DE19515448C1 - Vorrichtung zur Erfassung der Drehzahl und/oder Drehrichtung eines Elektromotors - Google Patents
Vorrichtung zur Erfassung der Drehzahl und/oder Drehrichtung eines ElektromotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung der
Drehzahl und/oder Drehrichtung eines elektrischen Motors
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige
Vorrichtung ist aus der DE 43 24 622 A1 bekannt. In dieser
Druckschrift wird vorgeschlagen, zur Erfassung der Drehbewegung
eines Elektromotors an der Rotorwelle eine Scheibe zu
befestigen, welche mit dieser rotiert und dabei einen
Hallgenerator und einen Sensormagneten passiert. Je nachdem, ob
ein Durchbruch oder ein Steg zwischen zwei Durchbrüchen der
rotierenden Scheibe sich vor dem Magnet befindet, ändert sich
die magnetische Induktion im Luftspalt zwischen dem Magneten und
einem Kragen der Scheibe. Diese Änderung wird vom Hallgeber als
Drehbewegungssignal erfaßt. Außerdem ist es aus JP-Abstracts
62-185 532 (A) vom 28.1.1988 bekannt, eine Vorrichtung mit
jeweils einem fest angeordneten Magneten und Hallelement auf der
Stirnseite eines Elektromotors anzuordnen, zwischen denen ein
Ring aus magnetischem Material rotiert zur Erzeugung von
Drehzahlsignalen, welche durch den Wechsel von Stegen und
Unterbrechungen in dem magnetischen Ring gebildet werden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ohne Änderung der Einbaumaße
des Motors eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der die
Erfassung der Drehzahl und/oder Drehrichtung möglich wird, ohne daß
der Motor konstruktiv zu verändern ist.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung weist durch die ortsfeste
Anbringung eines Hallgeber- und Magnetsystems am Motor und
die Verwendung eines magnetisch leitfähigen Teils, das mit
der Ankerwelle umläuft, verschiedene Vorteile auf. Durch die
Steuerung des magnetischen Flusses der Vorrichtung mit dem
umlaufenden magnetisch leitfähigen Teil werden die
magnetischen Kreise zum Betreiben des Motors kaum
beeinflußt. Die Drehrichtungs- und Drehzahlerfassung wird an
verschiedenen Orten des Motors ohne Konstruktionsänderung
des Grundmotors an die Anwendung des Motors anpaßbar. Eine
Nachrüstungsmöglichkeit des Teils auf der Ankerwelle ist
möglich. Sofern die Masse des nachgerüsteten Teils eine
Größenänderung kleiner als die der anderen bewegten Teile
des Motors sind, bleiben die mechanischen Kenndaten des
Motors annähernd erhalten. Die Anwendung des Motors wird
nicht durch mechanische Einflüsse geschmälert. Infolge der
berührungslosen Steuerung durch einen magnetischen Kreis
tritt eine Erhöhung der Verschleißfestigkeit mechanisch
bewegter Teile, insbesondere bei der Lagerung der Ankerwelle
ein.
Durch die zusätzlichen Merkmale der Unteransprüche entstehen
weitere Vorteile. Durch die Verwendung von Permanentmagneten
sind die magnetischen Kreise zuverlässig wirksam. Mit einem
geeignet gestalteten ferromagnetischen Leitblech auf einer
Leiterplatte können das Magnetsystem und das Hallgebersystem
nahe am beweglichen Teil positioniert und eine wirksame
Führung des magnetischen Flusses erreicht werden. Besonders
vorteilhaft ist die Aufbringung entgegengesetzter Pole der
Magnete direkt auf einem magnetisch gut leitenden Leitblech,
wodurch nur geringe magnetische Rand- und Streufelder
auftreten. Zur Vereinfachung der Vorrichtung ist es
nützlich, eine Hallsonde als Hallgebersystem für zwei
magnetische Kreise einzusetzen. Wird ein magnetischer Kreis
zur Drehzahlerfassung benutzt, dann kann der zweite
magnetische Kreis zur Drehrichtungserfassung dienen, wobei
vorzugsweise ein bipolares Hallgebersystem eingebaut wird.
Für spezielle Anwendungen, bei denen die Drehrichtung nicht
zu erfassen ist, genügt es, ein unipolares Hallgebersystem
einzusetzen. Zur Herstellung der Vorrichtung können
Hallsonden des Hallgebersystems einzeln oder gemeinsam in
SMD-Technik über den Leitblechen aufgebracht werden. Die
Fertigung hoher Stuckzahlen bei sehr niedrigen Kosten ist
gewährleistet und erweitert das Anwendungsgebiet
erfindungsgemäßer Vorrichtungen. Neben Hallsonden sind
beispielsweise Zündplatten oder Magnetspulen einsetzbar.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1a einen Schnitt durch eine
vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Hallsonde und zwei Permanentmagneten,
Fig. 1b eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1a,
Fig. 2a und 2b zeigen jeweils einen Schnitt durch eine
abgewandelte Vorrichtung mit einem Magneten und einer
Hallsonde, Fig. 2c zeigt einen Schnitt durch eine
platzsparende Vorrichtung, Fig. 3 eine Vorrichtung auf
einer im Bürstenhalter montierten Leiterplatte in der
Draufsicht und Fig. 4 eine senkrecht zur Leiterplatte
angebrachte Vorrichtung im Bürstenhalter des elektrischen
Motors.
Fig. 1a zeigt einen Schnitt einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. An der Bodenfläche einer zwei Aussparungen
aufweisenden Leiterplatte 120 ist ein Leitblech 100
angebracht. In den Aussparungen der Leiterplatte 120 sind
zwei Permanentmagnete 40 und 50 formschlüssig eingebracht.
Permanentmagnet 40 kontaktiert das Leitblech 100 mit dem
magnetischen "Nordpol", Permanentmagnet 50 kontaktiert das
Leitblech 100 entsprechend mit dem "Südpol". In der Mitte
zwischen den Permanentmagneten 40 und 50 ist auf die
Leiterplatte 120 die Hallsonde 60 des Hallgebersystem
aufgebracht. Der magnetische Kreis wird durch das Teil 30,
Luftspalt 110, Hallsonde 60, Leiterplatte 120, Leitblech 100
und Permanentmagnet 40 gebildet. Die Bewegungsrichtung des
Teils 30 ist durch einen Doppelpfeil angegeben.
Fig. 1b zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig.
1a. Teil 30 ist durchgezogen gezeichnet und als Flügelblatt
ausgeführt. Die Bewegungsrichtung ist als Rotationsbewegung
durch einen gebogenen Doppelpfeil symbolisiert. Über die
elektrischen Anschlüsse 61, 62 und 63 werden die Signale der
Hallsonde 60 zur Erfassung der Drehbewegung zu einer nicht
gezeichneten Auswertevorrichtung weitergeleitet.
Bewegt sich das Teil 30 gemäß den Fig. 1a und 1b aus
seiner ursprünglichen Position in die gestrichelt
gezeichnete Position, so weist der erste magnetische Kreis
einen hohen magnetischen Widerstand auf, und ein zweiter
magnetischer Kreis, der das Teil 30, den Luftspalt 110, die
Hallsonde 60, die Leiterplatte 120, das Leitblech 100 und
den entgegengesetzt zu Permanentmagnet 40 magnetisierten
Permanentmagneten 50 umfaßt, einen geringen magnetischen
Widerstand. Dabei erfährt das von der Hallsonde 60
gelieferte Signal eine Vorzeichenumkehr. Bei gleicher links-
und rechtsseitiger Winkelauslenkung zur gezeichneten
Mittelachse M und konstanter Winkelgeschwindigkeit sind die
Beträge der Signalamplitude gleich groß.
Bei einer speziellen Ausführung sind die Magnete 40, 50 als
Plastoferrite direkt in das Leitblech eingespritzt, derart, daß
Leitblech 100 und Magnete 40, 50 ein Bauteil sind. Dieses
Bauteil wird dann in eine Leiterplatte 120 eingeclipst. Die
Magnete 40 und 50 können auch auf das Teil 30 aufgebracht
werden.
Fig. 2a zeigt eine Vorrichtung mit L-förmig gebogenem
magnetisch leitendem Teil 30 auf einer Ankerwelle 20 eines
Motors. Oberhalb von Teil 30 ist ortsfest am nicht
dargestellten, Motor eine Hallsonde 60 und auf gleicher Höhe
nach rechts versetzt ein Permanentmagnet 40 befestigt. Teil
30, Permanentmagnet 40, Hallsonde 60 und der oder die
dazwischenliegenden Luftspalte bilden einen magnetischen
Kreis. Die Zahl der Luftspalte und die Abstände zwischen
magnetisch leitendem Teil 30 einerseits und Permanentmagnet
40 beziehungsweise Hallsonde 60 werden durch die x-Position
der beweglich gelagerten, in x-Richtung verschiebbaren
Ankerwelle nicht verändert. Ein besonderer Vorteil dieser
Anordnung liegt daher in der sehr frei wählbaren x-Position.
Die Montage des Motors ist bei dieser Ausführungsform durch
Zusammenstecken der Bauteile recht einfach.
Fig. 2b zeigt eine Vorrichtung mit rechtwinklig
abgewinkeltem Teil 30 auf der Ankerwelle 20. Teil 30 ragt in
den freien Raum zwischen Hallsonde 60 und Magnet 40, wobei
ein Luftspalt zwischen Teil 30 und Hallsonde 60 sowie ein
weiterer Luftspalt zwischen Teil 30 und Magnet 40 liegt. Die
Gesamtweite der Luftspalte bestimmt den größten verfügbaren
Axialspielbereich für die Ankerwelle 20. Meist wird die x-
Sollposition der Ankerwelle 20 derart eingestellt, daß die
Luftspaltweiten gleich groß sind. Hierbei ist zwar eine
mehrere Schritte umfassende Montage der Vorrichtung
notwendig, wobei andererseits eine sehr konzentriert
angeordnete, platzsparende Vorrichtung entsteht.
Fig. 2c zeigt eine Vorrichtung mit rechtwinklig
abgewinkeltem Teil 30 auf der Ankerwelle 20. Im Unterschied
zu Fig. 2b sind die Hallsonde 60 und der Magnet 40 auf der
gleichen Seite zum Teil 30 angeordnet. Der Magnet 40 ist
vertikal über der Hallsonde 60 auf dem Leitblech 100
angebracht. Das Axialspiel der Ankerwelle 20 ist nach rechts
begrenzt. Die Montage gelingt sehr einfach durch
Zusammenstecken der Vorrichtungsteile.
Die Fig. 2a, 2b und 2c zeigen Vorrichtungen zur
Drehzahlerfassung, die keine Veränderung der axialen
Abmessungen des elektrischen Motors erfordern. Die Magnete
40 werden platzsparend im Bürstenhalter 15 untergebracht.
Der magnetische Kreis kann zur Drehrichtungserfassung
ausgestaltet werden. Die in den Fig. 2a und 2b
gezeichneten Ausführungsformen weisen eine unempfindliche
Drehzahlerfassung bei axialer Versetzung der Ankerwelle 20
aus ihrer Sollposition auf, weil der Gesamtluftspalt hierbei
nicht verändert wird.
Fig. 3 zeigt die Anbringung einer Vorrichtung zur
Drehzahlerfassung auf der Leiterplatte 120 in einem
Bürstenhalter 15 eines elektrischen Motors. Deutlich sind
die Flügel des Teils 30, das auf der Ankerwelle 20 sitzt,
und die beiden Permanentmagnete 40 und 50 mit dazwischen
angeordneter Hallsonde 60 zu sehen. Zur
Drehrichtungserfassung ist gestrichelt die Position einer
zweiten Hallsonde 70 gezeichnet, weitere Einzelheiten
bleiben unberücksichtigt. Hallsonde 70 ist um einen Winkel
von beispielsweise 90° gegenüber Hallsonde 60 versetzt. Im
Fall einer Drehung der Ankerwelle 20 im Uhrzeigersinn werden
die magnetischen Kreise mit den Hallsonden 60 und 70 kurz
aufeinanderfolgend geschlossen, bei Drehung im
Gegenuhrzeigersinn liegt eine längere Pause zwischen dem
aufeinanderfolgenden Schließen der zugehörigen magnetischen
Kreise. Wird das unterschiedliche Schließverhalten durch
Messung der Ausgangsspannungen der Hallsonden aufgezeichnet
oder mit einer Vorrichtung ausgewertet, so ist die
Drehrichtung zu jeder Zeit bekannt.
Fig. 4 zeigt eine weitgehend analoge Vorrichtung wie Fig.
3, wobei die Permanentmagnete 40, 50 und die Hallsonde 60 um
90° versetzt angeordnet sind. Dabei ist ein zusätzliches
axiales Einbau-Maß von etwa 4 mm notwendig, was in vielen
kleineren und mittelgroßen elektrischen Motoren zur
Verfügung steht.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Drehzahl und/oder
Drehrichtung eines elektrischen Motors, insbesondere eines
permanentmagnetisch erregten Gleichstrom-Kleinmotors, wobei
ein Hallgebersystem und ein Permanentmagnetsystem ortsfest
am Motor angeordnet sind, während ein magnetisch leitfähiges
Teil mit der Ankerwelle des Motors umläuft und den
magnetischen Fluß am Hallgebersystem steuert, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hallgebersystem (60, 70), das
Magnetsystem (40, 50) und wenigstens ein ferromagnetisches Leitblech (100) auf
einer Leiterplatte (120) benachbart zu dem mit der
Ankerwelle (20) umlaufenden magnetisch leitfähigen Teil (30)
angebracht sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
entgegengesetzte Pole der Magnete (40, 50) wenigstens zweier
magnetischer Kreise durch mindestens ein Leitblech magnetisch leitend
verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hallgebersystem (60, 70) in SMD-Technik aufgebrachte
Bauteile aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung der Drehzahl wenigstens ein unipolares
Hallgebersystem (60) eingebaut ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung der Drehzahl und der Drehrichtung wenigstens
ein bipolares Hallgebersystem (60) eingebaut ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erster magnetischer Kreis (30, 40, 100) zur Erfassung der
Drehzahl und ein zweiter magnetischer Kreis (30, 50, 100) zur
Erfassung der Drehrichtung vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei magnetische Kreise (30, 40, 100; 30, 50, 100) derart
angeordnet sind, daß durch die Verschiebung des magnetisch
leitfähigen Teils (30) der erste magnetische Kreis (30, 40,
100) vor dem zweiten magnetischen Kreis (30, 50, 100)
geschlossen ist.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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