DE19514942A1 - Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem Einstellgetriebepaar - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem EinstellgetriebepaarInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem Einstell
getriebepaar einer selbsthemmenden Einstellvorrichtung für eine mechanisch
steife Baugruppe eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, am Ende
jedes Einstellvorganges.
Von Einstellgetrieben für Kraftfahrzeugsitze, beispielsweise Getrieben von
Lehneneinstellern, wird häufig verlangt, daß sie, wenn das Getriebe stillsteht,
spielfrei sind, um Klappergeräusche auszuschließen. Da spielfreie Getriebe
hohe Fertigungskosten verursachen, ist es kostengünstiger, ein mit Spiel behaf
tetes Getriebe zu verwenden und nach einem Einstellvorgang das vorhandene
Spiel zu reduzieren oder zu beseitigen. So ist es beispielsweise bei Taumelge
lenkbeschlägen zur Verbindung der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes mit dem
Sitzteil bekannt, das während des Einstellvorganges vorhandene Spiel mit Hilfe
eines konischen Exzenters zu beseitigen, sobald der Einstellvorgang beendet ist.
Die Spielreduzierungs- oder Spielbeseitigungssysteme erhöhen aber nicht nur
die Kosten. Nachteilig sind auch der durch sie vergrößerte Löseweg zu Beginn
eines Einstellvorganges und die erhöhten Getriebeverluste.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstigere Mög
lichkeit der Spielreduzierung oder Spielbeseitigung in einem Einstellgetriebe
paar einer selbsthemmenden Einstellvorrichtung für eine mechanisch steife
Baugruppe eines Fahrzeugsitzes vorzuschlagen. Diese Aufgabe löst ein Verfah
ren mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich eine vollständige Spielbeseiti
gung ohne aufwendige mechanische Maßnahmen realisieren, weil für die
Spielbeseitigung in beiden Getrieben des Einstellgetriebepaares nur am Ende
des Einstellvorgangs eine Verspannung des zugehörigen Bauteils herbeigeführt
werden muß. Durch diese Verspannung wird zwangsläufig das während des
Einstellvorgangs in den Getrieben vorhandene Spiel beseitigt. Zwar ist zusätz
lich zu dem bereits in der Regel vorhandenen Elektromotor ein zweiter Elektro
motor erforderlich, damit die beiden Einstellgetriebe getrennt voneinander
synchron angetrieben werden können. Die Motoren benötigen aber nur die
Hälfte der Leistung eines Einzelmotors. Außerdem entfällt die bei den bekann
ten Einstellgetriebepaaren erforderliche Übertragungsstange zwischen beiden
Einstellgetrieben.
Eine Verspannung des mittels der Einstellgetriebe einstellbaren Bauteils, bei
spielsweise des Polsterträgers einer Rückenlehne, kann in unterschiedlicher
Weise herbeigeführt werden. Beispielsweise kann man die beiden Motoren zu
unterschiedlichen Zeitpunkten abschalten. Sie kommen dann zu unterschiedli
chen Zeitpunkten zum Stillstand, was dazu führt, daß das eine Einstellgetriebe
solange angetrieben wird, bis die Verspannung des Bauteils eine weitere Ein
stellbewegung verhindert. Um dabei zu verhindern, daß der später abgeschalte
te Motor die Verspannung mit seinem vollen Drehmoment herbeiführt, was zu
einer zu hohen Belastung der Einstellgetriebe und zu einer zu starken Verspan
nung des Bauteils führen könnte, kann man beispielsweise den Strom des
später abgeschalteten Motors ab dem Abschaltzeitpunkt des früher abgeschalte
ten Motors begrenzen, und zwar so weit, daß keine übermäßige Verspannung
herbeigeführt wird, auch wenn der Motor zum Stillstand kommt, ehe er abge
schaltet wird. Eine zu starke Verspannung kann man beispielsweise auch
dadurch vermeiden, daß man den später abgeschalteten Motor beim Erreichen
eines vorgegebenen Grenzwertes seines Stromes, seiner Drehzahl oder seines
Drehmomentes abschaltet.
Zu der gewünschten Verspannung des Bauteils und damit der Spielfreiheit der
beiden Einstellgetriebe kann man aber auch dann kommen, wenn die beiden
Motoren gleichzeitig abgeschaltet werden. Es braucht dann beispielsweise nur
Sorge dafür getragen zu werden, daß sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten
aufgrund unterschiedlicher Nachlaufzeiten zum Stillstand kommen. Unter
schiedliche Nachlaufzeiten kann man beispielsweise dadurch realisieren, daß
nach dem Abschalten der beiden Motoren die Anschlußklemmen des einen
Motors kurzgeschlossen und diejenigen des anderen Motors offengelassen oder
über einen Bremswiderstand miteinander verbunden werden. Der kurzgeschlos
sene Motor kommt dann wesentlich rascher zum Stillstand als der andere
Motor.
Eine Spielbeseitigung kann ferner auch dadurch erreicht werden, daß man beim
Abschalten des einen Motors den anderen Motor noch kurzzeitig mit dem
entgegengesetzten Drehmoment betreibt. Weiterhin kann man beispielsweise
am Ende des Einstellvorgangs die beiden Motoren mit unterschiedlichen Dreh
richtungen in einer Reihenschaltung betreiben, ehe sie abgeschaltet werden.
Hierbei wird das Drehmoment beider Motoren so weit reduziert, daß es nicht
zu einer zu starken Verspannung des Bauteils kommen kann.
Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Schalt
bild des Ausführungsbeispiels.
Zwei nicht dargestellten, gleich ausgebildeten Gelenkbeschlägen, welche die
Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mit der tragenden Struktur von dessen
Sitzteil verbinden und die je ein selbsthemmendes Getriebe aufweisen, ist je
eine Gleichstrommotor 1 bzw. 2 zugeordnet. Diese beiden gleich ausgebilde
ten Gleichstrommotoren 1 und 2 sind mit der Eingangswelle des ihnen zuge
ordneten Getriebes direkt oder über eine biegsame Welle gekuppelt. Dank der
gleichen Ausbildung beider Gleichstrommotoren 1 und 2 und der relativ gro
ßen Übersetzung der Getriebe der beiden Gelenkbeschläge ist ein synchroner
Antrieb der beiden Getriebe und damit eine verspannungsfreie Neigungsände
rung der Rückenlehne ohne die üblicherweise vorhandene Übertragungsstange
zwischen den beiden Getrieben gewährleistet.
Die beiden parallel geschalteten Gleichstrommotoren 1 und 2 sind mit zwei
Klemmen 3 bzw. 4 eines manuell betätigbaren Drehrichtungsumkehrungsschal
ter 5 verbunden, der in einer Mittelstellung die beiden Klemmen 3 und 4
kurzschließt, wie Fig. 1 erkennen läßt. In der in Fig. 1 dargestellten Schalter
stellung ist die Klemme 3 mit dem negativen und die Klemme 4 mit dem
positiven Pol des durch die beiden Leitungen 6 und 7 symbolisch dargestellten
Bordnetzes verbunden. Beide Gleichstrommotoren 1 und 2 laufen dann mit
gleicher Drehrichtung und gleicher Drehzahl. In der anderen Arbeitsstellung
des Drehrichtungsumkehrungsschalters 5 ist die Klemme 3 mit dem positiven
und die Klemme 4 mit dem negativen Pol des Bordnetzes verbunden. In dieser
Schalterstellung laufen deshalb die beiden Gleichstrommotoren 1 und 2 mit
entgegengesetzter Drehrichtung und gleicher Drehzahl.
Wird der Drehrichtungsumkehrungsschalter 5 freigegeben, kehrt er selbsttätig in
die Mittelstellung zurück, in welcher der Gleichstrommotor 1 kurzgeschlossen
und deshalb rasch abgebremst wird. Der Gleichstrommotor 2 hat einen wesent
lich längeren Nachlauf, weil in der Verbindungsleitung von ihm zum Drehrich
tungsumkehrungsschalter 5 der Arbeitsschalter 8 eines Relais 9 liegt, dessen
Erregerwicklung parallel zum Gleichstrommotor 1 geschaltet ist. Das Relais 9
fällt deshalb ab und unterbricht die Verbindung des Gleichstrommotors 2 mit
den Klemmen 3 und 4, sobald der Drehrichtungsumkehrungsschalter 5 in seine
Mittelstellung zurückkehrt. Der Nachlauf des Gleichstrommotors 2 reicht zu
mindest beispielarmen Getrieben aus, um die tragende Struktur der Rückenleh
ne so weit zu verspannen, daß das Getriebe beider Gelenkbeschläge vollstän
dig spielfrei ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Beseitigung des Spieles in einem Einstellgetriebepaar einer
selbsthemmenden Einstellvorrichtung für eine mechanisch steife Baugrup
pe eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, am Endes jedes
Einstellvorganges, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Einstellgetriebe
während des Einstellvorganges mittels eines eigenen Elektromotors gleich
sinnig angetrieben wird und am Ende des Einstellvorganges durch unter
schiedliche Stillsetzungen beider Elektromotoren die Baugruppe zumin
dest so weit verspannt wird, bis das Spiel in beiden Einstellgetrieben
beseitigt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Elektromotoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgeschaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom des
später abgeschalteten Elektromotors ab dem Abschaltzeitpunkt des früher
abgeschalteten Elektromotors begrenzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
später abgeschaltete Motor beim Erreichen eines vorgegebenen Grenz
wertes seines Stromes, seiner Drehzahl oder seines Drehmomentes abge
schaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Elektromotoren gleichzeitig abgeschaltet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Elektromotoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgrund von
unterschiedlichen Nachlaufzeiten zum Stillstand gebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Abschalten der beiden Elektromotoren die Anschlußklemmen des
einen Elektromotors kurzgeschlossen und diejenigen des anderen Elektro
motors offengelassen oder durch einen Bremswiderstand miteinander
verbunden werden.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschal
ten des einen Elektromotors der andere bis zu seiner Abschaltung mit
entgegengesetztem Drehmoment betrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ende des Einstellvorgangs die beiden Elektromotoren mit unterschiedlicher
Drehrichtung in einer Reihenschaltung betrieben werden, ehe sie abge
schaltet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995114942 DE19514942C2 (de) | 1995-04-22 | 1995-04-22 | Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem Einstellgetriebepaar |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995114942 DE19514942C2 (de) | 1995-04-22 | 1995-04-22 | Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem Einstellgetriebepaar |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19514942A1 true DE19514942A1 (de) | 1996-10-24 |
DE19514942C2 DE19514942C2 (de) | 1997-02-20 |
Family
ID=7760186
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995114942 Expired - Fee Related DE19514942C2 (de) | 1995-04-22 | 1995-04-22 | Verfahren zur Beseitigung des Spiels in einem Einstellgetriebepaar |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19514942C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016207524A1 (de) * | 2016-05-02 | 2017-11-02 | Brose Fahrzeugteile Gmbh & Co. Kommanditgesellschaft, Coburg | Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz und Steuerungsverfahren |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3512425A (en) * | 1967-09-06 | 1970-05-19 | Mitsubishi Electric Corp | Antibacklash drive system |
DE4228054A1 (de) * | 1992-08-24 | 1994-03-03 | Keiper Recaro Gmbh Co | Drehgelenk, insbesondere für Sitze mit verstellbarer Lehne |
US5398904A (en) * | 1993-03-31 | 1995-03-21 | Itt Corporation | Gear reducer |
-
1995
- 1995-04-22 DE DE1995114942 patent/DE19514942C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102016207524A1 (de) * | 2016-05-02 | 2017-11-02 | Brose Fahrzeugteile Gmbh & Co. Kommanditgesellschaft, Coburg | Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz und Steuerungsverfahren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19514942C2 (de) | 1997-02-20 |
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