DE19515452A1 - Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Herstellen einer Innenverzahnung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Herstellen einer InnenverzahnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum spanlosen
Herstellen einer Innenverzahnung, insbesondere für Spannungs
wellengetriebe sowie eine zur Durchführung eines solchen Ver
fahrens geeignete Vorrichtung.
Die spangebende Herstellung einer Innenverzahnung ist zeit
aufwendig und sehr teuer. Die Kosten stehen insbesondere dann
in einem Mißverhältnis zur Bedeutung des Fertigprodukts, wenn
nur geringe Anforderungen an die Belastung und das Abrollver
halten der Zahnflanken gestellt werden.
Ein bekanntes Verfahren zur spanlosen Herstellung von Verzah
nungen sieht vor, daß mit einem nach Art eines Stirnrads aus
gebildeten Stempel ein entsprechend geformtes Sackloch in
eine Platte gestanzt wird. Die Zähne werden demnach ausge
schnitten, wobei die Schnittkraft axial in Längsrichtung der
Zähne wirkt. Das Verfahren eignet sich nur für verhältnis
mäßig schmale Verzahnungen. Kleine Zähne haben nur geringe
Tragfähigkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art und eine zu dessen Durchführung ge
eignete Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe sehr kosten
günstig Innenverzahnungen auch größerer Breite und hoher
Tragfähigkeit hergestellt werden können.
Vorstehende Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß
ein rohrförmiges Ausgangsmaterial auf eine dornartige, auf
ihrer Umfangsfläche mit der Negativform der Innenverzahnung
ausgebildete Matrize axial aufgeschoben und dann mit wenig
stens einem sich über einen verhältnismäßig kleinen Umfangs
bereich erstreckenden Stempel mit einer teilzylindrischen
Innenfläche oder mit einer Innenverzahnung, deren Zähne den
Zahnzwischenräumen der Matrize radial gegenüberliegen, ein
ausreichend großer radialer Druck von außen auf das rohrför
mige Ausgangsmaterial ausgeübt wird, um es unter plastischer
Verformung an die gezahnte Umfangsfläche der Matrize anzu
pressen.
Das neue Verfahren erfordert nur einen verhältnismäßig gerin
gen Werkzeugeinsatz. Die Formgebung läßt sich mit kurzer Fer
tigungszeit durchführen. Weitere Kostenvorteile entstehen,
wenn das Rohr gleichzeitig als Getriebegehäuse genutzt wird.
Da der Faserverlauf im Bereich der Zähne nicht unterbrochen
ist, wie bei der spanenden Formgebung, haben die Zähne eine
größere Festigkeit. Die Zahnflanken erhalten eine hohe Ober
flächengüte, die bessere Verschleißfestigkeit und einen höhe
ren Wirkungsgrad ermöglicht.
Bei der Formgebung kann so vorgegangen werden, daß die Ver
zahnung, über den Umfang des Rohrs fortschreitend, geformt
wird. Man läßt zu diesem Zweck entweder den Stempel zwischen
den Preßhüben schrittweise um die undrehbar gehaltene Matrize
kreisen oder sieht nur eine hin- und hergehende Bewegung des
Stempels und zusätzlich eine Drehschaltbewegung der Matrize
vor. Vorzugsweise wird jedoch über den gesamten Umfang des
Rohrs gleichzeitig mit einer Vielzahl von Stempeln der zur
Formung der Innenverzahnung erforderliche Druck ausgeübt.
Das zur Durchführung des neuen Verfahrens bestimmte Formwerk
zeug ist gekennzeichnet durch eine dornartige Matrize mit ei
ner auf ihrer Umfangsfläche ausgebildeten Negativform der
herzustellenden Innenverzahnung und mit wenigstens einem re
lativ zur Matrize radial bewegbaren Stempel mit einer teil
zylindrischen Innenfläche oder mit einer Innenverzahnung,
deren Zähne den Zahnzwischenräumen der Matrize radial gegen
überliegen. Um die notwendige radiale Anpresskraft zu er
halten, wird der Stempel oder werden mehrere über den Umfang
des Rohrs angeordnete Stempel mit hydraulischem Druck beauf
schlagt.
Besonders geeignet erscheinen das neue Verfahren und die zu
seiner Durchführung vorgeschlagene Vorrichtung zur Herstel
lung der Zahnbüchse eines Spannungswellengetriebes, z. B. ge
mäß Patentanmeldung 195 02 481.8. Dort braucht man auf klei
nem Umfang eine hohe Zähnezahl, d. h., es ergeben sich sehr
kleine, ausgerundete Zähne, was dem vorgeschlagenen Formver
fahren entgegenkommt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den inneren Teil
eines radial wirkenden Formwerkzeugs zur
Erzeugung einer Verzahnung und
Fig. 2 einen axialen Längsschnitt durch das
Formwerkzeug nach Fig. 1.
Die Zeichnung zeigt ein Rohr 1, welches an einer bestimmten
Stelle mittels einer dornartigen Matrize 2 mit einer Innen
verzahnung versehen werden soll. Zu diesem Zweck ist die Ma
trize 2 unmittelbar an ihrem freien Ende auf der Umfangsflä
che mit einer Außenverzahnung 3 ausgebildet, die die Negativ
form der herzustellenden Innenverzahnung des Rohrs 1 dar
stellt. Die dornartige Matrize 2 sollte möglichst spielfrei
in das Rohr 1 passen, kann aber auch durch vorherige Erwär
mung des Rohrs oder durch axiales Einpressen mit Übermaß in
dem Rohr 1 sitzen. Zur Stabilisierung der dornartigen Matrize
2 und des über diese vorstehenden Teils des Rohrs 1 kann ein
Gegenhaltedorn 4 vorgesehen sein, der in seiner vorderen
Stirnfläche eine zentrale Sackbohrung aufweist, in die in der
in Fig. 2 gezeigten Arbeitsstellung ein auf der vorderen
Stirnfläche der Matrize 2 ausgebildeter zapfenförmiger Vor
sprung spielfrei eingreift.
In demjenigen axialen Bereich, wo sich die Verzahnung 3 auf
der Umfangsfläche der Matrize 2 befindet, sind radial außer
halb des Rohrs 1 rings um den gesamten Umfang radial ver
schiebliche Stempel 5 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind
es zwanzig Stempel 5, die auf ihrer radial nach innen weisen
den Stempelfläche jeweils mit einer Innenverzahnung versehen
sind, die im Beispielsfall 1/20 einer vollständigen, kreis
förmigen Innenverzahnung ausmacht. Die Zähne 6 der Innenver
zahnung der Stempel 5 erstrecken sich axial parallel zu den
Zähnen der Außenverzahnung der Matrize 2, wobei die Anordnung
so getroffen ist, daß jeweils ein Zahn 6 der Innenverzahnung
eines Stempels 5 jedenfalls in der radial innersten Stellung
des Stempels 5 einer Vertiefung bzw. Zahnlücke 7 der Außen
verzahnung 3 der Matrize 2 radial gegenüber, d. h. in dersel
ben Radialebene mit Bezug auf die Mittellängsachse der Ma
trize 2 liegt.
Die Stempel 5 sind im Ausführungsbeispiel in einer das Rohr 1
umgebenden Aufnahmebuchse 8 in radialen Führungskanälen mit
axialen und seitlichen Führungsflächen geführt. Eine andere
Art von Führung ist ohne weiteres möglich, ebenso wie die
Ausbildung der gezeigten Matrize 2 variiert und dem einzelnen
Anwendungsfall angepaßt werden kann. Wesentlich ist nur, daß
in der Arbeitsstellung bei auf die Matrize 2 aufgeschobenem
Rohr 1 die radial nach einwärts fahrenden Stempel 5 in dem
axialen Bereich, wo sich die Außenverzahnung 3 der Matrize 2
befindet, gegen das Rohr 1 zur Anlage kommen. Der Gegenhalte
dorn 4 kann im Einzelfall entbehrlich sein.
Die Stempel 5 sollten sich nur jeweils über einen verhältnis
mäßig kleinen Umfangswinkel von etwa 10 bis 20°, evtl. auch
noch kleiner, erstrecken. Je größer der Winkel wird, desto
stärker wird die Abweichung der Randzähne des Stempels 5 von
der gewünschten radialen Bewegung. Vorzugsweise werden die
Stempel 5 durch hydraulische Kraftzylinder angetrieben radial
nach einwärts gegen das Rohr 1 angepreßt. Sie pressen dabei
im Wege der plastischen Verformung Vertiefungen, welche den
Zähnen 6 entsprechen, in die äußere Umfangsfläche des Rohrs
1. Die Preßkraft der Stempel 5 ist mit Bezug auf die Wand
dicke und das Material des Rohrs 1 so bemessen, daß sich die
Verformung auch auf dessen Innenseite auswirkt. Das Material
des Rohrs, vorzugsweise Stahl, wird dabei in die Zahnlücken 7
der Außenverzahnung 3 der Matrize 2 verdrängt. Dies kann je
nach Anpreßkraft, Zahnhöhe sowie Dicke und Material des Rohrs
auch dann erreicht werden, wenn die Stempel 5 auf ihrer ra
dial nach innen weisenden Stempelfläche nicht mit einer In
nenverzahnung, sondern mit einer konkaven, glatten teilzylin
drischen Fläche versehen sind. Die Innenverzahnung der Stem
pel 5 fördert jedoch vor allem bei verhältnismäßig dünnwandi
gem Material die angestrebte Formung der Innenverzahnung des
Rohrs 1.
Claims (7)
1. Verfahren zum spanlosen Herstellen einer Innenverzahnung,
insbesondere für Spannungswellengetriebe, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein rohrförmiges Ausgangsmaterial auf eine
dornartige, auf ihrer Umfangsfläche mit der Negativform
(3) der Innenverzahnung ausgebildete Matrize (2) axial
aufgeschoben und dann mit wenigstens einem sich über
einen verhältnismäßig kleinen Umfangsbereich erstrecken
den Stempel (5) mit einer teilzylindrischen Innenfläche
oder mit einer Innenverzahnung, deren Zähne (6) den Zahn
zwischenräumen (7) der Matrize (2) radial gegenüberlie
gen, ein ausreichend großer radialer Druck von außen auf
das rohrförmige Ausgangsmaterial (1) ausgeübt wird, um es
unter plastischer Verformung an die gezahnte Umfangsflä
che der Matrize (2) anzupressen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
über den gesamten Umfang gleichzeitig mit einer Vielzahl
von Stempeln (5) der zur Formung der Innenverzahnung des
Werkstücks (1) erforderliche Druck ausgeübt wird.
3. Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine dornartige Ma
trize (2) mit einer auf ihrer Umfangsfläche ausgebildeten
Negativform (3) der herzustellenden Innenverzahnung und
mit wenigstens einem relativ zur Matrize (2) radial be
wegbaren Stempel (5) mit einer teilzylindrischen Innen
fläche oder mit einer Innenverzahnung, deren Zähne (6)
den Zahnzwischenräumen (7) der Matrize (2) radial ge
genüberliegen.
4. Formwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Negativform (3) der herzustellenden Innenverzahnung
unmittelbar am freien Ende der dornartigen Matrize (2)
ausgebildet ist, welches durch gegenseitigen axialen Ein
griff mit einem Gegenhaltedorn (4) radial abstützbar ist.
5. Formwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß über den gesamten Umfang der Matrize (2) Stempel
(5) angeordnet sind, deren Zähnezahl insgesamt mit der
Zähnezahl der Matrize (2) übereinstimmt.
6. Formwerkzeug nach einem Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich jeder Stempel (5) über einen Um
fangsbereich von etwa 10-20° erstreckt.
7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stempel (5) zwischen axialen und
seitlichen Führungsflächen einer das Rohr (1) umgebenden
Aufnahme (8) geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19515452A DE19515452A1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Herstellen einer Innenverzahnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19515452A DE19515452A1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Herstellen einer Innenverzahnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19515452A1 true DE19515452A1 (de) | 1996-10-31 |
Family
ID=7760474
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19515452A Withdrawn DE19515452A1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Herstellen einer Innenverzahnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19515452A1 (de) |
-
1995
- 1995-04-27 DE DE19515452A patent/DE19515452A1/de not_active Withdrawn
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