DE19531211A1 - Spannwerkzeug mit Dehnhülse - Google Patents
Spannwerkzeug mit DehnhülseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spannwerkzeug zum kraftschlüssi
gen genauen Spannen eines Werkstückes der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Derartige Spannwerkzeuge werden zur genau zentrierten lös
baren Befestigung eines Werkstückes oder eines Werkzeuges
auf beispielsweise einer Spindel o. dgl. eingesetzt, wobei
zur Erzielung der erforderlichen Spannkraft in einen Ring
raum zwischen der Dehnhülse und dem Werkzeugkörper eine
Druckflüssigkeit eingebracht wird, die eine radiale Dehnung
oder auch Schrumpfung der elastisch begrenzt verformbaren
Dehnhülse bewirkt.
Aus der DE 39 31 138 A1 ist ein Spannwerkzeug bekannt, auf
dessen zylindrischem Körper eine Spannhülse sitzt, die aus
Titan oder einer Titanlegierung besteht und an ihrer mit
dem Werkstück in Kontakt gelangenden Oberfläche eine harte
Schicht aufweist. Die Spannhülse ist mit einem endseitig
angeformten Radialflansch mittels eines Gegenhalteringes an
einem Ringbund des Dornkörpers fixiert. Der eigentliche
Spannabschnitt der Dehnhülse umfaßt eine eingearbeitete
Ringkammer, die endseitig durch Dichtungsringe gegenüber
dem Dornkörper abgedichtet ist und über im Dornkörper ver
laufende Kanäle mit einer Druckflüssigkeit beaufschlagt
wird. Die Dehnhülse trägt außen eine Stirnverzahnung, deren
Zahnspitzen gehärtet sind. Insbesondere aufgrund der ver
wendeten Materialien für die Dehnhülse ist diese Ausführung
kostspielig, wobei die für die üblicherweise geforderten
guten Rundlaufeigenschaften notwendige Feinbearbeitung der
Titanhülse einen erheblichen maschinellen und personellen
Aufwand erfordert.
In der DE 39 09 630 A1 ist ein Spannwerkzeug zum kraft
schlüssigen und hochpräzisen Spannen von Werkstücken be
schrieben, bei dem eine im Spannwerkzeug festgelegte Dehn
hülse in entspanntem Zustand mit geringem Spiel beweglich
in dem zu spannenden Werkstück sitzt und die nach Beauf
schlagen mit einem Druckmittel eine sehr genaue und feste
Fixierung des Werkstückes am Spannwerkzeug herbeiführt. Zur
Erzielung einer gegenüber herkömmlichen Stahlhülsen wesent
lich vergrößerten Dehnrate besteht hier die Dehnhülse aus
einer sog. Formgedächtnislegierung, die im austenitischen
Zustand mit reversibler spannungsinduzierbarer Änderungs
möglichkeit des Gefüges in den martensitischen Zustand be
trieben wird. Das Spannen der Dehnhülse erfolgt entweder
mechanisch durch ein spezielles Konusgewinde oder hydrau
lisch durch Einführen einer Druckflüssigkeit in einen Ring
raum, der zwischen der Umfangsfläche des Spanndorns und der
Innenfläche der Dehnhülse vorgesehen ist. Zum Zuführen der
Druckflüssigkeit sind im Spanndorn ein zentraler Axialkanal
und von diesem abzweigende Radialkanäle ausgebildet. Auch
dieses Spannwerkzeug ist wegen der verwendeten Metallegie
rungen kostenaufwendig.
Schließlich ist aus der DE 31 16 289 A1 ein Spanndorn mit
einer hydraulisch dehnbaren Spannhülse bekannt, die aus
einem faserverstärkten Kunststoff besteht und endseitig
über besonders geformte Stahlringe am Dornkörper festgelegt
ist. In einer Zentralbohrung des Dornkörpers von begrenzter
Länge sitzt eine dünnwandige Hülse, in die ein zylindri
scher Stutzen eines endseitig angeschraubten Zylinderkopfes
hineinragt. Ferner befindet sich im Innenraum dieser dünn
wandigen Hülse ein Kolben, dessen Kolbenstange den Zylin
derkopf und auch die an das Spannwerkzeug montierte Spindel
durchragt und an eine äußere Betätigungsvorrichtung ange
schlossen ist. Der Arbeitsraum zwischen dem Kolben und dem
zylindrischen Abschnitt des Zylinderkopfes steht über Boh
rungen im Dornkörper mit einer äußeren Ringkammer in Strö
mungsverbindung, die zwischen der Mantelfläche des Spann
dorns und der Dehnhülse ausgebildet ist. In der Praxis
haben sich jedoch bei der Verwendung von Dehnhülsen aus
faserverstärkten Kunststoffen erhebliche Nachteile gezeigt.
Zur Erzielung von akzeptablen Rundlaufeigenschaften ist es
unerläßlich, die Hülsen an ihrem Außen- oder Innenmantel
spanend zu bearbeiten. Dabei werden regelmäßig Verstär
kungsfasern angeschnitten und/oder freigelegt, die durch
Aufspleißen oder Brechen einen erheblichen Verschleiß ver
ursachen. Ferner werden nach längeren Betriebszeiten Mikro
risse beobachtet, die u. a. auf die verschiedenen Elastizi
tätsmodule der verwendeten Glasfasern und des Kunstharzes
sowie auch auf die problematischen Haftungsverhältnisse in
den Grenzschichten zwischen Fasern und Kunststoffen zurück
zuführen sind. Zur Verbesserung der Haftung der in das
Kunstharz eingebetteten bruchfesten Fasern müssen zusätz
liche Haftverstärker verwendet werden und insbesondere nach
längeren Betriebszeiten besteht die Gefahr von Mikrorissen
und einer ungenügenden Diffusionsdichtigkeit gegenüber dem
verwendeten Druckmittel. Da ferner eine gleichmäßige Ver
teilung und eine zuverlässige Orientierung der Verstär
kungsfasern im Kunststoffmaterial praktisch nicht zu er
reichen ist, treten Spannungskonzentrationen auf, die
letztlich Ursache für ungenügende Rundlaufgenauigkeiten
sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen
Spannwerkzeug die Nachteile bekannter Ausführungen zu ver
meiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan
spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Verwendung einer bestimmten kriechfesten Kunststoffart
als Dehnhülsenmaterial bewirkt, daß die bei faserverstärk
ten Kunststoffen auftretenden Spannungskonzentrationen und
Haftungsprobleme zwischen Fasern und Kunstharz vermieden
werden, wodurch eine der Hauptursachen für das Entstehen
von Mikrorissen und für die unzureichenden Rundlaufeigen
schaften beseitigt sind. Die erfindungsgemäß ausgebildeten
Dehnhülsen sind gegenüber bekannten Ausführungen aus Stahl
um ein Mehrfaches dickwandiger ausgebildet und können in
nerhalb bestimmter Bereiche nachgearbeitet werden. Dies be
deutet in der Praxis, daß sich der jeweilige Anwender die
jeweils gewünschten Spanndurchmesser am fertigen Dorn oder
auch am Spannfutter selbst anfertigen kann. Die Dehnungs
rate einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dehnhülse beträgt
etwa 0,5 bis 2,0% und liegt damit erheblich über derjeni
gen von den Hülsen aus Stahl oder faserverstärktem Kunst
harz.
Der verwendete Kunststoff besitzt aufgrund seines minimalen
Kriechverhaltens eine hohe Zeitstandfestigkeit. Seine
Feuchtigkeitsaufnahme ist praktisch Null, woraus sich eine
hohe Formbeständigkeit und Diffusionsdichtheit, insbeson
dere auch gegenüber dem Druckmedium ergibt. Weitere wesent
liche Eigenschaften des verwendeten Kunststoffmaterials
sind gutes Rückformvermögen beim Entspannen der Dehnhülse,
hohe Warmfestigkeit bis über 100°C, gutes Gleit- und Ver
schleißverhalten sowie UV-Beständigkeit und Spanbarkeit.
Von wesentlicher Bedeutung für die Erzielung der ange
strebten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Spannwerk
zeuges sind die Anordnung und Abstützung der Dehnhülse im
entspannten Zustand, die quasi spielfrei oder auch mit
leichtem Preßsitz auf den Spanndorn bzw. in das Spannfutter
geschoben und anschließend fixiert wird. Dabei erfolgt eine
selbsttätige Formanpassung der Dehnhülse an den aus dem
Spanndorn bzw. dem Spannfutter gebildeten Grundkörper,
wobei die auf diese Weise fixierte entspannte Dehnhülse
anschließend feinbearbeitet werden kann, was äußerst genaue
Rundlaufeigenschaften ergibt, die gemessen auf einem Ideal-
Werkstück in gespanntem Zustand bei 2 µm liegen.
Um bei dieser Anordnung eine Versorgung mit Druckmittel in
dem Raum zwischen den Wandungen des Grundkörpers und der
Dehnhülse zu gewährleisten, ist auf der vollen Länge des
wirksamen Dehnhülsen-Abschnittes eine vorzugsweise
spiralförmige Nut vorgesehen, die an einem im Grundkörper
verlaufenden Druckmittelkanal angeschlossen ist und die
Einleitung von Druckmitteln in den gesamten sich durch
Spannen der Dehnhülse bildenden Spaltraum zwischen diesen
beiden Wandungen ermöglicht.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die besondere Ge
staltung der Spannkrafterzeugung, die manuell von der Werk
stück-Seite des Spannwerkzeugs vorgenommen werden kann, was
das sichere und hochgenaue Spannen von kleinsten Dornen mit
Durchmessern von z. B. kleiner als 8 mm ermöglicht. Die Boh
rung in dem hierzu verwendeten Spanndorn muß nur so groß
sein, daß ein stabförmiges Betätigungswerkzeug, z. B. ein
Sechskantsteckschlüssel, eingeführt werden kann, um durch
eine Schraubbewegung den im hinteren breiteren Teil des
Spannwerkzeuges vorgesehenen Kolben zu verschieben und
einen entsprechend hohen Flüssigkeitsdruck in der vorge
ordneten Kammer zu erzeugen. Die Druckflüssigkeit wird da
durch über die Kanäle in die genannte Spiralnut zwischen
Grundkörper und Dehnhülse gepreßt und bewirkt eine radiale
Aufweitung der Hülse auch in den zwischen den Nutgängen
liegenden Bereichen, so daß ein durchgehender etwa ring
zylindrischer Druckraum entsteht. Diese Betätigungsart
bringt Vorteile in der Handhabung und ist eine der Voraus
setzungen bei Drehmaschinen, um den Dorn in ein Backen
futter einzuspannen, wobei die Werkstückzuführung und das
Festspannen von derselben Seite aus erfolgen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung lassen
sich der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
entnehmen, die in der Zeichnung schematisch dargestellt
sind. Es zeigen:
Fig. 1 ein als Spanndorn ausgeführtes Spannwerkzeug im
Axialschnitt; und
Fig. 2 ein als Spannfutter ausgebildetes Spannwerkzeug im
Axialschnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Spanndorn enthält einen zylin
drischen mehrstufig abgesetzten Spanndornkörper 1, auf des
sen schmalerem Endabschnitt mehrere plattenförmige Werk
stücke 2 mittels einer Dehnhülse 3 achszentriert und mit
hoher Rundlaufgenauigkeit aufgespannt werden. Die Spannhül
se 3 hat bei dieser Ausführung eine durchgehend konstante
Wandstärke und besteht aus einem besonderen thermoplasti
schen Kunststoff, insbesondere aus linearen Polyestern, wie
PET, PBT und PC sowie deren Blends und Polyblends (Poly
merisat-Gemische erhöhter Schlagzähigkeit mit chloriertem
Polyethylen). An einem Ende weist die Dehnhülse 3 einen
Radialkragen 4 auf, der sich an einer Ringschulter 5 des
Körpers 1 abstützt, wobei in der Auflagefläche ein Dich
tungsring 6 angeordnet ist. Dieser Radialkragen 4 wird ge
gen die Ringschulter 5 und den Dichtungsring 6 mittels
einer Überwurfmutter gepreßt, die auf den an die Ringschul
ter 5 angrenzenden Abschnitt des Dornkörpers 1 aufge
schraubt ist.
Im Dornkörper 1 ist eine durchgehende mehrfach abgesetzte
Zentralbohrung 8 ausgebildet, die an dem in Fig. 1 rechten
Ende eine Erweiterung zur Aufnahme einer Buchse 9 aufweist.
In dem an diese Buchse 9 anschließenden glattwandigen Län
genabschnitt 10 hat die Zentralbohrung 8 einen Durchmesser,
der zum Einführen eines stabförmigen Sechskantschlüssels
ausreicht. An diesen Längenabschnitt 10 schließt ein Gewin
deabschnitt 11 an, in welchem eine Stellschraube 11 mit
Außengewinde und einer Sechskant-Einstecköffnung 13 zur
Aufnahme des Steckschlüssels angeordnet ist. Diese Stell
schraube 12 steht mit einer Kolbenstange 14 in Wirkver
bindung, deren Kolben 15 mittels einer Dichtungsanordnung
16 in einem erweiterten Abschnitt 17 der Zentralbohrung
axialverschiebbar angeordnet ist. In einen nochmals erwei
terten endseitigen Abschnitt der Zentralbohrung 8 ist ein
Stopfen 19 mit einer zentralen Ventilanordnung 20 befestigt
und durch einen Dichtungsring 21 abgedichtet. Die Ventil
anordnung 20 enthält ein Kugelventil 22, das axial von
ggfs. verstellbaren Stützgliedern an seinem Sitz gehalten
ist und das eine zentrale Entlastungsbohrung 23 zu dem
einen Druckmittelraum bildenden Abschnitt 17 der Zentral
bohrung 8 sperrt.
Der Stopfen 19 ist so ausgebildet, daß zwischen seiner
Stirnfläche und einer am Dornkörper 1 ausgebildeten Ring
schulter ein schmaler Ringraum besteht, der einerseits mit
dem Arbeitsraum 17 und andererseits mit einem achsparallel
im Dornkörper verlaufenden Druckmittelkanal 22 in Strö
mungsverbindung steht. Dieser Druckmittelkanal 24 führt zu
einer Spiralnut 25, die beim vorliegenden Ausführungsbei
spiel an dem Außenmantel des die Dehnhülse 3 tragenden Ab
schnitts des Dornkörpers ausgearbeitet ist. Am Ende dieser
Spiralnut 25 befindet sich ein Dichtungsring 26, der zusam
men mit dem Dichtungsring 6 den wirksamen Spannabschnitt
der Dehnhülse 3 begrenzt. Im entspannten Zustand sitzt die
Dehnhülse 3 im leichten Preßsitz auf dem entsprechenden Ab
schnitt des Dornkörpers 1, so daß ihre Innenfläche bis auf
die Spiralnuten 25 in durchgehender Druckanlage an dem Au
ßenmantel dieses Dornkörperabschnittes anliegt.
Da das Kunststoffmaterial der Dehnhülse eine gewisse Form
steifigkeit besitzt und die Dehnhülse in ihrem entspannten
Zustand durch die großflächige Druckanlage und auch durch
die Einspannung ihres Ringflansches 4 auf dem zugehörigen
Abschnitt des Dornkörpers 1 festgelegt ist, kann der Außen
umfang der so eingespannten Dehnhülse 3 feinbearbeitet wer
den, um eine hochgenaue Achszentrierung und damit hervorra
gende Rundlaufeigenschaften zu erzielen.
Nach Einführen eines - nicht dargestellten - Sechskant
schlüssels in die Ausnehmung 13 der Stellschraube 12 kann
durch Verdrehen dieser Stellschraube 12 der Kolben 15 axial
verschoben werden, wodurch die in dem Arbeitsraum 17 einge
schlossene Flüssigkeit über den spaltförmigen Ringraum 18
in den achsparallelen Kanal 24 und aus diesem in die Spi
ralnut 25 gedrückt wird. Damit erfolgt eine gleichförmige
radiale Aufweitung der Dehnhülse 3 unter Ausbildung eines
schmalen langgestreckten Ringraums zwischen der Innenwan
dung der Dehnhülse 3 und der Außenwandung des die Spiral
nuten 25 enthaltenden Abschnitts des Dornkörpers 1.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Spannfutter weist ein
zylindrischer Grundkörper 30 eine stirnseitig offene zylin
drische Ausnehmung 31 auf, in der eine erfindungsgemäße
Dehn- bzw. Spannhülse 32 in leichtem Preßsitz aufgenommen
ist, so daß die Außenwandung dieser Dehnhülse 32 in leich
ter Druckanlage an der Innenwandung der Ausnehmung 31 an
liegt. Die Dehnhülse 32 besitzt einen endseitigen radial
nach innen vorstehenden Kragen 33, der als Widerlager für
ein am Ende der Ausnehmung 31 durch Schrauben 34 im Grund
körper 30 lösbar befestigtes Druckelement 35 dient. Die
Dehnhülse 32 besteht aus dem gleichen Werkstoff wie die
Dehnhülse 3 der Ausführung nach Fig. 1. In der die Aus
nehmung 31 umgebenden Wandung sind Spiralnuten 36 ausge
bildet, die mit einem zentralen Ringraum 37 in Strömungs
verbindung stehen. Der die Nuten 36 enthaltende Längen
abschnitt wird von zwei Ringdichtungen 38, 39 begrenzt. Der
Ringraum 37 steht über einen im Grundkörper 30 verlaufenden
Druckmittelkanal 40 mit einer äußeren - nicht dargestell
ten - Druckmittelversorgung in Verbindung. Ferner befindet
sich im Grundkörper 30 und im Druckstück 35 eine Zentral
bohrung 41.
Die Funktion bzw. Arbeitsweise des in Fig. 2 dargestellten
Spannfutters entspricht derjenigen des Spanndorns gemäß
Fig. 1, wobei das Spannfutter bestimmungsgemäß zur Fixie
rung eines in die Ausnehmung 31 eingeführten zylindrischen
Bauteils dient.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungen und Einzelheiten beschränkt. So können statt
der Spiralnuten 25 bzw. 36 auch Axial- und/oder Ringnuten
vorgesehen sein. Ferner kann auf die dargestellten Ring
dichtungen 6, 26 bzw. 38, 39 unter Umständen verzichtet
werden, wenn die Endteile der Dehnhülse versteift und mit
tels einer stärkeren Schrumpfverbindung auf die entspre
chenden Abschnitte des Grundkörpers 1 bzw. 30 aufgezogen
werden. Darüber hinaus können die Nuten 25, 36 auch in der
Wandung der Dehnhülse ausgebildet sein. Sollte der Grund
körper aus einem relativ weicheren Werkstoff, z. B. aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, bestehen, dann
können geeignete Zentriereinsätze zur genauen Fixierung der
Dehnhülse eingesetzt werden.
Von besonderer praktischer Bedeutung ist es, daß es sich
bei den erfindungsgemäßen Kunststoff-Dehnhülsen um kon
struktiv einfache und preiswerte Artikel handelt, die bei
Bedarf schnell und kostengünstig ausgewechselt werden kön
nen. Da die Wandstärke der erfindungsgemäßen Kunststoff-
Dehnhülsen erheblich größer, und zwar bis zu dem Achtfachen
größer als die herkömmlicher Dehnhülsen aus Stahl, Titan
oder einer Formgedächtnislegierung ist, und da ihre Deh
nungsrate erheblich über derjenigen bekannter Dehnhülsen-
Ausführungen liegt, kann eine ggfs. teilverschlissene Dehn
hülse vom Anwender nachgearbeitet werden. Darüber hinaus
kann die erfindungsgemäße Dehnhülse auch mit einer ver
schleißfesten und harten Oberflächenbeschichtung versehen
sein. Schließlich kann die erfindungsgemäß ausgebildete
Dehnhülse einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt
haben, wobei die wirksame Spannfläche der inneren oder
äußeren Umfangsfläche des zu spannenden Gegenstandes
angepaßt ist.
Claims (8)
1. Spannwerkzeug zum kraftschlüssigen präzisen Spannen
eines Bauteils, z. B. eines Werkstücks, eines Werk
zeugschaftes od. dgl., bestehend aus
- - einem Grundkörper (1; 30),
- - einer auf einem Teil des Grundkörpers (1; 30) lösbar montierten und radial elastisch verformbaren Dehnhül se (3; 32) mit axial beabstandeten Dichtungen (6, 26; 38, 39), die einen Druckraum zwischen ihrer wirksamen Mantelfläche und der gegenüberliegenden Wandung des Grundkörpers (1) abdichten, und
- - einer Einrichtung zum Einleiten und Ablassen eines Druckmittels in den Druckraum, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Dehnhülse (3; 32) zumindest in ihrem radial ver formbaren Teil aus einem dickwandigen und kriechfe sten thermoplastischen Kunststoffmaterial besteht.
2. Spannwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Endabschnitte der Dehnhülse (3; 32)
formsteifer als ihr radial verformbarer Teil ausgebil
det sind und im druckdichten Preßsitz auf dem zugehö
rigen Teil des Grundkörpers (1; 30) montiert sind.
3. Spannwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dehnhülse (3; 32) zumindest einen
Radialkragen (4; 34) zum lösbaren Befestigen am Grund
körper (1; 30) aufweist.
4. Spannwerkzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zusammen
wirkenden Wandungen des radial verformbaren Teils der
Dehnhülse (3; 32) und des Grundkörpers (1; 30) nutför
mige Druckmittelkanäle (25; 36) vorgesehen sind, die
mit der Einrichtung zum Einleiten eines Druckmittels
über im Grundkörper (1; 30) verlaufende Kanäle (24; 40)
in Strömungsverbindung stehen.
5. Spannwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die nutförmigen Druckmittelkanäle (25; 36) in Form
von Spiralnuten ausgebildet sind.
6. Spannwerkzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Spanndorn
bildenden Grundkörper (1) eine Kolben-Zylinder-Einheit
(14 bis 17) zentral angeordnet ist, deren Kolben (15)
über Stellglieder (12, 13) von der freien Spannseite
aus manuell verschiebbar ist und deren Arbeitsraum (17)
über eine endseitige Ringkammer und einen achsparallel
im Grundkörper verlaufenden Kanal (24) mit dem Druck
raum (25) in Strömungsverbindung steht.
7. Spannwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der abgedichtet in einer erweiterten Zentralbohrung
(8, 17) angeordnete Kolben (15) über seine Kolbenstange
(14) mit einer in einem Gewindeabschnitt (11) der
Zentralbohrung (8) sitzenden Stellschraube (12) in
Wirkverbindung steht, welche durch Verdrehen eines vom
freien Dornende aus eingeführten Werkzeugs verstellbar
ist.
8. Spannwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im spindelseitigen Endteil des Grund
körpers (1) eine Ventilanordnung (19 bis 23) zum Ein
speisen bzw. Ablassen des Druckmittels in den bzw. aus
dem Arbeitsraum (17) angeordnet ist.
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Effective date: 20120301 |