DE19523482A1 - Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Lenkanlage für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug,
mit einer an ein Lenkgetriebe anschließenden unteren Lenkspin
delanordnung, die mittels wenigstens eines Gelenkes mit einer
oberen Lenkspindelanordnung verbunden ist, wobei die obere
Lenkspindelanordnung zwei teleskopförmig axial ineinander
schiebbare Spindelteile aufweist, wobei das eine Spindelteil
als Stützspindelteil mittels eines Radiallagers axial stabil an
einem Tragelement einer Tragstruktur des Kraftfahrzeugs abge
stützt ist und das andere, mit einem Lenkrad versehene Spindel
teil als Lenkradspindelteil bei Auftreten einer Aufprallbela
stung auf das Lenkrad relativ zu dem Stützspindelteil ver
schiebbar ist.
Lenkanlagen, die eine obere und eine untere Lenkspindelanord
nung aufweisen, wobei die obere Lenkspindelanordnung aus zwei
teleskopförmig ineinanderschiebbaren Spindelteilen besteht,
sind aus Mercedes-Benz-Kraftfahrzeugen bekannt. Dabei ist die
obere Lenkspindelanordnung, d. h. die beiden teleskopförmig in
einanderschiebbaren Spindelteile, in einem Mantelrohr gelagert,
das stabil mit der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs verbunden
ist.
Aus der DE-AS 16 30 376 ist ein Verfahren zum Herstellen einer
Sicherheitslenkung für Kraftfahrzeuge bekannt, bei dem die
Lenkspindelanordnung zwei teleskopförmig ineinanderschiebbare
Spindelteile aufweist.
Es ist auch bekannt (DE-OS 22 05 014), bei einer Lenkanlage ei
nes Kraftfahrzeugs eine obere und eine untere Lenkspindelanord
nung vorzusehen, die mittels eines Gelenkes miteinander verbun
den sind. Dabei ist die untere, an das Lenkgetriebe anschlie
ßende Lenkspindelanordnung schräg gestellt und derart an ihrem
oberen und an ihrem unteren Ende angelenkt, daß bei einem Fron
talaufprall die obere Lenkspindelanordnung entgegen der Auf
prallbelastung in Fahrtrichtung, in gewissen Betrag nach vorne
gezogen wird. Dadurch wird der Überlebensraum für einen Fahrer
des Kraftfahrzeugs im Bereich des Lenkrades vergrößert, da das
Lenkrad in Fahrtrichtung nach vorne verschoben wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lenkanlage der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, die ein gegenüber bekannten Lenkanla
gen wesentlich verringertes Gewicht bei gleichbleibender Funk
tionstüchtigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf dem Lenkradspindel
teil ein radiales Wälz- oder Gleitlager axial fixiert angeord
net ist, das in einem tragstrukturfest gehaltenen Lagergehäuse
axial gesichert angeordnet ist, wobei die Sicherungskraft ge
ringer als eine definierte Aufprallbelastung auf das Lenkrad
ist, und wobei das Lagergehäuse in Verschieberichtung des Lenk
radspindelteiles für eine Freigabe des Wälz- oder Gleitlagers
axial offen gestaltet ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung
ist es möglich, ein Mantelrohr zur Lagerung der oberen Lenk
spindelanordnung zu vermeiden und dennoch beim Fahrzeugaufprall
eine axiale Verschiebung des Lenkradspindelteiles zu gewährlei
sten. Durch die Vermeidung eines Mantelrohres wird das Gewicht
der Lenkanlage erheblich reduziert.
In Ausgestaltung der Erfindung schließt an ein von dem Lenkrad
abliegendes Stirnende des Lenkradspindelteiles ein koaxial zu
dem Stützspindelteil angeordnetes Energieabsorberelement an,
das sich gegenüberliegend zu dem Stirnende des Lenkradspindel
teiles auf Höhe des Radiallagers axial abstützt. Dadurch wird
bei einer Verschiebung der beiden Spindelteile relativ zueinan
der ein Abbau von Aufprallenergie erzielt, wodurch die Lenkan
lage insbesondere USA/ECE-Forderungen entspricht. Vorzugsweise
wird das Energieabsorberelement erst bei einer Aufprallbela
stung verformt, die höher ist als die Sicherungskraft für das
Lagergehäuse des Lenkradspindelteiles. Durch das zusätzliche
Vorsehen eines solchen Energieabsorberelementes ist es daher
möglich, die Lenkanlage in einfacher Weise auf USA- oder ECE-
Normen umzurüsten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Stützspindel
teil ein Federelement zugeordnet, das das Stützspindelteil ge
genüber einem Lagersitz des Radiallagers vorspannt. Dadurch
wird das Stützspindelteil im Bereich des Lagersitzes in beiden
axialen Richtungen spielfrei und stabil gesichert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen sowohl der La
gersitz des Radiallagers als auch das Lagergehäuse des radialen
Wälz- oder Gleitlagers jeweils eine Gehäuseschale auf, die mit
axial aufeinander zuragenden und überlagert miteinander fixier
baren Profilstegen versehen sind. Dadurch wird eine kompakte
und einfach aufbaubare Lageranordnung für Lenkrad- und Stütz
spindelteil geschaffen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind das Lenkradspin
delteil, das Stützspindelteil, das Wälz- oder Gleitlager, das
Radiallager, das Energieabsorberelement, die Stützringe und die
Gehäuseschalen zu einer Vormontageeinheit zusammengefügt. Da
durch wird ein wesentlich vereinfachter Aufbau der Lenkanlage
erzielt, da die Vormontageeinheit getrennt von der Lenkanlage
vormontierbar ist und anschließend als kompakte Baueinheit in
das Kraftfahrzeug einbaubar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Gehäuseschalen
unter axialer Vorspannung der Vormontageeinheit durch die Pro
filstege starr miteinander verbunden, insbesondere verschweißt.
Die Verschweißung der beiden Gehäuse schalen unter Aufbringung
von aufeinander zugerichteten, definierten Axialkräften auf die
Gehäuseschalen bewirkt eine axiale Vorspannung, wodurch eine
Spielfreiheit der Wälzlager erzielt wird. Ein zusätzliches
Federelement zur Vorspannung kann daher entfallen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die anhand
der Zeichnungen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Lenkanlage, die unter Vermeidung ei
nes Mantelrohres mit einer oberen und einer unteren
Lenkspindelanordnung versehen ist,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen ersten, lenkradnähe
ren Lagersitz der oberen Lenkspindelanordnung auf Höhe
des Bereiches II in Fig. 1,
Fig. 3 in ebenfalls vergrößerter Schnittdarstellung die obere
Lenkspindelanordnung im Bereich III nach Fig. 1 auf Hö
he eines zweiten, lenkradferneren Lagersitzes,
Fig. 4 in einem Längsschnitt eine weitere Ausführungsform ei
ner erfindungsgemäßen Lenkanlage, bei der zwischen der
oberen und der unteren Lenkspindel unter Zwischenschal
tung eines zweiten Gelenkpunktes eine mittlere Lenk
spindel hinzugefügt ist,
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der Lenk
anlage nach Fig. 4 im Bereich der oberen Lenkspindelanordnung,
und
Fig. 6 in vergrößerter perspektivischer Darstellung eine Ge
häuseschale zur Lagerung der oberen Lenkspindelanord
nung.
Eine Lenkanlage nach Fig. 1 ist für einen Personenkraftwagen
vorgesehen, der eine steife Tragstruktur aufweist. Die steife
Tragstruktur ist mit einem Windschutzscheibenquerträger (1)
versehen, der unterhalb einer Windschutzscheibe des Personen
kraftwagens angeordnet ist. An diesen Windschutzscheibenquer
träger (1) schließt sich nach unten eine Stirnwand (2) an, die
in Abstand unterhalb des Windschutzscheibenquerträgers (1) mit
einem Stirnwandquerträger (3) versehen ist. Ebenfalls Teil der
Tragstruktur ist ein im Innenraum des Personenkraftwagens ver
laufender Instrumentenquerträger (4), der sich zwischen den
beiden A-Säulen der Tragstruktur erstreckt und zur Stützung des
Cockpits des Personenkraftwagens beiträgt. Der Instrumenten
querträger (4) weist einen kreisförmigen Rohrquerschnitt auf.
Die Lenkanlage selbst weist eine untere Lenkspindelanordnung
(5) auf, die mittels einer nicht näher gezeigten Kupplung an
ein nicht dargestelltes Lenkgetriebe im Bereich der Vorderrad
achsschenkel anschließt. Die untere Lenkspindelanordnung (5)
ragt - in Fahrzeuglängsrichtung gesehen - schräg nach hinten
und nach oben.
An ihrem oberen Stirnende ist die untere Lenkspindelanordnung
(5) mittels eines Kreuzgelenkes (6) mit einer oberen Lenkspin
delanordnung (7, 8) verbunden, die durch das Cockpit hindurch
in den Fahrzeuginnenraum ragt. Die obere Lenkspindelanordnung
weist ein an das Kreuzgelenk (6) anschließendes Stützspindel
teil (7) in Stabform sowie ein Lenkradspindelteil (8) in Form
eines Lenkspindelrohres auf, das koaxial zu dem Stützspindel
teil (7) angeordnet ist und dieses teilweise axial übergreift.
An dem in den Fahrzeuginnenraum ragenden Stirnende des Lenkrad
spindelteiles (8) ist eine Kerbverzahnung (9) vorgesehen, auf
die ein Lenkrad drehfest mit dem Lenkradspindelteil (8) auf
setzbar ist. Um zu verhindern, daß bei einem Fahrzeugaufprall
das Lenkrad den Überlebensraum des Fahrers einschränkt, ist
das Lenkradspindelteil (8) teleskopförmig auf das Stützspind
delteil (7) bei Auftreten einer Aufprallbelastung in einer Ver
schieberichtung (A) aufschiebbar. Gleichzeitig soll aber ver
hindert werden, daß das Lenkradspindelteil (8) durch eine Ver
schiebung von Hand oder im normalen Fahrbetrieb sich auf das
Stützspindelteil (7) aufschiebt. Beim dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist daher die axiale Sicherungskraft durch zwei
Reibelemente in Form einer Reibhülse (15) und eines Reibringes
(16) (Fig. 2) auf 3000N festgesetzt. Die Reibhülse (15) ist
koaxial im Bereich eines unteren Stirnendes (14) des Lenkrad
spindelteiles (8) zwischen dem Lenkradspindelteil (8) und dem
Stützspindelteil (7) radial angeordnet, wobei sie das Stütz
spindelteil (7) ummantelt und an einer Innenwandung des Lenk
radspindelteiles (8) anliegt. Funktionsgleich ist der Reibring
(16) in eine Ringnut des Stützspindelteiles (7) im Bereich des
von dem Kreuzgelenk (6) abliegenden freien Stirnendes eingebet
tet und drückt radial gegen die Innenwandung des Lenkradspin
delteiles (8). Unmittelbar im Anschluß an den Reibring (16) ist
die Innenwandung des Lenkradspindelteiles (8) radial nach innen
abgestuft, wodurch ein Anschlag für den Reibring (16) und damit
eine Begrenzung des Verschiebeweges auf dem Stützspindelteil
(7) erzielt wird. Die Reibkraft der beiden Reibelemente ist auf
die axiale Sicherungskraft von 3000N abgestimmt. Eine Verschie
bung des Lenkradspindelteiles (8) in Verschieberichtung (A) ist
daher erst nach Auftreten einer Aufprallbelastung auf das Lenk
rad von mehr als 3000N möglich. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel ist die axiale Sicherungskraft durch ein zusätzliches
hülsenförmiges Crashelement (13) auf 5000N erhöht, wodurch USA-
Forderungen entsprochen ist. Dazu ist eine glasfaserverstärkte
Kunststoffhülse (13) vorgesehen, die sich im Bereich des dem
Kreuzgelenk (6) zugewandten Endes des Stützspindelteiles (7) an
einem Stützring (25) abstützt und an ihrem gegenüberliegenden
Stirnende bündig mit dem unteren Stirnende (14) des Lenkrad
spindelteiles (8) abschließt.
Die obere Lenkspindelanordnung ist ohne den Einsatz eines Man
telrohres an zwei zueinander beabstandeten Lagersitzen (10, 11)
drehbar gelagert und axial gesichert. Dabei ist ein oberer La
gersitz (10) auf Höhe des Instrumentenquerträgers (4) vorgese
hen. An dem Instrumentenquerträger (4) mittels einer Schraub
verbindung (20) befestigt ist ein Lagergehäuse (18, 19), das
eine Blechkonstruktion darstellt und das Lenkradspindelteil (8)
umgibt. Auf Höhe des Lagergehäuses (18, 19) ist auf dem Lenk
radspindelteil (8) ein Radialwälzlager (17) in Form eines Ku
gellagers mittels zweier nicht näher bezeichneter Sicherungs
ringe befestigt. Das Lagergehäuse weist eine Radialplatte (18)
auf, die auf der zum Lenkrad hin gewandten Seite des Wälzlagers
(17) angeordnet ist und das Wälzlager (17) in axialer Richtung
entgegen der Verschieberichtung (A) sichert. In Verschieberich
tung ist an die Radialplatte (18) ein Ringflansch (19) ange
setzt, der das Radialwälzlager (17) radial nach außen stützt.
In Verschieberichtung (A) ist das Lagergehäuse (18, 19) offen,
so daß das Wälzlager (17) bei einer Verschiebung des Lenkrad
spindelteiles (8) in Verschieberichtung (A) aus dem Lagergehäu
se (18, 19) herausgeschoben werden kann.
Für die obere Lenkspindelanordnung (7, 8) ist außerdem unmit
telbar benachbart zu dem Kreuzgelenk (6) ein weiterer Lagersitz
(11) vorgesehen. Dazu ist auf das spindelförmige Stützspindel
teil (7) ein zylindrischer Stützring (25) aufgeschweißt, dessen
Außendurchmesser etwa dem Außendurchmesser des Lenkradspindel
teiles (8) im Bereich seines Stirnendes (14) entspricht. Auf
dem Stützring (25) ist ein Radialwälzlager (23) vorgesehen,
das auf dem Stützring (25) zum Lenkradspindelteil (8) hindurch
einen Sicherungsring und zum Kreuzgelenk (6) hin durch eine
Tellerfeder (24) axial gesichert ist, die sich an einem zwei
ten, zum Kreuzgelenk (6) benachbarten Sicherungsring abstützt.
Das Radialwälzlager (23) ist mittels der Tellerfeder (24) in
axialer Richtung entgegen der Verschieberichtung (A) gegen den
oberen Sicherungsring (nicht näher bezeichnet) vorgespannt. Dem
Radialwälzlager (23) ist ein stationäres Lagergehäuse (22) zu
geordnet, das das Radialwälzlager (23) in beiden axialen Rich
tungen sichert. Das Lagergehäuse (22) stellt ebenfalls eine
Blechkonstruktion dar und ist aus zwei Halbschalen zusammenge
setzt, die mit Hilfe von Schraubverbindungen miteinander ver
bunden sind. Eine obere Schraubverbindung (21) dient zur Befe
stigung des Lagergehäuses (22) an einer Tragstrebe (12), die
starr mit dem Windschutzscheibenquerträger (1) verbunden ist.
Die Tragstrebe (12) ist V-förmig ausgeführt und ausreichend
versteift, um eine stationäre Anordnung des Lagergehäuses (22)
auch bei Auftreten einer Aufprallbelastung zu gewährleisten.
Sobald bei einem Aufprall des Personenkraftwagens auf das Lenk
rad (8) durch den Körper des Fahrers eine axiale Kraft in Ver
schieberichtung (A) wirkt, die größer ist als die axiale Siche
rungskraft von 5000N, wird das Lenkradspindelteil (8) in Ver
schieberichtung (A) teleskopförmig auf das Stützspindelteil (7)
aufgeschoben. Dabei wird das aus Kunststoff bestehende Crashe
lement (13) verformt. Bei der Verschiebung des Lenkradspindel
teiles (8) wird das Radialwälzlager (17) aus dem Lagersitz (10)
herausgeschoben. Der untere Lagersitz (11) hingegen übt seine
Stützfunktion aus, indem das Radialwälzlager (23) in dem Lager
gehäuse (12) stabil axial gehalten wird. Durch die Tellerfeder
(24) wird das Stützspindelteil (7) ebenfalls in einer axial ex
akt definierten Position relativ zu dem Radialwälzlager (23)
und damit auch relativ zu dem Lagergehäuse (22) gehalten. Die
axiale Sicherung erfolgt dabei aufgrund der Verwendung der Tel
lerfeder (24) spielfrei.
Eine Lenkanlage nach den Fig. 4 bis 6 entspricht insbesondere
in funktioneller Hinsicht zum großen Teil der anhand der Fig. 1
bis 3 beschriebenen Lenkanlage. Mit der nachfolgenden Beschrei
bung wird insbesondere auf die Unterschiede und Modifizierungen
dieser Lenkanlage gegenüber der zuvor beschriebenen Lenkanlage
eingegangen, ohne eine komplette, detaillierte Beschreibung der
Lenkanlage zu wiederholen. Für funktionsgleiche Bauteile dieser
Lenkanlage wird auf die Beschreibung zu der Lenkanlage gemäß
den Fig. 1 bis 3 verwiesen. Um den Vergleich mit dieser Lenkan
lage zu erleichtern, sind funktionsgleiche Bauteile mit den
gleichen Bezugsziffern unter Hinzufügung eines Buchstaben ,,a"
bezeichnet. Die Lenkanlage weist entsprechend Fig. 4 eine un
tere Lenkspindelanordnung (5a) auf, die mittels eines Kreuzge
1enkes (26) in einen unteren und einen mittleren Teil unter
teilt ist. Die untere Lenkspindelanordnung (5a) ist mittels ei
nes weiteren Kreuzgelenkes (6a) an eine obere Lenkspindelanord
nung (7a, 8a) angeschlossen, die durch das Cockpit hindurch ins
Fahrzeuginnere ragt. Diese obere Lenkspindelanordnung weist ein
Stützspindelteil (7a) und ein Lenkradspindelteil (8a) auf, die
entsprechend der Ausführung gemäß den Fig. 1 bis 3 teleskopför
mig ineinanderschiebbar sind.
Die obere Lenkspindelanordnung (7a, 8a) ist ohne das Vorsehen
eines Mantelrohres direkt in zwei zueinander beabstandeten La
gersitzen (10a, 11a) gelagert, wobei der untere Lagersitz (11a)
tragstrukturfest über eine Tragstrebe (12a) mit dem Windschutz
scheibenquerträger (1) verbunden ist. Die beiden Lagersitze
(10a und 11a) werden durch jeweils eine Gehäuseschale (28a bzw.
28b) (Fig. 5 und 6) gebildet, die einander zu einem gemeinsamen
Lagergehäuse ergänzen. Dazu weist jede Gehäuseschale (28a, 28b)
axial nach vorne abragende Profilstege (29a) auf, die so auf
einander abgestimmt sind, daß sie sich in der zusammengefügten
Position gemäß Fig. 5 überlappend überlagern. In der Gehäuse
schale (28a) sitzt ein Wälzlager (17a, 19a), das entsprechend
der Ausgestaltung gemäß den Fig. 1 und 3 in einer Verschiebe
richtung A (nicht dargestellt) offen gestaltet ist. Ein Wälz
lager (22a) der anderen Gehäuseschale (28b) ist entsprechend
umgekehrt symmetrisch gestaltet und in Richtung des Lenkrad
spindelteiles (8a) offen. Als Energieabsorberelement dient bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 und 5 eine rohrförmige
Blechhülse (13a), die den Stützspindelteil (7a) sowie teilweise
den Lenkradspindelteil (8a) in radialem Abstand umschließt.
Diese Blechhülse (13a) stützt sich im Bereich des tragstruktur
festen Lagersitzes (11a) an einem Stützring (25a) ab, auf dem
das Wälzlager (22a) angeordnet ist. Mit ihrem gegenüberliegen
den Stirnende stützt sich die Blechhülse (13a) an einem weite
ren Stützring (14a) ab, der auf dem Außenumfang des Lenkrad
spindelteiles (8a) angeordnet ist und axial durch einen radial
abragenden Ringflansch (15a) des Lenkradspindelteiles (8a) ge
sichert ist. Zur Montage des Lagergehäuses werden die beiden
Gehäuseschalen (28a und 28b) gemäß Fig. 5 zusammengefügt und so
axial gegeneinander gedrückt, daß die Wälzlager (17a, 19a; 22a)
unter Vorspannung gehalten werden und somit spielfrei sind.
Unter dieser axialen Krafteinwirkung werden die korrespondie
renden Profilstege (29a bzw. 29b) der beiden Gehäuseschalen
(28a und 28b) durch Punktschweißen starr miteinander verbunden.
Somit ergibt sich für die obere Lenkspindelanordnung (7a, 8a)
ein stabiles Lagergehäuse, das mit einer flügelartigen Träger
konsole (27) im Bereich der Befestigungspunkte (30) verschraubt
wird. Die flügelartige Trägerkonsole (27) ragt axial, d. h. zum
einen ins Fahrzeuginnere und zum anderen zum Motorraum hin, von
einem Instrumentenquerträger (4a) ab und ist auf diesem festge
schweißt.
Bei dieser Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 6 ist somit die
gesamte obere Lenkspindelanordnung vorab zu einer Vormontage
baueinheit zusammenfügbar und anschließend komplett vormontiert
auf die Trägerkonsole (27) des Instrumentenquerträgers (4a)
aufschraubbar. Zur Vormontagebaueinheit gehören dabei neben dem
Stützspindelteil (7a) und dem Lenkradspindelteil (8a) die
Stützringe (14a und 25a) sowie die zwischen diesen gehaltene,
energieabsorbierende Blechhülse (13a), die Gehäuseschalen (28a
und 28b) einschließlich der einstückig angeformten Profilstege
(29a bzw. 29b) sowie die Wälzlager (17a, 19a; 22a).
Claims (10)
1. Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug mit einer an ein Lenkge
triebe anschließenden unteren Lenkspindelanordnung, die mittels
wenigstens eines Gelenkes mit einer oberen Lenkspindelanordnung
verbunden ist, wobei die obere Lenkspindelanordnung zwei teles
kopförmig axial ineinanderschiebbare Spindelteile aufweist, und
wobei das eine Spindelteil als Stützspindelteil mittels eines
Radiallagers axial stabil an einem Tragelement einer Tragstruk
tur des Kraftfahrzeugs abgestützt ist und das andere, mit einem
Lenkrad versehene Spindelteil als Lenkradspindelteil bei Auf
treten einer Aufprallbelastung auf das Lenkrad relativ zu dem
Stützspindelteil verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Lenkradspindelteil (8) ein radiales Wälz- oder
Gleitlager (17) axial fixiert angeordnet ist, das in einem
tragstrukturfest gehaltenen Lagergehäuse (18, 19) axial gesi
chert angeordnet ist, wobei die Sicherungskraft geringer als
eine definierte Aufprallbelastung auf das Lenkrad ist, und wo
bei das Lagergehäuse (18, 19) in Verschieberichtung des Lenk
radspindelteiles (8) für eine Freigabe des Wälz- oder Gleitla
gers (17) axial offen gestaltet ist.
2. Lenkanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an ein von dem Lenkrad abliegendes Stirnende (14) des Lenk
radspindelteiles (8) ein koaxial zu dem Stützspindelteil (7)
angeordnetes Energieabsorberelement (13) anschließt, das sich
gegenüberliegend zu dem Stirnende (14) des Lenkradspindelteiles
(8) auf Höhe des Radiallagers (22, 23) axial abstützt.
3. Lenkanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Stützspindelteil (7) ein Federelement (24) zugeordnet
ist, das das Stützspindelteil (7) gegenüber einem Lagersitz
(11) des Radiallagers (22, 23) vorspannt.
4. Lenkanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Energieabsorberelement (13) hülsenförmig gestaltet ist
und das Stützspindelteil (7) der oberen Lenkradspindelanordnung
ummantelt.
5. Lenkanlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Energieabsorberelement (13) aus Kunststoff hergestellt
ist.
6. Lenkanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl sowohl der Lagersitz (11a) des Radiallagers (22a)
als auch das Lagergehäuse (10a) des radialen Wälz- oder Gleit
lager (17a, 19a) jeweils eine Gehäuseschale (28a, 28b) aufwei
sen, die mit axial aufeinander zuragenden und überlagert mit
einander fixierbaren Profilstegen (29a, 29b) versehen sind.
7. Lenkanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Energieabsorberelement (13a) rohrförmig gestaltet ist
und sich zu beiden Stirnenden an jeweils einem Stützring (14a,
25a) abstützt, wobei ein Stützring (25a) dem tragstrukturfest
angeordneten Radiallager (22a) zugeordnet ist und der andere
Stützring (14a) axial auf dem Außenumfang des Lenkradspindel
teiles (8a) abgestützt ist.
8. Lenkanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lenkradspindelteil (8a), das Stützspindelteil (7a), das
Wälz- oder Gleitlager (17a, 19a), das Radiallager (22a), das
Energieabsorberelement (13a), die Stützringe (14a, 25a) und die
Gehäuseschalen (28a, 28b) zu einer Vormontageeinheit zusammen
gefügt sind.
9. Lenkanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuseschalen (28a, 28b) unter axialer Vorspannung der
Vormontageeinheit durch die Profilstege (29a, 29b) starr mit
einander verbunden, insbesondere verschweißt sind.
10. Lenkanlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vormontageeinheit auf einer mit einem Instrumentenquer
träger (4a) verbundenen, flügelartigen Trägerkonsole (27) befe
stigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123482 DE19523482B4 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123482 DE19523482B4 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19523482A1 true DE19523482A1 (de) | 1997-01-02 |
DE19523482B4 DE19523482B4 (de) | 2005-05-25 |
Family
ID=7765462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995123482 Expired - Fee Related DE19523482B4 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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