DE19513784A1 - Hochreines Urodilatin und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Hochreines Urodilatin und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft hochreines Urodilatin mit einer
Reinheit von mindestens 99% und ein Verfahren zur
Herstellung dieses hochreinen Peptids. Gegenstand der
Erfindung sind auch neue Peptidfragmente und deren
Verwendung zur Herstellung von Urodilatin und verwandten
pharmakologisch wirksamen Cardiodilatinfragmenten.
Urodilatin ist ein Humanpeptid mit diuretischer Wirkung und
relaxierender Wirkung auf die glatte Gefäßmuskulatur, das
aus 32 Aminosäuren aufgebaut ist und folgende Sequenz
besitzt:
Urodilatin ist ein biologisch aktives Fragment des
Peptidhormons Cardiodilatin. Cardiodilatin besteht aus
126 Aminosäuren und wird auch als Gamma-hANP (ANP/CDD-1-
126) bezeichnet (EP 0 349 545). Nach dieser Nomenklatur
entspricht Urodilatin dem Fragment ANP/CDD-95-126.
Urodilatin kommt im menschlichen Urin vor. EP 0 349 545
beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Urodilatin aus
dem Urin mittels Alginsäure, in dem die an der Alginsäure
adsorbierten Peptide eluiert werden, das Eluat nach
üblichen Reinigungsmethoden fraktioniert und die aktive
Fraktion mittels eines Tests, der auf der relaxierenden
Wirkung des Urodilatins auf die glatte Muskulatur basiert,
gewonnen wird. Das so gewonnene Urodilatin besitzt nicht
die für klinische Studien notwendige Reinheit und die
gewonnenen Mengen sind für klinische Studien unzureichend.
EP 0 349 545 beschreibt weiterhin die stufenweise Synthese
von Urodilatin an fester Phase gemäß dem ABI-Standard-
Programm nach der Boc-Strategie. Daneben wird in dieser
Patentschrift die Herstellung von Urodilatin aus dem
Cardiodilatinfragment ANP/CDD-99-126 beschrieben. Dieses
Fragmente liegt entweder an eine Festphase gebunden vor und
wird mit dem Tetrapeptid Boc-Thr(But)-Ala-Pro-Arg(Tos)
umgesetzt das entstandene Peptid vom Träger abgespalten
und nach Abspaltung der Schutzgruppen cyclisiert sowie in
an sich bekannter Weise aufbereitet und gereinigt. Zum
anderen kann die Urodilatinsynthese aus dem Peptidfragment
ANP/CDD-99-126 auch erfolgen, indem man das Fragment in
einem Lösungsmittel auflöst, das Tetrapeptid Boc-Thr(But)-
Ala-Pro-Arg(Tos) zusammen mit Aktivierungsmitteln zugibt
und nach Abspaltung der Schutzgruppen chromatographiert und
weiter reinigt.
Die beiden letztgenannten Verfahren bergen den Nachteil
eines potentiellen Racemisierungsrisikos in sich, wodurch
das Urodilatin in geringerer Reinheit, geringerer
biologischer Aktivität und ungenügender Ausbeute erhalten
wird.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren zur
Herstellung von Urodilatin zu entwickeln, mit dem das
Peptid in mindestens 99%iger Reinheit und hoher Aktivität
auf effektive Weise und in guten Ausbeuten hergestellt
werden kann.
Diese Aufgabe der Erfindung wird gelöst, indem die
Urodilatinsynthese basierend auf dem Merrifield-Verfahren
über eine spezielle Auswahl von Peptidfragmenten
durchgeführt wird, und die Reinigung des Rohproduktes
mittels Umkehrphasen-HPLC mit ausgewählten Lösungsmitteln
und Puffersystemen erfolgt.
Die erfindungsgemäße Synthese basiert auf der Kondensation
des Fragments Boc-1-14-OH (1) mit dem Fragment
H-15-32-OtBu (5), wobei letzteres aus den Fragmenten
Fmoc-15-26-OH (2) und H-27-32-OtBu (3c) synthetisiert wird.
Das Fließschema in Abb. 1 verdeutlicht das Synthese
prinzip, und Abb. 2 gibt die synthetisierten,
geschützten Fragmente wieder.
Die geschützten Fragmente (1), (2) und (3a) werden auf
einem festen Trägermaterial mittels Fmoc-Strategie
aufgebaut (B. Riniker et al., Tetrahedron 1993, 49: 9307-9320).
Als feste Trägermaterialien können alle in der
Merrifield-Synthese gewöhnlich verwendeten Materialien
dienen. Als Trägermaterial bevorzugt ist Polystyrol,
welches als Aminomethyl- oder Benzhydrylverbindung
funktionalisiert ist. Die supersäurelabile Bindung der
Peptidfragmente an das Harz über den 4-(4-Hydroxymethyl-3-
Methoxy-phenoxy)-buttersäure-Linker gestattet deren
Abspaltung ohne Beeinträchtigung des Seitenkettenschutzes.
Die Fragmente werden durch Digerieren mit verschiedenen
Lösungsmitteln gereinigt. Die drei Ausgangsfragmente (1),
(2) und (3a) mit endständiger Carboxylgruppe werden so in
guter Reinheit erhalten.
Im nächsten Schritt wird die Carboxylgruppe des Fragments
(3a) in den t-Butylester (3b) überführt (siehe Riniker et
al., 22nd Europ. Peptide Symposium, Interlaken, September
1992, (L 7)). Die nachfolgende Abspaltung der Fmoc-Gruppe
aus dem Fragment (3b) führt zum Produkt (3c). Dieses wird
mit dem Fragment (2) kondensiert und ergibt das Fragment
(4). Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppe und Kondensation des
erhaltenen Fragments (5) mit Fragment (1) führt zum
vollgeschützten Urodilatin (6). Die Abspaltung der
Schutzgruppen durch Behandlung mit Trifluoressigsäure und
1,3-Propandithiol als Scavenger ergibt das lineare Peptid
(7), das durch Oxidation mit Jodlösung zum rohen Urodilatin
(8) cyclisiert wird. Dieses wird entsalzt und mit
herkömmlichen, für Humanpeptide üblichen Reinigungsmethoden
gereinigt, vorzugsweise wird es mittels Umkehrphasen-HPLC
angereichert, durch Umkehrphasen-HPLC in einem zweiten
System feingereinigt und zuletzt gegebenenfalls
lyophilisiert. Es können die in der Umkehrphasen-HPLC für
Peptide/Proteine üblichen Laufmittelsysteme angewandt
werden.
Als ausgewählte Laufmittelsysteme kommen z. B.
TFA/Acetonitril, NaH₂PO₄/Acetonitril und TEAP/Acetonitril
zum Einsatz. Insbesondere sind als Puffersysteme 50 mM TEAP
mit pH zwischen 2-5 geeignet, 0,1% TFA und Kombinationen
aus diesen Puffern mit Acetonitril.
Eine optimale Trennung wird erfindungsgemäß in der
Umkehrphasen-HLPC durch Equilibrieren der Säule mit 50 mM
TEAP pH 2,25 und Eluieren des Peptides mit einem Puffer
bestehend aus 50 mM TEAP pH 2,25 und Acetonitril im
Verhältnis 2 : 3 erreicht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird hochreines
Urodilatin mit einer Reinheit von mindestens 99% erhalten.
Das erhaltene Urodilatin ist frei von Peptid
verunreinigungen, so daß nicht nur die Umkehrphasen-HPLC
einen Einzelpeak aufweist, sondern auch die weit
empfindlichere Methode der Kapillarelektrophorese (CE)
einen Einzel-Migrationspeak ergibt. Er zeigt in der
MS-Analyse eine Masse von 3505,9 +/-1 ohne Detektion von
Nebenprodukten. Es zeigte sich, daß es mittels
Kapillarelektrophorese hervorragend möglich ist, die
Unterschiede zwischen dem nach dem Stand der Technik
erhaltenen Urodilatin und dem erfindungsgemäßen Urodilatin
deutlich zu machen.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb hochreines Urodilatin,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es keine durch
Kapillarelektrophorese und MS-Analyse nachweisbaren
Peptidverunreinigungen enthält und die Reinheitsanalyse
mittels Kapillarelektrophorese einen Einzel-Migrationspeak
aufweist (Abb. 4).
Racemisierungen sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht möglich.
Die Ausbeute an hochreinem Urodilatin beträgt erfindungs
gemäß zwischen 15 und 20%.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die als Zwischenprodukte
synthetisierten neuen Peptidfragmente 1-5 der Abb.
2, die nicht nur zur Herstellung des erfindungsgemäßen
hochreinen Urodilatins, sondern auch zur Herstellung
verwandter pharmakologisch wirksamer Cardiodilatinfragmente
im Merrifield-Verfahren eingesetzt werden können. Hierbei
entspricht Fragment 1 der Aminosäuresequenz 95-108 des
Urodiliatins, Fragment 2 der Aminosäuresequenz 109-120, die
Fragmente 3 der Aminosäuresequenz 121-126 und Fragmente 4
und 5 der Aminosäuresequenz 109-126 des Urodilatins.
Anstelle der Pbf-Schutzgruppen können diese Fragmente
erfindungsgemäß auch die Pmc-Schutzgruppe aufweisen.
Die Cyclisationslösung (ca. 17 l 5% AcOH, in
deionisiertem Wasser VV, enthält ca. 60 g cyclisiertes
Urodilatin) wird auf eine mit 1000 ml Puffer A3 (0,1%
TFA in deionisiertem Wasser VV) equilibrierte
Glassäule (⌀ 70 mm, Länge 900 mm, gefüllt mit Vydac
218 TPB 2030) aufgetragen (Flußrate 130 ml/Min.).
Nach beendetem Aufpumpen wird das Peptid durch
kontinuierliches Zudosieren von Puffer B3 (0,1% TFA
in deionisiertem Wasser/ACN 2 : 3 VV) in einem
kontinuierlichen Gradienten eluiert (0% Puffer B
während 40 Min.; 15-35% Puffer B in 90 Min.; 35% B
während 10 Min.; Flußrate 130 ml/Min.).
Urodilatin-Fraktionen, die beim Monitorieren mittels
analytischer HPLC eine Reinheit größer 75% zeigen,
werden vereinigt.
Diese vereinigten Fraktionen werden mit einem
Volumenäquivalent deionisiertem Wasser verdünnt und
auf ein mit 300 ml Puffer A3 equilibriertes Biotage
Modul (⌀ 75 mm, Länge 300 mm, gefüllt mit YMC C₁₈,
120 A, 10 µm) aufgetragen (Flußrate 140 ml/Min.).
Anschließend wird das konzentrierte Peptid durch
Spülen der Säule mit 100% Puffer B3 eluiert und das
Acetonitril abgedampft. Die verbleibende Lösung wird
lyophilisiert.
Es resultieren zwischen 17 und 20 g Urodilatin mit
einer Reinheit größer 90%.
4,5 g des aufkonzentrierten Urodilatins werden in 250
ml 10% AcOH, in deionisiertem Wasser VV, gelöst und
auf ein mit 300 ml Puffer A4 (50 mM TEAP pH 2,25 in
deionisiertem Wasser) equilibriertes Biotage-Modul (⌀
75 mm, Länge 300 mm, gefüllt mit YMC C₁₈, 120 A, 10
µm) aufgetragen (Flußrate 140 ml/Min.)
Das Peptid wird durch kontinuierliches Zudosieren von Puffer B4 (50 mM TEAP pH 2,25 in deionisiertem Wasser /ACN 2 : 3 VV) in einem kontinuierlichen Gradienten eluiert (22-28% B in 90 Min.; 28% B während 10 Min.; 28-40% B in 20 Min.; Flußrate 140 ml/Min.).
Das Peptid wird durch kontinuierliches Zudosieren von Puffer B4 (50 mM TEAP pH 2,25 in deionisiertem Wasser /ACN 2 : 3 VV) in einem kontinuierlichen Gradienten eluiert (22-28% B in 90 Min.; 28% B während 10 Min.; 28-40% B in 20 Min.; Flußrate 140 ml/Min.).
Urodilatin-Fraktionen, die beim Monitorieren mittels
analytischer HPLC eine Reinheit größer 99% und dabei
keine Verunreinigung größer 0,5% zeigen, werden
vereinigt.
Diese vereinigten Fraktionen werden mit einem
Volumenäquivalent deionisiertem Wasser verdünnt und
auf das zuvor mit 1000 ml Puffer B3 gereinigte und
anschließend mit 300 ml Puffer A3 equilibrierte
Biotage-Modul aufgepumpt.
Zur Entsalzung wird mit 1200 ml Puffer A3 gespült.
Das Reinprodukt wird durch Spülen der Säule mit 1500
ml Puffer B3 eluiert und das Acetonitril abgedampft.
Die verbleibende Lösung wird lyophilisiert.
Es resultieren zwischen 2,3 und 2,7 g hochreines
Urodilatin.
2,5 g hochreines Urodilatin x TFA-Salz werden in 80 ml
5% AcOH, in deionisiertem Wasser VV, gelöst und auf
eine mit 5% AcOH gespülte Chromatographiesäule (⌀ 20
mm, Länge 300 mm, gefüllt mit 40 ml Merck
Ionenaustauscher III Acetat-Form) aufgetragen.
Es wird mit 40 ml 5% AcOH gewaschen.
Das Eluat, ca. 125 ml, wird noch einmal auf die
gleiche Ionenaustauschersäule appliziert.
Es wird mit 55 ml 5% AcOH gewaschen.
Das Eluat, ca. 180 ml, wird über eine Polysulfonmembran
(⌀ 47 mm, 0,2 µm) klarfiltriert.
Die Lösung wird lyophilisiert.
Es resultieren zwischen 2,05 und 2,30 g hochreines
Urodilatin-Acetat.
Lyophilisierte Proben aus Beispiel 1b werden mit
Wasser zu einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst und
sofort analysiert.
Die Kapillarelektrophorese wurde mit dem System P/ACE
2100 von Beckmann unter folgenden Bedingungen
durchgeführt:
Kapillare: Fused Silica von Supelco, Trennlänge 50 cm, Innendurchmesser 75 µm
Detektionswellenlänge: 200 nm
Injektionszeit: 1 s
Trennpuffer: 100 mM Natriumphosphat, pH 2,5; 0,02% Hydroxypropylmethylcellulose
Trennparameter: 25°C, 80 µA, 30 min
Kapillare: Fused Silica von Supelco, Trennlänge 50 cm, Innendurchmesser 75 µm
Detektionswellenlänge: 200 nm
Injektionszeit: 1 s
Trennpuffer: 100 mM Natriumphosphat, pH 2,5; 0,02% Hydroxypropylmethylcellulose
Trennparameter: 25°C, 80 µA, 30 min
Zum Vergleich wurde nach dem Verfahren des Standes der
Technik (EP 0 349 545) hergestelltes und gereinigtes
Urodilatin mittels Kapillarelektrophorese unter den
gleichen Bedingungen untersucht.
Abb. 3 zeigt das erhaltene Chromatogramm für
Urodilatin des Standes der Technik, Abb. 4 zeigt
das Chromatogramm für erfindungsgemäßes Urodilatin.
Aus dem Vergleich der beiden Chromatogramme geht her
vor, daß sich das erfindungsgemäße Urodilatin von dem
Urodilatin des Standes der Technik deutlich unter
scheidet. Das erfindungsgemäße Urodilatin ist frei von
Peptidverunreinigungen.
Ala L-Alanin
Asn L-Asparagin
Asp L-Asparaginsäure
Arg L-Arginin
Cys L-Cystein
Gln L-Glutamin
Gly Glycin
Ile L-Isoleucin
Leu L-Leucin
Met L-Methionin
Phe L-Phenylalanin
Pro L-Prolin
Ser L-Serin
Thr L-Threonin
Tyr L-Tyrosin
Asn L-Asparagin
Asp L-Asparaginsäure
Arg L-Arginin
Cys L-Cystein
Gln L-Glutamin
Gly Glycin
Ile L-Isoleucin
Leu L-Leucin
Met L-Methionin
Phe L-Phenylalanin
Pro L-Prolin
Ser L-Serin
Thr L-Threonin
Tyr L-Tyrosin
Boc tert. Butyloxycarbonyl
Fmoc 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl
OtBu tert. Butylester
Pbf 2,2,4,6,7-pentamethyldihydrobenzofuran-5-sulfonyl
Pmc 2,2,5,7,8-Pentamethylchroman-6-sulphonyl
tBu tert. Butylether
Acm Acetamidomethyl
Trt Trityl
Fmoc 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl
OtBu tert. Butylester
Pbf 2,2,4,6,7-pentamethyldihydrobenzofuran-5-sulfonyl
Pmc 2,2,5,7,8-Pentamethylchroman-6-sulphonyl
tBu tert. Butylether
Acm Acetamidomethyl
Trt Trityl
ACN Acetonitril
TFA Trifluoressigsäure
TEAP Triethylammoniumphosphat
TFA Trifluoressigsäure
TEAP Triethylammoniumphosphat
Claims (14)
1. Hochreines Urodilatin der Aminosäuresequenz
dadurch gekennzeichnet, daß es keine durch Kapillar
elektrophorese und MS-Analyse nachweisbaren Peptid
verunreinigungen enthält und die Reinheitsanalyse
mittels Kapillarelektrophorese einen Einzel-
Migrationspeak aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung von hochreinem Urodilatin der
Aminosäuresequenz
basierend auf dem Merrifield-Verfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß man das an der festen Phase
synthetisierte und davon abgespaltene Fragment
Boc-1-14-OH (1) gemäß Abb. 2 mit dem Fragment
H-15-32-OtBu (5) gemäß Abb. 2 kondensiert, aus dem
erhaltenen vollgeschützten Urodilatin Boc-1-32-OtBu (6)
gemäß Abb. 2 die Schutzgruppen abspaltet, das
lineare Peptid H-1-32-OH (7) gemäß Abb. 2 zum
rohen Urodilatin cyclisiert, dieses mit in der Peptid-
Chemie herkömmlichen Methoden reinigt und seine
Reinheit mittels Kapillarelektrophorese bestimmt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Fragment H-15-32-OtBu (5) gemäß Abb. 2
herstellt durch Kondensation des an der festen Phase
synthetisierten und davon abgespaltenen Fragments Fmoc-
15-26-OH (2) gemäß Abb. 2 mit dem Fragment H-27-
32-OtBu (3c) gemäß Abb. 2 und Abspaltung der Fmoc-
Schutzgruppe aus dem entstandenen Fragment Fmoc-15-32-
OtBu (4) gemäß Abb. 2.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Fragment H-27-32-OtBu (3c) gemäß Abb. 2
herstellt durch Synthese des Fragments Fmoc-27-32-OH
(3a) gemäß Abb. 2 an der festen Phase, Abspaltung
des Fragments, Veresterung der freien Carboxylgruppe zu
Fragment Fmoc-27-32-OtBu (3b) gemäß Abb. 2 und
nachfolgender Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppe.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 2-4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Ausgangsfragmente (1), (2) und (3a) gemäß
Abb. 2 auf einem festen Trägermaterial mittels
Fmoc-Strategie aufbaut, wobei die supersäurelabile
Bindung der Fragmente an das Trägermaterial über den 4-
(4-Hydroxymethyl-3-Methoxy-phenoxy) -buttersäure-Linker
deren Abspaltung ohne Beeinträchtigung des
Seitenkettenschutzes gestattet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als festes Trägermaterial Polystyrol dient, das als
Aminomethyl- oder Benzhydrylverbindung funktionalisiert
ist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung des Rohproduktes
mittels Umkehrphasen-HPLC mit ausgewählten
Lösungsmitteln und Puffersystemen erfolgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtrennung des Urodilatins durch Puffersysteme wie
50 mM TEAP mit pH zwischen 2-5 durchgeführt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß 50 mM TEAP pH 2,25 und 50 mM TEAP
pH 2,25/Acetonitril eingesetzt werden.
10. Peptidfragment mit der Aminosäuresequenz 95-108 des
Urodilatins gemäß der Formel
Boc-Thr-Ala-Pro-Arg-Ser-Leu-Arg-Arg-Ser-
Ser-Cys-Phe-Gly-Gly-OH.
11. Peptidfragment mit der Aminosäuresequenz 109-120 des
Urodilatins gemäß der Formel
Fmoc-Arg-Met-Asp-Arg-Ile-Gly-Ala-Gln-Ser-Gly-
Leu-Gly-OH.
12. Peptidfragmente mit der Aminosäuresequenz 121-126 des
Urodilatins gemäß der Formel
R¹-Cys-Asn-Ser-Phe-Arg-Tyr-O-R²in der
R¹ Fmoc oder Wasserstoff bedeutet und
R² OtBu oder Hydroxy bedeutet.
R¹ Fmoc oder Wasserstoff bedeutet und
R² OtBu oder Hydroxy bedeutet.
13. Peptidfragmente mit der Aminosäuresequenz 109-126 des
Urodilatins gemäß der Formel
R³-Arg-Met-Asp-Arg-Ile-Gly-Ala-Gln-Ser-Gly-
Leu-Gly-Cys-Asn-Ser-Phe-Arg-Tyr-OtBuin der R³ Fmoc oder Wasserstoff bedeuten.
14. Verwendung der Peptidfragmente aus den Ansprüchen 10
bis 13 zur Herstellung von Urodilatin und verwandten
pharmakologisch wirksamen Cardiodilatinfragmenten nach
dem Merrifield-Verfahren.
Priority Applications (17)
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---|---|---|---|
DE19513784A DE19513784A1 (de) | 1994-06-02 | 1995-04-10 | Hochreines Urodilatin und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE59510439T DE59510439D1 (de) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Verfahren zur herstellung von cardiodilatin-fragmenten, hochgereinigte cardiodilatin-fragmente und zwischenprodukte zu deren herstellung |
JP8500318A JPH10500969A (ja) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | カルジオジラチンフラグメントの調製方法、高度に精製されたカルジオジラチンフラグメント及びそれらの調製のための中間生成物類 |
PCT/EP1995/002050 WO1995033769A1 (de) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Verfahren zur herstellung von cardiodilatin-fragmenten, hochgereinigte cardiodilatin-fragmente und zwischenprodukte zu deren herstellung |
AT95921780T ATE226960T1 (de) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Verfahren zur herstellung von cardiodilatin- fragmenten, hochgereinigte cardiodilatin- fragmente und zwischenprodukte zu deren herstellung |
US08/737,927 US5767239A (en) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Process for preparing cardiodilatin fragments; highly purified cardiodilatin fragments and intermediate products for the preparation of same |
EP95921780A EP0763061B1 (de) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Verfahren zur herstellung von cardiodilatin-fragmenten, hochgereinigte cardiodilatin-fragmente und zwischenprodukte zu deren herstellung |
ES95921780T ES2188665T3 (es) | 1994-06-02 | 1995-05-30 | Procedimiento para la preparacion de fragmentos de cardiodilatina, fragmentos de cardiodilatina muy purificados y productos intermedios para su preparacion. |
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TW084105634A TW368505B (en) | 1994-06-02 | 1995-06-01 | A process for preparing cardiodilatin fragments; highly purified cardiodilatin fragments and intermediate products for the preparation of same |
IL11397995A IL113979A0 (en) | 1994-06-02 | 1995-06-01 | Process for preparing cardiodilatin fragments highly purified cardiodilatin fragments and intermediate products for the preparation of same |
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JP2005202136A JP4130671B2 (ja) | 1994-06-02 | 2005-07-11 | カルジオジラチンフラグメントの調製方法 |
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