DE19511354C1 - Waage mit mehreren DMS-Wägezellen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Waage mit mehreren Wägezellen mit
zusammen mindestens acht DMS, von denen vier unter Last gedehnt und vier
unter Last gestaucht werden, wobei die acht DMS in Reihe kreisförmig zu einer
einzigen Wheatstoneschen Brücke zusammengeschaltet sind und wobei die
Wheatstonesche Brücke längs einer Diagonalen (senkrechte Diagonale) mit
Spannung versorgt wird und das Ausgangssignal längs der anderen Diagonalen
(waagerechte Diagonale) abgenommen wird.
Waagen dieser Art sind z. B. aus der EP 0 101 247 A2 bekannt. Wird bei Waagen
dieser Art die Last an verschiedenen Stellen der Lastplattform aufgelegt, werden
also die einzelnen Wägezellen verschieden belastet, so ergeben sich kleine
Unterschiede in der Anzeige der Waage, wenn die verschiedenen Wägezellen nicht
genau die gleiche Empfindlichkeit aufweisen. In der bekannten Waage werden
diese Abweichungen, die sogenannten Ecklastfehler, durch Abgleichwiderstände
parallel zu den DMS oder in Serie zu den DMS ausgeglichen. Die Berechnung
dieser Abgleichwiderstände ist jedoch umständlich. Weiterhin besteht die Gefahr,
daß durch verschiedene Temperaturkoeffizienten der Abgleichwiderstände und
der DMS der Abgleich der Ecklast bei Temperaturänderungen nicht mehr stimmt.
Außerdem können die Abgleichwiderstände und die DMS wegen verschiedener
Verlustleistung und wegen verschiedener Wärmeableitung verschiedene
Temperaturen annehmen, wodurch auch bei gleichem Temperaturkoeffizienten
der Abgleichwiderstände und der DMS Fehler entstehen. Dasselbe gilt, falls
Abgleichwiderstände und DMS verschieden altern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Waage der eingangs genannten Art
anzugeben, die einen Abgleich der Ecklastfehler ohne Abgleichwiderstände
parallel zu den DMS oder in Serie zu den DMS ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zusätzlich längs der oberen,
waagerechten Sehne und längs der unteren waagerechten Sehne je ein Signal
abgegriffen wird. - Dadurch stehen neben dem Summensignal längs der
Diagonalen zwei zusätzliche Signale zur Verfügung, die zur Ecklastkorrektur in
den beiden Richtungen herangezogen werden können.
In einer vorteilhaften Weiterbildung wird das Ausgangssignal längs der
waagerechten Diagonalen zeitweise kurzgeschlossen und das Ausgangssignal längs
der beiden Sehnen sowohl während des Kurzschlusses der Diagonale als auch
während der Zeit ohne Kurzschluß gemessen. - Durch den Kurzschluß entstehen
zwei einzelne Wheatstonesche Brücken, deren Ausgangssignale zusätzliche
Informationen liefern, so daß sogar die Signale der einzelnen Wägezellen
berechnet werden können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figuren beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Waage mit vier Wägezellen,
Fig. 2 eine einzelne Wägezelle in einer ersten Ausgestaltung,
Fig. 3 eine einzelne Wägezelle in einer zweiten Ausgestaltung,
Fig. 4 eine Wheatstonesche Brückenschaltung in einer ersten Ausgestaltung,
Fig. 5 eine Wheatstonesche Brückenschaltung in einer zweiten Ausgestaltung,
Fig. 6 einen Chopperverstärker,
Fig. 7 eine Waage mit drei Wägezellen und
Fig. 8 eine Waage mit einer Wägezelle und zusätzlichen DMS für die Ecklast
momente.
Bei der in Fig. 1 in Aufsicht dargestellten Waage erkennt man die Wägeplattform
5, die von vier Wägezellen 1. . .4 gestützt wird. Eine einzelne Wägezelle 1 ist in Fig. 2
in einer ersten Ausgestaltung in Seitenansicht dargestellt. Man erkennt einen
Belastungskörper 6, der unter dem Einfluß der bei 7 eingeleiteten Belastungskraft
gestaucht wird. Diese Stauchung wird durch den DMS S₁ in eine proportionale
Widerstandsänderung (Widerstandserniedrigung) umgewandelt. Die Quer
dilatation des Belastungskörpers 6 wird von dem DMS D₁ in eine proportionale
Widerstandsänderung (Widerstandserhöhung) umgewandelt. Selbstverständlich
können auch mehrere DMS S₁ und mehrere DMS D₁ auf dem Umfang verteilt
sein. Alle DMS S₁ und alle DMS D₁ sind dann in Reihe oder parallel geschaltet
und wirken wie ein einziger DMS, so daß im folgenden immer von je einem
gestauchten DMS S₁. . .S₄ und einem gedehnten DMS D₁. . .D₄ je Wägezelle die
Rede sein wird.
Eine zweite Ausgestaltung der Wägezelle ist in Fig. 3 gezeigt. Hier hat die
Wägezelle 1′ die Form einer Parallelführung mit einem oberen Lenker 9 und
einem unteren Lenker 10. Die Belastung wird bei 11 eingeleitet und verformt die
Parallelführung so, daß der eine DMS D1′ gedehnt wird und der andere DMS S1′
gestaucht wird.
Beide Ausgestaltungen der Wägezelle sind allgemein bekannt, so daß Aufbau und
Funktion nicht detaillierter erläutert werden müssen. Genauso können andere,
bekannte Wägezellen benutzt werden, beispielsweise Scherkraft-Wägezellen, die
zwei unter ± 45° zur Waagerechten versetzte DMS aufweisen.
Die acht DMS der vier Wägezellen 1. . .4 sind nun zu einer einzigen
Wheatstoneschen Brücke gemäß Fig. 4 verschaltet. Die Indizes bezeichnen dabei
jeweils die Nummer der Wägezelle, D bedeutet, daß der DMS unter Last gedehnt
wird, S bedeutet, daß der DMS unter Last gestaucht wird. Die Span
nungsversorgung der Wheatstoneschen Brücke erfolgt an den Punkten 12 und 13
längs der senkrechten Diagonalen. Die Abnahme der Ausgangsspannung erfolgt in
bekannter Weise an den Punkten 14 und 15 längs der waagerechten
Diagonalen. Dieses Ausgangssignal ist proportional zur Summe aller
Widerstandsänderungen der DMS D₁. . .D₄ und S₁. . .S₄. Bei idealer Gleichheit
aller vier Wägezellen ist dieses Ausgangssignal proportional zur Gesamtlast auf
der Wägeplattform 5. Sind die Wägezellen jedoch nicht exakt gleich, so verbleibt
in diesem Ausgangssignal eine geringe Abhängigkeit vom Ort der Last auf der
Wägeplattform. Gemäß dem Stand der Technik wird dieser Ecklastfehler durch
Abgleichwiderstände parallel oder in Reihe zu den DMS D₁. . .D₄ und S₁ . . . S₄
abgeglichen. Gemäß der Erfindung wird statt dessen zusätzlich zu dem
Ausgangssignal längs der waagerechten Diagonale 14/15 ein Signal längs der
oberen waagerechten Sehne (Punkte 16 und 17) und ein Signal längs der unteren
waagerechten Sehne (Punkte 18 und 19) abgegriffen. Für die längs der Diagonalen
14/15 abgegriffene Spannung U(5) gilt folgende Gleichung:
U(5) ∝ d₁ + d₂ + d₃ + d₄ - s₁ - s₂ - s₃ - s₄
∝ (d₁ - s₁) + (d₂ - s₂) + (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (1)
∝ (d₁ - s₁) + (d₂ - s₂) + (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (1)
Dabei ist dn die Widerstandsänderung der DMS Dn und sn die Wider
standsänderung der DMS Sn. Da die DMS Dn unter Last gedehnt werden, die
DMS Sn unter Last gestaucht werden, haben dn und sn jeweils verschiedenes
Vorzeichen. Die in Gleichung (1) in Klammern angegebenen Differenzen sind also
in Wirklichkeit Summationen der absoluten Werte, sie stellen jeweils das
Ausgangssignal der jeweiligen Wägezelle dar. Die Spannung U(5) stellt also das
Summensignal aller vier Wägezellen dar.
In gleicher Weise gilt für die Spannung U(7) längs der oberen Sehne:
U(7) ∝ d₁ + s₂ + d₃ + d₄ - s₁ - d₂ - s₃ - s₄
∝ (d₁ - s₁) - (d₂ - s₂) + (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (2)
∝ (d₁ - s₁) - (d₂ - s₂) + (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (2)
In gleicher Weise gilt für die Spannung U(9) längs der unteren Sehne:
U(9) ∝ d₁ + d₂ + s₃ + d₄ - s₁ - s₂ - d₃ - s₄
∝ (d₁ - s₁) + (d₂ - s₂) - (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (3)
∝ (d₁ - s₁) + (d₂ - s₂) - (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (3)
Aus den Gleichungen (1). . .(3) lassen sich nun durch mathematische Umformung
folgende Gleichungen herleiten:
Aus Gleichung (4) läßt sich die Größe der außermittigen Belastung in der einen
Richtung (y-Richtung in Fig. 1) ableiten und aus Gleichung (5) in der anderen
Richtung (x-Richtung in Fig. 1). Durch Multiplikation dieser Ausdrücke mit
abgespeicherten Korrekturkoeffizienten und anschließender Addition zum Signal
U(5) kann dann die Ecklastabhängigkeit im Signal U(5) korrigiert werden.
Die im vorstehenden beschriebene Ecklastkorrektur kann digital in einem
Mikroprozessor durchgeführt werden. Dazu müssen die einzelnen Signale
(gleichzeitig oder über einen Multiplexer unmittelbar nacheinander) digitalisiert
werden. Die Korrekturfaktoren werden digital gespeichert und die Korrektur
dann durch ein entsprechendes Rechenprogramm durchgeführt. In die Größe der
Ecklastkorrektur gehen dann nur digitale Werte ein, die sich weder mit der
Temperatur noch mit der Zeit verändern. Die Genauigkeit wird daher nur durch
die Güte der DMS bestimmt, zusätzliche Fehler werden durch die
Ecklastkorrektur nicht eingeführt. - Aber auch eine analogelektrische Lösung ist
möglich: Die Addition der einzelnen Signale wird dann durch einen analogen
Summierverstärker durchgeführt und die Summierwiderstände bestimmen die
Korrekturkoeffizienten. An diese Summierwiderstände werden sehr viel geringere
Anforderungen gestellt als an die Abgleichwiderstände gemäß dem Stand der
Technik. Da die Widerstandsänderung der DMS unter Last unter 1% beträgt,
wirkt sich eine Widerstandsänderung eines Abgleichwiderstandes parallel zum
DMS sehr viel stärker aus als eine genauso große prozentuale Änderung eines
Summierwiderstandes.
Die im vorstehenden beschriebene Ecklastkorrektur basiert darauf, daß für den
Ecklastabgleich ein Abgleich in der x-Richtung und ein Abgleich in der y-Richtung
in Fig. 1 ausreicht. Dies ist bei steifer Wägeplattform 5 erfüllt. Ist die
Wägeplattform 5 jedoch nachgiebig, so muß ein Einzelabgleich aller vier
Wägezellen erfolgen. In diesem Fall wird vorteilhafterweise eine Schaltung gemäß
Fig. 5 benutzt. Diese Schaltung ist bis auf einen zusätzlichen Schalter 20 identisch
mit der Schaltung aus Fig. 4. Im geöffneten Zustand des Schalters 20 können also
dieselben Signale abgegriffen werden. Wird der Schalter 20 jedoch geschlossen, so
ist die Brückendiagonale 14/15 kurzgeschlossen und es entstehen zwei getrennte
Wheatstonesche Brückenschaltungen zu je vier DMS. Die Spannung an den
Ausgängen 16/17 wird im Fall des beschlossenen Schalters 20 U(k7) genannt, die
Spannung an den Ausgängen 18/19 entsprechen U(k9). Für diese Spannungen gilt
dann:
U(k7) ∝ d₁ - d₂ - s₁ + s₂
∝ (d₁ - s₁) - (d₂ - s₂) (6)
∝ (d₁ - s₁) - (d₂ - s₂) (6)
U(k9) ∝ s₃ - s₄ - d₃ + d₄
∝ - (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (7)
∝ - (d₃ - s₃) + (d₄ - s₄) (7)
Durch Kombination der Gleichungen (1). . .(3) und (6) und (7) erhält man dann
durch einfache mathematische Umformungen:
d₁ - s₁ ∝ ¼U(5) - ¼U(7) + ¼U(9) + ¾U(k7) - ¼U(k9) (8)
d₂ - s₂ ∝ ¼U(5) - ¼U(7) - ¼U(9) - ¼U(k7) - ¼U(k9) (9)
d₃ - s₃ ∝ ¼U(5) + ¼U(7) - ¼U(9) - ¼U(k7) - ¼U(k9) (10)
d₄ - s₄ ∝ ¼U(5) + ¼U(7) + ¼U(9) - ¼U(k7) + ¼U(k9) (11)
Man kann also aus den gemessenen Spannungen das Signal jeder einzelnen
Wägezelle ausrechnen. Addiert man die Gleichungen (8). . .(11), um bei idealer
Gleichheit aller Wägezellen das belastungsproportionale Summensignal zu
bekommen, so erkennt man sofort, daß sich die Spannungen der Sehnen U(7),
U(9), U(k7) und U(k9) aufheben und nur die Diagonalspannung U(5) übrig bleibt.
Die Spannungen der Sehnen werden nur benötigt, wenn die einzelnen Wägezellen
nicht genau gleich sind. Dann muß das Signal jeder Wägezelle mit einem
Korrekturfaktor (1 + an) multipliziert werden und erst dann kann die Addition
erfolgen. Die Korrekturfaktoren liegen nahe bei 1, die Werte von an sind also klein.
In diesem realen Fall erhält man für die Summe Σ der vier Wägezellen:
Σ = U(5) + ¼(a₁ + a₂ + a₃ + a₄) · U(5) + ¼(-a₁ - a₂ + a₃ + a₄) · U(7)
+ ¼(a₁ - a₂ - a₃ + a₄) · U(9) + ¼(3a₁ - a₂ - a₃ - a₄) · U(k7)
+ ¼(-a₁ - a₂ - a₃ + 3a₄) · U(k9)
+ ¼(a₁ - a₂ - a₃ + a₄) · U(9) + ¼(3a₁ - a₂ - a₃ - a₄) · U(k7)
+ ¼(-a₁ - a₂ - a₃ + 3a₄) · U(k9)
Die Spannungen längs der Sehnen gehen also in diesem realen Fall als kleine
Korrektursummanden in das Endergebnis ein. Das heißt, daß bei der Messung der
Spannungen längs der Sehnen keine so hohen Genauigkeitsanforderungen gestellt
werden müssen, wie bei der Messung der Diagonalspannung U(5). Das heißt z. B.
daß die Zeitdauer, während der der Schalter 20 geschlossen ist,
zweckmäßigerweise kürzer gewählt wird als die Zeitdauer, während der der
Schalter 20 geöffnet ist und die Spannung U(5) gemessen wird.
Wird für die Verstärkung der Spannung U(5) ein Chopperverstärker benutzt, wie
er in Fig. 6 gezeigt ist, so lassen sich die Umschalter 21. . .24 für den
Chopperverstärker vorteilhaft für das zeitweise Kurzschließen mitbenutzen:
Normalerweise sind entweder die beiden Schalter 21 und 23 oder die beiden
Schalter 22 und 24 geschlossen, während die anderen beiden Schalter geöffnet
sind; dadurch wird die Signalspannung abwechselnd umgepolt. Hinter dem
Verstärker 25 und eventuellen weiteren Verstärkern erfolgt dann eine abermalige
Umpolung, so daß das ursprüngliche Signal verstärkt wieder zur Verfügung steht.
Dadurch werden in bekannter Weise Gleichspannungsdriften und
niederfrequentes Rauschen des Verstärkers 25 unterdrückt. Dieser
Chopperverstärker wird nun für die erfindungsgemäße Waage so modifiziert, daß
die Schalter 21. . .24 beim Umschalten für eine kurze Zeit alle geschlossen sind.
Dadurch wird nur durch Modifikation der Schalteransteuerung ohne zusätzlichen
Hardwareaufwand das Kurzschließen der Brückendiagonalen 14/15 erreicht.
Wird die Wheatstonesche Brückenschaltung mit einer Rechteck-Wechselspannung
versorgt, so wird der Kurzschlußschalter 20 zweckmäßigerweise mit dieser
Wechselspannung synchronisiert. Zum Beispiel kann der Kurzschluß unmittelbar
vor oder nach dem Polaritätswechsel erfolgen. Dadurch wird die Anzahl der
Einschwingvorgänge an den Verstärkern, die die Spannungen U(5), U(7) bzw.
U(k7) und U(9) bzw. U(k9) verstärken, minimiert. Selbstverständlich ist es auch
möglich, den Kurzschluß nicht bei jedem Polaritätswechsel, sondern z. B. nur bei
jedem achten durchzuführen. Auch ist es möglich, den Kurzschluß z. B. bei jedem
achten Polaritätswechsel durchzuführen und den Kurzschluß über eine volle
Periode der Speisewechselspannung aufrechtzuerhalten.
Die im vorstehenden für vier Wägezellen mit je zwei DMS erläuterte Schaltung
und deren Auswertung kann natürlich ohne weiteres z. B. auf vier Wägezellen mit
je vier DMS übertragen werden. Je zwei DMS, die unter Last gedehnt werden,
werden dann zusammengefaßt und statt eines DMS in die Wheatstonesche
Brückenschaltung eingebaut.
Auch für eine Waage mit drei Wägezellen läßt sich die Schaltung anpassen: Die
DMS D₄ und S₄ werden dann entweder durch Festwiderstände bzw. durch DMS
an unbelasteten Stellen ersetzt, oder die Wägezelle 1 erhält vier DMS, die an den
Stellen D₁, S₁, D₄ und S₄ in die Wheatstonesche Brückenschaltung gemäß Fig. 4
eingesetzt werden, während die Wägezellen 2 und 3 unverändert zwei DMS haben.
Die drei Wägezellen werden dann z. B. gemäß Fig. 7 unter die Lastplattform
gesetzt. Das Summensignal erhält man wieder längs der Diagonalen 14/15 in Fig. 4
als U(5). Und aus den beiden Signalen U(7) und U(9) kann man dann ausrechnen:
d₂ - s₂ ∝ ½ · [U(5)-U(7)] (12)
d₃ - s₃ ∝ ½ · [U(5)-U(9)] (13)
Diese beiden Ecklastsignale können dann in der schon beschriebenen Weise zur
Korrektur des Summensignals herangezogen werden.
Aber auch für Waagen mit einer Wägezelle und zusätzlichen DMS zur Messung
der Ecklastmomente kann die Schaltung gemäß Fig. 4 benutzt werden. Diese
Konfiguration ist in Fig. 8 dargestellt. Die Wägezelle 8 trägt die volle Last und ist
mit zwei DMS S₁ und S₄, die unter Last gestaucht werden, und mit zwei DMS
D₁ und D₄, die unter Last gedehnt werden, bestückt. Die in Fig. 8 nicht
gezeichneten DMS S₄ und D₄ befinden sich auf der Rückseite der Wägezelle 8
symmetrisch zu den gezeichneten DMS S₁ und D₁. Die Wägeplattform 5 wird
durch einen kreuzförmigen Ausleger 26 mit der Wägezelle 8 verbunden. Auf dem
Ausleger 26 sind zwei DMS D₂ und S₂ angebracht, deren Differenzsignal
(d₂-s₂) proportional zum Ecklastmoment in der Richtung rechts/links in Fig. 8
ist. In entsprechender Weise befinden sich zwei DMS D₃ und S₃ auf dem Teil des
Auslegers 26 vor und hinter der Zeichenebene von Fig. 8 und messen das
Ecklastmoment in der Richtung vorn/hinten. Die DMS D₁. . .D₄ und S₁. . .S₄
werden dann gemäß Fig. 4 verschaltet. Es gelten dann die bereits früher
hergeleiteten Gleichungen (1). . .(3), aus denen man durch mathematische
Umformungen erhält:
(d₁ - s₁) + (d₄ - s₄) ∝½ · [U(7) + U(9)] (14)
d₂ - s₂ ∝½ · [U(5) - U(7)] (15)
d₃ - s₃ ∝½ · [U(5) - U(9)] (16)
Die Gleichung (14) stellt das unkorrigierte Lastsignal dar, die Gleichungen (15)
und (16) erlauben dann in der schon beschriebenen Weise die Korrektur der
Ecklastfehler.
Claims (7)
1. Waage mit mehreren Wägezellen (1. . .4) mit zusammen mindestens acht DMS
(D₁. . .D₄, S1. . .S₄), von denen vier (D₁. . .D₄) unter Last gedehnt und vier
(S₁. . .S₄) unter Last gestaucht werden, wobei die acht DMS in Reihe
kreisförmig zu einer einzigen Wheatstoneschen Brücke zusammengeschaltet
sind und wobei die Wheatstonesche Brücke längs einer Diagonalen (12/13)
(senkrechte Diagonale) mit Spannung versorgt wird und das Ausgangssignal
längs der anderen Diagonalen (14/15) (waagerechte Diagonale) abgenommen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich längs der oberen waagerechten
Sehne (16/17) und längs der unteren waagerechten Sehne (18/19) je ein Signal
abgegriffen wird.
2. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zusätzlichen
Signale zur Korrektur von Abweichungen, die durch ungleiche
Empfindlichkeit der einzelnen Wägezellen (1. . .4) und/oder durch
ungleichmäßige Belastung der einzelnen Wägezellen (1. . .4) entstehen, benutzt
werden.
3. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal
längs der waagerechten Diagonalen (14/15) zeitweise kurzgeschlossen wird und
daß das Ausgangssignal längs der beiden Sehnen (16/17 und 18/19) sowohl
während des Kurzschlusses der Diagonalen (14/15) als auch während der Zeit
ohne Kurzschluß gemessen wird.
4. Waage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des
Kurzschlusses kleiner ist als die Zeitdauer des Nicht-Kurzschlusses.
5. Waage nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem Ausgangssignal längs der Diagonalen (14/15) und aus den vier
Ausgangssignalen längs der beiden Sehnen (16/17 und 18/19) die Signale der
einzelnen Wägezellen (1. . .4) berechnet werden.
6. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der das Ausgangssignal längs der
waagerechten Diagonalen (14/15) durch einen Chopperverstärker (21. . .25)
verstärkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschluß durch
entsprechende Ansteuerung der Chopperschalter (21. . .24) erzielt wird.
7. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 5 mit einer Wechselspannungsspeisung
der Wheatstoneschen Brücke, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der
Wechselspannungsspeisung und die Frequenz, mit der das Ausgangssignal
(14/15) zeitweise kurzgeschlossen wird, miteinander
synchronisiert sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111354 DE19511354C1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Waage mit mehreren DMS-Wägezellen |
DE29604635U DE29604635U1 (de) | 1995-03-28 | 1996-03-13 | Waage mit einer oder mehreren DMS-Wägezellen |
US08/622,421 US5610343A (en) | 1995-03-28 | 1996-03-27 | Balance with one or several wire strain gauge weighing cells |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111354 DE19511354C1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Waage mit mehreren DMS-Wägezellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19511354C1 true DE19511354C1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7757963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995111354 Expired - Fee Related DE19511354C1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Waage mit mehreren DMS-Wägezellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19511354C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0101247A2 (de) * | 1982-08-17 | 1984-02-22 | Toledo Scale Corporation | Kompensierte Waage mit vielen Wägezellen |
-
1995
- 1995-03-28 DE DE1995111354 patent/DE19511354C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0101247A2 (de) * | 1982-08-17 | 1984-02-22 | Toledo Scale Corporation | Kompensierte Waage mit vielen Wägezellen |
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