DE19511881B4 - Verfahren zum Schleifen der Außenkontur eines Werkstückes - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Schleifen der Außenkontur eines Werkstückes nach dem Einstechschleifen mittels einer mit Nuten versehenen Vorschleifscheibe sowie mit einer vollflächigen Fertigschleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einstechschleifen durch die Vorschleifscheibe (1; 22) die verbliebenen Stege (10) mittels der Fertigschleifscheibe (15; 24) abgearbeitet werden.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schleifen der Außenkontur eines Werkstückes nach dem Einstechschleifen mittels einer mit Nuten versehenen Vorschleifscheibe sowie mit einer vollflächigen Fertigschleifscheibe.
- Ein solches Verfahren sowie auch eine geeignete Vorrichtung zu dessen Durchführung ist zum Schleifen von Nocken oder dergleichen durch die europäische Patentschrift
EP 0 497 008 B1 bekannt geworden. Eine Vorschleifscheibe schleift dabei die Nockenform in zwei oder mehreren axial versetzten Einstichen vor. Das Vorschleifen kann schon nach einem einmaligen seitlichen Versetzen der Vorschleifscheibe beendet sein. Es können aber bei Bedarf auch noch weitere Schleifzyklen angeschlossen werden. Jedenfalls wird das Versetzen der Vorschleifscheibe so oft wiederholt, bis das Fertigvorschleifmaß erreicht ist. Entsprechend geformte Außenkanten (vorspringende Ränder5 ,6 ) der Vorschleifscheibe erzeugen dabei nacheinander beide seitlichen Fasen am Nocken. Dies ist allerdings nur möglich, weil der Nocken allseitig freiliegt. Eine zylindrische (ggf. auch konische, konvexe oder konkave) Fertigschleifscheibe, welche eine anderen Körnung und/oder Bindung haben kann, schleift die Nockenbahn fertig und eliminiert dabei eventuell vorhandene Kammstöße. Insgesamt erfolgen also mindestens drei Schleifoperationen. Die Belastung und damit auch der Verschleiß der Vorschleifscheibe ist relativ hoch. - Auch nach dem Gebrauchsmuster
DE 18 33 542 U wird so vorgegangen, dass beim Schleifen längerer Werkstücke zunächst Einstich neben Einstich gesetzt wird, um dadurch ein einheitliches Vormaß zu erhalten, worauf hin die gesamte Werkstücklänge nochmals im Längsschleifverfahren überschliffen wird. In derDE 41 03 090 C1 wird in gleicher Weise vorgegangen. Nach einem ersten Einstechschleifen wird eine Vorschleifscheibe axial versetzt eingesetzt. Dabei werden die Stege, die in ihrer Lage gegenüber den zuvor entstandenen Nuten versetzt sind, abgeschliffen. Das Versetzten der Vorschleifscheibe wird so oft wiederholt, bis das Fertigvorschleifmaß erreicht ist. - Ausgehend von diesen bekannten Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein insoweit optimiertes Bearbeitungsverfahren aufzuzeigen, welches ohne Qualitätseinbußen im Arbeitsergebnis eine kürzere Taktzeit erlaubt und die Beanspruchung der Vorschleifscheibe reduziert.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist in den Merkmalen des Patentanspruches 1 zu sehen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüche dargelegt. Die Erfindung ist beispielhaft bezüglich der Bearbeitung von Lagerstellen einer Brennkraftmaschinen-Kurbelwelle anhand der Zeichnung nachstehend näher erläutert. Es zeigen
-
1 das Vorschleifen einer Lagerstelle unter Einsatz einer Vorschleifscheibe, -
2 den darauffolgenden Einsatz eine Fertigschleifscheibe, -
3 besonders geformte, die Herstellung von Einstichen (Hohlkehlen) erlaubende äußere Stege der Vorschleifscheibe und -
4 eine daran angepaßte Fertigschleifscheibe mit entsprechender Randkontur. -
1 zeigt den hier interessierenden Teil einer Vorschleifscheibe1 zur Bearbeitung einer Lagerstelle einer ebenfalls nur teilweise dargestellten Brennkraftmaschinen-Kurbelwelle2 mit einem im fertig bearbeiteten Zustand zylindrischen Abschnitt3 und zwei Schulterabschnitten4 , die an den gegenüberliegenden Enden des zylindrischen Abschnittes3 über zwei gerundete Übergänge5 ausgebildet sind. - Die Vorschleifscheibe
1 weist auf ihrem Umfang eine Anzahl ringförmiger Nuten6 auf, so daß sich eine entsprechende Anzahl (um eins höher) von Zinken7 ,8 ergibt, die letztlich der Werkstückbeareitung dienen und deren radial außenliegende Bearbeitungsflächen eine CBN- oder Diamant-Besetzung aufweisen können, wie dies beim Hochleistungs-Einstechschleifen bereits bekannter Stand der Technik ist. Die jeweiligen Übergänge der außenliegenden Zinken8 in Stirnflächen9 der Vorschleifscheibe1 sind den Übergängen5 der Kurbelwelle2 entsprechend gerundet ausgebildet. - Die ringförmigen Nuten
6 werden nach innen breiter, so daß zwischen den Flanken der Nuten6 und beim Schleifvorgang stehendbleibenden Stegen10 Freiwinkel entstehen, wodurch beispielsweise ein Verklemmen zwischen Zinken7 ,8 und Stegen10 bei der radialen Rückstellbewegung (Pfeil13 ) der Vorschleifscheibe1 sicher verhindert werden kann. - Die Vorschleifscheibe
1 weist in ihrem radial außenliegenden Bearbeitungsbereich eine Breite BV auf, die der Breite BL des zylindrischen Abschnittes3 , also letztlich der Breite der Kurbelwellen-Lagerstelle, entspricht. Wie aus1 weiter ersichtlich dringt die Vorschleifscheibe1 bei ihrer radialen Zustellbewegung (Pfeil14 ) nicht bis zum eigentlichen Fertigmaß, also dem Fertigdurchmesser des zylindrischen Abschnittes3 , in den Kurbelwellen-Werkstoff ein, sondern lediglich bis zu einem durch -a- gekennzeichneten Mindermaß, welches in der Größenordnung von vorzugsweise 0,02 bis 0,1 mm liegt. - Die Fertigbearbeitung der Kurbelwellen-Lagerstelle erfolgt mittels einer Fertigschleifscheibe
15 , wie dies in2 gezeigt ist. Diese Fertigschleifscheibe15 ist an ihrem Umfang vollflächig und besitzt vorzugsweise gleiche Körnung und Bindung wie die Vorschleifscheibe1 . Die Breite BF der Fertigschleifscheibe15 ergibt sich aus der Beziehung BF ≥ BL – k, wobei BL bereits vorstehend definiert wurde und k die Stegbreite der vorzugsweise gleich breiten Stege10 ist. Die Übergänge16 der Fertigschleifscheiben-Umfangsfläche17 in die Stirnflächen18 sind wiederum den Übergängen5 der Kurbelwelle2 entsprechend gerundet ausgebildet. - Durch die gewählte Breite BF ist sichergestellt, daß, unabhängig von ihrer jeweiligen axialen Position im Bereich der zu bearbeitenden Lagerstelle, die Fertigschleifscheibe
15 bei der radialen Zustellbewegung (Pfeil14 ) sämtliche Stege10 erfaßt. Während des Einstechens der Fertigschleifscheibe15 führt diese dennoch gleichzeitig eine Oszillationsbewegung (Doppelpfeil19 ) durch, damit ein möglichst gleichmäßiger Verschleiß des Schleifbelages eintritt. - Beim Schleifen auf Fertigmaß wird Kühlschmiermittel durch die beim vorherigen Einstechschleifen erzeugten ringförmigen Nuten
6 zugeführt. Nach dem Bearbeiten mittels Fertigschleifscheibe15 sollte die Kurbelwelle2 noch eine oder mehrere Umdrehungen ohne radialen Schleifscheibenvorschub ausführen. Dadurch wird die geometrische Form des Kurbelwellenlagers verbessert. Durch die Übergänge16 der Fertigschleifscheibe15 ist es im Rahmen deren Oszillationsbewegung (Doppelpfeil19 ) möglich, die beim Einstich mittels Vorschleifscheibe1 erzeugten Radienformen, d. h. die Über gänge vom zylindrischen Abschnitt3 in die Schultern4 , zu optimieren. Dies kann aus folgenden Gründen wichtig sein: Hauptkriterium für den Verschleiß der Vorschleifscheibe1 ist die hohe Belastung der gerundeten Übergänge5 beim ersten Einstich, mit der Folge, daß die Lagerbreite reduziert wird und die Radienform sich ändert. Tritt dies auf, so kann die Vorschleifscheibe1 dennoch weiterbenutzt werden, weil die endgültige Lagerbreite und Radienform, d. h. letztlich das vorgegebene Sollmaß, durch die Oszillation der Fertigschleifscheibe15 erreicht wird. - Im Ergebnis kommt das erfindungsgemäße Schleifverfahren dadurch, daß der zweite Einstechschritt bereits mit der Fertigschleifscheibe
15 ausgeführt wird, insgesamt mit zwei Schleifoperationen aus. Eine weitere Reduzierung der Taktzeit ist möglich, wenn das Fertigschleifen einer ersten Kurbelwellen-Lagerstelle zeitgleich mit dem Vorschleifen einer zweiten Kurbelwellen-Lagerstelle erfolgt. Eine wiederum weitere Reduzierung der Taktzeit ist möglich, wenn jeder einzelnen Kurbelwellen-Lagerstelle gleichzeitig sowohl eine Vorschleifscheibe1 als auch eine Fertigschleifscheibe15 zugeordnet und diese auch zeitgleich im Einsatz sind. Vorrichtungsgemäß läßt sich dies dergestalt bewerkstelligen, daß Vorschleifscheibe1 und Fertigschleifscheibe15 einander diametral gegenüberliegend (180°) angeordnet sind und in dieser Anordnung mit gleicher Drehrichtung wirkend dem zylindrischen Abschnitt3 der Kurbelwelle2 zugeordnet sind, wobei bezüglich der radialen Zustellbewegung (Pfeil14 ) die Vorschleifscheibe1 der Fertigschleifscheibe15 etwas vorauseilt. - Mittels entsprechender Formgebung der (nicht oszillierenden) Vorschleifscheibe
1 ist es möglich, Freistiche, d. h. Hohlkehlen20 , in den Radienübergängen des Kurbelwellenlagers, d. h. im jeweiligen Übergang vom zylindrischen Abschnitt3 zur Schulter4 zu erzeugen. Dies ist in den3 und4 dargestellt. - Zu diesem Zweck weist ein außenliegender Zinken
21 der Vorschleifscheibe22 eine der Kontur der Hohlkehle20 entsprechende radiale Ausformung23 auf. Wie4 zeigt, hat die Ausbildung einer Hohlkehle20 auch zur Folge, daß die Fertigschleifscheibe24 an der entsprechenden Stelle keinen gerundeten Übergang aufweisen muß, sondern vielmehr scharfkantig (Kante25 ) sein kann. Für die Fertigbearbeitung sollte die Osziallationsbewegung (Doppelpfeil19 ) der Fertigschleifscheibe24 dann etwa bis Mitte jeder Hohlkehle20 gehen (Oszillationsweg ca. 0,5·k).
Claims (5)
- Verfahren zum Schleifen der Außenkontur eines Werkstückes nach dem Einstechschleifen mittels einer mit Nuten versehenen Vorschleifscheibe sowie mit einer vollflächigen Fertigschleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einstechschleifen durch die Vorschleifscheibe (
1 ;22 ) die verbliebenen Stege (10 ) mittels der Fertigschleifscheibe (15 ;24 ) abgearbeitet werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschleifscheibe (
1 ;22 ) eine reine Zustellbewegung (Pfeil14 ) ausführt, während der Zustellbewegung (Pfeil14 ) der Fertigschleifscheibe (15 ;24 ) eine Oszillationsbewegung (Doppelpfeil19 ) überlagert ist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigschleifen einer ersten Werkstück-Außenkontur zeitgleich mit dem Vorschleifen einer zweiten Werkstück-Außenkontur erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer bestimmten Werkstück-Außenkontur gleichzeitig sowohl eine Vorschleifscheibe (
1 ;22 ) als auch eine Fertigschleifscheibe (15 ;24 ) zugeordnet und diese auch zeitgleich im Einsatz sind. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Zustellbewegung (Pfeil
14 ) die Vorschleifscheibe (1 ;22 ) der Fertigschleifscheibe (15 ;24 ) etwas vorauseilt.
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