-
Die
Erfindung betrifft einen Pneumatikkraftzylinder.
-
Stand der
Technik
-
Pneumatikzylinder
gemäß der vorausgesetzten
Gattung werden auch als „Multi-Kraftzylinder" bezeichnet. Bei
ihnen wird die pneumatische Kraft, die auf einen Kolben einwirkt,
durch mechanische Übersetzung
im Spannbereich sehr stark, zum Beispiel auf das etwa Zehnfache,
verstärkt.
Dies ist in zahlreichen Industriezweigen für eine Vielzahl von Arbeitsgängen von
Nutzen. So kann zum Beispiel ein derartiger Pneumatik-Zylinder als
selbständiger
Werkzeugantrieb oder als Vorrichtungsteil von Maschinen verwendet
werden, zum Beispiel zum Spannen von Werkstücken, Schließen von
Spritzguss- und Pressformen, zum Biegen und Schneiden, Prägen, Richten,
Nieten oder dergleichen. Erst im Bereich des Endes von Arbeitshüben werden
bei solchen Arbeitsvorgängen
auf kurzen Wegen hohe Spann- und Schließkräfte erzeugt. Für den Anstellhub
reicht aber eine wesentlich geringere Kraft aus. Deshalb unterscheidet
man zwei Teilhübe
bei dem Arbeitshub solcher Pneumatikzylinder, nämlich den sogenannten „Anstellhub" und den „Spannhub".
-
Der
Anstellhub kann mit relativ hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden,
wobei die auf den Kolben einwirkende pneumatische Kraft als Anstellkraft
zur Verfügung
steht, zum Beispiel 3000 N oder 6000 N. Dabei kann der Hub je nach
Anwendungsfall unterschiedlich sein, zum Beispiel 15 bis 300 mm,
betragen, während
die Kraftverstärkung erst
zum Anfang des Spannhubes selbständig
eintritt und über
den Spannbereich praktisch konstant bleibt. Hierbei kann die volle
Spannkraft von zum Beispiel 20 000 N oder 30 000 N bzw. 60 000 wirksam
werden. Der Spannbereich kann je nach Anwendungsfall und Type zum
Beispiel 3, 6 oder 9 mm oder dergleichen, betragen.
-
Die
Spannkraft kann innerhalb des Spannbereiches an beliebiger Stelle
in Anspruch genommen werden. Aus diesem Grunde ist eine enge Tolerierung
des Werkstückspannmaßes nicht
erforderlich. Demgemäss
ist auch eine Spannstärke
an jeder beliebigen Stelle des Spannbereiches möglich. Durch Aufrechterhaltung des
Luftdruckes hinter dem Kolben kann die Spannstellung beliebig lange
beibehalten werden. Die Lage des Spannbereiches im Gesamthub eines
Pneumatikzylinders ändert
sich während
des Betriebes nicht.
-
Die
Aufteilung des Arbeitshubes in einen Anstellhub und einen Spannbereich
(Spannung) ermöglicht
beim Pneumatikzylinder gemäß der vorausgesetzten
Gattung eine entscheidende Verminderung von Druckluftverbrauch gegenüber konventionellen Pneumatikzylindern.
Somit ist ein Pneumatikzylinder bei nur etwa 6 bar Luftdruck, die
auf den Kolben einwirkt, mit einer dadurch erzeugten Spannkraft
von 60 000 N (6000 kp) ein nahezu idealer Pneumatikzylinder.
-
Dabei
kann die Länge
des Anstellhubes den betrieblichen Erfordernissen angepasst werden.
-
Beim
Stand der Technik stützt
sich der durch Druckluft zu beaufschlagende sowie längsverschieblich
und dichtend in einem im Querschnitt kreisförmigen Zylinder dichtend geführten Kolben
mit seinem vorderen Ende auf den Innenrollen von um 120 Grad versetzter
Hebel ab. Wird nun der Kolben durch Druckluft beaufschlagt, so schiebt
er die Kolbenstange über
die Innenrollen und die Hebel mit sich. Die Außenrollen laufen auf der Innenseite
des Zylinderrohres. An der Kolbenstange wird die pneumatische Kraft
wirksam, die sogenannte Anstellkraft.
-
Sobald
die Außenrollen
der Hebel einen in einem Kopf angeordneten Hohlkegel erreichen,
können
die an einer Kolbenstange um Schwenkachsen sowie symmetrisch zueinander
angeordneten Hebel nach außen
schwenken. Der Kolben schiebt sein vorderes, konisches Ende zwischen
die Innenrollen, welche sich an dem steilen Kegel des Kolbens abwälzen. Wird
nun auf die Kolbenstange eine Gegenkraft ausgeübt, so wird die mechanische
Kraftverstärkung wirksam.
Die Kolbenkraft, durch den steilen Kegel des Kolbens auf das etwa
Zehnfache verstärkt
und durch den flachen Hohlkegel des Kopfes umgelenkt, wird über die
Hebellagerung in die Kolbenstange eingeleitet. Dadurch wird die
Kolbenstange mit der Spannkraft nach vorn geschoben. Kolben und
Kolbenstange bewegen sich daher beim Durchfahren des Spannbereiches
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
-
Der
Rückhub
ist aus jeder Arbeitslage der Kolbenstange möglich. Demnach ist es nicht
erforderlich, den maximal möglichen
Arbeitshub zu durchfahren. Nach dem Umschalten der Druckluft auf
den Rückhub
wird die entgegengesetzte Seite des Kolbens beaufschlagt und dadurch
die mechanische Übersetzung
aufgehoben. Der Kolben wird somit zurückgeschoben, bis er an seinem
Dämpfungselement
anliegt. Der Kolben fährt
dann gemeinsam mit der Kolbenstange in die Anfangslage zurück. Die Masse
der mit großer
Geschwindigkeit zurückfahrenden
Kolbenstange und ggf. angekoppelter Vorrichtung wird über den
Zylinderdeckel – der
als Dämpfungselement
ausgebildet ist – anschlaggedämpft. Die
Kraft im Rückhub
ist wegen der kleineren wirksamen Kolbenfläche etwa halb so groß wie jene
in Arbeitsstellung (Rückhubkraft).
-
Die
vorbekannten Pneumatikzylinder der vorausgesetzten Gattung bauen
relativ groß und
demgemäss
sperrig und besonders in der Kraftfahrzeugindustrie, zum Beispiel
im Karosseriebau, steht dieser Platz nicht immer in dem erforderlichen
Maße zur Verfügung.
-
Aus
der
US 4,458,889 A ist
eine Kniehebelspannvorrichtung mit einem Spannkopf und einem sich
daran anschließenden
abwechselnd beidseitig durch Luftdruck zu beaufschlagender Zylinder
vorbekannt. Die Kolbenstange ist über Gewinde mit der Kniehebelgelenkanordnung
verbunden, wobei der mit der Kniehebelgelenkanordnung über eine
Achse gekuppelte Bolzen auf beiden Seiten Laufrollen aufweist, die
in parallel zueinander und parallel zur Längsachse der Kolbenstange verlaufenden
Längsnuten
reibungsarm geführt
sind. Der Druckluftzylinder ist im Querschnitt kreisrund ausgebildet.
-
Die
DE 24 48 028 C2 betrifft
einen Arbeitszylinder für
pneumatische oder hydraulische Druckmedien mit einem in einem mittels
Zylinderdeckel stirnseitig abgeschlossenen Zylinderraum in Zylinderlängsrichtung
hin und her bewegbar angeordnetem Kolben, der mit einer durch einen
Zylinderdeckel gasdicht hindurchgeführten Kolbenstange verbunden
ist und in wenigstens einer Stirnseite im Bereich der Ecken sich
in Zylinderlängsrichtung
erstreckende Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungselementen für das Anbringen
eines Zylinderdeckels aufweist. Mindestens zwei durch Ablängen aus
einem gezogenen Mehrkant-Hohlprofil hergestellte geschlossene Zylinder
mit parallelen Längsaußen- und Innenseiten
besitzen an den Längsaußenseiten
quer zur Längsmittelachse
des Zylinders verlaufende durchgehende Bohrungen für verbindende
Befestigungsschrauben. Das Mehrkant-Hohlprofil ist ein Rechteck.
Die Bohrungen für
die Aufnahme der Befestigungsschrauben und/oder für die Aufnahme
von Befestigungselementen sind innerhalb der Wandbereiche mit größerer Wandstärke ausgebildet.
-
Die
DE 30 03 157 A1 betrifft
ein Dichtungselement zur Abdichtung von flüssigen oder gasförmigen Medien,
insbesondere an nicht kreisrunden Kolben und Stangen von hydraulischen
und pneumatischen Schubkolbenmotoren oder dergleichen, wobei die
Stützscheibe
an einer Kolben- oder Deckelfläche angeordnet
ist, und zwischen der parallel dazu befindlichen, verschiebbaren
Stützscheibe
eine den Profilring ummantelnde oder eine von dem Profilring ummantelte
elastische Spannplatte durch Spannelemente zusammenpressbar mit
dem Kolben oder dem Deckel befestigt ist. In der Zeichnung sind
im Querschnitt quadratische und annähernd flachovale Zylinder dargestellt,
wobei unter flachoval Rechteckformen zu verstehen sind, wobei die
langen Seiten des Rechtecks parallel zueinander verlaufen, während die
kurzen Seiten des Rechtecks durch Kreisbogen gebildet sind, die
die längeren
Rechteckseiten miteinander sprunglos verbinden. Mit den in der vorerwähnten Druckschrift
beschriebenen Dichtungen soll eine leckfreie Abdichtung mit langer
Lebensdauer an nicht kreisförmigen
Kolben und Stangen erzielt werden.
-
Die
DE 32 42 788 C2 betrifft
eine druckmittelbetätigbare
Kniehebelspannvorrichtung mit einem Zylinder von im Querschnitt
länglicher
Grundform, in dem ein Kolben entsprechender Grundform längsverschieblich
und dichtend geführt
ist. Zylinder und Kolben sollen im Querschnitt ein mit zwei gegenüberliegenden
abgeplatteten Abschnitten versehenes Oval sein, in dem ein mit einer
Kolbenstange verbundener Kolben längsverschieblich und dichtend
geführt
ist. Die Kolbenstange ist über
eine Kniehebelgelenkanordnung mit einem Spannarm verbunden.
-
Aus
der
DE 34 03 961 A1 ist
eine pneumatische oder hydraulisch betätigbare Kniehebelspannvorrichtung
zum Spannen von Karosserieteilen mit einem in einem Zylinder längsverschieblich
und dichtend geführten
Kolben vorbekannt, der abwechselnd beidseitig durch Druckmitteldruck
beaufschlagbar ist und über
eine Kolbenstange und über
das Kniehebelgelenk mit einer Spann- und Haltebacke getrieblich verbunden
ist, wobei koaxial zum Kolben ein einseitig sich stetig im Durchmesser
vergrößernder
Arretierkolben angeordnet ist. Auf der Mantelfläche des Arretierkolbens sind
in Umfangsrichtung desselben mehrere Wälzkörper angeordnet, die sich einerseits
gegen die Mantelfläche
des Arretierkolbens und andererseits gegen die Zylinderinnenwandung
abzustützen
vermögen.
Die Wälzkörper sind
einseitig gegen Druckfedern gegen den Kolben abgestützt, wobei
die Druckfedern jeweils in im Kolben vorgesehenen Vertiefungen gelagert
sind. Der Arretierkolben ist verdrehsicher auf der mit dem Kolben
verbundenen Kolbenstange geführt.
Die Wälzkörper sind
in käfigartigen
Ausformungen des Arretierkolbens gelagert, die entsprechend der
Formgebung der Wälzkörper gestaltet
sind. Der Arretierkolben ist zwischen einem Entriegelungskolben
und dem Kolben angeordnet, wobei der Entriegelungskolben auf einem
Kolbenstangenteil um ein begrenztes Maß axial verschieblich, einerseits
gegen die Zylinderinnenwandung abgedichtet und andererseits gegen
die Kolbenstange abgedichtet angeordnet ist. Die Axialbewegung des Arretierkolbens
ist in der einen Richtung durch eine Schulter der Kolbenstange begrenzt,
während
in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung der Entriegelungskolben
zunächst
gegen die Wälzkörper und anschließend gegen
die Stirnfläche
des Arretierkolbens zur Anlage bringbar ist. Der Arretierkolben
kann kegelstumpfförmig
ausgebildet sein. Im Grunde genommen besteht diese Kniehebelspannvorrichtung somit
in konventioneller Weise wiederum aus einem Spannkopf und einer
sich axial daran anschließenden
abwechselnd beidseitig pneumatisch oder hydraulisch beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Einheit, deren
Kolbenstange über
die Kniehebelgelenkanordnung einen Spannarm antreibt, also hin und
her schwenkt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pneumatikzylinder gemäß der vorausgesetzten Gattung
baugünstiger
auszubilden.
-
Lösung
-
Die
Aufgabe wird durch jeden der Patentansprüche 1 bis 3 gelöst.
-
Einige Vorteile
-
Bei
der Lösung
nach jedem der nebengeordneten Patentansprüche 1 bis 3 ist der unrunde
Zylinder im Querschnitt relativ flach ausgebildet, derart, dass
er durch zwei parallel zueinander verlaufende, relativ lange Seiten
begrenzt ist, die an den schmaleren Seiten durch eine sprunglose
Kurve, z. B. jeweils durch einen nach außen gekrümmten Kreisbogen, miteinander
verbunden sind. Dadurch weisen die unrunden Zylinder z. B. in jedem
orthogonal zu ihrer Längsachse
geführten Querschnitt
einen etwa rechteckförmigen
Querschnitt auf, wobei die Schmalseiten entsprechend der vorbeschriebenen
Lösung
ausgestaltet sind. Der Zylinder kann aber auch in jedem orthogonal
zu seiner Längsachse
geführten
Querschnitt eine flachovale Form aufweisen. Der Kolben ist bei allen
nebengeordneten Ansprüchen
dem Innenquerschnitt des jeweiligen Zylinders, zusammen mit seinen
Dichtelementen, formmäßig angepasst ausgebildet.
-
Die
als Übersetzungshebel
dienenden dreiarmigen Winkelhebel sind dabei reibungsarm mit ihren
Laufrollen an den schmaleren, innen kurvenförmigen Seiten geführt, derart,
dass die dreiarmigen Winkelhebel jeweils synchron und gleichgerichtet
in einer Ebene schwingen, die parallel zu der größten Erstreckung des jeweiligen
unrunden Zylinders verläuft,
bei einem Oval in einer Ebene, die parallel zur längsten Ellipsenachse
angeordnet ist. Die an der Innenseite des Zylinders über einen
gewissen Hub abrollenden Laufrollen sind dabei vorteilhafterweise
der Innenkontur der hier angeordneten Wandungsabschnitte angepasst,
so dass sich nicht nur eine reibungsarme, sondern auch eine verkantungsfreie Führung ergibt.
Auch der unrunde Kolben ist durch diese Ausbildung des Innenquerschnittes
des Zylinders verkantungsfrei und verdrehsicher geführt.
-
Bei
allen Lösungen
ergibt sich eine sehr flach bauende, raumsparende Konstruktion,
so dass sich derartig ausgebildete Pneumatikkraftzylinder auch unter
beengten Raumverhältnissen,
im Bedarfsfalle auch dicht nebeneinander, anordnen lassen. Dadurch
eignen sie sich besonders überall
dort, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht, zum Beispiel im
Karosseriebau der Kfz-Industrie zum Einprägen von Nummern, zum Clinchen,
zum Verbinden von Muttern, Schraubbolzen oder dergleichen durch
Fließpressen,
wobei hierbei hohe Kräfte
auf die miteinander zu verbindenden Materialien ausgeübt werden müssen.
-
Weitere erfinderische
Ausführungsformen
-
In
Patentanspruch 4 ist eine Ausführungsform
beschrieben, bei welcher auch das Gehäuse zumindest an seiner Außenkontur
der Außenkontur
des zugeordneten Zylinders entsprechend geformt ist. Dadurch wird
auch das Gehäuse
der raumsparenden Ausführung
des Zylinders entsprechend angepasst.
-
Gemäß Patentanspruch
5 ist der Kraftkörper der
Innenkontur des Gehäuses
ebenfalls unrund ausgebildet und besitzt vorteilhafterweise eine
Gestalt, die ähnlich
der Innengestalt der Querschnittsform des zugeordneten Zylinders
ausgebildet ist.
-
Bei
der Ausführungsform
nach Patentanspruch 6 sind die Laufrollen an ihren Laufflächen mit einer
Kontur versehen, die der Krümmung
der hier zugeordneten Wandabschnitte des Zylinders entspricht.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Patentansprüchen 7 bis
19 und aus der nachfolgenden Beschreibung.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung, in der die Erfindung – teils schematisch – beispielsweise
veranschaulicht ist. Es zeigen:
-
1 die
Anwendung eines Kraftzylinders gemäß der Erfindung mit einem Hub-Kraft-Diagramm;
-
2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
3 einen
Axiallängsschnitt
parallel zu der längsten
Querschnittsachse eines unrund ausgebildeten Zylinders;
-
4 eine
Draufsicht zu 3 und
-
5 einen
orthogonal zur Längsachse
des Zylinders geführten
Querschnitt nach der Linie V – V der 3,
allerdings mit noch an der inneren Mantelfläche der jeweils schmaleren
Seiten des unrunden Zylinders laufenden äußeren Laufrollen der Winkelhebel.
-
In 1 ist
das Spannen eines Werkstückes 2 in
einer Vorrichtung 3 mittels eines erfindungsgemäßen Pneumatikzylinders 1 dargestellt,
dem in Richtung des Pfeiles 4 Druckluft von z. B. 6 bar über eine
Leitung 5 zugeführt
werden kann.
-
Wird
die Leitung 5 entlüftet
und statt dessen Druckluft über
die Leitung 6 zugeführt,
so wird der Pneumatikzylinder 1 in Öffnungsstellung gesteuert, wie
es noch weiter unten im einzelnen beschrieben wird.
-
In
dem Diagramm aus 1 ist der Kraftverlauf beim
Spannen des Werkstückes 2,
nämlich
die sogenannte „Anstellkraft" und die „Rückhubkraft" zu erkennen. Auch
der „Anstellhub" sowie der „Spannbereich" sind deutlich hervorgehoben.
Die Kraft ist in Newton = N und der Hub in Millimeter = mm dargestellt.
Deutlich ist zu erkennen, wie im Spannbereich die Spannkraft [N]
annähernd
sprunghaft von der Anstellkraft auf etwa den zehnfachen Betrag ansteigt und
beim Lösen
des Werkstückes 2 wieder
auf Null abfällt.
-
Der
Pneumatikzylinder 1 weist einen stark unrunden Zylinder 7 auf,
der bei der dargestellten Ausführungsform
aus zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden langen
Seiten 8 und 9 besteht, die die Seiten eines Rechtecks
bilden, wobei die schmalen Seiten 11 bzw. 12 sowohl
an der Innenseite 13 bzw. 14 des Zylinders 7,
als auch an der äußeren Mantelfläche 15 bzw. 16 durch
je einen Kreisbogen begrenzt sind. Mit 10 ist die innere
Kontur des Zylinders bezeichnet, mit der die Mantelfläche des Kolbens 22 konturmäßig übereinstimmt,
so dass sich dieser nicht verdrehen kann. Die Kreisbögen weisen jeweils
den gleichen Radius auf. Die längeren
Seiten 8 und 9 verlaufen sowohl an ihren Außenmantelflächen als
auch an ihren Innenmantelflächen
parallel zueinander.
-
Der
Zylinder 7 ist endseitig durch einen dem Zylinder 7 formmäßig ähnlich angepassten
Deckel 17 abgeschlossen, der einen Stecker 18 mit
Sensor 19 aufweist, der durch ein Sensorteil 20 bedämpft wird, um über den
Stecker 18 zu einer entfernt liegenden Stelle die entsprechende
Endstellung eines längsverschieblich
und mittels einer Dichtung 21 in dem Zylinder 7 in
Richtung der Längsachse 23 verschieblich geführten Kolbens 22 anzuzeigen.
Dichtung 21 und Kolben 22 sind der inneren Form
des Zylinders 7 angepasst und damit verdrehsicher in dem
unrunden Zylinder 7 geführt.
Zylinder und Kolben können
auch eine zueinander angepasste Ovalform aufweisen.
-
Bei 24 ist
ein mit Gewinde versehener Druckluftanschluss vorgesehen, der in
einen Druckluftkanal 25 ausmündet. Hierüber wird der Kolben 22 auf seiner
Stirnfläche 26 mit
Druckluft beaufschlagt und dadurch in Richtung X verschoben, um
einen Anstellhub und einen Spannhub auszuführen.
-
Auf
der der Stirnfläche 26 gegenüberliegenden
Seite 27 ist der Kolben 22 mit einem Schwert 28 einstückig über Schrauben 29 oder
dergleichen oder materialmäßig einstückig verbunden.
-
Auf
der dem Deckel 17 gegenüberliegenden Seite
des unrunden Zylinders 7 ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnetes
Gehäuse
vorgesehen, das im wesentlichen zweiteilig ausgebildet ist und aus
dem Lagergehäuseteil 31 und
dem Anschlussgehäuseteil 32 besteht.
Das Anschlussgehäuseteil 32 besitzt
unter anderem auch einen Stecker 33, der mit einem Sensor 34 zusammenwirkt, um
die Endstellung (Spannstellung) des Pneumatikzylinders 1 zu
detektieren. Die Sensoren 19, 20 und 34 können als
Mikroschalter, induktive Schalter, Pneumatikschalter oder dergleichen
ausgebildet sein.
-
In
dem Anschlussgehäuseteil 32 sind
zahlreiche Bohrungen zum Befestigen des Pneumatikzylinders 1 an
geeigneten Vorrichtungen 3 zu ermöglichen. Außerdem besitzt das Anschlussgehäuseteil 32 eine
zentrische, mehrstufige Ausnehmung mit Lagerbuchse 35 und
Dichtung 36 zum längsverschieblichen
Anordnen einer Kolbenstange 37, die über eine Kulisse 38 und
Kulissenschlitz 39 mit dem Schwert 28 und damit
auch getrieblich mit dem Kolben 22 gekuppelt ist.
-
Das
Lagergehäuseteil 31 nimmt
einen der Querschnittsgestalt des Zylinders 7 angepassten
ringartigen Kraftkörper 40 auf
und lagert ihn durch z. B. zwei senkrecht aufeinander stehende Wandungen 41 und 42 formschlüssig axial
und radial an entsprechenden Aussparungen in dem Lagergehäuseteil 31, wobei
der Kraftkörper 40 durch
mehrere mit Innensechskant versehene versenkt angeordnete Schrauben 43 bzw. 44 in
dem Lagergehäuseteil 31 arretiert
ist. Der ringförmige
Kraftkörper 40 liegt
mit seiner inneren Mantelfläche 45 in
Flucht mit den jeweiligen inneren Mantelflächen (Kontur) des unrunden
Zylinders 7.
-
Außerdem erkennt
man insbesondere aus 3, dass das Anschlussgehäuseteil 32 im
Anschluss an eine Aussparung 46 eine im Durchmesser vergrößerte Aussparung 47 aufweist,
die bis annähernd
an die Außenkontur
des unrunden Kraftkörpers 40 reicht,
wobei der Kraftkörper 40 allerdings über einen
unrunden ringförmigen
Randabschnitt 48 gegen eine Schulter 49 des Anschlussgehäuseteils 32 axial
und radial arretiert ist.
-
Lagergehäuseteil 31 und
Anschlussgehäuseteil 32 sind über mehrere über den
Umfang verteilt angeordnete versenkte Schrauben 50 bzw. 51 einstückig, aber
lösbar,
miteinander verbunden. Die Schrauben 50 und 51 und
noch mehrere, nicht dargestellte Schrauben durchgreifen jeweils
Bohrungen in dem Lagergehäuseteil 31 und
sind über
Gewinde in Sackbohrungen des Anschlussgehäuseteils 32 eingeschraubt,
so dass Lagergehäuseteil 31 und
Anschlussgehäuseteil 32 fest
gegeneinander gezogen werden. Die äußere Kontur des Gehäuses 30 ist formmäßig ähnlich der äußeren Kontur
des jeweiligen Zylinders 7 ausgebildet und stimmt in ihrer äußeren Formgebung
auch ähnlich
mit dem Deckel 17 überein.
-
Mit
den Bezugszeichen 52 bzw. 53 sind zwei dreiarmige
Winkelhebel bezeichnet, wobei jeder der Winkelhebel 52 und 53 um
eine Schwenkachse 57 bzw. 59 an der Kolbenstange 37 in
Richtung A bzw. B mithin parallel zu der größten Achse 56 (5)
des annähernd
flachovalen Zylinders 7 um ein begrenztes Maß synchron
schwenkbeweglich gelagert ist. Die Winkelhebel 52 und 53 sind
symmetrisch zueinander angeordnet, besitzen die gleiche Gestalt
und die gleiche Größe, was
auch für
die äußeren Laufrollen 58 bzw. 60 sowie
den Stützrollen 61 bzw. 62 gilt. Mit 54 bzw. 55 sind
Achsen bezeichnet.
-
Die
Laufrollen 58 bzw. 60 rollen auf einem gewissen
Hubabschnitt an der Innenseite 13 bzw. 14 des
Zylinders 7, zu der sie formmäßig angepasst sind, während die
Stützrollen 61 und 62 auf
der sich konisch in Richtung auf den Kraftkörper 40 verjüngenden
Schwertoberflächen 63 bzw. 64 abrollen. Das
Schwert 28 ist an seinem freien Ende bei 65 und 66 stark
konisch zulaufend ausgebildet, so dass die Winkelhebel 52 und 53 bei
Erreichen dieses Bereiches in die Aussparung 47 einschwenken
und dabei auf der keilförmig
sich in Richtung auf die Längsachse 23 sich
verjüngenden
Oberfläche 67 des
Kraftkörpers 40 abrollen.
-
Bei 68 ist
ein Druckluftanschlusskanal schematisch veranschaulicht, durch den
zur Einleitung des Rückhubes
des Kolbens 22 Druckluft eingeleitet wird.
-
Kolben 22 und
Kolbenstange 37 bewegen sich in gewissen Bereichen mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
-
Die
Wirkungsweise der aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsform
ist folgende:
-
Arbeitshub
-
Anstellhub: Über den
Druckluftkanal 25 wird der Kolben 22 mit Druckluft
beaufschlagt und bewegt sich dadurch in Richtung X (3).
Mindestens die äußeren Laufrollen 58 und 60 rollen
dabei auf den Innenseiten 13 und 14 des Zylinders 7 ab,
während sich
die Stützrollen 61, 62 auf
den zugekehrten Schwertoberflächen 63, 64 abstützen. Der
Kolben 22 stützt
sich somit mit seinem vorderen Endabschnitt auf den inneren Laufrollen 61 und 62 ab
und schiebt die Kolbenstange 37 über diese Laufrollen 61 und 62 mit
sich. Die äußeren Laufrollen 58 und 60 laufen
dabei auf den Innenseiten 13 und 14 des flachovalen, oder
ovalen oder im Querschnitt rechteckförmigen, an den Schmalseiten
durch Kreisbogen begrenzten Innenseiten 13 und 14 des
unrunden Zylinders 7 ab. Mithin wird an der Kolbenstange 37 eine
Kraft wirksam, die als „Anstellkraft" bezeichnet wird.
-
Spannbereich:
-
Sobald
die Laufrollen 58 und 60 der Winkelhebel 52 und 53 den
Eckbereich oder Kopf des Kraftkörpers 40 erreicht
haben, können
sie um die Achsen 57 und 59 nach außen in die
Aussparung 47 des Anschlussgehäuseteils 32 hineinschwenken,
wobei der Kolben 22 das vordere, konisch zulaufende Ende
des Schwertes 28 zwischen die inneren Stützrollen 61, 62 hineinschiebt.
Beim Ausüben
einer Gegenkraft auf die Kolbenstange 37 wird eine mechanische
Kraftverstärkung
wirksam. Die Kolbenkraft wird durch den steileren Kegelwinkel des
Schwertes 28 auf zum Beispiel das Zehnfache verstärkt und
durch den flachen, zum Beispiel 20 Grad betragenden Winkel α des Kraftkörpers 40 umgelenkt
und über
die Winkelhebel 52, 53 in die Kolbenstange 37 eingeleitet.
Dadurch wird die Kolbenstange 37 mit einer sehr hohen Kraft in
Richtung X verschoben. Der Kolben 22 und die Kolbenstange 37 bewegen
sich beim Durchfahren des Spannbereiches mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
-
Rückhub:
-
Der
Rückhub
kann in jeder Arbeitslage der Kolbenstange 37 eingeleitet
werden. Wird Druckluft über
den Kanal 68 zugeführt,
wird der Kolben 22 auf der gegenüberliegenden Seite mit Druckluft
beaufschlagt und die mechanische Übersetzung aufgehoben. Der
Kolben 22 bewegt sich dann in Richtung Y (3)
und fährt
gemeinsam mit der Kolbenstange 37 in die Anfangslage (3)
zurück.
Die Masse der mit großer
Geschwindigkeit zurückfahrenden
Kolbenstange 37 und eine etwa angeschlossene Vorrichtung
wird durch einen zwischen Deckel 17 und Kolben 22 angeordneten
Stoßdämpfer (nicht
dargestellt), zum Beispiel einen Kunststoffblock oder einen mechanischen
Stoßdämpfer, anschlaggedämpft.
-
- 1
- Pneumatikzylinder
- 2
- Werkstück
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Pfeil
- 5
- Leitung
- 6
- Leitung
- 7
- Zylinder,
Ovalzylinder, Flachovalzylinder, Rechteck mit an den Schmalseiten
-
- durch
Kreisbogen abgerundet, unrunder Zylinder
- 8
- Seite,
lange
- 9
- Seite,
lange
- 10
- Mantelfläche, innere
des Kolbens 22, Kontur
- 11
- Seite,
schmale
- 12
- Seite,
schmale
- 13
- Innenseite
der schmalen Seite 11
- 14
- Innenseite
der schmalen Seite 12
- 15
- Mantelfläche, äußere der
schmalen Seite 11
- 16
- Mantelfläche, äußere der
schmalen Seite 12
- 17
- Deckel
- 18
- Stecker
- 19
- Sensor
- 20
- Sensorteil
- 21
- Dichtung
- 22
- Kolben
- 23
- Längsachse
- 24
- Druckluftanschluss
- 25
- Druckluftkanal
- 26
- Stirnfläche des
Kolbens 22
- 27
- Seite
des Kolbens 22
- 28
- Schwert
- 29
- Schraube
- 30
- Gehäuse
- 31
- Lagergehäuseteil
- 32
- Anschlussgehäuseteil
- 33
- Stecker
- 34
- Sensor
- 35
- Lagerbuchse
- 36
- Dichtung
- 37
- Kolbenstange
- 38
- Kulisse
- 39
- Kulissenschlitz
- 40
- Kraftkörper
- 41
- Wandung
- 42
- Wandung
- 43
- Schraube
- 44
- Schraube
- 45
- Mantelfläche, innere
- 46
- Aussparung
- 47
- Aussparung,
vergrößerte
- 48
- Randabschnitt,
ringförmiger
- 49
- Schulter
- 50
- Schraube
- 51
- Schraube
- 52
- Winkelhebel
- 53
- Winkelhebel
- 54
- Achse
- 55
- Achse
- 56
- Achse,
größte
- 57
- Schwenkachse
- 58
- Laufrolle, äußere
- 59
- Schwenkachse
- 60
- Laufrolle, äußere
- 61
- Stützrolle
- 62
- Stützrolle
- 63
- Schwertoberfläche
- 64
- Schwertoberfläche
- 65
- freies
Ende des Schwertes 28
- 66
- freies
Ende des Schwertes 28
- 67
- Oberfläche des
Kraftkörpers 40
- 68
- Druckluftanschlusskanal
- A
- Schwenkrichtung
der Winkelhebel 52, 53
- B
- Schwenkrichtung
der Winkelhebel 52, 53
- mm
- Millimeter
- N
- Spannkraft
- X
- Bewegungsrichtung
- Y
- Bewegungsrichtung