DE19518072A1 - Verfahren zur Erfassung der Hubbewegung eines in einem Gehäuse verschiebbaren Körpers, insbesondere eines Ventilgliedes eines Einspritzventils - Google Patents
Verfahren zur Erfassung der Hubbewegung eines in einem Gehäuse verschiebbaren Körpers, insbesondere eines Ventilgliedes eines EinspritzventilsInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Erfassung der Hub
bewegung eines in einem Gehäuse verschiebbaren Körpers nach
der Gattung des Patentanspruchs 1 aus.
Derartige Verfahren sind zum Beispiel notwendig, um den ge
nauen Hubverlauf eines Ventilgliedes eines, insbesondere in
den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingesetzten
Einspritzventils in Abhängigkeit von dessen Einspritzdruck
während der gesamten Einspritzdauer sicher erfassen zu kön
nen. Dabei kommt dem durch Einspritzdruck und Ventilgliedhub
geprägten Verlauf der Kraftstoffeinspritzung bei modernen
Brennkraftmaschinen eine hohe Bedeutung zu, da sich durch
diesen der Verbrennungsablauf im Brennraum insbesondere hin
sichtlich der Schadstoffemission und dem Kraftstoffverbrauch
erheblich beeinflussen läßt.
So können durch eine Unterteilung der Kraftstoffeinspritzung
in eine Voreinspritzmenge und eine Haupteinspritmenge die
durch den Zündverzug an selbstzündenden Brennkraftmaschinen
verursachten Verbrennungsdruckspitzen vermieden werden. Für
eine derartige Unterteilung des Einspritzverlaufes wird die
Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes des Einspritzventils in
zwei Phasen geteilt, wobei in einer Voreinspritzphase
zunächst nur ein kleines Einspritzvolumen durch das
bewegliche Ventilglied und in einer sich daran anschließenden
Haupteinspritzphase das gesamte Einspritzvolumen freigegeben
wird. Für eine derartige Formung der Öffnungshubbewegung des
Ventilgliedes des Einspritzventils ist es z. B. aus dem DE-
Gbm. 92 059 759 bekannt, zwei in Schließrichtung auf das Ven
tilglied wirkende Ventilfedern am Einspritzventil vorzusehen,
von denen eine erste Ventilfeder ständig auf das Ventilglied
wirkt und eine zweite Ventilfeder erst nach Durchlaufen eines
Vorhubes des Ventilgliedes in Öffnungsrichtung an diesem an
greift. Dabei bewirkt der am Ventilglied in Öffnungsrichtung
angreifende Einspritzdruck zunächst eine Öffnungshubbewegung
(Vorhub) des Ventilgliedes entgegen der Rückstellkraft der
ersten Ventilfeder, durch die der die Voreinspritzmenge be
stimmende Einspritzquerschnitt aufgesteuert wird. Nach Durch
laufen des Vorhubs gelangt das Ventilglied zur Anlage an die
zweite Ventilfeder, wobei der Druckanstieg des zum Einspritz
ventil geförderten Kraftstoffes nun nicht mehr ausreicht die
Kraft beider Ventilfedern zu überwinden, so daß das
Ventilglied kurzzeitig in seiner Hublage verharrt. Mit dem
weiteren Druckanstieg des Kraftstoffes wird dann auch die
zweite Ventilfeder überdrückt, wobei diese Öffnungshubbewe
gung des Ventilgliedes entgegen der Kraft beider Ventilfedern
nunmehr den vollständigen Öffnungsquerschnitt am Einspritz
ventil aufsteuert, so daß die Haupteinspritzmenge über die
Einspritzöffnung in den Brennraum der Brennkraftmaschine ge
langt.
Dabei ist es für eine optimale Anpassung des Einspritzventils
an die Erfordernisse der jeweiligen Brennkraftmaschine not
wendig, den Zeitraum der Voreinspritzung und somit die Vor
einspritzmenge bzw. den vom Einspritzdruck am Einspritzventil
direkt abhängigen Beginn der Haupteinspritzung genau
einstellen zu können.
Zur Ermittlung des Zeitpunktes des Beginns der Haupteinsprit
zung in Abhängigkeit vom Druckanstieg in der zum Einspritz
ventil führenden Einspritzleitung ist es zum Beispiel aus der
DE-OS 41 08 416 bekannt, einen sogenannten Nadelbewegungsfüh
ler in das Einspritzventil einzusetzen, der den Verlauf der
Hubbewegung des Ventilgliedes direkt mechanisch oder
elektromagnetisch detektiert und über ein Anzeigegerät auf
zeichnet. Gleichzeitig wird der Druck in der Einspritzleitung
über einen Drucksensor ermittelt, dessen Meßwerte ebenfalls
über der Zeit aufgetragen werden, so daß dem Beginn der zwei
ten Hubphase (Haupteinspritzung), der sich als ein an den
Voreinspritzhub anschließendes Plateau im Öffnungshubverlauf
darstellt, ein Einspritzdruckwert zugeordnet werden kann.
Auf diese Weise läßt sich der Zeitpunkt des Beginns
(entsprechendes gilt beim Schließen des Ventils) der
Haupteinspritzung bei vorgegebenem Einspritzdruckwert über
die Veränderung der Vorspannung der Ventilfedern und dem Ein
stellen des Vorhubweges des Ventilgliedes an die jeweiligen
Erfordernisse anpassen.
Dabei weist das bekannte Meßverfahren jedoch den Nachteil
auf, daß der Nadelbewegungsfühler in das Einspritzventil ein
gesetzt werden muß und als aufwendiges Bauteil dort nicht
verbleiben kann, sondern auch wieder ausgebaut werden muß,
was einen hohen Montageaufwand zur Folge hat, so daß dieses
Meßverfahren insbesondere für eine Kontrolle der Serienferti
gung nicht geeignet ist.
Ein weiteres bekanntes Verfahren, bei dem der Zeitpunkt des
Beginns des zweiten Öffnungshubs des Ventilglieds nur aus dem
Verlauf des Drucks in der Einspritzleitung (Änderung der
Druckanstiegsgeschwindigkeit) ermittelt wird, ist insbeson
dere bei mit hohen Drücken arbeitenden Einspritzventilen in
folge der sehr kurzen Zeiten und der dynamischen Effekte
nicht genau genug.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erfassung der Hubbewegung
eines in einem Gehäuse verschiebbaren Körpers mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, das
besonders vorteilhaft zum Erfassen der Ventilgliedhubbewegung
eines Einspritzventils verwendet werden kann, aber auch für
ähnliche Meßvorgänge an in Gehäuse beweglichen Teilen
anwendbar ist, hat demgegenüber den Vorteil, daß die Messung
des Hubverlaufes des Körpers, insbesondere des Ventilgliedes
über eine externe Meßanordnung vorgenommen werden kann, so
daß das Einspritzventil nicht verändert werden muß und die
Messung unabhängig von der Bauart des Einspritzventilgliedes
(Düsentyp) in einfacher standardisierbarer Form durchzuführen
ist. Dabei läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren in vor
teilhafter Weise sowohl für Applikationszwecke als auch für
eine Kontrolle der Serienfertigung einsetzen, da Einspritzdü
sen einen standardisierten äußeren Aufbau aufweisen, so daß
auch verschiedene Düsentypen ohne einen Umbau an der
Aufnahmeeinrichtung der Meßeinrichtung geprüft werden können.
Die Erfassung der Hubbewegung des Körpers bzw. des Ventil
gliedhubs des Einspritzventils erfolgt dazu erfindungsgemäß
mittels einer das Gehäuse des Einspritzventils durchdringen
der Röntgenstrahlung, wobei ein Strahlungsempfänger die Ände
rung der Strahlungsintensität erfaßt und an ein elektroni
sches Anzeigegerät weiterleitet, in dem die Intensitätsände
rung der Röntgenstrahlung über der Zeit angezeigt wird, die
sich einer bestimmten Hublage des Ventilgliedes zuordnen
läßt. Durch die zeitgleiche Erfassung des Druckverlaufes in
der Einspritzleitung des Einspritzventils läßt sich dabei in
einfacher Weise jedem Punkt des Druckverlaufes ein genauer
Ventilgliedhubwert zuordnen. Dabei läßt sich dieses
Meßverfahren, bei dem ein anschließender Vergleich mit einer
abgespeicherten Sollwertkurve erfolgen kann, sehr einfach au
tomatisieren, was sich sowohl auf die Meßzeit als auch auf
die Meßgenauigkeit vorteilhaft auswirkt.
Das Einspritzventil wird zur Erfassung der Ventilgliedhubbe
wegung rechtwinklig zur Achse des Ventilgliedes in einem Be
reich durchstrahlt, in dem dessen Hubbewegung eine Änderung
der austretenden Strahlungsintensität bewirkt. Diese
Voraussetzung ist vorzugsweise in Bereichen gegeben, in denen
das Ventilglied eine möglichst große Querschnittsveränderung
aufweist, vorzugsweise die konische Querschnittsverringerung
am einspritzseitigen Ende des Ventilgliedes. Es sind jedoch
auch andere Alternativen möglich, wie zum Beispiel verschie
dene Materialien am bewegten Körper, deren Ein- bzw. Austritt
in den Röntgenstrahl die aus dem Gehäuse aus tretende
Strahlungsintensität verändern oder in den Röntgenstrahl im
Verlauf der Hubbewegung eintretende Endflächen- oder
Schultern am Ventilglied.
Für eine sichere Erfassung der Änderung der Strahlungsinten
sität durch den Detektor, z. B. einen Fotomultiplier oder Pho
tonenzähler, werden die aus der Strahlungsquelle austretenden
Röntgenstrahlen zudem durch eine Schlitzblende, vorzugsweise
einen Bleikollimator, auf einen engen begrenzten Strahl aus
gerichtet.
Um ein Austreten von Röntgenstrahlung aus der Meßeinrichtung
während des Meßvorganges sicher vermeiden zu können, ist die
Einrichtung in einer Kammer angeordnet, deren Wände aus einem
strahlungsdichten Material gebildet sind und die über eine
Tür (ähnlich Mikrowellenherd) zugänglich ist oder die
Strahlungsmeßstrecke wird nach außen abgeschottet und ist so
mit unzugänglich.
Um eine Beeinflussung der Meßergebnisse durch hydraulische
Eigenschaften des Einspritzventils bzw. Schwingungen zu ver
meiden und um die Intensitätsänderung der Röntgenstrahlung
sicher, reproduzierbar und präzise erfassen zu können, ist
die Einrichtung so aufgebaut, daß der das Ventilglied
beauschlagende Druck so aufgebaut wird, daß die Öffnungshub
bewegung des Ventilgliedes gegenüber den Verhältnissen wäh
rend der Einspritzung an der Brennkraftmaschine stark
verzögert ist. Dies wird im Ausführungsbeispiel durch ein ge
schlossenes hydraulisches System erreicht, wozu das
Einspritzventil mit seiner Einspritzöffnung in einen
geschlossenen Raum geringen Volumens ragt, der während des
Einspritzvorganges durch das Einspritzventil rasch befüllt
wird, so daß sich am Ventilglied aufgrund des großen
Gegendruckes gegenüber dem Betrieb an der Brennkraftmaschine
ein nahezu quasistatischer Zustand einstellt. Da für die Hub
bewegung des Ventilgliedes in Abhängigkeit vom am Ventilglied
anliegenden Einspritzdruck nur der am Ventilglied in
Öffnungsrichtung angreifende Druck und die Rückstellkraft der
Ventilfedern maßgeblich sind, könnten die Einspritzöffnungen
des Einspritzventils theoretisch auch verschlossen sein.
Im Ausführungsbeispiel wird Kraftstoff als Druckmittel ver
wendet, wobei die Druckanstiegsrate dabei von etwa 800000
bar/s an der Brennkraftmaschine auf etwa 100 bar/s an der
Meßvorrichtung gesenkt wird. Alternativ zum geschlossenen hy
draulischen System ist auch ein offenes System mit sehr gro
ßen Durchsätzen möglich, was jedoch den Nachteil einer rela
tiv großen Hochdruckpumpe hat.
Der geschlossene Raum am Einspritzventil ist dabei in
vorteilhafter Weise als geschlossene Druckkammer ausgebildet,
deren Kammerwände aus einem strahlungsdurchlässigen
Werkstoff, vorzugsweise Aluminium bestehen.
Die Erfassung des Einspritzdrucks erfolgt in bekannter Weise
durch einen Drucksensor, der dabei als Dehnmeßstreifen oder
Piezzogeber ausgebildet sein kann und dessen Meßwerte analog
zu den mittels vorzugsweise eines Oszilloskops aufgezeichne
ten Meßergebnissen der Röntgenstrahleinrichtung über der Zeit
aufgetragen werden, so daß dem Öffnungs- und Schließhubver
lauf des Ventilgliedes wie oben beschrieben ein Druckwert zu
geordnet werden kann.
Das erfindungsgemäße Meßverfahren ist dabei besonders
vorteilhaft für die Vermessung von Einspritzventilen von
Brennkraftmaschinen mit einem gestuften Ventilgliedhubverlauf
für eine Vor- und Haupteinspritzung (sogenannten 2-Feder-Dü
senhalterkombinationen), ist aber auch zur Vermessung für je
de andere Art von in einem Gehäuse beweglichen Körpern insbe
sondere Einspritzventilen mit einem axial verschiebbaren Ven
tilglied geeignet.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des
Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der
Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln des Einspritz
drucks an einem Einspritzventil in Abhängigkeit vom
Ventilgliedhub ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen die Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Meßvor
richtung in einer Schemadarstellung und die Fig. 2 bis 4
die rage des Röntgenstrahls an zwei Einspritzdüsentypen.
Die in der Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens zum Erfassen
der Ventilgliedhubbewegung eines Einspritzventils, vorzugs
weise in Abhängigkeit vom Einspritzdruck, weist ein als
Druckpumpe ausgebildetes Hydraulikaggregat 1 auf, das
Kraftstoff aus einem Vorratstank 3 über eine Druckleitung 7
zu einem hydraulischen Druckverstärker 5 fördert. Das
Hydraulikaggregat 1 fördert dabei im Ausführungsbeispiel mit
einem Druck zwischen 4 bis 150 bar, wobei der Druckverlauf
über ein einstellbares Ventil 9 veränderbar ist. Dieses vor
zugsweise in die Druckleitung 7 eingesetzte Ventil 9 ist da
bei als Proportionalventil ausgebildet, dessen Durchfluß
durch einen Funktionsgenerator 11 gesteuert wird, wobei vor
zugsweise eine Druckanstiegsrate von etwa 100 bar/s
eingestellt wird. Im hydraulischen Druckverstärker 5 wird der
Kraftstofförderdruck im Verhältnis 1 : 5 verstärkt, wobei hoch
druckseitig eine Einspritzleitung 13 vom Druckverstärker 5
abführt, die an ein zu prüfendes Einspritzventil 15 mündet.
An eine von der Einspritzleitung 13 abführende Bypassleitung
19 ist weiterhin ein sogenannter Handprüfstand 17, vorzugs
weise eine manuell betätigbare Kolbenpumpe, angeschlossen
über den die Füllung und Rücksetzung des Druckverstärkers 5
erfolgt.
Das zu vermessende Einspritzventil 15 ist in eine nicht näher
dargestellte Aufnahmeeinrichtung 21 eingesetzt, wobei das
einspritzseitige Ende des Einspritzventils dichtend in eine
Druckkammer 23 ragt, deren Volumen gegenüber der über die
Einspritzleitung 13 zum Einspritzventil 15 geförderten För
derrate relativ gering ist und die während des Meßvorganges
rasch vom Einspritzventil befüllt wird. Die Aufnahmeeinrich
tung 21 und die Druckkammer 23 sind dabei aus einem für Rönt
genstrahlung durchlässigen Werkstoff, vorzugsweise Aluminium
gefertigt. An den Außenwänden der Aufnahmeeinrichtung 21 bzw.
der Druckkammer 23 sind im wesentlichen senkrecht zur Achse
des Einspritzventils 15 einander gegenüberliegend eine Strah
lungsquelle 25 und ein Empfangsteil 29 für Röntgenstrahlung
angeordnet. Die Strahlungsquelle 25 ist dabei als Röntgen
röhre ausgebildet, der austrittseitig eine Schlitzblende 27,
vorzugsweise ein Bleikollimator vorgeschaltet ist, über den
die austretende Röntgenstrahlung auf einen engen begrenzten
Strahl ausgerichtet wird. Das der Röntgenröhre 25 vorzugs
weise achsparallel gegenüberliegende Empfangsteil 29
(Detektor) ist als Fotomultiplayer oder Photonenzähler ausge
bildet, dessen Meßsignal an ein elektronisches Auswertegerät
31 übertragen wird, das die Änderung der Strahlungsintensität
über der Zeit aufträgt und anzeigt. Dieses Auswertegerät 31
wird vorzugsweise aus einem Transientenrekorder oder einem
Oszilloskop gebildet, an das ein die Meßwerte verarbeitender
Rechner angeschlossen ist. Zur sicheren Vermeidung einer
Strahlabgabe der Meßeinrichtung nach außen sind Einspritzven
til 15, Aufnahmeeinrichtung 21, Druckkammer 23 und das Rönt
genstrahlungs- und Empfangsteil 25, 29 in einer Strahlungs
kammer 33 angeordnet, deren Wände aus strahlungsabsorbieren
dem bzw. -reflektierendem Material bestehen und die über eine
nicht dargestellte Tür zugänglich ist.
Zur Ermittlung des Einspritzdruckverlaufes in der Einspritz
leitung 13 ist zudem in bekannter Weise ein Drucksensor 35 in
diese eingesetzt, der als DMS- oder Piezzo-Geber ausgebildet
sein kann und dessen Meßwerte ebenfalls dem elektronischen
Anzeigegerät 31 zugeleitet werden, in dem sie über der Zeit
registriert und gespeichert werden.
Für eine genaue Darstellung des Durchtritts der Röntgenstrah
lung durch das Einspritzventil 15 sind zwei Ausführungsbei
spiele von Einspritzventilen 15 in den Fig. 2 bis 4 darge
stellt. Dabei zeigt die Fig. 2 ein als Zapfendüse ausgebil
detes Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen, mit
einem in einer Bohrung 37 eines Ventilgehäuses 39 axial ver
schiebbaren Ventilglied 41, das sich an seinem unteren,
brennraumseitigen Ende konisch unter Bildung einer Druck
schulter 43 in einen Zapfen 45 verjüngt, der in eine
Einspritzöffnung 47 ragt. Am Zapfen 45 ist dabei eine
konische Ventildichtfläche 49 vorgesehen, mit der das
Ventilglied 41 zum Zweck des Aufsteuerns der Einspritzöffnung
47 mit einer konischen Ventilsitzfläche 51 am Ventilkörper 39
zusammenwirkt. Die Bohrung 37 vergrößert sich dabei im Be
reich der Druckschulter 43 zu einem Druckraum 53 in den ein
mit der Einspritzleitung 13 verbundener Hochdruckkanal 55
mündet. Die Schließkraft wird dabei analog zum DE-Gbm. 92 059 759
mittels zweier nicht näher dargestellter Ventilfedern auf
das Ventilglied 41 aufgebracht, von denen eine erste
Ventilfeder das Ventilglied 41 ständig beaufschlagt und eine
zweite Ventilfeder erst nach Durchlaufen eines bestimmten
Öffnungshubweges des Ventilgliedes 41 zumindest mittelbar an
dieses zu Anlage gelangt.
Dabei durchdringt der Röntgenstrahl das Einspritzventil 15 im
Bereich der Druckschulter 43 senkrecht zur Achse des
Ventilgliedes 41, da die Meßempfindlichkeit der Meßeinrich
tung in dem Bereich am größten ist, wo sich die Materialdicke
des Ventilgliedes 41 über dessen Hub am stärksten ändert.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungs
beispiel des Einspritzventils 15 ist als Lochdüse ausgebil
det, die sich zur in der Fig. 2 dargestellten Zapfendüse im
wesentlichen nur in der Art der Einspritzöffnung 47
unterscheidet. Die das Ventilglied 41 führende Bohrung 37 ist
dabei als Sackloch ausgebildet, von deren brennraumseitig ge
schlossenen Ende eine Einspritzbohrung 47 abführt. Das brenn
raumseitige Ende der Bohrung 37 ist dabei konisch ausgebil
det, wobei die konischen Flanken als Ventilsitzfläche 51 die
nen, mit denen eine konische Ventildichtfläche 49 am
brennraumseitigen Ende des Ventilgliedes 41 zusammenwirkt.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel erfolgt der Röntgenstrahl
durchtritt im Bereich der größten Änderung der Materialdicke
des Ventilgliedes 41, der sich in Höhe der konischen
Ventildichtfläche 49 befindet. Auch diese Ausführungsform des
Einspritzventils 15 wird analog zur Fig. 2 von zwei
Ventilfedern in Schließrichtung beaufschlagt, wobei zur be
kannten Funktionsweise derartiger Einspritzventile mit einer
Vor- und Haupteinspritzung auf das DE-Gbm. 92 059 759
verwiesen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet in folgender Weise.
Das Hydraulikaggregat 1 fördert ein Druckmittel, vorzugsweise
Kraftstoff, über die Druckleitung 7 zum Druckverstärker 5,
der seinerseits das in seinem Druckraum befindliche Medium,
vorzugsweise Kraftstoff mit hohem Druck (bis 700 bar) über
die Einspritzleitung 13 zum Einspritzventil 15 fördert, wo
der am Ventilglied 41 angreifende Kraftstoffdruck in
bekannter Weise eine Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes 41
entgegen der Rückstellkraft der Ventilfedern bewirkt. Dabei
füllt der an der Einspritzöffnung 47 aus dem Einspritzventil
15 austretende Kraftstoff sehr rasch den Druckraum 23, so daß
sich im geschlossenen hydraulischen System ein quasistati
scher Zustand einstellt, der die Öffnungshubbewegung des Ven
tilgliedes 41 erheblich verzögert, wobei der Druckaufbau im
hydraulischen System über das einstellbare Ventil 9
beeinflußbar ist.
Der aus der Röntgenröhre 25 aus tretende Röntgenstrahl wird an
der Schlitzblende 27 kollimiert und durchleuchtet dann das
Einspritzventil im in den Fig. 2 und 4 gezeigten
Bereichen. Durch den Ventilgliedhub erfolgt dabei eine Inten
sitätsänderung des durchgelassenen Röntgenstrahls, die dem
Ventilgliedhub proportional ist und die durch das Empfangs
teil 29 detektiert und an das Auswertegerät 31 weitergeleitet
wird, wo dieses Signal über der Zeit aufgetragen wird. Zu
gleich wird über den Drucksensor 35 der Einspritzdruck in der
Einspritzleitung 13 erfaßt und ebenfalls als Signal an das
Auswertegerät 31 weitergeleitet.
Der Druckaufbau in der Einspritzleitung 13 erfolgt dabei ent
lang einer linearen Druckrampe, wobei dieser stetige
Druckanstieg einen sehr gleichmäßigen Ventilgliedhub mit ei
nem ausgeprägten Vorhubplateau zwischen der Vorhubbewegung
entgegen der Kraft der ersten Ventilfeder und der Resthubbe
wegung entgegen der Kraft beider Ventilfedern zur Folge hat,
so daß sich der Zeitpunkt des Beginns der Resthubbewegung,
der dem Beginn der Haupteinspritzung entspricht sehr präzise
ermitteln läßt. Über die zeitgleiche Ermittlung des
Einspritzdruckes in der Einspritzleitung 13 läßt sich nun der
Einspritzdruck am Beginn der Haupteinspritzung genau
zuordnen.
Bei der Verwendung der beschriebenen Meßvorrichtung zur Kon
trolle der richtigen Einstellung der Ventilfedern (die maß
geblich für den richtigen Öffnungshubverlauf des Ventilglie
des ist) in der Serienfertigung von Einspritzventilen, werden
die ermittelten Meßkurven des Einspritzdruckes und Hubverlau
fes mit einer Sollwertkurve verglichen, so daß fehlerhafte
Einspritzventile rasch erkannt werden.
Es ist somit mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe
der Röntgenabsorption in konstruktiv einfacher Weise möglich
an einer Vielzahl von Einspritzventilen den zeitlichen Ver
lauf der Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes einem
Einspritzdruck zuzuordnen, so daß sich der Einspritzdruck zu
bestimmten Hublagen des Ventilgliedes genau ermitteln läßt.
Dabei ist das Verfahren insbesondere zur Verwendung in der
Serienfertigung geeignet, da es sich leicht automatisieren
läßt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erfassung der Hubbewegung eines in einem Ge
häuse verschiebbaren Körpers mittels eines Meßgerätes, da
durch gekennzeichnet, daß das Meßgerät außerhalb des Gehäuses
angeordnet ist und die Hubbewegung des Körpers mittels einer
das Gehäuse durchdringenden Röntgenstrahlung erfaßt wird, wo
bei der Strahldurchtritt an einer Stelle des beweglichen Kör
pers vorgesehen wird, an der dessen Hubbewegung eine Änderung
der austretenden Strahlungsintensität bewirkt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Strahlungsquelle zum Ab
strahlen der Röntgenstrahlung und ein Empfänger zum Erfassen
der das Gehäuse durchdringenden Röntgenstrahlung vorgesehen
sind, wobei der Empfänger mit einer Einrichtung zur stetigen
Erfassung der Strahlungsintensität über der Zeit verbunden
ist.
3. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Ermitteln
des Verlaufs der Hubbewegung eines Ventilgliedes (41) eines
Einspritzventils (15) in Abhängigkeit vom Einspritzdruck, wo
bei die Hubbewegung des Ventilgliedes (41) des Einspritzven
tils (15) mittels Röntgenstrahlung erfaßt wird, und mit einem
zweiten Meßgerät, das den die Öffnungshubbewegung des
Ventilgliedes (41) bewirkenden Druck in einer Druckmittelzu
führungsleitung (13) zwischen einer Hochdruckquelle (1, 5) und
dem Einspritzventil (15) kontinuierlich erfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
das Ventilglied (41) des Einspritzventils (15) beaufschlagen
de Druck gleichmäßig und gegenüber einem beim bestimmungsge
mäßen Gebrauch des Einspritzventils in einer Brennkraftma
schine auftretenden Einspritzdruckverlauf verzögert aufgebaut
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drucksteigerung am Einspritzventil (15) während des
Meßvorganges vorzugsweise mit 100 bar/s erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den An
sprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungs
quelle (25) als Röntgenröhre ausgebildet ist, an deren
Strahlaustritt eine, die Röntgenstrahlung auf einen engen be
grenzten Strahl ausrichtende Schlitzblende (27) vorgesehen
ist und das das Empfangsteil (29) zur Aufnahme der das Ein
spritzventil durchdringenden Röntgenstrahlung an ein
elektronisches Gerät (31) zum Erfassen und zur Anzeige der
Strahlungsintensität angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einspritzventil (15) im Bereich einer konischen
Querschnittsverringerung am Ventilglied (41) rechtwinklig zur
Ventilgliedachse durchstrahlt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die freie Strahlmeßstrecke zwischen dem Austritt aus der
Strahlungsquelle (25, 27) und dem Empfangsteil (29) in einer
Strahlungskammer (33) angeordnet ist, deren Kammerwände aus
einem strahlungsdichten Werkstoff bestehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das den Einspritzdruck erfassende Meßgerät durch einen in die
Einspritzleitung (13) eingesetzten Drucksensor (35) gebildet
ist, dessen Meßwerte von einem elektronischen Gerät (31) er
faßt und in Abhängigkeit von der Zeit angezeigt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Hochdruckpumpe
(5) ausgebildete Druckquelle und das Einspritzventil (15) ein
geschlossenes hydraulisches System bilden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einspritzventil (15) mit seiner Einspritzöffnung (47)
dichtend in eine geschlossene Druckkammer (23) mit geringem
Volumen ragt, deren Kammerwände aus einem für Röntgenstrah
lung durchlässigen Werkstoff, vorzugsweise Aluminium
gefertigt sind.
12. Einspritzventil zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzventil
(15) ein in einer Bohrung (37) eines Gehäuses (39) axial ver
schiebbares Ventilglied (41) aufweist, das an seinem einen
Ende wenigstens eine konische Querschnittsverringerung und
eine Ventildichtfläche (49) aufweist, mit der es mit einer
Ventilsitzfläche (51) am Gehäuse (39) zusammenwirkt und mit
wenigstens einer Einspritzöffnung (47) im Gehäuse (39) deren
hydraulische Verbindung zur Einspritzleitung (13) durch die
Dichtfläche (49) des Ventilgliedes (41) verschließbar ist.
13. Einspritzventil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß am Einspritzventil (15) zwei das Ventilglied (41) in
Schließrichtung beauschlagende Ventilfedern vorgesehen sind,
von denen eine erste Ventilfeder das Ventilglied (41) ständig
beaufschlagt und eine zweite Ventilfeder erst nach Durchlau
fen eines bestimmten Öffnungshubweges des Ventilglieds (41)
an diesem zumindest mittelbar zur Anlage gelangt.
14. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 13
zum Erfassen einer gestuften Hubbewegung des Ventilgliedes
des Einspritzventils in Abhängigkeit vom in Öffnungsrichtung
auf das Ventilglied wirkenden Druck.
Priority Applications (5)
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