DE19513538A1 - Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen Brennstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen BrennstoffenInfo
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
kombinierten biologischen Brennstoffen zur thermischen Nut
zung, mit mindestens einer Bio-Brennstoffkomponente unter
Verwendung von nicht recycelbarem Altpapier.
Mit zunehmender Wirtschaftstätigkeit nimmt auch der anfallen
de Abfall stark zu, so daß das Problem der Abfallbeseitigung
zunehmende Bedeutung gewinnt. Die Lösung des Problems kann
nicht mehr darin gesehen werden, daß alle Abfälle auf Depo
nien gelagert werden, wie dies in früheren Jahren der Fall
war. Als Abfall werden dabei die Stoffe bezeichnet, deren
Entsorgung zum Schutze der Umwelt geboten ist. Aus tech
nischer und aus rechtlicher Sicht, insbesondere nach dem
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz kann Altpapier als
Abfall zur Verwertung und als Abfall zur Beseitigung betrach
tet werden. Ist Abfall nicht zu vermeiden, so sind Abfälle
stofflich oder energetisch zu verwerten. In der Verpackungs
ordnung ist der Vorrang der stofflichen Verwertung in Form
von Verwertungsquoten für bestimmte Abfallarten bereits
festgeschrieben, nämlich für Transportverpackungen, Umver
packungen, und Verkaufsverpackungen aus Papier, Karton und
Pappe. Auf dem Gebiet der graphischen Papiere, d. h. der
bedruckten Papiere aller Art, soll die Wiederverwertungsquote
auf 60% erhöht werden.
Soweit der Vorrang einer Verwertungsart nicht in einer
Rechtsverordnung festgelegt ist, ist nach dem Kreislaufwirt
schafts- und Abfallgesetz eine energetische Verwertung nur
zulässig, wenn:
- 1. der Heizwert des einzelnen Abfalls, ohne Vermischung mit anderen Stoffen, mindestens 11.000 KJ/Kg beträgt,
- 2. ein Feuerungswirkungsgrad von mindestens 75% erzielt wird,
- 3. entstehende Wärme selbst genutzt oder an Dritte abgege ben wird und
- 4. die im Rahmen der Verwertung anfallenden weiteren Ab fälle möglichst ohne weitere Behandlung abgelagert wer den können.
Abfälle aus nachwachsenden Rohstoffen dürfen auch dann noch
energetisch verwertet werden, wenn ihr Heizwert unter 11.000 KJ/Kg
liegt.
Aus diesen Gründen bestehen auch nach Inkrafttreten des
genannten Gesetzes keine Einwände gegen eine energetische
Nutzung von Altpapierübermengen, die nicht dem stofflichen
Nutzungsgebot der Verpackungsverordnung und der Selbstver
pflichtung für eine Rücknahme und Verwertung gebrauchter
graphischer Papiere unterliegt.
In einer internen Untersuchung wurde festgestellt, daß die
bei der energetischen Nutzung von Altpapier entstehenden HCl,
SO₂- und NOx-Konzentrationen im Abgas erheblich niedriger
sind als bei der Verfeuerung von Hausmüll. Im Vergleich mit
den fossilen Brennstoffen Braunkohle und Steinkohle ist bei
der Altpapierverbrennung ebenfalls mit geringeren SO₂- und
NOx-Emissionen zu rechnen. Auch bezüglich der Schadstoffgrup
pe Cadmium und Quecksilber liegen im Altpapier deutlich
niedrigere Werte als im Hausmüll vor. Auch im Vergleich mit
den fossilen Brennstoffen Braunkohle und Steinkohle liegen
beim Altpapier günstigere Werte vor. Die Gehalte der übrigen
Schwermetalle liegen etwa auf gleichem Niveau wie in Braun
kohle und Steinkohle. Lediglich der Kupfergehalt kann in
Sonderfällen im Altpapier größer sein als in den Kohlebrenn
stoffen, bedingt durch kupferhaltige blaue Druckfarbe.
Bei der energetischen Nutzung von Altpapier ist somit mit
keinen höheren Schwermetall-Emissionen zu rechnen als bei der
Verbrennung von Braunkohle und Steinkohle.
Durch zahlreiche Änderungen im Zellstoff- und Papierherstel
lungsprozeß konnten in den letzten Jahren die halogenorga
nischen Verbindungen erheblich gesenkt werden, so daß auch
die sich ergebenden Werte bei der Verbrennung unbeachtlich
sind.
Aus den aufgezeigten Gründen ist es aus energetischen und
ökologischen Gründen sinnvoll, Verfahren zu entwickeln, um
nicht (recycelbare) bzw. dem Kreislauf zuführbare Altpapiere
zu verbrennen, so daß in vorteilhafter Weise die Ablagerungen
auf den Deponien erheblich verringert werden.
Papier ist üblicherweise in Form von Blättern gestapelt und
es zeigt sich in der Praxis, daß in Blättern gestapeltes
Papier nur sehr schlecht verbrennt, da der für die Verbren
nung erforderliche Sauerstoff die inneren Papierflächen nicht
erreicht.
Der Erfindung liegt daher die Erkenntnis zugrunde, daß die
Papierflächen für die Verbrennung vorbereitet werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
mit dessen Hilfe nicht einem Verwertungskreislauf zuführbares
Papier allein oder in Verbindung mit weiteren biologischen
Brennstoffen verbrannt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin,
daß das nicht recycelbare Altpapier mit Hilfe einer auf das
Papier mechanisch einwirkenden Vorrichtung flockenförmig zer
kleinert und einer Verbrennungsanlage zur Verbrennung zu
geführt wird.
Das Verfahren zur Zerkleinerung des Papiers bis zur Flocken
form besteht dabei aus einem Schneid-, Quetsch- und Reiß
vorgang mit Hilfe an sich bekannter mechanischer Einrich
tungen. Die so entstehenden Flocken bilden einen Körper in
Raumform, welcher keine Schneidkanten, sondern eine gefranste
und zerfaserte Begrenzung aufweist. Die angreifbare Ober
fläche ist dadurch erheblich vergrößert und durch eine solche
Ausbildung kann jede Flocke bei einer entsprechenden Umge
bungstemperatur leicht vergasen, sich entzünden und verbren
nen.
In Weiterbildung der Erfindung wird das nicht recycelbare
Altpapier flockenförmig zerkleinert und mit mindestens einem
weiteren teilchen- oder flockenförmigen Brennstoff und/oder
Bio-Brennstoff gemischt und einer Verbrennungsanlage zur
Verbrennung zugeführt.
Die Zuführung des Mischbrennstoffs in den Verbrennungsraum
erfolgt in loser und gemischter Form mit Hilfe mechanischer
Fördermittel und/oder eines Gebläses, derart, daß der
Mischungsgrad auf dem Transportweg bis in den Brennraum
erhalten bleibt. Um den Mischungsgrad bis zur Verbrennung
aufrechterhalten zu können ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Größe der Flocken oder Teilchen der zu mischenden Bio-Brennstoffkomponenten
in einer äquivalenten Größenordnung
liegt. Dadurch wird eine Entmischung verhindert und eine
gleichmäßige Verbrennung sichergestellt.
Die weitere Bio-Brennstoffkomponente besteht in vorteilhafter
Weise aus zerkleinertem Holz in Form von Sägemehl und/oder
Flocken oder Fasern und/oder Holzhackschnitzeln. Ferner ist
als weitere Bio-Brennstoffkomponente zerkleinerte Baumrinde
oder gehäckselte Pflanzenabfälle in Form von Flocken oder
Fasern besonders geeignet.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung läßt sich als eine
weitere Brennstoffkomponente zerkleinerter Torf verwenden.
Als eine noch andere und weitere Brennstoffkomponente wird in
Weiterbildung der Erfindung entwässerter und geprüfter Klär
schlamm verwendet. Dieser wird durch Pressen oder Vakuum-Entwässerung
vorbehandelt.
Mit der vorliegenden Erfindung werden nicht einem Kreislauf
zuführbare Altpapiere sinnvoll verwertet und die Belastung
der Deponien verringert. Da diese Altpapiere geringere Mengen
Schadstoffe als die üblichen Brennstoffe wie Braun- und
Steinkohle enthalten, erfolgt bei der Energieumwandlung auch
eine geringere Belastung der Umwelt. Bei Aufrechterhaltung
oder Vergrößerung der Baum- und Strauchbestände werden die
CO₂-Mengen der Natur zurückgeführt, welche sie zum Aufbau der
Baum- und Strauchbestände benötigt, so daß der CO₂-Gehalt in
einem notwendigen Kreislauf erhalten bleibt.
Die Verbrennung kann auf bereits vorhandenen Festbrennstoff
anlagen mit Schrägrost, Wanderrost, Einblasung und Schnecken
eintragung erfolgen.
Der homogene Bio-Brennstoff garantiert eine gleichmäßige
Rostbelegung und keinen Lochausbrand im Rostbereich. Hier
durch ist eine saubere und ordentliche Verbrennung gewähr
leistet und die Rauchgasentwicklung läßt sich sehr gut steu
ern.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen
Brennstoffen zur thermischen Nutzung, mit mindestens
einer Bio-Brennstoffkomponente unter Verwendung von
nicht einem Kreislauf zuführbarem (recycelbarem) Alt
papier, dadurch gekennzeichnete daß das nicht recycel
bare Altpapier mit Hilfe einer auf das Papier mecha
nisch einwirkenden Vorrichtung flockenförmig zerklei
nert und einer Verbrennungsanlage zur Verbrennung zu
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das nicht recycelbare Altpapier flockenförmig zerklei
nert und mit mindestens einem weiteren teilchen- oder
flockenförmigen Brennstoff und/oder Bio-Brennstoff ge
mischt und einer Verbrennungsanlage zur Verbrennung
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß, die Zuführung des Mischbrennstoffs in den
Verbrennungsraum in loser und gemischter Form mit Hilfe
mechanischer Fördermittel und/oder eines Gebläses er
folgt, derart, daß der Mischungsgrad auf dem Transport
weg bis in den Brennraum erhalten bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die weitere Bio-Brennstoffkomponente aus
zerkleinertem Holz in Form von Sägemehl und/oder
Flocken oder Fasern und/oder Holzhackschnitzeln be
steht.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Bio-Brennstoffkomponente aus zerkleinerter
Baumrinde oder gehäckselten Pflanzenabfällen in Form
von Flocken oder Fasern besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren
Brennstoffkomponenten aus zerkleinerten fossilen Brenn
stoffen, wie Torf besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als eine weitere
Brennstoffkomponente entwässerter und geprüfter Klär
schlamm verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerung
des Klärschlamms durch Pressen oder Vakuum-Entwässerung
erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier zur
Zerkleinerung bis zur Flockenform einem Schneid-,
Quetsch-, und Reißvorgang unterworfen wird, bis die
Papierteilchen eine gefranste und zerfaserte Begrenzung
aufweisen.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der
Flocken oder Teilchen der zu mischenden Bio-Brennstoff
komponenten in einer äquivalenten Größenordnung liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995113538 DE19513538A1 (de) | 1995-04-10 | 1995-04-10 | Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen Brennstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995113538 DE19513538A1 (de) | 1995-04-10 | 1995-04-10 | Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen Brennstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19513538A1 true DE19513538A1 (de) | 1996-10-17 |
Family
ID=7759369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995113538 Withdrawn DE19513538A1 (de) | 1995-04-10 | 1995-04-10 | Verfahren zur Herstellung von kombinierten biologischen Brennstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19513538A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1319892A3 (de) * | 2001-12-17 | 2004-04-14 | SCHLEICHER & Co. INTERNATIONAL AKTIENGESELLSCHAFT | Anlage zur Beseitigung von Dokumenten |
WO2004029512A3 (en) * | 2002-09-27 | 2004-09-23 | Pyrogenesis Inc | Conversion of waste into highly efficient fuel |
-
1995
- 1995-04-10 DE DE1995113538 patent/DE19513538A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1319892A3 (de) * | 2001-12-17 | 2004-04-14 | SCHLEICHER & Co. INTERNATIONAL AKTIENGESELLSCHAFT | Anlage zur Beseitigung von Dokumenten |
WO2004029512A3 (en) * | 2002-09-27 | 2004-09-23 | Pyrogenesis Inc | Conversion of waste into highly efficient fuel |
US6871604B2 (en) | 2002-09-27 | 2005-03-29 | Pyrogenesis, Inc. | Conversion of waste into highly efficient fuel |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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