DE19519891C2 - Vorrichtung zum Betreiben eines Scheibenwischers - Google Patents
Vorrichtung zum Betreiben eines ScheibenwischersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Betreiben eines Scheibenwi
schers mit einer Sensoreinrichtung zum Erfassen des Benetzungszustands einer
Scheibe, einer das Sensorsignal aufnehmenden Auswerteeinrichtung, in der eine
Schmutzerkennungsstufe und eine Einstelleinrichtung zum Aktualisieren eines
Referenzwerts bei auf der Scheibe vorhandenem Schmutz vorgesehen ist, und
einer Ansteuereinheit für den Scheibenwischer, die von der Auswerteeinrichtung
zum Erzeugen eines Wischvorganges ansteuerbar ist, wenn die Differenz zwi
schen dem Referenzwert und einem akteuellen Meßwert des Sensorsignals einen
vorgegebenen Schwellwert übeschreitet.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE 33 14 770 A1 als bekannt ausgewie
sen. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird mittels einer Sensoreinrichtung der
Benetzungszustand einer Scheibe automatisch erfaßt und mit einer Auswerteein
richtung ein Wischbetrieb ausgelöst, wenn die Differenz zwischen einem Refe
renzwert und dem Sensorsignal einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Tritt auf der Scheibe eine Verschmutzung auf, die mittels der Wischer nicht
beseitigbar ist, so wird dies erkannt, wobei die Zeitkonstante zur
Schmutzerkennung allerdings in der Größenordnung einiger Minuten liegt, so
daß in dieser Zeit eine Reihe unnötiger Wischvorgänge ausgelöst werden
können. Nach Ablauf einiger Minuten wird dann der Referenzwert an die durch
den Schmutz verursachten neuen Verhältnisse auf der Scheibe nachgeführt,
wonach dann unnötige Wischvorgänge vermeidbar sind.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung gemäß der DE 37 33 762 A1 ist eine
Schmutzerkennungsstufe vorgesehen, die das Signal der Sensoreinrichtung
speziell in dem kurzen Zeitraum auswertet, in dem das Wischerblatt des
Scheibenwischers die empfindliche Fläche der Sensoreinrichtung überquert, und
das gemessene Signal wird mit Sollwerten verglichen. Das impulsförmige Signal
wird zum Kalibrieren der Sensoreinrichtung verwendet, indem bei nicht vorhan
denem oder kleinem Impulssignal die Schaltschwelle der Steuerelektronik auto
matisch angehoben wird, so daß erst ein höheres kontinuierliches Signal zum
Einschalten der Scheibenwischer führt. Zum Auswerten der Impulse bzw. nicht
vorhandenen Impulse der Signaleinbrüche ist angegeben, einen elektronischen
Filter zu verrwenden. Diese Art der Auswertung bedeutet einen nicht
unerheblichen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs ange
gebenen Art bereitzustellen, mit der bei Auftreten einer Verschmutzung der
Scheibe die Auslösung von Wischvorgängen innerhalb kurzer Zeit an die
neuen Bedingungen anpaßbar ist, und bei der mit wenig Aufwand eine schnelle
und zuverlässige Schmutzerkennung gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung mit den im Patent
anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Hiernach ist also vorgesehen, daß mittels der Schmutzerkennungsstufe die
Meßwerte hinsichtlich durch das Überstreichen der Sensorfläche mit dem Wi
scher hervorgerufener Signaleinbrüche des Sensorsignals auswertbar sind.
Hiernach wertet also die Schmutzerkennungsstufe das Sensorsignal hinsichtlich
vorhandenem Schmutz anhand der Signaleinbrüche aus, die durch das Über
streichen der Sensorfläche mit dem Wischer entstehen. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß bei auftretendem Schmutz oder ähnlich bei leichtem Regen dieser
bereits bei einem Wischvorgang über die Sensorfläche derart verteilt wird, daß
nur noch ein deutlicher oder überhaupt kein deutlicher Signaleinbruch infolge
des Überstreichens der Sensorfläche mit dem Wischer hervorgerufen wird. Der
artige Benetzungsereignisse werden hier unter Schmutz verstanden. Aufgrund
dieser Information kann mithin bereits mit nur einem Wischvorgang auf eine
Verschmutzung der Scheibe reagiert werden, so daß nachfolgende nicht er
forderliche Wischvorgänge vermieden werden können.
Eine einfache Möglichkeit, durch das Überstreichen des Wischers hervorgerufe
ne Signaleinbrüche zu erfassen, besteht darin, daß ein Signaleinbruch des
Sensorsignals feststellbar ist, wenn ein aktueller Meßwert einen Schwellendiffe
renzwert gegenüber einem Bezugswert überschreitet und daß eine Information,
die vorhandenen Schmutz angibt, dann abgegeben wird, wenn weniger als zwei
Signaleinbrüche während eines Wischvorgangs zählbar sind. Hierbei ergibt sich
ein sicherer Anhaltspunkt für die Größe der Differenz zu einem aktuellen Zeit
punkt dadurch, daß der Bezugswert mittels eines Mittelwertbildners jeweils aus
mehreren dem aktuellen Meßwert vorhergehenden Meßwerten gebildet ist.
Eine zuverlässige Aussage, ob Signaleinbrüche infolge des Überstreichens der
Sensorfläche mit dem Wischer vorhanden sind oder infolge von Schmutz weit
gehend oder ganz unterdrückt sind, wird durch die Maßnahme erhalten, daß ein
aufgrund des Überschreitens des Schwellendifferenzwerts festgestellter Signal
einbruch weiterhin hinsichtlich seiner Fläche gegenüber dem als horizontale
Gerade verlaufenden Bezugswert bewertbar ist und daß der Signaleinbruch als
gültig gewertet wird, wenn die Fläche eine vorgegebene Bezugsflächengröße
überschreitet.
Eine einfache Möglichkeit, zu einem gegebenen Zeitpunkt den Bezugswert
bereitzustellen, ergibt sich dadurch, daß eine Speichervorrichtung vorgesehen
ist, in der der Mittelwert als Bezugswert speicherbar ist, sobald ein durch Über
schreiten des Schwellendifferenzwerts festgestellter Signaleinbruch auftritt.
Zum einfachen Bestimmen der Fläche ist es günstig, wenn diese über eine
definierte Anzahl von Meßwerten berechnet wird.
Zum Anpassen des Wischbetriebs an die durch Schmutz bedingten äußeren
Bedingungen ist die Vorrichtung vorteilhaft derart ausgebildet, daß bei Erkennen
von weniger als zwei Signaleinbrüchen der Referenzwert mittels der Einstellein
richtung an den aktuellen Signalpegel des Sensorsignals anpaßbar ist. Infolge
des angepaßten Referenzwerts werden einerseits unnötige Wischvorgänge
unterdrückt und andererseits kann auf eine Benetzung der Scheibe, die ein
Wischen erforderlich macht, ein angemessener Wischbetrieb ausgelöst werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematische Blockdarstellung der Vorrichtung,
Fig. 2A bis 2C Signalverläufe eines Sensorsignals über der Zeit und
Fig. 3 eine nähere Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Aus
werteeinrichtung mit den vorliegend wesentlichen
Schaltungsteilen.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum automatischen Betreiben eines Scheiben
wischers mit einer Sensoreinrichtung 10, die ein Sensorsignal S an eine Aus
werteeinrichtung 20 abgibt. Das Sensorsignal S kann bereits vorverarbeitet sein.
Die Auswerteeinrichtung 20 liefert an ihrem Ausgang ein Steuersignal ST, mit
dem über eine Ansteuereinheit 30 ein Wischbetrieb durchgeführt wird.
In den Fig. 2A bis 2C sind Ausschnitte verschiedener Sensorsignale S über
der Zeit t dargestellt, wie sie bei Schmutz bzw. auch leichter Benetzung auf
treten, so daß vorliegend unter Schmutz allgemein derartige Benetzungsereignis
se verstanden werden.
Gemäß Fig. 2A zeigt der Signalpegel SP des Sensorsignals zunächst zwei
relativ dicht aufeinanderfolgende Signaleinbrüche etwa gleicher Tiefe, die ent
stehen, wenn der Scheibenwischer die Sensorsignalfläche beim Hin- und Rück
lauf überstreicht. Im weiteren Verlauf sind wiederum zwei Signaleinbrüche SE
erkenntlich, die auf das Vorbeistreichen des Wischers zurückzuführen sind.
Jedoch zeigt in dieser Phase lediglich der erste Signaleinbruch den bei normalen
Wischbedingungen markanten tiefen Verlauf, während der zweite Singleinbruch
nur noch relativ schwach ist. Versuche der Erfinder haben gezeigt, daß ein
solcher schwächerer zweiter Signaleinbruch auf eine Verschmutzung der Schei
be oder eine beim Rücklauf des Wischers wesentlich geringere Wassermenge,
z. B. infolge leichten Regens, zurückzuführen ist, beispielsweise wenn durch den
vorlaufenden Wischer der Schmutz auf der Scheibe verteilt wird und beim
Rücklauf das Vorbeistreichen des Wischers sich dann im Signalverlauf kaum
noch bemerkbar macht. Unter manchen Bedingungen können auch beide Signal
einbrüche SE stark abgeschwächt oder vollkommen unkenntlich sein.
In Fig. 2B ist ein typischer Signalverlauf für leichten Regen und in Fig. 2C für
schwer beseitigbaren Schmutz dargestellt, wobei im Gegensatz zur Fig. 2A die
beiden ersten Signaleinbrüche nicht dargestellt sind. Bei leichtem Regen steigt
das Sensorsignal S wieder an, wobei aber der zweite Signaleinbruch nur noch
schwach auftritt, während bei schwer beseitigbarem Schmutz der Rückgang des
Sensorsignals S bestehen bleibt oder bei dem zweiten Überwischen sogar noch
verstärkt wird. In den Fig. 2B und 2C ist auch eine Nachführung des Refe
renzwerts gestrichelt dargestellt.
Diese Wirkung von auf der Scheibe vorhandenem Schmutz wird vorliegend
ausgenutzt, um einen Verschmutzungszustand zu erkennen und einen gegebe
nenfalls unnötigen anschließenden Wischbetrieb zu unterbinden.
In Fig. 3 sind vorliegend wesentliche Komponenten der Auswerteeinrichtung
20 näher bezeichnet. Mittels einer Signalverarbeitungseinrichtung 21 werden
aus dem Sensorsignal S Meßwerte MW gewonnen, die unter anderem einer
Schmutzerkennungsstufe 22 zugeführt werden. In dieser wird ermittelt, ob die
Einbrüche infolge des Vorbeistreichens des Wischers vorhanden sind oder nicht.
Werden während eines Wischzyklus weniger als zwei Signaleinbrüche SE fest
gestellt, so wird dies als Vorhandensein von Schmutz auf der Scheibe gewertet,
wogegen bei Feststellen von mindestens zwei Signaleinbrüchen SE dies als kein
Vorhandensein von Schmutz auf der Scheibe gewertet wird. Wird Schmutz
erkannt, so wird - wie in den Fig. 2B und 2C mit der gestrichelten Linie
angegeben - in einer Einstelleinrichtung 25 der Referenzwert, mit dem das Signal
im Hinblick auf den Benetzungszustand der Scheibe und ein eventuelles Aus
lösen eines Wischbetriebs verglichen wird, an die nunmehr vorliegenden
Schmutzverhältnisse auf der Scheibe angepaßt, so daß einerseits, wenn kein
ensprechender Bnetzungszustand vorliegt, ein unnötiger Wischbetrieb vermieden
wird und andererseits, wenn ein Wischbetrieb beispielsweise infolge auftreffen
der Regentropfen erforderlich ist, dieser in geeigneter Weise ausgelöst wird,
indem in einer Steuersignalerzeugungseinrichtung 26 ein entsprechendes Steuer
signal ST gebildet wird.
Im einzelnen werden die zum Beispiel in Abständen von 5 ms aus dem Sensor
signal gewonnenen Meßwerte MW in der Schmutzerkennungsstufe 22 einem
Bezugswert gegenübergestellt und hinsichtlich der Differenz des jeweiligen
aktuellen Meßwert MW und dem Bezugswert ausgewertet. Der Bezugswert
besteht vorliegend in dem Mittelwert mehrerer dem aktuellen Meßwert vor
ausgehender Meßwerte, deren Anzahl zum Beispiel 4 beträgt. Übersteigt die
Differenz zwischen dem akteuellen Meßwert und dem so gebildeten Bezugswert
einen vorgegebenen Schwellendifferenzwert so wird der Mittelwert in einer
Speichervorrichtung abgelegt. Darauffolgend wird die Fläche zwischen dem als
horizontale Gerade angenommenen Mittelwert und mehrerer, zum Beispiel dreier,
aufeinanderfolgender aktueller Meßwerte errechnet. Übersteigt die berechnete
Fläche eine vorgegebene Bezugsflächengröße, so wird der Signaleinbruch SE als
vorhanden bewertet, andernfalls als nicht vorhanden. Werden während eines
Wischzyklus weniger als zwei Signaleinbrüche SE erkannt, so bedeutet dies, daß
Schmutz auf der Scheibe vorhanden ist, wie vorstehend ausgeführt.
Mit den beschriebenen Maßnahmen wird somit innerhalb kurzer Zeit zuverlässig
auf der Scheibe vorhandener Schmutz erkannt, und der Wischbetrieb kann somit
schnell, nämlich bereits innerhalb eines Wischvorgangs, an die geänderten
Bedingungen angepaßt werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Betreiben eines Scheibenwischers mit einer Sensor
einrichtung zum Erfassen des Benetzungszustands einer Scheibe, mit
einer das Sensorsignal aufnehmenden Auswerteeinrichtung, in der eine
Schmutzerkennungsstufe und eine Einstelleinrichtung zum Aktualisieren
eines Referenzwerts bei auf der Scheibe vorhandenem Schmutz vorge
sehen ist, wobei mittels der Schmutzerkennungsstufe die Meßwerte
hinsichtlich durch das Überstreichen der Sensorfläche mit dem Wischer
hervorgerufener Signaleinbrüche des Sensorsignals auswertbar sind, ein
Signaleinbruch des Sensorsignals feststellbar ist, wenn ein aktueller
Meßwert einen Schwellendifferenzwert gegenüber einem Bezugswert
überschreitet und eine Information, die vorhandenen Schmutz angibt,
dann abgegeben wird, wenn weniger als zwei Signaleinbrüche während
eines Wischvorgangs zählbar sind, und mit einer Ansteuereinheit für den
Scheibenwischer, die von der Auswerteeinrichtung zum Erzeugen eines
Wischvorganges ansteuerbar ist, wenn die Differenz zwischen dem
Referenzwert und einem aktuellen Meßwert des Sensorsignals einen
vorgegebenen Schwellwert überschreitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bezugswert mittels eines Mittelwertbildners jeweils aus mehreren
dem aktuellen Meßwert (MW) vorhergehenden Meßwerten gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein aufgrund des Überschreitens des Schwellendifferenzwerts festgestellter Signaleinbruch (SE) weiterhin hinsichtlich seiner Fläche gegenüber dem als horizontale Gerade verlaufenden Bezugswert bewertbar ist und
daß der Signaleinbruch als gültig gewertet wird, wenn die Fläche eine vorgegebene Bezugsflächengröße überschreitet.
daß ein aufgrund des Überschreitens des Schwellendifferenzwerts festgestellter Signaleinbruch (SE) weiterhin hinsichtlich seiner Fläche gegenüber dem als horizontale Gerade verlaufenden Bezugswert bewertbar ist und
daß der Signaleinbruch als gültig gewertet wird, wenn die Fläche eine vorgegebene Bezugsflächengröße überschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Speichervorrichtung vorgesehen ist, in der der Mittelwert als
Bezugswert speicherbar ist, sobald ein durch Überschreiten des
Schwellendifferenzwerts festgestellter Signaleinbruch (SE) auftritt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fläche über eine definierte Anzahl von Meßwerten (MW)
berechenbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erkennen von weniger als zwei Signaleinbrüchen (SE) der
Referenzwert mittels der Einstelleinrichtung (25) an den aktuellen
Signalpegel (SP) des Sensorsignals (S) anpaßbar ist.
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