ggf. unter gleichzeitiger Benutzung des Querruders, kann dieser Tendenz wirkungsvoll entgegenwirken, indem es das Heck des Fahrzeugs entlastet oder anhebt und dadurch das gesamte Fahrzeug fester in das Wasser drückt. Das Höhenruder kann z. B. über ein Gestänge oder Seilzüge direkt durch einen Hebel bedient werden. Es ist sinnvoll, das Höhenruder mit dem Querruder wie bei einem (Segel-)Flugzeug über einen "Steuerknüppel" zu kombinieren.
4. Wölbungsklappen
Aus dem Flugzeugbau bekannte Wölbungsklappen können bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zur Steigerung der Effizienz der beiden Teilflächen des Hauptsegels eingesetzt werden und z. B. über ein Gestänge oder einen Seilzug bedient werden.
5. Veränderbarer Anstellwinkel
Um ein Segeln bei unterschiedlichen Windrichtungen und -stärken zu ermöglichen, kann eine Veränderung des Anstellwinkels, insbesondere der den Vortrieb erzeugenden Teilfläche des Hauptsegels, von Vorteil sein. Eine Veränderung des Anstellwinkels kann beispielsweise durch eine Rotation der entsprechenden Teilfläche(n) um ihre Längsachse(n) oder um eine Achse parallel hierzu bewirkt werden. Die Bedienung kann z. B. durch ein Gestänge oder einen Seilzug, ggf. in Verbindung mit (je einem) Hebel(n) oder anderen Hilfsmitteln erfolgen. Ohne veränderbaren Anstellwinkel könnte das erfindungsgemäße Segelfahrzeug nur Kurse fahren, bei denen der scheinbare Wind mehr oder weniger schräge von vom kommt. Bei den zu erwartenden hohen Geschwindigkeiten des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs wird sich dies auch dann noch erreichen lassen, wenn der wahre Wind von querab oder achterlicher als querab einfällt. Diese Erscheinung wird auch bei sehr schnellen konventionellen Segelbooten wie Katamaranen und Trimaranen beobachtet. Auch die Effizienz der erfindungsgemäßen Besegelung kann durch einen veränderbaren Anstellwinkel noch weiter gesteigert werden. Insbesondere für das Segeln mit "achterlichem Wind" oder "vor dem Wind" ist eine Veränderung des Anstellwinkels vorteilhaft bzw. unabdingbar. Ansonsten muß vor dem Wind gekreuzt werden, wie dies auch sehr schnelle Mehrrumpfboote häufig tun.
6. Veränderung des Pfeilungswinkels
Um die Schwerpunktlage des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs zu optimieren, kann eine Veränderung des Pfeilungswinkels der beiden Hauptsegelteilflächen von Vorteil sein, z. B. wenn sich die an Bord befindliche Anzahl der Personen oder das Gewicht von Gepäck oder Ausrüstung verändern. Der Pfeilungswinkel kann beispielsweise über ein Gestänge oder Seilzüge bei beiden Teilflächen gemeinsam oder auch getrennt den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden. Ein veränderbarer Pfeilungsgrad kann auch dazu dienen, die Gesamtbreite des Fahrzeugs zeitweilig, z. B. bei Manövern in beengten Gebieten wie Liegeplätzen, Häfen, Hafeneinfahrten oder engen Fahrwassern zu erniedrigen. Er kann auch die Verladung des Fahrzeuges auf einen Trailer oder auf das Autodach erleichtern, jedoch sollten hierfür die beiden Teilsegelflächen wie bei Segelflugzeugen vollständig vom Rumpf demontierbar sein.
7. Auftriebskörper an den Teilflächen des Hauptsegels
Um der Gefahr der Wasserberührung der horizontal stehenden Auftriebsfläche entgegenwirken zu können, kann ein Auftriebskörper, ggf. kombiniert mit einer Gleitfläche, vorzugsweise am Ende der beiden Teilsegelflächen angebracht werden. Eine Wasserberührung größerer Teile der Hauptsegel könnte bei hohen Geschwindigkeiten ohne Auftriebskörper oder Gleitflächen zu gefährlichen Situationen führen. Auftriebskörper an den Enden der Teilsegelflächen sind auch bei Stillstand oder langsamer Fahrt von Vorteil, um das Fahrzeug in einer stabilen, manövrierbaren Position zu halten.
1. Querruder
Querruder können in die beiden Teilflächen des Hauptsegels wie bei Flugzeugtragflächen integriert sein. Sie ermöglichen das gemeinsame Halten der beiden Teilflächen des Hauptsegels in der gewünschten Position (m.o.w. vertikal oder m.o.w. horizontal). Droht z. B. die (horizontale) Auftriebsfläche zu tief abzusinken, so kann durch Betätigung des Querruders der Auftrieb an der Auftriebsfläche erhöht und gleichzeitig die seitwärtsneigende Kraft an der vertikalen Vortriebsfläche erniedrigt werden. Beim Durchgang des Fahrzeugs durch den Wind bei einer Wende kann das Querruder auch dazu verwendet werden, ein zu hartes Umschlagen der beiden Teilflächen des Hauptsegels in die jeweils neue Position zu verhindern. Insbesondere bei erfindungsgemäßen Fahrzeugen mit festem Profil der beiden Teilflächen des Hauptsegels kann die Bedienung des Querruders über ein Gestänge oder über einen Seilzug direkt oder durch einen "Steuerknüppel" erfolgen, der , wie bei einem (Segel-)Flugzeug, auch noch andere Funktionen übernehmen kann.
2. Seitenruder
Die Steuerung des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs erfolgt normalerweise durch ein durch Wasserdruck beaufschlagtes Ruder am Heck. In bestimmten Situationen, z. B. bei Stillstand oder bei komplizierten Manövern kann ein zusätzliches durch Wind beaufschlagtes Seitenruder am Heck vorteilhaft sein. Beide Ruder, das durch Wasser und das durch Wind beaufschlagte, können entweder gleichzeitig oder unabhängig voneinander benutzt werden. Das Seitenruder kann über ein Gestänge oder über einen Seilzug direkt oder durch einen Hebel bedient werden.
3. Höhenruder
Die auftrieberzeugende waagerechte Teilfläche des Hauptsegels birgt die Gefahr des Abhebens des gesamten Segelfahrzeugs in sich. Das Höhenruder, ggf. unter gleichzeitiger Benutzung des Querruders, kann dieser Tendenz wirkungsvoll entgegenwirken, indem es das Heck des Fahrzeugs entlastet oder anhebt und dadurch das gesamte Fahrzeug fester in das Wasser drückt. Das Höhenruder kann z. B. über ein Gestänge oder Seilzüge direkt durch einen Hebel bedient werden. Es ist sinnvoll, das Höhenruder mit dem Querruder wie bei einem (Segel-)Flugzeug über einen "Steuerknüppel" zu kombinieren.
4. Wölbungsklappen
Aus dem Flugzeugbau bekannte Wölbungsklappen können bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zur Steigerung der Effizienz der beiden Teilflächen des Hauptsegels eingesetzt werden und z. B. über ein Gestänge oder einen Seilzug bedient werden.
5. Veränderbarer Anstellwinkel
Um ein Segeln bei unterschiedlichen Windrichtungen und -stärken zu ermöglichen, kann eine Veränderung des Anstellwinkels, insbesondere der den Vortrieb erzeugenden Teilfläche des Hauptsegels, von Vorteil sein. Eine Veränderung des Anstellwinkels kann beispielsweise durch eine Rotation der entsprechenden Teilfläche(n) um ihre Längsachse(n) oder um eine Achse parallel hierzu bewirkt werden. Die Bedienung kann z. B. durch ein Gestänge oder einen Seilzug, ggf. in Verbindung mit (je einem) Hebel(n) oder anderen Hilfsmitteln erfolgen. Ohne veränderbaren Anstellwinkel könnte das erfindungsgemäße Segelfahrzeug nur Kurse fahren, bei denen der scheinbare Wind mehr oder weniger schräge von vom kommt. Bei den zu erwartenden hohen Geschwindigkeiten des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs wird sich dies auch dann noch erreichen lassen, wenn der wahre Wind von querab oder achterlicher als querab einfällt. Diese Erscheinung wird auch bei sehr schnellen konventionellen Segelbooten wie Katamaranen und Trimaranen beobachtet. Auch die Effizienz der erfindungsgemäßen Besegelung kann durch einen veränderbaren Anstellwinkel noch weiter gesteigert werden. Insbesondere für das Segeln mit "achterlichem Wind" oder "vor dem Wind" ist eine Veränderung des Anstellwinkels vorteilhaft bzw. unabdingbar. Ansonsten muß vor dem Wind gekreuzt werden, wie dies auch sehr schnelle Mehrrumpfboote häufig tun.
6. Veränderung des Pfeilungswinkels
Um die Schwerpunktlage des erfindungsgemäßen Segelfahrzeugs zu optimieren, kann eine Veränderung des Pfeilungswinkels der beiden Hauptsegelteilflächen von Vorteil sein, z. B. wenn sich die an Bord befindliche Anzahl der Personen oder das Gewicht von Gepäck oder Ausrüstung verändern. Der Pfeilungswinkel kann beispielsweise über ein Gestänge oder Seilzüge bei beiden Teilflächen gemeinsam oder auch getrennt den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden. Ein veränderbarer Pfeilungsgrad kann auch dazu dienen, die Gesamtbreite des Fahrzeugs zeitweilig, z. B. bei Manövern in beengten Gebieten wie Liegeplätzen, Häfen, Hafeneinfahrten oder engen Fahrwassern zu erniedrigen. Er kann auch die Verladung des Fahrzeuges auf einen Trailer oder auf das Autodach erleichtern, jedoch sollten hierfür die beiden Teilsegelflächen wie bei Segelflugzeugen vollständig vom Rumpf demontierbar sein.
7. Auftriebskörper an den Teilflächen des Hauptsegels
Um der Gefahr der Wasserberührung der horizontal stehenden Auftriebsfläche entgegenwirken zu können, kann ein Auftriebskörper, ggf. kombiniert mit einer Gleitfläche, vorzugsweise am Ende der beiden Teilsegelflächen angebracht werden. Eine Wasserberührung größerer Teile der Hauptsegel könnte bei hohen Geschwindigkeiten ohne Auftriebskörper oder Gleitflächen zu gefährlichen Situationen führen. Auftriebskörper an den Enden der Teilsegelflächen sind auch bei Stillstand oder langsamer Fahrt von Vorteil, um das Fahrzeug in einer stabilen, manövrierbaren Position zu halten.
Es ist eine Besegelung von Schiffen beschrieben worden, die Kippflügel als Windantrieb
benutzt (Offenlegungsschrift DE 29 41 208 A1).
Im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Besegelung werden in der genannten
Offenlegungsschrift nicht zwei im Winkel von ca. 90° zueinander stehende Teilsegelflächen
verwendet, sondern eine einheitliche Fläche, die in ihrem Mittelpunkt an einem Mast
befestigt ist. Bei einer Wende klappt der vorher nach oben ragende Flügel nach unten um.
Ein Auftrieb wie bei der erfindungsgemäßen Besegelung wird dabei nicht oder nur
unbedeutend erzeugt.
Es ist weiterhin eine selbsttätig einstellende Vor- und Auftriebsfläche für Wasserfahrzeuge
(Offenlegungsschrift 243 170) beschrieben worden, die insbesondere dazu dienen soll, das
Springen oder Fliegen mit Segelbrettern (Surfbrettern, Surfboards) zu erleichtern. Es handelt
sich hierbei um eine Weiterentwicklung des bekannten Drachenriggs, das ebenfalls zum
Ziehen von Segelbrettern beschrieben wurde (Offenlegungsschrift 31 21 796 A1 von 1982, mit
drei Zusatzanmeldungen von 1984). Auch diese Erfindungen sind nicht mit der
erfindungsgemäßen Besegelung vergleichbar, da die Auf- oder Vortriebsflächen immer nur
eine Funktion ausführen können und nicht durch Stellungswechsel sowohl eine Auftrieb- als
auch eine Vortriebsfunktion übernehmen können.
Verwandte Schriften beschreiben außerdem ein Flügelrigg (Offenlegungsschrift DE 32 31 764
A1) und ein anderes Rigg in Tragflügelform (Offenlegungsschrift DE 31 04 750 A1), welche
beide nicht mit der erfindungsgemäßen Besegelung vergleichbar sind, da es sich um
besondere Ausführungen von bekannten Flügelmasten handelt.
Claims (12)
1. Besegelung für Segelfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem oder
mehreren Paaren von Hauptsegelflächen besteht, die sich jeweils aus einer auftrieb- und
einer vortrieberzeugenden Teilfläche zusammensetzen.
2. Besegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilflächen der
Hauptsegelflächen im Normalfalle einen Winkel von etwa 90° zueinander bilden.
3. Besegelung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
auftriebserzeugende horizontal stehende Teilfläche normalerweise in Lee (der dem Wind
abgewandten Seite des Rumpfes) gefahren wird.
4. Besegelung nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Teilflächen gemeinsam durch eine besondere Vorrichtung (z. B. durch ein Scharniergelenk)
so mit dem Rumpf (oder bei Mehrrumpffahrzeugen mit den Rümpfen) verbunden sind, daß
sie gemeinsam um die Längsachse oder um eine Achse parallel zur Längsachse des
Rumpfes um etwa 90° drehbar gelagert sind.
5. Besegelung nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Teilflächen des Hauptsegels ein spiegelbildliches Profil aufweisen, deren Spiegelbildebene
einen Winkel von etwa 45° mit den beiden Flächen und bei normaler Fahrposition einen
Winkel von etwa 45° mit der Vertikalachse des Rumpfes bildet.
6. Besegelung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitwärtsneigende Teilkraft der an der mehr oder weniger vertikal stehenden
vortrieberzeugenden Teilfläche entstehenden Gesamtkraft durch die auftrieberzeugende
Teilkraft der mehr oder weniger horizontal stehenden Teilfläche bei gleich starker Anströmung
durch den Wind vollständig oder überwiegend kompensiert wird.
7. Besegelung nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Durchgang
des Bugs des Segelfahrzeuges durch den Wind (d. h. bei einer sog. Wende), durch die sich
verändernde Stärke und Richtung der auf die Teilflächenden einwirkenden Luftströmung die
beiden Teilflächen in ihre für die neue Fahrtrichtung erforderliche Position, d. h. um etwa
90°, gekippt werden.
8. Besegelung nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
kippbaren Teilflächen des Hauptsegels direkt oder indirekt mit der oder den
Lateralwiderstand erzeugen Unterwasserflächen am Rumpf zusammenwirken.
9. Besegelung nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu, oder
anstelle von, den Lateralflächen des Rumpfes ein oder mehrere Unterwasserschwerter so
angebracht sein können, daß sie mit den beiden Teilflächen des Hauptsegels verbunden
sind.
10. Besegelung nach den Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung der
mit den Teilflächen des Hauptsegels verbundenen Schwerter nach den Ansprüchen 8 und 9
von der Stellung der Teilflächen des Hauptsegels abhängig ist.
11. Besegelung nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerter
nach den Ansprüchen 8-10 ein Profil und/oder einen Anstellwinkel aufweisen können, der
den auf sie wirkenden Lateraldruck ganz oder teilweise kompensiert.
12. Besegelung nach den Ansprüchen 1-11 dadurch gekennzeichnet, daß sich außer einem
konventionellen Ruder weitere Steuerungs- und Trimmelemente und/oder -flächen am
Rumpf oder den Hauptsegelteilflächen befinden können wie: Quer-, Seiten-, und
Höhenruder, Wölbungsklappen, sowie Vorrichtungen zur Veränderung des Anstellwinkels
und des Pfeilungswinkels und daß diese Elemente wie bei einem Segelflugzeug über Hebel,
Seilzüge und Gestänge bedient werden können und dazu dienen, die Position des Fahrzeugs
im Wasser und gegenüber den herrschenden Wind- und Fahrwasserbedingungen zu
optimieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19533033A DE19533033A1 (de) | 1995-09-07 | 1995-09-07 | Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für Segelfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19533033A DE19533033A1 (de) | 1995-09-07 | 1995-09-07 | Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für Segelfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19533033A1 true DE19533033A1 (de) | 1997-03-13 |
Family
ID=7771495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19533033A Withdrawn DE19533033A1 (de) | 1995-09-07 | 1995-09-07 | Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für Segelfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19533033A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001051352A3 (en) * | 2000-01-10 | 2002-04-18 | Diana Russell | Wind-powered air/water interface craft having various wing angles and configurations |
DE19854872C2 (de) * | 1998-11-27 | 2003-07-03 | Valeri Kuschnerov | Vorrichtung zur aerodynamischen Stabilisierung der Krängung eines Segelschiffes |
-
1995
- 1995-09-07 DE DE19533033A patent/DE19533033A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19854872C2 (de) * | 1998-11-27 | 2003-07-03 | Valeri Kuschnerov | Vorrichtung zur aerodynamischen Stabilisierung der Krängung eines Segelschiffes |
WO2001051352A3 (en) * | 2000-01-10 | 2002-04-18 | Diana Russell | Wind-powered air/water interface craft having various wing angles and configurations |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69612995T2 (de) | Einzelrumpfwasserfahrzeug | |
DE3713176A1 (de) | Segelboot mit fluegelkiel | |
DE69208337T2 (de) | Mehrrumpfschiff | |
AT509946B1 (de) | Wasserfahrzeug | |
DE3783633T2 (de) | Tragfluegelboot mit verstellbaren fluegeln. | |
DE4030225C2 (de) | ||
DE2500008C3 (de) | ||
DE69921173T2 (de) | Tragflügelsegelboot | |
DE68915575T2 (de) | Segler mit einer Anti-Kenter-Hebevorrichtung. | |
EP0837817B1 (de) | Verfahren zum betreiben eines segelschiffes und segelschiff | |
DE60014245T2 (de) | Wasserfahrzeug mit schwenkbarem Segel | |
EP2531396A1 (de) | Wasserfahrzeug mit bugseitig angeordnetem profilkörper | |
DE19533033A1 (de) | Kombination von Vor- und Auftriebsflächen für Segelfahrzeuge | |
AT516822B1 (de) | Segelboot | |
DE19624159A1 (de) | Bodeneffektfahrzeug | |
EP0392019A1 (de) | Schiff für hohe geschwindigkeiten | |
DE19752170C2 (de) | Im Bugbereich eines mehrrumpfigen Wasserfahrzeugs angeordnete Auftriebsvorrichtung | |
DE69227386T2 (de) | Windgetriebenes fahrzeug mit multifunktionellem rudderarm | |
AT525691B1 (de) | Nachrüstbare Rudervorrichtung für einen Unterwasserantrieb, Antriebsvorrichtung und Stehpaddel-Board | |
DE3011642C2 (de) | Segelfahrzeug | |
DE19512948A1 (de) | Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler | |
DE102017209759B4 (de) | Wasserfahrzeug mit verstellbaren Tragflächen | |
EP4361013A1 (de) | Wasserfahrzeug mit einer tragflügelanordnung | |
WO2004080792A1 (de) | Bugsteuervorrichtung für einen schubverband | |
DE9311215U1 (de) | Segeljolle |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |