DE19518153A1 - Schubkasten - Google Patents
SchubkastenInfo
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- B29C45/1703—Introducing an auxiliary fluid into the mould
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schubkasten gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Schubkästen, die ganz oder überwiegend aus Kunststoff, beispielsweise aus
Polystyrol, hergestellt sind, erweisen sich insbesondere für den Einsatz in
Küchenmöbeln als besonders zweckmäßig, weil sie einfach und kostengünstig
herstellbar sind, ein geringes Gewicht aufweisen und eine glatte, unempfind
liche und leicht zu reinigende Oberfläche aufweisen, und in letzter Zeit vor
allem auch deshalb, weil die verwendeten Kunststoffmaterialien problemlos
recycelt werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die umlaufende
Zarge des Schubkastens und die obere oder innere Wand des Bodens in
einem Stück aus Kunststoff gespritzt sind, da dann die gesamte Innenfläche
des Schubkastens keinerlei Fugen aufweist, in denen sich Schmutz festsetzen
könnte. Außerdem ist es bei der Herstellung im Kunststoff-Spritzverfahren
problemlos möglich, die Innenecken und -kanten so auszurunden, daß sie
leicht gesäubert werden können.
Aus Kosten- und Gewichtsgründen und wegen der unvermeidlichen Schwin
dung des Kunststoffmaterials ist es jedoch in der Regel nicht möglich, den
Kunststoffboden des Schubkastens so massiv zu gestalten, daß er für sich al
lein eine ausreichende Tragfähigkeit besitzt. Zwar wäre es im Prinzip mög
lich, den Boden an der Unterseite mit angeformten Versteifungsrippen zu
versehen, doch wird diese Lösung den heutigen Qualitätsvorstellungen nicht
gerecht, weil sich die Anbindungsstellen der Versteifungsrippen an den
Schubkastenboden auf der Bodenoberseite in Form von Einfallstellen abzeich
nen und weil, wenn der Schubkasten nicht im Möbelteil eingebaut ist, die
Versteifungsrippen an der Unterseite des Schubkastenbodens frei zugänglich
und sichtbar sind, so daß der Schubkasten insgesamt wenig solide wirkt und
nicht dem heutigen Publikumsgeschmack entspricht.
Als Bodenversteifung wird deshalb zumeist eine Spanplatte eingesetzt, die die
aus Kunststoff bestehende obere Wand des Schubkastenbodens auf ganzer Flä
che unterfängt und in hierfür vorgesehene Führungsnuten in den Seltenwän
den des Schubkastens eingeschoben wird. Diese Bauweise erfordert jedoch
einen erhöhten Montageaufwand, weil die Spanplatte geeignet zugeschnitten
und dann in einem gesonderten Arbeitsgang in die Führungsnuten eingescho
ben werden muß. Dieser Vorgang ist deshalb besonders problematisch, weil
die Spanplatte in den Führungsnuten möglichst kein Spiel aufweisen soll.
Auch bei einer späteren Entsorgung des Schubkastens erweist sich diese
Bauweise als nachteilig, weil die verschiedenen Materialien zunächst wieder
voneinander getrennt und dann auf unterschiedlichen Wegen entsorgt oder
recycelt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Schubkasten zu schaffen, der
einen hinreichend steifen, massiv wirkenden und ganz aus Kunststoff beste
henden Boden aufweist. Weiterhin soll durch die Erfindung ein Verfahren an
gegeben werden, mit dem sich ein solcher Schubkasten einfach, rationell
und in hoher Qualität herstellen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Schubkasten nach
Patentanspruch 1 und ein Verfahren gemäß Patentanspruch 3.
Bei dem erfindungsgemäßen Schubkasten wird die Bodenversteifung durch
eine untere Bodenwand und durch auf der Bodenfläche verteilte Verstei
fungsrippen gebildet, die die oberen und unteren Bodenwände verbinden. Die
untere Bodenwand und die Versteifungsrippen sind in einem Stück mit der
oberen Bodenwand und der Zarge des Schubkastens aus Kunststoff herge
stellt. Bei dem Schubkasten handelt es sich somit um ein einstückiges Kunst
stoff-Spritzteil mit doppelwandigem Boden. Die obere und untere Bodenwand
bilden einen ringsum geschlossenen, im Inneren durch Versteifungsrippen
ausgesteiften Hohlkörper, der sich durch eine hohe Stabilität und Tragfähig
keit auszeichnet und geschlossene obere und untere Oberflächen besitzt, so
daß er ein massives und solides Erscheinungsbild bietet. Durch die einstücki
ge Anbindung der Versteifungsrippen an die oberen und unteren Bodenwän
de wird eine besonders hohe Stabilität erreicht. Der doppelwandige Boden
ähnelt nicht nur im Aussehen, sondern auch im Klang, etwa wenn auf den Bo
den geklopft wird oder wenn Gegenstände in den Schubkasten eingelegt
werden, dem Klang eines herkömmlichen Schubkastens mit einer Spanplatte
als Bodenversteifung. Der erfindungsgemäße Schubkasten ist somit in jeder
Hinsicht einem herkömmlichen Schubkasten mit Spanplattenboden zumin
dest ebenbürtig, hat dabei jedoch ein deutlich geringeres Gewicht und hat
vor allem den Vorteil, daß er aus einem einheitlichen Material besteht.
Darüber hinaus ist der erfindungsgemäße Schubkasten auch einfach und ko
stengünstig herstellbar, da er, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, in
einem einzigen Arbeitsgang aus Kunststoff gespritzt werden kann.
Bei der Herstellung des Schubkastens in einer Spritzgießmaschine wird zu
nächst eine Bodenform, die mit in den Formhohlraum vorspringenden Rip
pen versehen ist, so weit in den Formhohlraum eingefahren, daß die lichte
Höhe des Formhohlraums im Bodenbereich deutlich kleiner ist als die späte
re Gesamtdicke des Schubkastenbodens. Dann wird die Kunststoffschmelze
in den Formhohlraum eingespritzt, und die Bodenform wird auf das ge
wünschte Maß zurückgezogen, wobei gleichzeitig Gas unter Druck in den
Formhohlraum injiziert wird. Durch das Zurückziehen der Bodenform wird
das Volumen des Formhohlraums im Bodenbereich vergrößert, und aufgrund
des dadurch entstehenden Druckgefälles bahnt sich das injizierte Gas seinen
Weg in die zusätzlich geschaffenen Hohlräume. Da die Viskosität der Kunst
stoffschmelze im Inneren des Formhohlraums größer ist als an den kühleren
Innenflächen des Formwerkzeugs sammelt sich das Gas im Inneren des
Formhohlraums und verdrängt die Schmelze gegen die Wände des Form
werkzeugs, so daß die Kunststoffmasse einen ringsum geschlossenen Hohl
körper bildet. Da der Formhohlraum durch die vorspringenden Rippen der
Bodenform stellenweise verengt ist, bildet sich im Bodenbereich keine ein
heitliche Gasblase, sondern es bilden sich getrennte Gasblasen jeweils in den
Zwischenräumen zwischen den einzelnen Rippen. Diese Gasblasen sind
durch Stege aus Kunststoffschmelze getrennt, die sich von den Rippen der
Bodenform zur gegenüberliegenden Wand des Formhohlraums erstrecken.
Diese Stege werden beim weiteren Zurückziehen der Bodenform ausgezogen
und verdünnt, jedoch ohne zu reißen, und bilden schließlich die Verstei
fungsrippen des Bodens.
Während die Schmelze abkühlt, wird der Materialschwund, der insbesondere
an den Anbindungsstellen der Versteifungsrippen an der oberen und unteren
Wand des Bodens auftritt, den durch Gasdruck weitgehend kompensiert, so
daß an den oberen und unteren Oberflächen des Bodens praktisch kein Ein
fall entsteht.
Nachdem die Schmelze sich ausreichend abgekühlt hat, wird das Gas im
Formhohlraum entspannt, und der fertige Schubkasten kann entformt wer
den.
Gewisse Elemente des beschriebenen Herstellungsverfahrens sind bereits aus
EP 0 529 080 A1 bekannt. Diese Druckschrift bezieht sich allgemein auf ein
Verfahren zur Herstellung von hohlen Kunststofformteilen mit Versteifungs
rippen. Bei diesem Verfahren wird ebenfalls der Formhohlraum nach dem
Einspritzen der Schmelze vergrößert, und Gas wird unter Druck in die zu
sätzlich geschaffenen Hohlräume injiziert. Die Versteifungsrippen werden
hier jedoch nicht mit Hilfe einer mit Rippen versehenen Bodenform erzeugt
sondern mit Hilfe von separaten Kernzügen, die unabhängig von der Boden
form bewegt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert demgegenü
ber einen wesentlich geringeren werkzeugtechnischen Aufwand.
Zwar bleiben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren an der Unterseite des
Bodens flache Nuten zurück, die zu den Rippen der Bodenform komplemen
tär sind, doch sind diese Nuten an der Unterseite des Schubkastenbodens
nicht störend, und soweit sie vor Einbau des Schubkastens in einem Möbel
teil sichtbar sind, werden sie durchweg als dekoratives Element empfunden,
das die Bodenfläche des Schubkastens auflockert und strukturiert. Funktio
nell haben diese Nuten den Vorteil, daß sie die untere Bodenwand des
Schubkastens zusätzlich versteifen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt des Schubkastens;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch ein Werkzeug zur Herstel
lung des Schubkastens; und
Fig. 3 eine Bodenansicht des Schubkastens in verkleinertem Maßstab.
Der in Fig. 1 gezeigte Schubkasten 10 besitzt eine Zarge 12 und einen Bo
den 14 und ist in einem Stück aus Kunststoff hergestellt. Von der Zarge 12
sind in der Zeichnung eine vordere Wand 16 und zwei Seitenwände 18 zu er
kennen, die ein nach unten offenes Hohlprofil aufweisen und im Inneren
durch vertikale Versteifungsrippen 18′ versteift sind. An den oberen Rändern
besitzen die Seitenwände 18 sowie auch die in Fig. 1 nicht erkennbare
Rückwand des Schubkastens wulstförmige Verdickungen 20.
Der Boden 14 ist ein allseits geschlossener Hohlkörper mit einer oberen Bo
denwand 22 und einer unteren Bodenwand 24. Dieser Hohlkörper ist durch
innere Versteifungsrippen 26 ausgesteift, die sich parallel zu den Seitenwän
den 16 des Schubkastens vertikal zwischen den oberen und unteren Boden
wänden erstrecken.
Die obere Bodenwand 22 ist auf der oberen Oberfläche mit einer wellenför
migen Riffelung versehen, die in der Zeichnung etwas übertrieben dargestellt
ist. Diese Riffelung verläuft parallel zu den Versteifungsrippen 26 und dient
dazu, die Anbindungsstellen der Versteifungsrippen 26 an die obere Boden
wand 22 optisch zu kaschieren, falls sich diese Anbindungen an der Oberflä
che abzeichnen sollten, etwa durch geringfügigen Einfall oder weil das Kunst
stoffmaterial etwas durchscheinend ist.
Die untere Bodenwand 24 weist an der Unterseite flache Nuten 28 auf, die je
weils mit einer der Versteifungsrippen 26 im Inneren des Bodens korre
spondieren. Diese Nuten 28 erstrecken sich jedoch nicht über die gesamte
Länge des Bodens, sondern enden jeweils kurz vor der vorderen Wand 16
und der Rückwand 30, wie in Fig. 3 zu erkennen ist. Die zwischen den ein
zelnen Versteifungsrippen 26 im Inneren des Bodens 14 gebildeten Kam
mern 32 stehen deshalb zumindest über schmale Durchbrüche in der Nähe
der Rückwand und/oder der vorderen Wand miteinander in Verbindung.
Auch die wulstförmigen Verdickungen der Seitenwände 20 (und der Rück
wand 30) sind nicht massiv, sondern weisen in Längsrichtung durchgehende
Hohlräume 34 auf.
Die einstückige, doppelwandige Ausbildung des Bodens 14 mit Inneren Ver
steifungsrippen 26 verleiht diesem Boden eine hohe Stabilität und ein massi
ves, solides Aussehen.
Ein Verfahren zur Herstellung dieses Schubkastens soll nachfolgend anhand
der Fig. 2 und 3 erläutert werden.
Fig. 2 zeigt einen schematischen Schnitt durch ein Werkzeug zum Spritz
gießen des Schubkastens. Dieses Werkzeug umfaßt u. a. ein Oberwerkzeug 36,
das die obere Oberfläche der oberen Bodenwand 22 und die Innenflächen
der Seitenwände, der vorderen Wand und der Rückwand des Schubkastens
formt, sowie seitliche Kerne 38, mit denen die nach unten offenen Hohlräu
me in den Seitenwänden 18 ausgebildet werden. Das Oberwerkzeug 36 und
die Kerne 38 bilden somit die oberen und seitlichen Begrenzungen eines
Formhohlraums 40 für den Boden 14. Die untere Begrenzung dieses Form
hohlraums wird durch eine relativ zu den Kernen 38 bewegliche Bodenform
42 gebildet, die an der oberen Oberfläche mit in den Formhohlraum 40 vor
springenden Rippen 44 versehen ist, mit denen die Nuten 28 ausgeformt
werden.
In Fig. 2 ist die Bodenform 42 so weit in den Formhohlraum 40 eingefah
ren, daß die Rippen 44 fast bis an das Oberwerkzeug 36 heranreichen und
die lichte Weite des Formhohlraums auf ein Maß begrenzt ist, das deutlich
kleiner ist als die in Fig. 1 erkennbare Dicke des fertigen Bodens 14. Wenn
sich das Werkzeug in dem in Fig. 2 gezeigten Zustand befindet, wird die
flüssige Kunststoffschmelze in den Formhohlraum 40 Injiziert, bis das gesam
te Formhohlraumvolumen vollständig mit Schmelze gefüllt ist.
Anschließend wird über drei Injektionsstellen 46 (Fig. 3), die sich in der
Mitte jeder Seitenwand und der Rückwand jeweils unmittelbar unter der
wulstförmigen Verdickung 20 befinden, ein Gas, beispielsweise Stickstoff,
unter hohem Druck in den Formhohlraum injiziert. Während der Gasinjek
tion wird die Bodenform 42 zurückgefahren, so daß die lichte Weite des
Formhohlraums 40 auf die gewünschte Dicke des Bodens 14 zunimmt. Da die
Kunststoffschmelze durch das Werkzeug gekühlt wird, nimmt die Tempera
tur der Schmelze im Formhohlraum von außen nach innen zu, während die
Viskosität von außen nach innen abnimmt. Das injizierte Gas verdrängt des
halb in erster Linie die dünnflüssigere Schmelze in den weiter von den Werk
zeugwänden entfernten Bereichen des Formhohlraums. So verteilt sich das
Gas zunächst in den wulstförmigen Verdickungen 20 und schafft dort die
Hohlräume 34. Da jedoch die größte Volumenvergrößerung des Formhohl
raums im Bereich des Bodens eintritt, ergibt sich ein Druckgefälle von den
wulstförmigen Verdickungen 20 zu dem Formhohlraum 40 für den Schubka
stenboden. Das Gas schafft sich deshalb dünne Strömungskanäle in den inne
ren Wandlagen der Seitenwände 18 und der Rückwand 30. Über diese Strö
mungskanäle, die sich vornehmlich an den Anbindungsstellen der Verstei
fungsrippen 18′ bilden, strömt das Gas in den Formhohlraum 40 und schafft
so die Kammern 32 in dem Boden 14.
An den Stellen der Rippen 44 ist der Formhohlraum 40 so weit verengt daß
die Schmelze dort nicht verdrängt werden kann. Die Schmelze bildet deshalb
längs jeder Rippe einen Steg, der die obere Bodenwand 22 mit der unteren
Bodenwand 24 verbindet. Das Gas umströmt diese Stege nur an den vorderen
und hinteren Enden der Rippen 44. Im Verlauf der Rückzugsbewegung der
Bodenform 22 werden die Stege nicht zerstört, sondern lediglich gedehnt
und verdünnt, so daß sie schließlich die Versteifungsrippen 26 bilden.
Wenn die Bodenform 42 ihre Endlage erreicht hat und die Schmelze genü
gend abgekühlt ist, wird mit Hilfe eines Stiftes die untere Bodenwand 24
durchstochen, so daß eine Entgasungsöffnung 48 gebildet wird, über die das
Gas entweichen kann, bis sich der überschüssige Gasdruck in den Hohlräu
men des Schubkastens entspannt hat. Anschließend kann der fertige Schub
kasten 10 entformt werden.
Die beschriebene Ausführungsform hat den Vorteil, daß mit nur drei Injek
tionsstellen 46 alle gewünschten Hohlräume in dem Schubkasten, insbeson
dere die Hohlräume 34 in den wulstförmigen Verdickungen 20 und die Kam
mern 32 im Boden 14 gebildet werden können. Da diese Hohlräume über
dünne Strömungskanäle miteinander in Verbindung stehen, kann die Ent
spannung des Gases über eine einzige Entgasungsöffnung 48 erfolgen.
Für die Bildung der Versteifungsrippen 26 sind bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren keine separaten Kernzüge erforderlich, sondern die Positionen
dieser Versteifungsrippen werden allein durch die Positionen der Rippen 44
der beweglichen Bodenform 42 bestimmt. Es hat sich gezeigt, daß sich durch
geeignete Einstellung oder Steuerung des Gasdruckes und durch geeignete
Wahl der Rückzugsgeschwindigkeit der Bodenform 42 vollständige und im
wesentlichen einheitliche Versteifungsrippen 26 ausbilden lassen. Da die an
den Rippen 44 gebildeten Stege aus zähflüssiger Schmelze auch noch wäh
rend des Abkühlens von beiden Seiten dem hohen Druck des Gases ausge
setzt sind, kann die beim Abkühlen eintretende Schwindung weitgehend
durch das nachdrückende Gas kompensiert werden, so daß sich die Anbin
dungsstellen der Versteifungsrippen 26 an die obere Bodenwand 22 kaum
durch Einfallstellen abzeichnen.
Die allenfalls geringfügigen Einfallstellen werden darüber hinaus durch die
Riffelung der oberen Bodenwand 22 kaschiert. Diese Riffelung erhöht zu
gleich die Rutschfestigkeit des Schubkastenbodens.
Das Muster der Rippen 44 an der Bodenform 42 und damit das Muster der
Versteifungsrippen 26 kann je nach Bedarf variiert werden. Wahlweise kann
auch die Anordnung und Anzahl der Injektionsstellen variiert werden. Bei
spielsweise ist es möglich, für jede einzelne Kammer 32 des Bodens eine ge
sonderte Injektionsstelle vorzusehen.
Schließlich ist es auch möglich, mit Hilfe der Gasinjektion zusätzliche Hohl
räume in den Seitenwänden 18 und der Rückwand 30 zu schaffen, wobei die
se Hohlräume analog zu den Hohlräumen des Bodens mit Versteifungsrippen
versehen werden können, so daß auch die Zarge des Schubkastens eine hö
here Stabilität erhält.
Claims (6)
1. Schubkasten mit einer Zarge (12) und einer oberen Bodenwand (22), die
in einem Stück aus Kunststoff gespritzt sind, sowie mit einer Bodenverstei
fung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenversteifung durch eine untere
Bodenwand (24) und durch auf der Bodenfläche verteilte, die Bodenwände
verbindende Versteifungsrippen (26) gebildet wird, und daß die beiden Bo
denwände (22, 24) zusammen einen ringsum geschlossenen Hohlkörper bil
den, der einschließlich der Versteifungsrippen (26) in einem Stück mit der
Zarge (12) ausgebildet ist.
2. Schubkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Bodenwand (22) auf ihrer oberen Oberfläche eine parallel zu den Verstei
fungsrippen (26) verlaufende Riffelung aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Schubkastens nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Einfahren einer Bodenform (42), die mit in den Formhohlraum (40) vor springenden Rippen (44) versehen ist, in den Formhohlraum des Spritzgieß werkzeugs derart, daß die lichte Höhe des Formhohlraums (40) im Bodenbe reich kleiner ist als die gewünschte Dicke des Schubkastenbodens (14),
- - Einspritzen der Kunststoffschmelze in den Formhohlraum,
- - Zurückziehen der Bodenform (42) bei gleichzeitiger Injektion von Gas unter Druck in den Formhohlraum (40), so daß sich Gasblasen in den zwi schen den Rippen der Bodenform liegenden Bereichen des Formhohlraums bilden, während von den Rippen aus zur gegenüberliegenden Wand des Formhohlraums verlaufende Stege aus Kunststoffschmelze zu Versteifungsrip pen (26) des Schubkastenbodens ausgezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das reduzierte
Volumen des Formhohlraums (40) vollständig mit Kunststoffschmelze gefüllt
wird, bevor Gas injiziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas
über Injektionsstellen (46) im Bereich wulstförmiger Verdickungen (20) der
oberen Ränder der Zarge (12) in den Formhohlraum (40) injiziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach dem Abkühlen der Schmelze die untere Bodenwand (24)
durchsticht, um eine Entgasungsöffnung (48) zu bilden.
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