DE19520086A1 - Programmgesteuertes, geldbetätigtes Unterhaltungs- und Spielgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein programmgesteuertes, geldbetätig­ tes Unterhaltungs- und Spielgerät mit einer Speichereinrich­ tung, insbesondere als Musikautomat.

Zur Ermöglichung eines vielseitigen und abwechslungsreichen Spielbetriebes ist in der DE 43 31 258 A1 ein programmgesteu­ ertes Unterhaltungsgerät vorgeschlagen worden, bei dem ein Gehäuse, eine mit dem Gehäuse verbundene oder in diesem vor­ gesehene Anzeige, insbesondere einen Bildschirm, dem Gehäuse zugeordnete Bedienelemente, eine in dem Gehäuse vorgesehene Steuereinheit und eine dem Gehäuse zugeordnete Speicherein­ richtung vorgesehen sind, in der Programm- und Dateninforma­ tionen gespeichert sind. Dieses programmgesteuerte Unterhal­ tungs- und Spielgerät kann jeweils entsprechend dem in der Speichereinrichtung gespeicherten Programm verwendet werden. Es kann auf diese Weise ganz entsprechend den Anforderungen von der Funktion her ausgestaltet werden, indem je nach Si­ tuation neue Programm- und Dateninformation eingelesen und gespeichert wird. Ein solcher Umspeicherungsvorgang bewirkt, daß sich die Eigenschaften des Spielgerätes ändern, d. h. es kann z. B. eine andere Spielvariante gespielt werden. Es kann aber auch durch Einlesen eines ganz anderen Programms bzw. Spiels eine vollständige Umfunktionierung des Spielgerätes erfolgen. Wenn z. B. das Spielgerät zunächst ein Geldspielge­ rät war, kann es anschließend ein Geschicklichkeitsspielgerät sein, ganz, wie es gewünscht ist. Diesen ganz unterschiedli­ chen Geräten gemeinsam sind die Hardware-Komponenten des Ge­ rätes wie Gehäuse, Anzeige, Bedienelemente, Steuereinheit und die Speichereinrichtung mit variablem Speicherinhalt, in der eben die unterschiedlichen Spiele gespeichert sind.

Die Speichereinheit des bekannten Unterhaltungs- und Spielge­ räts kann eine Festplatte umfassen. Alternativ oder zusätz­ lich können eine oder mehrere CD-ROMs als Datenträger im Ge­ häuse vorgesehen sein. Für einen raschen Wechsel der CD-ROM ist es günstig, wenn ein CD-ROM-Magazin für das Aufbewahren und Lesen der Datenträger vorgesehen ist. Als Speicherein­ richtung können auch ein oder mehrere EPROMs vorgesehen sein. Über diese EPROMs kann das Spielgeschehen in das jeweilige Gerät integriert werden.

Bei einer Ausführungsform des bekannten Unterhaltungs- und Spielgerätes ist das Gerät an eine Datenfernübertragungslei­ tung angeschlossen, wobei die aufgenommenen Daten beispiels­ weise auf der Festplatte gespeichert werden können. Hierdurch kann der Spielbetrieb sehr flexibel gestaltet werden. Der Da­ tenaustausch kann z. B. durch den Aufsteller erfolgen, alter­ nativ aber auch durch den Benutzer, d. h. den Spieler. Sieht der Aufsteller etwa, daß die Frequentierung des betreffenden Spielgeräts deutlich nachläßt, so braucht er lediglich das gespeicherte Spiel durch einen Befehl und entsprechendes Ein­ lesen neuer Spieldaten gegen ein anderes Spiel auszutauschen, an dem größeres Interesse zu bestehen scheint.

Für ein solches Unterhaltungs- und Spielgerät werden gemäß Obigem umfangreiche Programm- und Spieldaten benötigt, da erst durch die aufgenommen Daten das Gerät in seiner Benut­ zungsform definiert wird. Trotz der enormen Speicherkapazitä­ ten, die in den letzten Jahren möglich geworden sind, stellen derartige Datenmengen noch ein Problem dar. Durch die großen Datenumsätze kommt es zu Verzögerungen bei der Datenübertra­ gung und -speicherung sowie bei der Verwendung der Unterhal­ tungs- und Spielgeräte, d. h. es ergeben sich unerwünschte Verzögerungen. Hinzu kommt das Problem der Datensicherheit.

Zur Ermöglichung eines vielseitigen und interessanten Spiel­ betriebes ist in der DE 42 22 110 A1 ein programmgesteuertes Unterhaltungs- und Spielgerät mit einer Abspieleinheit für eine CDI-Platte vorgeschlagen worden, auf der die Programm- und Dateninformation gespeichert sind. Durch das in der CDI- Platte fest gespeicherte Programm ist die jeweilige Verwen­ dung des Gerätes bestimmt und dieses kann so ganz entspre­ chend den Anforderungen von der Funktion her ausgestaltet werden. Durch die CDI-Platte ist es ermöglicht, den Spielab­ lauf unerwartet abwechslungsreich ablaufen zu lassen. Es kön­ nen mit Höchstgeschwindigkeit verschiedene Spielfunktionen interaktiv ausgewählt und miteinander kombiniert werden. Fer­ ner können auch bei Auswahl einer bestimmten Funktion und der unmittelbar darauf folgenden Anzeige aus dieser wiederum wei­ tere Spielfunktionen ausgewählt werden. Auf diese Weise wird von einer Spielebene in die nächste gesprungen, wobei selbst­ verständlich Sprünge aus und in die verschiedenen Ebenen je­ derzeit wechselseitig möglich sind. Die Spielmöglichkeiten sind dadurch gegenüber herkömmlichen Unterhaltungs- und Spielgeräten außerordentlich vergrößert. Auch hier ergeben sich indessen die Probleme der großen Datenmengen, die zu verarbeiten sind.

Aus dem Bereich der Rechneranwendungen ist es bekannt, zur Einsparung von Speicherplatz und zur Erhöhung der Datensi­ cherheit Daten komprimiert und/oder verschachtelt in Spei­ chermedien abzulegen. Für das spätere Lesen müssen die Daten dekodiert werden. Je nach der Architektur der Speicherorgani­ sation und der verwendeten Software kann entsprechend schnell auf die Speicherdaten zugegriffen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterhaltungs- und Spielgerät zu schaffen, das einen vielseitigen und ab­ wechslungsreichen, gleichzeitig zügigen Spielbetrieb ermög­ licht.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem programmgesteuer­ ten, geldbetätigten Unterhaltungs- und Spielgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildun­ gen des erfindungsgemäßen Spielgerätes sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ein erfindungsgemäßes programmgesteuertes, geldbetätigtes Un­ terhaltungs- und Spielgerät umfaßt somit eine Speicherein­ richtung, in der Programm- und Dateninformationen gespeichert sind. Für die Datenverarbeitung wird die MPEG-Dekodierung und/oder -Komprimierung angewendet.

Das MPEG-Verfahren (ein von der Motion Picture Expert Group definierter Standard zur Video- und Audio-Komprimierung) er­ möglicht es, mit großen Speichervolumina und hohen Daten­ transferraten zu arbeiten. Dabei können die Daten wie bei der Telekommunikationstechnik verschachtelt werden.

Vorzugsweise umfaßt die Speichereinrichtung eine Platte, ins­ besondere Festplatte, wobei magnetische oder optische Platten verwendet werden.

Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung können eine oder mehrere CDRs, einschließlich CD-ROMs, CDIs, als Datenträger im Gehäuse vorgesehen sein.

Auf diese Weise kann mit dem erfindungsgemäßen Unterhaltungs- und Spielgerät nicht nur sehr abwechslungsreich, sondern auch mit der erforderlichen Spielgeschwindigkeit gespielt werden. Die Implementierung eines Geräts zu einem anderen Anwendung­ styp kann aufgrund des Einsatzes des MPEG-Verfahrens ausrei­ chend schnell durchgeführt werden.

Die Datenaustausche können selbstverständlich zu dem jeweils gewünschten Zeitpunkt erfolgen und sind grundsätzlich nicht an den Spielbetrieb gebunden, d. h. meist erfolgt die Daten­ übertragung nicht on-line.

Vorteilhaft kann das erfindungsgemäße programmgesteuerte, geldbetätigte Unterhaltungs- und Spielgerät an ein Netzwerk angeschlossen sein, wobei ein Server für die Steuerung des Gerätes bzw. eines dem Gerät zugeordneten Netzwerkes vorgese­ hen ist.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der nachfolgenden Be­ schreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung wei­ ter erläutert. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 ein schematisches Diagramm, das den grundsätzlichen Aufbau eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfin­ dungsgemäßen programmgesteuerten, geldbetätigten Un­ terhaltungs- und Spielgerätes veranschaulicht.

Der grundsätzliche Aufbau eines erfindungsgemäßen programmge­ steuerten Unterhaltungs- und Spielgerätes wird im folgenden anhand des Ausführungsbeispiels von Fig. 1 erläutert. Das dargestellte Unterhaltungs- und Spielgerät 2 ist ein münzbe­ triebenes Stand-alone-Gerät. Es umfaßt ein nicht dargestell­ tes Gehäuse, mit dem Gehäuse eine Anzeige 4 in Form eines Bildschirms, z. B. eines VGA-Monitors, verbunden ist. Des wei­ teren sind Bedienelemente 6 in Form einer Eingabetastatur mit dem Gehäuse verbunden. Eine Münzverarbeitung 8 ist für den Münzspielbetrieb vorgesehen. Des weiteren ist eine akustische Anzeige- und Unterhaltungseinheit mit dem Gerät verbunden, die einen Stereoverstärker 10 und mit diesem über zwei An­ schlußleitungen 12 verbundene Lautsprecher 14 umfaßt.

Auf einer Systemplatine 16 ist die Steuereinheit unterge­ bracht, bei der es sich um eine marktübliche Systemkarte han­ deln kann. Dieses ist versehen mit einer DVI-Karte 18, wobei DVI "Digital Video Interactive", ein Warenzeichen der Firma Intel Corporation, USA ist. Die DVI-Karte ist über eine Lei­ tung 20 mit der Anzeige 4 verbunden. Ein E/A-Modul 22 ist über eine Leitung 24 mit den Bedienelementen 6 sowie über ei­ ne Leitung 26 mit der Münzverarbeitung 8 verbunden. Eine Ton- Karte, ein sog. Sound-Board, 28 ist über eine Leitung 30 mit dem Stereoverstärker 10 verbunden.

Die Systemplatine 16 ist über eine Versorgungsleitung 32 an ein Netzteil 34 angeschlossen. Eine dem Gehäuse zugeordnete Speichereinrichtung umfaßt eine Festplatte 36 und eine Dis­ kettenstation 38 bzw. Disketten, die über Leitungen 40 bzw. 42 mit der Systemplatine 16 verbunden sind. Es kann fakulta­ tiv ein gestrichelt dargestelltes CD-ROM 44 vorgesehen sein, das über eine ebenfalls gestrichelt dargestellte Leitung 46 mit der Systemplatine 16 verbunden ist. Für die Datenkompri­ mierung und -dekodierung wird das MPEG-Verfahren angewendet.

Wie sich aus der obigen Beschreibung des Geräteaufbaus er­ gibt, eignet sich das Unterhaltungs- und Spielgerät aufgrund seiner Kombinationsfähigkeit von Grafik, Stand- und Be­ wegtbildern und Audioteil mit Hilfe eines einzigen Rechners zu einem außerordentlich flexiblen Betrieb. Für die jeweils gewünschte Gerätefunktion bzw. -variante braucht lediglich ein entsprechendes Programm mit zugehörigen Daten in die Speichereinrichtung eingelesen zu werden. Das Gerät funktio­ niert dann gemäß dieser neuen Funktionsvorgabe.

Mit entsprechender Umkonfiguration kann das beschriebene Un­ terhaltungs- und Spielgerät in Verbindung mit einem externen Server bzw. einer externen Auswertung betrieben werden. Bei dem Server bzw. der Auswertung handelt es sich um einen vom Aufsteller betriebenen Rechner, der über eine Datenfernüber­ tragungsverbindung mit den Rechnern der einzelnen Spielstät­ ten Kontakt aufnimmt und die einzelnen Geräte überwacht bzw. deren Auswertung übernimmt. Es ist auch möglich, auf die lo­ kalen Festplatten des Servers selbst neue Software zu über­ spielen.

Ebenso ist auch eine vernetzte Gerätekonfiguration mit loka­ lem Server und Datenfernübertragungsverbindung zu einem ex­ ternen Server oder einer externen Auswertung möglich.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die darge­ stellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfaßt auch andere Ausgestaltungen sowie Teilkombinatio­ nen der beanspruchten, beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale.

Claims (6)

1. Programmgesteuertes, geldbetätigtes Unterhaltungs- und Spielgerät, mit einer Speichereinrichtung (36, 38, 44), in der Programm- und Dateninformationen gespeichert sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Datenverarbeitung die MPEG-Dekodierung und/oder -Komprimierung angewendet wird.

2. Unterhaltungs- und Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrich­ tung eine Platte, insbesondere Festplatte (36), umfaßt.

3. Unterhaltungs- und Spielgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere CDRs (44) als Datenträger im Gehäuse vorgesehen sind.

4. Unterhaltungs- und Spielgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein wenigstens einer der Datenträger ein CD-ROM (44) ist.

5. Unterhaltungs- und Spielgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrich­ tung optische und/oder magnetische Platten (36, 44) um­ faßt.

6. Verwendung des Unterhaltungs- und Spielgeräts nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als Musikautomat.