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Die
Erfindung betrifft eine Kartonverpackung mit einer Kennzeichnung,
die Buchstaben, Ziffern, Bildzeichen, Strichcodemarkierungen oder
dergleichen umfaßt
und aus einem Auftrag eines nur bei Bestrahlung mit UV-Licht sichtbaren
Stoffs, insbesondere eines flüssigen
Mittels auf dem Kartonmaterial besteht. Außerdem umfaßt die Erfindung ein Verfahren zum
Kennzeichnen einer Kartonverpackung mittels einer Kennzeichnung,
wobei das Kennzeichnen durch Auftragen eines nur bei Bestrahlung
mit UV-Licht sichtbaren Stoffs, insbesondere eines flüssigen Mittels
auf das Kartonmaterial erfolgt.
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Eine
derartige Kartonverpackung mit einer solchen Kennzeichnung und ein
derartiges Verfahren zum Kennzeichnen einer Kartonverpackung ist
aus der Druckschrift
GB
21 31 767 A bekannt.
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Grundsätzlich dient
eine solche Kartonverpackung mit einer nicht ohne weiteres sichtbaren Kennzeichnung
vor allem zum Auffinden und Identifizieren von Fälschungen, bei denen die Kennzeichnung
fehlt bzw. bei denen sie falsch ist. Außerdem geht es um Kennzeichnungen,
die das Auffinden von nicht vorgesehenen Vertriebswegen gestatten.
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Wenn
derartige Kennzeichnungen auf Kartonverpackungen angebracht werden,
um Originalware bzw. eine bestimmte Ware zu identifizieren, wobei
man Kennzeichnungen durch Beschriftung oder auch durch Anbringen
von Markierungen verwenden kann, besteht die Gefahr, daß diese
Kennzeichnungen auch von Personen verwendet werden, die Billigwaren
als hochwertige Markenerzeugnisse deklarieren und hierfür identische
Kartonverpackungen, wie sie für
die Originalware benutzt werden, verwenden und an diesen Kartonverpackungen
auch die Kennzeichnung anbringen, deren Zweck aber darin besteht,
die Originalware von dem nachgeahmten Billigprodukt zu unterscheiden
bzw. die Einhaltung vorgeschriebener Vertriebswege zu überprüfen.
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Es
ist grundsätzlich
wünschenswert,
eine Kartonverpackung mit einer Kennzeichnung zu versehen, die leicht
und ohne besonderen Aufwand aufzubringen und leicht zu kontrollieren
ist, für
Fälscher aber
schwer oder gar nicht nachzuahmen ist. Deshalb wird bei der bekannten
Kartonverpackung und dem hierbei verwendeten Verfahren zur Kennzeichnung
derselben vorgesehen, daß die
Kennzeichnung aus einem Auftrag eines nur bei Bestrahlung mit UV-Licht
sichtbaren Stoffs, insbesondere eines flüssigen Mittels auf dem Kartonmaterial
besteht.
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Diese
Lösung
hat den Vorteil, daß sie
eine mit bloßem
Auge unsichtbare Kennzeichnung auf der Kartonverpackung zuläßt, die
folglich auch von Personen, die eine Fälschung oder Irreführung beabsichtigen,
nicht wahrgenommen und deshalb nicht ohne weiteres ebenfalls auf
Kartonverpackungen verwendet werden kann. Eine in diesem Falle unsichtbare
Kennzeichnung ist auch ein ideales Mittel zum Überprüfen vorgeschriebener bzw. vereinbarter Vertriebswege.
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Ein
weiterer sehr wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die unsichtbare
Kennzeichnung für
Kopierverfahren mittels Scanner nicht verwendbar ist, weil der Scanner
die unsichtbare Kennzeichnung nicht erfassen kann. Insofern wird
den Kopierverfahren mittels Scanner durch Kennzeichnungen dieser Art
ein sicherer Riegel vorgeschoben.
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Da
die Kennzeichnung durch bloßen
Auftrag eines Stoffs, insbesondere eines flüssigen Mittels unmittelbar
auf dem Kartonmaterial herstellbar ist, vorzugsweise bereits beim
Beschriften und Einfärben bzw.
Lackieren des Kartonmaterials im Zuschnitt für die Kartonverpackung, ist
die Kennzeichnung fast ohne jeglichen Aufwand möglich. Sie läßt sich
an praktisch beliebiger Stelle der Kartonverpackung anbringen. Man
kann hierfür
auch verdeckte Stellen, z. B. im Bereich von Leimverbindungen, wählen. Ebensogut
kann die Kennzeichnung auch erst nach dem Verpacken der Ware auf
der bereits fertigen Kartonverpackung vorgenommen werden.
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Die
Kennzeichnung umfaßt
Buchstaben, Ziffern, Bildzeichen, Strichcodemarkierungen oder dergleichen,
die eine bestimmte Information beinhalten.
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Für die oben
genannte bekannte Kennzeichnung und für das Aufbringungsverfahren
werden als Auftrag auf dem Kartonmaterial flüssige Mittel angegeben, deren
Verwendung Kennzeichnungen des Kartonmaterials zur Folge hat, die
zwar mit UV-Licht sichtbar gemacht werden können, jedoch weisen die Kennzeichnungen
nicht die notwendige Beständigkeit
und Farbintensität
auf, die für
eine zuverlässige und
differenziert wahrnehmbare Kennzeichnung erforderlich ist.
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Aus
der Druckschrift
DE 42 41 663 ist
ein Verfahren zum Kennzeichnen von Gegenständen mit optischen Mitteln
durch Bestrahlung eines mit Licht auswertbaren Musters bekannt,
das geometrisch verschlüsselte
Informationen enthält.
Für die
Bestrahlung des Informationsmusters mit Licht wird UV-Licht benutzt,
wobei dem durch UV-Licht auswertbaren Informati onsmuster noch ein
weiteres mittels sichtbarem Licht auswertbares Informationsmuster
zugeordnet ist. Zum Anbringen der Kennzeichnung auf dem Gegenstand
wird keine Substanz bzw. Flüssigkeit
genannt, die sich durch hohe Farbstärke und eine besondere Beständigkeit
der Kennzeichnung auszeichnet.
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Aus
der Druckschrift
DE 41 14 732 ist
eine Sicherheitskennzeichnung für
Papiere, Folien und andere Materialien mit ebenen Oberflächen, insbesondere
Banknoten, die im Tageslicht unsichtbar ist, aber unter der Einwirkung
energiereicher Strahlung sichtbar wird, bekannt. Für diese
Sicherheitskennzeichnung werden zwei Substanzen gleichzeitig verwendet,
die bei unterschiedlichen Wellenlängen der energiereichen Strahlung
fluoreszieren. Auch für
diese bekannte Kennzeichnung wird kein Flüssigfarbstoff oder dergleichen
vorgeschlagen, der sich durch eine hohe Beständigkeit der Kennzeichnung
sowie durch eine besondere Farbstärke auszeichnet.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kartonverpackung
mit einer Kennzeichnung sowie ein Verfahren zur Kennzeichnung einer Kartonverpackung
zu schaffen, die unter UV-Licht eine gute Erkennbarkeit aufweist
und sich vor allem durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Entfernung als
Folge äußerer Einflüsse auszeichnet.
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Als
Lösung
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die
Kennzeichnung aus einem nur bei Bestrahlung mit UV-Licht sichtbaren
diethanolaminhaltigen Flüssigfarbstoff
besteht. Entsprechend ist für
das erfindungsgemäße Verfahren
vorgesehen, daß als Stoff
ein nur bei Bestrahlung mit UV-Licht sichtbarer diethanolaminhaltiger
Flüssigfarbstoff
verwendet wird.
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Die
Verwendung eines diethanolaminhaltigen Flüssigfarbstoffs bewirkt im Gegensatz
zu herkömmlichen
Farbstoffen eine wesentlich höhere Farbstärke sowie
eine größere Beständigkeit
der Kennzeichnung, so daß Kennzeichnungen
möglich sind,
die bei Bestrahlung mit UV-Licht
z.B. sichtbares Licht unterschiedlicher Emissionswellenlängen emittieren.
Darüber
hinaus zeichnet sich der diethanolaminhaltige Flüssigfarbstoff durch eine hohe
Verträglichkeit
mit den üblichen
zu kennzeichnenden Materialien aus.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kartonverpackung sind in
den Ansprüchen 2-6
angegeben.
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Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
finden sich in den Ansprüchen
9-19 und werden teilweise nachfolgend erläutert.
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Besonders
wirkungsvolle Sicherungsmöglichkeiten
ergeben sich, wenn der Stoff bei Bestrahlung mit UV-Licht sichtbares
Licht mindestens zweier unterschiedlicher Emissionswellenlängen λA und λB emittiert,
und/oder wenn der Stoff bei Bestrahlung mit UV-Licht einer ersten
Wellenlänge λ1 sichtbares
Licht emittiert und bei Bestrahlung mit UV-Licht einer zweiten Wellenlänge λ2 kein
sichtbares Licht emittiert. Dies kann insbesondere dadurch erreicht
werden, daß der
verwendete Stoff mindestens zwei unterschiedliche, jeweils nur bei
Bestrahlung mit UV-Licht sichtbare
Farbstoffe enthält.
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Weitere
Sicherungsmöglichkeiten
ergeben sich dann, wenn zum Überprüfen der
Kennzeichnung durch Bestrahlung mit UV-Licht das UV-Licht mittels UV-Farbfiltern
spektral selektiert wird oder zumindest im wesentlichen nur UV-Licht
bestimmter Wellenlängen
emittierende UV-Lichtquellen geeignet verwendet werden, und/oder
wenn das emittierte sichtbare Licht mittels Farbfiltern spektral
selektiert wird. Die Kennzeichnung kann in Weiterbildung der Erfindung zusätzliche
Informationen in codierter, insbesondere mathematisch codierter
Form enthalten.
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Die
Weiterbildungen der Erfindung durch spektrale Selektion mittels
UV-Farbfiltern und/oder Farbfiltern und/oder geeigneten UV-Lichtquellen und/oder
durch mathematische Codierung der in der Kennzeichnung enthaltenen
Informationen können einzeln
oder gemeinsam in vielfältiger
Weise mit dem Grundprinzip der Anbringung einer nur im UV-Licht sichtbaren
Kennzeichnung auf der Kartonverpackung kombiniert werden. Im folgenden
sollen dazu einige besonders bevorzugte Varianten aufgezeigt werden.
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Beispielsweise
ist es möglich,
daß die
Kennzeichnung einerseits aus einer bestimmten Zahlen- und/oder Buchstabenfolge
besteht, die entsprechend beim Hersteller, Verpacker oder Vertreiber
aufgebracht und protokolliert wird, und andererseits zusätzlich in
das entsprechende Protokoll aufgenommen wird, welcher spektral selektierende
UV-Farbfilter und/oder Farbfilter bei Bestrahlung dieser Kennzeichnung
mit UV-Licht zu verwenden ist. Auf diese Weise können Kennzeichnungen, die dennoch
von Fälschern
versucht worden sind nachzuahmen, aber aus anderen nur bei Bestrahlung
mit UV-Licht sichtbaren Stoffen bestehen, einfach und zuverlässig von den
korrekten Kennzeichnungen unterschieden werden.
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Ordnet
man den UV-Farbfiltern und/oder geeigneten UV-Lichtquellen und/oder
Farbfiltern und/oder Farbsinneseindrücken jeweils eine oder mehrere
Typzahlen oder Typbuchstaben zu, so kann in Weiterbildung der Erfindung
die Kennzeichnung selbst Informationen in codierter, insbesondere
mathematisch codierter Form darüber
enthalten, welches UV-Farbfilter bzw. welche UV-Lichtquelle bzw. welches
Farbfilter zu verwenden ist, und/oder ggf. welchen Farbsinneseindruck
das ggf. durch ein Farbfilter wahrgenommene emittierte sichtbare
Licht beim Betrachter erzeugt.
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Dies
wird in den nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispielen verdeutlicht
werden.
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Insbesondere
dann, wenn der Stoff bei Bestrahlung mit UV-Licht sichtbares Licht
mindestens zwei unterschiedlicher Emissionswellenlängen λA und λB emittiert
und/oder wenn der Stoff bei Bestrahlung mit UV-Licht einer ersten
Wellenlänge λ1 sichtbares Licht
emittiert und bei Bestrahlung mit UV-Licht einer zweiten Wellenlänge λ2 kein
sichtbares Licht emittiert, ergeben sich gemeinsam mit der spektralen Selektion
mittels UV-Farbfiltern und/oder gemeinsamen UV-Lichtquellen und/oder
Farbfiltern und ggf. gemeinsam mit der mathematischen Codierung
zusätzlicher
Informationen vielfältige
Sicherungs- und Kennzeichnungsmöglichkeiten.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird ein Stoff
verwendet, der bei Bestrahlung mit Licht einer ersten Absorptionswellenlänge λ1 enthaltendem UV-Licht
sichtbares Licht einer ersten Emissionswellenlänge λA emittiert
und der bei Bestrahlung mit Licht einer zweiten Absorptionswellenlänge λ2 enthaltendem
UV-Licht sichtbares Licht einer zweiten Emissionswellenlänge λB emittiert.
Bei der Kennzeichnung 7 handele es sich beispielsweise
um eine Ziffernfolge, und den UV-Farbfiltern, den Farbfiltern und
dem wahrgenommenen Farbsinneseindruck sei jeweils eine Typziffer
zugeordnet. werden vom berechtigten Anbringer der Kennzeichnung
alle diese Angaben protokolliert, so muß ein Fälscher, um die derart geschützte Kennzeichnung
täuschend
nachzuahmen, nicht nur die Ziffernfolge an sich nachahmen, sondern
auch jede Einzelziffer derart nachahmen, daß die gefälschte Kennzeichnung bei einer Überprüfung mit
den im Protokoll festgelegten UV-Farbfiltern, die die Absorptionswellenlänge λ1 und λ2 bestimmen, und/oder
den im Protokoll festgelegten Farbfiltern, die die Emissionwellenlänge λA und λB bestimmen, die
ebenfalls im Protokoll festgelegten Farbsinneseindrücke hervorruft.
Dies wird ihm nur dann möglich sein,
wenn er jeden einzelnen Bestandteil der Kennzeichnung durch eine
aufwendige chemische Analyse analysiert, um den verwendeten Farbstoff
bzw. die verwendeten Farbstoffe festzustellen. Eine Fälschung
dieser einen geschützten
Kennzeichnung wird dadurch extrem teuer, aufwendig und langwierig und
gibt keine Informationen hinsichtlich anderer Kennzeichnungen aus
derselben Serie.
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Besonders
bevorzugt wird, daß es
zum Überprüfen der
Kennzeichnung durch Bestrahlung mit UV-Licht notwendig ist, mindestens
die aufgrund der gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Emission
sichtbaren Lichts zweier Emissionswellenlängen λA, λB erhältlichen
Information zu erhalten und zu nutzen. Dies kann beispielsweise
in der Form geschehen, daß sich
aus den Zahlen oder Buchstaben der Kennzeichnung sowie den jeweiligen
Typziffern ein ganz bestimmter Zahlenwert als Kontrollzahl ergeben
muß. Ebenso
ist es möglich,
daß sich
aus den Zahlen bzw. Buchstaben der Kennzeichnung, die aufgrund der
Emission der ersten Emissionswellenlänge λA abzulesen
sind, Hinweise für
die bei der Ablesung der Kennzeichnung bei der zweiten Emissionswellenlänge λB zu
verwendenden UV-Farbfilter oder Farbfilter ergeben. Die Sicherheit
kann weiter dadurch erhöht
werden, daß die
Zuordnung der Typziffern zu den UV-Farbfiltern bzw. Farbfiltern
bzw. Farbsinneseindrücken
in zeitlichen Abständen
geändert
wird. Die vielfältigen
Möglichkeiten
werden im folgenden anhand der Ausführungsbeispiele weiter verdeutlicht
werden.
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Die
Erfindung eröffnet
ersichtlich, insbesondere bei Weiterbildung durch Verwendung spektraler Selektierung
und/oder mathematischer Codierung, eine große Vielzahl von Kennzeichnungs-,
Codierungs- und damit Sicherungsmöglichkeiten, die von Fälschern
entweder überhaupt
nicht oder nur mit einem hohen Aufwand an Zeit, Mühen und
Kosten überwunden
werden können.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung können – mit oder
ohne Einsatz der spektralen Selektion – alle bekannten Verfahren
mathematischer Codierung angewendet werden. Der Anwender kann aus einer
breiten Vielzahl vorhandener, nur im UV-Licht sichtbarer diethanolaminhaltiger
Flüssigfarbstoffe
die für
ihn am besten geeigneten Farbstoffe zum Auftragen der Kennzeichnung
auswählen.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
rein schematische perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Kartonverpackung in Schachtelform;
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2 eine
Querschnittsansicht des Kartonmaterials der Kartonverpackung von 1 im
Bereich A;
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3 eine
rein schematische perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer Kartonverpackung in Schachtelform.
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Auf
der Oberfläche
des in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kartonverpackung 1 in
Schachtelform, und zwar auf einer Schmalseite, ist eine Kennzeichnung 7,
die aus den Buchstaben bzw. Ziffern "OP8" besteht,
mit einem nur im UV-Licht sichtbaren flüssigen Mittel aufgebracht.
Die Sichtbarmachung erfolgt durch eine rein schematisch angedeutete
UV-Lichtquelle 5, die UV-Lichtstrahlen 6 abgibt,
so daß die vorgenannte
Kennzeichnung aufleuchtet und so deutlich wahrnehmbar ist.
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Die
Darstellung in 2 soll veranschaulichen, daß die Kennzeichnung 7 in 1 aus
Pigmenten 4 besteht, die in eine unsichtbare Flüssigkeit eingemischt
und mit dieser auf die Außenfläche 2 des Kartonmaterials 3 festhaftend
aufgetragen ist. Nach dem Abtrocknen der Flüssigkeit ist der Bereich der Kennzeichnung 7 von
den angrenzenden Nachbarbereichen der Außenfläche 2 des Kartonmaterials 3 nicht
zu unterscheiden. Im UV-Licht leuchten die Farbpigmente 4 jedoch
auf, so daß die
Kennzeichnung 7, wie in 1 schematisch
dargestellt, gut wahrnehmbar und sichtbar wird.
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In 3 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Kartonverpackung
dargestellt, bei dem die zusätzlichen
Möglichkeiten
der spektralen Selektion und der mathematischen Codierung genutzt
werden. Die Kartonverpackung 1 trägt eine mehrteilige Kennzeichnung 7.
Auf der Längsseite
der Kartonverpackung 1 in Schachtelform befindet sich eine
insgesamt fünfstellige
Zahl "84317". Die Ziffern "8", "3" und "7" sind dabei unter Verwendung eines ersten
Farbstoffs aufgetragen, der bei Bestrahlung mit UV-Licht der Wellenlänge λA sichtbares Licht emittiert.
Die Ziffern "4" und "1" emittieren bei Bestrahlung mit UV-Licht
der Wellenlänge λB sichtbares Licht.
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Die
fünfstellige
Zahl "84317" wird somit aus zwei
Teil-Kennzeichnungen gebildet, nämlich
aus der Teilkennzeichnung 7a "837" und
der Teilkennzeichnung 7b "41",
die, wie in 3 gezeigt, ineinander verschachtelt
sind. Ausschließlich
zur Veranschaulichung sind die Teilkennzeichnungen 7a und 7b in
unterschiedlicher Größe gezeichnet,
was man in der Praxis vermeiden wird. Zusätzlich trägt die Kartonverpackung 1 an
ihrer Schmalseite noch ein Bildzeichen als dritte Teilkennzeichnung 7c.
Der Farbstoff, aus dem die Teilkennzeichnung 7c besteht,
emittiert bei Bestrahlung mit UV-Licht der Wellenlänge λC sichtbares
Licht. Die drei Teilkennzeichnungen 7a, 7b und 7c bilden
zusammen die Kennzeichnung 7 der Kartonverpackung 1.
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Bei
der Markierung der Verpackung wurde die aufgebrachte Zahl "84317" zusammen mit den benötigten UV-Farbfiltern
für die
Wellenlängen λA, λB und λC für jede der
drei Teilkennzeichnungen protokolliert. Dem UV-Farbfilter 8a für die Wellenlänge λA war
dabei eine Typzahl "8" zugeordnet, dem UV-Farbfilter 8b für die Wellenlänge λB eine
Typziffer "10", und dem UV-Farbfilter 8c für die Wellenlänge λC war
eine Typzahl "19" zugeordnet . Bei
Bestrahlung der Teilkennzeichnung 7c mit UV-Licht der Wellenlänge λC ergibt
sich für
den Betrachter der Farbsinneseindruck "grün", dem ein Typwert
von "6" zugeordnet worden
ist, der ebenfalls protokolliert wurde.
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Einem
Prüfer,
der später
anhand der vorgefundenen Kartonverpackung 1 die Korrektheit
der Kennzeichnung 7 und damit der Kartonverpackung 1 und
ihres Inhalts überprüfen will,
müssen
diese ganzen Angaben nicht vollständig bekannt sein. Es ist ausreichend,
dem Prüfer
gewisse anfängliche
Angaben oder ggf. sogar ausschließlich nur Kombinations- oder
Rechenvorschriften mitzuteilen. Dies könnte beispielsweise folgendermaßen verwirklicht
werden:
Der Prüfer
beleuchtet die Oberfläche
der Kartonverpackung 1 mit einer breitbandig emittierenden UV-Lichtquelle 5a.
Er entdeckt dabei die 3 Teilkennzeichnungen 7a, 7b und 7c,
die er im Licht der Breitband-UV-Lichtquelle 5a als eine
einheitliche Kennzeichnung 7 wahrnimmt. Aus der Kombinationsvorschrift "nehme die erste,
dritte und fünfte
Ziffer der Zahlkennzeichnung und addiere sie und nehme von der erhaltenen
Summe die letzte Ziffer" erhält er die Typziffer
8 (8 + 3 + 7 = 18; 8). Daraufhin selektiert er das von seiner breitbandig
emittierenden Lichtquelle 5a ausgesandte UV-Licht 6 spektral
mittels eines UV-Farbfilters 8a, dem die Typziffer "8" zugeordnet ist und der nur UV-Licht
der Wellenlänge λA durchläßt. Beleuchtet
er nun damit die Kartonverpackung 1, so werden die Teilkennzeichnungen 7b und 7c nicht
mehr sichtbar, und es bleibt lediglich die Teilkennzeichnung 7a "837" mit den Ziffern "8", "3" und "7" übrig.
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Aus
der nächsten
Rechenregel "nehme
die im vorhergehenden Schritt ermittelte Typziffer und addiere die
erste und zweite Ziffer der nunmehr sichtbaren Zahl hinzu und berechne
danach die Quersumme der erhaltenen Summe" erhält
er anschließend die
nächste
Typziffer "10" (8 + 8 + 3 = 19,
Quersumme 10). Daraufhin versieht er seine breitbandige UV-Lichtquelle
mit einem anderen UV-Farbfilter 8b, dem die Typziffer "10" zugeordnet ist und
der nur UV-Licht der Wellenlänge λB durchläßt. Dann
kann er lediglich noch die Teilkennzeichnung 7b "41" mit den Ziffern "4" und "1" ablesen.
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Als
vorletzten Schritt ermittelt er gemäß der Regel "addiere die Typziffern
der beiden zuvor verwendeten UV-Farbfilter zu der zweiten Ziffer
der nunmehr sichtbaren Zahl" die
Typziffer "19" (8 + 10 + 1 = 19),
die er benötigt,
um die dritte Teilkennzeichnung 7c sichtbar zu machen.
Die Typziffer "19" bezeichnet bei diesem
Ausführungsbeispiel
nicht nur einen UV-Farbfilter 8c für die spektral
breitbandig abstrahlende Lampe 5a, sondern auch einen anderen,
speziellen Lampentyp 5b, der im wesentlichen nur UV-Licht
der Wellenlänge λC emittiert.
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Im
letzten Schritt überprüft der Prüfer, ob
er gemäß der Kombinationsregel "nehme die zweite
Ziffer der mit dem ersten UV-Farbfilter
sichtbaren Zahl und die erste Ziffer der mit dem zweiten UV-Farbfilter sichtbaren
Zahl und addiere diese, so muß als
Ergebnis die letzte Ziffer der mit dem ersten UV-Farbfilter sichtbaren
Zahl erhalten werden" die
richtige Kontrollzahl "7" erhält (3 +
4 = 7).
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Um
dieses geschilderte Verfahren durchzuführen, muß dem Prüfer lediglich mitgeteilt werden, welche
Kombinationsregeln anzuwenden sind. Er benötigt keine Liste mit den tatsächlich hergestellten Verpackungskennzeichnungen.
Selbstverständlich kann
ihm aber auch zur weiteren Überprüfung diese vorliegen,
wobei die Liste nicht alle Angaben enthalten muß (beispielsweise ist es möglich, ihm
lediglich die Ziffernfolge der gesamten Kennzeichnung 7 und den
Farbsinneseindruck "grün" = "6" der Kennzeichnung 7c, aber
nicht die Typziffern der verwendeten UV-Farbfilter mitzuteilen). Um die Sicherheit
noch weiter zu erhöhen,
können
die den UV-Farbfiltern, UV-Lichtquellen, Farbfiltern bzw. Farbsinneseindrücken zugeordneten
Typziffern in zeitlichen Abständen
geändert
werden.
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Ein
Fälscher
hingegen wird die Markierung 7 an der Kartonverpackung
zunächst überhaupt
nicht erkennen, da diese nur im UV-Licht sichtbar ist. Aber selbst wenn
er zufällig
oder auf sonstige Weise die Kennzeichnung 7 entdeckt, so
gibt ihm dies keinerlei Information darüber, mit welchen Wellenlängen λA, λB, λC die
Kennzeichnung 7 abzulesen ist. Es ist extrem unwahrscheinlich,
daß er
zufällig
die gleichen Farbstoffe wie bei der Original-Kennzeichnung benutzt.
Mithin wird eine gefälschte
Kennzeichnung durch die zusätzliche
spektrale Selektion und mathematische Codierung leicht von der berechtigt
aufgebrachten Kennzeichnung 7 zu unterscheiden sein.
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Aber
selbst wenn ein Fälscher
zeit- und kostenaufwendig die verwendeten Farbstoffe chemisch analysiert,
so wird er ohne die dazugehörigen
Kombinationsregeln der mathematischen Codie rung lediglich genau
eine Verpackungskennzeichnung nachahmen können, nicht irgendeine andere
Verpackungskennzeichnung aus der gleichen Serie.
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In
diesem zweiten Ausführungsbeispiel
wurde eine bereits recht aufwendige Kennzeichnung 7 verwendet,
um die vielfältigen
Möglichkeiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu demonstrieren. Für praktische
Zwecke wird die Kennzeichnung 7 im allgemeinen deutlich
einfacher gestaltet werden können.
In anderen Fällen
können
aber auch noch aufwendigere Kennzeichnungsverfahren verwendet werden,
die beispielsweise zusätzlich
die spektrale Selektion des emittierten sichtbaren Lichts durch Farbfilter
einsetzen. Daneben können
alle bekannten mathematischen Codierungsverfahren verwendet werden.
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Das
geschilderte Überprüfungsverfahren läßt sich
leicht und übersichtlich
automatisieren. Dazu genügt
eine Prüfstation
mit einer Bilderfassungsvorrichtung, einer UV-Lichtquelle mit automatisch
vorschaltbaren UV-Farbfiltern und einer Computer-Steuerungs- und -Datenverarbeitungsanlage.
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Zur
Markierung der Verpackung können mehrere
Tintenstrahl-Druckvorrichtungen,
die jeweils an einen Farbstofftank angeschlossen sind und computergesteuert
die einzelnen Ziffern der Kennzeichnung 7 auf die Außenseite
der Verpackung 1 aufspritzen, dienen. Der Computer übernimmt
dabei die Berechnung und Protokollierung der aufzubringenden Kennzeichnung 7 und
die Ansteuerung der Tintenstrahl-Druckvorrichtungen.
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Beispielhaft
werden abschließend
zwei Farbstoffe vorgestellt, mit denen sich eine eben beschriebene
Kennzeichnung 7 gestalten läßt. Die Erfindung ist aber
keineswegs auf diese Farbstoffe beschränkt, vielmehr findet der Fachmann
durch geeignete Überlegungen
leicht eine Vielzahl geeigneter weiterer Farbstoffe.
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Der
Farbstoff Stilben
1 kann unter dieser Bezeichnung von der Lambda-Physik
GmbH, Hans-Böckler-Str.
12, Göttingen,
Deutschland bezogen werden. Stilben
1 besitzt den folgenden
chemischen Aufbau
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Bei
einer Wellenlänge
von λB = 300 nm besitzt Stilben 1 einen
Absorptionskoeffizienten von 1,3 × 104 l/(mol × cm), und
bei einer Wellenlänge λA =
360 nm einen Absorptionskoeffizienten von 3,7 × 104 l/(mol × cm). Das
Fluoreszenzmaximum von Stilben fliegt bei etwa λ1 =
415 nm. Die angegebenen Werte gelten für das Lösungsmittel Ethylenglykol.
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Der
Farbstoff TBS (3,5,3''''', 5'''''-Tetra-t-butyl-p-sexiphenyl), der ebenfalls
von der Firma Lambda-Physik GmbH, Hans-Böckler-Str.,
Göttingen, Deutschland,
bezogen werden kann, besitzt die folgende chemische Struktur:
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Bei λB=
300 nm besitzt TBS einen Absorptionskoeffizienten von 4,8 × 104 l/(mol × cm) , während er bei λA =
360 nm nur 0,7 × 104 l/(mol × cm) beträgt. Das Fluoreszenzmaximum
von TBS liegt bei 353 nm. Die angegebenen Werte gelten für das Lösungsmittel Dioxan.
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Bestrahlt
man die Farbstoffe Stilben 1 und TBS mithin mit UV-Licht der Wellenlänge λB =
300 nm, so wird im wesentlichen nur der Farbstoff TBS absorbieren
und dementsprechend bei der Wellenlänge λ2 =
393 nm emittieren. Licht dieser Wellenlänge kann sodann durch entsprechende
schmalbandige Interferenzfilter selektiert werden. Der Farbstoff Stilben 1 hingegen
wird bei einer Wellenlänge
von λB = 300 nm kaum absorbieren und dementsprechend auch
kaum sichtbares Licht emittieren.
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Umgekehrt
ist die Situation bei der Wellenlänge λA =
360 nm. Während
hier der Farbstoff TBS kaum Absorption und somit auch kaum Emission zeigt,
absorbiert der Farbstoff Stilben 1 deutlich und emittiert
daraufhin sichtbares Licht mit einem Maximum bei etwa 415 nm, das
ebenfalls durch entsprechende schmalbandige Interferenzfilter selektiert werden
kann. Die beiden Farbstoffe können
also spektral in Absorption und Emission durch entsprechende Filter
bzw. entsprechende schmalbandige UV-Anregungslampen selektiert werden.
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Diese
beiden Farbstoffe dienen nur als ein mögliches Beispiel. Der Anwender
kann ohne weiteres eine ganze Anzahl geeigneter anderer Farbstoffpaare
bzw. Farbstoffgruppen auswählen.