SPIELSYSTEM FÜR UNTERHALTUNGSGERATE MIT AUSTAUSCH VON SPIELEN
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Spielsystem für Unterhaltungsge¬ räte mit Austausch von Spielen.
Üblicherweise sind Unterhaltungsgeräte spielspezifisch auf¬ gebaut, z.B. als Geldspielgerät, Wurfpfeil-Spielgerät, Tischkegelbahn, etc. Abgesehen von einigen Spielmodifikatio¬ nen sind gerätebedingt keine weiteren Änderungen, keines¬ falls der Einsatz eines ganz anderen Spiels auf demselben Gerät möglich.
Zur Erweiterung der Spielmöglichkeiten sind verschiedene We¬ ge beschritten worden. Insbesondere ist durch Datenfernüber¬ tragungsleitungen die Möglichkeit eröffnet worden, zwischen Kommunikationsteilnehmern ungeachtet des jeweiligen Stand¬ orts Daten etc. miteinander auszutauschen, vorausgesetzt, die entsprechenden Geräte und Verbindungsleitungen sind vor¬ handen. So ist aus der WO-A-94/25928 ein System zum Spielen an mehreren, entfernt voneinander aufgestellten, insbesonde¬ re münzbetätigten Unterhaltungsgeräten, bekannt, bei dem mindestens zwei an zwei verschiedenen Orten aufgestellte Un-
terhaltungsgeräte und zwischen den Unterhaltungsgeräten eine bidirektionale Verbindungsleitung vorgesehen sind. Diese An¬ ordnung ermöglicht es, on-line an zwei verschiedenen Orten an Unterhaltungsgeräten gegen- oder miteinander zu spielen, als ob nur an einem Ort gespielt würde. Der Geräte- bzw. Spielerdialog erfolgt über die bidirektionale Verbindungs¬ leitung. Für die Kommunikationsverbindung kann eine Modem- Datenfernübertragungsleitung vorgesehen sein. Es kann auch eine Vernetzung der Spielgeräte erfolgen. Gemäß einer weite¬ ren Variante dieses bekannten Systems können die Unterhal¬ tungsgeräte in verschiedenen Spielgerätezentren aufgestellt sein, wobei eine zentrale Datenverarbeitungsanlage die ein- und ausgehenden Signale den betreffenden Unterhaltungsgerä¬ ten zuordnet .
Aus der WO-A-94/15416 ist ein Musikabspielsystem bekannt, das eine Anzahl von Musikabspieleinheiten mit Abspielwechse¬ leinrichtung, Kodiereinheit und ISDN-Karte umfaßt, wobei die Musikabspieleinheiten jeweils über eine Anzahl von abspiel¬ baren Musikstücken verfügen. Es ist mindestens eine Eingabe vorgesehen, mittels der auf einer Musikabspieleinheit abzu¬ spielende Musikstücke ausgewählt werden. Ferner ist ein zen¬ traler Rechner mit einem Speicher in mindestens einer Mu¬ sikabspieleinheit vorgesehen, wobei mindestens eine Abspie¬ leinheit einen Speicher aufweist und wobei die Daten der in den Musikabspieleinheiten verfügbaren Musikstücke jeweils in dem Speicher des zentralen Rechners gespeichert sind. Die Musikabspieleinheiten sind über eine Datenfernübertragungs- leitung miteinander und mit dem zentralen Rechner verbunden. Es ist somit kein zentraler Speicher für abspielbare Mu-
sikstücke vorgesehen, sondern vielmehr ist der zentrale Mu¬ sikspeicher auf eine bestimmte Anzahl von herkömmlich aufge¬ bauten Musikabspieleinheiten verteilt. Es ist so ein dezen¬ trales System entstanden, das es ermöglicht, Musikstücke nach bestimmten Vorgaben, z.B. für bestimmte Hörerkreise zu¬ sammengestellt, jeweils in einzelnen Musikabspieleinheiten zu speichern. Die Endgeräte können Zwischenspeicher und eine Eingabeeinheit aufweisen. Bei dem Zwischenspeicher kann es sich z.B. um eine Diskette, Festplatte, etc. handeln. Es kann so von jeder Musikabspieleinheit zu einer anderen ein Musikstück angefordert werden.
Rechner ermöglichen eine immer größere Vielseitigkeit bei Unterhaltungs- und Spielgeräten. Zu diesem Zweck sind für Programme und Daten diverse Speichermedien entwickelt wor¬ den, beispielsweise Magnetplatten, Disketten, sogenannte Kompaktdisks, programmierbare Speicherteile wie EPROMs, etc. Für die gleichzeitige Wiedergabe von Bild- und Toninforma¬ tionen, insbesondere wenn diese große Datenmengen beinhal¬ ten, sind weitere Speicher- und Ausgabemedien entwickelt worden. Hierbei handelt es sich um sogenannte CDI-Platten, auf denen gemäß der sogenannten CDI-Norm derartige Informa¬ tionen sämtlich digital gespeichert werden können. CDI- Platten können Programm- und Dateninformationen zugleich be¬ inhalten, wobei die betreffenden Programminformationen Zu¬ griff zu den entsprechenden Daten erlauben und ein interak¬ tiver Steuerbetrieb ermöglicht ist. Insbesondere kann ohne Zeitverlust zwischen diversen Programm- und Datenstrukturen hin- und hergeschaltet werden.
Für den Bereich der Unterhaltungsgeräte ist ein programmge¬ steuertes Unterhaitungs- und Spielgerät vorgeschlagen wor¬ den, das ein Gehäuse, eine mit dem Gehäuse verbundene, vor¬ zugsweise in diesem vorgesehene Anzeigeeinheit, dem Gehäuse zugeordnete Bedienelemente und eine dem Gehäuse zugeordnete Abspieleinheit für eine CDI-Platte aufweist, auf der die Programm- und Dateninformationen gespeichert sind. Die Ver¬ wendung des Gerätes ist somit durch das jeweils in der CDI- Platte gespeicherte Programm bestimmt. Auf diese Weise ist es möglich, das Unterhaitungs- und Spielgerät ganz entspre¬ chend den Anforderungen von der Funktion her auszugestalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System von Un¬ terhaltungsgeräten zu schaffen, bei dem es möglich ist, an den einzelnen Geräten die dort gespielten Spiele nach Bedarf auszutauschen, wobei zugleich die Systemkosten günstig sind.
Diese Aufgabe ist bei einem Spielsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche .
Bei einem erfindungsgemäßen Spielsystem für Unterhaltungsge¬ räte mit Austausch von Spielen sind somit die Unterhaitungs- gerate mit Speichereinrichtungen versehen und in einem zen¬ tralen Speicher Spielprogramme und -daten gespeichert. Die Unterhaltungsgeräte sind mit dem zentralen Speicher verbun¬ den. Für die Unterhaltungsgeräte werden jeweils bedarfsweise die gespeicherten Spielprogramme und -daten aus dem Speicher gelesen und in der betreffenden Speichereinrichtung gespei¬ chert .
Der zentrale Speicher für die Spielsysteme ist dabei in Form nicht manipulierbarer Medien ausgeführt, wie z.B. CD-ROM- Platten, CDI-Platten, Festspeicher, Speicherkarten. Die Spiele sind mit Identnummern, Codenummern, Zulassungsnummern gekennzeichnet. Die Spielsysteme können so zentral und nicht manipulierbar in der Vorerklärung unter Erfüllung der jewei¬ ligen gesetzlichen Auflagen gespeichert werden.
Erst durch das jeweils geladene Spiel werden die Unterhal¬ tungsgeräte zu Geldspielgeräten, Unterhaltungsautomaten, Ge¬ schicklichkeitsautomaten, etc. Sie sind über eine Datenüber¬ tragungsleitung vernetzt, über die von der zugehörigen Zen¬ trale die jeweils angeforderten oder benötigten Spiele über¬ tragen werden. Entsprechend den in dem zentralen Speicher gespeicherten Spielen bzw. Spielvarianten oder Spielsystemen können bei dem erfindungsgemäßen Spielsystem vielfache Gerä¬ tevarianten für den Spielbetrieb zur Verfügung gestellt wer¬ den.
Beispielsweise kann der Fall auftreten, daß an acht Geräten das Spiel "Tornado" gespielt werden soll. Dann wird das "Tornado"-Spiel in die entsprechenden Speichereinrichtungen geladen. Hierzu kann einerseits vorgesehen sein, daß von der Zentrale aus über mehrere Abspielsysteme wie z.B. zentral vorgesehene CD-ROM-Platten und -Laufwerke gleichzeitig ein Abruf der Spieldaten ermöglicht ist. Um den Betrieb flexi¬ bler zu gestalten, können dabei in der betreffenden Zentrale Wechsler mit z.B. mehreren CD-ROMs vorgesehen sein, auf de¬ nen verschiedene Spielsysteme gespeichert sind.
Die Unterhaltungsgeräte könnnen als Endgeräte ausgeführt sein, d.h. als Terminals im weiteren Sinn. Diese Endgeräte sind dann mit der Zentrale on-line verbunden und haben in der Regel keinen Zwischenspeicher. Als Speichereinrichtung fungiert dann z.B. eine CD-ROM-Platte, die sich durchaus im Bereich der Zentrale befindet und von der das angeforderte Spielsystem gelesen und die betreffenden Daten an das be¬ treffende Endgerät übertragen werden.
Es kann auch bei selbst mit einer Speichereinrichtung verse¬ henen Unterhaltungsgeräten vorgesehen sein, mit großer Wahr¬ scheinlichkeit benötigte Spiele vorab in der Speicherein¬ richtung der betreffenden Geräte zu speichern, diese z.B. dezentral über CD-ROM-Laufwerke einzulesen. Alternativ kann auch das Spiel über das Netz für die Dauer des Spielbetriebs vom Server zur Verfügung gestellt werden.
Für die Auswahl und/oder Anforderung der Spielsysteme sind die Unterhaltungsgeräte vorteilhaft mit Bedieneinrichtungen versehen. Hierbei kann es sich um regelrechte Tastaturen, Touch-Screen-Elemente oder dergleichen, aber auch um Dreh¬ knöpfe, Einzeltasten etc. handeln. Es ist zweckmäßig eine Bedienerführung oder Vorauswahl vorgesehen.
Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Spiele oder Spiel- Systeme gemischt zur Auswahl anzubieten. Es können dann Spielesätze von der Zentrale abgerufen werden. Hierbei kön¬ nen die Daten nicht nur für ein einzelnes Unterhaltungsgerät oder einfach für eine Spielhalle abgerufen werden, sondern
auch für mehrere Geräte in einer Spielhalle. Für die Sicher¬ stellung eines Lizenzbetriebes ist es z.B. lediglich erfor¬ derlich, auf den Speichermedien die Zulassungsdaten, Zulas¬ sungsnummer, Datum etc. mit einzuspeichern.
Gemäß einer Systemvariante können für ein Unterhaltungsgerät mehrere Spiele oder Spielsysteme abgerufen werden. Es ist insbesondere für Spielhallen vorteilhaft, gemäß einer ande¬ ren Systemvariante die gespeicherten Spielprogramme und - daten gleichzeitig für mehrere Unterhaltungsgeräte abzuru¬ fen.
Es kann auch vorkommen, daß gleichzeitig mehr Spielsysteme angefordert werden, als zugleich abgerufen werden können. Für diesen Fall ist vorteilhaft eine Auswahleinrichtung mit dem zentralen Speicher verbunden, die bei gleichzeitiger An¬ forderung gespeicherter Spielprogramme und -daten, die die Zahl der verfügbaren und abrufbaren Spielprogramme und -daten überschreitet, alternative Spielprogramme und -daten zur Verfügung stellt.
Die Speichereinrichtungen können beispielsweise wie erwähnt CD-ROM-Platten, Harddiskplatten oder CDI-Platten sein.
Die Unterhaltungsgeräte können im selben Raum, ebenso gut aber auch an verschiedenen Orten aufgestellt sein. In diesem Fall wird eine Datenfernübertragungsleitung vorgesehen.
Je nach den Erfordernissen wird zu bestimmten Zeitpunkten ein Satz von Spielen auf den Speichereinrichtungen gespei-
chert. Es kann auch vorgesehen sein, die Speicherung nur für eine bestimmte Zeitdauer vorzusehen.
Es kann vorteilhaft eine Geldverarbeitungseinheit, vorzugs¬ weise in der Zentrale, vorgesehen sein. Die betreffenden Un¬ terhaltungsgeräte sind dann mit einer Geldeingabe- und/oder Geldausgabeeinrichtung versehen. Es kann auch die Verwendung von Wertekarten, insbesondere Chipkarten, oder ein zentral geführtes Spielerkonto vorgesehen sein. Mit Abruf eines Spielsystems hat dann der Spieler einen entsprechenden Be¬ trag zu entrichten oder dieser wird von seinem Konto abge¬ bucht .
Vorteilhaft kann eine spielübergreifende Verwaltung von Spiel- und Punkteständen, etc., allgemein von Spielmerkmalen und -ergebnissen vorgesehen sein, so daß derartige Daten auf das nachfolgend aufgerufene Spiel übertragen oder überhaupt zugunsten eines bestimmten Spielers gutgeschrieben werden können. Bei diesen Übertragungsdaten handelt es sich z.B. um Sonderspiele-, Jackpot-, Punktestände, Kredite, Münzwerte, Bonussysteme. Übernommene Guthaben oder Punktestände gehen mit Spielwechsel nicht verloren, sondern können beim näch¬ sten Spiel eingesetzt werden. Hierdurch ist der Spielanreiz erhöht . Weiterhin können die vorgenannten Übertragungsdaten von einem Spielsystem in ein anderes übertragen werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels erläutert, das in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist und nicht die Erfindung einschrän¬ kend auszulegen ist.
Es zeigen :
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung von vier Unterhaltungsgeräten mit Zentrale und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Unterhal¬ tungsgerätes.
In Fig. 1 ist schematisch der Aufbau einer erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt. Vier mit entsprechenden Speicherein¬ richtungen versehene geldbetätigte Unterhaltungsgeräte 2 sind jeweils mit einer Schnittstelle für die Datenausgabe versehen. Die Spielgeräte 2 sind über ein Kabel 4 an einen zentralen Rechner 6 mit zentralem Speicher angeschlossen. Der zentrale Rechner 6 steuert den Betrieb der Unterhal¬ tungsgeräte 2 und versorgt diese nach Bedarf, d.h. insbeson¬ dere auf Anforderung, mit benötigten Programmen, die im zen¬ tralen Speicher gespeichert sind.
Fig. 2 zeigt die Anordnung für ein Unterhaltungsgerät 2 mehr im einzelnen, wobei Fig. 2 (a) eine perspektivische Ansicht und Fig. 2 (b) ein Blockdiagramm ist. Das Unterhaltungsgerät 2 weist eine Tastatur 12 und weitere Bedienungselemente 14 auf einer Konsole 16 auf. An einem Hauptgehäuse 18 ist eine Geldeingabe/ausgabeeinrichtung 17 in Form eines Schlitzes für das Einschieben von Chipkarten zum Ab- und Aufbuchen von Geldbeträgen vorgesehen. Ferner befindet sich im dargestell¬ ten Ausführungsbeispiel in dem Hauptgehäuse ein Rechner 20 mit einer Speichereinrichtung wie z.B. einem 30 MB-Speicher
22 mit entsprechender Peripherie 24. Der Rechner 20 ist über entsprechende Schnittstelleneinrichtungen 26 mit dem zentra¬ len Rechner 6 verbunden.
Ferner weist das Hauptgehäuse eine Anzeige in Form eines Mo¬ nitors 28 auf, der z.B. auch mittels eines Joysticks betä¬ tigt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, das Unterhal¬ tungsgerät selbst bei Einsatz eines ausreichend leistungsfä¬ higen Servers als reines Terminal, d.h. als Endgerät, vorzu¬ sehen. Es ist außerdem ein Lautsprecher 30 an den Rechner 20 angeschlossen.