DE19516179C1 - Chemisch-analytische Probenahme-Vorrichtung mit integrierter Dosimeter- und Funktionsanzeige - Google Patents
Chemisch-analytische Probenahme-Vorrichtung mit integrierter Dosimeter- und FunktionsanzeigeInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Probenahme-Vorrichtung
und ein Verfahren zum Sammeln, Anreichern und Abtrennen der
zu bestimmenden Stoffe oder komplexen biologischen und
nicht- biologischen Systeme (= Analyte) von der Proben
matrix, die auf eine neuartige Weise gleichzeitig eine
Funktionsprüfung verbunden mit einer Quantifizierung der zu
bestimmenden Substanz(en) (Analyte) ermöglicht.
Die Nachfrage nach quantitativen Analysen komplexer Stoff
gemische ist in den Bereichen Umweltanalytik und in der
medizinischen Diagnostik wegen eines gestiegenen Umwelt
bewußtseins und großen Interesses an einer raschen und
zuverlässigen medizinischen Diagnostik und Vorsorge stark
angestiegen. Im Bereich der Umweltanalytik, aber auch auf
dem Gebiet der biologischen und medizinischen Analytik wird
die Qualität einer chemischen Analyse entscheidend von der
Qualität der Probenahme und der Probenvorbereitung im Labor
geprägt. Vor allem auf dem Gebiet der Spurenanalyse müssen
die Analyte, je nach der Nachweisgrenze der jeweils ver
wendeten Analysenmethode, in vielen Fällen vor der
eigentlichen chemisch-analytischen Bestimmung noch
angereichert oder aufkonzentriert werden. Bei diesem
Vorgang sollten aber die nicht zu bestimmenden
(analysierenden) Bestandteile einer Probe (= Probenmatrix)
nicht mit angereichert werden, da sie dann u. U. die
eigentliche chemisch-analytische Bestimmung der Analyte
wegen einer nicht mehr ausreichenden Selektivität der
betreffenden Bestimmungsmethode stören können. Daher ist
eine einfache Aufkonzentrierung durch beispielsweise
Verdampfen (Einrotieren im Rotationsverdampfer) des
Lösungsmittels oder Auflösen der gesamten Gasprobe in einer
kleinen Lösungsmittelmenge (im Sinne einer Gaswäsche)
nicht die optimale Lösung.
Optimal ist, wenn die Anreicherung auch mit einer
Abtrennung von unerwünschten Probenbestandteilen verbunden
ist. Für eine chemische Analyse von gasförmigen oder
flüssigen Proben haben sich daher verschiedene
Probenahmetechniken bewährt.
Bei gasförmigen Proben versucht man eine Anreicherung der
Analyte verbunden mit einer gleichzeitigen Abtrennung von
der Hauptgasmenge dadurch zu erzielen, daß man (wie in
vielen DIN Methoden beschrieben) das Probegas durch mit
einem speziellen Ab- oder Adsorptionsmittel gefüllte
Sammelröhrchen leitet, daß die Analyte mit oder ohne eine
chemische Veränderung (Abfangreaktion) bevorzugt zurückhält
und die Probenmatrix ohne quantitative Ab- oder Adsorption
oder chromatographischer Verzögerung passieren läßt. Zur
eigentlichen chemischen Analyse werden die so auf
konzentrierten und mehr oder weniger von der Matrix
befreiten Analytmoleküle mittels geeigneter Maßnahmen von
der betreffenden Sammelphase heruntergespült, wozu für
diese Eluation minimale Mengen von Gas oder Flüssigkeit
Anwendung finden sollen.
Die bekannten Gas-Sammelröhrchen sind dazu, ähnlich wie im
Falle einer gefüllten Chromatographie-Säule mit einer sog.
stationären Phase gefüllt, die die zu bestimmenden Stoffe
(Analyte) besonders effektiv binden. Dazu werden dem
derzeitigen Stand der Technik entsprechend, bevorzugt
Adsorptions- (Grundlage: Adsorptionsisothermen) oder
Absorptionskräfte (Grundlage: Nernstscher Verteilungssatz)
ausgenutzt. Beide Effekte sind leider nicht molekül- und
damit analyt-spezifisch sondern wirken bevorzugt über die
bekannten schwachen Wechselwirkungskräfte (van der Waals,
Dipol-Dipol, hydrophobe Wechselwirkungen, etc.), die z. B.
durch die Polarität eines Moleküls vorgegeben sind.
Bei gasförmigen Proben verwendet man dazu vorzugsweise die
bekannten stationären Phasen der Gaschromatographie, die
für die Analyte ein besonders ausgeprägtes Bindungsvermögen
aufweisen, während die Probenmatrix-Bestandteile nur
schwach gebunden werden. Eine mehr oder weniger analyt
selektive Bindung und damit quantitative Trennung von der
Matrix kommt aber leider durch diese Adsorption- oder
Absorptionskräfte (zwischen einer Gasphase und einem dünnen
Flüssigkeitsfilm - analog wie bei den betreffenden
Chromatographie- Arten) nicht zustande. Nach dem Stand der
Technik werden in diesen Sammelröhrchen oder Behältern
(Waschflaschen, Impinger oder dergl.) entweder gut
adsorbierende Stoffe, wie Aktivkohle, Silicagel,
Aluminiumoxid, Mg-Silikate (Florasil), Zeolithe,
Molekularsiebe o. ä. verwendet. Die Desorption der Analyte
zur nachfolgenden Analyse erfolgt dann vorzugsweise bei
erhöhter Temperatur (Thermodesorption). Eluens kann
ein Gas oder auch eine Flüssigkeit mit guter Löslichkeit
für die Analytmoleküle sein.
Bei flüssigen Proben nutzt man bevorzugt Verteilungsgleich
gewichte aus. Daher werden hier die entsprechenden,
typischen stationären Phasen aus der Verteilungs
chromatoghraphie (vergleiche: Autorenkollektiv (1981),
Analytikum, VEB Deutscher Verlag für die Grundstoff
industrie, Leipzig), wie z. B. Carbowax 300, Squalan,
Apizon, SE 30, SE 52, OV 17 oder auch bevorzugt das
hochpolymere Tenax u. a. eingesetzt, die als dünner
Flüssigkeitsfilm auf einem inerten, gekörnten Träger
material aufgezogen sind. Letzteres befindet sich als
Sammelphase in der betreffenden Sammelvorrichtung.
Die Auswahl des für den Analyten am besten geeigneten
Flüssigkeitsfilms und die Wahl des geeignetsten Eluations
mittels richtet sich nach dem sog. Chromatographischen
Dreieck, das dem Fachmann geläufig ist. Hier wird zunächst
die Auswahl der stationären Sammelphase anhand maximaler
Wechselwirkungskräfte (polare Analyte benötigen polare
Sammelphase, unpolare entsprechend unpolare Phasen)
getroffen.
Bei der Probenahme von flüssigen Proben hat sich anstelle
einer Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln, die nachher
zwecks Aufkonzentrierung wieder eingeengt und entsorgt
werden müssen, in den letzten Jahren die sog. Festphasen-
Extraktion (Solid Phase Extraction, SPE) an festen,
stationären Phasen, die der Flüssig-Chromatographie
entliehen sind, zur Anreicherung und Zurückhaltung der
Analyte und einer Matrix-Abtrennung sehr bewährt. Bei dem
entsprechenden Sammeln von Analyten aus flüssigen Proben
beruht die erfolgreichste Technik der sog. Festphasen-
Extraktion auf einer Verteilung eines vorzugsweise
lipophilen Analyten in einer entsprechenden Phase niedriger
Polarität. Besonders geeignet zum Sammeln und Auftrennen
wenig polarer Analytmoleküle sind sog. beispielsweise
Reversed-Phase (RP)-Füllmaterialien (z. B. RP-12 oder RP-
18).
Sowohl die Probenahme von Gasen als auch die von flüssigen
Proben läßt sich aber erfindungsgemäß in Anlehnung an die
Affinitäts-Chromatographie besonders vorteilhaft gestalten.
Die Idee der vorliegenden Erfindung ist, daß man als
Analyt-Sammelphase analytspezifische oder mindestens
-selektive Rezeptoren (biologischer oder nichtbiologischer
Art oder Herkunft) verwendet. Als selektiv analyt-bindende
Rezeptoren sind alle Substanzen geeignet, die analog dem
Prinzip der Antigen (= Analyt) - Antikörper Wechselwirkung
(Schlüssel-Schloß-Prinzip oder "Induced-Fit" Handschuh-
Prinzip) substanzerkennende Eigenschaften haben. Derzeit
sind dazu weiter geeignet und auch bekannt: Antigen-
Antikörper-Ab-Fragmente, DNA-komplimentäre DNA
(Prinzip der DNA-Sonden) oder analoge Systeme auf RNA
Basis, Gast-Wirtsmoleküle der sog. supramolekularen Chemie,
oder stationäre Trägermaterialien, in deren Oberfläche das
oder die zu sammelnden Analyt-Molekülformen nach der sog.
"Molecular Imprinting" Technik "eingeformt" wurden, so daß
dabei die jeweils zur Analyt-Molekülform komplimentäre Form
dort als Vertiefungen (Abdruck) auftreten.
Wegen der überaus großen Spezifität und sehr starken und
selektiven Bindung von Analytmolekülen (z. B. Affinitäts
konstante ca. < 10¹⁰), erlaubt die Verwendung von
analytmolekül-spezifischen Rezeptoren als Sammelphase
wesentlich bessere Analyt-Isolierungen und -Anreicherungen
als alle anderen, bekannten Verfahren.
Bei der Sammlung aus gasförmigen Proben muß allerdings bei
Verwendung biologischer Rezeptoren (Antikörper, Antikörper-
Fragmente, DNA, RNA oder dergl.) eine gewisse Feuchtigkeit
vorhanden sein, damit die Funktionsfähigkeit der
betreffenden Proteinmoleküle (Tertiär- und Quartär-
Struktur) zur selektiven Analyt-Anbindung erhalten bleibt;
daher ist in solchen Fällen eine Gaswäsche mit einer
wäßrigen oder partiell wäßrigen Pufferlösung
vorzuschalten. Bei flüssigen Proben braucht nur
ein bestimmter pH-Wert und eine bestimmte Ionenstärke
eingehalten werden, damit die Proteinstruktur nicht
denaturiert und damit die spezifische Analyt
bindungseigenschaft verloren geht.
In allen Fällen, d. h. sowohl bei den erstgenannten Sammel
materialien auf Basis der Adsorption oder Absorption
(Verteilung) wie auch bei den Sammelmaterialien auf
Analyt-Rezeptor-Basis ist aber der jeweils aktuelle
Beladungszustand (Grad der Absättigung mit Analyt
molekülen) der betreffenden Sammelvorrichtung und damit
auch das sog. Analyt-Durchbruchsvolumen (verlustbringender,
unkontrollierter Austritt aus der betreffenden
Sammelvorrichtung wegen Überladung) der so gesammelten
Probe zunächst unbekannt. Man muß zur Ermittlung dieses
Probevolumens die maximal von der Sammelvorrichtung
zurückgehaltene Analytmenge jeweils für jede Sammel
vorrichtung einzeln ermitteln. Dies geschieht i.d.R.
empirisch aus Versuchen mit synthetischen Standards. So
erhält der Fachmann analytkonzentrations-abhängige,
maximale Probenvolumina, bei denen der Analyt oder die
Analyte noch zu 100% in der Sammel- und Trennvorrichtung
zurückgehalten werden.
Es ist im Sinne einer richtigen Spurenanalytik von
zentraler Bedeutung, daß bei der Sammlung, Anreicherung und
Matrix-Abtrennung des oder der Analyte eine Wieder
findungsrate von 100% vorliegt. Das Durchbruchsvolumen
kennzeichnet jene Probenmenge (Volumen an Probengas
oder -flüssigkeit), die in einer vorgegebenen Zeit durch die
Sammelvorrichtung geleitet werden dürfen, bevor die ersten
Analytmoleküle wieder aus der Sammelvorrichtung austreten
und daher für eine spätere Quantifizierung nicht mehr zur
Verfügung stehen. Dies zieht Minderbefunde nach sich.
Das Durchbruchsvolumen ist aber zusätzlich auch von der
Probenmatrix abhängig. Liegen mehr ähnlich gebaute Moleküle
wie das Analytmolekül (oder -ion) in der Probenmatrix vor,
so wird beispielsweise das Durchbruchsvolumen entscheidend
verkleinert, weil die Sammelphase nur eine bestimmte,
endliche Kapazität hat. Ahnlich können bei flüssigen Proben
auch oberflächenaktive Substanzen in der Matrix wirken.
Eine Erwärmung wirkt ebenfalls vermindernd auf das
Durchbruchsvolumen. Wegen dieser starken Abhängigkeiten von
der individuellen Matrix der betreffenden Probe und der
Sammelbedingungen, werden von erfahrenen Fachmännern i.d.R.
besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um einen Durchbruch
(=Austritt aus der Sammel-Vorrichtung noch während der
Sammelphase) des oder der Analyte zu verhindern bzw.
auszuschließen.
Zur Verhinderung einer sog. Überladung der Sammelphase in
der jeweiligen Sammelvorrichtung und damit eines
Durchbruchs des oder der Analyten und damit eines Verlustes
schaltet man mindestens ein zweites Gas- oder Flüssigkeits-
Sammelröhrchen hinter dem ersten und bestimmt auch
in dieser und allen weiteren so in Serie geschalteten
Sammelvorrichtungen den oder die Analyte und addiert diese
Gehalte zu dem Wert, die mit dem Haupt-Sammel-System
erhalten wurde.
Nach der Sammel- und Abtrennphase mit Anreicherung des oder
der Analyten in der Sammelvorrichtung (Waschflaschen,
Röhren, Kartuschen, Kapillaren o. ä.) wird bei gasförmigen
Proben entweder der oder die Analyte durch Temperatur
erhöhung (Thermodesorption) oder durch eine Extraktion mit
wenig Lösungsmittel aus der Sammel-Vorrichtung gebracht und
eine abgemessene Menge chemisch analysiert. Bei der
Festphasen-Extraktion von flüssigen Proben, wird das den
Analyten am besten eluierende Lösungsmittel durch die
Sammel-Vorrichtung geleitet und den oder die Analyte so der
eigentlichen Analyse zugeführt. In beiden Fällen ist
natürlich die insgesamt durch die Sammelvorrichtung
geflossene Probenmenge bekannt.
Da sowohl bei der oben erwähnten Gasprobennahme-Methode wie
auch bei der für Flüssigkeiten, jegliche Überladung zu
fehlerhaften Analysen führt, besteht das Problem letztere
zu erkennen, um sicher zu gehen. Bei stark schwankenden
Analyt-Konzentrationen und variierender Matrix, Temperatur
und Probe-Sammelgeschwindigkeit können selbst die
Hintereinanderreihung mehrerer Sammelvorrichtungen nicht
mehr ausreichen. Großer Nachteil der letztgenannten, bisher
ausschließlich praktizierten Methode ist der entsprechend
vervielfachte Arbeitsaufwand und die starke Widerstands
erhöhung für den Probenfluß durch mehrere hintereinander
geschaltete Vorrichtungen. Da die eigentliche Sammelzone
aus Gründen kurzer Diffusionswege der Analyte zu
entsprechenden Bindungsstellen auf der Oberfläche des meist
pulverförmigen Sammelmaterials relativ dicht gepackt
(geschüttet) ist, wirkt diese Zone als starkes Strömungs
hindernis, d. h. es können sich dort, je nach Korngröße des
Füll- , Träger- und Sammelmaterials, beträchtliche
Druckverluste aufbauen.
Da man aber aus Gründen des Anschließens von Einschlep
pungen von Verunreinigungen die Probenahmepumpe
flußmäßig stets hinter den Sammelvorrichtungen platziert
(Ansaugen der Proben), können so leicht Grenzen des
Probendurchsatzes erreicht werden. Eine ist beispielsweise
die, daß für eine vernünftige Probenahmegeschwindigkeit ein
derartig hohes Vakuum hinter der Sammelvorrichtung erzeugt
werden muß, daß die betreffende Probenflüssigkeit zu sieden
beginnt. Bei den proteinchemischen Sammelphasen auf Basis
analyt-spezifischer biologischer Rezeptoren mit
entsprechenden Analyt-Bindungsstellen kann das Problem der
Protein-Denaturierung durch die verschiedensten Ursachen
(Temperatur, Druck, pH-Wert, Ionenstärke, chaotrope Matrix,
Schwermetalle o.a. Gifte, etc.) auftreten und zum Versagen
der Sammelvorrichtung führen, ohne daß andere, äußere
Anzeichen darauf hindeuten. Ein denaturiertes Protein hat
alle Antigen (=Analyt)-bindenden Eigenschaften verloren,
d. h. es liegt eine verfügbare Sammelkapazität von Null vor.
Die betreffende Sammelvorrichtung ist dadurch zur
Probenahme ungeeignet geworden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, eine
verbesserte Probenahme- und Sammelvorrichtung und ein damit
auszuführendes Verfahren zu schaffen, das in der Lage
ist, den jeweils aktuellen Analyt-Beladungs-(-belegungs)
Zustand zu erfassen und eine einfache, automatische
Funktionsüberprüfung einer Sammelvorrichtung für
gasförmige und flüssige Proben zu ermöglichen, wobei
gleichzeitig im Sinne einer qualitätssteigernden
Probenahmetechnik darüber hinaus damit auch noch eine
vorprobenartige Analyt-Quantifizierung durchgeführt werden
kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
betreffenden, für den oder die Analyte optimale stationäre
Sammelphase nicht - wie üblich - unbelegt, also mit freien
Ad- oder Absorptionsplätzen, sondern erfindungsgemäß
bereits mit einer allerdings schwächer ad- oder
absorbierten oder rezeptor-gebundenen Verbindung (hier:
Verdrängungssubstanz oder Indikationsverbindung oder
-substanz genannt) belegt (gesättigt mit dieser zu
verdrängenden Substanz) benutzt wird. Die von den zu
sammelnden Analyten leicht zu ersetzende
Verdrängungssubstanz/Indikationsverbindung ist
erfindungsgemäß geeignet markiert, so daß man anhand
einer möglichst einfach zu erkennenden Markierungs
zone oder eines Integralsignals eines kleinen,
nachgeschalteten, auf die durch den oder die Analyten
verdrängte, markierte Substanz ansprechenden
Durchflußdetektors (oder interner und/oder externer
Sensoren leicht feststellen kann, ob die zu sammelnden
Analyte diesen Markierungsstoff bzw. diese
Indikationsverbindung) schon vollständig aus dem
aktiven Sammelphasenbereich der Vorrichtung
verdrängt haben oder nicht, was einem zu vermeidenden
Durchbruch mit den bekannten Nachteilen gleich käme. Das
Integralsignal stellt die Aufsummierung aller
Detektor-(Sensor)signale dar und entspricht der bekannten
Gesamtmenge an Indikationsverbindung, die bis zum Zeitpunkt
durch die Analyte verdrängt wurde. Da die Gesamt-Kapazität
der Sammelphase an Analyt-Bindungsstellen bekannt ist,
läßt sich so jede restliche Sammelkapazität ermitteln.
Die durch den Analyten zu verdrängende Indikations
verbindung besteht i.d.R. aus einem analytähnlichen
Bindungsmolekül mit schlechterer Anbindung an die
Sammelphase als das oder die Analytmoleküle, welches aber
zusätzlich kovalent mit einer geeigneten Markierung
versehen ist oder eine intrinsisch enthält.
Die Art der Markierung dieser Indikationssubstanz ist
erfindungsgemäß unerheblich. Besonders vorteilhaft sind
allerdings solche, die mit bloßen Augen und/oder minimalen
Hilfsmitteln, z. B. mittels einfacher interner oder externer
Sensoren feststellbar sind.
Die Auswahl der optimal geeigneten markierten Verbindung,
die im Verlauf der Probenahme durch die Analytmoleküle zu
verdrängen ist, erfolgt bei den chromatographischen Sammel
materialien anhand des chromatographischen Dreiecks, indem
als zu verdrängendes Molekül eine Grundsubstanz verwendet
wird, die unter den gegebenen Bedingungen kaum oder sehr
schlecht auf einer entsprechenden adsorptions- oder
verteilungschromatographischen Säule zurückgehalten wird.
Handelt es sich beispielsweise bei der anzureichernden und
zu sammelnden Analytmolekülsorte um eine besonders
lipophile Verbindung, die bevorzugt von einer RP-Phase
festgehalten werden, so muß die markierte Verdrängungs
substanz weniger lipophil sein, was durch einen um
den Faktor < 10 unterschiedlichen Verteilungs
koeffizienten ausgedrückt werden kann. In diesem Fall ist
die Oberfläche der Sammelphase ebenfalls lipophil (z. B. RP-
18 Phase) . Handelt es sich beispielsweise beim Analyten um
eine hydrophile, polare Verbindung, so wird bevorzugt eine
polare Sammelphasenoberfläche zur Anreicherung und
Abtrennung des Analyten gewählt und eine weniger polare
Markierungssubstanz zusammen mit einem ebenfalls weniger
polaren Lösungsmittel verwendet.
Bei den neuartigen Sammelmaterialien auf Analyt-Rezeptor-
Basis (z. B. immunchemische Bindung mittels Antikörper oder
analytbindende Antikörperfragmente sowie Molecular-
Imprinting Technik) eignet sich erfindungsgemäß das Analyt-
Molekül selbst, wenn es beispielsweise kovalent an
molekülmäßig größere Markierungsatomgruppen (konjugierte
Molekülgruppe mit geeigneten optischen, elektrochemischen
oder anderen, zur Markierung geeigneten Eigenschaften)
gebunden ist. In diesem Fall führt die sterische Hinderung
des so markierten Analyt-Moleküls zu einer kleineren
Affinitätskonstante, was der erfindungsgemäß beabsich
tigten, weniger festen Anbindung (oder Assoziation)
an die Rezeptorphase entspricht.
Als geeignete Markierungsmoleküle oder -atomgruppierungen
haben sich in vielen eigenen Versuchsläufen besonders
bewährt: stabile Farbstoff-Moleküle mit besonders hohen,
molekularen Extinktionskoeffizienten, fluoreszierende
Moleküle mit starker Emissions-Intensität im sichtbaren
Bereich des Spektrums, Redox-Systeme auf Basis von
Molekülen oder Ionen mit besonders hoher Standard-
Austauschstromdichte, weiterhin: elektrochemisch
aktive (leicht ohne hohe Überspannung reduzier- oder
oxidierbare Moleküle) sowie bestimmte Ionophore, Enzyme,
massenerhöhende Gruppen, DNA/RNA-Label oder dergl., wie sie
von den Immuno-Assays oder DNA-Sonden her bekannt sind.
Bei molekülmäßig zu kleinen Markierungsgruppen, die bei
kovalenter Anbindung an das Analyt-Molekül die Affinitäts
konstante zu wenig erniedrigen, so daß diese Indikations
verbindung zu schlecht von den Analyten verdrängt wird,
kann man erfindungsgemäß auch ein dem Analytmolekül
ähnliches mit einem zum betreffenden Rezeptormolekül
passenden Epitop nehmen, wenn diese markierte Verbindung
dann eine hinreichend schwächere Bindung mit der
Bindungsstelle des betreffenden Rezeptors eingeht.
Hinreichend bedeutet erfindungsgemäß eine um den
Faktor mindestens 2 kleinere Affinitätskonstante.
Bei den Sammelmaterialien auf Analyt-Rezeptor-Basis ist die
Art des inerten Trägermaterials für die analyterkennenden
Rezeptormoleküle unerheblich. Wichtig ist nur, daß das
betreffende Trägermaterial packungsmäßig in den meist
säulenartigen Sammelvorrichtung nicht zu einem zu hohen
Druckverlust führt.
Erfindungsgemäß kann man die Kapazität des Sammelraumes
auch durch eine Kaskadenanordnung von mit entsprechenden,
analytfangenden Rezeptormolekülen beladenen Filterpapieren
oder probedurchlässigen Kunststoff-Folien mit ent
sprechenden größeren Durchmessern erhöhen. Stand der
Technik auf dem Gebiet der inerten Trägermaterialien für
biologische und nicht-biologische Rezeptoren sind poröse,
druckstabile Träger (z. B. controlled pore glass, CPG,
Kunststoff-Partikel oder solche auf anorganischer Basis,
wie Silicagel o. ä.).
Wesentlich geringere Druckverluste treten in einer
erfindungsgemäß mit einem aufgerollten planaren Träger
(z. B. Filterpapier, Dialysierfolien, Cellophan- oder
Kunststoffmembranen) gefüllten Probesammelvorrichtung auf.
Hier können die analyt-selektiven Rezeptormoleküle auf
beiden Seiten des Trägers, der durch Abstandsvorrichtungen
mit definierten Zwischenräumen operiert, immobilisiert
werden. Entsprechende Anordnungen kennt der Fachmann aus
dem Gebiet der Entsalzungsanlagen auf Basis der Umkehr
osmose oder der Elektrodialyse. Durch die dadurch
gegebenen kurzen Diffusionsstrecken der Analyt-Moleküle
zu den betreffenden Bindungsstellen der Rezeptoren wird die
Kinetik der Anbindung der Analyt-Moleküle an die
betreffenden Bindungsstellen sehr beschleunigt.
Desweiteren können erfindungsgemäß als Sammelvorrichtung
umfunktionierte dialysierschlauch-ähnliche Anordnungen (z. B.
aus der Blutwäsche bei Nierenkranken stammend) benutzt
werden, wenn die mit der Probe in Kontakt kommenden
Oberflächen mit immobilisierten, analyt-bindenden
Rezeptoren überzogen sind. Eine solche Anordnung kann
beispielsweise weit über 100 rezeptorbeladene Schläuche
mit Einzeldurchmessern unter einem Millimeter und Längen
von über 10 cm enthalten. Die Probeströmung kann sowohl
durch die Schläuche als auch um die Schläuche herum wie
auch beim Vorliegen geeigneter Strömungs-Charakteristik
beides zusammen erfolgen. Wichtig ist eine Längsanströmung.
Durch eine solche vorteilhafte Anordnung der Sammelphase
wird eine große Beladungskapazität bei einem sehr geringen
Druckverlust erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen
bestehen aus durchsichtigen Materialien und lassen die zur
einfachen optischen Erkennung notwendigen Wellenlängen
durchtreten, was ein einfaches Erkennen des Beladungs
zustandes mit dem bloßen Auge ermöglicht. Die jeweils
andere Oberfläche der Schläuche, die nicht mit der Probe in
Kontakt ist, kann bei der Verwendung von Dialysier
schläuchen ggfs. auch noch mit einer Lösung höherer
Osmolarität gespült werden, so daß die zu sammelnden
Analyt-Moleküle zusätzlich auch noch durch eine Strömung
der Lösungsmittel-Moleküle in die Nähe der Bindungsstellen
der Rezeptoren getrieben werden. Müssen niedermolekulare
Analyte von hochmolekularen getrennt werden, dann werden
die analytbindenden Rezeptoren vorteilhafterweise auf jener
Seite der Dialysemembran immobilisiert, die nicht mit der
Probe in Kontakt steht, weil so bei einem richtig gewählten
molekularen Cut-off hierbei eine doppelt wirkende
Abtrennung erzielt wird. Diese Probenahmetechnik ist
besonders zu Gewinnung von Analyten aus biologischen
oder medizinischen Proben geeignet.
Die richtige Orientierung der analyterkennenden
Rezeptormoleküle ist die, bei der die spezifische Analyt-
Bindungstellen von der inerten Trägeroberfläche weg zeigt,
da dann eine rasche und ungehinderte Bindung des zu
sammelnden Analyten eintritt und so auch eine optimale
Bindungsstellen-Dichte gegeben ist. Dazu werden in der
Literatur zahlreiche Methoden beschrieben, die hier nicht
Gegenstand der Erfindung und dem Fachmann geläufig sind.
Die rezeptorbelegten Sammel- und Kollektorphasen für die
betreffenden Analyt-Moleküle werden beim erfindungsgemäßen
Verfahren vor jedem neuen Einsatz der Analyt-Sammel- und
Abtrennvorrichtung mit der Indikationsverbindung
abgesättigt (überschußvermeidend beladen). Der Beladungs
vorgang ist entweder an der direkten oder indirekten
(z. B. Bestrahlen mit Licht geeigneter Wellenlänge bei
Fluoreszenzmarkern), sichtbaren Anfärbung der Sammelzone
oder bei undurchsichtigen Sammelvorrichtungen und/oder
anderer Markierung durch den Durchbruch dieser
Indikationsverbindung in den Durchflußdetektor
feststellbar. Ebenso ist detektormäßig das Auswaschen
eines Überschusses verfolgbar.
Da die so markierten Indikationssubstanzen im Laufe einer
Probenahme sukkzessive durch die sich anders verhaltenen
Analyt-Moleküle aus der betreffenden Sammelzone verdrängt
werden, ergibt sich so erfindungsgemäß eine einfache und
sofortige Kontrollmöglichkeit der jeweils noch vorhandenen
Beladungskapazität der Probenahme- oder -Sammelvorrichtung.
Damit wird ein bestehendes Problem der Spurenanalyse
komplexer Proben besonders effektiv gelöst.
Bei konstanter und reproduzierbarer Packungsdichte der
aktiven Sammelzone ergibt sich erfindungsgemäß vorzugsweise
bei den besonders selektiv wirkenden Sammelmaterialien auf
Rezeptor-Basis durch einfaches Abmessen der durch die
zu sammelnden Analyt-Moleküle veränderten Markierungszone
(Strecke) nach entsprechender Kalibrierung zusätzlich auch
noch ein quantitativer Hinweis, der als Vorprobe dienen
kann. Dieses Dosimeter-Verfahren kann darüberhinaus auch
vorteilhaft zur Ermittlung der für die nachfolgende
analytische Bestimmung optimalen Analytkonzentration
herangezogen werden, was überflüssige, zusätzliche
Bestimmungen erspart. Gleichzeitig wird durch die
dadurch gegebene Redundanz der Ergebnisse die Zu
verlässigkeit der betreffenden Analyse gesteigert.
Bei der erfindungsgemäß möglichen Verwendung von geeigneten
Rezeptoren, die selektiv bestimmte Substanzklassen binden,
ergibt sich darüber hinaus mittels einer derartigen neuen
Sammelvorrichtung eine neue und besonders einfache und
schnelle Methode zur zuverlässigen Bestimmung einer
Vielzahl von entsprechenden Summenparametern. Es versteht
sich für einen Fachmann von selbst, daß eine solche
Sammelvorrichtung, die erfindungsgemäß mit einer auch als
Dosimeter dienenden Zustandsanzeige kombiniert ist, in den
verschiedensten Einheiten, wie beispielsweise Masse oder
Molarität kalibrierbar ist.
Die vorliegende Erfindung vereinigt dadurch die bekannten
Techniken der Analyt-Anreicherung und Matrixabtrennung bei
gasförmigen und flüssigen Proben mit einer neuen Technik
der quantitativen Prüfröhrchen Analyse auf Analyt-Rezeptor-
Basis.
Im Fall eines Sammelmechanismusses auf chromatographischer
Basis wird, nach dem derzeitigen Stand der Technik zu
urteilen, keine Indikationssubstanz zur on-line
Sichtkontrolle der Funktionsweise verwendet, die auch
quantitative Abschätzungen der Analytkonzentration
ermöglichen würde. Alle bisher in der Literatur
beschriebenen Probesammelvorrichtungen schlagen
die Hintereinanderschaltung derartiger Vorrichtungen zur
Vermeidung von Analytverlusten vor. Ahnlich äußern sich
auch alle standardisierten Verfahren (z. B. DIN-, EPA- u. a.
Vorschriften).
Der Stand der Technik auf dem Gebiet der Prüfröhrchen oder
Dosimeter ist bisher dadurch charakterisiert, daß mehr oder
weniger selektive chemische Reaktionen des Analyten mit
bestimmten Reagenzien ablaufen, die aber i.d.R. zu einer
irreversiblen Veränderung des Analyten führen. Dadurch sind
derartige Vorrichtungen zur Probenahme, Probenanreicherung
und Abtrennung von Analyten weniger geeignet. Dosimeter auf
dieser Grundlage sind seit langem im Einsatz und lassen
sich i.d.R. nicht für weitere Messungen regenerieren.
Im Fall der erfindungsgemäßen Probenahmevorrichtung auf
Analyt-Rezeptor-Basis, werden die Analyt-Moleküle
unverändert und reversibel an die Rezeptormoleküle
gebunden oder assoziiert. Sie können danach durch bekannte,
das Rezeptormolekül schonende Verfahren (pH-Wert
Veränderung, chaotrope Reagenzien) wieder unverändert
abgespalten und einer chemischen Analyse zugeführt werden.
Charakteristisch für die vorliegende Erfindung ist daher
auch die Reversibilität der Sammel-, Anreicherungs- und
Abtrennmechanismen sowie die der Regenerierbarkeit der
dadurch gegebenen Dosimeter.
Bekannt sind direkte on-line immunochemische Monitore auf
der Grundlage der Verdrängung eines schwächer gebundenen
fluoreszenz-markierten Antigens von einer affinitäts
chromatographischen Säule in Form einer entsprechenden
Kartusche. Hier dient aber die Registrierung der aus der
Kartusche austretenden fluoreszierenden Verbindung als
direktes Analysensignal (Bestimmungssignal). In keinem Fall
erfolgt die Quantifizierung durch das Abmessen einer
Strecke der Sammelphase. Das optische Detektorsignal geht
bei den dem Fachmann bekannten Assay-Verfahren bei
Erschöpfung des "Immuno-Reaktors" gegen Null, was schwer
von dem Zustand bei geringen Analytspuren zu unterscheiden
ist. Demgegenüber bleibt in einem solchen Fall bei der
vorliegenden Erfindung die markierte Zone in der
Sammelvorrichtung nahezu unverändert. Es ist aber trotzdem
noch der aktuelle Beladungszustand sofort ablesbar.
Bekannt sind auch weitere direkte Bestimmungstechniken in
miniaturisierter Kit-Form, bei denen ein markiertes
Reagenz-Antigen nach entsprechender Verdrängung durch das
Analyt-Antigen in einen eng benachbarten Reaktionsraum
eindiffundiert und dort beispielsweise mit Hilfe
zusätzlicher Reagenzien eine empfindliche Chemolumineszenz
erzeugt, die direkt gemessen wird. Diese und alle weiteren
Verfahren zur direkten Anzeige und Quantifizierung
niedermolekularer Moleküle stellen direkte Bestimmungs
verfahren auf immunochemischer Basis (Immunoassays) und
keine Probennahmetechniken, bzw. keine Kombination von
Probennahme- mit Dosimetertechnik dar.
Die vorliegende Erfindung stellt in erster Linie eine
optimierte und besonders vorteilhafte Probenvorbereitungs
technik dar, die die Sammlung der interessierenden Analyten
mit ihrer Anreicherung und Abtrennung von der Probenmatrix
verbindet und die die eigentliche hochgenaue Bestimmung des
oder der Analyte mittels beliebiger Methoden gestattet.
Dabei ist erfindungsgemäß die Art der Analyt-Anbindung
durch sehr selektive immunochemische Bindungen oder mehr
physikalisch-chemischer Adsorption oder Verteilung
unerheblich. Wichtig ist erfindungsgemäß die Einfachheit
der Markierung und ihre Feststellung und damit die
zuverlässige Anzeige der jeweils (noch) vorhandenen Analyt-
Sammelkapazität, die in vielen Fällen auch noch
gleichzeitig als Dosimeter dienen kann.
Wegen der großen Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten von
stationären Sammelphasen mit den unterschiedlichsten
strömenden Phasen ermöglicht die Erfindung eine nicht
naheliegende Erweiterung aller bisher beschriebenen Immuno-
Assay Techniken. Die Erfindung betrifft daher eine ideale
Kombination von Probenahmetechniken mit Anreicherungs- und
Abtrenntechniken, wobei je nach der vorher gewählten
Selektivität der Sammelphase, nur ein einziger Analyt oder
auch eine bestimmte Stoffklasse (Summenparameter-
Bestimmung) gesammelt werden kann.
Die quantitative Gewinnung des so automatisch
angereicherten und von der oft störenden Probenmatrix
abgetrennten Analyten geschieht nach den bekannten
Festphasenextraktionsmethoden, wobei die optische
Verfolgung des Auswaschens des Restes der Indi
kationsverbindung die Extraktionseffektivität zu
kontrollieren erlaubt; wenn sie nicht extrahiert wird, dann
werden die gesammelten Analytmoleküle es erst recht nicht.
Bei immunochemischen Methoden (affinitätskontrollierte
Sammlung von einer Analytmolekülsorte oder mehrerer Sorten)
werden die bekannten Techniken der schonenden Antikörper-
Antigen-Dissoziation, wie beispielsweise die Eluation
mittels chaotroper Reagenzien (z. B. Harnstoff u. a.) oder
einer sauren Pufferlösung (pH zwischen 1 bis 3) dazu
verwendet. Die Menge an Eluationsmittel ist so zu bemessen,
daß die Sammelphase dabei auch von der markierten
Verbindung befreit wird.
Umfangreiche Tests im Vorfeld der Erfindung haben ergeben,
daß gut (richtige Orientierung) immobilisierte
Affinitätsphasen viele dieser Regenerationsschritte ohne
wesentliche Einbuße an Funktionsfähigkeit überstehen. Sie
können durch erneute Beladung unter optimalen
Bindebedingungen (pH-Wert, Ionenstärke etc.) mit dem
markierten, zu verdrängenden Antigen wieder beladen werden
und zur nächsten Probenahme verwendet werden. Auch bei
dieser Belegung mit der Indikationsverbindung (markierten
Antigen) ist eine leicht sichtbare Markierung von
besonderem Vorteil, denn man erkennt sofort den
Beladungszustand und damit den Zeitpunkt, wenn keine
überschüssige Markierungssubstanz beim Spülvorgang mehr aus
der Sammelzone austritt.
Durch die freie Wahl einer optimalen Analysenmethode für
den erfindungsgemäß abgetrennten und angereicherten
Analyten, ergeben sich bezüglich der entscheidenden
Analysen- und Bestimmungsmethode besonders vorteilhafte
Freiheitsgrade, die zusätzlich wegen der Abtrennung
störender Beimengungen zu besonders zuverlässigen und
richtigen Analysenbefunden führen.
Ein Einsatz dieser selbstkontrollierenden Analyt-Sammel-
Vorrichtung verbessert dadurch die Nachweisgrenzen und
Richtigkeit von Spurenanalysen in gasförmigen und flüssigen
Proben bei gleichzeitiger Vereinfachung und Zeitersparnis.
Die Erfindung stellt dadurch eine entscheidende Weiter
entwicklung aller bekannten, auf eine Verdrängungsreaktion
basierender Bio- oder Immuno-Assays dar, die demgegenüber
keinerlei Bestimmungsmethodenfreiheit aufweisen.
Dementsprechend löst die Erfindung mehrere Probleme der
Spurenanalyse von gasförmigen und flüssigen Proben, die
durch die bekannten Immuno-Assays und Prüfrohrtechniken
allein nicht gelöst werden.
Mit der vorliegenden Erfindung werden die folgenden,
besonders für die Spurenanalyse extrem bedeutsamen Vorteile
erreicht:
- a) Der aktuellen Beladungszustand der betreffenden Sammelvorrichtung kann sofort erkannt werden, d. h. neu und frisch kann von dem Zustand alt, gebraucht oder noch analyt-beladen oder mit anderen Stoffen abgesättigt, auf Anhieb unterschieden werden.
- b) Es ist erkennbar, ob in der Probematrix der zu analy sierende Stoff überhaupt in nennenswerten Mengen vorhanden ist; denn wenn die Markierungszone sich nicht während des Durchleitens der Probe verändert, ist nichts vorhanden, was später zu analysieren wäre, was Analysenzeit, -kosten und Chemikalien-Abfall spart. Außerdem kann dadurch nahezu automatisch und in-situ und ohne Vorinformation über zu erwartende Analytkonzentrationen eine optimale Probenmenge gezogen werden.
- c) Nach einer geeigneten Kalibrierung kann aus dem Abschnitt, bei dem die Indikationssubstanz durch den Analyten verdrängt wurde, die bis dahin gesammelte Menge ermittelt werden (Prüfröhrchen-Prinzip).
- d) Es ist sofort feststellbar, wenn die Kapazität einer Probenahme-Vorrichtung dem Ende zugeht oder bereits überschritten wurde, was Analysenfehler verhindert.
- e) Es werden keine weiteren Probenahmevorrichtungen in Serie benötigt, um das Durchbrechen zu verhindern, was den Druckverlust in Grenzen hält und Arbeitszeit für die gesonderte Aufarbeitung erspart.
- f) Die Sammel- und Abtrennvorrichtungen sind weiter miniaturisierbar und benötigen aus Sicherheitsgründen nicht eine so lange Durchfluß-Strecke der Sammelphase sondern können wegen der Kontrollmöglichkeit mit vergrößerten, durchströmten Flächen arbeiten, was zu einem geringeren Druckverlust führt und weniger Pumpleistung erfordert.
- g) Bei der Gewinnung der so gesammelten Analyten durch Eluation der so gleichzeitig von der Probenmatrix abgetrennten Analyte ist die Menge an Eluationsmittel, die zur verlustlosen Auswaschung der gesamten, gesammelten Analytmenge notwendig ist, diejenige, die auch die noch vorliegende Menge der markierten Verbindung aus der Probenahmevorrichtung verdrängt. Dies verhindert eine überflüssige Verdünnung.
- h) Die Abmessungen der Sammelvorrichtung und damit auch ihre gesamte Sammelkapazität kann der nachfolgenden analytischen Bestimmungsmethode genau angepaßt werden, d. h. wenn durch das Verschwinden der markierten Sammelzone eine für die nachfolgende Bestimmung optimale Probemenge gesammelt wurde, kann der Sammelvorgang abgebrochen werden und die genaue Analytbestimmung beginnen.
- i) Durch die analytkonzentrationsabhängige Probenahmezeit werden unnütze Sammelzeiten, die evtl. zu zu hohen Analytanreicherungen führen und wieder einen zusätzlichen Verdünungschritt vor der Bestimmung erfordern, vermieden.
- j) Bei einer stöchiometrisch konstanten Verdrängung von leichter gebundenen, entsprechend markierten Rezeptor- Partnern kann bei gefährlichen Analyten (z. B. Toxinen, Viren, Bakterien oder dergl.) auf eine zu starke Anreicherung und anschließende Eluation verzichtet werden, wenn die Markierung ein DNA/RNA-Label darstellt, das mit der bekannten PCR-Technik extrem empfindlich bestimmbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der Fig. 1a,
1b und 1c sowie Fig. 2-4 erläutert.
In Fig. 1a ist eine besonders vorteilhafte, weil einfache
optische Version der Erfindung schematisch dargestellt.
Dazu ist ein Glas- oder Quartzrohr (UV-durchlässig) 1 mit
der betreffenden analyt-optimierten Sammelphase 2 unter
Verwendung von zwei Fixierungselementen aus Glas- oder
Quartzwolle oder entsprechenden Fritten 3 gefüllt. Bei
Verwendung intensiv gefärbigter geeigneter Indikations
stoffe oder Antigen-Konjugaten mit besonders großen
molekularen Extinktionskoeffizienten (wie z. B. Phorphyrine,
Carotinoide, Kristallviolett, etc.) kann anhand der
entfärbten Zone in der Vorrichtung die jeweils noch aktuell
vorhandene Sammelkapazität sofort abgelesen werden. Nach
entsprechender Kalibration ist dadurch auch die Dosis
zusätzlich errechenbar.
Farbige, durch die Analytmoleküle zu verdrängende Antigene
erhält man aus dem Analytmolekül selbst, indem es chemisch
mit bekannten, stabilen und intensiv gefärbten Farbstoffen
oder chromophoren Gruppen kovalent verbunden wird. Es
können aber auch dem Analyten ähnliche Moleküle mit
eindeutig schwächerer Affinität zur Anreicherungsphase dazu
verwendet werden. Bei einer nicht immunochemischen
Analytbindung kann durch eine geeignete Wahl der chemischen
Eigenschaft der chromophoren oder fluorophoren Gruppe die
Lipophilie des Markierungsmoleküls (Indikationssubstanz)
eingestellt werden.
Aus Gründen der Empfindlichkeit sind alle bekannten,
stabilen Fluoreszenzmarkierungen aus der Immuno-Assay oder
Immuno-Sensor-Technik hier besonders gut geeignet. Die
genaue Art spielt hier keine Rolle. Hierzu muß dann das
Probenahmeröhrchen 1 mit der betreffenden, bekannten
Anregungswellenlänge beleuchtet werden. Vorteilhaft ist
hier eine Fluoreszenz im sichtbaren Bereich des Lichtes, da
dann die analyt-beladene, nicht-fluoreszierende Zone leicht
und einfach zu erkennen ist.
Die Fig. 1b zeigt ein Ausführungsbeispiel mittel einer
Detektoranzeige D, die erfindungsgemäß dann angewandt
werden kann, wenn die Probensammel-Vorrichtung für Licht
undurchlässig ist oder wenn eine elektrochemische
Markierung, wie beispielsweise Ferrocen, oder Moleküle mit
einer chinoiden Struktur oder mit anderen gut zu
reduzierende oder oxidierende Gruppen bzw. anderer
Sensor-Markierung an das Analytmolekül gekoppelt ist. Hier
ist zur Anzeige des Beladungszustandes und damit der
Funktionsweise entweder an den inneren Gefäßwandungen des
Sammelröhrchens ein die gesamte Sammelphase
überstreichendes Elektrodenarray oder ein zusätzlicher,
externer Durchflußdetektor D erforderlich. Alternativ kann
selbstverständlich an dieser Stelle auch ein entsprechender
optischer Durchflußdetektor zur integralen Erfassung der
verdrängten Markermoleküle verwendet werden.
Die Fig. 1c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit
einer weiteren Markierungsart. So können beispielsweise
auch Enzyme als Marker für die zu verdrängenden
Analytmolekül-Konjugat-Verbindung eingesetzt werden. Hier
muß allerdings vor dem Detektor ein entsprechendes
Substrat, welches von der verdrängten enzymmarkierten
Verbindung in ein detektionsfähiges Produkt umgewandelt
wird, zugeführt werden. Besonders geeignet, da bereits
wegen ihrer Verwendung bei entsprechenden Immuno-Assays
kommerziell vorhanden, sind Analytmarkierungen mit
beispielsweise Glucoseoxidase (GOD) oder alkalische Peroxi
dase (POD) oder Phosphatase, bei denen in Gegenwart dieser
Enzyme (verdrängt von der Anreicherungs- und Sammelzone)
aus den zuzusetzenden Substraten Glucose, resp.
Wasserstoffperoxid, resp. p-Aminobenzoylphosphat,
elektrochemisch sehr gut anzuzeigende Verbindungen
entstehen, die dem Durchschnittsfachmann geläufig sind.
Die Fig. 1d zeigt ein schematisiertes Ausführungsbeispiel
für eine optimale in-situ Probenvorbereitung bei
gasförmigen und flüssigen Proben. Bei gasförmigen Proben
wird das zu untersuchende Gas vor dem Aufgeben auf die
Sammelvorrichtung mittels eines sog. Scrubbers (Gaswäscher)
von den Analyten quantitativ befreit und letzterer in eine
flüssige Phase überführt. Diese flüssige Phase kann aus
einer wäßrigen Pufferlösung, aber auch - je nach Stabilität
der Rezeptormoleküle - auch aus einem organischen
Lösungsmittel bestehen. Die die Analyte enthaltenden
Flüssigkeiten werden dann durch die Sammelvorrichtung
geleitet, wo eine Abtrennung und selektive Anreicherung der
Analyte erfolgt.
Bei flüssigen Proben wird vorteilhafterweise dem
Probenstrom durch eine immunochemische Sammelvorrichtung
auch noch eine kleine Menge einer Pufferlösung mit hoher
Pufferkapazität zugemischt. Der pH-Wert soll dem, bei dem
eine optimale Anbindung des Analyten an die betreffende
Bindungsstelle stattfindet, entsprechen.
Die Fig. 2 zeigt ein Vorrichtungsbeispiel mit
kaskadenartiger Anordnung der Sammelphasenträger, die auch
zur gleichzeitigen Sammlung mehrerer Analyte eine
unterschiedliche Selektivität haben können.
Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel einer
Sammelvorrichtung auf Basis der Dialyseschlauch-Anordnung
mit parallelen Einzelschläuchen was zu hohen Beladungs
kapazitäten führt.
Die Fig. 4 zeigt einen biologischen Anwendungsfall, bei dem
der oder die Analyte so gefährlich sind, daß nur minimale
Mengen davon gesammelt werden und jene auch in einer vor
eine Spritze auf zusetzenden Kartusche mit selektiver
Sammelphase verbleiben. Hier wird durch Ansaugen die Probe
über diese rezeptorbeladene Phase geleitet wodurch dann
eine equivalente Menge der harmlosen Indikationssubstanz
beim Zurückschieben des Spritzenkolbens für eine weiter
gehende Analyse freigesetzt werden. Besonders vorteilhaft
ist in solchen Fällen eine Markierung mittels DNA/RNA-
Labeln, da dann die PCR-Technik zur Analyse dieser Spuren
eingesetzt werden kann.
Claims (21)
1. Vorrichtung zur Probenahme bei gasförmigen und flüssigen Proben zum Zwecke
einer selektiven Anreicherung und Matrixabtrennung von zu bestimmenden
Stoffen und/oder biologischen Systemen (Analyten) mit integrierter Dosimeter-
Anzeige als Funktionsanzeige,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils aktuelle Beladungszustand von analyt- und/oder stoffgruppen-
oder biosystem-selektiven Sammelphasen mittels Markierung durch eine
Indikationssubstanz feststellbar ist, in dem in der Vorrichtung die Verdrängung der
Indikationssubstanz aus spezifischen Bindungsstellen der Sammelphasen durch
die zu sammelnden Stoffe/Biosysteme (Analyte) quantitativ meßbar ist, wodurch
die Vorrichtung als Dosimeter und zu ihrer
Funktionsüberprüfung einsetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der markierten Sammelzone der Vorrichtung geometrische Formen
verwirklicht sind, die eine Quantifizierung über eine Streckenskala oder ein
Abzählen von Indikationssubstanz-freien Zonen oder Sammelböden (ohne
Markierung) ermöglichen.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die analyt-selektiven und markierten Sammelphasen auf inerte Träger
immobilisiert sind, die als körniges Schüttgut mit mittleren Durchmessern im
Mikrometermaßstab in lichtdurchlässigen, röhren- oder schlauchförmigen oder
rechteckigen Durchström-Anordnungen einen minimalen Druckverlust ergeben
und daß die durch Verdrängung der Indikationssubstanz durch Analytmoleküle
entstandene markierungsfreie Zone, die gut sichtbar ist, eine schnelle und
einfache, mit dem bloßen Auge feststellbare Quantifizierung ermöglicht.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerten Träger für die analyt-selektiven und markierten Sammelphasen
durchlässige und undurchlässige Folien sind, die entweder kaskadenartig mit
großem Querschnitt hintereinander geschaltet senkrecht zu ihrer Oberfläche von
der Probe durchströmt werden oder die parallel zur Oberfläche in einer
aufgerollten Form, mit definierten Abstandshaltern versehen, mit der Probe
beaufschlagt werden, wobei eine oder beide Träger-Oberflächen mit der
Sammelphase belegt sind.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei kaskadenförmiger Anordnung der inerten Träger, diese verschiedene
unterschiedliche Analyte bindende Sammelmaterialien enthalten und dadurch
eine Multi-Dosimeter-Anordnung ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerten Träger einzeln oder gebündelt angeordnete, schlauch- oder
röhrenförmige Membranen oder Kapillaren sind, wobei die Durchströmung mit der
Probe beidseitig simultan oder sequentiell, d. h. erst außen vorbei und danach
innen durch die Schläuche, Röhren, kapillaren oder umgekehrt, erfolgt.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schlauchförmigen Membranen Dialysier-Anordnungen aus dem
medizinischen Bereich sind, die Sammelphasen nach den Methoden der
gerichteten kovalenten Anbindung auf die Oberflächen der Dialysierschläuche
immobilisiert sind und daß durch einen zusätzlichen osmotischen Gradienten über
der Dialysiermembran ein gesteigerter Lösungsmittelfluß senkrecht zur
Membranoberfläche erzeugbar ist, der die Analyt-Anbindungskinetik unterstützt.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die markierten und selektiv analyt-bindenden Sammelphasen entweder den
zu bestimmenden Stoffselektiv binden oder eine zu bestimmende Stoffklasse bzw.
das zu sammelnde biologische System selektiv durch Bindung aus dem Proben
strom quantitativ entfernen.
9. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 3 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als markierte, analyt-bindende Sammelphase den zu sammelnden Stoffen
entsprechende, selektiv wirkende Rezeptoren in einer molekularen Orientierung
mit zugänglichen Bindungsstellen auf den Trägeroberflächen immobilisiert sind.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die selektiv analyt-bindende Rezeptoren folgende Molekül-Klassen oder
Mischungen von verschiedenen, zu einer Klasse gehörigen oder verschiedenen
Klassen angehörenden Rezeptoren umfassen:
- a) immunologische Antikörper oder Antikörper-Fragmente mit den zu sammelnden Stoffen oder Biosystemen als Antigen;
- b) kompliementäre DNA/RNA zu der, die es isoliert oder gebunden zu sammeln gilt (DNA-Sonden-Prinzip);
- c) supra-molekulare Wirts-Gast-Verbindungen;
- d) durch "Molecular-Imprinting"-Technik gewonnene, selektiv die komplimentäre Analyt-Molekülform-erkennende Oberflächen
- e) stationäre Phasen der Chromatographie; wobei bei den Molekül-Klassen a) bis c) ein nicht auf der Trägeroberfläche immobilisierter Partner aus den Proben gesammelt wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rezeptoren mit einer schwächer als der Analyt gebundenen (assoziierten)
und leicht direkt optisch (mit bloßem Auge) oder mittels einfacher interner oder
externer Sensoren anzeigbaren Indikationssubstanz als Markerverbindung
abgesättigt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Indikationssubstanz ein dem oder der Analytenstruktur formelmäßig oder
physikalisch-chemisch ähnliches Molekül enthält, das die Eigenschaft hat, von den
zu sammelnden Stoffen leicht aus der spezifischen Bindung oder Assoziation mit
dem Rezeptor verdrängt zu werden und direkt optisch oder indirekt mittels interner
oder externer Sensoren feststellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Indikationssubstanz das Analytmolekül oder die zu sammelnden Stoffe
oder biochemischen Systeme selbst, modifiziert durch eine Marker-
Atomgruppierung, enthält.
14. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Durchflußdetektor aufweist, der über das Integral des Durchfluß-
Signals von der markierten, von den Analyten verdrängten Indikationssubstanz
den aktuellen Zustand der Sammelvorrichtung anzeigt und eine Summendosis
angibt.
15. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quantifizierung der durch die zu sammelnden Stoffe verdrängten
Indikationssubstanzen mittels interner oder externer Sensoren auf optischer,
massensensitiver, kalorimetrischen oder elektrochemischen Basis erfolgt.
16. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein zur Probenströmung paralleles, lineares Sensor-Array enthält, das auf
einem angeschlossenen Rechner eine Zustands-Anzeige (Belegungsgrad) und
Dosis-Quantifizierung ermöglicht.
17. Verfahren zur Probenahme bei gasförmigen und flüssigen Proben zum Zwecke
einer Selektion Anreicherung und Matrixabtrennung mindestens eines Analyten
kombiniert mit einer dosimeter-ähnlichen Quantifizierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß analyt- und/oder stoffgruppen- oder biosystem-selektive Sammelphasen vor
jeder Probenahme mit mindestens einer stabilen und leicht feststellbaren
Indikationssubstanz beladen werden, die während eines Sammelvorgangs von
den zu sammelnden Stoffen/Biosystemen von der Oberfläche der Sammelphase
verdrängt wird, wobei sich die Analyt-Dosis aus der Menge der analyt-verdrängten
Indikationssubstanz (markierungsfreie Zone) ergibt, die durch eine
Streckenmessung oder mittels eines integrierenden Detektorsignals erfaßt wird.
18. Verfahren nach Patentanspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Analyte mittels eines Eluationsmittels aus der Probenahme-Vorrichtung
entfernt und einer weiteren chemischen Analyse zugeführt wegen.
19. Verfahren nach Patentanspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gefährlichen (toxischen) Analyten auf eine zu große Anreicherung
verzichtet wird, wozu als zu verdrängende Indikationssubstanz ein schwächer
gebundener Partner des betreffenden Rezeptors, der mit einem DNA/RNA-Label
versehen ist, gewählt wird und die vom Analyten freigesetzte, equivalente Menge
der so markierten Indikationssubstanz mittels der extrem empfindlichen PCR-
Technik gemessen wird.
20. Verfahren nach Patentanspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß Hilfsreagenzien zur Feststellung des Ausmaßes der Markierungsverdrängung
in den Proben- oder Flüssigkeitsstrom eingespeist werden.
21. Verfahren nach den Patentansprüchen 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung in Form einer rezeptorgefüllten Kartusche an einer
medizinischen Nadel oder Spritze positioniert wird und nach dem Ansaugen eines
bestimmten Probevolumens die vor dem darin enthaltenen Analyten verdrängten
DNA/RNA-gelabelten Indikationssubstanz-Moleküle in einen anderen Behälter zur
weiteren PCR-basierenden Quantifizierung überspült werden.
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