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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für chirurgische
Zwecke mit einem Anschlußteil
und mit einem Halter für
chirurgische Werkzeuge, mit mindestens einem zwischen dem Halter
und dem Anschlußteil
angeordneten Arm, der mit dem Halter, dem Anschlußteil oder
mit einem benachbarten Arm über
ein Gelenk verbunden ist, und mit einer pneumatisch betätigbaren
Vorrichtung zur wahlweisen Festlegung und Lösung der Gelenke, wobei diese Vorrichtung
die Gelenke unter der Einwirkung einer eine Bremskraft auf das Gelenk
ausübenden
mechanischen Feder festlegt und wobei die Vorrichtung gegen die
Kraft dieser Feder pneumatisch in einen das Gelenk freigebenden
Zustand überführbar ist.
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Diese armartigen Haltevorrichtungen
dienen dazu, chirurgische Werkzeuge der verschiedensten Art in einer
gewünschten
Position festzulegen, beispielsweise Retraktorröhren, Kameras, Endoskope. Durch
die mehrgelenkige Ausgestaltung derartige armartiger Haltevorrichtungen
ist es für
den Chirurgen möglich,
die am freien Ende einer solchen Vorrichtung gehaltenen Werkzeuge
exakt nach den Notwendigkeiten zu positionieren und die einmal eingestellte Relativposition
der Teile der Haltevorrichtung dann zu fixieren.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser
Art erfolgt die Fixierung pneumatisch, d. h. die Gelenke werden
durch pneumatische Betätigungselemente verriegelt.
Zur Lösung
der Gelenke wird bei diesen bekannten Haltevorrichtungen die Zufuhr
des pneumatischen Mediums unterbrochen, entsprechende pneumatische
Betätigungselemente
werden entlüftet.
Dies hat den Nachteil, daß bei
einem Versagen des pneumatischen Versorgungssystems zwangsläufig eine
Lösung
aller Gelenke eintritt, und dies kann gegebenenfalls zu Verletzungen
eines Patienten führen.
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In der
JP-3-113
113 ist eine medizinische Haltevorrichtung mit einem Kugelgelenk
beschrieben, welches im Normalzustand durch eine Feder blockiert
ist. Eine pneumatisch betätigte
Vorrichtung kann diese Blockierung entgegen der Federkraft aufheben,
und zwar derart, daß das
Kugelgelenk frei oszillieren kann.
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In der
DE 694 23 049 T2 wird bei
einem medizinischen Haltearm darauf hingewiesen, daß die vollständige Lösung der
Haltearme nicht sinnvoll ist, da damit eine unbeabsichtigte Verschiebung
der am Haltearm gehaltenen Instrumente riskiert werden könnte.
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In der nachveröffentlichten
DE 695 16 057 T2 ist eine ähnliche
Anordnung beschrieben, bei der ein durch eine Feder hervorgerufener
Presskontakt einer Kupplung gegen ein Kugelgelenk durch Druckluft
so weit entriegelt wird, daß noch
ein gewisser Grad an Gleitwiderstand im Gelenk des Haltearmes für medizinische
Werkzeuge erhalten bleibt.
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Bei allen bekannten Haltearmen besteht
jedoch das Problem, daß die
Blokkierung der Arme dann aufgehoben wird, wenn die Arme von der
Vorrichtung abgenommen werden, sei es zum Auswechseln, sei es zum
Sterilisieren.
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Ausgehend von dem eingangs beschriebenen
Sand der Technik liegt der Erfindung demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die
Handhabbarkeit der Haltearme auch bei Abtrennung von dem pneumatischen
Versorgungssystem aufrechtzuerhalten und die Sterilisation der Arme
zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Haltevorrichtung
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Anschlußteil Anschlüsse für eine Zufuhrleitung
eines pneumatischen Mediums und für eine Entlüftungsleitung angeordnet sind,
daß diese
Anschlüsse
mit allen Vorrichtungen zur Festlegung und Lösung der Gelenke verbunden
sind, daß diese
Anschlüsse
Ventile aufweisen, die die Anschlüsse verschließen, sobald
sie von der Zufuhrleitung und der Entlüftungsleitung abgetrennt sind,
und daß im
Anschlußteil
eine Vorratskammer für
das pneumatische Medium angeordnet ist, die einerseits mit dem Anschluß für die Zufuhrleitung
in Verbindung steht und andererseits mit den Vorrichtungen zur Lösung der
Gelenke.
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Durch den Verschluß der Entlüftungsleitung bei
einem Ventil wird sichergestellt, daß bei der Dampfsterilisation
kein Dampf eintreten kann. Andererseits steht durch das eingeschlossene
pneumatische Medium beim Abtrennen der Vorrichtung von der Versorgung
des pneumatischen Mediums dieses weiterhin zur Verfügung, so
daß auch
nach dem Abtrennen ein einmaliges oder zweimaliges Lösen der Gelenke
möglich
ist, um auf diese Weise beispielsweise den Arm zusammenfalten zu
können,
oder falls bei der Dampfsterilisation doch Dampf in das Innere eingelassen
wird, die Gelenke in allen Flächen
zu erreichen.
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Es ist dabei vorteilhaft, wenn gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung die Vorrichtung in ihrem das Gelenk freigebenden Zustand dieses
nicht völlig
freigibt, sondern nur die von der Feder ausgeübten Bremskräfte herabsetzt.
Wenn eine Verstellung der Haltevorrichtung gewünscht wird, werden also die
Gelenke nur teilweise gelöst, und
zwar so weit, daß gegen
eine gewisse Reibungskraft des Gelenkes eine Verstellung feinfühlig möglich ist.
Andererseits führt
aber diese nicht völlige Freigabe
der Gelenke dazu, daß die
Vorrichtung nicht kollabiert, sondern nur unter Ausübung gewisser
Verstellkräfte
in eine andere Lage verschoben werden kann. Diese verbleibenden Bremskräfte an jedem Gelenk
können
so abgestimmt werden, daß sich
die Haltevorrichtung unter der Einwirkung dieser verbleibenden Kräfte selbst
noch hält,
eine Verstellung aber möglich
ist. Da die auf das Gelenk wirkenden Hebelkräfte über die Länge der Haltevorrichtung gesehen unterschiedlich
sind, können
diese verbleibenden Bremskräfte
entsprechend abgestimmt werden.
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Gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gelenke Kugelgelenke sind.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt
sich, wenn das Gelenk eine Kugel und zwei diese zwischen sich einspannende
Klemmbacken umfaßt, die
durch die Feder gegeneinander gepreßt und pneumatisch voneinander
entfernt werden.
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Bei einer anderen Ausführung ist
vorgesehen, daß die
Gelenke einachsige Schwenkgelenke sind. Deren Drehachsen können beispielsweise
in Längsrichtung
der Abschnitte des Haltearms angeordnet sein, und quer dazu, so
daß sich
daraus auch eine universelle Verstellbarkeit der Vorrichtung insgesamt
ergibt.
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Günstig
ist es dabei insbesondere, wenn die gegeneinander verschwenkbaren
Teile des Gelenks Lamellen tragen, die durch die Feder gegeneinander gepreßt und pneumatisch
voneinander entfernt werden.
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Um die automatische Abtrennung zu
erreichen, kann im Anschluß der
Zufuhrleitung ein in Einströmrichtung
schließendes
Rückschlagventil
angeordnet sein. Dieses wird geöffnet,
sobald der Anschluß mit
der Zufuhrleitung in Verbindung steht und sobald der Druck des über die
Zufuhrleitung herangeführten
pneumatischen Mediums den Druck des in der Haltevorrichtung verbleibenden
pneumatischen Mediums übersteigt.
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Außerdem ist es vorteilhaft,
wenn im Anschluß der
Entlüftungsleitung
ein federbeaufschlagtes Schließventil
angeordnet ist, das durch ein Betätigungselement gegen die Wirkung
der Feder geöffnet
ist, wobei das Betätigungselement
durch die Positionierung der Entlüftungsleitung am Anschluß betätigt wird.
Allein durch die Verbindung der Entlüftungsleitung mit dem Anschluß wird also
das entsprechende Schließventil über das
Betätigungselement mechanisch
geöffnet.
Wird die Entlüftungsleitung vom
Anschluß gelöst, ergibt
sich durch die Feder automatisch ein Schließen dieses Schließventils.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein,
daß in der
Leitung des pneumatischen Mediums zwischen der Speicherkammer und
den Vorrichtungen zur Lösung
der Gelenke ein Druckbegrenzer eingesetzt ist. Damit ist sichergestellt,
daß die Öffnungskräfte für die einzelnen
Gelenke genau den gewünschten
Werten entsprechen, und zwar unabhängig vom jeweiligen Druck des
pneumatischen Mediums, das über die
Zufuhrleitung herangeführt
wird.
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Zwischen der Speicherkammer und den
Vorrichtungen zur Lösung
der Gelenke kann ein betätigbares
Schließventil
eingesetzt sein, dessen Betätigungsorgan
am Halter angeordnet ist. Der Benutzer kann daher durch Betätigung des
Betäti gungsorganes
und durch Öffnen
dieses Schließventils
die einzelnen Gelenke lösen,
wobei er diese Steuerung vom Halter aus vornehmen kann, an dem auch
die chirurgischen Werkzeuge festgelegt sind.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn das
Schließventil
die Zufuhr des pneumatischen Mediums zu allen Vorrichtungen zur
Lösung
der Gelenke gleichzeitig öffnet
und verschließt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß einem
Gelenk ein mechanisch betätigbares
Löseorgan
zugeordnet ist, mit welchem die Vorrichtung zur Lösung der
Gelenke entgegen der Wirkung ihrer Feder in den das Gelenk freigebenden
Zustand überführbar ist.
Es ist dadurch möglich,
das im Ruhezustand festgelegte Gelenk zu lösen, auch wenn in der Haltevorrichtung
kein Vorrat eines pneumatischen Mediums vorhanden ist, beispielsweise
bei einer ersten Inbetriebnahme oder nach einer längeren Betriebspause.
Günstig
ist es, wenn das Löseorgan
ein Exzenterhebel ist, der die Bremskräfte auf das Gelenkes ausübenden Teile voneinander
trennt.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
Es zeigen:
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1:
eine Längsschnittansicht
einer Haltevorrichtung mit Kugelgelenken mit einem Anschlußteil und
zwei Armen;
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2:
eine vergrößerte Längsschnittansicht eines
Armes und des daran gelagerten Halters;
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3:
eine vergrößerte Längsschnittansicht eines
Teils des Anschlußteiles;
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4:
eine vergrößerte Längsschnittansicht von
Teilen des Anschlußteils;
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5:
eine Ansicht ähnlich 4 ohne Versorgungsleitung;
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6:
eine schematische Seitenansicht eines Armes im Kugelgelenkbereich
mit einem Exzenterhebel zur mechanischen Lösung des Kugelgelenkes;
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7:
eine Längsschnittansicht
durch ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
einer Haltevorrichtung im Bereich eines als Lamellengelenk ausgebildeten
Gelenks mit einer Drehrichtung parallel zur Längsrichtung der Arme im gespannten
Zustand;
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8:
eine Ansicht ähnlich 7 mit dem Gelenk im gelösten Zustand
und
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9:
eine Längsschnittansicht
eines abgewandelten Ausführungsbeispiels
einer Haltevorrichtung mit einem Lamellendrehgelenk mit einer Drehachse
quer zur Längsrichtung
der Arme im festgelegten Zustand des Drehgelenks.
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Die in den 1 bis 6 der
Zeichnung dargestellte Haltevorrichtung umfaßt ein im wesentlichen rohrförmiges Anschlußteil 1,
einen ersten, rohrförmigen
Arm 2, einen zweiten, ebenfalls rohrförmigen Arm 3 und einen
ebenfalls rohrförmigen
Halter 4.
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Der Anschlußteil 1 trägt eine
Klemmvorrichtung 5, mit welcher die gesamte Haltevorrichtung
an einer anderen Struktur festgelegt werden kann, beispielsweise
an einer Halteschiene 6 eines Operationstisches 7.
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Der Arm 2 ist am Anschlußteil 1 über ein
Kugelgelenk 8 gelagert, die beiden Arme 2 und 3 sind miteinander über ein
Doppelkugelgelenk 9 verbunden und der Halter 4 ist
schließlich
am Arm 3 ebenfalls über
ein Kugelgelenk 10 gelagert.
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Alle Kugelgelenke sind wahlweise
feststellbar oder lösbar,
so daß bei
gelösten
Kugelgelenken die Haltevorrichtung an jedem Kugelgelenk beliebig verstellbar
ist. Diese einmal erreichte Position kann durch Festlegung dieser
Kugelgelenke fixiert werden. Es ist dadurch möglich, den Halter 4 in
eine gewünschte
Position einzustellen.
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Dieser Halter 4 trägt an seinem
freien Ende eine Aufnahme 11 für beliebige chirurgische Werkzeuge,
beispielsweise für
Spatel, für
Retraktorröhren, für Endoskope
und für
optische Kameras.
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Alle Kugelgelenke sind im Prinzip ähnlich aufgebaut.
Es wird daher im folgenden am Beispiel des Kugelgelenkes zwischen
dem Halter 4 und dem Arm 3 der Aufbau eines solchen
Kugelgelenkes näher
erläutert.
Hierzu wird insbesondere auf die Darstellung der 2 Bezug genommen.
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Der rohrförmige Halter 4 trägt an seinem
der Aufnahme 11 gegenüberliegenden
Ende eine rohrförmige
Verlängerung 12,
deren Außendurchmesser geringer
ist als der des Halters 4. Am Ende ist an dieser Verlängerung 12 eine
Kugel 13 mit einer Durchgangsbohrung befestigt, durch die
die Verlängerung 12 hindurchtritt.
Die Kugel kann beispielsweise auf die Verlängerung 12 aufgeschraubt
oder aufgeschweißt
sein.
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Die Kugel 13 wird von einer
Haube 14 überfangen,
die stirnseitig eine Öffnung 15 aufweist,
deren Durchmesser geringfügig
kleiner ist als der Durchmesser der Kugel 13, so daß der Rand
der Öffnung 15 an
der Kugel 13 anliegt. Diese Haube 14 ist am Arm 3 diesen
verlängernd
angeordnet, beispielsweise auf diesen aufgeschraubt. Innerhalb der
Haube 14 ist ein topfförmiges
Klemmelement 16 längsverschieblich
gelagert, das mit seinem freien Rand 17, diesen Durchmesser
geringfügig
kleiner ist als der Durchmesser der Kugel 13, an der Kugel 13 anliegt.
Dieser Rand 17 und der Rand der Öffnung 15 bilden somit
zwei Klemmbacken, die die Kugel 13 zwischen sich einklemmen,
wenn sie gegeneinander geschoben werden.
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Das topfförmige Klemmelement 16 trägt an seinem
Boden eine in das Innere des Armes 3 vorstehende Verlängerung 18,
die eine Querwand 19 des Armes 3 durchsetzt und
an ihrem freien Ende einen im Arm 3 längsverschieblichen und diesem
gegenüber
abgedichteten Kolben 20 trägt.
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Zwischen dem Boden 21 des
topfförmigen Klemmelementes 16 einerseits
und zwischen der Querwand 19 andererseits ist eine die
Verlängerung 18 umgebende
sehr kräftige
Schraubenfeder 22 angeordnet, die das topfförmige Klemmelement
16 kräftig gegen
die Stirnseite der Haube 14 preßt und somit die Kugel 13 zwischen
den beiden Klemmbacken einklemmt, die durch den Rand der Öffnung 15 und durch
den Rand 17 gebildet werden. Die Kraft der Schraubenfeder 22 ist
dabei so groß gewählt, daß durch
diese Klemmkraft die Kugel 13 gegen jede Bewegung festgelegt
wird. Dies kann dadurch unterstützt
werden, daß die
Haube 14 und der Rand 17 im Klemmbereich mit entsprechenden
Oberflächen
hoher Reibung belegt sind, beispielsweise können diese Flächen aufgerauht
sein.
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Der Kolben 20 schließt eine
in der Zeichnung nicht deutlich erkennbare Kammer 23 im
Arm 3 ab, in die eine Versorgungsleitung 24 einmündet. Durch diese
Versorgungsleitung 24 kann ein pneumatisches Medium in
die Kammer 23 eingeleitet werden, und dies führt dann
zu einer Verschiebung des Kolbens 20 entgegen der Kraftrichtung
der Schraubenfeder 22. Durch diese Verschiebung des Kolbens 20 wird
auch das topfförmige
Klemmelement 16 unter Kompression der Schraubenfeder 22 von
der Kugel 13 abgehoben, so daß dadurch die Klemmkräfte, mit denen
die Kugel zwischen den beiden Klemmbacken eingeklemmt ist, reduziert
werden. Dies ermöglicht eine
Bewegung der Kugel zwischen den beiden Klemmbacken. Die Verschiebebewegung
des Kolbens 20 wird dabei so gering gewählt, daß die Klemmkräfte, die
auf die Kugel 13 bei der Verschiebung des Kolbens noch
ausgeübt
werden, nicht vollständig
verschwinden, sondern nur reduziert werden. Beispielsweise können diese
Klemmkräfte
so gewählt
werden, daß das
durch die Kugel und die Klemmbakken gebildete Kugelgelenk das Eigengewicht
der Haltevorrichtung aufnehmen kann, sich also unter dem Eigengewicht
nicht verstellt, beim Aufbringen größerer Momente aber verstellt
werden kann.
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Alle vorstehend beschriebenen Kugelgelenke
sind im wesentlichen gleich aufgebaut, jedem Kugelgelenk sind somit
zwei Klemmbacken zugeordnet, die durch Federkraft in die Stellung
verschoben werden, in der das Drehgelenk fixiert ist. Pneumatisch läßt sich
jedes Kugelgelenk lösen,
um die Verstellung der Haltevorrichtung zu ermöglichen.
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Um die einzelnen Vorrichtungen mit
dem pneumatischen Medium zu versorgen, sind am Anschlußteil 1 zwei
Anschlüsse
angeordnet, nämlich ein
Anschluß 25 für eine Zufuhrleitung
für ein
pneumatisches Medium, beispielsweise Druckluft, und ein Anschluß 26 für eine Entlüftungsleitung.
Dazu trägt das
Anschlußteil 1 ein
zylindrisches Endstück 27, welches
in einen rohrförmigen
Abschnitt 28 eingeschraubt ist (4 und 5).
Der Anschluß 25 durchsetzt
dieses Endstück 27 in
Form einer zentralen Bohrung 29, die in einem Anschlußstutzen 30 endet. In
der Bohrung 29 ist eine Verengung 31 vorgesehen, deren
eine Seite einen konischen Ventilsitz 32 für einen
Rückschlagventilkörper 33 ausbildet,
der in dem anschlußteilseitigen
Ende der Bohrung 29 frei verschieblich gelagert ist. Er
wird in der Bohrung 29 durch eine zwischen den Rohrabschnitt 28 und
das Endstück 27 eingelegte
Platte 34 unverlierbar gehalten, die in der Verlängerung
der Bohrung 29 eine Öffnung 35 aufweist,
deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung 29 und
des Rückschlagventilkörpers 33.
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Neben der zentralen Bohrung 29 ist
eine weitere Durchgangsbohrung 36 im Endstück 27 vorgesehen,
die in einer Erweiterung 37 ein federbelastetes Schließventil 38 aufnimmt.
Dessen Ventilkörper 39 wird
durch eine Schraubenfeder 40 gegen einen Ventilsitz 41 gedrückt, der
durch die Schulter zwischen der Durchgangsbohrung 36 und
der Erweiterung 37 gebildet wird. Damit ist das Schließventil 38 normalerweise
geschlossen.
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Am Ventilkörper 39 ist ein durch
die Durchgangsbohrung 36 aus dem Endstück 27 hervorstehender
Stößel 42 gehalten
(5), der gegen die Wirkung
der Schraubenfeder 40 in das Endstück 27 eingeschoben
werden kann, so daß dadurch
der Ventilkörper 39 vom
Ventilsitz 41 abgehoben und das Schließventil 38 geöffnet wird
(4). Dieses Verschieben
des Stößels 42 erfolgt
durch eine in 4 nur
gestrichelt dargestellte, auf das Endstück 27 aufgeschobene
Versorgungsleitung 43, in der mit den Anschlüssen 25 und 26 dicht
verbindbare Leitungen angeordnet sind, die in der Zeichnung nicht
dargestellt sind.
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Beim Aufschieben der Versorgungsleitung 43 auf
das Endstück 27 wird
somit automatisch das Schließventil 38 geöffnet, dieses
wird umgekehrt automatisch geschlossen, sobald die Versorgungsleitung 43 abgezogen
wird.
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Die Durchgangsbohrung 36 steht über einen sich
anschließenden
Schlauch 44 mit Entlüftungsbohrungen
der Kammern 23 aller Kugelgelenke in Verbindung, so daß aus den
Kammern 23 ausströmendes
pneumatisches Medium über
diesen gemeinsamen Schlauch 44 und den Anschluß 26 einer Entlüftungsleitung
in der Versorgungsleitung 43 zugeführt wird. Es ist damit sichergestellt,
daß das pneumatische
Medium beim Entlüften
nicht unkontrolliert in die Umgebung entweicht.
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Die mit dem Anschluß 25 in
Verbindung stehende Bohrung 29 mündet in eine Vorratskammer 45 ein,
die durch den rohrförmigen
Abschnitt 28 ausgebildet wird. Dieser rohrförmige Abschnitt 28 ist
mittels eines Überwurfringes 46 in
ein Rohr 47 mit größerem Außendurchmesser
eingeschraubt, welches den zweiten Teil des Anschlußteiles 1 bildet.
Dieses Rohr 47 wird durch eine Querwand 48 abgeschlossen,
die gleichzeitig die Vorratskammer 45 stirnseitig verschließt und die
auch einen ringförmigen
Ansatz 49 aufweist, in den der rohrförmige Abschnitt 28 eintaucht.
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Die Querwand 48 trägt auf ihrer
der Vorratskammer 45 abgewandten Seite einen Druckbegrenzer 50 mit
einem einstückig
mit der Querwand 48 ausgebildeten zylindrischen Sockel
51, einem diesen überfangenden
und im Abstand umgebenden, an der Querwand 48 festgelegten
zylindrischen Gehäuse 52,
einem im Gehäuse
längsverschieblichen
Verschlußkörper 53 und
einer den Sockel 51 umgebenden, im Inneren des Gehäuses 52 angeordneten Schraubenfeder 54,
die den Verschlußkörper 53 gegen
die obere Stirnwand des Gehäuses 52 drückt.
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Im Sockel 51 ist eine Durchgangsbohrung 55 angeordnet,
die mit der Vorratskammer 45 in Verbindung steht und die
auf dem gegenüberliegenden Ende
in einer düsenförmigen Öffnung 56 endet.
In diesem Bereich taucht der mit einem nippelförmigen Vorsprung 57 versehene
Sockel 51 abgedichtet in eine Bohrung 58 des Verschlußkörpers 53 ein,
in der ein zentraler, der düsenförmigen Öffnung 56 unmittelbar
gegenüberliegender
Ventilkörper 59 angeordnet ist.
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Das Gehäuse 52 weist seitliche
Durchgangsöffnungen 60 auf,
durch welche das Gehäuse 52 in dem
die Schraubenfeder 54 aufnehmenden Ringraum mit dem Innenraum
des Rohres 47 in Verbindung steht. In dem oberhalb des
Verschlußkörpers 53 angeordneten
Teil ist das Gehäuse 52 geschlossen
und mündet
in eine Druckleitung 61 ein, die durch die gesamte Haltevorrichtung
bis zum Halter 4 führt.
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Die beschriebene Anordnung wirkt
als Druckbegrenzer. Wenn der Druck im Gehäuse 52 einen bestimmten
Wert überschreitet,
wird der Verschlußkörper 53 gegen
die Wirkung der Schraubenfeder 54 nach unten verschoben,
und dadurch legt sich der Ventilkörper 59 an die Öffnung 56 an
und verschließt
diese. Liegt dieser Druck jedoch unterhalb eines gewünschten
Maximalwertes, bleibt der Verschlußkörper 53 in der angehobenen
Offenstellung stehen. Damit ist mit Sicherheit vermieden, daß in der
Druckleitung 61 bestimmte Maximalwerte des Druckes überschritten
werden.
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Die Druckleitung 61 wird,
wie im übrigen
alle Leitungen für
das pneumatische Medium und alle Entlüftungsleitungen, durch die
Kugelgelenke zentral hindurchgeführt,
dazu sind die Kugeln 13 und die sie tragenden Verlängerungen 12 mit
einem Durchgangskanal 62 versehen.
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Die Druckleitung 61 wird
von dem beschriebenen Druckbegrenzer 50 ausgehend bis in
den Halter 4 geführt
und mündet
dort in ein Schließventil 63 ein,
das normalerweise geschlossen ist und über ein seitlich aus dem Halter 4 hervorstehendes
Betätigungsorgan 64 in
die Offenstellung überführbar ist. Dieses
Schließventil 63 ist über weitere
Leitungen 65 mit allen Versorgungskammern 24 der
Kammern
23 der Kugelgelenke 8, 9, 10 verbunden,
die somit beim Öffnen
des Schließventils 63 alle
gleichzeitig mit dem pneumatischen Medium beaufschlagt werden, so daß dadurch
bei allen Kugelgelenken die Festhaltekräfte gleichzeitig reduziert
werden. Damit läßt sich die
Haltevorrichtung in der gewünschten
und beschriebenen Weise verstellen, solange das Betätigungsorgan 64 des
Schließventils 63 gedrückt wird.
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Läßt man das
Betätigungsorgan 64 wieder los,
wird das Schließventil 63 geschlossen,
und dies führt
dazu, daß in
den einzelnen Kugelgelenken die Kolben 20 unter der Wirkung
der Schraubenfeder 22 wieder in Richtung auf die Kugeln 13 verschoben werden,
die Klemmwirkung wird also wieder in vollem Umfange aufgebaut. Die
Kammern 23 werden dabei entlüftet, und das ausgestoßene Volumen
des pneumatischen Mediums wird über
den Schlauch 44 dem Entlüftungsanschluß 26 zugeführt.
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Die bisher beschriebenen Kugelgelenke
lassen sich alle ausschließlich
pneumatisch lösen.
Bei dem Ausführungsbeispiel
der 6 ist zusätzlich zu der
beschriebenen pneumatischen Vorrichtung zur Lösung des Kugelgelenkes auch
noch eine mechanische Vorrichtung vorgesehen. Diese umfaßt einen U-förmigen Schwenkhebel 66,
der den jeweiligen Arm im Bereich des Kugelgelenkes seitlich umgreift und
der auf gegenüberliegenden
Seiten des Arms schwenkbar an diesem gelagert ist (6). Dieser Schwenkhebel 66 ragt
durch die Haube 14 hindurch und trägt an der Innenseite Exzenter 67,
die in seitliche Öffnungen
des topfförmigen
Klemmelementes 16 eingreifen. Beim Verschwenken des Schwenkhebels 66 kann
dieser Exzenter 67 daher das topf förmige Klemmelement 16 entgegen
der Kraft der Schraubenfeder 22 geringfügig verschieben, also in gleicher Richtung,
wie die pneumatische Vorrichtung, so daß die Klemmkräfte herabgesetzt
werden, mit welcher die Kugel 13 des Kugelgelenkes gehalten
wird. Es ist damit unabhängig
vom Vorhandensein eines pneumatischen Mediums möglich, das jeweilige Drehgelenk
zu lösen.
Dies ermöglicht
nicht nur, eine Lösung eines
Drehgelenkes in den Fällen,
in denen kein ausreichender Druck des pneumatischen Mediums vorhanden
ist, sondern man kann mit diesem Schwenkhebel 66 gegebenenfalls
auch einzelne Kugelgelenke lösen,
ohne die anderen Kugelgelenke gleichzeitig zu lösen, da die Schwenkhebel 66 selektiv
immer nur auf ein Kugelgelenk wirken.
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Die bisher anhand der 1 bis 6 beschriebene Ausführungsform einer Haltevorrichtung
sieht zwischen benachbarten Armen eine Kugelgelenkverbindung vor.
Grundsätzlich
sind aber in diesem Bereich auch andere Gelenke möglich, beispielsweise einachsige
Schwenkgelenke. In den 7 bis 9 sind Ausführungsbeispiele
mit derartigen einachsigen Schwenkgelenken dargestellt. Im übrigen ist
die Haltevorrichtung sonst gleich aufgebaut wie bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 bis 6, einander entsprechende
Teile tragen daher dieselben Bezugszeichen, auf die Beschreibung
zum Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 wird ausdrücklich Bezug genommen.
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Zur Ausgestaltung eines Gelenks mit
einer parallel zur Längsrichtung
der Arme 2 und 3 verlaufenden Drehachse trägt der eine
Arm 2 einen Gelenkkopf 70 mit einer zum anderen
Arm hin geöffneten, zylindrischen
Kammer 71, in deren Boden 72 eine zentrale Halteschraube 73 eingeschraubt
ist.
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Der Arm 3 trägt ebenfalls
einen Gelenkkopf 74, der die Kammer 71 abdeckt
und der die Halteschraube 73 in Form einer hülsenförmigen Verlängerung 75 umgibt.
Diese Verlängerung 75 trägt an ihrem
freien Ende eine Druckplatte 76, die gegenüber der
Innenwand 77 der Kammer 71 über eine Ringdichtung 78 und
gegenüber
der Halteschraube 73 über
eine Ringdichtung 79 abgedichtet ist. Dadurch ergibt sich
zwischen den Druckplatte 76 und dem Boden 72 der
Kammer 71 ein Druckraum 80, dieser steht über eine
Bohrung 81 mit der Leitung 65 in Verbindung, also
mit der Druckmittelleitung, die mit Hilfe des Betätigungsorgans 64 wahlweise
geöffnet
werden kann.
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Am Kopf 82 der Halteschraube 73 stützt sich eine
diese umgebende Druckfeder 83 ab, deren anderes Ende an
der Druckplatte 76 anliegt, so daß die Druckplatte durch die
Druckfeder 83 vom Kopf der Halteschraube 73 entfernt
wird.
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In die Kammer 71 sind im
Abstand voneinander mehrere ringförmige Platten eingelegt, die
im folgenden als Lamellen 84 bezeichnet werden. Diese sind
mit der Innenwand 77 der Kammer 71 fest verbunden,
so daß sie
gegen eine Drehung um die Achse der Halteschraube 73 gesichert
sind. Auch in axialer Richtung sind sie dadurch in ihrer Position
genau festgelegt.
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Die hülsenförmige Verlängerung 75 trägt auf ihrer
Außenseite
eine Vielzahl von ringförmigen
Platten, die im folgenden als Lamellen 85 bezeichnet werden
und deren gegenseitiger Abstand so gewählt ist, daß die Lamellen 85 zwischen
die Lamellen 84 eingreifen. Die Lamellen 85 sind
mit der hülsenförmigen Verlängerung 75 dauerhaft
fest verbunden.
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Durch die Wirkung der Druckfeder 83 werden die
Lamellen 85 üblicherweise
kräftig
gegen die Lamellen 84 gedrückt und verhindern aufgrund
eines Reibschlusses dadurch eine Verdrehung der beiden Gelenkköpfe 70 und 74 gegeneinander,
also eine Verdrehung um die durch die Halteschraube 73 gebildete
Drehachse. Wird jedoch ein Druckmedium in den Druckraum 80 eingeführt, wie
dies in 8 durch den
Pfeil in der Bohrung 81 symbolisiert wird, werden die Lamellen 85 gegen
die Wirkung der Druckfeder 83 von den Lamellen 84 abgehoben,
das heißt
die Reibungskräfte
werden in diesem Bereich herabgesetzt, so daß eine Verdrehung der Gelenkköpfe 70 und 74 gegeneinander
möglich
ist. Die Herabsetzung der Reibungskräfte führt auch in diesem Falle vorzugsweise
nur so weit, daß die
Verdrehung gegen einen gewissen Restwiderstand möglich ist.
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In 9 ist
ein ähnliches
Drehgelenk dargestellt, bei dem im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der 7 und 8 die Drehachse quer zur
Längsrichtung
der Arme verläuft.
Sonst ist der Aufbau weitgehend gleich gewählt, so daß dieselben Bezugszeichen verwendet
werden wie in den 7 und 8. Ein weiterer Unterschied
ergibt sich auch dadurch, daß die
Kammer 71 nicht ausschließlich durch den Gelenkkopf 70 gebildet
wird, sondern teilweise vom Gelenkkopf 70 und teilweise
vom Gelenkkopf 74.
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Die in den 7 bis 9 dargestellten
einachsigen Schwenkgelenke können
zum Beispiel so verwendet werden, daß nebeneinander zwei derartige Gelenke
angeordnet werden, so daß sich
eine Drehmöglichkeit
um die Längsachse
der Arme und quer dazu ergibt, so daß eine universelle Einstellbarkeit der
Haltevorrichtung gewährleistet
ist.