DE10053667A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Hysteresekorrektur von Meßwerten bei Aufnehmern mit Dehnungsmeßstreifen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Hysteresekorrektur von Meßwerten bei Aufnehmern mit DehnungsmeßstreifenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Hysteresekorrektur von Meßwerten von einem oder mehreren Aufnehmern (1), die an einem Verformungskörper mit Dehnungsmeßstreifen ermittelt werden. Dabei wird jeder hysteresebehaftete Meßwert x um den Hysteresefehler korrigiert. Dazu wird aus einer aufgenommenen Belastungskennlinie und der Theorie der Dipoldichte der orientierten Elementarhysteresen im Inneren des Verformungskörpers ein Hysteresemodell gebildet, mit dessen Hilfe und den ermittelten hysteresebehafteten Meßwerten x und anhand der erfaßten Belastungshistorie ein Korrekturwert abgeleitet, der zur Korrektur des Hysteresefehlers dient.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hysteresekorrektur
von Meßwerten bei Aufnehmern mit Dehnungsmeßstreifen, die die
Dehnung aufgrund einer Krafteinwirkung auf einem Verformungs
körper erfassen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Bei der Erfassung von Meßwerten werden häufig Meßwertaufnehmer
mit Dehnungsmeßstreifen eingesetzt, die aufgrund einer Kraft
einwirkung auf einen elastischen Verformungskörper ein elek
trisches Meßsignal erzeugen. Dabei werden diese Aufnehmer vor
wiegend in Wägeeinrichtungen und zum Messen von Kräften, Mo
menten oder Drücken eingesetzt. Derartige Aufnehmer und insbe
sondere Wägezellen sind in der Regel mit einem Hysteresefehler
behaftet, der in der Praxis dadurch erkennbar ist, daß für die
selbe Last zwei unterschiedliche Meßwerte geliefert werden, je
nachdem, ob die Messung bei ansteigender oder abfallender Be
lastung vorgenommen wird. Hauptursache dieser mehrdeutigen
Kennlinienabweichung sind frequenzunabhängige Dämpfungsvorgän
ge im Werkstoff des Verformungskörpers bei Dehnungen im ela
stischen Bereich oder in Grenzfällen eine beginnende Plastifi
zierung. Daneben treten auch äußere Reibungseffekte an den
Krafteinleitungs- bzw. Fügeflächen auf. Neben anderen Lineari
tätsfehlern entscheiden diese Hysteresefehler maßgeblich über
die Genauigkeit der Meßergebnisse.
Diese Hysteresefehler werden in der Praxis bei Wägezellen und
Kraftaufnehmern häufig dadurch reduziert, daß sie durch Hyste
reseeffekte bei der Applikation der Wandlerelemente (DMS) mög
lichst kompensiert werden. Dazu werden die Dehnungsmeßstreifen
(DMS) und entsprechende Kleber gewählt, die eine möglichst ge
genläufige Hysterese aufweisen und so den Gesamthysteresefeh
ler gering halten. Der so verbleibende Hysteresefehler ist
aber noch einer Serienstreuung unterworfen und kann auch nicht
durch Nacharbeiten behoben werden. So wurden bisher Aufnehmer
mit sehr geringen Hysteresefehlern lediglich durch Selektion
aus der Serie hergestellt.
Aus der DE 20 40 987 B2 ist ebenfalls ein Verfahren zur Ver
ringerung des Hysteresefehlers bekannt geworden, das auf me
chanische Weise in einem Aufnehmer zwei Meßelemente mit entge
gengerichteten Hysteresen miteinander koppelt. Zwar läßt sich
auf diese Weise der Hysteresefehler verringern, wobei aber
auch hier eine Nacharbeitung nach der Fertigung nicht mehr
möglich ist, so daß auch hier alle fertigungsbedingten Tole
ranzen vollständig in das Meßergebnis eingehen. Darüber hinaus
erhöht eine solche Vorrichtung den mechanischen Aufbau durch
die Herstellung einer aufwendigen Meßfeder enorm.
Weiterhin sind zur Korrektur des Hysteresefehlers auch mathe
matische Verfahren aus der GB 147912 B und der EP 0 457 134 A2
vorbekannt, die in der Ausgangsgröße des Kraftaufnehmers ange
wandt werden. Beide Druckschriften offenbaren mathematische
Verfahren in Form von Polynomapproximationen, bei denen je
weils in Abhängigkeit der Belastungsrichtung des Wägesystems
gespeicherte Hysteresekorrekturwerte mit den ermittelten Meß
werten verarbeitet und danach als um den Hysteresefehler kor
rigierten Gewichtswert ausgegeben werden. Da diese Verfahren
die lokalen Umkehrpunkte in der Lastgeschichte nicht berück
sichtigen, muß ein merklicher Restfehler zurückbleiben.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Hyste
resefehler bei Dehnungsmeßstreifenaufnehmern zu korrigieren
und dies bei einem akzeptablen Aufwand.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 und 10 ange
gebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Aus
führungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß bei allen hysteresebehafte
ten Aufnehmersystemen mit Dehnungsmeßstreifen dieses Korrek
turverfahren anwendbar ist. Dabei ist lediglich eine einmalige
Ermittlung der Belastungskennlinie oder einzelner Belastungs
werte in aufsteigender und abfallender Form notwendig, die zur
Abbildung eines Hysteresemodells ausreichen, woraufhin anhand
des Modells für jeden hysteresebehafteten Meßwert Korrektur
werte ableitbar sind.
Weiterhin hat die Erfindung den Vorteil, daß zur Bildung des
jeweiligen Hysteresmodells für den speziellen Aufnehmer oder
die spezielle Waage nur dessen Belastungskennlinie oder nur
wenige bestimmende Belastungswerte ermittelt oder vorgegeben
werden müssen, die bereits bei einer normalen Staffelmessung
zur Justierung erfolgt, ohne daß die gesamte Belastungsge
schichte bekannt sein muß, so daß keine besondere vorherige
Bestimmung einer Vielzahl von Koeffizienten notwendig ist.
Die Erfindung hat noch zusätzlich den Vorteil, daß die Hyste
resekorrektur sowohl für einen einzelnen Aufnehmer als auch
für eine Vielzahl zusammengeschalteter Aufnehmer, wie bei
spielsweise einer gesamten Waage, erfolgen kann, da der gesam
te Hysteresefehler durch eine nachgeschaltete, numerische Si
gnalaufarbeitung erfolgt. Dabei ist insbesondere von Vorteil,
daß dies wegen der Ableitung des Modells aus der Existenz von
elastischen Dipolen auf einfachste Weise geschieht und daher
auch nur eines sehr geringen Rechenaufwands bedarf.
Bei einer besonderen Ausbildung der Erfindung ist von Vorteil,
daß durch eine zusätzliche Wichtungsfunktion auch eine Anpas
sung an eine unsymmetrische Einhüllende der Hysterese möglich
ist, ohne daß das Hysteresemodell verändert werden müßte.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: ein Blockschaltbild der Erfindung;
Fig. 2: eine Entwicklung der Dichtefunktion in Abhängig
keit von der Dehnungsgeschichte;
Fig. 3: die Einhüllende eines Hysteresemodells, und
Fig. 4: ein Rechenprogramm des Hysteresemodells.
In Fig. 1 der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Block
schaltbildes dargestellt, das einen Aufnehmer 1 mit einem Vor
verstärker 2 enthält, der ein Meßsignal x liefert, dessen Hy
steresefehler durch eine Modell- 3, eine Wichtungsfunktions-
4, eine Multiplizier- 5 und eine Summierschaltung 6 korrigiert
wird.
Der Aufnehmer 1 ist als Wägezelle ausgebildet, die einen ela
stischen Verformungskörper enthält, auf denen Dehnungsmeß
streifen (DMS) appliziert sind. Diese geben ein elektrisches
Signal ab, das der Gewichtsbelastung der Wägezelle 1 propor
tional ist. Da diese Wägezelle 1 einen Verformungskörper aus
einer Eisenlegierung enthält, gibt die Wägezelle 1 ein Signal
ab, das mit einem Hysteresefehler behaftet ist, dessen nicht
linearer Verlauf eine sogenannte Einhüllende bildet. Dieses
hysteresebehaftete Gewichtssignal x wird in einem nachfolgen
den Vorverstärker 2 verstärkt und einer Modellrechenschaltung
3 zugeführt. In dieser Modellrechenschaltung 3 sind Bela
stungswerte eingegeben, die bei einer Belastung der Wägezelle
1 bis zu einem Maximalwert und einer vollständigen Entlastung
durchlaufen werden. Hierbei sind ausgehend von einer Entla
stung im aufsteigenden Zweig mindestens ein Zwischenwert und
im absteigenden Zweig wiederum mindestens ein Zwischenwert er
forderlich. Eine derartige Staffelmessung mit mehreren Meßwer
ten erfolgt in der Regel bereits bei der Justage der Wägezelle
1 bzw. einer Waage, so daß hierfür meist keine besondere Ein
gabe der notwendigen Belastungswerte erforderlich ist. Im üb
rigen muß eine derartige Belastung auch nicht unbedingt bei
einer Erstbenutzung der Wägezelle 1 bzw. der Waage erfolgen,
da durch die Messung bis zum Maximalwert alle vorherigen, hy
stereseerzeugenden Meßwerte überschrieben werden und deshalb
unberücksichtigt bleiben können.
Dem Hysteresemodell der Modellschaltung 3 liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß sich die zur Hysterese führende Belastungshisto
rie nach folgenden Schritten entwickelt. Dazu wird ein Rechen
modell eingesetzt, das aus der geometrischen Interpretation
eines Biegebalkens abgeleitet wird. Ansatzweise wird hierbei
von der Existenz von elastischen Dipolen ausgegangen, die sich
unter dem Einfluß eines elastischen Dehnungsfeldes orientieren
und ähnlich den Elementarmagneten in die Spannungsrichtung
ausrichten. Im Falle des Biegebalkens ist die Verteilung (Di
poldichte ϕ) nur über die Höhe der Feder bzw. des Dehnungskör
pers z zu betrachten. In einer ersten Näherung können dabei
alle weiteren Raumkomponenten vernachlässigt werden. Hierbei
ist auch die Randdehnung εr meßtechnisch erfaßbar, und es treten
im elastischen Bereich die größten Dehnungen an der Feder bzw.
am Verformungskörper auf. Für das Modell wird daher angenom
men, daß an dieser Stelle eine Teilausrichtung von Rand
dipolen in Richtung der Spannungsänderungen erzwungen wird.
Dabei verhält sich die Randorientierung nach folgender mathe
matischer Funktion:
ϕ(Zr) = C.εr,
wobei:
ϕ Dipoldichte;
z = Abstand von der neutralen Phase in Richtung auf den Deh nungsrand;
r = Kennzeichnung für Randwerte;
εr = Dehnung am Randbereich und
C = Faktor für Hysteresestärke.
z = Abstand von der neutralen Phase in Richtung auf den Deh nungsrand;
r = Kennzeichnung für Randwerte;
εr = Dehnung am Randbereich und
C = Faktor für Hysteresestärke.
Die Dipoldichte ϕ der orientierten Elementarhysteresen im In
neren des Körpers ergibt sich deshalb aus der Verzerrungsge
schichte des Verformungskörpers nach folgender mathematischer
Funktion:
εr = ΣΔεrn,
εrn+1 = εrn + Δεrn+1,
wobei:
n = Anzahl der Lastschritte.
Bei einem Biegebalken ist aus Symmetriegründen eine stückweise,
lineare Verteilungsfunktion ϕ über der Höhe z anzunehmen. Des
halb läßt sich mit Kenntnis der Belastungshistorie die Ent
wicklung der Dichtefunktion ϕ nach Fig. 2 der Zeichnung ent
wickeln. In Fig. 2 der Zeichnung ist der Ablauf einer Erstbe
lastung und weiterer Belastungszyklen dargestellt. Begonnen
wird mit ϕ = konstant = 0.0 und εr = 0.0. Die Randdehnung wird
auf εr = A erhöht. Damit stellt sich der Verlauf A-B für die
Dichtefunktion ein. Wird anschließend wieder der Ausgangszu
stand εr = 0.0 erzwungen, so entsteht Punkt C, und es verbleibt
der orientierte Bereich 0-C-B im Inneren zurück. Wird die
Randdehnung wieder erhöht, so bildet sich die Front A'-C',
parallel zu A-B. Mit dem Erreichen von ε1 geht Punkt C' in C
über, wobei eine Auslöschung beider Punkte stattfindet. Ein
Vorzeichenwechsel in der Dehnungsgeschwindigkeit erzeugt am
Körperrand einen neuen Unstetigkeitspunkt in ϕ. Dieser Punkt
kann nur in Richtung auf die neutrale Faser (NF) wandern.
Fronten zwischen zwei Unstetigkeitspunkten sind unbeweglich;
nur das Geradenstück zwischen Rand und dem ersten Punkt wird
parallel verschoben. Zusammenlaufende Punkte heben sich gegen
seitig wieder auf. Bei genügend großer Randdehnung, unabhängig
vom Vorzeichen, wird jede ältere innere Struktur durch die
neue Front B' überschrieben. Löschen sich dabei zwei Unstetig
keitspunkte aus, so entsteht ein Knick im Kennlinienast. Bei
einem schwach gedämpften "Ausschwingen", beginnend mit der Ma
ximalamplitude in εr, wird die gesamte, gespeicherte Information
gelöscht.
Aus der geometrischen Vorstellung heraus ist das Fehlmoment
einer einzelnen Faser durch die mit dem Faserabstand z multi
plizierte Dichtefunktion ϕ zu gewinnen. Aus der Integration
über z und einer Multiplikation mit dem Faktor C (Hysterese
stärke) ist ein inneres Hysteresemoment Mh bzw. eine innere Hy
steresekraft Fh erhältlich, das durch einen Randdehnungsfehler
εh im Gleichgewicht gehalten wird. Dies sich aus der Bela
stungshistorie ergebende, verbleibende Hysteresemoment Mh bzw.
Hysteresekraft Fh ergibt sich nach folgender mathematischer
Funktion:
Der Faktor C wird dabei zunächst so gewählt, daß die relative
Modellhysterese zu 100% wird. Die Anpassung an die zu korri
gierende Aufnehmerhysterese kann dann durch eine Wichtungs
funktion P(x) in einer Wichtungsschaltung 4 zusätzlich erfolgen.
Aus dem so entwickelten Modell, das im wesentlichen die
Belastungshistorie enthält, ist für jeden ermittelten Meßwert
x ein Korrektur- oder Hilfswert h berechenbar. Dabei be
schreibt das Hysteresemodell im wesentlichen die Linearitäts
abweichung von einer Geraden in Tropfenform der einhüllenden
Schleife. Eine derartige Einhüllende des Hilfswerts h über den
hysteresebehafteten Meßwert x ist in Fig. 3 der Zeichnung dar
gestellt. Dabei stellt diese Einhüllende 7 einen symmetrischen,
tropfenförmigen Verlauf dar, dessen Werte in der Modellschal
tung 3 nach dem Programm in Fig. 4 jeweils berechnet werden.
Dabei ist das Hysteresemodell in der Programmiersprache "FO
TRAN" beschrieben und der Modellrechenschaltung 3 eingegeben,
die damit für jeden Meßwert x den jeweiligen Hilfswert h be
rechnet. Da die Einhüllende 7 nach der Modellschaltung 3 eine
Einhüllende in idealer Tropfenform nach Fig. 3 der Zeichnung
beschreibt, kann noch eine Anpassung an unsymmetrische Hyste
resekurven vorgenommen werden, die von dieser Tropfenform 7
abweichen. Dazu ist noch eine Wichtungsfunktion vorgesehen,
die eine lineare Abhängigkeit P(x), beschreibt, durch die die
Unsymmetrien der Hysteresekurven zusätzlich in der Wichtungss
chaltung 4 berücksichtigt werden können. Da in dieser Wich
tungsfunktion P(x), noch ein anpassender Faktor C der Aufneh
merhysterese enthalten ist, kann die Modellrechenschaltung 3
für sämtliche hysteresebehafteten Aufnehmer verwendet werden.
In einer nachfolgenden Multiplizierschaltung 5 wird die Wich
tungsfunktion P(x) als Form des jeweiligen Wichtungsfaktors w
mit dem jeweiligen Hilfswert h multiplikativ verknüpft und als
Korrekturfaktor einer Summierschaltung 6 zugeführt. Dieser
Wichtungsfaktor w kann im Idealfall bei einer idealen Tropfen
form 7 der Einhüllenden den Faktor 1 besitzen, wie vorstehend
beschrieben, oder eine Anpassung der gemessenen Hysterese zur
relativen Modellhysterese enthalten. Da durch diese Wichtungs
funktion auch eine lineare Anpassung an eine Abweichung der
idealen Tropfenform 7 des Hysteresemodells enthalten sein
kann, errechnet die Wichtungsfunktionsschaltung 4 zusätzlich
noch die jeweilige Abweichung, bezogen auf den ermittelten, hy
steresebehafteten Meßwert x. Der sich hieraus ergebende Ge
samtwichtungsfaktor w, multipliziert mit dem Hilfswert h, ergibt
am Ausgang des Multiplizierers 5 einen Korrekturwert zur Be
rücksichtigung des jeweiligen Hysteresefehlers.
Im Summierer 5 wird der ermittelte Korrekturwert mit dem hy
steresebehafteten Meßwert x vorzeichenrichtig additiv ver
knüpft, so daß danach der um den Hysteresefehler bereinigte
Meßwert y zur Weiterverarbeitung oder Anzeige am Ausgang des
Summierers 6 zur Verfügung steht.
Ein derartiges Korrekturverfahren kann sowohl mittels hard-
oder softwaremäßigen Rechenschaltungen ausgeführt werden. Da
bei ist ein derartiges Korrekturverfahren sowohl für analoge-
als auch für digitale Aufnehmerschaltungen oder Waagen geeig
net. Insbesondere erfordert es keine spezielle Anpassung an
die spezielle Ausbildung der Aufnehmer oder Waagen, sondern
ist lediglich durch die Aufnahme der ansteigenden und abfal
lenden Belastungskennlinien ausführbar.
Claims (12)
1. Verfahren zur Hysteresekorrektur von Meßwerten bei Auf
nehmern mit Dehnungsmeßstreifen, die die Dehnung aufgrund
einer Krafteinwirkung auf einen elastischen Verformungs
körper erfassen, bei denen die hysteresebehafteten Meß
werte um einen ermittelten Hysteresefehler korrigiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß aus ermittelten Bela
stungswerten in einem aufsteigenden und einem abfallenden
Belastungszweig ein Hysteresemodell gebildet wird, mit
dessen Hilfe und jedem ermittelten, hysteresebehafteten
Meßwert (x) ein Korrekturwert ableitbar oder berechenbar
ist, der zur Korrektur des Hysteresefehlers dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Modellschaltung (3) ein Hysteresemodell des Aufneh
mers (1) aus der Dipoldichte (ϕ) der orientierten Elemen
tardipole im Inneren des Verformungskörpers und der er
mittelten Belastungswerte im aufsteigenden und abfallen
den Belastungszweig (Einhüllende (7) der Hysterese) ge
bildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem gebildeten Hysteresemodell und jeweils einem
hysteresebelasteten Meßwert (x) in der Modellschaltung (3)
ein Hilfswert (h) gebildet wird, der einen Wert für den re
lativen Hysteresefehler darstellt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
aus den ermittelten Belastungswerten (Einhüllende (7) der
Hysterese) des Aufnehmers (1) in einer Wichtungsschaltung
(4) mittels einer Wichtungsfunktion (P) ein Wichtungsfaktor
(w) gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
aus den ermittelten Belastungswerten (Einhüllende der Hy
sterese) des Aufnehmers (1) und/oder einer Unsymmetrie
der Einhüllenden (7) mittels einer Wichtungsfunktion (P(x))
ein Wichtungsfaktor (w) gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Wichtungsfunktion (P(x)) und einem jeweils er
mittelten, hysteresebehafteten Meßwert (x) in der Wich
tungsschaltung (4) ein Wichtungsfaktor (w) gebildet und
dieser multiplikativ mit dem Hilfswert (h) verknüpft wird
und einen Wert für den jeweiligen Hysteresefehler ergibt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert des jeweiligen Hysteresefehlers vorzeichenrich
tig mit dem hysteresebehafteten Meßwert (x) in einer Sum
mierschaltung (6) verknüpft wird und einen um den Hyste
resefehler korrigierten Meßwert (y) ergibt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der hysteresebehaftete Meßwert
(x) als Ausgangssignal eines Aufnehmers (1) oder als Aus
gangssignal mehrerer zusammengeschalteter Aufnehmer (1)
ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausgangssignale (x) sowohl
aus abgetasteten Analogsignalen oder als Digitalwerten
gebildet werden.
10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Aufnehmer (1) mit Dehnungsmeßstreifen vorgesehen ist,
dessen hysteresebehafteten Meßwerte (x) einer Modellschal
tung (3) zugeführt werden, die daraus einen Hilfswert (h)
bildet, der in einer vorgesehenen Multiplizierschaltung
(5) mit den aus einer vorgesehenen Wichtungsschaltung (4)
gebildeten Wichtungsfaktor (w) zu einem Korrekturwert ver
knüpft wird und aus dem in einer vorgesehenen Summier
schaltung (6) unter Berücksichtigung des hysteresebehaf
teten Meßwerts (x) an dessen Ausgang der korrigierte Meß
wert (y) zur Weiterverarbeitung oder Anzeige zur Verfügung
steht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Modell-(3), die Multiplizier-(5), die Wichtungs-
(4) und die Summierschaltung (6) als elektronische Schal
tung hardwaremäßig ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktionen der Modell-(3), der Multiplizier-(5),
der Wichtungs-(4) und/oder der Summierschaltung (6) als
programmgesteuerte, elektronische Rechenschaltung ausge
bildet ist.
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