DE19522188A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dicke und/oder des komplexen Brechungsindexes dünner Schichten und Verwendung zur Steuerung von Beschichtungsverfahren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dicke und/oder des komplexen Brechungsindexes dünner Schichten und Verwendung zur Steuerung von BeschichtungsverfahrenInfo
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- DE19522188A1 DE19522188A1 DE1995122188 DE19522188A DE19522188A1 DE 19522188 A1 DE19522188 A1 DE 19522188A1 DE 1995122188 DE1995122188 DE 1995122188 DE 19522188 A DE19522188 A DE 19522188A DE 19522188 A1 DE19522188 A1 DE 19522188A1
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Bestimmung der Dicke von einzelnen oder
mehreren dünnen Schichten und/oder des komplexen Bre
chungungsindexes, die auf Substrate aufgebracht sind,
um den Substraten neue Eigenschaften zu verleihen
sowie die Verwendung zur Steuerung des Beschichtungs
prozesses.
Es ist bekannt, Schwingquarze zur Schichtdickenmes
sung im Beschichtungsprozeß zu verwenden, wobei die
Eigenfrequenz der Schwingquarze, mit der durch die
Beschichtung hervorgerufenen Veränderungen der Masse
verstimmt wird.
Weiterhin ist es bekannt, auftretende Lichtinterfen
zen auszunutzen, um die Dicke solcher Schichten zu
ermitteln. Hierbei wird die Änderung der reflektier
ten Lichtintensität bei einer einzigen Wellenlänge λ
in bezug auf die Beschichtungsdauer ausgewertet. Auf
grund der Veränderung des durch die wachsende
Schichtdicke d vergrößerten optischen Weges
P = 2 * nR * d verändert sich die reflektierte Licht
intensität. Bei einer bestimmten Schichtdicke erfolgt
die Interferenz des vom Substrat reflektierten Licht
strahles mit dem an der Schichtoberfläche reflektier
ten Lichtstrahlanteil. Die destruktive Interferenz,
die dem Minimum der reflektierten Lichtintensität
entspricht, ist mit P = λ/2 bestimmbar. Bei bekanntem
Brechungsindex nR ist die Schichtdicke d bei destruk
tiver Interferenz d = λ/(4 * nR).
Für die Bestimmung der Dicke mehrerer auch überein
ander aufgebrachten Schichten, ist es erforderlich,
für jede einzelne Schicht des Mehrfachschichtsystem
ein neues, unbeschichtetes Probeglas zu verwenden.
Mit solchen bekannten Verfahren und Geräten können
jeweils nur einzelne Schichten, jedoch nicht das ge
samte aufgebrachte Schichtsystem sequenziell gemessen
werden.
Für die Bestimmung des komplexen Brechungsindex
n = nR + i * ni, der die optischen Eigenschaften be
einflußt, ist ein anderes Meßgerät zusätzlich erfor
derlich. Hierfür werden üblicherweise Elipsometer
durch Winkel aufgelöste Messungen von Reflektion und
Transmission außerhalb einer Beschichtungsanlage ver
wendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, die einfach arbeiten und
auch in der Lage sind Mehrschichtsysteme in dieser
Form zu messen sowie eine Möglichkeit zu schaffen,
die Messungen In-situ durchzuführen, wobei die Meß
ergebnisse für die Steuerung des Beschichtungsprozes
ses verwendet werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 für das Verfahren
und des Anspruchs 8 für die Vorrichtung gelöst. Vor
teilhafte Ausgestaltungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich mit der Verwendung der in
den untergeordneten Ansprüchen enthaltenen Merkmale.
Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist es durch
die nahezu gleichzeitige wellenlängen- und/oder pola
risationsaufgelöste Messung des vom beschichteten
Substrat reflektierten und transmittierten Lichtes
möglich, neben der Bestimmung der Dicke und/oder des
komplexen Brechungsindexes von Schichten in Mehr
schichtsystemen sowohl Ex-situ als auch In-situ beim
Beschichten des Substrates zu messen.
Dabei wird quasi simultan der gesamte spektrale Be
reich von Reflektion R (λ) und Transmission T (λ)
bestimmt. Dieses kann einmal ohne, als auch polarisa
tionsaufgelöst durchgeführt werden, indem die Pola
risation in zweifacher Form senkrecht und parallel
polarisiert erfolgt und die senkrecht und parallel
polarisierten Anteile Rs (λ), Rp (λ), Tp (λ), Ts (λ)
nahezu gleichzeitig gemessen werden.
Die einzelnen Schichten auch von Mehrfach-Schichtsy
stemen können durch Vergleich der gemessenen Reflek
tion Rim (λ), Transmission Tim (λ) mit den jeweils
theoretischen berechneten Reflektions- und Trans
missionswerten für die jeweiligen Wellenlängen cha
rakterisiert werden. Dabei bezeichnet der Index i die
jeweiligen Reflektions- und Transmissionswerte nach
dem Aufbringen der i-ten Schicht. Dabei erfolgt der
Vergleich für alle theoretisch berechneten mit den
gemessenen spektralen Werten für alle ausgewerteten
Wellenlängen λj; j = 1, 2, 3 . . . m. Die Anzahl der
ausgewerteten Wellenlängen m sollte dabei größer als
30, bevorzugt im Bereich oberhalb 250 verschiedener
Wellenlängen λj liegen. Entsprechend der auszuwerten
den Anzahl m von verschiedenen Wellenlängen müssen in
einem Detektor entsprechend viele lichtempfindliche
Sensoren so ein- oder zweidimensional angeordnet
sein, daß sie die einzelnen Sprektrallinien, die mit
tels eines dispersiven Elementes erzeugt werden, er
fassen können. Die Anzahl kann je nach geforderter
Meßgenauigkeit oder einem entsprechend zur Verfügung
stehenden Detektor ausgewählt werden.
Neben dem Vergleich mit theoretisch berechneten Wer
ten besteht auch die Möglichkeit eine Auswertung mit
einem Soll-Ist-Wertvergleich zwischen den gemessenen
und vorab ermittelten Eichwerten, die an Hand von
bekannten Proben ermittelt wurden, durchzuführen. Die
theoretisch berechneten, wie auch die Eichwerte kön
nen dabei in einer Wissensbasis, in einer Auswerte
einheit hinterlegt sein und für den Vergleich mit den
gemessenen Werten von dort zur Verfügung gestellt
werden.
Bei der Berechnung der theoretischen Werte Rj (λj) und
Tj (λj) können durch das Vorgeben von Brechungsindex
und Sollschichtdicke bestimmt werden. Die drei Para
meter d (Schichtdicke), nR und ni (komplexer Brech
nungsindex) können durch die Auswertung einer relativ
großen Anzahl Wellenlängen λj in einem breiten Spek
tralbereich (U V bis N I R) durch Inversion eines
Matrixgleichungssystems, wie es im späteren noch nä
her beschrieben wird, ermittelt werden. Für diese
Bestimmung werden bevorzugt Wellenlängen ausgewählt,
die eine geringe Brechungsindexabhängigkeit haben.
Entgegen der herkömmlichen Vorgehensweise unter Ver
wendung von Interferometern kann mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren die Charakteristik von Reflektion
und Transmission eines sequentiell mit mehreren
Schichten beschichteten Probeglases gemessen und an
schließend mit den theoretisch berechneten bzw. den
Eichwerten verglichen werden. Dadurch ist es möglich,
daß ein entsprechend beschichtetes Probeglas während
der Messungen nicht gewechselt werden muß und die
Charakteristik des gesamten Schichtsystems bestimmbar
ist.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren für die Steuerung
einer Beschichtungsanlage verwendet, führt dies dazu,
daß die Abweichungen von den vorgegebenen Sollwerten
in bezug auf die Schichtdicke und Brechungsindex für
den gesamten relevanten Sprektralbereich minimiert
wird.
Die Charakteristiken Ri und Ti können mit einem
Matrixalgorithmus, wie er in M. Born, E. Wolf;
"Principles of Optics"; Pergamonpress; Oxford; 1980
beschrieben ist, berechnet werden. Jede einzelne
der Schichten eines Mehrfachschichtsystems wird dabei
durch eine komplexe 2×2 Matrix-Mi beschrieben. Da
bei sind die Parameter in der Matrix die Schichtdicke
d sowie der Realteil des Brechnungsindex nR, der Ima
ginärteil des Brechungsindex ni.
Werden beispielsweise 256 verschiedene Wellenlängen
für die Bestimmung der Schichtcharakteristik herange
zogen, erfolgt der Vergleich für jede einzelne gemes
sene Wellenlänge mit der berechneten bzw. dem vorab
als Eichwert ermittelten und gespeicherten Wert. Wel
lenlängen aufgelöst mit:
Polarisation aufgelöst mit:
Vorteilhaft ist es dabei, daß die Möglichkeit be
steht, korrigierend in den Beschichtungsprozeß ein
zugreifen, wenn ermittelt wird, daß eine Schicht im
aufgebrachten Schichtsystem nicht den Vorgaben ent
spricht. Ein solcher Fehler kann dadurch korrigiert
werden, daß bei mindestens einer nachfolgend aufzu
bringenden Schicht die entsprechenden Parameter ver
ändert werden.
Im folgenden soll der mathematische Algorithmus, der
für die Berechnung der Charkateristiken von Reflek
tion und Transmission verwendet wird, näher beschrie
be werden. Dabei werden vorab Substratmaterial, Ein
trittsmedium und Austrittsmedium sowie die Anzahl der
Schichten, deren Reihenfolge und die entsprechenden
Sollschichtdicken eingegeben. Anschließend erfolgt
die Berechnung der Matrix für jede einzelne Schicht
mit Hilfe von in einer Materialdatei abgelegten ent
sprechenden materialspezifischen Einzelwerten oder
wie dies bereits aufgeführt wurde für gespeicherte,
gemessene Eichwerte mR (λj), ni (λj). Mit M wird die
Matrix der i-ten Schicht bezeichnet und die Matrix
eines Schichtsystems Mi* kann für i-Schichten mit
bestimmt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einer Meßvor
richtung durchgeführt werden, bei der ein möglichst
kollimierter Lichtstrahl einer als bevorzugt Weiß
lichtquelle ausgebildeten Lichtquelle eingesetzt wer
den, um eine solche auch direkt in Beschichtungsanla
gen einsetzen zu können. Der so gesendete Lichtstrahl
wird hierbei bevorzugt durch ein Schutzrohr mit einem
großen Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser ge
führt, um die gesamte Optik vor einer Beschichtung zu
schützen. Der relativ kleine Durchmesser des Schutz
rohres bewirkt eine geringe Winkeltoleranz für den
Einfallswinkel des reflektierten Lichtes auf ein Pro
beglas.
Für eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann bevorzugt
eine stark kollimierte Weißlichtquelle mit hoher
Lichtintensität in Form einer Halogenreflektorlampe
verwendet werden, die einen parabolisch geformten Re
flektor und eine Axialwendel aufweist, die den Öff
nungswinkel des Lichtkegels im Bereich von 5° bis 12°
halten. Durch zusätzliche Beschichtung der Halogenre
flektorlampe kann die spektrale Charakteristik einer
solchen Lichtquelle L (λj) gemeinsam mit der spektra
len Charkateristik eine Detektors D (λj) so be
einflußt werden, daß eine möglichst geringe spektrale
Variation auftritt:
L (λj) * D (λj) ≈ L (λk) * D (λK) für j ≠ K dadurch wird die Dynamik der Messung wellenlängenunabhängig. Bevorzugt wird die verwendete Lichtquelle mit einer Gleichspannung betrieben und so eine hohe Konstanz der Lichtemission über einen bestimmten Zeitraum er reicht.
L (λj) * D (λj) ≈ L (λk) * D (λK) für j ≠ K dadurch wird die Dynamik der Messung wellenlängenunabhängig. Bevorzugt wird die verwendete Lichtquelle mit einer Gleichspannung betrieben und so eine hohe Konstanz der Lichtemission über einen bestimmten Zeitraum er reicht.
Der von der Lichtquelle gesendete Lichtstrahl wird
kollimiert und im Anschluß daran in eine Lichtleitfa
ser fokussiert.
Hierfür wird bevorzugt eine gezogene Lichtleitfaser
eingesetzt, die sich in Strahlrichtung konisch ver
jüngt, um die Totalreflexion am Fasermantel so auszu
nutzen, daß das aus der konischen Lichtleitfaser aus
tretende Licht auf einen Durchmesser von etwa 100 µm
bis 300 µm gebündelt ist. Mittels eines Y-Kopplers
erfolgt eine Teilung des gesendeten Lichtstrahles und
ein Teil des Lichtstrahles wird auf die Probe und ein
anderer Teil direkt auf einen Detektor gerichtet. Die
Teilung des Lichtstrahles kann dabei beispielsweise
neben dem Y-Koppler auch mit zwei dicht benachbarten
Lichtleitfasern erfolgen.
Eine sich konisch verjüngende Lichtleitfaser hat den
Vorteil, daß das durch diese geführte Licht eine hohe
Leuchtdichte aufweist.
Die in einen Sendekopf eingeführte Lichtleitfaser ist
mit einem herkömmlichen Faserstecker an diesem befe
stigt und das austretende Licht wird erneut
kollimiert, um ein paralleles Lichtbündel zu erhal
ten. Durch Austausch verschiedener Linsen im Sende
kopf kann konvergentes oder divergentes Licht, ent
sprechend des Abstandes zwischen Sendekopf und Probe
beziehungsweise des Krümmungsradius der Probe, einge
stellt werden.
Das auf die Probe auftreffende Licht wird dort teil
weise reflektiert und mittels eines weiteren Strahl
teilers und zusätzlicher Kollimatorlinsen in einen
Empfangskopf auf eine weitere Lichtleitfaser gegeben,
die das reflektierte Licht R zu einem Multiplexer
leitet. Das durch die Probe transmittierte Licht ge
langt ebenfalls durch Kollimatorlinsen eines zweiten
Empfangskopfes durch eine Lichtleitfaser zum Multi
plexer, in dem das reflektierte Licht R, das trans
mittierte Licht T und das gesendete Licht L zusammen
geführt werden. Der Multiplexer ist dabei so ausge
führt, daß er nahezu zeitgleich intermittierend je
weils einen Teil dieses Lichtes L (λj), R (λj) und
T (λj) auf ein mittels fasergekoppeltes Spektrometer
richtet.
Bei der wellenlängenaufgelösten Messung besteht der
Multiplexer aus einem Dreifacheingang mit drei Licht
leitfasern, die bevorzugt einen Durchmesser von etwa
500 µm haben und einer einzigen Ausgangsfaser zum als
dispersiven Element ausgebildeten Spektrometer. Zur
Verminderung von Koppelverlusten sind die drei Licht
leitfasern des Multiplexers in einem Abstand, der
kleiner als 1 mm ist von den Lichtleitfasern L, R und
T angeordnet. In diesem relativ kleinen Zwischenraum
können sich beispielsweise elektromechanische oder
elektrooptische Verschlüsse befinden, mit denen es
möglich ist, jeweils einen der drei Kanäle freizuge
ben und die anderen zu sperren, so daß immer nur
Licht aus einem Lichtleitfaser auf den Detektor ge
führt wird.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, die elektromecha
nischen Verschlüsse oder andere äquivalent wirkende
Mittel so auszubilden, daß die Zeit der Freigabe für
jeden Kanal separat und in unterschiedlicher Länge
einstellbar ist, um diese Zeit, der bevorzugt eben
falls kanalspezifisch einstellbaren Integrationszeit
des Detektors im Spektrometer anzupassen. Dadurch kann
je nach Beschichtungsart (Antireflexion, Hochrefle
xion), und der entsprechenden Höhe der reflektier
ten/transmittierten Lichtenergie eine optimale Aus
steuerung des Detektors erreicht werden. Die Integra
tionszeit ist dabei bevorzugt im Bereich von etwa 100
bis 500 ms variabel einstellbar, und so eine nahezu
gleichzeitige Messung der drei Kanäle möglich.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich mit einer polarisationsaufge
lösten Messung von reflektiertem und transmittiertem
Licht. Hierbei werden an Stelle der vorbeschriebenen
Strahlteiler Polarisatoren und Analysatoren zur Er
zeugung des polarisierten und anschließenden Auswer
tung des beispielsweise senkrecht und parallel pola
risierten Lichtanteiles verwendet. Wird das Licht
parallel und senkrecht polarisiert, ist an Stelle des
Multiplexers mit drei Kanälen ein entsprechender mit
fünf verschiedenen Kanälen zu verwenden. Die polari
sationsaufgelöste Messung ist besonders zur Charak
teresierung von Dünnfilmpolarisator-Schichten geeig
net.
Nachfolgend soll die Erfindung an Ausführungsbeispie
len näher beschrieben werden.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vor
richtung für eine wellenlängenaufgelöste
Messung;
Fig. 2 eine Vorrichtung für eine polarisationsauf
gelöste Messung und
Fig. 3 eine spezielle Konstruktion für eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung.
Eine als Weißlichtlampe ausgeführte Lichtquelle 1 mit
einem parabolisch geformten Reflektor 2 sendet Licht
über eine Kollimatorlinse 3 in eine sich konisch ver
jüngende Lichtleitfaser 4. Über eine weitere Licht
leitfaser 6 gelangt das Licht zur Teilung des Licht
strahles in einen Y-Koppler 7 und wird von diesem
einmal direkt in einer Lichtleitfaser L zu einem
Dreifachmultiplexer 15 geleitet und der andere Teil
des Lichtstrahles gelangt in einen Sendekopf, in dem
es mit einem Faserstecker 8 gehalten ist. Im Sende
kopf wird dieser Teil des Lichtstrahles durch eine
Kollimatorlinse 9, einen Strahlteiler 10, eine
Schutzscheibe 11 auf eine Probe 12 gesendet. Die
Schutzscheibe 11 ist hierbei bevorzugt in einem Win
kel größer 0° und kleiner als ca. 10° geneigt, um Re
flektionen zur Einkoppellichtfaser zu vermeiden und
den Lichtdurchgang polarisationsunabhängig zu halten.
Zwischen der Schutzscheibe 11 und der Probe 12 wird
das Licht von einem Schutzrohr 5, mit großem Aspekt
verhältnis umschlossen.
Der von der Probe 12 reflektierte Teil des Lichtes
wird mit Hilfe des Strahlteilers 10 umgelenkt. Durch
eine weitere im Sensorkopf angeordnete Kollimatorlin
se 17 wird es in eine weitere Lichtleitfaser R und
durch diese zum Multiplexer 15 geführt.
Unterhalb der Probe 12 ist eine weitere Kollimator
linse 13 angeordnet, durch die das durch die Probe 12
transmittierte Licht über die Lichtleitfaser T, die
wiederum mit einem Faserstecker 14 befestigt ist,
ebenfalls zum Multiplexer 15 gesendet.
Im Multiplexer 15 ist schematisch dargestellt, daß
dieser drei Eingänge L, R und T aufweist und dort
Einkoppelstellen für jeden dieser Eingänge vorhanden
sind. Der Multiplexer 15 verfügt über einen Ausgang,
in dem das Licht zu einem Detektor 16 geführt ist,
der ein Spektrometer (bevorzugt ein Gitterspektrome
ter) und eine entsprechend große Anzahl lichtempfind
licher Sensoren aufweist. Dabei müssen die Sensoren
so angeordnet sein, daß eine wellenlängenaufgelöste
Erfassung möglich ist. Im Multiplexer 15 können nicht
dargestellte elektromechanische Verschlüsse angeord
net sein, die die Austrittsöffnungen der Lichtleitfa
sern L, R und T freigeben oder verschließen können
und zwar so, daß jeweils nur einer der Kanäle freige
geben ist. Die mit den lichtempfindlichen Sensoren
erfaßten Meßwerte werden einer Auswerte- und Steuer
einheit 18 zugeführt, in der ein Soll-Ist-Wertver
gleich mit theoretisch berechneten oder in einem dort
befindlichen Speicher abgelegten Eichwerten durchge
führt wird. Der an der Auswerte- und Steuereinheit 18
vorhandene Pfeil soll die Möglichkeit wiedergeben,
die darin besteht, das Vergleichsergebnis direkt für
die Steuerung des Beschichtungsprozesses zu verwen
den. Insbesondere bei reaktiven Prozessen kann das
erzeugte Steuersignal benutzt werden. Dank der früh
zeitigen Erkennung, kann beispielsweise bei nicht
ausreichendem reaktiven Partialdruck, erkannt werden,
ob die Schicht die geforderte Stöchiometrie besitzt
oder nicht. So kann beispielsweise bei der Aufbrin
gung von Siliziumoxidschichten erkannt werden, ob
Siliziummonoxid oder Siliziumdioxid gebildet worden
ist, da Siliziummonoxid gegenüber Siliziumdioxid eine
erhöhte Absorption aufweist, die in vielen Anwen
dungsfällen nicht erwünscht ist.
Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine Möglichkeit
einer polarisationsaufgelösten Messung. Dabei sind
gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen, wie
bei der Fig. 1 gekennzeichnet.
Ein Teil des von einer Lichtquelle 1 gesendeten Lich
tes wird über eine Lichtleitfaser L direkt auf einen
Fünffachmultiplexer 19, der bis auf die Anzahl der
Eingangskanäle dem bei der Beschreibung der Fig. 1
verwendeten Multiplexer 15 entspricht, gesendet. Ein
anderer Teil des Lichtes der Lichtquelle 1 wird über
eine Kollimatorlinse 3 durch einen Polarisator 20, in
dem das Licht parallel und senkrecht polarisiert
wird, auf die Probe 12 gerichtet. Das polarisierte
Licht fällt dabei in einem bestimmten Einfallswinkel
auf die Probe 12, so daß kein Strahlteiler, wie das
bei dem Beispiel nach Fig. 1 der Fall war, erforder
lich ist. Entsprechend dem Einfallswinkel des polari
sierten Lichtes ist ein Analysator 21 in einem ent
sprechenden Ausfallswinkel, zum Empfang des von der
Probe 12 reflektierten Lichtes angeordnet. Mit dem
Analysator 21 wird das polarisierte Licht in die par
allel und senkrecht polarisierten Bestandteile ge
trennt und unter Verwendung von nur schematisch dar
gestellten Linsen in Lichtleitfasern Rp und Rs gelei
tet. Durch diese beiden Lichtleitfasern Rt und Rs wird
das Licht zum Multiplexer 19 gesendet.
Für die Aufteilung des durch die Probe 12 transmit
tierten Lichtanteiles ist ein weiterer Analysator 21,
entsprechend der Ausrichtung des von der Lichtquelle
1 gesendeten Lichtes angeordnet und spaltet den senk
recht und parallel polarisierten Lichtanteil auf.
Über zwei weitere Lichtleitfasern Tp und Ts gelangen
auch diese beiden Lichtanteile zum Multiplexer 19.
Der Multiplexer arbeitet in der bereits beschriebenen
Art, wie der Multiplexer 15. Der einzige Unterschied
besteht darin, daß an Stelle der drei Kanäle nunmehr
fünf Kanäle geöffnet oder geschlossen werden müssen.
Intermittierend gelangt dann der jeweilige Anteil des
Lichtes zum Detektor 16, der ebenfalls, wie das bei
der Fig. 1 bereits beschrieben wurde, ausgebildet
ist. Die einzelnen Meßwerte werden vom Detektor 16,
wie das schematisch mit dem Pfeil dargestellt ist,
zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet. Hierbei
wird ebenfalls ein Soll-Ist-Wertvergleich durchge
führt und die Ergebnisse können ebenfalls zur Steue
rung des Beschichtungsprozesses verwendet werden.
Die Fig. 3 gibt eine konstruktiv ausgeführte Meßvor
richtung wieder, bei der die Winkeltoleranz unter
Verwendung von sechs Stangen (Hexapoden) in besonders
günstiger Form für den Einfallswinkel des reflektier
ten Lichtes auf die Probe 12, in Verbindung mit dem
relativ kleinen Durchmesser des Schutzrohres 5 einge
halten wird.
Claims (25)
1. Verfahren zur Messung der Dicke und/oder des
komplexen Brechungsindexes von auf Substraten
aufgebrachten dünnen Schichten,
bei dem,
die Reflektion R und Transmission T eines auf
eine zu bestimmende Probe (12) gerichteten
Lichtstrahles L wellenlängen- und/oder polarisa
tionsaufgelöst nahezu gleichzeitig gemessen wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die gemessenen Werte der Reflektion Rim
(λj) und der Transmission Tim (λj) für eine zu
bestimmende Schicht i mit in einer Wissensbasis
gespeicherten, berechneten oder in Vergleichs
messungen ermittelten Eichwerten für die theore
tische Reflektion Ri (λj) und der theoretischen
Transmission Ti (λj) für verschiedene Wellenlän
gen λj des gesendeten Lichtes L einem Soll-Ist-
Wertvergleich unterzogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gemessene Reflektion Rim
und die gemessene Transmission Tim für eine gro
ße Zahl von Wellenlängen λj in einem großen
Spektralbereich gemessen und verglichen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Wellenlängen
λj mit geringer Brechungsindexabhängikeit aus
gewählt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
das Spektrum des auf die Probe (12) gerichteten
Lichtes L (λj) gemessen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spektren
des einfallenden Lichtes L (λj), des reflektier
ten Lichtes R (λj) und des transmittierten Lich
tes T (λj) mit einem Spektrometer intermittie
rend, jedoch nahezu zeitgleich, gemessen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßzeit der einzelnen Komponenten
des einfallenden Lichtes L, des reflektierten
Lichtes R und des transmittierten Lichtes T, op
timale Integrationsverhältnisse erreichend, va
riiert werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Lichtquelle (1) Licht, mit einem breiten Wellen
längenbereich durch Lichtleitfasern (4, 6, L, R,
T, Rt, Rs, Tpo, Ts), einem Detektor (16) nach pas
sieren eines intermittierend auf Durchlaß
schaltenden Multiplexers (15, 19) sendend vor
handen ist, wobei ein Teil des Lichtes direkt
zum Multiplexer (15, 19) und der von einer Probe
(12) reflektierte und der durch die Probe (12)
transmittierte Lichtanteil getrennt durch den
Multiplexer (15, 19) auf den Detektor (16) ge
langt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtquelle (1) eine Weiß
lichtquelle ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Licht der Lichtquelle (1)
in eine sich konisch verjüngende Lichtleitfaser
(4) einkoppelbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtleitfaser (4) von einem
Schutzrohr (5) mit großem Verhältnis von Länge
zu Durchmesser umschlossen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schutzrohr (5) metallisch ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtleitfaser (6) von einem
Polyimidmantel umschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtstrahl vor
auftreffen auf die Probe (12) mit einem Y-Kopp
ler (7) teilbar ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
von 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Optiken mit Schutzscheiben geschützt sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schutzscheiben in einem Winkel
größer 0° und bis zu ca. 10° zum Lichtstrahl
geneigt sind.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
von 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Detektor (16) aus einem dispersiven Element und
einem ein- oder zweidimensionalen Feld definiert
angeordneter lichtempfindlicher Sensoren gebil
det ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß das dispersive Element ein Spek
trometer ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das dispersive Element ein Gitter
spektrometer ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtquelle (1) einen parabo
lisch geformten Reflektor (2), einen Öffnungs
winkel des Lichtkegels im Bereich zwischen 5 bis
10° sichernd, aufweist.
21. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
von 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Multiplexer (15, 19) eine getrennte Zuleitung
des von der Lichtquelle (1) abgestrahlten Lich
tes L, des von der Probe (12) reflektierten Lich
tes R und des durch die Probe (12) transmittier
ten Lichtes T ermöglichende elektromechanische
oder elektrooptische Verschlüsse aufweist.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
von 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil des von der Lichtquelle (1) über einen Po
larisator (20) auf die Probe (12) richtbar ist
und das von der Probe (12) reflektierte Licht
und das durch die Probe transmittierte Licht
über Analysatoren (21), in mindestens zwei un
terschiedliche polarisierte Bestandteile zerlegt
dem Multiplexer (19) zuführbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Multiplexer (19) eine getrenn
te Zuleitung des von der Lichtquelle (1) abge
strahlten Lichtes, des von der Probe (12) re
flektierten und polarisierten Lichtes Rt, Rs und
des durch die Probe (12) transmittierten Lichtes
Tt, Ts ermöglichende elektromechanische oder
elektrooptische Verschlüsse aufweist.
24. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur
Steuerung der Beschichtung von Substraten mit
dünnen Schichten.
25. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur
Steuerung des reaktiven Partialdruckes bei der
Beschichtung von Substraten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995122188 DE19522188C2 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dicke und/oder des komplexen Brechungsindexes dünner Schichten und Verwendung zur Steuerung von Beschichtungsverfahren |
PCT/DE1996/001104 WO1997000422A1 (de) | 1995-06-19 | 1996-06-19 | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der dicke und/oder des komplexen brechungsindexes dünner schichten und verwendung zur steuerung von beschichtungsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
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