DE19525522A1

DE19525522A1 - Deodorant

Info

Publication number: DE19525522A1
Application number: DE19525522A
Authority: DE
Inventors: Harald Pfarr
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-10-11
Filing date: 1995-07-13
Publication date: 1996-04-18
Also published as: DE9416362U1

Description

Die Erfindung betrifft ein desodorierendes Mittel (Deodorant) auf der Basis einer natürlichen geruchs- und schweißunterdrückenden wäßrigen Lösung.

Derartige Mittel werden in der Regel als treibmittel versprühbare Sprays (vulgo Deo-Spray) hergestellt und angewendet. Ihnen sind zumeist Duftstoffe zugesetzt, deren Aroma unangenehme, beispielsweise beim Transpi rieren freigesetzte Körperdüfte überlagern und/oder un terdrücken soll.

Die Beobachtung und/oder Bejagung von Säugetieren in freier Wildbahn ist oft nur möglich, wenn auf den teil weise hochentwickelten Geruchssinn des Wildes Rücksicht genommen wird, weil das normalerweise scheue Wild sonst mit Erfolg nicht aufgespürt werden kann. Die seit lan gem und in großem Umfang verbreitete Anwendung geruchs- und schweißunterdrückender Deodorants ist dabei extrem hinderlich, weil sie vom Wild als störend und eine Ge fahr signalisierend wahrgenommen werden kann. Wenn hin gegen auf die Anwendung eines solchen Deodorants nicht zurückgegriffen wird, kann sich auch der natürliche Körpergeruch des Beobachters und/oder Jägers störend auswirken und das Wild warnen, zumal die Anspannung im Revier meistens zu verstärkter Transpiration führt. In dem einen wie in dem anderen Fall ist damit zu rechnen, daß das Wild, vor allem gegen die Windrichtung, auf den jeweiligen Beobachter und/oder Jäger aufmerksam wird und sich zurückzieht.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein desodorierendes Mittel (Deodorant) der eingangs näher bezeichneten Art so auszubilden, daß es seinem Zweck entsprechend verwendet werden kann, ohne daß eine Beob achtung und/oder Bejagung von Säugetieren in freier Wildbahn behindert wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Lösung ein Duftstoff zugesetzt ist, der jagdbares Wild oder andere wildlebende Säugetiere anlockt. Die Erfindung beläßt es demzufolge nicht bei der Neutrali sierung von solchen Düften, die dem Wild eine Gefahr signalisieren könnten, sondern bietet ihm statt dessen ein Aroma dar, das ihm behagt und zu dem es sich - aus welchem Grund auch immer - hingezogen fühlt. Auf diese Weise ist der Beobachter und/oder Jäger von dem Wild einerseits nicht so leicht zu entdecken, und anderer seits bewegt sich das Wild sogar in seiner unmittelba ren Nähe vollkommen ungezwungen.

Es ist zweckmäßig, wenn die natürliche Lösung aus einer Mischung von 15 bis 20 ml Kali-Alaun - KAl(SO₄)₂ × 12H₂O - und vorzugsweise 17,5 bis 18,5 ml auf 250 ml Wasser besteht. Einer solchen Lösung kann in einfacher Weise ein pflanzlicher oder tierischer Duftstoff zuge setzt sein, dessen Duft vom Wild als umfeldnatürlich, insbesondere als revierzugehörig wahrnehmbar ist.

Dabei ist es möglich, daß der Duft für Wildpflanzen und Wildpflanzenprodukte, die dem Wild als Nahrung dienen, wie Himbeere, Tanne, Waldmeister, Pilze, Eicheln oder Bucheckern, und/oder die revier-charakteristisch wahr genommen werden, wie vor allem Nadelbäume, typisch ist, und daß der Duftstoff aus diesen Wildpflanzen oder Wildpflanzenprodukten gewonnen ist.

Besonders wirksam ist das erfindungsgemäße Deodorant, wenn der Duft für ein wildlebendes Tier typisch ist; der Duftstoff wird dabei zweckmäßig gleich aus diesem Tier gewonnen, wenn er nicht synthetisch billiger her gestellt werden kann. Es hat sich gezeigt, daß beson ders das beispielsweise aus den Testes des Bibers ge winnbare Castoreum Caadense als Duftstoff hochwirksam verwendet werden kann.

Es ist dabei am einfachsten, wenn der Duftstoff in der Form einer alkoholischen Lösung des Verdünnungsgrades D6 der wäßrigen Lösung zugesetzt ist, wobei man (hier) unter dem Verdünnungsgrad Di (i = 1 bis i) die i-te Stufe einer Mischung 1 von (in der ersten Stufe) einem (Volumen-) Teil des Duftstoffes mit neun (Volumen-) Teilen Alkohol, und - fortlaufend - einem Teil einer Mischung 1 in der zweiten Stufe) mit neun Teilen Alko hol zu einer Mischung 2 usw. bis zu einem Teil einer Mischung i-1 (in der i-ten Stufe) mit neun Teilen Alko hol zu einer Mischung i vom Verdünnungsgrad Di (hier: i = 6) versteht.

Eine besonders erfolgreiche Zusammensetzung erhält man, wenn 0,2 bis 0,6 mg, vorzugsweise 0,3 bis 0,4 mg der alkoholischen Lösung des Duftstoffes zugesetzt sind.

In anwenderfreundlicher Weise kann das desodorierende Mittel als Spray konfektioniert sein.

Die praktische Erprobung und Verwendung eines erfin dungsgemäßen Deodorants hat gezeigt, daß das Wild nun mehr die Nähe des Anwenders sucht und zumindest durch seinen Geruchssinn nicht beunruhigt wird. Damit ist ei nerseits die Beobachtung des Wildes erleichtert worden, und andererseits ist damit ein sicheres Bejagen möglich und die Gefahr vermindert, daß das bejagte Wild nur an geschossen wird.

Claims

1. Desodorierendes Mittel (Deodorant) auf der Basis einer natürlichen geruchs- und schweißunterdrückenden wäßrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung ein Duftstoff zugesetzt ist, der jagdbares Wild oder andere wildlebende Säugetiere anlockt.

2. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die natürliche Lösung aus einer Mi schung von 15 bis 20 ml Kali-Alaun - KAl(SO₄)₂ × 12H₂O - auf 250 ml Wasser besteht.

3. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus 17,5 bis 18,5 ml Kali-Alaun auf 250 ml Wasser besteht.

4. Desodorierendes Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein pflanzlicher oder tierischer Duftstoff zugesetzt ist, dessen Duft vom Wild als umfeldnatürlich, insbesondere als revier zugehörig wahrnehmbar ist.

5. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß der Duft für Wildpflanzen und Wild pflanzenprodukte, die dem Wild als Nahrung dienen, wie Himbeere, Tanne, Waldmeister, Pilze, Eicheln oder Bucheckern, und/oder die revier-charakteristisch wahr genommen werden, wie vor allem Nadelbäume, typisch ist.

6. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Duftstoff aus den Wildpflanzen oder Wildpflanzenprodukten gewonnen ist.

7. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Duft für ein wildlebendes Tier typisch ist.

8. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Duftstoff aus dem Tier gewonnen ist.

9. Desodorierendes Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Duftstoff das beispielsweise aus den Testes des Bibers gewinnbare Ca storeum Caadense verwendet wird.

10. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Duftstoff in der Form einer al koholischen Lösung des Verdünnungsgrades D6 der wäßri gen Lösung zugesetzt ist.

11. Desodorierendes Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß 0,2 bis 0,6 mg, vorzugsweise 0,3 bis 0,4 mg der alkoholischen Lösung des Duftstoffes zu gesetzt sind.

12. Desodorierendes Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Spray kon fektioniert ist.