DE19510362C2 - Abstreifer für Fördergurte - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf einen Abstreifer für Förder­ gurte mit wenigstens einer unter Federbelastung stehenden Abstreiferleiste der im Obergriff des Anspruches 1 angege­ benen Gattung.

Bei Gurtbandabstreifer gibt es eine Fülle von unterschied­ lichen Lösungen, denen gemeinsam ist, daß über Federn mit­ telbar oder unmittelbar die Abstreiferleisten gegen die zu reinigende Fläche des Gurtbandes gedrückt wird. Abstreifer­ leisten, die an Schwenkhebeln oder Schwenkarmen befestigt sind, wobei letztere unter Federbeaufschlagung stehen, zei­ gen beispielsweise die DE-B 10 72 190, DE-A 27 54 263, DE-U 87 14 352, EP-A 0 396 890 oder US 4 402 394.

Eine etwas andere Technologie besteht darin, die Leisten tragenden Ausleger selbst als Federelemente, z. B. als Blattfedern, auszubilden, wie dies beispielsweise die EP-A 0 157 246 oder die DE-C 10 15 382 zeigen.

Es ist auch bekannt, in Aufhängungen die Schleif- bzw. Rei­ nigungselemente der Leisten federbeaufschlagt zu lagern, sei es als Gesamtleiste, wie dies die DE-C 23 19 736 zeigt, oder als einzelne, zu einer Leiste zusammengefaßte Elemen­ te, wie dies die GB-A 2 143 792 zeigt. Die Schwenkwelle, etwa durch Torsionsfedern zu beaufschlagen oder in anderer Weise federnd zu lagern, zeigt die US 4 533 036 bzw. EP-A 0 004 809, um nur einige Lösungen hier anzusprechen.

Eine gattungsgemäße Lösung ist beispielsweise aus der US 4 249 650 bekannt, wobei dort eine in Profilen verschiebba­ re, die Achse der Abstreifer tragende Platte vorgesehen ist, die ihrerseits über kleine Druckfedern gefedert ist. Eine Lösung mit einer gefederten Abstreiferleiste zeigt auch die FR 1 425 591 oder die beiden britischen Patente 1 031 604 bzw. 1 579 475. Eine Schrägstellung von Kratzlei­ sten und Schableisten aus der Horizontalebene als Brücken­ glieder zwischen zwei gefederten Tragprofilen zeigt die US 2 551 123.

Aus der Fülle der oben genannten Literatur ist erkennbar, daß es sich bei den Abstreifern für Fördergurte um ein vielfältig bearbeitetes Gebiet handelt mit dem Wunsch, zu optimalen Reinigungsergebnissen zu kommen.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine gute Reini­ gungsmöglichkeit bei im wesentlichen wartungsfreier Kon­ struktion erreichbar ist.

Mit einem Abstreifer der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die wirksame Achse der Gleitführungen bzw. der Gleitsteine aus der Senkrechten zur Gurthauptebene gegen die Gurtlaufrich­ tung geneigt angeordnet ist.

Die Erfindung verzichtet insbesondere auf Schwenk- und Drehachsen der Abstreiferleiste insbesondere im federbeauf­ schlagten Bereich. Durch die Kulissenführung kann der Ab­ streifer den jeweiligen Einsatzzwecken angepaßt werden. Da­ durch, daß auf Schwenkarme verzichtet wird, müssen keine Drehlager für diese Schwenkarme vorgesehen werden. Die heu­ te zur Verfügung stehenden Kulissensteine können aus einem Kunststoffmaterial hergestellt werden, welches völlig war­ tungs- und schmierfrei ist.

Durch die Neigung der Gleitführungen aus der Senkrechten zur Gurthauptebene gegen die Gurtlaufrichtung wird er­ reicht, daß mögliche Druckstöße, die etwa im Pumpenbereich eines Gurtbandes auftreten können und die damit auftreten­ den Schläge auf die Abstreifer in die geneigten Gleitfüh­ rungen eingeleitet werden können, derart, daß die Abstrei­ ferleisten entsprechend dieser Belastung ausweichen können, was deren Verschleiß mindert und damit die Lebensdauer er­ höht und ebenso die Reinigungswirkung, da Bruchschäden nicht mehr auftreten.

Durch die Kulissenführung ist es möglich, mit einfachen Mitteln eine Federbeaufschlagung zu erreichen. Regelmäßig werden die Kulissensteine beidseitig geführt, eine Druckfe­ der kann dann zwischen der Kulissensteinführung angeordnet sein, dazu bedarf es keiner weiteren besonderen Baumaßnah­ men, so daß der erfindungsgemäße Abstreifer auch ver­ gleichsweise kompakt herstellbar ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Um die Federn einstellen zu können, kann vorgesehen sein, die Druckfedern mit einem inneren Stößel zu versehen, wobei der Stößel zur Einstellung der Federvorspannung über ent­ sprechende Gewinde und Muttern herangezogen werden kann.

Die Kulissenführung mit Kulissensteinen, Federn u. dgl. kann in einfacher Weise in Montageplatten vorgesehen sein, die ohnehin vorgesehen sein müssen, um die Abstreifer am Traggestell zu einigen Gurtbändern zu montieren, d. h. diese Montagehilfsmittel sind dann gleichzeitig Lagerelemente der Abstreiferleisten.

Um eine ganz einfache Montage zu ermöglichen, kann nach der Erfindung auch vorgesehen sein, die Gleitsteine mit einer Achse für Aufnahmegabeln für Tandemabstreiferleisten auszu­ rüsten, wobei zweckmäßigerweise die Enden der Lagergabeln seitlich in Aufnahmen der Leisten einsteckbar oder die Lei­ sten dort auswechselbar anschraubbar sind.

Erfindungsgemäß können die Gleitführungen, wie oben schon erwähnt, integraler Bestandteil von ohnehin vorgesehenen Montageplatten sein, sie können selbstverständlich aber auch an den Montageplatten zu befestigende, gesonderte Führungs­ schienen sein.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielsweise näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Abstrei­ fers sowie

Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Pfeil II in Fig. 1.

Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung besteht im we­ sentlichen aus an einem seitlichen, nicht näher dargestell­ ten Traggestell 2 für einen Gurt 3 befestigten Montageplat­ ten 4, die mit einer Kulissenführungsbahn 5 für Gleitsteine 6 ausgerüstet sind, wobei die Gleitsteine 6 im dargestellten Beispiel einen kurzen Wellenstumpf 7 mit einem stirnseitigen Gabelstück 8 aufnehmen. Am Gabelstück 8 sind als Tandemlei­ ste zwei Abstreiferleisten 9 über eine Verschraubung 10 be­ festigt.

Die Gleitsteine 6, z. B. aus einem hochverschleißfesten, selbstschmierenden Kunststoff, sind mit einem Federstößel 11 ausgerüstet, der von einer Druckfeder 12 umgeben ist, die sich in einem Einstellelement 13 an einem Federhalter 14 abstützt, der aufgrund verschiedener Montagebohrungen 15 in der Montageplatte 4 angeordnet werden kann.

Erkennbar sind die Kulissensteine 6 in der Kulissenführung 5 gemäß Doppelpfeil 16 gegen die Kraft der Druckfeder 12 ver­ schiebbar angeordnet. Damit können die Abstreiferleisten 9 dieser Bewegung folgen.

Die mit 17 bezeichnete Achse ist aus der mit 18 bezeichneten Senkrechten gegen die mit 19 bezeichnete Laufrichtung des Gurtes 3 geneigt, der entsprechende Winkel trägt in Fig. 1 das Bezugszeichen α. Kommt es z. B. durch Auflaufen der Naht des Gurtes 3 zu einer Belastung der Abstreiferleisten 9, können diese in Fig. 1 nach rechts unten in Richtung der Achse 17 ausweichen.

Die Kulissenführungsbahn 5 kann auch wenigstens geringfügig bogenförmig ausgestaltet sein, wenn dies aufgrund der spe­ ziellen Belastungen gewünscht bzw. notwendig ist.

Der Federstößel 11 kann mit einer zusätzlichen Vorspannungs­ mutter 20 ausgerüstet sein, die so einstellbar ist, daß sich damit auch der Verschleiß der Abstreiferleisten kompensieren läßt.

Claims (6)

1. Abstreifer für Fördergurte (3) mit wenigstens einer unter Federbelastung stehenden Abstreiferleiste (9), die mit ei­ ner außenrandseitig, beidseitigen, unter Federbeaufschla­ gung (12) stehenden Kulissenführung (5, 6) versehen ist, wo­ bei die Kulissenführung von beidseitigen Lagersteinen (6) für die Leistenaufhängung (7) ausgebildet ist und wobei die Lagersteine (6) von Druckfedern (12) in Gurtrichtung beauf­ schlagt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Achse (17) der Gleitführungen (5) bzw. der Gleitsteine (6) aus der Senkrechten (18) zur Gurthauptebene gegen die Gurtlaufrichtung (19) geneigt angeordnet ist.

2. Abstreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagersteine (6) mit von den Druckfedern (12) umge­ benden Stößeln (11) versehen sind.

3. Abstreifer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstößel (11) über Einstellmuttern (13, 20) zur Aufbringung einer Federvorspannung versehen sind.

4. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (5) der Gleitsteine (6) in seitlich neben dem Gurtband befestigten Montageplatten (4) vorgesehen sind.

5. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitsteine (6) mit einer Achse (7) für Aufnahmega­ beln für Tandemabstreiferleisten (9) ausgerüstet sind.

6. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Lagergabeln (7, 8) seitlich in Auf­ nahmen der Leisten (9) einsteckbar oder die Leisten dort auswechselbar angeschraubt sind.