DE19517744A1 - Anordnung zur Korrektur der Mißweisung in einem optisch ablesbaren Peilkompaß - Google Patents
Anordnung zur Korrektur der Mißweisung in einem optisch ablesbaren PeilkompaßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Korrektur der
Mißweisung in einem optisch ablesbaren Peilkompaß, in des
sen Körper eine geschlossene Kapsel eingebaut ist, die eine
Kompaßrose aufweist und mit einem nach dem Magnetfeld der
Erde justierten Hauptablesestrich ausgerüstet ist, der den
Kurswert ohne Korrektur der Mißweisung anzeigt, und an dem
Kompaßkörper eine mit Optik versehene Öffnung ausgebildet
ist, durch die der von der Kompaßrose angezeigte Kurswert
ablesbar ist.
Bei den bisher bekannten Peilkompassen ist der
allgemeine Zusammenbau derart, daß der Kompaß mit einer ro
senartigen Anzeige sowie mit einer Ablesestelle oder einem
Ablesestrich ausgerüstet ist, der durch die Optik des Kom
passes hindurch abgelesen wird. Bei Kompassen dieses Typs
war es unmöglich, die Korrektur der Deklination bzw. Miß
weisung durchzuführen.
Die Korrektur der Mißweisung ist deshalb wichtig,
weil in verschiedenen Gebieten der Erdkugel die Gradwert
differenz zwischen dem magnetischen und dem geographischen
Nordpol bei 0-360°-Teilung bis zu 30° und darüber betragen
kann. Wegen der Mißweisung gibt es Karten, die die Größe
der örtlichen Mißweisung angeben. Als Beispiel sei erwähnt,
daß die Mißweisung auf dem Erdteil Nordamerika je nach Ge
biet zwischen 35° östlich und 40° westlich variiert.
Bei den heutigen Peilkompassen vom Rosentyp konnte
die Korrektur zur Erreichung des wahren Kurses normalerwei
se nur erzielt werden, indem zuerst eine normale magneti
sche Peilung vorgenommen wurde, der dann die der Karte ent
nommene Größe der örtlichen Mißweisung hinzugefügt oder um
diese verringert wurde je nachdem, ob es sich um östliche
oder westliche Mißweisung handelt. Die Ermittlung des wah
ren Kurses setzt somit immer eine Berechnung voraus, die im
Prinzip einfach ist, bei der aber in einigen Fällen vorkom
men konnte, daß die Peilung durch die Mißweisung vergrößert
wurde, obwohl sie hätte verringert werden müssen. Dabei hat
sich der Fehler verdoppelt.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, eine
ganz neue Anordnung zu schaffen, mit der die im vorstehen
den erläuterten mit dem Stand der Technik verbundenen Nach
teile vermieden und die Anwendung des Kompasses verbessert
und erleichtert werden. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist
für die Erfindung im wesentlichen charakteristisch, daß der
Kompaß mit einem verstellbaren Hilfsablesestrich ausgerü
stet ist, der bezüglich des Kompaßkörpers und der Ablese
stelle in beiden Richtungen von der Mittellage, die der O-
Mißweisung entspricht, verstellbar ausgeführt ist, um den
durch die Standortdifferenz des geographischen und des ma
gnetischen Nordpols entstehenden Winkelfehler zu korrigie
ren.
Mit der Erfindung werden gegenüber dem Stand der
Technik mehrere bedeutende Vorteile erzielt, von denen in
diesem Zusammenhang u. a. folgende hervorzuheben sind. Durch
die erfindungsgemäße Anordnung ist der richtige auf den
geographischen Nordpol bezogene Kurswert direkt aus dem
Kompaß ohne Berechnungen erhältlich. Dieser Vorteil wird
durch die erfindungsgemäße konstruktive Eigenschaft er
zielt, dank welcher die Mißweisung schon im voraus berück
sichtigt werden kann, indem der Ablesestrich des Kompasses
entsprechend der örtlichen Mißweisung eingestellt wird. Da
der Kompaß sehr oft ständig in einem bestimmten Gebiet be
nutzt wird, können die in dem Gebiet verkauften Kompasse
fertig eingestellt werden, so daß sie den richtigen Kurs
wert anzeigen, ohne daß der Benutzer sich um die Einstel
lung zu kümmern braucht. Sollte das Gebiet, auf welches der
Ablesestrich das Kompasses eingestellt worden ist, verlas
sen werden, ist es sehr einfach, den Kompaß für die ent
sprechende Mißweisung des neuen Einsatzgebietes einzustel
len. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus
der weiter unten folgenden detaillierten Beschreibung der
Erfindung hervor, auf die die Erfindung jedoch nicht eng
begrenzt ist.
Im folgenden wird die Erfindung im einzelnen unter
Hinweis auf die Figuren der beigefügten Zeichnung erläu
tert.
Fig. 1 zeigt völlig schematisch als perspektivi
sche Darstellung ein Beispiel eines Kom
passes, bei dem die erfindungsgemäße An
ordnung anwendbar ist.
Fig. 2 zeigt schematisch das Schnittbild der
Kompaßkonstruktion nach Fig. 1 entlang
der Linie II-II gemäß Fig. 1.
In Fig. 3 ist weiter die Kompaßkonstruktion nach
Fig. 1 teilweise aufgeschnitten in per
spektivischer Darstellung gezeigt.
In Fig. 4 soll schematisch in perspektivischer
Darstellung eine alternative Ausführungs
form der Mißweisungskorrekturanordnung an
der Kompaßkapsel verdeutlicht werden.
Fig. 5 zeigt in schematischer perspektivischer
Darstellung von oben gesehen eine alter
native Ausführung zur Korrektur der Miß
weisung in einem Peilkompaß.
Fig. 6 soll schematisch eine alternative Lösung
der mechanischen Ausführung der Mißwei
sungskorrektur zeigen.
Die Figuren der Zeichnung zeigen einen Peilkompaß
und Teile des Peilkompasses, dessen Körper mit Bezugsnummer
1 bezeichnet ist. Damit der Kompaß anspruchsvollem Gebrauch
gewachsen ist, ist der Kompaßkörper 1 vorzugsweise z. B. aus
Leichtmetall oder haltbarem Kunststoffmaterial hergestellt.
Bei der Lösung gemäß den Figuren ist im Körper 1 des Kom
passes ein Hohlraum 2 ausgeführt, in dem eine mit Flüssig
keit gefüllte und ganz hermetisch dicht geschlossene Kapsel
3 untergebracht ist, die die Kompaßrose 4 enthält. Die Kom
paßrose 4 ist in gewöhnlicher Weise mit einer Skala verse
hen und sie ist an ihrer Nabe 5 z. B. über ein aus Saphir
bestehendes Steinlager auf einer äußerst haltbaren, aus
Hartmetall oder ähnlichem Material bestehenden Trägerspitze
6 gelagert. Die Trägerspitze 6 ist über ein elastisches
Stützelement 7 an der Kapsel 3 abgestützt. Aufgrund der
Flüssigkeit und der Lagerungsaufhängung bewegt sich die
Kompaßrose 4 weich und schwingungsfrei.
Am Kompaßkörper 1 ist eine von der Außenfläche des
Körpers 1 bis zum Hohlraum reichende, durchgehende Öffnung
8 ausgebildet, die mit einer aus einer oder mehreren Linsen
bestehenden Optik 9 ausgerüstet ist, durch die der Kompaß
abgelesen wird. In der Kapsel 3 ist an der Öffnung 8 ein
Ablesestrich 10 markiert, an dem der an dieser Stelle vor
handene Ablesewert der Skala der Kompaßrose 4 den gepeilten
Kurs anzeigt. Hätte die Kapsel 3 nur den Ablesestrich 10
und wäre die Kapsel 3 fest am Kompaßkörper 1 befestigt,
wäre die Mißweisungskorrektur infolge dieser Konstruktion
nicht ohne Durchführung von Berechnungsmaßnahmen möglich.
Im folgenden wird daher anhand von zwei alternativen Lösun
gen erläutert, wie die Korrektur der Mißweisung mit der
erfindungsgemäßen Anordnung erreicht wird.
Bei der ersten Ausführungsform, die in Fig. 4 und
6 verdeutlicht ist, ist die Kapsel 3 fest am Kompaßkörper 1
z. B. in der aus Fig. 2 und 3 ersichtlichen Weise derart
befestigt, daß der Ablesestrich 10 der sog. Hauptablese
strich 10 ist, der je nach Montageart der Kapsel 3 eine
feste Position zum Kompaßkörper 1 hat. Außer diesem Ablese
strich 10 ist am Kompaßkörper 1 ein beweglicher Hilfsable
sestrich 11 angebracht, der z. B. über ein Stützelement 12
am Kompaßkörper beweglich angebracht ist derart, daß der
Hilfsablesestrich 11 von der Mitte der Öffnung 8 oder dem
Hauptablesestrich 10 in beiden Richtungen um den gewünsch
ten Gradwert, z. B. 25-30°, verstellt werden kann. Damit
kann der Hilfsablesestrich 11 vom Hauptablesestrich 10 um
den dem örtlichen Mißweisungswert entsprechenden Gradwert
seitlich verstellt werden, wodurch der wahre Kurswert in
bezug auf den geographischen Nordpol direkt durch Ablesen
des Hilfsablesestriches 11 abgelesen werden kann.
Das Verstellen des Hilfsablesestriches 11 kann auf
viele verschiedene Weisen durchgeführt werden und in Fig. 6
ist lediglich als Beispiel eine Alternative für die Durch
führung der Einstellung gezeigt. Bei der in Fig. 6 gezeig
ten Lösung sind am Kompaßkörper 1 (in dieser Abbildung
nicht sichtbar) Führungen 15 angebracht, an denen entlang
beweglich ein Schieber 14 angebracht ist. Der Schieber 14
wird mit Hilfe einer Schraube 13 an den Führungen 15 ent
lang bewegt und am Schieber ist ein Arm 16 befestigt, der
mit dem anderen Ende an dem Stützelement 12 des Hilfsable
sestriches 11 befestigt ist. Durch Drehen der Schraube 13
wird der Hilfsablesestrich 11 genau in der gewünschten
Stelle positioniert. Die gezeigte Schraubenübertragung kann
durch viele andere alternative Weisen ersetzt werden, z. B.
durch Zahnübersetzung oder Ähnliches. Es ist auch möglich,
den verstellbaren Hilfsablesestrich 11 in der Kapsel 3 un
terzubringen, wo er aufgrund der Flüssigkeitsfüllung
schwingungsfrei gelagert ist. Das Einstellen des Hilfsable
sestriches 11 ist in diesem Fall allerdings schwieriger.
In Fig. 5 ist eine alternative Art der Ausführung
der Erfindung gezeigt. In der Ausführungsform nach Fig. 5
ist die Kapsel 3 in der erläuterten Weise mit einem Ablese
strich 11 ausgerüstet, der bei dieser Ausführungsform der
Hilfsablesestrich 11 ist, weil vom weiter oben Erläuterten
abweichend die Kapsel 3 nicht fest am Kompaßkörper 1 befe
stigt, sondern drehbar im Hohlraum 2 von Körper 1 unterge
bracht ist. Der Hauptablesestrich 10 ist in geeigneter Wei
se fest am Körper 1 befestigt. Am Kompaßkörper 1 ist weiter
ein Stellelement 17 angebracht, mit dem die Kapsel 3 und
somit auch der Hilfsablesestrich 11 in bezug auf den Körper
1 von der in Fig. 5 gezeigten Mittellage in beiden Richtun
gen um den gewünschten Gradwert, z. B. 25-30°, gedreht wer
den kann. Als Stellelement dient in Fig. 5 eine Stell
schraube 17, aber diese kann auch auf andere Weise ersetzt
werden, wie z. B. durch eine Zahnübersetzung oder Ähnliches.
Die Positionierung des Hilfsablesestriches 11 zur
Korrektur der Mißweisung kann auf zwei alternative Weisen
erfolgen. Die erste und genauere Weise besteht darin, daß
bei Anwendung des Hauptablesestriches 10 Kurs auf ein völ
lig willkürliches Ziel genommen und danach der Hilfsablese
strich 11 mit dem der Mißweisung entsprechenden Gradwert in
der Richtung eingestellt wird, die die Mißweisung für die
Korrektur voraussetzt. Danach wird beim Gebrauch des Kom
passes der Kurs mit Hilfe des Hilfsablesestriches 11 genom
men. Die andere "gröbere" Art ist die, daß durch die Optik
9 auf die Kompaßrose 4 gesehen wird, ohne daß der Kompaß
auf ein besonderes Ziel gerichtet wird. Danach wird der
Hilfsablesestrich 11 um die Hälfte von dem eingestellt, was
zur Korrektur der Mißweisung erforderlich ist. Auf diese
Weise wird bei der Kursnahme der wahre Kurswert mit Hilfe
des Hilfsablesestriches 11 ermittelt, weil dadurch, daß mit
dem Kompaß das gewünschte Ziel mit Hilfe des Hilfsablese
striches 11 angepeilt wird, der um die Hälfte der Mißwei
sung seitlich zum Hauptablesestrich 10 eingestellt ist, der
Kompaß dementsprechend um die Hälfte des von der Mißweisung
vorausgesetzten Gradwerts gedreht werden muß, wobei die
Mißweisung durch die Verstellung des Hilfsablesestriches 11
und die Drehung des Kompasses korrigiert wird.
Claims (7)
1. Anordnung zur Korrektur der Mißweisung in einem optisch
ablesbaren Peilkompaß, in dessen Körper (1) eine geschlos
sene Kapsel (3) eingebaut ist, die eine Kompaßrose (4) auf
weist und mit einem nach dem Magnetfeld der Erde justierten
Hauptablesestrich (10) ausgerüstet ist, der den Kurswert
ohne Korrektur der Mißweisung anzeigt, und an dem Kompaß
körper (1) eine mit Optik (9) versehene Öffnung (8) ausge
bildet ist, durch die der von der Kompaßrose (4) angezeigte
Kurswert ablesbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kom
paß mit einem verstellbaren Hilfsablesestrich (11) ausge
rüstet ist, der bezüglich des Kompaßkörpers (1) und der
Ablesestelle in beiden Richtungen von der Mittellage, die
der O-Mißweisung entspricht, verstellbar ausgeführt ist, um
den durch die Standortdifferenz des geographischen und des
magnetischen Nordpols entstehenden Winkelfehler zu korri
gieren.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hilfsablesestrich (11) fest in der Kapsel (3) des Kom
passes ist, die am Körper (1) des Kompasses drehbar ange
bracht ist, wodurch der Ablesestrich (11) durch Drehen der
Kompaßkapsel (3) um den gewünschten Gradwert verstellbar
ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß am Kompaßkörper (1) ein Stellelement (17), wie Stell
schraube, Zahnübersetzung oder Ähnliches, angebracht ist,
mit dem die Kompaßkapsel (3) bezüglich des Kompaßkörpers
(1) gedreht werden kann.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompaßkapsel (3) fest am Kompaßkörper (1) angebracht
ist, womit der Hauptablesestrich (10) fest am Kompaßkörper
(1) oder der Kompaßkapsel (3) angebracht ist, und daß der
Kompaß mit einem Hilfsablesestrich (11) ausgerüstet ist,
der bezüglich der Kompaßkapsel (3) und in beiden Richtungen
um den gewünschten Gradwert von der vom Hauptablesestrich
(10) angezeigten der O-Mißweisung entsprechenden Mittelpo
sition verstellt werden kann.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hilfsablesestrich (11) beweglich außerhalb der Kompaß
kapsel (3) angebracht ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß am Kompaßkörper (1) zum Verstellen des Hilfsablesestri
ches (11) eine Schrauben- oder Zahnübertragung oder Ähnli
ches angebracht ist.
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hilfsablesestrich beweglich innerhalb der Kompaßkapsel
(3) angebracht ist.
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Legal Events
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